Charakteristische Merkmale der Kunst des Klassizismus. Klassischer Stil in der Architektur

Literatur des 18. Jahrhunderts

1) Literatur der Petrovsky-Zeit

2) Bildung neuer Literatur. Russischer Klassizismus (A. D. Kantemir, V. K. Trediakovsky, M. V. Lomonosov, A. P. Sumarokov und andere).

3) Literatur der Aufklärung (N. I. Novikov, D. I. Fonvizin, G. R. Derzhavin, I. A. Krylov usw.).

Die erste Periode ist der Vorklassizismus oder die Literatur der Zeit Peters des Großen. Der Name wurde von Professor P. A. Orlov vorgeschlagen, diese Periode beginnt im Jahr 1700 und dauert bis in die frühen 30er Jahre.

Zusammen mit den petrinischen Reformen entstand die russische Literatur.

„Unsere Literatur erschien plötzlich im 18. Jahrhundert …“, schrieb A.S. Puschkin, während der Schriftsteller natürlich wusste, dass die Ursprünge der russischen Literatur bis in die Antike zurückreichen. In diesem Satz ist das Schlüsselwort "plötzlich". Mit diesem Wort betonte Puschkin, dass die Literatur, die in der Dynamik der russischen Entwicklung entstanden ist, schnell von der Kindheit zur Reife gelangte ("plötzlich" - nicht einmal in einem Jahrhundert, sondern in 70 Jahren). "Junges Russland" "verheiratet mit dem Genie von Peter" (Puschkin).

Hauptmerkmal- ein intensiver Prozess der Säkularisierung (Säkularisierung).

Neues Menschenbild: Bürger des Vaterlandes sein. Dieses Konzept wird zum wichtigsten moralischen Wert für Peters Zeitgenossen. In dieser Zeit erschien das Wort griechischen Ursprungs auf Russisch - Patriot. Das heißt, der Sohn des Vaterlandes. Der Mensch wird nicht mehr wie in der altrussischen Literatur als Quelle der Sündhaftigkeit wahrgenommen, sondern wird zum aktiven Menschen. Nicht Reichtum, keine adelige Herkunft, sondern Intelligenz, Bildung, Mut, Gemeinnützigkeit - das ist es, was einen Menschen auf die hohen Sprossen der sozialen Leiter erhebt. Deshalb gibt es unter den Asketen des Souveräns Menschen bescheidener Herkunft: Der erste Gouverneur von St. Petersburg Menschtschikow, der Diplomat Yaguzhinsky, Senator Nesterov und die Frau von Peter I. selbst, der zukünftigen Kaiserin, unterschieden sich nicht im Adel von die Familie.

Eine kurze Beschreibung der Zeit: das ideologische Pathos der Literatur dieser Jahre - Unterstützung der Reformen von Peter dem Großen, daher die Publizistik der Werke; das künstlerische Bewusstsein ist geprägt von einem Durst nach Neuem und gleichzeitig einer Anziehungskraft auf jahrhundertealte Traditionen, daher der Eklektizismus, das Fehlen eines einzigen ästhetischen Systems, einer einzigen literarischen Richtung.

Unter den neuen Unternehmungen aus der Zeit Peters des Großen sind besonders hervorzuheben:

1) Die Gründung der ersten Zeitung – Wedomosti – die im Dezember 1702 zu erscheinen begann. Peter selbst war an der Herausgabe der Zeitung beteiligt: ​​Er wählte Material für Veröffentlichungen aus, bearbeitete sie und sprach oft selbst auf ihren Seiten.

2) Die Eröffnung eines öffentlichen (nicht höfischen!) Theaters 1702 in Moskau. Es bestand bis 1707. Einer der Hauptgründe für sein kurzes Bestehen war das Fehlen eines nationalen Repertoires, das den dringenden Bedürfnissen der Zeit entsprach (übrigens: der aus Deutschland eingeladene Regisseur und Schauspieler Johann Kunst leitete das Theater). Die Hauptrollen wurden von deutschen Schauspielern gespielt). Schultheater arbeiteten damals erfolgreicher (in Moskau, Kiew, Nowgorod, Twer, Astrachan, Rostow und anderen Städten).

3) Die Umwandlung der Slawisch-Griechisch-Lateinischen Akademie in Moskau in eine staatliche Institution, anstelle der Bojarenduma - des Senats, anstelle des Patriarchen - der Synode, der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg, die Einführung einer bürgerlichen Schrift wurden in 25 Jahren des 18. Jahrhunderts mehr Bücher veröffentlicht als in den zwei Jahrhunderten davor.

4) Die Entwicklung des russischen Journalismus.

Einer der berühmtesten Schriftsteller der Zeit von Peter dem Großen war Feofan Prokopovich (1681 - 1736) - Literaturtheoretiker, Dramatiker, Redner.

Er wuchs in einem relativ demokratischen Umfeld auf – er war der Sohn eines Kiewer Kaufmanns. Nach dem Tod seines Vaters lebte er mit seiner Mutter in äußerster Armut. Er absolvierte die Kiew-Mohyla-Akademie mit Bravour, erhielt die Tonsur als Mönch, ging für 3 Jahre nach Rom, wo ihm eine Karriere als brillanter Prediger prophezeit wurde, weil. war mit Redekunst begabt. Aber in seiner Denkweise unterschied er sich von den Priestern in einem kritischen Lager, verstand die Bedeutung von Peters Reformen und stellte sich im Kampf Peters mit den Kirchenmännern auf die Seite des Souveräns, was den Fluch der orthodoxen Geistlichkeit verursachte. Einen herausragenden Platz in seiner literarischen Tätigkeit nehmen Predigten ein. Er verleiht diesem traditionellen Kirchengenre einen neuen Klang: Er erzählt von aktuellen politischen Aufgaben, den Aktivitäten des Landesherrn, vom Nutzen der Bildung, vom Reisen. Diese Form der Kommunikation zwischen Priester und Herde besteht bis heute. Jeder Gottesdienst im Tempel endet mit dem Aufruf des Priesters an die Gläubigen.

Laut Professor P.A. Orlov, der Autor des Lehrbuchs „Die Geschichte der russischen Literatur“, Feofan Prokopovich, „wurde als Dramatiker bekannt: Für das Schultheater der Kiew-Mohyla-Akademie schrieb er 1705 das Stück „Wladimir“. Der Autor definierte das Genre seines Stücks als Tragikomödie. Inhalt war die Annahme des Christentums im Jahr 988 durch Fürst Wladimir von Kiew. Die Handlung basiert auf dem Kampf von Wladimir mit den Verteidigern des alten Glaubens - den Heiden - den Priestern Zherivol, Kuroyad, Piyar. Das Neue ist, dass die Handlung nicht auf einem biblischen Ereignis basiert, wie es früher in der alten russischen Literatur der Fall war, sondern auf einem historischen. Dadurch konnte dem Stück ein aktueller Charakter verliehen werden. Die Opposition des Fürsten gegen die heidnischen Priester erinnerte Feofan Prokopovichs Zeitgenossen an den Kampf Peters I. mit dem reaktionären Klerus. Das Stück endete mit der Billigung des Neuen, also des Christentums und dem Sturz heidnischer Götzen. So verlieh ein Schriftsteller im Erzbischofsgewand der russischen Literatur zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine Besonderheit – die Fähigkeit, über aktuelle Themen zu sprechen, unter Verwendung von Ereignissen aus alten Zeiten oder unbedeutenden Ereignissen. Dieses Merkmal der russischen Literatur wurde im 19. und 20. Jahrhundert zur Tradition.

Während seines ganzen Lebens hat Feofan Prokopovich Verse in dem für das 18. Jahrhundert charakteristischen syllabischen Verssystem verfasst, aber nur 22 Gedichte sind uns überliefert.

Die zweite Periode - die Bildung des russischen Klassizismus. Es umfasst die 1730er bis 60er Jahre des 18. Jahrhunderts. Dies sind die ersten Schritte des russischen Klassizismus, die von den "Küken von Petrovs Nest" ausgeführt werden - Kantemir, Trediakovsky, Lomonosov, Sumarokov.

Russischer Klassizismus

Klassizismus(lateinisch classicus - exemplarisch) - eine künstlerische Methode und ästhetische Strömung in Kunst und Literatur des 17.-19. Jahrhunderts.

Die Ursprünge des Weltklassizismus- Frankreich des 17. Jahrhunderts; die Ansichten der herausragenden französischen Dramatiker Corneille und Moliere und des Literaturtheoretikers N. Boileau.

Charakteristische Merkmale des russischen Klassizismus:

1. Konzentriert sich auf die Formen der Antike, insbesondere die heroischen Klassiker.

2. Proklamiert den Vorrang staatlicher Interessen vor persönlichen Interessen, das Vorherrschen bürgerlicher, patriotischer Motive, den Kult der moralischen Pflicht.

3. Etablierung der Strenge künstlerischer Formen in der Ästhetik: kompositorische Einheit, normativer Stil und Handlungen.

Der für Russland beispiellose Prozess der Nationenbildung, der Aufstieg der Staatlichkeit und das Aufblühen der säkularen Kultur waren der historische und ideologische Boden, der das patriotische Pathos des russischen Klassizismus nährte.

1. Die Idee der natürlichen Gleichheit der Menschen wurde zur ideologischen Grundlage des russischen Klassizismus, führte in der Literatur zu einem Appell an die Entwicklung des ethischen Wesens des Menschen.

2. Die künstlerische Ausdrucksform dieses Problems ist geworden betonte Anwesenheit des Autors (Beziehung zum Abgebildeten). Im russischen Klassizismus wurden Genres stark entwickelt, die eine obligatorische Bewertung der historischen Realität durch den Autor implizieren: Satire (A.P. Kantemir), Fabel (A.P. Sumarokov, V.I. Maikov, I.I. Khemnitser), Ode (M.V. Lomonosov, G.R. Derzhavin).

3. Das Thema Tragödie wurde von dominiert Geschichten aus der nationalen Geschichte.

4. Die charakteristischen Merkmale des russischen Klassizismus sind enge Verbindung mit Moderne und anklagender Orientierung. Russische Klassiker erlaubten sich, die Autokraten zu unterrichten und zu erziehen, indem sie ihre Pflichten in Bezug auf ihre Untertanen definierten (Ode „Am Tag der Thronbesteigung von Elizabeth Petrovna, 1947“ von Lomonosov, „Felitsa“ von Derzhavin usw.)

5. Klassizistische Literatur beigetragen die Entstehung der russischen Literatursprache und die Transformation der Verse . Der neue Inhalt der Werke der Klassiker – die Verherrlichung bürgerlicher und sozialer Ideale – erforderte eine neue Form literarischer Werke. Die Klassiker waren die ersten in der russischen Literatur, die solche Genres wie Ode (M. V. Lomonosov „Am Tag der Thronbesteigung von Elizabeth Petrovna“, G. R. Derzhavin „An die Herrscher und Richter“), Tragödie (A. P. Sumarokov „Dmitry the Betrüger“ ), Satire (A.D. Kantemir „To your mind“, „On noblebility“), Komödie ((D.I. Fonvizin „Foreman“, „Undergrowth“), Fabel (I.A. Krylov).

Merkmale der Komödie des Klassizismus:

1) Helden sind unterteilt in positiv Und Negativ , kommt die Einschätzung des Autors klar zum Ausdruck. Jeder Held ist Träger einer Eigenschaft (Tugend oder Laster), die sich darin widerspiegelt „Namen sprechen“ (Skotinin, Prostakov, Milon, Pravdin, Starodum bei Fonvizin).

2) Klassische Stücke sind gekennzeichnet durch "Rollensystem" .

Rolle- ein Charakterstereotyp, der von Spiel zu Spiel übergeht. Zum Beispiel ist die Rolle der klassischen Komödie perfekte Heldin, Liebhaber Held, zweiter Liebhaber(Jona); Denker- ein Held, der fast nicht an der Intrige teilnimmt, aber die Einschätzung des Autors über das Geschehen zum Ausdruck bringt; soubrette- ein fröhliches Dienstmädchen, das im Gegenteil aktiv an der Intrige beteiligt ist. Þ

Die Handlung basiert normalerweise auf "Dreiecksbeziehung" : die Heldin - der Heldenliebhaber - der zweite Liebhaber.

Am Ende einer klassischen Komödie wird immer das Laster bestraft und die Tugend triumphiert.

3) Prinzip drei Einheiten folgt aus der Anforderung, die Natur nachzuahmen:

- Einheit der Zeit: Die Aktion entwickelt sich nicht länger als einen Tag;

- Einheit der Aktion: eine Handlung, die Anzahl der Charaktere ist begrenzt (5 - 10), alle Charaktere müssen einen Bezug zur Geschichte haben, d.h. keine Nebenwirkungen, Charaktere.

4) Anforderungen an eine klassische Komposition: In einem Stück in der Regel 4 Akte - im 3. Höhepunkt, im 4. Satz. Besonderheiten der Ausstellung: Das Stück wird von Nebenfiguren eröffnet, die den Zuschauer mit den Hauptfiguren bekannt machen und Hintergründe erzählen. Die Handlung wird durch lange Monologe der Hauptfiguren gebremst.

5) Eine klare Unterteilung in High- und Low-Genres.

MEMO "MERKMALE DES KLASSIZISMUS"

Im Zentrum der Ästhetik

Merkmale des Klassizismus:

Kult der Vernunft ; Rationalismus

künstlerischarbeiten organisiert alskünstlich

, Schematismus;

unerlässliche Eigenschaften ;

reine Charaktere Helden; UndNegativ ;

Idealisierung

bürgerliche Angelegenheiten .

Die Charaktere sind klar gegliedert in„Namen sprechen“

„Rollensystem“. Rolle- (Jona);Denker soubrette

Gesetz der drei Einheiten: Einheit der Zeit: Einheit des Ortes: Einheit der Handlung:

Ausstellungsmerkmale:

MEMO "MERKMALE DES KLASSIZISMUS"

Die Haupteigenschaft des Klassizismus - die Bilder und Formen der antiken Kunst als klassische und ideale Muster ansprechen; Normative Poesie.

Im Zentrum der Ästhetik - das Prinzip des Rationalismus und der "Nachahmung der Natur".

Merkmale des Klassizismus:

Kult der Vernunft ; Rationalismus

künstlerischarbeiten organisiert alskünstlich , ein logisch konstruiertes Ganzes;

strenge Handlung und kompositorische Organisation , Schematismus;

Lebensphänomene werden so transformiert, dass ihre generischen,unerlässliche Eigenschaften ;

reine Charaktere Helden;Helden sind in positive unterteilt UndNegativ ;

Idealisierung Helden, Utopismus, Verabsolutierung von Ideen;

die Objektivität der Erzählung wird betont;

aktiver Umgang mit der Öffentlichkeitbürgerliche Angelegenheiten .

Die Charaktere sind klar gegliedert inpositiv und negativ, die Einschätzung des Autors kommt klar zum Ausdruck. Jeder Held ist Träger einer Eigenschaft (Tugend oder Laster), die sich darin widerspiegelt„Namen sprechen“ (Skotinin, Prostakov, Milon, Pravdin, Starodum bei Fonvizin).

Klassische Stücke zeichnen sich aus durch„Rollensystem“. Rolle- ein Charakterstereotyp, der von Spiel zu Spiel weitergegeben wird. Zum Beispiel ist die Rolle eine klassische Komödieideale Heldin, Heldenliebhaberin, zweite Geliebte (Jona);Denker - ein Held, der fast nicht an der Intrige teilnimmt, aber die Einschätzung des Autors über das Geschehen zum Ausdruck bringt;soubrette - ein fröhliches Dienstmädchen, das im Gegenteil aktiv an der Intrige beteiligt ist.

Die Handlung basiert normalerweise auf"Liebesdreieck": die Heldin - der Heldenliebhaber - der zweite Liebhaber. Am Ende einer klassischen Komödie wird immer das Laster bestraft und die Tugend triumphiert.

Gesetz der drei Einheiten: Einheit der Zeit: die Aktion entwickelt sich nicht länger als einen Tag;Einheit des Ortes: der Autor sollte die Aktion nicht von einem Ort zum anderen übertragen;Einheit der Handlung: eine Handlung, die Anzahl der Charaktere ist begrenzt (5-10

Voraussetzungen für eine klassische Komposition: in einem Theaterstück in der Regel 4 Akte: im 3. Höhepunkt, im 4. Satz.Ausstellungsmerkmale: das stück wird von nebenfiguren eröffnet, die dem zuschauer die hauptfiguren vorstellen und die hintergründe erzählen. Die Handlung wird durch lange Monologe der Hauptfiguren gebremst.

A) Vor Ihnen liegen 10 Bilder von Grabsteinen, von denen einige in der Antike und der Rest in der Ära des Klassizismus in Russland geschaffen wurden, als sich die Meister weitgehend von antiken Mustern leiten ließen. Unterschreiben Sie unter jedem Bild des Denkmals, zu welcher der beiden Epochen (Antike oder Klassizismus) es gehört.

Für jede richtige Antwort - 1 Punkt.

Insgesamt für Teil A - maximal 10 Punkte.

B) Formulieren Sie, welche Merkmale die Denkmäler des russischen Klassizismus und der Antike vereinen. Bestimmen Sie, was nur für Grabsteine ​​​​des Klassizismus typisch ist.

Begründung Bewertungskriterien

1. Logik und Kohärenz der Argumentation 4 Punkte
2. Das Vorhandensein von subtilen Beobachtungen, die signifikante Bedeutungen offenbaren 4 Punkte
3. Korrekte Verwendung des konzeptuellen Apparats und der Begriffe 2 Punkte

Insgesamt für Teil B - maximal 10 Punkte.

Insgesamt für Aufgabe 1 - maximal 20 Punkte.

Aufgabe 2 "Horaz".

Vor Ihnen liegt ein Fragment des Textes der Tragödie von Pierre Corneille „Horaz“ (1639) und das Gemälde von Jacques-Louis David „Der Eid der Brüder Horatii“ (1784).

Die Handlung beider Werke basiert auf der Erzählung des römischen Historikers Titus Livius über die Frühzeit der römischen Geschichte. Drei Brüder aus der Familie Horatii wurden ausgewählt, um gegen die drei besten Krieger der romfeindlichen Stadt Alba Longa, die Curiatii-Brüder, zu kämpfen. Zur gleichen Zeit wurde Sabina, die Frau eines der horatischen Brüder, in Alba geboren, und Camilla, die jüngere Schwester der horatischen Brüder, war mit einem der kuriatischen Brüder verlobt. Als Ergebnis eines grausamen und langen Duells gewann der jüngere Bruder aus dem Horatii-Clan durch List, und so erhob sich Rom schließlich über Alba Longa und allmählich über alle anderen italienischen Städte.

Vergleichen Sie, wie dieselbe Geschichte in Corneilles Text und in Davids Gemälde dargestellt wird.

Auf welche Details machen die Autoren den Leser/Zuschauer aufmerksam? Wie sehen Raum und Szene aus? Welche Rolle spielen Farbe und Farbe bei der Wahrnehmung eines Bildes? Wie ist die Komposition aufgebaut?

Was ist die Ähnlichkeit und der Unterschied zwischen der Interpretation dieser Szene im Text der Tragödie und im Bild?

Schreiben Sie auf der Grundlage dieser Fragen und Ihrer Beobachtungen eine kurze Diskussion (100–120 Wörter 1 ) zum Thema „Die Geschichte der Horatii-Brüder in Corneille und im Davidbild“.

1 Hier wird der geschätzte Mindestbetrag der Begründung angegeben, der Höchstbetrag ist nicht begrenzt.

PIERRE CORNEL "HORATIUS"

ZWEITER AKT

PHÄNOMEN SECHS

(übersetzt von N. Rykova)

Horaz, Sabina, Curiatius, Camilla

Curiatius
Oh Götter, warum ist Sabina bei ihm? Ach!
Du hast die Braut geschickt, um ihrer Schwester zu helfen,
Damit ihre Beschwerden meinen Geist erschüttern
Und konnte sie in ihrer Traurigkeit gewinnen?

Sabine
Nein, mein Bruder, ich werde dir nicht im Weg stehen -
Ich möchte dich umarmen und "Es tut mir leid" zu dir sagen.
Ihr seid tapferes Blut und glaubt ruhig daran;
Du wirst nichts tun, was des Tapferen unwürdig ist.
Wann immer einer von euch jetzt zittern könnte, -
Ich hätte auf meinen Mann, meinen Bruder verzichtet.
Aber ein glorreicher Ehemann, aber ein lieber Bruder
Nur eines ist bereit zu bitten und zu bitten:
Ich möchte, dass dieser Kampf nicht kriminell wird,
Damit diese Ehre sowohl rein als auch heilig ist,
Um sie zu beflecken, wagt kein Verbrechen,
Und Sie könnten ohne Reue zu Feinden werden.
Nur ich bin der Schuldige deiner heiligen Bindungen.
Wenn ich verschwinde, wird deine Gewerkschaft verschwinden.
Wie es die Ehre geboten hat, wird die Verbindung zwischen Ihnen unterbrochen.
Und damit euch Hass zu Feinden macht,
Lass mein bitteres Ende heute alles entscheiden:
Das will Rom, und Alba befiehlt es.
Einer wird mich töten, der andere, der sich nach Rache sehnt,
In gerechtem Zorn wird er zum Ehrentat kommen,
Und er wird das Schwert erheben, völlig gerechtfertigt
Oder Rache für eine Schwester oder Trauer für eine Frau.
Aber was sage ich! Und damit hast du zu Recht: -
Es sollte Ihren hohen Ruhm nicht trüben.
Sie haben Ihrer Heimat Ihre ganze Seele geschenkt.
Je stärker Ihre Bindung, desto großzügiger gehen Sie damit um.
Auf dem Altar des Landes sollst du einen Bruder schlachten,
Zögere nicht, führe den Bund heilig aus:
Stoße zuerst ein scharfes Schwert in seine Schwester,
Zuerst seine Frau tot hinlegen, -
Starte mit mir bei deiner Heimat
So lieb zu mir, dass du dein Leben gibst.
In der dir zugewiesenen Schlacht ist der Feind Rom,
Du bist Albas Todfeind, und ich bin sie beide!
Oder willst du, seelenlos und streng,
Damit ich sehen kann, wie dieser Lorbeerkranz ist
Was wird der Held seiner Schwester oder Frau bringen,
Raucht Blut, Liebling und nah bei mir?
Wie man sowohl dem Opfer als auch dem Helden Tribut zollt,
Eine zärtliche Ehefrau und liebevolle Schwester zu sein,
Sich über die Lebenden freuen, über die Toten trauern?
Es gibt nur eine Lösung: Sabina kann nicht leben.
Ich muss den Tod akzeptieren, um die Qual nicht zu kosten:
Ich werde mich umbringen, wenn deine Hände schwach sind,
Grausame Herzen! Was hat dich abgehalten?
Ich werde mich später durchsetzen, wenn nicht jetzt.
Sobald ihr mit erhobenen Schwertern zusammenkommt,
Todeslust, ich werfe mich zwischen euch.
Dass einer von euch den Kopf fallen lässt
Sie müssen zuerst Sabina schlagen.

Horaz
Gattin!

Curiatius
Schwester!

Camilla
Sei mutig! Sie müssen weich werden!

Sabine
Wie! Seufzen Sie? Werden Ihre Gesichter bleich?
Was hat dir Angst gemacht? Und das sind die Mutigen
Feindliche Städte tapfere Kämpfer?

Horaz
Was habe ich getan, Frau? Was für Beleidigungen
Hat dich dazu gebracht, solche Rache zu suchen?
Was habe ich falsch gemacht! Wer hat dir das Recht gegeben
Meinen Geist in einem schmerzhaften Kampf zu testen?
Sie haben es geschafft, ihn zu überraschen und zu erfreuen;
Aber lass mich mein heiliges Werk vollenden.
Sie haben Ihren Mann übertroffen; aber wenn er geliebt wird
Eine tapfere Frau, triumphiere nicht über ihn.
Geh weg, ich will keinen zu umstrittenen Sieg
Dass ich mich verteidige, ist schon eine Schande.
Lass mich sterben, wie es die Ehre befiehlt.

Sabine
Keine Angst, du hast jetzt einen Beschützer.

PHÄNOMEN SIEBENTES

Der alte Horaz, Horaz, Curiatius, Sabina, Camilla

Alter Horaz
Als Kinder? Hier dominierten Gefühle
Verschwendest du deine Zeit mit deinen Frauen?
Bereit, Blut zu vergießen, von Tränen verlegen?
Nein, du musst die weinenden Frauen verlassen.
Beschwerden werden Sie mildern und mit listiger Zärtlichkeit
Mutlos, auf den falschen Weg gedrängt.
Nur die Flucht wird solche Gegner besiegen.

Sabine
Sie sind dir treu: Fürchte dich nicht um sie,
Egal wie Camilla und Sabina hier gelitten haben,
Sie können Ehre von Ihrem Schwiegersohn und von Ihrem Sohn erwarten;
Und wenn das Murmeln unserer Tapferen leiser werden könnte,
Sie werden sicherlich in der Lage sein, ihre Tapferkeit in ihnen zu stärken.
Lass uns keine unnötigen Tränen vergießen, Camille,
Vor dieser Festigkeit ist unsere Kraft unbedeutend -
Nur in der Hoffnungslosigkeit finden wir Frieden.
Kämpfe, Raubtiere! Wir werden vor Kummer sterben.

PHÄNOMEN ACHT

Alter Horaz, Horaz, Curiatius

Horaz
Vater, gib dieser Wut nicht nach
Und Ehefrauen, ich bitte euch, lasst sie nicht aus dem Haus.
Tränen, Schreie ihrer bitteren Liebe
Lasst uns nicht verlegen sein, wenn Blut vergossen wird.
Unsere Verbindung ist also eng, was ohne Zweifel möglich ist
In einer schändlichen Verschwörung werfen wir die Anklage;
Aber die Ehre der Wahl würde teuer kosten,
Wann immer wir der Gemeinheit verdächtigt werden.

Alter Horaz
Ich werde alles tun, mein Sohn. Geht zu den Brüdern, Kinder,
Und wisse, dass du nur eine Schuld auf der Welt hast.

Curiatius
Wie kann ich mich von dir verabschieden und was kann ich sagen ...

Alter Horaz
Kein Grund, die Gefühle meines Vaters zu wecken!
Ich habe nicht genug Worte, um dir Mut zu machen.
Ich bin in meinen Gedanken unsicher, und ich spüre Feuchtigkeit
In senilen Augen, und er selbst ist bereit zu schluchzen.
Kämpfer! Tue deine Pflicht und erwarte das Urteil der Götter.

Kriterien zur Bewertung der schriftlichen Argumentation

Die Kriterien zur Bewertung der schriftlichen Argumentation sind so aufgebaut, dass die Fähigkeit, die Bedeutung eines Kunstwerks durch die Analyse der Ausdrucksmittel aufzudecken und zu beschreiben, in den Arbeiten der Teilnehmer einen hohen Stellenwert hat.

Bei der Bewertung der Arbeit sollten Sie sich an folgenden Kriterien orientieren:

A. Interpretation und Verständnis

Die Arbeit demonstriert die Fähigkeit des Teilnehmers, konsequent und angemessen:

• unterschiedliche Texte vergleichen;
• tiefe Bedeutungen sehen;
• subtile Beobachtungen machen, um sie zu identifizieren;
• eine breite Palette von Assoziationen einbeziehen, um Bedeutungen zu identifizieren.

Notenskala: 0–9–17–25.

Insgesamt nach Kriterium A maximal 25 Punkte.

B. Text erstellen

Die Arbeit umfasst:

• Ständiger Rückgriff auf die analysierte Arbeit (Zitate, Detailbeschreibungen, Beispiele etc.);
• kompositorische Harmonie, logische Erzählung;
• stilistische Einheitlichkeit.

Notenskala: 0–3–7–10.

Insgesamt nach Kriterium B maximal 10 Punkte.

C. Alphabetisierung

Es gibt keine Sprach-, Rede- und Grammatikfehler in der Arbeit.

Notenskala: 0–2–3–5.

Insgesamt nach Kriterium C maximal 5 Punkte.

Notiz: Eine kontinuierliche Überprüfung der Arbeiten nach den üblichen schulischen Alphabetisierungskriterien mit voller Fehlerzählung ist nicht vorgesehen. Wenn die Arbeit Sprach-, Sprach- und Grammatikfehler enthält, die das Lesen und Verstehen des Textes ernsthaft erschweren (im Durchschnitt mehr als fünf grobe Fehler pro 100 Wörter), erhält die Arbeit zu diesem Kriterium null Punkte.

Insgesamt für Aufgabe 2 - maximal 40 Punkte.

Erläuterung der Bewertungsskala

Um die Subjektivität bei der Bewertung von Arbeiten zu reduzieren, wird vorgeschlagen, sich auf die Bewertungsskala zu konzentrieren, die jedem Kriterium zugeordnet ist. Es entspricht dem üblichen Vier-Punkte-System eines Russischlehrers: Die erste Klasse ist eine bedingte Zwei, die zweite eine bedingte Drei, die dritte eine bedingte Vier, die vierte eine bedingte Fünf. Auch Punkte zwischen den Noten können gesetzt werden – sie entsprechen bedingten Plus- und Minuspunkten im traditionellen Schulsystem.

Die Bewertung der Arbeit wird zunächst als eine Folge von Bewertungen für jedes Kriterium (der Student muss sehen, wie viele Punkte er für jedes Kriterium erzielt hat) und dann als Gesamtpunktzahl festgelegt. Dies wird es ermöglichen, sich in der Phase der Präsentation von Arbeiten und Aufrufen auf die Diskussion der tatsächlichen Vor- und Nachteile der Arbeit zu konzentrieren.

Maximal 60 Punkte für Arbeit.

Der Klassizismus ist ein künstlerischer und architektonischer Stil, der Europa im 17.-19. Jahrhundert dominierte. Derselbe Begriff diente als Bezeichnung für die ästhetische Richtung. Die in dieser Zeit entstandenen Objekte sollten als Vorbild für einen idealen, „richtigen“ Stil dienen.

Der Klassizismus basiert auf den Ideen des Rationalismus und hält sich an bestimmte Kanons, daher sind Harmonie und Logik fast allen Projekten inhärent, die in der Ära des Klassizismus umgesetzt wurden.

Klassizismus in der Architektur

Der Klassizismus trat an die Stelle des Rokoko, das wegen übermäßiger Komplexität, Prunkhaftigkeit, Manierismen und einem Übermaß an dekorativen Elementen öffentlich kritisiert wurde. Gleichzeitig begann sich die europäische Gesellschaft zunehmend den Ideen der Aufklärung zuzuwenden, die sich in allen Aspekten des Handelns, einschließlich der Architektur, ausdrückte. Die Aufmerksamkeit der Architekten wurde durch die Einfachheit, Prägnanz, Klarheit, Ruhe und Strenge erregt, die für die antike Architektur, insbesondere die griechische, charakteristisch sind. Tatsächlich wurde der Klassizismus zu einem natürlichen Ergebnis der Entwicklung der Renaissance-Architektur und ihrer Transformation.

Die Aufgabe aller im Stil des Klassizismus geschaffenen Objekte ist der Wunsch nach Einfachheit, Strenge und gleichzeitig nach Harmonie und Perfektion – weshalb sich mittelalterliche Meister oft an monumentalen antiken Architekturformen orientierten. Die klassische Architektur zeichnet sich durch einen regelmäßigen Grundriss und klare Formen aus. Die Grundlage dieses Stils war die Ordnung der Antike, insbesondere räumliche Kompositionen, Zurückhaltung des Dekors, ein Planungssystem, nach dem die Gebäude auf breiten, geraden Straßen standen, Proportionen und strenge geometrische Formen respektiert wurden.

Die Ästhetik des Klassizismus war günstig für die Schaffung von Großprojekten innerhalb ganzer Städte. In Russland wurden viele Städte nach den Prinzipien des klassischen Rationalismus neu geplant.

Die Tektonik von Mauern und Gewölben beeinflusste weiterhin den Charakter der Architektur. In der Zeit des Klassizismus wurden die Gewölbe flacher, ein Portikus erschien. Die Wände wurden durch Gesimse und Pilaster getrennt. Symmetrie herrscht in der klassischen Komposition, in Anlehnung an die Komposition der Antike. Die Farbgebung besteht hauptsächlich aus hellen Pastellfarben, die der Betonung der architektonischen Elemente dienen.

Die größten Projekte des späten 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind mit dem Klassizismus verbunden: Neue Städte, Parks und Kurorte entstehen.

In den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts war neben dem Klassizismus der eklektische Stil beliebt, der damals eine romantische Farbe hatte. Darüber hinaus wurde der Klassizismus mit Elementen der Renaissance und (Beaux-Arts) verdünnt.

Die Entwicklung des Klassizismus in der Welt

Der Klassizismus entstand und entwickelte sich unter dem Einfluss pädagogisch fortschrittlicher Tendenzen des gesellschaftlichen Denkens. Die Schlüsselideen waren die Ideen des Patriotismus und der Staatsbürgerschaft sowie die Idee des Wertes der menschlichen Person. In der Antike fanden Anhänger des Klassizismus ein Beispiel für ein ideales Staatssystem und harmonische Beziehungen zwischen Mensch und Natur. Die Antike wird als freie Ära wahrgenommen, in der sich der Mensch geistig und körperlich entwickelt hat. Aus Sicht der Figuren des Klassizismus war dies eine ideale Zeit in der Geschichte ohne soziale Widersprüche und soziale Konflikte. Auch Kulturdenkmäler sind zu Vorbildern geworden.

Es gibt drei Phasen in der Entwicklung des Klassizismus in der Welt:

• Früher Klassizismus (1760er - frühe 1780er Jahre).
• Strenger Klassizismus (Mitte 1780er - 1790er Jahre).
• Reich.

Diese Perioden gelten sowohl für Europa als auch für Russland, aber der russische Klassizismus kann als eigenständiger architektonischer Trend betrachtet werden. Tatsächlich wurde er, wie der europäische Klassizismus, zum Gegenteil des Barock und ersetzte ihn schnell. Parallel zum Klassizismus gab es andere architektonische (und kulturelle) Trends: Rokoko, Pseudogotik, Sentimentalismus.

Alles begann mit der Herrschaft von Katharina der Großen. Der Klassizismus fügte sich harmonisch in den Rahmen der Stärkung des Staatskults ein, als der Vorrang der öffentlichen Pflicht vor dem persönlichen Gefühl proklamiert wurde. Wenig später spiegelten sich die Ideen der Aufklärung in der Theorie des Klassizismus wider, sodass der „Ständeklassizismus“ des 17. Jahrhunderts in den „aufklärerischen Klassizismus“ überging. Infolgedessen entstanden architektonische Ensembles in den Zentren russischer Städte, insbesondere in St. Petersburg, Twer, Kostroma und Jaroslawl.

Merkmale des Klassizismus

Der Klassizismus zeichnet sich durch den Wunsch nach Klarheit, Gewissheit, Eindeutigkeit und logischer Genauigkeit aus. Monumentale Strukturen mit rechteckigen Formen überwiegen.

Ein weiteres Merkmal und eine grundlegende Aufgabe war es, die Natur harmonisch und gleichzeitig modern zu imitieren. Schönheit wurde als etwas verstanden, das aus der Natur geboren ist und sie gleichzeitig übertrifft. Es sollte Wahrheit und Tugend darstellen, sich für moralische Bildung einsetzen.

Architektur und Kunst sollen zur Entwicklung des Individuums beitragen, damit der Mensch erleuchtet und zivilisiert wird. Je stärker die Verbindung zwischen den verschiedenen Künsten ist, desto effektiver ist ihr Handeln und desto einfacher ist es, dieses Ziel zu erreichen.

Vorherrschende Farben: Weiß, Blau sowie gesättigte Grüntöne, Rosa, Lila.

Der Klassizismus folgt der antiken Architektur und verwendet strenge Linien, ein glattes Muster; Die Elemente wiederholen sich und sind harmonisch, die Formen klar und geometrisch. Die Hauptdekorationen sind Basreliefs in Medaillons, Statuen auf den Dächern, Rotunden. Oft waren im Äußeren antike Ornamente vorhanden. Generell ist die Einrichtung zurückhaltend, ohne Schnickschnack.

Vertreter des Klassizismus

Der Klassizismus ist zu einem der am weitesten verbreiteten Stile auf der ganzen Welt geworden. Während der gesamten Zeit seines Bestehens sind viele talentierte Handwerker aufgetaucht und eine große Anzahl von Projekten entstanden.

Die Hauptmerkmale des architektonischen Klassizismus in Europa wurden dank der Arbeit des venezianischen Meisters Palladio und seines Nachfolgers Scamozzi geformt.

In Paris suchte einer der einflussreichsten Architekten des Klassizismus, Jacques-Germain Soufflot, nach optimalen Lösungen für die Raumorganisation. Claude-Nicolas Ledoux nahm viele Prinzipien der Moderne vorweg.

Im Allgemeinen manifestierten sich die Hauptmerkmale des Klassizismus in Frankreich in einem Stil wie dem Empire - dem "imperialen Stil". Dies ist der Stil des Spätklassizismus in Architektur und Kunst, der auch als hoch bezeichnet wird. Es entstand in Frankreich während der Herrschaft von Napoleon I und entwickelte sich bis in die 30er Jahre des 19. Jahrhunderts. Danach wurde es durch eklektische Strömungen ersetzt.

In Großbritannien wurde der „Regency-Stil“ zum Äquivalent des Empire-Stils (insbesondere John Nash leistete einen großen Beitrag). Einer der Begründer der britischen Architekturtradition ist Inigo Jones, ein Architekt, Designer und Künstler.

Die charakteristischsten Interieurs im Stil des Klassizismus wurden von dem Schotten Robert Adam entworfen. Er versuchte, die Details aufzugeben, die keine konstruktive Funktion erfüllen.

In Deutschland entstanden dank Leo von Klenze und Karl Friedrich Schinkel öffentliche Gebäude im Geiste des Parthenon.

In Russland zeigten Andrey Voronikhin und Andrey Zakharov besonderes Können.

Klassizismus im Innenraum

Die Anforderungen an das Interieur im Stil des Klassizismus waren tatsächlich die gleichen wie an architektonische Objekte: solide Strukturen, präzise Linien, Prägnanz und gleichzeitig Eleganz. Das Interieur wird heller und zurückhaltender, die Möbel schlicht und leicht. Häufig werden ägyptische, griechische oder römische Motive verwendet.

Möbel des Klassizismus wurden aus Edelhölzern hergestellt, die Textur, die eine dekorative Funktion zu erfüllen begann, erlangte große Bedeutung. Als Dekoration wurden oft geschnitzte Holzeinlagen verwendet. Generell ist die Einrichtung zurückhaltender geworden, aber hochwertiger und teurer.

Die Formen von Objekten werden vereinfacht, die Linien werden gerade. Insbesondere die Beine werden gerader, die Oberflächen werden einfacher. Beliebte Farben: Mahagoni plus helles Bronze-Finish. Stühle und Sessel sind mit Stoffen mit floralen Mustern bezogen.

Kronleuchter und Lampen sind mit Kristallanhängern ausgestattet und recht massiv in der Ausführung.

Der Innenraum enthält auch Porzellan, Spiegel in teuren Rahmen, Bücher, Gemälde.

Die Farben dieses Stils haben oft klare, fast primäre Gelb-, Blau-, Purpur- und Grüntöne, wobei letztere mit Schwarz und Grau sowie Bronze- und Silberschmuck verwendet werden. Beliebte Farbe ist weiß. Farbige Lacke (weiß, grün) werden oft in Kombination mit leichter Vergoldung einzelner Details verwendet.

Derzeit kann der Stil des Klassizismus sowohl in geräumigen Hallen als auch in kleinen Räumen erfolgreich eingesetzt werden, aber es ist wünschenswert, dass sie hohe Decken haben - dann wird diese Dekorationsmethode eine größere Wirkung erzielen.

Auch Stoffe können für ein solches Interieur geeignet sein - in der Regel handelt es sich um helle, reichhaltige Textilarten, darunter Wandteppiche, Taft und Samt.

Architekturbeispiele

Betrachten Sie die bedeutendsten Werke von Architekten des 18. Jahrhunderts - diese Zeit ist der Höhepunkt der Blütezeit des Klassizismus als architektonischer Trend.

Im Frankreich des Klassizismus wurden verschiedene öffentliche Einrichtungen gebaut, darunter Geschäftsgebäude, Theater und Geschäftsgebäude. Das größte Gebäude jener Zeit ist das Pantheon in Paris, geschaffen von Jacques-Germain Souflo. Ursprünglich war das Projekt als Kirche St. Genevieve, die Patronin von Paris, aber 1791 wurde sie in das Pantheon verwandelt - die Grabstätte der großen Persönlichkeiten Frankreichs. Es wurde zu einem Beispiel für Architektur im Geiste des Klassizismus. Das Pantheon ist ein kreuzförmiges Gebäude mit einer großen Kuppel und einer von Säulen umgebenen Trommel. Die Hauptfassade ist mit einem Säulengang mit Giebel geschmückt. Teile des Gebäudes sind klar abgegrenzt, man sieht den Übergang von schwereren zu leichteren Formen. Im Innenraum dominieren klare horizontale und vertikale Linien; Säulen stützen das System aus Bögen und Gewölben und schaffen gleichzeitig die Perspektive des Innenraums.

Das Pantheon wurde zu einem Denkmal für Erleuchtung, Vernunft und Staatsbürgerschaft. So wurde das Pantheon nicht nur zu einer architektonischen, sondern auch zu einer ideologischen Verkörperung der Ära des Klassizismus.

Das 18. Jahrhundert war die Blütezeit der englischen Architektur. Einer der einflussreichsten englischen Architekten der Zeit war Christopher Wren. Seine Arbeit verbindet Funktionalität und Ästhetik. Er schlug seinen eigenen Plan für den Wiederaufbau der Londoner Innenstadt vor, als 1666 das Feuer ausbrach; Die St. Paul's Cathedral wurde auch zu einem seiner ehrgeizigsten Projekte, an dem die Arbeit etwa 50 Jahre dauerte.

Die St. Paul's Cathedral befindet sich in der City - dem Geschäftsviertel Londons - in einem der ältesten Viertel und ist die größte protestantische Kirche. Es hat eine längliche Form, wie die eines lateinischen Kreuzes, aber die Hauptachse ist ähnlich wie die Achsen in orthodoxen Kirchen angeordnet. Der englische Klerus bestand darauf, dass das Gebäude auf einer für mittelalterliche Kirchen in England typischen Struktur basieren sollte. Wren selbst wollte ein Gebäude schaffen, das den Formen der italienischen Renaissance näher kommt.

Die Hauptattraktion der Kathedrale ist eine mit Blei bedeckte Holzkuppel. Sein unterer Teil ist von 32 korinthischen Säulen (Höhe - 6 Meter) umgeben. An der Spitze der Kuppel befindet sich eine Laterne, die mit einer Kugel und einem Kreuz gekrönt ist.

Der Portikus an der Westfassade hat eine Höhe von 30 Metern und ist in zwei Ebenen mit Säulen unterteilt: sechs Säulenpaare im unteren und vier Säulenpaare im oberen. Auf dem Flachrelief sind die Statuen der Apostel Petrus, Paulus, Jakobus und der vier Evangelisten zu sehen. An den Seiten des Portikus befinden sich zwei Glockentürme: im linken Turm - 12 und im rechten "Big Floor" - die Hauptglocke Englands (ihr Gewicht beträgt 16 Tonnen) und eine Uhr (das Zifferblatt Durchmesser beträgt 15 Meter). Am Haupteingang der Kathedrale steht ein Denkmal für Anna, die englische Königin einer früheren Ära. Zu ihren Füßen sind die allegorischen Figuren Englands, Irlands, Frankreichs und Amerikas zu sehen. Die Seitentüren werden von fünf Säulen flankiert (die ursprünglich nicht Teil des Architektenplans waren).

Die Größe der Kathedrale ist eine weitere Besonderheit: Ihre Länge beträgt fast 180 Meter, die Höhe vom Boden bis zur Kuppel im Inneren des Gebäudes 68 Meter und die Höhe der Kathedrale mit einem Kreuz 120 Meter.

Erhalten sind noch das schmiedeeiserne durchbrochene Gitterwerk von Jean Tijoux (Ende 17. Jahrhundert) und geschnitzte Holzbänke im Chor, die als wertvollste Dekoration der Kathedrale gelten.

Einer der Meister Italiens war der Bildhauer Antonio Canova. Er führte seine ersten Werke im Stil des Rokoko auf. Dann begann er, antike Kunst zu studieren und wurde allmählich ein Anhänger des Klassizismus. Das Debütwerk hieß Theseus and the Minotaur. Das nächste Werk war der Grabstein von Papst Clemens XIV, der den Autor berühmt machte und zur Etablierung des klassizistischen Stils in der Skulptur beitrug. In den späteren Werken des Meisters kann man nicht nur eine Orientierung an der Antike beobachten, sondern auch eine Suche nach Schönheit und Harmonie mit der Natur, idealen Formen. Canova lieh sich aktiv mythologische Themen aus und schuf Porträts und Grabsteine. Zu seinen berühmtesten Werken zählen die Statue des Perseus, mehrere Porträts von Napoleon, ein Porträt von George Washington, die Grabsteine ​​der Päpste Clemens XIII. und Clemens XIV. Canovas Kunden waren Päpste, Könige und wohlhabende Sammler. Ab 1810 war er Direktor der St. Lukas-Akademie in Rom. In den letzten Jahren seines Lebens baute der Meister in Possagno sein eigenes Museum.

Viele talentierte Architekten, sowohl Russen als auch solche aus dem Ausland, arbeiteten in der Ära des Klassizismus in Russland. Viele ausländische Architekten, die in Russland tätig waren, konnten ihr Talent nur hier in vollem Umfang zeigen. Darunter die Italiener Giacomo Quarenghi und Antonio Rinaldi, der Franzose Vallin-Delamot und der Schotte Charles Cameron. Alle arbeiteten hauptsächlich am Hof ​​in St. Petersburg und Umgebung. Nach den Entwürfen von Charles Cameron wurden in Tsarskoye Selo die Agate Rooms, Cold Baths und die Cameron Gallery gebaut. Er schlug eine Reihe von Innenlösungen vor, bei denen er künstlichen Marmor, Glas mit Folie, Fayence und Halbedelsteine ​​​​verwendete. Eines seiner berühmtesten Werke - das Schloss und der Park in Pawlowsk - war ein Versuch, die Harmonie der Natur mit der Harmonie der Kreativität zu verbinden. Die Hauptfassade des Palastes ist mit Galerien, Säulen, einer Loggia und einer Kuppel in der Mitte geschmückt. Gleichzeitig beginnt der englische Park mit einem gegliederten Schlossteil mit Alleen, Wegen und Skulpturen und geht allmählich in einen Wald über.

Wenn zu Beginn einer neuen Architekturperiode ein noch unbekannter Stil hauptsächlich von ausländischen Meistern vertreten wurde, erschienen Mitte des Jahrhunderts originale russische Architekten wie Bazhenov, Kazakov, Starov und andere. Die Werke zeigen eine Balance zwischen klassischen westlichen Formen und der Verschmelzung mit der Natur. In Russland durchlief der Klassizismus mehrere Entwicklungsstufen; Ihre Blütezeit erlebte sie während der Regierungszeit von Katharina II., die die Ideen der französischen Aufklärung unterstützte.

Die Akademie der Künste belebt die Tradition, ihre besten Studenten im Ausland zu unterrichten. Dadurch wurde es möglich, nicht nur die Traditionen der Architekturklassiker zu meistern, sondern auch den ausländischen Kollegen russische Architekten als gleichberechtigte Partner zu präsentieren.

Dies war ein großer Schritt nach vorn in der Organisation einer systematischen Architekturausbildung. Bazhenov bekam die Gelegenheit, Zarizyns Gebäude sowie das Paschkow-Haus zu schaffen, das immer noch als eines der schönsten Gebäude in Moskau gilt. Eine rationale Kompositionslösung wird mit exquisiten Details kombiniert. Das Gebäude steht auf einem Hügel, seine Fassade ist dem Kreml und dem Damm zugewandt.

St. Petersburg war ein fruchtbarerer Boden für die Entstehung neuer architektonischer Ideen, Aufgaben und Prinzipien. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts haben Zakharov, Voronikhin und Thomas de Thomon eine Reihe bedeutender Projekte ins Leben gerufen. Das berühmteste Gebäude von Andrei Voronikhin ist die Kasaner Kathedrale, die manche als Kopie des Petersdoms in Rom bezeichnen, aber in Bezug auf ihren Plan und ihre Zusammensetzung ein Originalwerk ist.

Ein weiteres Organisationszentrum von St. Petersburg war die Admiralität des Architekten Adrian Zakharov. Die Hauptstraßen der Stadt neigen dazu, und der Turm wird zu einem der wichtigsten vertikalen Wahrzeichen. Trotz der kolossalen Länge der Fassade der Admiralität hat Zakharov die Aufgabe ihrer rhythmischen Organisation brillant bewältigt und Monotonie und Wiederholung vermieden. Das Börsengebäude, das Thomas de Thomon auf der Landzunge der Wassiljewski-Insel errichtete, kann als Lösung für die schwierige Aufgabe angesehen werden, das Design der Landzunge der Wassiljewski-Insel zu erhalten, und wird gleichzeitig mit Ensembles früherer Epochen kombiniert .

Ein Kunstwerk sollte aus Sicht des Klassizismus auf der Grundlage strenger Kanons gebaut werden und dabei die Harmonie und Logik des Universums selbst offenbaren.

Das Interesse am Klassizismus ist nur ewig, unveränderlich - in jedem Phänomen sucht er nur wesentliche, typologische Merkmale zu erkennen und verwirft zufällige Einzelzeichen. Die Ästhetik des Klassizismus misst der gesellschaftlichen und erzieherischen Funktion der Kunst große Bedeutung bei. Der Klassizismus übernimmt viele Regeln und Kanons aus der antiken Kunst (Aristoteles, Horaz).

Dominante und trendige Farben	Gesättigte Farben; grün, pink, magenta mit goldenem Akzent, himmelblau
Stillinien des Klassizismus	Streng sich wiederholende vertikale und horizontale Linien; Flachrelief in einem runden Medaillon; glatte verallgemeinerte Zeichnung; Symmetrie
Form	Klarheit und Geometrie der Formen; Statuen auf dem Dach, Rotunde; für den Empire-Stil - ausdrucksstarke pompöse monumentale Formen
Charakteristische Elemente des Innenraums	Dezentes Dekor; runde und gerippte Säulen, Pilaster, Statuen, antike Ornamente, Kassettengewölbe; für den Empire-Stil militärisches Dekor (Embleme); Symbole der Macht
Konstruktionen	Massiv, stabil, monumental, rechteckig, gewölbt
Fenster	Rechteckig, nach oben verlängert, mit zurückhaltendem Design
Türen im klassischen Stil	Rechteckig, getäfelt; mit massivem Giebelportal auf Rund- und Rippensäulen; mit Löwen, Sphinxen und Statuen

Trends des Klassizismus in der Architektur: Palladian, Empire, Neo-Griechisch, "Regency-Stil".

Das Hauptmerkmal der Architektur des Klassizismus war die Berufung auf die Formen der antiken Architektur als Maßstab für Harmonie, Einfachheit, Strenge, logische Klarheit und Monumentalität. Die Architektur des Klassizismus insgesamt zeichnet sich durch die Regelmäßigkeit der Planung und die Klarheit der Volumenform aus. Grundlage der Architektursprache des Klassizismus war die Ordnung, in Proportionen und Formen nahe an der Antike. Der Klassizismus zeichnet sich durch symmetrische axiale Kompositionen, Zurückhaltung bei der dekorativen Dekoration und ein regelmäßiges Stadtplanungssystem aus.

Die Entstehung des Klassizismus

1755 schrieb Johann Joachim Winckelmann in Dresden: „Groß und möglichst unnachahmlich werden wir nur, wenn wir die Alten nachahmen.“ Dieser Aufruf zur Erneuerung der zeitgenössischen Kunst unter Nutzung der als Ideal empfundenen Schönheit der Antike fand in der europäischen Gesellschaft tatkräftige Unterstützung. Die fortschrittliche Öffentlichkeit sah im Klassizismus die notwendige Opposition zum höfischen Barock. Doch die aufgeklärten Feudalherren lehnten die Nachahmung antiker Formen nicht ab. Die Ära des Klassizismus fiel zeitlich mit der Ära der bürgerlichen Revolutionen zusammen - englisch 1688, französisch - 101 Jahre später.

Die Architektursprache des Klassizismus wurde am Ende der Renaissance vom großen venezianischen Meister Palladio und seinem Nachfolger Scamozzi formuliert.

Die Venezianer verabsolutierten die Prinzipien der antiken Tempelarchitektur so sehr, dass sie sie sogar beim Bau solcher Privatvillen wie der Villa Capra anwendeten. Inigo Jones brachte den Palladianismus nach Norden nach England, wo lokale palladianische Architekten bis Mitte des 18. Jahrhunderts Palladios Vorschriften mit unterschiedlichem Grad an Treue folgten.

Historische Merkmale des Klassizismus-Stils

Zu dieser Zeit begann sich unter den Intellektuellen Kontinentaleuropas der Überfluss an „Schlagsahne“ des Spätbarock und Rokoko anzusammeln.

Geboren von den römischen Architekten Bernini und Borromini, wurde der Barock zum Rokoko ausgedünnt, einem überwiegend Kammerstil mit Schwerpunkt auf Innendekoration und Kunsthandwerk. Zur Lösung großer urbaner Probleme war diese Ästhetik wenig brauchbar. Bereits unter Ludwig XV. (1715-74) wurden in Paris und unter Ludwig städtebauliche Ensembles im „altrömischen“ Stil wie die Place de la Concorde (Architekt Jacques-Ange Gabriel) und die Kirche Saint-Sulpice errichtet XVI (1774-92) wird ein ähnlicher „edler Lakonismus“ bereits zum wichtigsten architektonischen Trend.

Von den zunächst von römischem Einfluss geprägten Formen des Rokoko vollzog sich nach Abschluss des Baus des Brandenburger Tors in Berlin 1791 eine scharfe Wende hin zu griechischen Formen. Nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon fand dieser „Hellenismus“ seine Meister in K.F. Schinkele und L. von Klenze. Fassaden, Säulen und dreieckige Giebel wurden zum architektonischen Alphabet.

Der Wunsch, die edle Einfachheit und ruhige Erhabenheit der antiken Kunst in modernes Bauen zu übersetzen, führte zu dem Wunsch, das antike Gebäude vollständig zu kopieren. Was F. Gilly im Auftrag von Ludwig I. von Bayern als Projekt für ein Denkmal für Friedrich II. hinterlassen hatte, wurde an den Hängen der Donau in Regensburg ausgeführt und hieß Walhalla (Walhalla "Die Halle der Toten").

Die bedeutendsten Interieurs im Stil des Klassizismus entwarf der Schotte Robert Adam, der 1758 aus Rom in seine Heimat zurückkehrte. Er war sowohl von der archäologischen Forschung italienischer Wissenschaftler als auch von den architektonischen Fantasien von Piranesi sehr beeindruckt. In der Interpretation Adams war der Klassizismus ein Stil, der dem Rokoko an Raffinesse der Innenausstattung kaum nachstand, was ihm nicht nur in demokratisch gesinnten Gesellschaftskreisen, sondern auch in der Aristokratie Popularität einbrachte. Wie seine französischen Kollegen predigte Adam eine völlige Ablehnung von Details ohne konstruktive Funktion.

Der Franzose Jacques-Germain Soufflot demonstrierte beim Bau der Kirche Saint-Geneviève in Paris die Fähigkeit des Klassizismus, riesige städtische Räume zu organisieren. Die gewaltige Pracht seiner Entwürfe ließ den Größenwahn des napoleonischen Imperiums und des späten Klassizismus erahnen. In Russland bewegte sich Bazhenov in die gleiche Richtung wie Soufflet. Die Franzosen Claude-Nicolas Ledoux und Etienne-Louis Boulet gingen noch weiter in Richtung der Entwicklung eines radikal visionären Stils mit Betonung der abstrakten Geometrisierung von Formen. Im revolutionären Frankreich nützte das asketische Bürgerpathos ihrer Projekte wenig; Die Innovation von Ledoux wurde nur von Modernisten des 20. Jahrhunderts voll gewürdigt.

Die Architekten des napoleonischen Frankreichs ließen sich von den majestätischen Bildern des militärischen Ruhms inspirieren, die das kaiserliche Rom hinterlassen hatte, wie dem Triumphbogen des Septimius Severus und der Trajanssäule. Auf Befehl Napoleons wurden diese Bilder in Form des Triumphbogens von Carruzel und der Vendôme-Säule nach Paris überführt. In Bezug auf die Denkmäler militärischer Größe aus der Zeit der Napoleonischen Kriege wird der Begriff "imperialer Stil" verwendet - Empire-Stil. In Russland erwiesen sich Karl Rossi, Andrey Voronikhin und Andrey Zakharov als herausragende Meister des Empire-Stils.

In Großbritannien entspricht das Empire dem sogenannten. "Regency-Stil" (der größte Vertreter ist John Nash).

Die Ästhetik des Klassizismus begünstigte städtebauliche Großprojekte und führte zur Ordnung des Städtebaus im Maßstab ganzer Städte.

In Russland wurden fast alle Provinz- und viele Kreisstädte nach den Prinzipien des klassischen Rationalismus neu geplant. Städte wie St. Petersburg, Helsinki, Warschau, Dublin, Edinburgh und viele andere haben sich zu echten Freilichtmuseen des Klassizismus entwickelt. Im gesamten Raum von Minusinsk bis Philadelphia dominierte eine einzige architektonische Sprache, die auf Palladio zurückgeht. Das gewöhnliche Bauen wurde in Übereinstimmung mit den Alben der Standardprojekte durchgeführt.

In der Zeit nach den Napoleonischen Kriegen musste sich der Klassizismus mit dem romantisch gefärbten Eklektizismus arrangieren, insbesondere mit der Rückkehr des Interesses am Mittelalter und der Architekturmode der Neugotik. Im Zusammenhang mit den Entdeckungen von Champollion gewinnen ägyptische Motive an Popularität. Das Interesse an der antiken römischen Architektur wird abgelöst von der Ehrfurcht vor allem Altgriechischen („Neo-Griechischen“), die besonders in Deutschland und den USA ausgeprägt war. Die deutschen Architekten Leo von Klenze und Karl Friedrich Schinkel bauen München bzw. Berlin mit grandiosen Museen und anderen öffentlichen Gebäuden im Geiste des Parthenon auf.

In Frankreich wird die Reinheit des Klassizismus mit freien Anleihen aus dem architektonischen Repertoire der Renaissance und des Barock verwässert (siehe Beaus-Arts).

Zentren des klassizistischen Bauens waren die fürstlichen Schlösser - Residenzen, Marktplatz (Handelsplatz) in Karlsruhe, Maximilianstadt und Ludwigstraße in München sowie Bauen in Darmstadt erlangten besondere Berühmtheit. Die preußischen Könige in Berlin und Potsdam bauten überwiegend im klassizistischen Stil.

Aber die Paläste waren nicht mehr das Hauptbauobjekt. Villen und Landhäuser waren von ihnen nicht mehr zu unterscheiden. Öffentliche Gebäude wurden in den Bereich des Staatsbaus aufgenommen - Theater, Museen, Universitäten und Bibliotheken. Hinzu kamen Sozialbauten - Krankenhäuser, Blinden- und Gehörlosenhäuser sowie Gefängnisse und Kasernen. Landsitze des Adels und des Bürgertums, Rathäuser und Wohnbauten in Städten und Dörfern ergänzten das Bild.

Der Kirchenbau spielte keine primäre Rolle mehr, aber in Karlsruhe, Darmstadt und Potsdam entstanden bemerkenswerte Bauwerke, wobei darüber diskutiert wurde, ob heidnische Bauformen für ein christliches Kloster geeignet seien.

Gebäudemerkmale des Klassizismus

Nach dem Zusammenbruch der großen historischen Stile, die die Jahrhunderte überlebten, im 19. Jahrhundert. es gibt eine deutliche Beschleunigung des Entwicklungsprozesses der Architektur. Besonders deutlich wird dies, wenn man das vergangene Jahrhundert mit der ganzen vorangegangenen tausendjährigen Entwicklung vergleicht. Wenn frühmittelalterliche Architektur und Gotik etwa fünf Jahrhunderte umfassen, Renaissance und Barock zusammen bereits nur die Hälfte dieser Periode, dann dauerte es weniger als ein Jahrhundert, bis der Klassizismus Europa eroberte und über den Ozean vordrang.

Charakteristische Merkmale des Klassizismus-Stils

Mit einer Änderung der Sichtweise der Architektur, mit der Entwicklung der Bautechnologie, dem Aufkommen neuer Arten von Strukturen im 19. Jahrhundert. Es gab auch eine bedeutende Verschiebung im Zentrum der weltweiten Entwicklung der Architektur. Im Vordergrund stehen Länder, die die höchste Stufe der barocken Entwicklung nicht überstanden haben. Der Klassizismus erreicht seinen Höhepunkt in Frankreich, Deutschland, England und Russland.

Der Klassizismus war ein Ausdruck des philosophischen Rationalismus. Das Konzept des Klassizismus war es, alte Formgebungssysteme in der Architektur zu verwenden, die jedoch mit neuen Inhalten gefüllt wurden. Die Ästhetik einfacher altertümlicher Formen und einer strengen Ordnung wurde der Zufälligkeit, Unstrengheit der architektonischen und künstlerischen Manifestationen des Weltbildes gegenübergestellt.

Der Klassizismus stimulierte die archäologische Forschung, die zu Entdeckungen über fortgeschrittene antike Zivilisationen führte. Die Ergebnisse der Arbeit archäologischer Expeditionen, zusammengefasst in umfangreichen wissenschaftlichen Forschungen, legten die theoretischen Grundlagen der Bewegung, deren Teilnehmer die antike Kultur als den Höhepunkt der Perfektion in der Baukunst, als ein Modell absoluter und ewiger Schönheit betrachteten. Zahlreiche Alben mit Bildern von Baudenkmälern trugen zur Popularisierung antiker Formen bei.

Arten von Gebäuden im Stil des Klassizismus

Die Art der Architektur blieb in den meisten Fällen abhängig von der Tektonik der tragenden Wand und des flacher werdenden Gewölbes. Der Portikus wird zu einem wichtigen plastischen Element, während die Wände von außen und innen durch kleine Pilaster und Gesimse geteilt werden. Symmetrie herrscht in der Komposition des Ganzen und der Details, Volumen und Pläne vor.

Die Farbgebung ist geprägt von hellen Pastelltönen. Weiße Farbe dient in der Regel dazu, architektonische Elemente freizulegen, die ein Symbol aktiver Tektonik sind. Das Interieur wird heller, zurückhaltender, die Möbel sind schlicht und leicht, während die Designer ägyptische, griechische oder römische Motive verwendeten.

Dem Klassizismus werden die bedeutendsten städtebaulichen Konzepte und ihre Umsetzung in die Natur am Ende des 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zugeordnet. Während dieser Zeit werden neue Städte, Parks und Resorts angelegt.