Die Bedeutung des Wortes Anspielung in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie, bse. Anspielungen
Bei der Erstellung von Werken verwendeten russische und westliche Klassiker verschiedene Mittel und Techniken. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts begann in der Weltliteratur eine Tendenz zur Symbolik und Allegorie zu erscheinen. Solche Merkmale sind nicht nur in der modernen Prosa vorhanden, sondern sind heute Gegenstand intensiver Studien der Literaturkritik. Künstlerische Figuren, denen die Forschung im 20. Jahrhundert besondere Aufmerksamkeit widmete, waren Anspielungen. Was ist das? Wozu werden sie benötigt? Und welche Formen können Anspielungen annehmen?
Herkunft des Begriffs
In jüngerer Zeit haben Literaturtheoretiker eine Definition der Anspielung formuliert. Was für ein Phänomen das ist, darüber haben sich nur wenige Gedanken gemacht, und nicht, weil die Meister des künstlerischen Wortes es nicht benutzt haben. Beispiele für Anspielungen finden sich bereits in der Dichtung des Mittelalters. Tatsache ist vielmehr, dass sich die Literaturkritik bis Anfang des letzten Jahrhunderts nicht so aktiv entwickelt hat.
In der modernen Philologie bezeichnet man mit diesem Begriff eines der Stilmittel. Aus dem Lateinischen übersetzt, bedeutet es „einen Hinweis geben“. Anspielung ist ein künstlerisches Bild, das der Autor biblischen Geschichten, der antiken oder mittelalterlichen Mythologie oder den Werken anderer Schriftsteller entlehnt. Der Zweck einer solchen Entlehnung besteht darin, eine Parallele zwischen dem eigenen literarischen Schaffen und einem bekannten Werk zu ziehen, das bereits vor ihm entstanden ist. Man kann also sagen, dass der Autor unter Verwendung eines bereits vorhandenen Bildes auf seine Ähnlichkeit mit dem Helden, der Handlung oder der Idee seines Romans, seiner Kurzgeschichte oder seiner Kurzgeschichte „hinweist“.
Arten von Anspielungen
Mit Hilfe solcher Stilmittel kann der Autor nicht nur auf ein bekanntes literarisches Werk verweisen, sondern auch auf eine historische Tatsache. Verschiedene Elemente aus biblischen oder mythischen Geschichten können die Rolle der Anspielung spielen. Um welche Art von künstlerischem Phänomen es sich handelt, ist im Rahmen eines Artikels nicht zu beantworten. Dieses Thema widmet sich den Werken vieler Literaturwissenschaftler, die jeweils ihre eigene Interpretation und Einordnung bieten. Um eine allgemeine Vorstellung von Anspielung zu bekommen, sollte man einige Beispiele aus der Literatur nennen und diese nach dem Hauptmerkmal einordnen, nämlich der Quelle, aus der entlehnt werden kann. Solche künstlerischen Bilder können also sein:
- mythologisch;
- biblisch;
- historisch;
- literarisch;
- philosophisch und ästhetisch.
Anspielungen werden verwendet, um eine Handlung zu bilden, das Bild des Helden oder die Idee des Autors zu enthüllen. Sie können im Titel der Arbeit oder am Ende stehen. Sie können auch eine mediale Position einnehmen.
"Im ersten Kreis"
Die Anspielung auf den Roman von Alexander Solschenizyn ist im Titel des Werkes enthalten. Dante Alighieri hat in seiner „Göttlichen Komödie“ eine strenge Struktur des Jenseits entworfen, indem er es in neun Kreise eingeteilt hat. Die sündige Seele, so die Handlung des Gedichts des italienischen Autors, landet in einem von ihnen. Aber jeder der Kreise entspricht der Schwere der zu Lebzeiten begangenen Straftaten. Die erste enthält die harmlosesten Sünder, deren Schuld sehr zweifelhaft ist: ungetaufte Babys, tugendhafte, aber ungetaufte Menschen. In Solschenizyns Roman wird Dantes erster Zirkel als Anspielung aufgefasst. Um was für ein allegorisches Gerät es sich handelt und welche Funktion es erfüllt, kann man verstehen, wenn man sich an die Worte des Autors erinnert: „Das Kostbarste auf der Welt ist zu erkennen, dass man sich nicht an Unrecht beteiligt.“ Die Helden des russischen Schriftstellers werden bestraft, leiden wie die Bewohner des ersten Kreises des italienischen Philosophen unschuldig und werden Opfer eines riesigen schrecklichen Systems.
Anspielungen auf Shakespeare
Elemente, die dem Werk von William Shakespeare entlehnt sind, werden in den Werken zeitgenössischer Autoren, hauptsächlich englischsprachiger, aktiv verwendet. Eine dieser Anspielungen stellt das Bild des schwarzen Prinzen aus dem Roman dar. Die Handlung dieses Werks ist eine Vorgeschichte zur Legende des Prinzen von Dänemark.
Der englische Schriftsteller zieht eine Parallele zwischen den Helden seines Romans The Collector und Shakespeares Figuren aus der Tragödie The Tempest. Sowohl im ersten als auch im zweiten Fall nehmen die Symbole eine mediale Stellung ein.
Ein anschauliches Beispiel für die Anspielung auf Bilder aus dem Werk des englischen Dramatikers in den Werken der russischen klassischen Literatur ist Leskovs Geschichte „Lady Macbeth aus dem Bezirk Mzensk“.
Andere künstlerische Anspielungen
Die Wahl der Anspielungsquelle hängt von der Zeit ab, in der der Autor lebt, von seinen Vorstellungen. Im Roman „Der Meister und Margarita“ gibt es überall Allegorien, subtile Anspielungen auf biblische Bilder und Handlungen. Bulgakovs Arbeit wirft viele Fragen und Rätsel auf. Doch die Bezüge des Autors des Kultwerks des 20. Jahrhunderts zu Goethes Faust liegen auf der Hand. Der Name der Hauptfigur ist die Hauptanspielung. Bulgakov widmete den Haupthandlungsstrang der Liebe und dem Thema des flüchtigen Glücks, das aufgrund der Fülle an Bildern des deutschen Dichters auch für Kritiker ein interessantes Thema ist.
Reminiszenz ist ein allgemeineres Konzept. Die Verwendung verschiedener Bilder und Elemente aus dem Bekannten kann verschiedene Formen annehmen. Das Stilmittel, dem dieser Artikel gewidmet ist, impliziert die eindeutigste Lesart.
Anspielung und Reminiszenz im allgemeinen Sinne sind fast synonym. Möglicherweise wurden bereits großartige Charaktere und Handlungen erstellt. Moderne Autoren können sie nur neu denken und in unsere Zeit übertragen. Und es ist erwähnenswert, dass ähnliche nicht nur in der Literatur, sondern auch im Kino verwendet werden. Ein Beispiel aus dem sowjetischen Kino ist der Film „Children of Don Quixote“. Der Protagonist dieses Films tut Gutes, ohne eine Belohnung zu erwarten. Er gibt sich mit ganzem Herzen der Arbeit hin und achtet nicht auf Spott. Seine Handlungen mögen gewöhnlichen Menschen verrückt erscheinen. Aber diese Verrücktheiten sind edel. Und das ist die Ähnlichkeit des Filmhelden mit der Figur von Cervantes.
ANSPIELUNG
(von lat. allusio - ein Witz, ein Hinweis), in Belletristik, Redekunst und Umgangssprache eine der Stilfiguren: ein Hinweis auf eine reale politische, historische oder literarische Tatsache, die bekannt sein soll. Als Hinweis werden oft geflügelte Wörter und Ausdrücke verwendet (z. B. "der Ruhm von Herostratus", "überqueren Sie den Rubikon", "kam, sah, eroberte", "Demyanovs Ohr").
Große Sowjetische Enzyklopädie, TSB. 2012
Siehe auch Interpretationen, Synonyme, Bedeutungen des Wortes und was ANSPRECHUNG auf Russisch in Wörterbüchern, Enzyklopädien und Nachschlagewerken ist:
- ANSPIELUNG im Wörterbuch der literarischen Begriffe:
- (von der französischen Anspielung - ein Hinweis) - ein künstlerisches Mittel: die Anspielung eines bewussten Autors auf eine bekannte literarische oder historische Tatsache sowie ... - ANSPIELUNG im Literarischen Lexikon:
[Hinweis] - eine rhetorische Figur, die sich auf ein historisches Ereignis oder ein literarisches Werk bezieht, von dem angenommen wird, dass es bekannt ist. Dies sind zB. Ausdrücke: Pyrrhus ... - ANSPIELUNG im großen enzyklopädischen Wörterbuch:
(von lateinisch allusio - ein Scherzhinweis), eine Stilfigur, ein Hinweis durch ein ähnlich klingendes Wort oder die Erwähnung einer bekannten Tatsache, eines historischen Ereignisses, eines literarischen ... - ANSPIELUNG
[von französisch Anspielung Anspielung] eine Stilfigur, ein Ausdruck, der auf ein bekanntes historisches Ereignis (z. B. einen Pyrrhussieg) oder auf ein literarisches Werk anspielt ... - ANSPIELUNG im enzyklopädischen Wörterbuch:
und ... nun ja. Korrelation dessen, was in der Realität beschrieben wird oder geschieht, mit einem stabilen Konzept oder Satz aus literarischen, historischen, mythologischen usw. Charakter. | … - ANSPIELUNG im Großen Russischen Enzyklopädischen Wörterbuch:
ANSPIEL (von lat. allusio - ein Witz, ein Hinweis), stilistisch. Figur, Hinweis durch ein ähnlich klingendes Wort oder Erwähnung einer bekannten Tatsache, ist. Veranstaltungen, … - ANSPIELUNG im voll akzentuierten Paradigma nach Zaliznyak:
Anspielung, Anspielung, Anspielung, Anspielung, Anspielung, Anspielung, Anspielung, Anspielung, Anspielung, Anspielung, Anspielung, Anspielung, Anspielung, Anspielung, Anspielung, Anspielung, Anspielung, Anspielung, ... - ANSPIELUNG im Thesaurus des russischen Geschäftsvokabulars:
Syn: Siehe... - ANSPIELUNG im neuen Fremdwörterbuch:
(frz. Anspielung hint lat. alludere auf Witz, Andeutung) eine Stilfigur, die darin besteht, das Beschriebene oder in der Realität Geschehende mit einer stabilen ... - ANSPIELUNG im Fremdwörterbuch:
[eine Stilfigur, die darin besteht, das Beschriebene oder in der Realität Geschehende mit einem festen Begriff oder Satz literarischer, historischer, mythologischer Ordnung in Beziehung zu setzen ... - ANSPIELUNG im russischen Thesaurus:
Syn: Siehe... - ANSPIELUNG im Wörterbuch der Synonyme der russischen Sprache.
- ANSPIELUNG im neuen erläuternden und abgeleiteten Wörterbuch der russischen Sprache Efremova:
- ANSPIELUNG im Wörterbuch der russischen Sprache Lopatin:
Anspielung, ... - ANSPIELUNG im vollständigen Rechtschreibwörterbuch der russischen Sprache:
Anspielung... - ANSPIELUNG im Rechtschreibwörterbuch:
Anspielung, ... - ANSPIELUNG im Modern Explanatory Dictionary, TSB:
(von lateinisch allusio - ein Witz, ein Hinweis), eine Stilfigur, ein Hinweis durch ein ähnlich klingendes Wort oder die Erwähnung einer bekannten Tatsache, eines historischen Ereignisses, eines literarischen ... - ANSPIELUNG im erklärenden Wörterbuch von Efremova:
Anspielung Ein Stilmittel, das darin besteht, eine Anspielung auf eine wirklich bekannte, politische, historische oder literarische ... - ANSPIELUNG im neuen Wörterbuch der russischen Sprache Efremova:
Und. Ein Stilmittel, das darin besteht, eine Anspielung auf eine wirklich bekannte, politische, historische oder literarische ... - ANSPIELUNG im großen modernen erklärenden Wörterbuch der russischen Sprache:
Und. Ein Stilmittel, das darin besteht, eine Anspielung auf eine wirklich bekannte, politische, historische oder literarische ... - HOUSE M.D. im Wiki-Zitat.
- KORTASAR im Wörterbuch der Postmoderne:
(Cortazar) Julio (1914-1984) - argentinischer Schriftsteller, Dichter, Dramatiker und Essayist. Er lehrte Literatur an der Universität von Mendoza, arbeitete als Übersetzer, nahm an ... - INTERTEXTUALITÄT im Wörterbuch der Postmoderne:
- das Konzept der postmodernen Textologie, das das Phänomen der Interaktion des Textes mit dem semiotischen kulturellen Umfeld als Internalisierung des Äußeren artikuliert. Der Begriff „Ich“. wurde vorgestellt... - DER HUMANISMUS DER ANDEREN PERSON im Wörterbuch der Postmoderne:
- Levinas' Buch ("Humanisme de l" autre homme, 1973), das drei seiner eigenständigen Werke enthält: "Sinn und Bedeutung", "Humanismus und ...
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Eine Anspielung ist eine literarische Figur, die eine Analogie, einen Hinweis, eine Anspielung auf eine häufig verwendete und bekannte Tatsache, Person, Idee, Episode (historisch, literarisch, politisch, mythologisch oder irgendetwas anderes) ausdrückt, die gut etabliert ist und in der Rede üblich. Es wird verwendet, um den notwendigen Subtext in den Text oder das Oratorium einzuführen. Solche literarischen Elemente sind repräsentativ für die Anspielung und werden Marker genannt.
Die Bedeutung des Wortes Anspielung kommt von alludere (lateinisch) und bedeutet „spielen oder scherzen“. Die Anspielungstechnik wird seit langem verwendet, um geschriebene und rednerische Texte zu verfassen und zu bereichern. Als Begriff taucht Anspielung im 16. Jahrhundert auf und wurde erst vier Jahrhunderte später als Phänomen erforscht. Dieses Stilmittel ist notwendig, um komplexe Gedanken zu vereinfachen oder sich auf die bereits beschriebenen facettenreichen Sachverhalte zu beziehen oder den nötigen Hintergrund zu schaffen, zum Beispiel fabelhaft oder mythisch.
Was ist anspielung
Der Trend zum Symbolismus in der Literatur begann sich besonders im letzten Jahrhundert zu manifestieren, obwohl es sich um eine uralte Technik zum Verfassen eines Textes handelt. Mit zunehmender Popularität gewann dieser Aspekt zunehmend an Attraktivität des Studiums für Forscher der Figuren und Methoden der Literatur.
Durch die Entlehnung von Elementen eines anderen Textes, die auf den Ausgangstext verweisen, wird es möglich, der beschriebenen Situation oder Person ein bestimmtes Zeichen zu geben, das als Code oder Mittel zum Verständnis bestimmter Merkmale dient. Dies ist eine sehr praktische Technik in Fällen, in denen der Autor nicht die Möglichkeit hat, seine Ideen offen auszudrücken, oder wenn das Erklären der notwendigen Art zu viele Ressourcen erfordert.
Anspielung, was ist das? Diese Technik als Form der Intertextualität wird manchmal fälschlicherweise mit einem Zitat verwechselt. Bei einem Zitat erhalten wir eine exakte Wiedergabe des Textes, bei einer Anspielung hingegen die Übernahme einer bestimmten Textstelle, die keinen integralen Bestandteil darstellt, wodurch im endgültigen Text der notwendige Bezug erkannt wird. Das Zitat informiert uns direkt und offen, und um die Anspielung zu verstehen, sind gewisse Kenntnisse und Anstrengungen erforderlich. Der Zweck dieser Anwendung besteht darin, Analogien zwischen den neu geschaffenen Werken und den bereits bestehenden herzustellen.
Beispiele für Anspielungen sind verschiedene populäre Ausdrücke („Ich kam, ich sah, ich siegte“, „der große Stratege“).
Ein ziemlich nahes Konzept der Anspielung ist die Reminiszenz, die hauptsächlich in einem psychologischen oder vergleichenden historischen Kontext anwendbar ist. Reminiszenz bezeichnet das Unbewusste und verweist den Leser auf etwas, das der Autor zuvor gelesen oder gehört hat. Dieses Zitat ist absichtlich nicht in Anführungszeichen gesetzt. Eine klare Unterscheidung zwischen Anspielung und Reminiszenz ist recht schwierig, da Konzepte oft mit Hilfe der anderen definiert werden, aber das Hauptunterscheidungsmerkmal ist das Bewusstsein für den enthaltenen Referenztext.
Die Anspielungstechnik wird in der Psychokorrektur eingesetzt und dient der Umorientierung einer Person in die notwendige, zunächst gesetzte Richtung. Da die Verwendung dieser Technik nicht direkt über die Person spricht, treten ihre Abwehrmechanismen zurück und die Reaktion ist unwillkürlich und kommt aus dem Unbewussten. Oft in Tagebüchern und Memoiren zu finden, was es dem Autor ermöglicht, eine ruhige Geschichte zu erzählen, gleichzeitig kann der Leser die Personen und Orte der Ereignisse leicht erraten.
Das Verständnis dieses Geräts kann schwierig sein, da dies nur Anspielungen auf etwas anderes sind als das, was das Hauptthema der Geschichte zu sein scheint. Dementsprechend kann eine Person, wenn sie das Werk, auf das Bezug genommen wird, nicht gelesen hat, mit der Geschichte oder Person, auf die in der Anspielung Bezug genommen wird, nicht vertraut ist, den Hinweis nicht verstehen oder überspringt ihn einfach und verwirft ihn.
Damit der Leser oder Zuhörer das Vorhandensein und die Bedeutung der Anspielung in seiner eigenen Wahrnehmung verwirklichen kann, sind die folgenden Komponenten notwendig:
Markierungserkennung (d.h. die Anspielung selbst bemerken, wenn sie stark verschleiert ist, kann die gesamte Bedeutung der Aussage verloren gehen),
Text (d. h. entschlüsseln, auf welche Quelle sich der Autor bezieht, wenn nicht allgemein bekanntes Material verwendet wird, besteht auch die Möglichkeit, dass der Hinweis von einem sehr kleinen Prozentsatz der Leser verstanden wird),
Modifikation der ursprünglichen Bedeutung des Textes, basierend auf den neuen semantischen Ladungen, die die Anspielung eingeführt hat.
Arten von Anspielungen
Die Bedeutung des Wortes Anspielung umfasst einen hohen Informationsgehalt, der es Ihnen ermöglicht, sich mit den direkt besprochenen Informationen sowie mit der persönlichen Einstellung des Autors zu Ereignissen oder Charakteren vertraut zu machen. Sie weisen gewisse Unterschiede hinsichtlich der semantischen Last ihrer Anwendung auf. Mit Hilfe dieser literarischen Technik kann der Autor nicht nur auf ein beliebiges Werk Bezug nehmen, sondern auf eine Person, eine historische Periode, eine mythische Handlung. Es gibt verschiedene Arten von Anspielungen, abhängig von ihrer Semantik und der Quelle, aus der sie stammen.
Literarische Anspielungen zielen darauf ab, den Erzähltext zu verkürzen, den Leser an das Geschehen zu erinnern, ihm Tiefe und Emotionalität zu verleihen.
Beispiele für Anspielungen in der Literatur sind "seine Nase wächst nicht wie die von Pinocchio", "sie handelte wie Scrooge".
Biblische und mythologische Techniken, die sich auf religiöse Texte beziehen. Beispiele für biblische Anspielungen sind „barmherziger Samariter“, „sie hielt die andere Wange hin“ usw. Sie sind am emotionalsten gefüllt, sie werden verwendet, um den Charakteren eine bestimmte Eigenschaft zu verleihen.
Historische Anspielungen zielen darauf ab, auf bestimmte historische Tatsachen, Zahlen hinzuweisen. Am genauesten und spezifischsten, leicht verständlich, aber am wenigsten emotional aufgeladen, vermitteln sie aussagekräftige Informationen.
Eigennamen (allgemeine Namen von Tieren, Vögeln, geografischen Namen, Kunstwerken, Namen von Göttern).
Es gibt mehrere andere Möglichkeiten, dieses Phänomen zu klassifizieren, zum Beispiel, dass es in einem direkten Kontext verwendet oder verschleiert, als Rätsel konstruiert werden kann. Anspielungen unterscheiden sich auch im Zusammenhang und Allgemeinwissen. Die ersten sind zugänglich und werden von Menschen verstanden, die in einer bestimmten Epoche leben oder sich in einem bestimmten Kreis bewegen; die zweite ist öffentlich. Je nach Struktur kann es in einem Wort, mehreren Wörtern oder sogar einem ganzen verbalen Konstrukt ausgedrückt werden.
Damit das Stilmittel richtig interpretiert und allgemein wahrgenommen und verstanden wird, müssen Autor und Leser über gemeinsame Themen und Kenntnisse verfügen. Oft erschweren Techniken mit Bezügen zu einer anderen Volksgruppe das Textverständnis und die Arbeit des Übersetzers erheblich. Derjenige, der den Text wahrnimmt, kann bei der Interaktion mit Anspielungen verschiedene Assoziationsreihen haben. Damit diejenige, die der Autor vermitteln wollte, aus allen Optionen ausgewählt werden kann, sind Präzedenzwissen und Ideen (Folklore, nationale und weltklassische Literatur, Texte der großen Religionen) erforderlich, die der Gemeinschaft, der dieser Text gilt, gemeinsam sind adressiert.
Der Einfluss von Stilmitteln bei der Subtextbildung in einem Text ist kaum zu überschätzen, sie erfüllen auch eine Reihe von Funktionen:
Charakterisierend oder bewertend (wird verwendet, um das Bild zu detaillieren, indem der Held mit anderen bekannten Objekten oder Charakteren verglichen wird, um ihm diese Eigenschaften zu vermitteln);
Textstrukturierung (Einführung zusätzlicher Informationen und Befestigung des allgemeinen Textes der Arbeit).
Sprecher des Medizinisch-Psychologischen Zentrums „PsychoMed“
Arten literarischer Anspielungen
Die beliebteste Form der literarischen Intertextualität ist die fragmentarische Einfügung einiger Texte in einen anderen. Solche "Einschlüsse" und "Bezüge" zu früheren literarischen Tatsachen werden gewöhnlich als Anspielungen und Erinnerungen bezeichnet. Diese Formen der Intertextualität sind am weitesten entwickelt. Die Grenze zwischen Anspielung und Erinnerung ist schwer zu ziehen.
In Anlehnung an die bisherigen Traditionen der Literaturkritik definierte N. G. Vladimirova die Anspielung als „eine Stilfigur, eine Anspielung auf eine bekannte literarische oder historische Tatsache, eine rhetorische Figur“. Reminiszenz ist ihrer Meinung nach eine Erinnerung an ein künstlerisches Bild, ein Werk oder eine (oft unbewusste) Entlehnung eines künstlerischen Bildes oder eines Elements eines „fremden“ Werks von N. G. Vladimirov durch den Autor. Konvention, die die Welt erschafft. V.Novgorod, 2001. S.144.. V.E.Khalizev nennt Reminiszenzen „Bilder der Literatur in der Literatur“ und betrachtet das Zitieren, richtig oder ungenau, als die häufigste Form der Reminiszenz. Erinnerungen können seiner Meinung nach entweder bewusst und gezielt in das Werk aufgenommen werden oder unabhängig vom Willen des Autors unfreiwillig entstehen („literarische Erinnerung“) Khalizev V.E. Theorie der Literatur. M., 1999. S. 253. N. A. Fateeva glaubt, dass Anspielungen oft zu Erinnerungen werden können und umgekehrt. Dem Konzept von J. Genette folgend, der Anspielung und Zitat als gleichwertige Kategorien der Intertextualität definiert, konzentriert sich die Forscherin auf diese Formen. Fateeva definiert ein Zitat als „die Wiedergabe von zwei oder mehr Bestandteilen des Textes des Spenders mit einer eigenen Aussage“. Anspielung ist die Entlehnung bestimmter Elemente des Vorwandes, durch die sie im Empfängertext wiedererkannt werden, wo ihre Aussage ausgeführt wird. Eine Anspielung unterscheidet sich von einem Zitat dadurch, dass „die Entlehnung von Elementen punktuell erfolgt, und die ganze Aussage oder Zeile des Spendertextes, korreliert mit dem neuen Text, nur in diesem sozusagen „hinter dem Text“ vorhanden ist implizit." Diese. beim Zitieren bedient sich der Autor vor allem der rekonstruktiven Intertextualität, indem er die Gemeinsamkeit „seiner“ und „fremder“ Texte registriert, und beim Anspielen steht die konstruktive Intertextualität an erster Stelle, deren Zweck darin besteht, die entlehnten Elemente in solchen zu organisieren so dass sie sich als Kohäsionsknoten der semantisch-kompositorischen Struktur des neuen Textes Fateeva N.A. Kontrapunkt der Intertextualität oder Intertext in der Welt der Texte. M., 2000. S.122-129..
Diese Studie zieht keine klare Grenze zwischen Zitat, Anspielung und Reminiszenz, da sich die Forscher nicht auf die Unterscheidung zwischen diesen Phänomenen geeinigt haben. Basierend auf den obigen Aussagen über die Existenz von „direkten“ (zitierten) und „indirekten“ (indirekten) Anspielungen bezeichnen wir die drei oben aufgeführten intertextuellen Einschlüsse als anspielend.
Viele Forscher haben Versuche unternommen, die Typen und Funktionen von Anspielungen und anspielenden Einschlüssen zu systematisieren.
MD Tukhareli bietet die folgende Klassifizierung von Anspielungen nach ihrer Semantik an:
1. Eigennamen - Anthroponyme. Zur gleichen Gruppe gehören: Zoonyme, die oft in Kunstwerken zu finden sind - die Namen von Tieren, Vögeln; Toponyme - geografische Namen; Kosmonyme - Namen von Sternen, Planeten; Ktematonyme - Namen von historischen Ereignissen, Feiertagen, Kunstwerken usw.; Theonyme - Namen von Göttern, Dämonen, mythologischen Charakteren usw.
2. Biblische, mythologische, literarische, historische und andere Realitäten.
3. Echos von Zitaten, Volkssprüchen, Kontaminationen, Reminiszenzen.
Aus struktureller Sicht kann eine Anspielung durch ein Wort, eine Wortkombination und größere verbale Formationen in Bezug auf Lautstärke und Konstruktion dargestellt werden. M. D. Tukhareli sondert Anspielungen – superphrasale Einheiten, Anspielungen – Absätze, Anspielungen – Strophen, Anspielungen – Prosa-Strophen, Anspielungen – Kapitel und schließlich Anspielungen – Kunstwerke von Tukhareli M.D. Anspielung im System eines literarischen Werkes: Abstract der Dissertation. dis. kann. philol. Wissenschaften. - Tiflis, 1984. - 18. Die letzte Art der Anspielung nennt A. Mamaeva architektonisch. Eine solche Anspielung wird durch ein ganzes Kunstwerk dargestellt, das die Anordnung von Teilen und Merkmalen eines anderen Kunstwerks wiederholt. Aber nur ein Beispiel dieser Art von Anspielung wurde in der Weltliteratur gefunden – „Ullis“ von D. Joyce, eine Vervielfältigung von Homers „Odyssee“.
Unserer Meinung nach wird die vollständigste Klassifikation in der Arbeit von D. Dyurishin Dyurishin D. Theory of Comparative Study of Literature vorgeschlagen. M., 1979. 397 S. "ein Appell an ein bestimmtes künstlerisches Mittel, Motiv, eine Idee und dergleichen, hauptsächlich von Koryphäen der Weltliteratur." Anspielung zeichnet sich durch "einen vorübergehenden Drang aus, sich mit einer Komponente der ursprünglichen Quelle zu verbinden". Zu den beliebtesten Anspielungen zählt Dyurishin das direkte und verschleierte Zitieren der Quelle. Zitatanspielungen bilden eine wesentliche Spielart des „Nicht-Autoren“-Wortes. Laut Dyurishin ist dies „die einfachste Art der literarischen Verbindung“ [Diryushin D., 1979. 340]. Zitat-Anspielungen, die auf die „konvexe Wiedererkennungsfreude“ abzielen, können sowohl implizit als auch explizit sein. Als reinste Form des direkten Zitats gelten Zitate mit exakter Namensnennung und identischer Wiedergabe des Musters.
In dem Roman von D. Fowles „The Magician“ findet sich ein direktes Zitat des Gedichts von T.S. Eliot: „One of them markierte eine Seite, auf der jemand in roter Tinte einen Vierzeiler aus dem Gedicht „Little Gidding“ einkreiste:
Wir werden den Gedanken schweifen lassen
Und am Ende der Wanderungen werden wir kommen
Woher wir kamen
Und wir werden unser Land zum ersten Mal sehen.
(Übersetzt von A. Sergejew)
... Mir wurde sofort klar, dass der Eigentümer der Villa derselbe Kollaborateur war, mit dem Mitford gestritten hatte; aber vorher schien er mir eine Art schlauer, schlagfertiger griechischer Laval zu sein, und kein Mann von dem Niveau der Kultur, das es erlaubt, Eliot und Auden im Original zu lesen – oder Gäste zu empfangen, die lesen.
In diesem Fall wird die poetisch anspielende Einbeziehung im Prosatext klar abgegrenzt und hat einen erhöhten Wiedererkennungswert, da neben dem Zitat auch der Name des zitierten Werkes und der Name seines Autors genannt werden. Das Zitat von Eliot ist eine Anspielung auf die zukünftige Wiedergeburt des Protagonisten des Romans. Indem der Autor also auf ein ähnliches Motiv eines bekannten Autors zurückgreift, verstärkt er den eigenen Klang. Der Magus zitiert auch wiederholt Shakespeares Der Sturm. Das liegt an der anspielungsreichen Verkörperung der Helden des Romans mit den Figuren dieser Tragikomödie. O. Huxley bezieht sich auch auf The Tempest. Der Held von Brave New World spricht in Shakespeare-Zitaten und kontrastiert das Natürliche (Shakespeare) mit dem Künstlichen (utopische Zivilisation), das Natürliche mit der Herrschaft der Technokratie.
Eine implizite Zitatanspielung gibt keinen direkten Hinweis auf den Autor oder das Werk. Oft sprechen wir davon, Fragmente bekannter Werke zu zitieren, sodass die Assoziation mit dem Vorwand „von selbst impliziert“ ist. Ein Beispiel für die einfachste Anrede an Shakespeare ist ein Zitat, hinter dem die Urheberschaft unmissverständlich zu erahnen ist. Ein solches Beispiel liefert Howard Brentons Stück „Hitler Dances“, das aus der Improvisation von Schauspielern zu einem bestimmten Thema entstand. Allmählich nimmt die Improvisation Gestalt an in der Geschichte eines Mädchens, das beschließt, an die Front zu gehen, um den Tod ihrer Geliebten zu rächen. Als die Heldin an der Rekrutierungsstation ankommt, beginnt ein Überfall. Ihr zukünftiger Mentor, Captain Potter, ist in einem dunklen Raum eingesperrt, trinkt und zittert vor Angst. Auf das Klopfen der Heldin an der Tür antwortet er etwas deplatziert: „Klopf! Klopfen!" Gerade die Tatsache, dass - fehl am Platz ist, weist auf die Zitierart der Antwort hin. Das sind die Worte des Gatekeepers von Macbeth, den wahrscheinlich jeder englische Schuljunge kennt. Wie im Original dient dieser Hinweis als Mittel zur Verzögerung der Aktion. Bei Brenton wird diese Verzögerung dadurch erreicht, dass der Leser die Worte von Shakespeares Helden wiedererkennt, wodurch das Spielfeld und der spielerische Kontext seines Stücks erweitert werden können. Es verstärkt auch den allgemeinen komischen Charakter der Episode von Korenev M.M. Die künstlerische Welt von Shakespeare und modernes englisches Drama // Englische Literatur
Tour durch das zwanzigste Jahrhundert und das Erbe von Shakespeare. M., 1997. S.23-24..
So ist „ein bewusstes Zitat oder eine Anspielung eine solche Aufnahme eines Elements eines „fremden“ Textes in den „eigenen“, die dessen Semantik aufgrund von mit dem Ausgangstext verbundenen Assoziationen verändern soll, dies aber nicht ist festgestellt, handelt es sich höchstwahrscheinlich um unbewusste Kreditaufnahme. Zwischen den Helden literarischer Werke entstehen oft eigenartige "Zitat" -Dialoge. Die intertextuelle Verbindung fungiert als primäres Kommunikationsmittel, die Anziehungskraft einer Figur auf eine andere. Der Austausch von Intertexten während der Kommunikation, die Aufklärung der Fähigkeit der Kommunikanten, sie angemessen zu erkennen und die dahinter stehende Absicht zu erraten, ermöglicht es uns, die Gemeinsamkeit des kulturellen Gedächtnisses und der ästhetischen Präferenzen festzustellen. Ein Beispiel für eine solche „anspielungszitierende“ Kommunikation wird in A. Murdochs Roman „Der schwarze Prinz“ präsentiert. Im Laufe eines Gesprächs mit der Tochter seines Freundes Arnold Baffin versucht der in sie verliebte Schriftsteller Bradley Pearson, die Bücher ihres Vaters zu loben: „In seinen Sachen steckt eine große Lebensfreude, und er weiß, wie man das macht eine Geschichte bauen. Eine Handlung konstruieren zu können, ist auch eine Kunst.“ Julian nennt das Werk seines Vaters "tot". Pearson tadelt sie scherzhaft mit einem Zitat von King Lear: „So young and so callous at heart!“ Darauf folgt eine Antwort aus demselben Werk, übrigens aus demselben Dialog: "So young, my lord, and straight." Damit macht das Mädchen deutlich, dass sie den Kommunikationscode erfasst, das zitierte Zitat identifiziert hat und die Quelle gut kennt. „Zitat“ dient hier der Kennzeichnung eines Zitats. Eine nicht zugeschriebene anspielende Inklusion wird erkannt und ihre Bedeutung über den definierten Stil hinaus erweitert.
Ein paraphrasiertes Zitat erhöht die Wiedererkennung und schärft das Moment des Spiels im Text. So sagt David Williams in Fowles' „Ebony Tower“, der Annas unverblümte Offenheit und Unvernunft charakterisiert: „Gesegnet sind die Armen im Geschmack“ Fowles D. Ebony Tower. Kyiv, 2000. S.166.. Die Paraphrase eines der Gebote des Evangeliums: „Selig sind die Armen im Geiste …“ betont die Anerkennung des intertextuellen Elements ebenso wie ein direktes Zitat.
Einige literarische Texte werden so populär, dass sie zu echten „Speisekammer-Zitaten“ werden. Am Beispiel von Shakespeares „Hamlet“ wird dieses Phänomen durch die Romanfigur „Der schwarze Prinz“ von Bradley Pearson anschaulich geprägt: „Hamlet“ ist das bekannteste Werk der Weltliteratur. Die Ackerbauer Indiens, die Holzfäller Australiens, die Hirten Argentiniens, die norwegischen Seefahrer, die Amerikaner – all die dunkelsten und wildesten Vertreter der Menschheit haben von Hamlet gehört. ... Aus welchem anderen Werk der Literatur sind so viele Stellen in die Sprichwörter eingegangen? ... "Hamlet" ist ein Denkmal der Worte, das rhetorischste Werk Shakespeares, sein längstes Stück, die komplizierteste Erfindung seines Geistes. Sehen Sie, wie leicht, mit welch ungezwungener, transparenter Anmut er die Grundlage aller modernen englischen Prosa legt. Tatsächlich sind viele Zitate, nehmen wir zum Beispiel das berühmte „sein oder nicht sein“ im Laufe der Zeit zu Aphorismen geworden. Dadurch werden „popularisierte“ Zitate, losgelöst vom allgemeinen Text, zu stereotypen Sprachmetaphern und zu Bestandteilen der Massenkultur.
Um das „Verblassen“ altbekannter Vorwände zu beseitigen, bedienen sich Schriftsteller der Technik ihrer „Verfremdung“. Eine solche Technik ist die Verwendung von Anspielungen in Form einer Paraphrase. Es ist allgemeinerer Natur und für den Leser weniger „erkennbar“, da er mit der gesamten Bandbreite literarischer Assoziationen, die durch die Originalquelle hervorgerufen werden, nicht vertraut ist. So ist Fowles' Roman The Magus gespickt mit Paraphrasen von Shakespeares Werken. „Wir sind alle Schauspieler und Schauspielerinnen“, sagt Lilia zu Nicholas, in einer entfernten Erinnerung an Shakespeares „Die ganze Welt ist ein Theater“. Im „theatralischen“ Kontext des Romangeschehens macht uns der Autor mit der Bemerkung der Heldin klar, dass alles, was passiert, nur ein Spiel ist, und dieses Spiel nicht ernst zu nehmen ist. Eine anspielende Allegorie geht immer den Weg der „Entzifferung“, wodurch Projektionen auf die Texte der Vorgänger wiederhergestellt werden.
In der Folge entwickelte die „neue“ Kritik eine Art intertextuellen Ansatz, bei dem der Text nicht nur mit der Literatur, sondern auch mit verschiedenen Kunst- und Kulturgattungen in einen Dialog gebracht wird. Dieses Phänomen wurde „synkretistische Intertextualität“ und „Intermedialität“ genannt, was als „intertextuelle Beziehungen zwischen verbaler und bildender Kunst“ verstanden wird. Arnold I.V. Probleme der Intertextualität // Bulletin der Universität St. Petersburg. - 1992.p.132.. Solche Einschlüsse wurden bildliche Anspielungen genannt. Sie zeichnen sich durch Bezüge zu den Schöpfungen verschiedener Kunstgattungen aus, sowohl realer (zahlreiche bildliche Reminiszenzen in D. Fowles' Romanen „Der Sammler“, „Magier“, „Ebenholzturm“) als auch eines fiktiven Schriftstellers („Doktor Faustus“). T. Mann, ausführlich „Malen“ malerischer und musikalischer Schöpfungen, „Collector“ mit „erfundenen“ Gemälden des Künstlers George Paston). Die letzte Art der Bezugnahme auf nicht existierende Kunstwerke und Literatur wird von der Wissenschaft als Pseudo-Intertextualität bezeichnet. W. Goebel und G. Plett haben festgestellt, dass sich pseudo-intertextuelle Anspielungen durch eine gesteigerte Konventionalität, einen betont spielerischen Charakter auszeichnen. Es sei darauf hingewiesen, dass ein solches "Spiel" mit dem Leser eine fortgeschrittene Methode des postmodernen Diskurses ist.
Die Verbindungen, die zwischen den Charakteren verschiedener Kunstwerke bestehen, sind einer der interessantesten und am wenigsten untersuchten Aspekte der Intertextualität. Die Einführung der Namen zuvor geschaffener Charaktere, die anspielungsreiche Verkörperung "ihrer" Helden mit "Fremden" werden von Schriftstellern bewusst als Verweise auf andere Texte verwendet. Diese Art der intertextuellen Verbindung kann als interfigurale Anspielung bezeichnet werden, wobei der Begriff des deutschen Wissenschaftlers W. Muller „Interfiguration“ Muller W. Interfigurality verwendet. Eine Studie zur Interdependenz literarischer Figuren // Intertextualität, Berlin und neu
York, 1991. S.176-194.. Dem Forscher zufolge ist die vollständige oder teilweise Identität der Namen von Figuren in verschiedenen Kunstwerken immer ein interfiguratives Element (außer in Fällen unbewusster Entlehnung). Der Wissenschaftler behauptet auch, dass sich der Name einer berühmten literarischen Figur wie ein Zitat als „fremdes“ Element herausstellt, das in seinen Text „eingebettet“ ist, und wie ein Zitat ist ein geliehener Name oft dazu verdammt, sich nicht nur zu verändern die Form, aber auch der Inhalt. In T. Stoppards Stück zum Beispiel werden die Nebenfiguren von Hamlet Rosencrantz und Guildenstern zu zentralen Figuren der Handlung. Der Autor gibt ihren Namen einen modernen Touch und verkürzt sie auf die bekannten „Roses“ und „Gil“. Barbara Garsons politische Satire „MacBeth!“ wurde von Shakespeares „Macbeth“ adaptiert. ("MacBird!"): Der Name Duncan wird in O "Dunk umgewandelt, was auf die irischen Wurzeln der Kennedy-Familie anspielt.
Eine weitere Form der interfigurativen Transformation ist die kontextuelle Anpassung der Namen von Figuren in fremdsprachigen Werken. So wird Don Juan Tenorio in „Man and Superman“ von B. Shaw „anglisiert“. Das Ergebnis dieser Transformation ist der Name John Tanner. Die „verschlüsselte“ interfigurative Anspielung verlangt nach Entschlüsselung und richtet sich an eine kompetente Leserschaft. Der unveränderte Name einer bekannten literarischen Figur ist im Zusammenhang mit einem "neuen" Werk am besten erkennbar. Es trägt eine gewisse semantische Last, ist ein Gefäß für bestimmte Qualitäten oder „dieses“ (R. Barth), das auf die eine oder andere Weise den „neuen“ Charakter charakterisiert. So basieren in „Der Name der Rose“ von Umberto Eco die Figuren der Protagonisten William von Baskerville und Adso auf den Bildern von Sherlock Holmes und Dr. Watson. Doch wenn der „Detektiv in Klostersoutane“ durch seinen Nachnamen „Conandoy“ verraten wird, dann haben wir es im Fall von Adso mit einer anspielungsreichen Personifizierung sowie einem Sprachspiel mit Vorwand zu tun: „Adso – Watson“. Manchmal wählen die Charaktere selbst ihren "Prototyp", oft bestimmt durch den Kreis ihrer Lektüre. Miranda aus „The Collector“ Fowles ist nicht zufällig nach Shakespeares Heldin benannt. Beim Lesen der Romane von Jane Austen verkörpert sich das Mädchen jedoch oft mit ihren Heldinnen und nicht mit dem Bild ihrer Namensvetterin aus The Tempest.
Anspielungen sind in der Literatur verschiedener Länder und Epochen von großer Bedeutung. Solche Formen der Anspielung wie Mythen, Texte kanonischer Religionen, Meisterwerke der Weltliteratur haben im modernen literarischen Prozess eine Reihe spezifischer Merkmale angenommen, die sie von ihren ursprünglichen Formen unterscheiden. Mit klassischen Bildern und Plots bringt der Künstler die Ideale und Stimmungen seiner Zeit zum Ausdruck.
§1.3 Funktionen von Anspielungen
Als Teil eines Kunstwerks hat die Anspielung ein großes Potenzial, Subtext zu erzeugen. Diese Technik gibt dem Autor die Möglichkeit, eine große Menge an Informationen in prägnanter Form zu vermitteln, seine Einstellung zu den Charakteren oder Ereignissen auszudrücken, den Leser zu einem bestimmten Gedanken zu führen Evseev A.S. Grundlagen der Anspielungstheorie. (In mat. russischer Sprache): Zusammenfassung der Dissertation. dis. …kann. philol. Wissenschaften / A.S. Evseev. - M., 1990. - 18 S. Anspielung erfüllt folgende Funktionen:
Geschätzt und charakterisierend;
„… Tante Alexandra wäre eine Analogie zum Mount Everest gewesen: Während meines gesamten frühen Lebens war sie kalt und da“ (Harper Lee, „To Kill a Mockingbird“).
Wie Sie wissen, ist der Everest der höchste Berg der Welt und liegt im Himalaya. Ein solcher Vergleich eines Schriftzeichens mit einem Berg kommt ohne zusätzliche Dekodierung nicht aus, da diese Anspielung viele unterschiedliche Assoziationen hervorrufen kann, die für jeden Leser individuell sein werden. Es entstehen Bilder von Größe, Stärke, Überlegenheit einerseits und Unzugänglichkeit, Mysterium andererseits. In diesem Zusammenhang stechen Aspekte dieses Toponyms wie Kälte und Ewigkeit des Daseins hervor.
gelegentlich;
Die Verwendung von Verweisen auf historische Fakten und Persönlichkeiten stellt den Geist der Ära wieder her, in der sich die Handlung des Werks entfaltete. Es genügt, an den bekannten Roman „Vom Winde verweht“ von Margaret Mitchell zu erinnern, in dem die Handlung vor dem Hintergrund des amerikanischen Bürgerkriegs 1861–1865 spielt. Das Werk enthält viele Namen von Generälen, Schlachten und anderen Realitäten, die mit diesem historischen Ereignis verbunden sind.
Textstrukturierung;
Der Text ist ein zeichenthematisches Gebilde: Im Text wird ein bestimmtes Thema erschlossen, das alle seine Teile zu einer informationellen Einheit verbindet.
Die durch die Anspielung vollzogene intertextuelle Verbindung gehört zur Form der assoziativen Kohäsion, da sie hilft, das Kunstwerk zusammenzuhalten und gleichzeitig zusätzliche Informationen von außen einbringt.
§1.4 Wirkmechanismus von Anspielungen
Der Prozess der Aktualisierung der Anspielung durch den Leser umfasst mehrere Phasen:
1. Markenerkennung. Wenn die Anspielung verschleiert oder unbedeutend ist (sie erscheint nicht in Anführungszeichen, hat eine attraktive, nicht anspielende Interpretation usw.), erkennt der Leser möglicherweise nicht, dass sie vorhanden ist. Einige Autoren verwenden möglicherweise die Anspielungstechnik, um einige Leser zufrieden zu stellen, die den Prozess des Erkennens von Anspielungen genießen. Dies erhöht jedoch das Risiko, dass die Anspielung verloren geht und die wahre Bedeutung, obwohl plausibel, schwach ist, d. h. der Leser kann viel verlieren. Der Schreiber kann nur hoffen, dass der Leser die Anspielung später erkennt oder nur ein bestimmter Leserkreis sie versteht;
2. Identifizierung des lesbaren Textes. Derzeit gibt es keine feste Liste von Büchern, die für alle benötigt werden – der Kreis der Leser ist größer, die Bibel ist weniger beliebt und es gibt viel mehr Bücher. Moderne Autoren spielen eher auf düstere, sehr persönliche, kurzlebige oder gar nicht vorhandene Texte an. Viele Anspielungen zu entschlüsseln ist manchmal ohne Fußnoten und Erläuterungen des Autors unmöglich;
3. Änderung der ursprünglichen Auslegung eines Teils des Textes. In diesem Stadium ändert sich das anfängliche Verständnis des Textes, der die Anspielung enthält;
4. Aktivierung von lesbarem Text. Beim Lesen des Textes fixiert der Leser das Gelesene im Kurzzeitgedächtnis. Die Aktivierung jeder Idee aktiviert die angrenzenden Ideen. Auf diese Weise breitet sich die Aktivierung durch die gesamte Speicherstruktur aus und bestimmt, was hinzugefügt und aus der Interpretation des Textes entfernt werden soll. Dieser Prozess setzt sich fort, bis eine weitere Aktivierung benachbarter Annahmen die Annahme des gesamten interpretierten Textes ändert.
Anspielung
Und. Ein Stilmittel, das darin besteht, eine Anspielung auf eine wirklich bekannte, politische, historische oder literarische Tatsache zu verwenden.
Enzyklopädisches Wörterbuch, 1998
Anspielung
ANSPRECHUNG (von lat. allusio - ein Witz, ein Hinweis) eine Stilfigur, ein Hinweis durch ein ähnlich klingendes Wort oder eine Erwähnung einer bekannten Tatsache, eines historischen Ereignisses, eines literarischen Werkes ("Der Ruhm des Gerostratus" - vgl. Herostratus) .
Anspielung
(von lat. allusio - Witz, Hinweis), in Belletristik, Redekunst und Umgangssprache eine der Stilfiguren: ein Hinweis auf eine reale politische, historische oder literarische Tatsache, die bekannt sein soll. Als Hinweis werden oft geflügelte Wörter und Ausdrücke verwendet (z. B. „der Ruhm von Herostratus“, „überqueren Sie den Rubikon“, „kam, sah, eroberte“, „Demyanovs Ohr“).
Wikipedia
Anspielung
Anspielung("Hinweis, Witz") - eine Stilfigur, die einen Hinweis, eine Analogie oder eine Anspielung auf eine literarische, historische, mythologische oder politische Tatsache enthält, die in der Textkultur oder in der Umgangssprache verankert ist. Das Material in der Formulierung einer Analogie oder eines Hinweises, der eine Anspielung bildet, ist oft eine bekannte historische Aussage oder ein Schlagwort. Auch biblische Geschichten können verwendet werden. Beispielsweise bezieht sich der Titel des Films „V. Davydov und Goliath“ auf die bekannte biblische Geschichte von David und Goliath.
In anderen Fällen können Titel früherer Werke verwendet werden. Zum Beispiel gab Dr. James Tiptree, Jr. ihr Debüt in der Science-Fiction-Literatur mit der Kurzgeschichte „Birth of a Salesman“ (1968), in deren Titel eine Anspielung auf den Titel des Stücks zu erkennen ist „Death of a Salesman“ (1949) des amerikanischen Dramatikers Arthur Miller und im Titel der Serie „Sag immer „always“ – eine Anspielung auf den James-Bond-Film Never Say Never.
Im Gegensatz zur Reminiszenz wird es häufiger als rhetorische Figur verwendet, die ein eindeutiges Verständnis und Lesen erfordert. Oft gibt es Schwierigkeiten bei der Verwendung des Begriffs Anspielung, nämlich bei der Wahl der Steuerung. Einerseits die Definition von Anspielung als Hinweis fordert den Schreiber mit einer Präposition auf An. Andererseits die Anspielung Referenz geht davon aus, dass die Präposition verwendet wird Zu .
Beispiele für die Verwendung des Wortes Anspielung in der Literatur.
biblisch Anspielung der Fall von Adam und Eva, die von Satan in Form einer Schlange versucht wurden.
BMS EARTHMAN'S BURDEN, DIE GROSSE MISSION DER MENSCHHEIT - Begriffe, die verwendet werden, um die Expansion der Menschheit zu rechtfertigen, die erste - Anspielung zum Wortlaut von R.
ICH HABE ZWISCHENVERHÄLTNISSE EINGEGEBEN - Anspielung zu einer anekdote: der übersetzer führt eine abordnung durch das werk und sie fragen ihn - worüber redet der meister mit dem studenten?
Sehr wichtig spezifisch Anspielung ist in einem Appell an Queen Anne enthalten, als die Dichterin sagt, dass ihre frühen Jahre durch die Gunst der großen Elizabeth erleuchtet wurden.
Offensichtlich war sich Smirnov dessen nicht bewusst Anspielung John Florio über das literarische Werk von Rutland in der Widmung eines italienisch-englischen Wörterbuchs an ihn, Johnsons Worte in einem Brief an Elizabeth Rutland, dass ihr Mann die Kunst der Poesie liebte, ganz zu schweigen von vielen anderen Fakten.
interessant u Anspielung dass Sidneys Familie Einkünfte aus Veröffentlichungen hatte.
Trauer Anspielung an John Salisbury, der im Sommer 1612 starb, ermöglichte es mir, das wahre Datum des Erscheinens des Buches zu bestimmen und dadurch die Prototypen der Taube und des Phönix zu identifizieren - ein außergewöhnliches Rutland-Paar, das diese Welt gleichzeitig verließ Zeit als Salisbury.
Gleichzeitig haben sie jedoch ein sehr wichtiges Komma aus dem Text gestrichen, das verschwindet Anspielung Bedeutung des Gedichts definieren.
Beschreibung der Betrügereien von Lyapis-Trubetskoy in den Redaktionen von Fachzeitschriften und das von Persitsky zitierte Zitat - Anspielung zur Geschichte v.
Oxfordianer müssen davon ausgehen, dass die Stücke, die nach dieser Zeit erschienen, vor 1604 entstanden sind, aber später veröffentlicht wurden, obwohl sie enthalten Anspielungen die Ereignisse von 1605-1610 sprechen definitiv gegen eine solche Annahme.
Zahlreiche Anspielungen zeigen, dass der Autor dieses zusätzlichen Nachwortgedichts das Schloss Belvoir in den Rutlands beschreibt und um die Abwesenheit seiner Geliebten, Elizabeth Sidney-Ratland, trauert, die die früheren Ansprachen an die Königin und die edelsten Damen – ihre Freunde und das Gedicht selbst – geschrieben hat über die Passion Christi, die dem Buch den Titel gab.
Politisch Anspielungen wurden bei der Erstellung der Magazinversion weitgehend eliminiert, auch einige Parodien wurden entfernt.
Im Detail diese Parodien, sowie einige politische Anspielungen, diskutiert in den Kommentaren.
Die Prinzipien des Kommentierens sind traditionell: zunächst Realitäten, Zitate und Reminiszenzen, literarische und politische Anspielungen, Parodien, bestimmte Ereignisse, die auf die eine oder andere Weise mit den Episoden des Romans zusammenhängen, textologisch bedeutsame Abweichungen.
Viele Landsleute und Freunde der Autoren des in dieser Zeitschrift veröffentlichten Romans, insbesondere - Kataev, Anspielungen deren Geschichten in der Zukunft zu finden sind.
