Projekt zum Thema: „Der Lebensweg von Andrei Bolkonsky. Der Lebensweg von Andrei Bolkonsky Der Lebensweg sucht von Andrei Bolkonsky

Andrei Bolkonsky erbte von seinem Vater die Liebe zur Ordnung, zur Aktivität und zum „Stolz des Denkens“. Aber als Vertreter einer neuen Generation hat Prinz Andrei viele Manieren seines Vaters gemildert. Der Stammbaum zum Beispiel bringt ihn zum Schmunzeln: Er hat sich mit anderen von diesem aristokratischen Aberglauben befreit. Er traf gerne Menschen, die keine "gemeinsame säkulare Prägung" hatten.

Bolkonskys Ehe. Genießen.

Der Roman findet Andrei Bolkonsky genau in diesem Moment in seinem spirituellen Leben, als der Aberglaube an weltliche Beziehungen für ihn besonders schmerzhaft wurde. Er ist ein junger Ehemann, aber in seinem reich dekorierten Speisesaal, in dem all das Silber, die Fayencen und die Tischwäsche in neuem Glanz erstrahlen, rät er Pierre mit nervöser Gereiztheit, niemals zu heiraten. Nachdem er geheiratet hatte, weil jeder heiratet, ein freundliches, sehr hübsches Mädchen, musste Andrey wie alle anderen in den "verzauberten Kreis von Wohnzimmern, Klatsch, Bällen, Eitelkeit, Bedeutungslosigkeit" gelangen.

Bolkonsky im Krieg.

Er erkennt, dass dieses Leben „nichts für ihn“ ist – und um einfach damit zu brechen, beschließt er, in den Krieg zu ziehen. Krieg, denkt er, wie alle anderen, ist etwas Helles, Besonderes, nicht Vulgäres, besonders ein Krieg mit einem solchen Feldherrn wie Bonaparte.

Aber Bolkonsky ist nicht dazu bestimmt, ausgetretenen Pfaden zu folgen. Gleich der erste Sieg, den er als Adjutant Kutusows dem Kriegsminister meldete, brachte ihn auf Gedanken, die ihn in den Wohnzimmern der High Society quälten. Das dumme, vorgetäuschte Lächeln des Ministers, das beleidigende Verhalten des diensthabenden Adjutanten, die Unhöflichkeit gewöhnlicher Offiziere, die Dummheit der "lieben orthodoxen Armee" - all dies übertönte schnell das Interesse am Krieg und das Glück der neuen, freudigen Eindrücke.

Als Gegner aller abstrakten Vernunft reiste Fürst Andrej in den Krieg. Ein Familienzug, praktische Tüchtigkeit, verbunden mit einer spöttisch verächtlichen Haltung gegenüber allem, was von Metaphysik geprägt war. Als seine Schwester ihm eine kleine Ikone um den Hals legte und unter seinen Witzen über den Schrein litt, nahm Andrei dieses Geschenk, um seine Schwester nicht zu verärgern, und "sein Gesicht war gleichzeitig zart und spöttisch". In der Nähe von Austerlitz wurde Andrei schwer verwundet. Dann, erschöpft vom Blutverlust, aus den Reihen seiner Kameraden geschlagen, fand sich Andrei im Angesicht des Todes wieder, näherte sich irgendwie der religiösen Weltanschauung seiner Schwester. Als Napoleon mit seinem Gefolge über ihm stehen blieb, erschien ihm plötzlich alles in einem anderen Licht als zuvor.

Der Tod seiner Frau und die erste Wiedergeburt von Bolkonsky

Am Vorabend der Schlacht, nach einem Militärrat, der einen sehr verwirrten Eindruck hinterließ, kam Prinz Andrei für einen Moment auf die Idee, dass die Opfer aufgrund irgendwelcher gerichtlicher Erwägungen ziellos waren; aber dieser Gedanke wurde von anderen gewohnheitsmäßigen Ruhmesgedanken übertönt; es schien ihm, als würde er den Menschen, die ihm am liebsten waren, eine Minute des Ruhmes schenken, des Triumphes über die Menschen. Aber als der verwundete Prinz Andrei den mit Ruhm bedeckten Eroberer Napoleon, den er als seinen Helden betrachtete, in seiner Nähe sah, konnte er die an ihn gerichtete Frage nicht beantworten. "Alle Interessen, die Napoleon beschäftigten, erschienen ihm in diesem Moment so unbedeutend, sein Held selbst erschien ihm so klein." Er wollte nur diese berührende und beruhigende Gottheit begreifen, von der seine Schwester zu ihm sprach. Immer noch nicht vollständig von der Wunde erholt, kommt Prinz Andrei gerade rechtzeitig zur Geburt seines Sohnes und zum Tod seiner Frau, die die Geburt nicht ertragen konnte, nach Hause.

Die Sterbende sah ihren Mann kindisch vorwurfsvoll an, und "in seiner Seele wurde etwas aus der Achse gerissen". Noch vor kurzem schien es ihm unbestreitbar, dass diese Frau, die "kleine Prinzessin", ihn an ein vulgäres Leben fesselte und ihm zu Ruhm und Triumph im Wege stand; und jetzt ist er ein mit Ruhm gekrönter Held, der die Aufmerksamkeit Napoleons und die schmeichelhaftesten Kritiken von Kutuzov erhalten hat, genauso machtlos, oberflächlich und schuldig vor einer sterbenden Frau, genau wie dort, auf dem Feld von Austerlitz, vorne von ihm, im Blut liegend, war sein Held der machtlose, seichte und schuldige Napoleon. Und nach dem Tod seiner Frau stellt er sich immer wieder ihren unausgesprochenen Vorwurf vor: „Oh, was und warum hast du mir das angetan?“

Mit seinen ungewohnten Abstraktionen ist Prinz Andrei nicht in der Lage, die Widersprüche in Einklang zu bringen, die in seiner Seele verursacht wurden. Ihm scheint, dass er sich komplett von jeglicher sozialen Aktivität lösen muss und zwei Jahre lang ein zurückgezogenes Leben in seinem Dorf führt und sich langsam von den Folgen der Wunde erholt. Es scheint ihm, dass der Fehler seines früheren Lebens darin bestand, nach Ruhm zu streben. Aber Herrlichkeit, denkt er, ist Liebe für andere, der Wunsch, etwas für sie zu tun, der Wunsch, von ihnen gelobt zu werden. Es bedeutet, dass er für andere gelebt und damit sein eigenes Leben ruiniert hat. Sie müssen nur für sich selbst, für Ihre Familie leben und nicht für die sogenannten Nachbarn. Deshalb wendet er sich in einem Gespräch mit Pierre leidenschaftlich und überzeugend gegen alle seine Pläne zugunsten der Bauern. Muzhiks sind auch "Nachbarn", "die Hauptquelle der Täuschung und des Bösen".

Er will nicht in die Armee, er lehnt auch ein gewähltes Amt des Adels ab, er versucht, sich ganz in die Sorge nur um sich selbst, um seinen Vater, um sein Haus zurückzuziehen. Nicht krank zu werden und keine Reue zu empfinden – das ist die Grundlage des Glücks. Aber ohne ein spöttisches Lächeln, wie es früher gewesen wäre, hört Prinz Andrei Pierre zu, wenn er ihm die Lehren der Freimaurerei erklärt: für andere zu leben, aber sie nicht zu verachten, wie Prinz Andrei diejenigen verachtete, die ihn verherrlichen sollten, dich man muss sich als Glied sehen, als Teil eines großen, harmonischen Ganzen, man muss für die Wahrheit leben, für die Tugend, für die Liebe zu den Menschen.

Langsam und mühsam, wie in einer starken Natur, entwickelte sich dieser Keim neuen Lebens in Andreis Seele. Manchmal wollte er sich sogar versichern, dass sein Leben vorbei war. Es scheint ihm, dass er, um seinen Vater zu beschützen, nur zu seinem eigenen Seelenfrieden die Aufgaben der Miliz übernimmt, dass er nur aus materiellen Interessen in die Vormundschaft seines entfernten Besitzes reist, dass er nur aus Müßiggang die Entwicklung des Politischen verfolgt Ereignisse und untersucht die Gründe für das Scheitern vergangener Feldzüge. Tatsächlich wird in ihm ein neues Lebensgefühl geboren: „Nein, das Leben ist mit einunddreißig nicht zu Ende … Das weiß ich nicht nur alles. was in mir ist ... es ist notwendig, dass mich jeder kennt, damit mein Leben nicht für mich allein verläuft! Der Entschluss, im Herbst nach St. Petersburg zu ziehen, um sich aktiv am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen, war ein natürlicher Ausweg aus dieser Stimmung.

Bolkonsky im Dienst von Speransky.

1809 erscheint Prinz Andrei in der Hauptstadt mit einem Ruf als Liberaler, der durch die Freilassung der Bauern geschaffen wurde. Im Kreis der jüngeren Generation nimmt Prinz Andrei neben den Reformaktivitäten von Speransky sofort einen herausragenden Platz ein. Ehemalige Bekannte stellen fest, dass er sich in fünf Jahren zum Besseren verändert hat, weicher, reifer geworden ist und seinen früheren Vorwand, Stolz und Spott losgeworden ist. Prinz Andrei selbst ist unangenehm betroffen von der Verachtung einiger Menschen für andere, die er zum Beispiel in Speransky sieht. Inzwischen ist Speransky für ihn fast dasselbe wie Napoleon vor Austerlitz, und Prinz Andrei scheint, dass er wieder wie vor einer Schlacht ist, aber nur jetzt als Zivilist. Er machte sich mit Begeisterung an die Arbeit an einem Teil des Zivilgesetzbuchs, verjüngt, aufgeheitert, hübscher, verlor jedoch jegliche Fähigkeit, mit weltlichen Damen umzugehen, sehr unglücklich, dass er "speransky kontaktierte".

Die Liebe zu Natascha, die in ihrer Einfachheit Speranskys strengen Gegnern so unähnlich war, wächst in Bolkonskys Herzen, aber
gleichzeitig will er wieder etwas unendlich Großes, wie den Himmel von Austerlitz, und der Heiligenschein von Speransky verblasst für ihn. „... Er stellte sich lebhaft Bogucharovo, seine Aktivitäten im Dorf, seine Reise nach Rjasan vor, erinnerte sich an die Bauern, Dron - den Häuptling, und nachdem er ihnen die Rechte von Personen beigefügt hatte, die er in Absätze unterteilte, fragte er sich, wie er hätte so etwas für so lange untätige Arbeit tun können.

Bolkonsky im Krieg von 1812.

Der Bruch mit Speransky wurde einfach und leicht vollzogen; aber um so schwerer war es für Bolkonsky, der sich nicht von irgendwelchen Geschäften hinreißen ließ, zu ertragen
der unerwartete Verrat von Natasha, die sich bereits auf den Hochzeitstermin mit ihm geeinigt hatte. Nur aus dem Wunsch heraus, seinen Rivalen in der Armee zu treffen und ihn zum Duell zu bringen, tritt er kurz vor Beginn des Vaterländischen Krieges von 1812 in die Armee ein. Ruhm, das Gemeinwohl, die Liebe zu einer Frau, das Vaterland selbst - alles erscheint Prinz Andrej nun als "grob gemalte Figuren". Der Krieg sei „das Ekelhafteste im Leben“ und zugleich „die Lieblingsbeschäftigung fauler und frivoler Menschen“. "Der Zweck des Krieges ist Mord ... Sie werden zusammenkommen, um sich gegenseitig zu töten, zu töten, Zehntausende von Menschen zu verstümmeln. Während Gott sie von dort aus beobachtet und ihnen zuhört!" So argumentiert Prinz Andrei in einem Gespräch mit Pierre am Vorabend der Schlacht von Borodino und kommt zu dem Schluss: „Oh, meine Seele, es ist in letzter Zeit schwer für mich geworden, zu leben ... Und es ist nicht gut für einen Menschen, davon zu essen der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse ... Nun, nicht mehr lange!“

Am nächsten Morgen ging er zunächst mit gerunzelter Stirn und blasser Stirn lange vor den Reihen der Soldaten her, weil er dies für notwendig hielt, um ihren Mut zu wecken, „dann
er war überzeugt, dass er ihnen nichts und nichts beibringen konnte.“

Stunden und Minuten ziehen sich hin, wenn alle Kraft der Seele darauf gerichtet ist, nicht an die Gefahr zu denken ... Mitten am Tag traf der berstende Kern Andrey.

Versöhnung mit Leben und Tod von Bolkonsky.

Und der erste Gedanke des Verwundeten war die Unlust zu sterben und die Frage, warum es so erbärmlich ist, sich vom Leben zu trennen. Als er an der Umkleidekabine entkleidet war, blitzte für einen Moment die Kindheit vor ihm auf – ein Kindermädchen, das ihn ins Bett brachte und in den Schlaf wiegte. Irgendwie war er gerührt – und dann erkannte er plötzlich Kuragin in dem fürchterlich stöhnenden Mann. das zerbrach sein Glück mit Natascha. Ich erinnere mich auch an Natascha. Und er selbst, der das einst hasserfüllte, jetzt erbärmliche Gesicht mit tränengeschwollenen Augen betrachtete, „weinte zarte, liebevolle Tränen über die Menschen, über sich selbst und über ihre und seine eigenen Wahnvorstellungen“. Er verstand, was er vorher nicht verstand – Liebe für alle, sogar für Feinde. "... Enthusiastisches Mitleid für die Liebe dieses Mannes erfüllte sein glückliches Herz."

„Mitgefühl, Liebe zu Brüdern, zu denen, die lieben, Liebe zu denen, die uns hassen, Liebe zu Feinden – ja, diese Liebe, die Gott gepredigt hat
auf dem Land, das mich Prinzessin Marya gelehrt hat und das ich nicht verstand; darum tat mir das Leben leid, das war mir geblieben. / 5. 7

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LN Tolstoi hat sich nie als prinzipienloser Schriftsteller gezeigt. Unter der Vielfalt seiner Bilder kann man leicht diejenigen finden, denen er positiv und mit Begeisterung begegnete, und diejenigen, denen er Abneigung entgegenbrachte. Eine der Figuren, denen Tolstoi eindeutig nicht gleichgültig war, war das Bild von Andrei Bolkonsky.

Heirat mit Lisa Meinen

Zum ersten Mal treffen wir Bolkonsky bei Anna Pavlovna Sherer. Er erscheint hier als Gast, gelangweilt und müde von der ganzen säkularen Gesellschaft. In seinem inneren Zustand ähnelt er einem klassischen byronischen Helden, der keinen Sinn im weltlichen Leben sieht, sondern dieses Leben aus Gewohnheit weiterführt, während er innere Qualen durch moralische Unzufriedenheit erfährt.

Zu Beginn des Romans erscheint Bolkonsky vor den Lesern als 27-jähriger junger Mann, der mit Kutuzovs Nichte Lisa Meinen verheiratet ist. Seine Frau ist mit ihrem ersten Kind schwanger und steht kurz vor der Geburt. Anscheinend hat das Familienleben Prinz Andrei kein Glück gebracht - er behandelt seine Frau ziemlich kühl und sagt zu Pierre Bezukhov, dass die Ehe einer Person schadet.
Während dieser Zeit sieht der Leser die Entwicklung von zwei verschiedenen Hypostasen von Bolkonskys Leben - weltlich, bezogen auf die Anordnung des Familienlebens und des Militärs - Prinz Andrei ist im Militärdienst und Adjutant unter General Kutuzov.

Schlacht bei Austerlitz

Prinz Andrei ist voller Verlangen, eine bedeutende Person im Militärbereich zu werden, er setzt große Hoffnungen auf die militärischen Ereignisse von 1805-1809. - Laut Bolkonsky wird ihm dies helfen, den Sinn für die Sinnlosigkeit des Lebens zu verlieren. Gleich die erste Verletzung ernüchtert ihn jedoch erheblich – Bolkonsky überdenkt seine Prioritäten im Leben und kommt zu dem Schluss, dass er sich im Familienleben voll verwirklichen kann. Nachdem Prinz Andrei auf dem Schlachtfeld gefallen ist, bemerkt er die Schönheit des Himmels und fragt sich, warum er noch nie zuvor in den Himmel geschaut und seine Einzigartigkeit nicht bemerkt hat.

Bolkonsky hatte kein Glück - nach einer Verwundung wurde er Kriegsgefangener in der französischen Armee, aber dann hat er die Möglichkeit, in seine Heimat zurückzukehren.

Nachdem er sich von seiner Wunde erholt hat, geht Bolkonsky zum Anwesen seines Vaters, wo sich seine schwangere Frau befindet. Da es keine Informationen über Prinz Andrei gab und alle ihn für tot hielten, war sein Erscheinen eine völlige Überraschung. Bolkonsky kommt gerade rechtzeitig nach Hause - er findet seine Frau bei der Geburt und ihrem Tod. Das Kind konnte überleben - es war ein Junge. Prinz Andrei war von diesem Ereignis deprimiert und verärgert - er bedauert, dass er eine kühle Beziehung zu seiner Frau hatte. Bis zum Ende seiner Tage erinnerte er sich an den gefrorenen Ausdruck auf ihrem toten Gesicht, der zu fragen schien: "Warum ist mir das passiert?"

Leben nach dem Tod seiner Frau

Die traurigen Folgen der Schlacht von Austerlitz und der Tod seiner Frau waren die Gründe, warum Bolkonsky sich entschied, den Militärdienst zu verweigern. Während die meisten seiner Landsleute an die Front gerufen wurden, versuchte Bolkonsky gezielt sicherzustellen, dass er nicht wieder auf das Schlachtfeld zurückkehrte. Zu diesem Zweck beginnt er unter der Anleitung seines Vaters als Milizsammler zu arbeiten.

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In diesem Moment gibt es ein berühmtes Fragment von Bolkonskys Vision einer Eiche, die im Gegensatz zum gesamten grünen Wald das Gegenteil behauptete – der geschwärzte Eichenstamm suggerierte die Endlichkeit des Lebens. Tatsächlich verkörperte das symbolische Bild dieser Eiche den inneren Zustand von Prinz Andrei, der ebenfalls am Boden zerstört aussah. Nach einiger Zeit musste Bolkonsky wieder dieselbe Straße passieren, und er sah, dass seine scheinbar tote Eiche die Kraft zum Leben gefunden hatte. Von diesem Moment an beginnt die moralische Wiederherstellung von Bolkonsky.

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Er bleibt nicht in der Position des Milizsammlers und erhält bald eine neue Stelle - Arbeit in der Kommission zur Ausarbeitung von Gesetzen. Dank seiner Bekanntschaft mit Speransky und Arakcheev wurde er zum Leiter der Abteilung ernannt.

Zuerst fesselt diese Arbeit Bolkonsky, aber allmählich verliert er sein Interesse und bald beginnt er, das Leben auf dem Gut zu vermissen. Seine Arbeit an der Kommission erscheint Bolkonsky als müßiger Unsinn. Fürst Andrej ertappt sich zunehmend bei dem Gedanken, dass diese Arbeit zwecklos und nutzlos ist.

Es ist wahrscheinlich, dass Bolkonskys innere Qual Prinz Andrei im gleichen Zeitraum in die Freimaurerloge brachte, aber nach der Tatsache zu urteilen, dass Tolstoi diesen Teil von Bolkonskys Beziehung zur Gesellschaft nicht entwickelt, hatte die Freimaurerloge keine Verbreitung und keinen Einfluss auf die Freimaurerloge Lebensweg.

Treffen mit Natasha Rostova

Beim Neujahrsball 1811 sieht er Natasha Rostova. Nach dem Treffen mit dem Mädchen erkennt Prinz Andrei, dass sein Leben noch nicht vorbei ist und er sich nicht an Lisas Tod aufhängen sollte. Bolkonskys Herz ist voller Liebe in Natalia. Prinz Andrei fühlt sich in Natalyas Gesellschaft natürlich – er findet leicht ein Gesprächsthema mit ihr. Bei der Kommunikation mit einem Mädchen verhält sich Bolkonsky entspannt, er mag die Tatsache, dass Natalya ihn so akzeptiert, wie er ist, Andrei muss nicht vorgeben oder mitspielen. Natalya war auch von Bolkonsky fasziniert, er schien ihr sowohl äußerlich als auch innerlich attraktiv zu sein.

Ohne nachzudenken, macht Bolkonsky dem Mädchen einen Heiratsantrag. Da die Position in Bolkonskys Gesellschaft einwandfrei war und außerdem die finanzielle Situation stabil war, stimmten die Rostovs der Ehe zu.

Die einzige Person, die mit der Verlobung äußerst unzufrieden war, war der Vater von Prinz Andrei - er überredet seinen Sohn, zur Behandlung ins Ausland zu gehen und sich erst danach mit Eheangelegenheiten zu befassen.

Prinz Andrei gibt nach und geht. Dieses Ereignis wurde im Leben von Bolkonsky fatal - während seiner Abwesenheit verliebte sich Natalya in den Rake Anatoly Kuragin und versuchte sogar, mit dem Schläger zu fliehen.

Er erfährt davon aus einem Brief von Natalia selbst. Ein solches Verhalten traf Prinz Andrei unangenehm, und seine Verlobung mit Rostova wurde beendet. Seine Gefühle gegenüber dem Mädchen ließen jedoch nicht nach - er liebte sie immer noch leidenschaftlich bis ans Ende seiner Tage.

Zurück zum Militärdienst

Um den Schmerz zu übertönen und sich an Kuragin zu rächen, kehrt Bolkonsky zum Militär zurück. General Kutuzov, der Bolkonsky immer wohlwollend behandelt hat, lädt Prinz Andrei ein, mit ihm in die Türkei zu gehen. Bolkonsky nimmt das Angebot an, aber die russischen Truppen bleiben nicht lange in Richtung Moldau - mit Beginn der militärischen Ereignisse von 1812 beginnt der Truppentransfer an die Westfront, und Bolkonsky bittet Kutuzov, ihn dorthin zu schicken Frontlinie.
Prinz Andrei wird Kommandeur des Jaeger-Regiments. Als Kommandeur demonstriert sich Bolkonsky auf die bestmögliche Weise: Er behandelt seine Untergebenen mit Sorgfalt und genießt bei ihnen große Autorität. Kollegen nennen ihn „unser Prinz“ und sind sehr stolz auf ihn. Solche Veränderungen in ihm wurden dank Bolkonskys Ablehnung des Individualismus und seiner Verschmelzung mit dem Volk verwirklicht.

Das Bolkonsky-Regiment wurde zu einer der Militäreinheiten, die an den militärischen Ereignissen gegen Napoleon teilnahmen, insbesondere während der Schlacht von Borodino.

Wunde in der Schlacht von Borodino und ihre Folgen

Während der Schlacht wird Bolkonsky schwer im Magen verwundet. Die erlittene Wunde veranlasst Bolkonsky, viele Lebensdogmen neu zu bewerten und zu verwirklichen. Kollegen bringen ihren Kommandanten zur Umkleidekabine, auf dem nächsten Operationstisch sieht er seinen Feind - Anatol Kuragin und findet die Kraft, ihm zu vergeben. Kuragin sieht sehr erbärmlich und deprimiert aus - die Ärzte haben ihm das Bein amputiert. Beim Anblick von Anatoles Emotionen und seinem Schmerz, der Wut und dem Wunsch, sich zu rächen, die Bolkonsky die ganze Zeit verschlungen haben, treten sie zurück und werden durch Mitgefühl ersetzt - Prinz Andrei tut Kuragin leid.

Dann fällt Bolkonsky in die Bewusstlosigkeit und befindet sich 7 Tage in diesem Zustand. Bolkonsky kommt bereits im Haus der Rostows zu Bewusstsein. Zusammen mit anderen Verwundeten wurde er aus Moskau evakuiert.
Natalia wird in diesem Moment zu seinem Engel. Im gleichen Zeitraum bekommt auch Bolkonskys Beziehung zu Natasha Rostova eine neue Bedeutung, doch für Andrei ist alles zu spät – seine Wunde lässt ihm keine Hoffnung auf Genesung. Dies hinderte sie jedoch nicht daran, kurzfristig Harmonie und Glück zu finden. Rostova kümmert sich die ganze Zeit unerbittlich um den verwundeten Bolkonsky, das Mädchen erkennt, dass sie Prinz Andrei immer noch liebt, deshalb verstärkt sich ihre Schuld gegenüber Bolkonsky nur. Prinz Andrei versucht trotz der Schwere seiner Verletzung, wie gewohnt auszusehen - er scherzt viel, liest. Seltsamerweise fragte Bolkonsky von allen möglichen Büchern nach dem Evangelium, wahrscheinlich weil Bolkonsky nach dem „Treffen“ mit Kuragin auf der Umkleidekabine begann, christliche Werte zu erkennen und Menschen, die ihm nahe standen, wahrhaftig lieben konnte Liebe. Trotz aller Bemühungen stirbt Prinz Andrei immer noch. Dieses Ereignis wirkte sich auf tragische Weise auf Rostovas Leben aus - das Mädchen erinnerte sich oft an Bolkonsky und ging in ihrer Erinnerung alle Momente durch, die sie mit dieser Person verbracht hatte.

So bestätigt der Lebensweg von Prinz Andrei Bolkonsky erneut die Position von Tolstoi - das Leben guter Menschen ist immer voller Tragödien und Suchen.

Der Weg der Suche nach Andrei Bolkonsky. L.N. Tolstoi „Krieg und Frieden“

Wusste ich, dass ich nach der Lektüre von „Krieg und Frieden“ meine moralischen Prinzipien ändern und das Leben von einer neuen, unerwarteten Seite betrachten würde? Nein, ich wusste es natürlich nicht, aber es ist passiert, und Andrei Bolkonsky hat zu dieser Veranstaltung beigetragen. Diese fiktive Figur ist mein Idol geworden. Vielleicht verstand ich immer noch nicht viel von seinen Gedanken und Handlungen, aber selbst ein kleiner Teil dessen, was ich erkannte, reichte aus, um meine Lebensprinzipien und Überzeugungen radikal zu ändern. Natürlich nimmt jeder Mensch Informationen auf seine eigene Weise wahr, aber in diesem Artikel werde ich versuchen, diese spirituellen Transformationen und Persönlichkeitstransformationen zu vermitteln, die „meinem“ Prinzen Andrei widerfahren sind.
Zu Beginn des Romans erscheint er mir als stolzer, arroganter, harter Mensch, dessen emotionale Bandbreite sich auf ein dünnes, kaltes und spöttisches Lächeln beschränkt. Ihn interessiert nur das, was ihn direkt betrifft, sein eigenes „Ich“. Gerüchte, Ereignisse in der Gesellschaft und die Gesellschaft selbst stören ihn überhaupt nicht. Er sucht nach Ruhm und Größe, die seinen Durst stillen könnten, sein Schicksal zu kennen. Andrei zieht nur in den Krieg, um sich von anderen Menschen abzuheben. Der mögliche Tod stört ihn nicht nur nicht, sondern er betrachtet ihn als eine der Optionen, um zu bekommen, was er will. Doch all seine Hoffnungen und Träume enden auf dem Feld von Austerlitz. Napoleon - der Größte der Großen, der Mann, den Prinz Andrei vergötterte, entpuppt sich tatsächlich als kleines, zerbrechliches Ebenbild des Kriegsgenies. Danach ändert sich die Lebenseinstellung des Prinzen ein wenig.
Bolkonsky entscheidet, dass er immer noch nur für sich selbst leben muss, aber mit letzterem meint er nicht nur seine Person. Alle seine Verwandten und nahen Menschen: Prinzessin Marya, Vater, Ehefrau, Sohn, Pierre, sowie alles, was auf die eine oder andere Weise mit ihm verbunden ist und jetzt das „Ich“ von Prinz Andrei ausmacht. Alle seine Bemühungen gelten nun dem Wohl dieser Menschen und ihm selbst. Doch bald merkt er, dass nicht alles, was er tut, zum gewünschten Ergebnis beiträgt. Andreas ist verzweifelt. Er versucht, etwas Wichtiges zu finden – etwas, das er übersehen und in seinen Gedanken nicht bemerken könnte. Doch weder ein Gespräch mit Pierre, noch die umgebende Natur können ihm helfen. Prinz Andrei beginnt zu sterben, aber dann kommt ihm die Erlösung in Form einer jungen und fröhlichen Nymphe - Natasha Rostova. Er verliebt sich in sie, sie erwidert und verändert Bolkonsky radikal. Nachdem er diesen Engel getroffen hat, ändert sich sein Geisteszustand für immer. Er selbst gesteht sich das ein, als er der Eiche begegnet. Sein Geist wird klarer und Bolkonsky versteht, dass er für alle Menschen leben muss, dass der Sinn des Lebens in den einfachen kleinen Dingen liegt, die es schaffen, dass man nicht in vertrauten Dingen nach einer besonderen Bedeutung suchen sollte, sondern nur leben und leben muss weiter lieben.
Aber selbst nachdem er Seelenfrieden und Ausgeglichenheit erlangt hat, lässt das Schicksal Prinz Andrei nicht allein. Sie schickt ihm die letzten beiden Prüfungen: den Verrat an der Frau, die er liebt, und den Tod. Nachdem er von den Ereignissen zwischen Natasha und Anatole Kuragin erfährt, gerät er nicht in Wut, aber er kann Natasha auch nicht vergeben. Andrei findet den einzig richtigen Ausweg aus dieser Situation - er lebt einfach weiter. Nach langer Zeit, schon auf dem Sterbebett, vergibt er seiner Geliebten, und das Schicksal gibt ihm die Gelegenheit, sie zu treffen. So besteht er die Prüfung des Verrats.
Die letzte Prüfung, die für ihn vorbereitet wurde, kann niemand bestehen. Aber Prinz Andrei Bolkonsky hat es geschafft. Der Tod kam für ihn, und er erschien vor ihr als ein Mann, der in seinem kurzen Leben verstehen konnte, was die Menschen heute nicht lernen können. Prinz Andrei hat endlich verstanden, dass der Sinn des Lebens das Leben selbst ist.
Normalerweise sagt man über einen Toten: "Der Tod hat ihn zu früh geholt." Aber hier geht es definitiv nicht um Bolkonsky. Der Tod holte ihn ein, und er erklärte sich bereit, auf Augenhöhe mit ihr zu gehen.

Lew Nikolajewitsch Tolstoi schrieb von 1863 bis 1869 den Roman „Krieg und Frieden“. Es war ursprünglich als Roman über die Rückkehr eines Dekabristen aus dem Exil im Jahr 1856 konzipiert, und die Hauptfigur sollte Pjotr ​​Iwanowitsch Lobadow sein. Mit dem Bild von Lobadov wollte Tolstoi die Tragödie des Helden des dekabristischen Aufstands zeigen, dessen Ära in der Vergangenheit geblieben ist und der sich in einer veränderten Gesellschaft nicht mehr wiederfinden kann. Aber um . Um die Ereignisse von 1825 zuverlässig nachzustellen, musste Tolstoi zur Geschichte des Vaterländischen Krieges zurückkehren (wie einer der Dekabristen in sein Tagebuch schrieb: „... wir alle kamen aus dem Krieg von 1812 ...“) . Die ersten Kapitel des Romans hießen ursprünglich „1805“ und erzählten von den Ursprüngen des Krieges und von den Menschen, die daran beteiligt waren. So erschienen die Hauptfiguren der Arbeit, darunter einer der Favoriten des Autors, Andrei Bolkonsky.

Es ist wichtig anzumerken, dass die positiven Helden von Tolstoi immer durch einen schwierigen Lebensweg gekennzeichnet sind, voller falscher Taten, Fehler und schmerzhafter Suche nach ihrem Schicksal im Leben.

Wir werden versuchen, das Schicksal von Andrei Bolkonsky und den Weg seiner moralischen Suche im Roman nachzuzeichnen.

So treffen wir zum ersten Mal Prinz Andrei, einen Mann mit einem „müden, gelangweilten Blick“, im weltlichen Salon von Anna Pawlowna Scherer, wo sich die besten Vertreter der hohen Petersburger Gesellschaft versammeln, Menschen, mit denen das Schicksal des Helden zusammenhängt wird sich später kreuzen: die „schöne Helena“ Kuragina und ihr Bruder Anatole, der „Hauptschwärmer“ von St. Petersburg, Pierre Bezukhov, der uneheliche Sohn des Grafen Bezukhov, und andere. Einige kommen hierher, um sich der Welt zu zeigen, andere - um Karriere zu machen, um im Dienst voranzukommen. Nach der Zeremonie zur Begrüßung der „unbekannten ... und unnötigen Tante“ versammeln sich die Gäste, um ein zwangloses weltliches Gespräch zu beginnen, und die Gastgeberin des Salons „präsentiert“ Abbe Morio und Viscount Mortemart ihren Gästen „wie Roastbeef“. ein warmes Gericht“. Prinz Andrei ist dieser Gesellschaft gleichgültig, er hat es satt, „in einen Teufelskreis geraten zu sein“, aus dem er nicht entkommen kann, er beschließt, sein Schicksal im Militärbereich zu finden und seine Frau zu verlassen, die er nicht liebt („ ... Heirate niemals ... - sagt er zu Pierre, - heirate nicht, bis ... bis du aufhörst, die Frau zu lieben, die du dir ausgesucht hast ...“), zieht in den Krieg von 1805 und hofft, „dein Toulon“ zu finden. . Es ist hier sehr wichtig anzumerken, dass Bolkonsky einerseits als Feind Napoleons gleichzeitig von den Ideen des Napoleonismus umarmt ist: Vor der Schlacht gesteht er sich ein, dass er bereit ist, seinen Vater zu opfern, Schwester, Frau, ist bereit, um seines persönlichen Sieges willen das Blut anderer Menschen zu vergießen, damit Kutuzov ersetzt wird, und dann - "es spielt keine Rolle, was als nächstes passiert ...".

Als die Schlacht beginnt, greift Bolkonsky nach dem Banner und „schleift es über den Boden“, rennt den Soldaten voraus, um berühmt zu werden, wird aber verwundet – „wie mit einem Stock am Kopf“. Andrey öffnet seine Augen und sieht einen „hohen, endlosen Himmel“, außer dem „nichts, nichts ist da und ... alles ist leer, alles ist eine Lüge ...“, und Napoleon scheint im Vergleich dazu nur eine kleine, unbedeutende Person zu sein bis in die Ewigkeit. Von diesem Moment an beginnt in Bolkonskys Seele die Befreiung von napoleonischen Ideen.

Als Prinz Andrei nach Hause zurückkehrt, träumt er davon, ein neues Leben nicht mehr mit einer „kleinen Prinzessin“ mit einem „Eichhörnchenausdruck“ im Gesicht zu beginnen, sondern mit einer Frau, mit der er hofft, endlich eine einzige Familie zu gründen, aber keine Zeit hat - Seine Frau stirbt bei der Geburt und der Vorwurf, den Andrei auf ihrem Gesicht las: "... was hast du mir angetan?" - wird ihn immer verfolgen und ihn vor ihr schuldig fühlen lassen.

Nach dem Tod von Prinzessin Lisa lebt Bolkonsky auf seinem Anwesen in Bogucharovo, organisiert die Wirtschaft und ist vom Leben desillusioniert. Nach einem Treffen mit Pierre voller neuer Ideen und Bestrebungen, der sich der Freimaurergesellschaft anschloss und zeigen wollte, dass er „ein anderer, besserer Pierre ist als zuvor“, behandelt Prinz Andrei seinen Freund mit Ironie und glaubt, dass „er leben muss sein Leben zu beenden … sich keine Sorgen zu machen und nichts zu wollen.“ Er fühlt sich fürs Leben verloren.

Nachdem Bolkonsky geschäftlich nach Otradnoye gefahren war, um Graf Rostov zu besuchen, fuhr er durch einen grünen Wald und sah eine Eiche, die ihre Zweige ausbreitete und zu sagen schien: „Alles ist gleich und alles ist eine Täuschung! Es gibt keinen Frühling, keine Sonne, kein Glück …“

Nachdem Bolkonsky zugestimmt hatte, die Nacht in Otradnoye zu verbringen, ging er nachts ans Fenster und hörte die Stimme von Natasha Rostova, die die Schönheit der Nacht bewunderte und in den Himmel „fliegen“ wollte.

Als er zurückkehrte und durch den Wald fuhr, suchte Prinz Andrei nach einer Eiche und fand sie nicht. Die Eiche blühte, war mit Grün bedeckt und schien sich selbst zu bewundern. Und in diesem Moment entschied Andrei, dass das Leben im Alter von 31 Jahren nicht nur nicht vorbei war, sondern im Gegenteil gerade erst begann. Und der Wunsch, sicherzustellen, dass sowohl das Mädchen, das in den Himmel fliegen wollte, als auch Pierre und alle anderen von ihm wissen und „damit sie nicht so unabhängig von seinem Leben leben, damit es sich auf alle auswirkt ...“, packte ihn. Nach seiner Rückkehr nach St. Petersburg trat Andrei in den offiziellen Dienst ein und begann, Rechnungen zu erstellen, kam mit Speransky zurecht, gab diesen Dienst jedoch bald auf und stellte mit Entsetzen fest, dass sich die Menschen hier bei der Behandlung staatlicher Angelegenheiten ausschließlich von ihren eigenen persönlichen Interessen leiten ließen.

Bolkonskys Liebe zu Natasha Rostova, die er anlässlich des Beginns des Jahres 1811 auf einem Ball kennenlernte, verhalf Bolkonsky wieder zu neuem Leben. Nachdem Prinz Andrei die Heiratserlaubnis seines Vaters nicht erhalten hatte, ging er ins Ausland.

Das Jahr 1812 kam und der Krieg begann. Enttäuscht von Natashas Liebe nach ihrem Verrat an Kuragin zog Bolkonsky trotz seines Eids, nie wieder zu dienen, in den Krieg. Anders als im Krieg von 1805 suchte er nun nicht Ruhm für sich selbst, sondern wollte sich an den Franzosen, „seinen Feinden“, für den Tod seines Vaters, für das verkrüppelte Schicksal vieler Menschen rächen. Am Vorabend der Schlacht von Borodino hatte Bolkonsky keine Zweifel am Sieg und glaubte an die geistige Stärke des russischen Volkes, das sich zur Verteidigung des Vaterlandes und Moskaus erhob. Jetzt hatte Andrei nicht mehr diesen Individualismus, er fühlte sich wie ein Teil des Volkes. Nach einer tödlichen Wunde, die er auf dem Schlachtfeld erlitt, fand Andrei Bolkonsky laut Tolstoi schließlich die höchste Wahrheit, zu der jeder Mensch kommen sollte - er kam zur christlichen Weltanschauung, verstand die Bedeutung der Grundgesetze des Lebens, die er nicht konnte vorher begreifen und seinem Feind vergeben: „Mitgefühl, Liebe zu Brüdern, zu denen, die lieben, Liebe zu denen, die uns hassen, Liebe zu Feinden, ja, diese Liebe, die Gott auf Erden gepredigt hat ... und die ich nicht verstanden habe. "

Nachdem Andrei Bolkonsky die Gesetze der höheren christlichen Liebe verstanden hat, stirbt er. Er stirbt, weil er die Möglichkeit der ewigen Liebe, des ewigen Lebens sah, und „alle zu lieben, sich immer der Liebe zu opfern bedeutete, niemanden zu lieben, es bedeutete, dieses irdische Leben nicht zu leben ...“.

Je mehr sich Prinz Andrei von den Frauen entfernte, „desto mehr wurde die Barriere zwischen Leben und Tod zerstört“ und ihm der Weg zu einem neuen, ewigen Leben eröffnet. Es scheint mir, dass Tolstoi im Bild von Andrei Bolkonsky, einer widersprüchlichen Person, die Fehler machen und ihre Fehler korrigieren kann, seine Hauptidee über die Bedeutung der moralischen Suche im Leben eines jeden Menschen verkörperte: „Um ehrlich zu leben, muss man zerreißen, verwirren, kämpfen, Fehler machen ... und die Hauptsache ist, zu kämpfen. Und Frieden ist geistige Gemeinheit.“

Andrei Bolkonsky, seine spirituelle Suche, die Entwicklung der Persönlichkeit werden im gesamten Roman von L. N. Tolstoi beschrieben. Für den Autor sind Veränderungen im Bewusstsein und in der Haltung des Helden wichtig, denn dies spricht seiner Meinung nach für die moralische Gesundheit des Einzelnen. Deshalb gehen alle positiven Helden von „Krieg und Frieden“ den Weg der Suche nach dem Sinn des Lebens, der Dialektik der Seele, mit allen Enttäuschungen, Verlust und Gewinn des Glücks. Tolstoi zeigt das Vorhandensein eines positiven Anfangs in der Figur dadurch an, dass der Held trotz der Schwierigkeiten des Lebens seine Würde nicht verliert. Dies sind Andrei Bolkonsky und Pierre Bezukhov. Das Gemeinsame und Wichtigste bei ihrer Suche ist, dass die Helden auf die Idee der Einheit mit dem Volk kommen. Betrachten wir, wozu die spirituelle Suche von Prinz Andrei geführt hat.

Orientierung an den Ideen Napoleons

Prinz Bolkonsky tritt dem Leser erstmals gleich zu Beginn des Epos im Salon der Trauzeugin Anna Scherer entgegen. Vor uns steht ein kleiner Mann mit etwas trockenen Gesichtszügen, der sehr gut aussieht. Alles in seinem Verhalten spricht von völliger Enttäuschung über das Leben, sowohl geistig als auch familiär. Nachdem Bolkonsky eine schöne Egoistin, Lisa Meinen, geheiratet hat, wird sie ihrer bald überdrüssig und ändert seine Einstellung zur Ehe völlig. Er beschwört sogar einen Freund von Pierre Bezukhov, niemals zu heiraten.

Prinz Bolkonsky sehnt sich nach etwas Neuem, für ihn ist das ständige Ausgehen das Familienleben ein Teufelskreis, aus dem ein junger Mann auszubrechen versucht. Auf welche Weise? Aufbruch nach vorne. Das ist die Einzigartigkeit des Romans „Krieg und Frieden“: Andrei Bolkonsky, aber auch andere Charaktere, ihre Dialektik der Seele, werden in einem bestimmten historischen Rahmen gezeigt.

Zu Beginn von Tolstois Epos ist Andrei Bolkonsky ein leidenschaftlicher Bonapartist, der Napoleons militärisches Talent bewundert, ein Anhänger seiner Idee, durch eine militärische Leistung Macht zu erlangen. Bolkonsky will "sein Toulon" bekommen.

Service und Austerlitz

Mit der Ankunft in der Armee beginnt ein neuer Meilenstein in der Suche nach dem jungen Prinzen. Der Lebensweg von Andrei Bolkonsky machte eine entscheidende Wendung in Richtung mutiger Taten. Der Prinz zeigt als Offizier ein außergewöhnliches Talent, er zeigt Mut, Tapferkeit und Mut.

Selbst mit den kleinsten Details betont Tolstoi, dass Bolkonsky die richtige Wahl getroffen hat: Sein Gesicht wurde anders, es drückte keine Müdigkeit mehr aus, vorgetäuschte Gesten und Manieren verschwanden. Der junge Mann hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, wie er sich richtig verhalten sollte, er wurde real.

Kutuzov selbst macht eine Notiz darüber, was Andrei Bolkonsky ein talentierter Adjutant ist: Der große Kommandant schreibt einen Brief an den Vater des jungen Mannes, in dem er feststellt, dass der Prinz außergewöhnliche Fortschritte macht. Andrey nimmt sich alle Siege und Niederlagen zu Herzen: Er freut sich aufrichtig und macht sich Sorgen mit Schmerz in seiner Seele. Er sieht in Bonaparte einen Feind, bewundert aber gleichzeitig weiterhin das Genie des Kommandanten. Er träumt immer noch von "seinem Toulon". Andrei Bolkonsky im Roman "Krieg und Frieden" ist der Sprecher für die Haltung des Autors zu herausragenden Persönlichkeiten, aus seinen Lippen erfährt der Leser von den wichtigsten Schlachten.

Das Zentrum dieser Phase des Lebensweges des Prinzen ist derjenige, der großen Heldenmut gezeigt hat, schwer verwundet ist, auf dem Schlachtfeld liegt und den bodenlosen Himmel sieht. Dann kommt Andrey zu der Erkenntnis, dass er seine Lebensprioritäten überdenken und sich seiner Frau zuwenden muss, die er mit seinem Verhalten verachtet und gedemütigt hat. Ja, und einst ein Idol, Napoleon, sieht er als unbedeutenden Menschen. Bonaparte schätzte die Leistung des jungen Offiziers, nur Bolkonsky war das egal. Er träumt nur von stillem Glück und einem tadellosen Familienleben. Andrei beschließt, seine Militärkarriere zu beenden und zu seiner Frau nach Hause zurückzukehren

Die Entscheidung, für sich und seine Lieben zu leben

Das Schicksal bereitet Bolkonsky einen weiteren schweren Schlag vor. Seine Frau Liza stirbt bei der Geburt. Sie hinterlässt Andrei einen Sohn. Der Prinz hatte keine Zeit, um Vergebung zu bitten, weil er zu spät kam, er wurde von Schuldgefühlen gequält. Der Lebensweg von Andrei Bolkonsky kümmert sich weiterhin um seine Lieben.

Einen Sohn großziehen, ein Anwesen aufbauen, seinem Vater helfen, die Reihen der Miliz zu bilden - das sind in dieser Phase seine Lebensprioritäten. Andrei Bolkonsky lebt zurückgezogen, was ihm erlaubt, sich auf seine spirituelle Welt und die Suche nach dem Sinn des Lebens zu konzentrieren.

Die fortschrittlichen Ansichten des jungen Prinzen manifestieren sich: Er verbessert das Leben seiner Leibeigenen (ersetzt Frondienst durch Abgaben), er verleiht dreihundert Menschen Status, aber er ist noch weit davon entfernt, ein Gefühl der Einheit mit dem einfachen Volk zu akzeptieren: Gedanken der Geringschätzung der Bauernschaft und der einfachen Soldaten gleitet hin und wieder durch seine Rede.

Ein schicksalhaftes Gespräch mit Pierre

Der Lebensweg von Andrei Bolkonsky wechselt während des Besuchs von Pierre Bezukhov in eine andere Ebene. Dem Leser fällt sofort die Seelenverwandtschaft junger Menschen auf. Pierre, der wegen der auf seinen Gütern durchgeführten Reformen in bester Laune ist, steckt Andrey mit Begeisterung an.

Junge Leute diskutieren lange über die Prinzipien und die Bedeutung von Veränderungen im Leben der Bauernschaft. Andrei ist mit etwas nicht einverstanden, er akzeptiert Pierres liberalste Ansichten über Leibeigene überhaupt nicht. Die Praxis hat jedoch gezeigt, dass es Bolkonsky im Gegensatz zu Bezukhov gelungen ist, seinen Bauern das Leben wirklich zu erleichtern. Alles dank seiner aktiven Art und praktischen Sicht auf das Festungssystem.

Dennoch half das Treffen mit Pierre Prinz Andrei, gut in seine innere Welt einzudringen und sich auf die Transformation der Seele zuzubewegen.

Wiedergeburt zu neuem Leben

Ein Hauch frischer Luft, eine Änderung der Lebenseinstellung wurde durch ein Treffen mit Natasha Rostova, der Hauptfigur des Romans "Krieg und Frieden", bewirkt. Andrei Bolkonsky besucht das Rostov-Gut in Otradnoy in Sachen Landerwerb. Dort bemerkt er eine ruhige, gemütliche Atmosphäre in der Familie. Natasha ist so rein, direkt, echt ... Sie traf ihn in einer sternenklaren Nacht beim ersten Ball ihres Lebens und eroberte sofort das Herz des jungen Prinzen.

Andrey ist sozusagen wiedergeboren: Er versteht, was Pierre ihm einmal gesagt hat: Sie müssen nicht nur für sich und Ihre Familie leben, Sie müssen für die gesamte Gesellschaft nützlich sein. Deshalb reist Bolkonsky nach St. Petersburg, um seine Vorschläge zur Militärcharta vorzubringen.

Bewusstsein für die Sinnlosigkeit „staatlichen Handelns“

Leider gelang es Andrei nicht, sich mit dem Souverän zu treffen, er wurde zu Arakcheev geschickt, einem prinzipienlosen und dummen Mann. Natürlich akzeptierte er die Ideen des jungen Prinzen nicht. Es fand jedoch ein weiteres Treffen statt, das Bolkonskys Weltbild beeinflusste. Wir sprechen von Speransky. Er sah in dem jungen Mann ein gutes Potenzial für den öffentlichen Dienst. Infolgedessen wird Bolkonsky in eine mit der Ausarbeitung verbundene Position berufen, außerdem leitet Andrei die Kommission für die Ausarbeitung von Kriegsgesetzen.

Aber bald ist Bolkonsky vom Service enttäuscht: Die formale Herangehensweise an die Arbeit befriedigt Andrey nicht. Er hat das Gefühl, dass er hier eine Arbeit macht, die niemand braucht, er wird niemandem wirklich helfen. Zunehmend erinnert sich Bolkonsky an das Leben im Dorf, wo er wirklich nützlich war.

Andrei, der Speransky zunächst bewunderte, sah nun Heuchelei und Unnatürlichkeit. Zunehmend wird Bolkonsky von Gedanken über den Müßiggang des Petersburger Lebens und die Sinnlosigkeit seines Dienstes für das Land heimgesucht.

Trennung von Natascha

Natasha Rostova und Andrei Bolkonsky waren ein sehr schönes Paar, aber sie waren nicht dazu bestimmt zu heiraten. Das Mädchen gab ihm den Wunsch zu leben, etwas zum Wohle des Landes zu tun, von einer glücklichen Zukunft zu träumen. Sie wurde Andrews Muse. Natasha unterschied sich positiv von anderen Mädchen in der St. Petersburger Gesellschaft: Sie war rein, aufrichtig, ihre Handlungen kamen von Herzen, sie waren ohne Berechnung. Das Mädchen liebte Bolkonsky aufrichtig und sah ihn nicht nur als profitables Spiel.

Bolkonsky macht einen fatalen Fehler, indem er die Hochzeit mit Natasha um ein ganzes Jahr verschiebt: Dies provozierte ihre Leidenschaft für Anatole Kuragin. Der junge Prinz konnte dem Mädchen nicht vergeben. Natasha Rostova und Andrei Bolkonsky lösen ihre Verlobung. Schuld an allem ist der übermäßige Stolz des Prinzen, die mangelnde Bereitschaft, Natascha zu hören und zu verstehen. Er ist wieder so egozentrisch, wie der Leser Andrei zu Beginn des Romans beobachtet hat.

Der letzte Wendepunkt im Bewusstsein - Borodino

Bolkonsky tritt schweren Herzens in das Jahr 1812 ein, einen Wendepunkt für das Vaterland. Zunächst sehnt er sich nach Rache: Er träumt davon, Anatole Kuragin beim Militär zu treffen und seine gescheiterte Ehe zu rächen, indem er ihn zum Duell herausfordert. Aber allmählich ändert sich der Lebensweg von Andrei Bolkonsky erneut: Die Vision der Tragödie des Volkes diente als Ansporn dafür.

Kutuzov vertraut dem jungen Offizier den Befehl über das Regiment an. Der Prinz widmet sich ganz seinem Dienst – nun ist dies sein Lebenswerk, er steht den Soldaten so nahe, dass sie ihn „unseren Prinzen“ nennen.

Schließlich kommt der Tag der Apotheose des Vaterländischen Krieges und der Suche von Andrei Bolkonsky - die Schlacht von Borodino. Es ist bemerkenswert, dass L. Tolstoi seine Vision dieses großen historischen Ereignisses und der Absurdität von Kriegen in den Mund von Prinz Andrei legt. Er denkt über die Sinnlosigkeit so vieler Opfer um des Sieges willen nach.

Der Leser sieht hier Bolkonsky, der einen schwierigen Lebensweg durchlaufen hat: Enttäuschungen, Tod geliebter Menschen, Verrat, Annäherung an das einfache Volk. Er hat das Gefühl, dass er jetzt zu viel versteht und erkennt, man könnte sagen, es deutet auf seinen Tod hin: „Ich sehe, dass ich anfing, zu viel zu verstehen. Und es ist nicht gut für einen Menschen, vom Baum des Guten und Bösen zu essen.“

Tatsächlich wird Bolkonsky tödlich verwundet und fällt mit anderen Soldaten in die Obhut des Hauses der Rostovs.

Der Prinz spürt das Nahen des Todes, er denkt lange an Natasha, versteht sie, „sieht die Seele“, träumt davon, seine Geliebte zu treffen und um Vergebung zu bitten. Er gesteht dem Mädchen seine Liebe und stirbt.

Das Bild von Andrei Bolkonsky ist ein Beispiel für hohe Ehre, Loyalität gegenüber der Pflicht des Mutterlandes und des Volkes.