Wie wird das Motorkühlsystem gespült?

Bei ständiger Nutzung des Autos verstopft das Kühlsystem mit der Zeit. Auf den leitfähigen Rohren bildet sich Plaque, es treten Ablagerungen verschiedener Substanzen auf und der Motor kühlt nicht mehr vollständig ab. Dies geschieht, weil genau diese Plaque eine begrenzte Wärmeleitfähigkeit hat und eine Kühlung durch ihre Schicht einfach physikalisch unmöglich ist. Plaque bildet sich aus verschiedenen Gründen, aber allgemein kann man sagen, dass es sich um die gleichen Ablagerungen handelt, die nach dem Kochen im Wasserkocher erscheinen. Neben der geringen Wärmeleitfähigkeit ist ein weiterer negativer Effekt die Einengung der Rohrdurchmesser. Im Laufe der Zeit ändert das Kühlmittel selbst seine chemischen Eigenschaften, was ein weiteres Minus in Form zusätzlicher Ablagerungen ergibt. Der Motor stoppt die normale Kühlung, selbst wenn der Kühler mit Staub und Schmutz verstopft ist. All dies zusammen führt zu einer Verringerung der Lebensdauer des Geräts und am Ende zum „Kochen“, das bereits mit einer Generalüberholung behaftet ist.

Es gibt eine Reihe von Anzeichen, an denen deutlich wird, dass es an der Zeit ist, das System zu spülen:

• die Pumpe funktioniert nicht gut;
• Kühlmitteltemperatursensor zeigt ungewöhnliche Werte;
• der Motor überhitzt;
• Aus den Ofenöffnungen kommt kalte oder leicht warme Luft.

Es wird empfohlen, das System einmal im Jahr zu spülen, und wenn das Auto neu ist, kann es seltener durchgeführt werden, aber im Allgemeinen ist es ideal bei jedem Kühlmittelwechsel. Dies geschieht entweder in einem spezialisierten Dienst oder in Eigenregie. Dieses Verfahren ist nicht kompliziert.

Waschmethoden

Das System wird auf verschiedene Arten gespült. Dazu wird entweder Wasser (am besten destilliert), eine selbst hergestellte Lösung oder spezielle chemische Flüssigkeiten verwendet, die in jedem Autohaus erhältlich sind. Es wird empfohlen, das Auto auf die Baustelle zu stellen, es ist erlaubt, den vorderen Teil etwas höher als den hinteren zu installieren. Unter dem Boden des Autos befindet sich ein Behälter, in den das Kühlmittel abfließt. Zunächst wird der Kühlerverschluss abgeschraubt und alles, was dort hineingeschüttet wird, wird ausgegossen. Als nächstes müssen Sie den Deckel des Ausgleichsbehälters und den Stopfen am Motor selbst abschrauben. Dies darf nur bei völlig abgekühltem Auto erfolgen, da sonst Verbrennungen möglich sind. Unmittelbar danach ist es möglich und sogar notwendig, den äußeren Teil des Kühlers von Staub und Schmutz zu reinigen. Wenn der Kühler stark verschmutzt ist, kann er mit Kärcher gespült oder ggf. mit einem Kompressor entleert werden.

Das Kühlsystem mit Wasser zu spülen ist nicht der beste Weg. Es kann nur verwendet werden, wenn das Auto neu ist und das gebrauchte Frostschutzmittel nicht sehr verschmutzt ist. Es lohnt sich, destilliertes Wasser zu verwenden, da normales Wasser Salze und andere Verunreinigungen enthält, die am Ende alles nur noch schlimmer machen können. Nun, im sehr, sehr extremen Fall können Sie versuchen, mit abgekochtem Wasser zu spülen. Das Verfahren sieht so aus: Wasser wird in den Kühler gegossen, dann startet das Auto und läuft, bis sich der Lüfter einschaltet. Der Motor wird abgestellt, die Maschine kühlt ab, das Wasser wird abgelassen, dann wird der Vorgang wiederholt, bis die abgelassene Flüssigkeit vollständig transparent wird. Es schadet nicht, wenn möglich, das System vor dem Einfüllen des Frostschutzmittels mit einem Kompressor auszublasen. Die Methode hat Nachteile: Die Bildung neuer Ablagerungen ist möglich, außerdem kann gewöhnliches Wasser die Verschmutzung einfach nicht lösen.

Angesäuertes Wasser ist das nächste in Bezug auf die Waschqualität. Es ist sinnvoll, es bei sowjetischen und russischen Autos mit hoher Laufleistung zu verwenden, da es eine billige und erschwingliche Möglichkeit zum Spülen ist. Gleichzeitig wird Zitronensäure oder Essig verwendet. Es ist auch möglich, Natronlauge oder Milchsäure zu verwenden.

Aufgrund der Verfügbarkeit ist es natürlich am besten, Zitronensäure zu verwenden. Die Rechnung sieht ungefähr so ​​aus: Pro Liter Wasser werden einhundert bis zweihundert Gramm Säure zugesetzt. Mehr einzulegen lohnt sich nicht, da bei zu konzentriertem Konsum Kunststoffteile beschädigt werden können.

Es wird in der folgenden Reihenfolge gewaschen: Die vorbereitete Lösung wird in das System gegossen, der Motor startet und läuft, bis sich der Lüfter einschaltet (wie beim Waschen mit klarem Wasser). Dann wird das Auto mehrere Stunden stehen gelassen, das Wasser abgelassen und eine neue Lösung gegossen. Alles wird wie immer gewaschen, bis sauberes Wasser herauskommt. Nach Abschluss des Vorgangs können Sie destilliertes Wasser einfüllen und ohne Aufwärmen des Motors ablassen. Dadurch werden alle verbleibenden Säuren herausgespült.

Einige Autoenthusiasten spülen Schmutz aus dem Kühlsystem von normalem Coca-Cola. In der Tat entfernt es aufgrund des enormen Gehalts an Phosphorsäure perfekt Kalk. Aber der Zuckergehalt darin ist auch enorm, so dass Sie das System auf diese Weise einfach vollständig verstopfen können. Außerdem ist das Getränk kohlensäurehaltig, bzw. es kann durch sich ausdehnende Gase zu Folgen für den Motor kommen.

Kurz gesagt, diese Methode ist nur für diejenigen geeignet, die ihr Auto überhaupt nicht bedauern. Es wird funktionieren, aber mit unvorhersehbaren Folgen. Das Spülen mit Flüssigkeiten zum Waschen von Toiletten kann auf dieselbe mehrdeutige Methode zurückgeführt werden. Voraussetzung nach dem Einsatz solch aggressiver Produkte ist eine abschließende Spülung mit Wasser.

Der beste Weg ist natürlich die Verwendung spezieller Werkzeuge, die speziell für dieses Verfahren entwickelt wurden. Sie werden in mehrere Klassen eingeteilt - alkalisch, sauer, zweikomponentig oder neutral. Diese Trennung erfolgte, weil verschiedene Arten von Verschmutzungen auf unterschiedliche Weise ausgewaschen werden. Zum Beispiel löst Säure Kalk und Ablagerungen perfekt auf, und Alkali löst Frostschutzrückstände auf. Diese beiden Anschlüsse können jedoch nicht miteinander verbunden werden, daher wird nur einer verwendet. Zweikomponenten-Flüssigkeiten arbeiten abwechselnd: Erst gießt die eine, dann die zweite. Eine solche Lösung ist ziemlich effektiv, obwohl sie teurer ist. Der Vorgang ähnelt den vorherigen Methoden - Flüssigkeit wird eingegossen, das Auto startet, erwärmt sich, das System „fährt“ es in einem großen Kreis. Der einzige Unterschied besteht darin, dass das Etikett meistens die Betriebszeit des Motors angibt, die für eine vollständige Reinigung erforderlich ist. Dann fügt sich die „Chemie“ zusammen und je nach resultierendem Effekt wird der Vorgang entweder wiederholt oder es wird sofort Frostschutzmittel eingefüllt. Alle Arten von Alkalien und Oxidationsmitteln sind in neutralen Lösungen niemals enthalten, aber aufgrund ihrer speziellen chemischen Zusammensetzung kommen sie ihren Funktionen recht gut nach.

Eine weitere Klasse von Spezialflüssigkeiten basiert auf dem katalytischen Verfahren. Solche Mittel können zur Vorbeugung einfach dem Frostschutzmittel zugesetzt werden. Es ist sehr bequem, eine solche Flüssigkeit zu spülen: Gießen Sie sie einfach in den Ausgleichsbehälter und fahren Sie wie gewohnt weiter. In diesem Fall lösen sich alle Substanzen vollständig auf und Sie können sicher sein, dass die Kühlerrohre nicht mit Partikeln und Rückständen verstopfen. Tatsächlich ist diese Methode die einfachste und schadet dem Motor außerdem nicht.

Eine schnelle und in einigen Fällen recht effektive Methode ist die Zwangsspülung. Gleichzeitig wird dem System Druckwasser zugeführt und gewaschen, bis das Wasser, das aus dem Motorstecker kommt, transparent wird. Diese Methode hat die gleichen Nachteile wie das Waschen mit heißem Wasser, aber wenn Sie schnell spülen müssen, ist dies nicht die schlechteste Lösung.

Nach allen Verfahren kann unabhängig von der gewählten Option eine Luftschleuse auftreten. Dies ist leicht zu lösen - ein Teil des Autos wird aufgebockt oder einfach auf einen kleinen Hügel gefahren. Wenn es nicht hilft, reicht es, das Gasrohr zu lösen, und der Stopfen löst sich sofort auf.

Mythen über das Spülen des Kühlsystems

Oft hört man in Fachforen, in Gesprächen und sogar bei der Beratung in einem Geschäft eine Reihe von Mythen:

• Flüssigkeit wird eingefüllt, wenn der Motor eingeschaltet wird. Dies darf nicht erfolgen, das Gerät kann beschädigt werden;
• gar nicht waschen. Auch nicht wahr, dies wird deutlich sichtbar, wenn Sie die abgelassene schmutzige Flüssigkeit betrachten;
• Spezialflüssigkeiten sind nur ein Marketingtrick und eine Möglichkeit, Geld zu verdienen. Nein, es bezieht sich eher auf das Waschen mit gewöhnlichem Wasser;
• Die Druckspülung kann bei laufendem Motor durchgeführt werden. Eine großartige Möglichkeit, das Auto "abzuwerfen".

Ergebnisse

Aus all dem lässt sich nur eine Schlussfolgerung ziehen: Die Selbstspülung des Motors ist absolut problemlos und erfolgt ohne das Vorhandensein von Spezialwerkzeugen. Die Umsetzung dieser Aufgabe steht auch einem Anfänger offen, dabei sollte man nicht auf die mitunter sehr schädlichen Ratschläge von allerlei Garagen-"Profis" hören. Und einer der offensichtlichen Vorteile dieses Verfahrens ist der normale Betrieb des Kühlsystems und eine Verlängerung der Motorlebensdauer, sodass das Spülen in Bezug auf Zeit und Arbeitskosten durchaus gerechtfertigt ist, um Sie für Geld zu „scheiden“.