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Lermontov „Ein Held unserer Zeit“: Eigenschaften, Bild, Beschreibung, Porträt. Grigory Pechorin aus dem Roman M

In der russischen klassischen Literatur des „goldenen“ und „silbernen“ Jahrhunderts stechen Charaktere hervor, die den Ehrentitel „Helden unserer Zeit“ verdienen. Das von M. Yu. Lermontov gekonnt dargestellte Bild von Petschorin ist ihrer Nummer würdig.

Helden der Zeit, wer sind sie?

Es ist zu einer nationalen kulturellen Tradition geworden, innerhalb einer bestimmten historischen Epoche eine Figur zu schaffen, die die fortschrittlichsten Gedanken und Bestrebungen der Gesellschaft zum Ausdruck bringt. Nur die einsichtigsten Talente, die mitten im Alltag die Keime des Neuen erblickten, konnten einen so denkenden, zukunftsorientierten Menschen darstellen. Der erste Schöpfer eines solchen Bildes war A. S. Puschkin. Sein Eugen Onegin – ein Aristokrat, müde vom weltlichen Leben, verwandelt sich allmählich von einem „Mann der Gesellschaft“ in eine echte Person. Im Gegensatz zu ihm erscheint Lermontovs Held, Fähnrich Grigori Alexandrowitsch Petchorin, bereits zu Beginn des Romans als gewachsene Persönlichkeit. Und der gesamte Inhalt des Buches läuft auf eine (über die gesamte Geschichte hinweg) schmerzhafte Suche nach dem eigenen Lebensweg hinaus.

Die Einzigartigkeit des Bildes von Petchorin

Die Charaktere von Puschkin und Lermontow sind in ihrem inneren Wesen Ausdruck des Selbstbewusstseins des fortschrittlichsten Teils der russischen Gesellschaft – der gebildeten Aristokratie. Sie sind zweifellos die Helden ihrer Zeit – des beginnenden 19. Jahrhunderts. Das Bild von Petchorin ist viel umfassender als das, was Lermontov selbst dargelegt hat. Er wurde der erste Protagonist eines psychologischen Romans in der russischen Literatur. Darüber hinaus fand die von Lermontov erstmals erprobte kreative Methode ihre Fortsetzung bei den nächsten Generationen von Schriftstellern. F. M. Dostojewski nannte den Autor von „Ein Held unserer Zeit“ seinen Lehrer.

Viele Literaturkritiker verbinden das Bild von Petchorin mit dem Bild von Lermontov selbst. Unter diesem Gesichtspunkt wird in diesem Artikel darauf eingegangen.

Autobiografische Merkmale, die Lermontov dem Protagonisten des Romans verleiht

Tatsächlich gibt es biografische Gemeinsamkeiten zwischen dem Autor und der Figur: Militärdienst, Teilnahme an Feindseligkeiten. Kollegen sprachen übrigens von Michail Jurjewitsch als einem entschlossenen und mutigen Mann im Kampf. In der Schlacht am Fluss Valerik, der 30 km von der heutigen Stadt Grosny entfernt liegt, stürmte er mit den ersten Reihen tapferer Männer die Kampfformation von Naib Akhberdil Muhammad. Wie sein literarischer Held beteiligte sich Lermontov nicht aus freien Stücken, sondern aus Schande am Kaukasuskrieg. Wie Petchorin erwies sich auch der Tod des großen russischen Dichters als lächerlich, zufällig und unzeitgemäß.

Warum behauptete Michail Jurjewitsch, dass das Bild von Petschorin der Held unserer Zeit sei? Die Antwort liegt auf der Hand. Für wirklich denkende Menschen war es während der Regierungszeit von Kaiser Nikolaus I. unangenehm, der dafür bekannt war, den Aufstand der Dekabristen zu unterdrücken, alle Freiheiten einzuschränken und die Allmacht des Gendarmerieapparats zu erreichen. Was geschah damals noch?

Die logische Reihenfolge der Kapitel des Romans

Es war die Tragödie einer ganzen Generation junger Menschen, die „mit wunderbaren Impulsen ihre Seele dem Vaterland weihen“ wollten. Russland verlor während der Herrschaft von Kaiser Nikolaus I. seine Ideale. Schmerzhaft und angespannt sucht auf den Seiten des Romans ein junger, nach Freiheit dürstender Mann nach seiner Relevanz und findet sie nicht. So erscheint das Bild von Petschorin vor dem Leser. „Ein Held unserer Zeit“ ist ein Roman, der konsequent die Entwicklung der Seele der Hauptfigur offenbart.

Das Werk besteht aus fünf Teilen, die keineswegs in chronologischer Reihenfolge miteinander verbunden sind. Jedes Kapitel ist eine eigene Geschichte. Lermontov begnügt sich nicht mit einer banalen Aussage; seine Aufgabe ist um eine Größenordnung schwieriger: Er erzählt von Veränderungen in der inneren Welt des Helden.

Chronologisch soll kurz die Abfolge der Ereignisse skizziert werden, in die das vom Klassiker geschaffene Bild Petschorins eingebunden ist, beginnend mit seinem Militärdienst im Kaukasus in einer Kampfabteilung.

Dann wird der verwundete Held in Kislowodsk und Pjatigorsk behandelt. Hier kommt es zu seinem Duell mit Gruschnitski, das mit dessen Tod endet.

Zur Strafe wird der in Ungnade gefallene Offizier zum Dienst in die Festung geschickt, wo er einen Freund aus dem Kampfkommando, Stabskapitän Maxim Maksimovich, trifft. Von der Festung aus gelangt Petchorin geschäftlich zunächst in ein Kosakendorf. Dann geht er für kurze Zeit nach St. Petersburg und folgt dann durch den Kaukasus nach Persien.

Als der Protagonist des Werkes von einer Auslandsreise nach Russland zurückkehrt, stirbt er.

Der Roman ist so aufgebaut, dass der Leser Petchorin zunächst aus der Geschichte von Maxim Maksimovich kennenlernt, der ihn verehrt, und dann aus dem Tagebuch von Grigory Alexandrovich selbst.

Lermontov füllte das Bild von Petschorin mit größter Kraft mit den Problemen seiner Zeit. Kurz gesagt, sein „hektisches Streben nach Leben“ und seine Versuche, sein Schicksal zu ändern, können durch Shakespeares „Sein oder Nichtsein“ ausgedrückt werden. Schließlich ist Petschorin bei seiner Suche äußerst aufrichtig und bereit, alles zu opfern, um sein Ziel zu erreichen.

Belas Geschichte. Petschorins Egozentrismus

Die Logik der Evolution von Petschorins Seele bestimmte die chronologische Reihenfolge der im Werk enthaltenen Teile. Der Roman beginnt mit der Geschichte „Bela“. Jugendlich heiß, ein echter Maximalist, erscheint in ihm das Bild von Petschorin. „Ein Held unserer Zeit“ zeigt dem Leser einen Offizier, der weltliche Konventionen verachtet und in der Liebe mit dem freien Bergmädchen Bela das wahre Glück finden will.

Leider ist das, was passiert ist, nur ein Anflug von Leidenschaft. Der junge Mann langweilt Bela bald. Er weiß nicht, wie er Verantwortung für andere Menschen übernehmen soll. Er möchte als Persönlichkeit nur durch sich selbst verwirklicht werden, aber er behandelt die Menschen, denen er auf dem Lebensweg begegnet, als Konsumenten und betrachtet nur sein eigenes Interesse als absolut dominant.

Als er die gelangweilte Bergfrau verließ, dachte er nicht einmal an die tödliche Gefahr, die dem Mädchen nach den Gesetzen dieser Orte durch den grausamen Kazbich drohte. Auch der Held von Lermontov belastete sich nicht mit Gedanken über das Schicksal des Bruders der Schönheit, Azamat, der ihm zuvor geholfen hatte, Bela zu stehlen, und dann gezwungen war, seine Familie zu verlassen und ein Ausgestoßener zu werden.

Missachtung der Freundschaft. Die Geschichte „Maxim Maksimovich“

Das Bild von Petchorin unterscheidet sich nicht weiter in der spirituellen Wärme. „Ein Held unserer Zeit“ erzählt im nächsten Teil des Romans – „Maxim Maksimovich“, wie frivol und von seinen Problemen besessen, Petchorin einen freundlichen ehemaligen Kollegen mit Unaufmerksamkeit ihm gegenüber beleidigt.

Ihr Treffen fand trotz einer vorläufigen Vereinbarung zu dessen größter Enttäuschung nicht statt. Das Bild von Petchorin in diesem Teil der Geschichte zeichnet sich durch Optionalität und Frivolität gegenüber anderen Menschen aus.

„Taman“. Die Romantik der Untersuchung

Im dritten Teil des Werks mit dem Titel „Taman“ stellt der Autor dem Leser einen weiteren, gereiften Protagonisten vor.

Sein Handeln ist zielgerichtet und offensichtlich. Petchorin sticht im System der Männerbilder von Lermontovs Werk zweifellos unter den Offizieren hervor. Trotz seines durchschnittlichen Wachstums ist er stark, geschickt und energisch. In ihm stecken Charisma und Tatendrang. Er navigiert schnell und trifft die richtigen Entscheidungen. Der Held von Lermontov lässt sich durch den Willen des Schicksals im Haus der Komplizen der Schmuggler nieder und enthüllt bald den Plan ihres einfachen Handwerks. Allerdings verschafft ihm die Untersuchung keine innere Befriedigung.

Darüber hinaus sympathisiert er mit den Schmugglern, die diesen illegalen Handel betreiben, nur um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Der charismatische Seemann Danko ist auf einem zerbrechlichen Boot auf See unterwegs, um Waren einzukaufen, und seine liebevolle junge Freundin ist verzweifelt. Und doch zeigt dieses Paar Großzügigkeit und stellt alles bereit, was für das Leben eines blinden Jungen und einer hilflosen alten Frau notwendig ist. Aus Angst vor einer strafrechtlichen Verantwortlichkeit schwimmen die Kriminellen davon. Der Leser versteht nicht, wie der Junge und die alte Frau weiterleben werden.

Gregory nennt sie daraufhin sogar ehrliche Schmuggler und bedauert, dass er sich freiwillig auf diese Privatermittlungen eingelassen hat.

„Prinzessin Maria“. Die ultimative Offenheit von Lermontov

Petschorin zeichnet sich durch seine erworbene weltliche Erfahrung und sein Charisma im System der Männerbilder der Geschichte „Prinzessin Maria“ aus. Schließlich baut er eine freundschaftliche Beziehung zu Dr. Werner auf. Sie wurden durch gemeinsame Persönlichkeitsmerkmale zusammengeführt: Einsicht und Skepsis, ähnliche vorherrschende Ansichten über den Egoismus anderer, vor allem beschäftigt mit ihren eigenen persönlichen Interessen.
In der Freundschaft sollten laut Gregory beide Kameraden gleich sein und Dominanz vermeiden.

Zunächst kam der Held auch dem Kadetten Gruschnitski nahe, der später den Offiziersrang erhielt. Ihre Kommunikation entwickelte sich jedoch nicht zu einer Freundschaft. Im Gegenteil, es endete in einer Tragödie. Warum ist das geschehen? Versuchen wir zu antworten.

Psychologisches Selbstporträt von Lermontov

Petchorin nimmt im von Lermontov geschaffenen Bildsystem einen besonderen Platz ein. Darüber hinaus gesteht der Autor der ganzen Welt durch die Lippen dieses Helden. Wenn wir die vom Autor erfundene Legende (Lebensgeschichte) verwerfen, erhalten wir ein subtiles psychologisches Selbstporträt von Michail Jurjewitsch. Der Dichter war nach den Erinnerungen seiner Zeitgenossen nur in einem engen Kreis von Gleichgesinnten wirklich aufrichtig. Daher ist sein Held, wie der Klassiker selbst, aufrichtig enttäuscht von der Falschheit und Täuschung der meisten seiner Mitmenschen. Zunächst scheint es dem Leser, dass auch Junker Gruschnitski mit der in der Gesellschaft herrschenden Ordnung nicht zufrieden ist. Tatsächlich lernte der junge Mann Petschorin kennen, nachdem er über diesen unglücklichen Umstand nachgedacht hatte. Der einsichtige Held erkennt jedoch bald, dass die Position dieses jungen Mannes im Leben eine solide Pose ist, dass dieser Offizier geistig leer und falsch ist. Gregory ist beleidigt, er akzeptiert keine Heuchelei und Lügen.

Er beschließt, Gruschnitski auf die Nase zu klicken. Allerdings ist seine Idee nicht ganz harmlos. Der Held nutzt die Veranlagung des Kadetten für Prinzessin Ligovskaya aus, lernt sie selbst kennen und schlägt das Mädchen von ihrer ehemaligen Kameradin ab. Gleichzeitig geht Petchorin selbst moralische Kosten gegenüber Prinzessin Maria auf sich, weil er sie dazu bringt, sich in ihn zu verlieben, ohne die Beziehung weiterentwickeln zu wollen.

Hätte Petchorin vorhersehen können, dass Gruschnizki, der gehorsame Sklave der in der High Society herrschenden Marionettenvorstellungen von Ehre, ihn zum Duell herausfordern würde? Gregory wollte einen solchen Ausgang der Ereignisse nicht. Darüber hinaus übertrug er seinem Gegenüber das Recht des ersten Schusses und bot ihm damit eine Alternative, diesen Wahnsinn zu stoppen. Gruschnitski schoss jedoch. Petchorin hatte keine andere Wahl, als sich ernsthaft zu erschießen. Infolgedessen wurde der Junker getötet.

Lermontov – eine Geisel der Handlung seines Buches?

Wie hängt das von ihm erfundene Heldenbild mit dem Schicksal des Autors des Werkes zusammen? Pechorin kann getrost mit Lermontov verglichen werden, denn in dieser Episode schien er den tragischen Tod seines Schöpfers selbst vorwegzunehmen. Das tödliche Duell in Pjatigorsk begann damit, dass der Dichter Martynow neckte. Wie seine geliebteste literarische Figur, die zuvor geschaffen wurde, konnte Michail Jurjewitsch die Unwahrheit nicht ertragen. Obwohl er im Kampf Mut zeigte, konnte er Nikolai Solomonovich Martynov nicht ertragen, der sich im Urlaub in Begleitung von Damen fälschlicherweise als Held ausgab. Lermontov begann, den pensionierten Major zu ärgern ... Wie Sie wissen, endete ihr Duell mit dem Tod des Dichters.

Kehren wir jedoch zur Geschichte „Prinzessin Maria“ zurück. Beim Aufbau ihrer Komposition verlieh Lermontov dem Bild von Petchorin großzügig die Züge seiner eigenen Persönlichkeit. Fjodor Michailowitsch Dostojewski schrieb, dass in diesem Werk zum ersten Mal in der russischen Literatur ein ergreifender, herzergreifender Psychologismus erklang.

Vielleicht wurde die Geschichte deshalb vom Autor in Form von Tagebucheinträgen des Helden geschrieben, der sich „auf dem Wasser“ einer Behandlung unterzieht.

Warum beendet die Geschichte „Der Fatalist“ den Roman?

Nach einem tödlichen Duell in Ungnade gefallen, folgt der Protagonist nach Persien. Unterwegs findet er sich in einem Kosakendorf wieder, wo er seine Freizeit in einer Offiziersgesellschaft bei Karten und Wein verbringt. Die Militärs kommunizieren miteinander und erinnern sich an Kampfepisoden. Fähnrich Petschorin, der von der russischen Gesellschaft zutiefst enttäuscht ist, aber an das Schicksal glaubt, ist mit nichts zu überraschen. Allerdings kommt so etwas vor.

Es stellt sich heraus, dass Leutnant Vulich mit ihm in derselben Gesellschaft ist, der an überhaupt nichts glaubt. Petchorin, der über Erfahrung im Kampf verfügt, stellt mit einem inneren Instinkt fest, dass diesem Offizier bald der Tod bevorsteht. Vulich glaubt nicht daran und versucht es zu beweisen, indem er eine Runde „Husaren-Roulette“ mit sich selbst spielt. Eine geladene Pistole, die an die Schläfe gehalten wird, schlägt fehl. Als sich jedoch alle Offiziere in ihre Quartiere zerstreuen, wird der zurückkehrende Vulich von einem betrunkenen Kosaken mit einem Säbel völlig sinnlos getötet.

Ist es Zufall, dass das Bild von Petchorin im Roman als Sender dargestellt wird? Zeitgenossen des Autors des Buches bemerkten die tiefe Mystik des letzteren. Sie erwähnen den schweren Look des Klassikers: Wenn Lermontov auf den Rücken einer Person blicken würde, würde er sich sicherlich umdrehen. Er genoss diese Eigenschaft. Dafür wurde er von weltlichen Damen gehasst. Eine bekannte Tatsache: Michail Jurjewitsch beeinflusste den Kritiker während eines einzigen Treffens mit Belinsky so sehr, dass er, der ihn bisher ironisch behandelt hatte, begann, ihn überall und bedingungslos zu unterstützen. Hellseher würden es Trance nennen.

Mikhail war der letzte in der Familie Lermontov. Alle seine unmittelbaren Vorfahren starben vorzeitig und der Tod des Klassikers zerstörte endgültig den Stammbaum. Die Zeitgenossen des Dichters erinnerten sich auch an den ungewöhnlichen Sturm, der nach Martynows tödlichem Schuss in Pjatigorsk bei ruhigem Himmel ausbrach. Und 166 Jahre später (in der Numerologie ist dies die Zahl des Universums), im Frühjahr 2007, spaltete der Blitz eines weiteren Sturms die Kiefer, die am Ort des Duells wuchs, und verbrannte sie.

Psychologen bemerken die Ambivalenz von Lermontovs Persönlichkeit (die paradoxe Verbindung zwischen engelhaften und dämonischen Prinzipien). Sein Ideal ist der ehemalige Mönch Mtsyri, der die Demut ablehnte und den Leoparden besiegte. Sein Puschkin stirbt aus Rachegelüsten und voller Stolz („seinen stolzen Kopf senkend“), während der echte Puschkin demütig abreist, nachdem er christliche Gelübde abgelegt hat.

Grigory Pechorin ist wie Lermontov selbst von Stolz besessen. Obwohl er weder die Liebes- noch die Freundschaftsprüfung bestanden hat, hat er das erreicht, was die menschlichen Gefühle übertrifft. Er konnte die Welt nicht verändern, aber er veränderte sich selbst. Ein Schicksal eröffnete sich ihm. Eine weitere Lebenssuche ist dementsprechend bedeutungslos und die Entwicklung der Handlung des Romans ist vorhersehbar: Die Hauptfigur stirbt plötzlich und unlogisch. Strebte Lermontov selbst ein solches Schicksal an? Wer weiß. Sie schreiben, dass er vor dem tödlichen Duell überraschend ruhig war ...

Abschluss

Michail Jurjewitsch schuf im Roman „Ein Held unserer Zeit“ ein kontroverses und lebendiges psychologisches Bild von Grigori Alexandrowitsch Pechorin. Der Klassiker stattete seinen geliebten Helden mit seiner eigenen kreativen Geisteshaltung, Unruhe, Nihilismus, Ablehnung von Lügen und Heuchelei aus. Dank dieser Idee des Autors erschien in der russischen Literatur ein neues Genre – der psychologische Roman.

Die Besonderheit aller Klassiker besteht darin, dass ihre Kompositionen oft tiefer gehen als die ursprünglichen Absichten. Vielleicht versuchen deshalb immer mehr Helden unserer Zeit, das Bild von Petschorin zu verstehen und zu begreifen.

Das Bild von Petschorin im Roman von M. Yu. Lermontov „Ein Held unserer Zeit“

Der Roman „Ein Held unserer Zeit“ entstand in den Jahren 1838-1840 des 19. Jahrhunderts. Es war die Ära der heftigsten politischen Reaktion, die das Land nach der Niederlage der Dekabristen erlebte. In seinem Werk hat der Autor nach dem Vorbild von Petchorin, dem Protagonisten des Romans, eine typische Figur der 30er Jahre des 19. Jahrhunderts nachgebildet.

Petschorin ist ein gebildeter, säkularer Mensch mit kritischem Geist, unzufrieden mit dem Leben und sieht keine Chance für sich selbst, glücklich zu sein. Es setzt die von Puschkins Eugen Onegin eröffnete Galerie der „überflüssigen Menschen“ fort. Belinsky bemerkte, dass die Idee, den Helden seiner Zeit im Roman darzustellen, nicht ausschließlich Lermontov stamme, da Karamzins „Ritter unserer Zeit“ zu diesem Zeitpunkt bereits existierte. Belinsky wies auch darauf hin, dass viele Schriftsteller des frühen 19. Jahrhunderts eine solche Idee hatten.

Petchorin wird im Roman als „seltsamer Mensch“ bezeichnet, wie fast alle anderen Charaktere über ihn sagen. Die Definition von „seltsam“ nimmt die Schattierung eines Begriffs an, gefolgt von einer bestimmten Art von Charakter und Persönlichkeitstyp, und ist umfassender und umfassender als die Definition von „einer zusätzlichen Person“. Solche „seltsamen Menschen“ gab es vor Petchorin zum Beispiel in der Erzählung „Ein Spaziergang in Moskau“ und in Ryleevs „Essay über einen Exzentriker“.

Lermontov, der den „Helden unserer Zeit“ schuf, sagte, dass es ihm „Spaß gemacht habe, ein Porträt eines modernen Menschen so zu malen, wie er ihn versteht und ihm begegnet“. Im Gegensatz zu Puschkin konzentriert er sich auf die innere Welt seiner Figuren und argumentiert im „Vorwort zu Pechorins Tagebuch“, dass „die Geschichte der menschlichen Seele, selbst der kleinsten Seele, fast interessanter und nicht nützlicher ist als die Geschichte eines Ganzen.“ Menschen." Der Wunsch, die innere Welt des Helden zu offenbaren, spiegelte sich auch in der Komposition wider: Der Roman beginnt sozusagen in der Mitte der Geschichte und wird konsequent bis zum Ende von Petschorins Leben geführt. Somit weiß der Leser im Voraus, dass Petchorins „hektischer Wettlauf“ ums Leben zum Scheitern verurteilt ist. Petschorin folgt dem Weg seiner romantischen Vorgänger und zeigt damit das Scheitern ihrer romantischen Ideale. Petschorin gelangt von der „zivilisierten“ Welt in die Welt der „Kinder der Natur“, in den Kaukasus, doch selbst dort entpuppt er sich als Fremder, als „zusätzlicher Mensch“ und bringt außer Leid und Verwirrung nichts : Er wird zum indirekten Schuldigen an Belas Tod, stört das Leben „ehrlicher Schmuggler“, wegen ihm bricht das Schicksal von Prinzessin Mary zusammen.

Die Struktur des „Helden unserer Zeit“ ist fragmentarisch, daher ist der Roman ein System unterschiedlicher Episodengeschichten, vereint durch einen gemeinsamen Helden – Petschorin. Eine solche Komposition ist zutiefst bedeutungsvoll: Sie spiegelt die Fragmentierung des Lebens der Hauptfigur wider, das Fehlen jedes Ziels, jedes einigenden Prinzips. Das Leben des Helden verläuft an einem Scheideweg auf der ewigen Suche nach dem Sinn der menschlichen Existenz und dem Glück. Petschorin ist fast ständig unterwegs. „Dies ist eine Welt auf der Straße“, sagte Gogol über „Ein Held unserer Zeit“.

In der Art und Weise, wie Lermontov die Hauptfigur darstellt, spürt man den Wunsch, ihm einen sozialen Charakter zu verleihen. Petchorin ist ein Produkt und gleichzeitig ein Opfer der Nikolaev-Ära, „dessen Seele vom Licht verdorben und in zwei Hälften zerrissen wurde, von denen die beste vertrocknete und starb“, während die andere „im Dienste aller lebte“. Es gibt etwas in diesem Charakter, das ihn über den Rahmen der Sozialität hinausführt, das heißt, Lermontov offenbart in seinem Helden universelle Prinzipien, die nicht von Epoche und Zeit abhängen. In diesem Sinne ist die Aufgabe, die sich Lermontov stellt, mit der Aufgabe von Dostojewski vergleichbar: „Finde bei allem Realismus einen Menschen im Menschen.“ Lermontov legt im Roman großen Wert darauf, nicht nur das Bewusstsein, sondern auch das Selbstbewusstsein des Helden darzustellen. Intensive psychologische Analyse ist die „Krankheit des Zeitalters“, aber auch eine notwendige Form der Selbsterkenntnis einer entwickelten Persönlichkeit. Die Tatsache, dass Petschorin ständig über sein Handeln nachdenkt und seine Gefühle analysiert, ist ein Beweis dafür, dass wir es mit einem außergewöhnlichen Menschen zu tun haben; Der Held von Lermontovs Roman ist eine Persönlichkeit im höchsten Sinne des Wortes. Wir können einen Vergleich mit Puschkins Roman „Eugen Onegin“ ziehen. Petchorin, ebenfalls ein „überflüssiger Mensch“, unterscheidet sich von Onegin nicht nur durch sein Temperament, nicht nur durch seine Gedankentiefe, sondern auch durch den Grad der Selbsterkenntnis, seine Einstellung zur Welt. Petschorin ist in größerem Maße als Onegin ein Denker, ein Ideologe. In diesem Sinne ist er ein Held seiner Zeit. Die Wirksamkeit von Petschorin, auf die sich Lermontov konzentriert, erklärt sich vor allem aus dem Entwicklungsstand dieses Helden: Er ist gebildet, kennt sich gut mit Menschen aus, kennt ihre Schwächen, nutzt dieses Wissen aber für seine eigenen Zwecke. Petschorins Problem besteht darin, dass sein unabhängiges Selbstbewusstsein und sein Wille zum Individualismus werden. In seinem Widerstand gegen die Realität geht er nur von seinem „Ich“ aus. Er ist nicht nur ein Egoist, er ist ein Egozentriker. Petschorin ist nicht nur von Natur aus eine Figur, sondern auch aus Überzeugung. Er selbst weist darauf hin, dass „wer mehr Ideen im Kopf hat, der handelt mehr als andere.“

Als Persönlichkeit ist Petschorin umfassender als die ihm angebotenen sozialen Rollen, er lehnt alle für ihn vorbereiteten sozialen Rahmenbedingungen ab, versucht sein hohes Schicksal zu erraten, ist aber gleichzeitig sehr skeptisch, was seine Chancen im Kampf gegen die umgebende Gesellschaft angeht . Er argumentiert: „Viele Menschen, die ein Leben beginnen, wollen es beenden, wie Byron oder Alexander der Große, bleiben aber in der Zwischenzeit Titularberater.“

Der Held wird nirgendwo im Dienst gezeigt, ist aber dennoch sehr aktiv im Leben. Am Beispiel Petschorins treffen wir zum ersten Mal in der russischen Literatur auf einen Helden, der unmittelbar drängende Fragen der menschlichen Existenz stellt. Das sind Fragen nach dem Zweck, nach dem Sinn des menschlichen Lebens, nach seinem Zweck. Dies wird durch die Argumentation des Helden vor dem Duell mit Gruschnitski und in der Geschichte „Der Fatalist“ bestätigt.

Eines der Ziele, die der Held zweifellos verwirklicht, ist das Verständnis der Natur und der Fähigkeiten des Menschen. Dies erklärt die Kette psychologischer und moralischer Experimente von Petchorin an sich selbst und an anderen: Prinzessin Mary, Gruschnitski, Vulich. Um dieses Ziel zu erreichen, handelt er beharrlich und hartnäckig.

Die Offenlegung des Bildes seines Helden Lermontov unterwirft die Tradition. Er stellt Petschorin mit zwei Gefühlen auf die Probe: Freundschaft und Liebe. Der Held kann weder das eine noch das andere ertragen, Petschorin ist von der Liebe des tscherkessischen Bela enttäuscht und sagt bei dieser Gelegenheit: „Die Liebe eines Wilden ist nicht viel besser als die Liebe einer edlen Dame; Die Unwissenheit und die Einfältigkeit des einen sind ebenso ärgerlich wie die Koketterie des anderen.“ Petschorin ist auch nicht zu Freundschaft fähig, zu einem tiefen, aufrichtigen Gefühl, da er glaubt, dass von zwei Freunden immer einer der Sklave des anderen ist. Im Verhältnis zu Werner gibt er sich weder mit der Rolle des Herrn noch mit der Rolle des Sklaven zufrieden.

Der letzten Erzählung „Der Fatalist“ kommt in Petchorins Lebensauffassung eine besondere Bedeutung zu. Während der gesamten Geschichte stellt der Held ständig sein Schicksal auf die Probe (unter den Kugeln der Tschetschenen, im Duell mit Gruschnitski, in der Geschichte „Taman“ mit einer Undine), aber dies wird am deutlichsten in „Der Fatalist“ gezeigt. Dies ist eine der ideologisch reichhaltigsten und intensivsten Geschichten des Romans. Es besteht aus drei Episoden, die die Existenz einer Prädestination im menschlichen Leben entweder leugnen oder bestätigen. Wenn wir über den Fatalismus des Helden sprechen, sollte er als aktiver Fatalist bezeichnet werden. Ohne das Vorhandensein von Kräften zu leugnen, die das Leben und Verhalten eines Menschen maßgeblich bestimmen, ist Petschorin nicht geneigt, ihm auf dieser Grundlage den freien Willen zu entziehen. Die Bestätigung ist die Art und Weise, wie er aus dem Fenster zum Killer-Kosaken eilt. Auf den ersten Blick ist das leichtsinnig, aber Petchorin handelt ganz bewusst. Dies ist nicht Vulichs blindes Risiko, sondern intelligenter menschlicher Mut.

Der Hauptinhalt der Geschichten über Petchorin ist die Geschichte seines Widerstands gegen Umstände und Schicksal. Die Umstände und das Schicksal erwiesen sich am Ende als stärker als Petschorin. Seine Energie ergießt sich in leere Taten. Die Handlungen des Helden sind meist egoistisch und grausam. Petschorin erscheint im Roman als etablierte Figur mit tragischem Schicksal. Die Tatsache, dass Lermontov sich auf die psychologische Offenlegung des Bildes seines Helden konzentriert, wirft auf neue Weise die Frage nach der moralischen Verantwortung eines Menschen für die Wahl seines Lebensweges und für sein Handeln auf.

In der Art und Weise, wie Lermontov Petschorin zeigte, markierte er eine neue Etappe in der Entwicklung der russischen Gesellschaft und der russischen Literatur. Wenn Onegin den Prozess der Umwandlung eines Aristokraten in eine Persönlichkeit einfängt, dann wird in „Ein Held unserer Zeit“ die Tragödie einer bereits etablierten Persönlichkeit gezeigt, die dazu verdammt ist, unter den Bedingungen der Reaktion von Nikolaev zu leben. Petschorin erweist sich als umfassender als der Inhalt, der in sein Bild eingebettet ist. In diesem Sinne nimmt Lermontov Dostojewski vorweg. Lermontovs Innovation liegt darin, dass wir eine starke, herausragende Persönlichkeit vor uns haben, die keinen Platz und keinen Sinn im Leben findet, der umgebenden Gesellschaft fremd ist und innerlich widersprüchlich ist.

Das Schicksal von Petschorin als einem der charakteristischen Typen seiner Zeit war trotz seines potenziellen Heldentums auf tragische Weise aussichtslos. Lermontov zeigte dies als realistischer Schriftsteller in seinem Roman „Ein Held unserer Zeit“.

). Wie schon der Titel zeigt, wurde Lermontov in diesem Werk dargestellt typisch ein Bild, das seine heutige Generation charakterisiert. Wir wissen, wie gering der Dichter diese Generation einschätzte („Ich schaue traurig ...“), – den gleichen Standpunkt vertritt er in seinem Roman. Im „Vorwort“ sagt Lermontov, sein Held sei „ein Porträt der Laster“ der damaligen Menschen „in ihrer vollen Entwicklung“.

Lermontov hat es jedoch eilig zu sagen, dass er sich, wenn er über die Mängel seiner Zeit spricht, nicht verpflichtet, seinen Zeitgenossen Moral vorzulesen – er zeichnet einfach die „Geschichte der Seele“ des „modernen Menschen, wie er ihn versteht und.“ , zum Unglück anderer, traf ihn zu oft. Es wird auch sein, dass die Krankheit angezeigt ist, aber Gott weiß, wie man sie heilt!

Lermontow. Held unserer Zeit. Bela, Maxim Maksimych, Taman. Spielfilm

Der Autor idealisiert seinen Helden also nicht: So wie Puschkin in „Die Zigeuner“ seinen Aleko hinrichtet, entfernt Lermontow in seinem „Pechorin“ das Bild eines enttäuschten Byronisten vom Sockel, das ihm einst am Herzen lag.

Petchorin spricht in seinen Notizen und Gesprächen mehr als einmal über sich. Er erzählt, wie ihn seit seiner Kindheit Enttäuschungen verfolgten:

„Jeder las in meinem Gesicht die Anzeichen schlechter Eigenschaften, die nicht vorhanden waren; aber sie sollten – und sie wurden geboren. Ich war bescheiden – mir wurde Schlauheit vorgeworfen: Ich wurde verschwiegen. Ich fühlte zutiefst Gut und Böse; niemand streichelte mich, alle beleidigten mich: Ich wurde rachsüchtig; Ich war düster – andere Kinder sind fröhlich und gesprächig; Ich fühlte mich ihnen überlegen – ich wurde ihnen unterlegen. Ich wurde neidisch. Ich war bereit, die ganze Welt zu lieben – niemand verstand mich: und ich lernte zu hassen. Meine farblose Jugend verging im Kampf mit mir selbst und dem Licht; meine besten Gefühle vergrub ich aus Angst vor Spott in den Tiefen meines Herzens; sie sind dort gestorben. Ich sagte die Wahrheit – sie glaubten mir nicht: Ich begann zu täuschen; Ich kannte das Licht und die Quellen der Gesellschaft gut, lernte die Wissenschaft des Lebens kennen und sah, wie andere ohne Kunst glücklich waren und das Geschenk der Vorteile genossen, nach denen ich so unermüdlich suchte. Und dann wurde in meiner Brust Verzweiflung geboren – nicht die Verzweiflung, die durch die Mündung einer Pistole geheilt wird, sondern kalte, machtlose Verzweiflung, verborgen hinter Höflichkeit und einem gutmütigen Lächeln. Ich wurde zu einem moralischen Krüppel.“

Er wurde ein „moralischer Krüppel“, weil er von Menschen „verstümmelt“ wurde; Sie nicht verstanden ihn, als er ein Kind war, als er ein Jugendlicher und ein Erwachsener wurde ... Sie zwangen seine Seele Dualität,- und er begann, zwei Lebenshälften zu leben – eine protzig, für die Menschen, die andere – für sich selbst.

„Ich habe einen unglücklichen Charakter“, sagt Petschorin. „Ob meine Erziehung mich so geschaffen hat, ob Gott mich so geschaffen hat, weiß ich nicht.“

Lermontow. Held unserer Zeit. Prinzessin Mary. Spielfilm, 1955

Beleidigt durch die Vulgarität und das Misstrauen der Menschen zog sich Petchorin in sich selbst zurück; er verachtet die Menschen und kann nicht nach ihren Interessen leben – er hat alles erlebt: Wie Onegin genoss er sowohl die eitlen Freuden der Welt als auch die Liebe zahlreicher Bewunderer. Er studierte auch Bücher, suchte nach starken Eindrücken im Krieg, gab aber zu, dass das alles Unsinn war und „unter tschetschenischen Kugeln“ genauso langweilig sei wie das Lesen von Büchern. Er dachte daran, sein Leben mit Liebe zu Bela zu füllen, aber wie Aleko war in Zemfira verwechselt, - so gelang es ihm nicht, ein Leben mit einer primitiven Frau zu führen, die von der Kultur unberührt blieb.

„Ich bin ein Narr oder ein Bösewicht, ich weiß es nicht; Aber es ist wahr, dass ich auch sehr bemitleidenswert bin“, sagt er, „vielleicht mehr als sie: In mir ist die Seele vom Licht verdorben, die Vorstellungskraft ist unruhig, das Herz ist unersättlich; Mir reicht nicht alles: Ich gewöhne mich ebenso leicht an die Traurigkeit wie an die Freude, und mein Leben wird von Tag zu Tag leerer; Mir bleibt nur ein Mittel: Reisen.

Mit diesen Worten wird ein herausragender Mensch in voller Größe dargestellt, mit einer starken Seele, aber ohne die Möglichkeit, seine Fähigkeiten auf irgendetwas anzuwenden. Das Leben ist kleinlich und unbedeutend, aber in seiner Seele schlummern viele Kräfte; Ihre Bedeutung ist unklar, da es keinen Ort gibt, an dem sie angebracht werden können. Pechorin ist derselbe Dämon, der durch seine breiten, freien Flügel verwirrt war und ihn in eine Armeeuniform kleidete. Wenn die Hauptmerkmale von Lermontovs Seele, seiner inneren Welt, in den Stimmungen des Dämons zum Ausdruck kamen, dann stellte er sich im Bild von Petchorin in der Sphäre dieser vulgären Realität dar, die ihn wie Blei auf die Erde, auf die Menschen niederschmetterte ... Nein Wunder Lermontov-Pechorin zieht es zu den Sternen – mehr als einmal bewundert er den Nachthimmel – nicht umsonst liegt ihm hier auf Erden nur die freie Natur am Herzen ...

„Dünn, weiß“, aber kräftig gebaut, wie ein „Dandy“ gekleidet, mit allen Manieren eines Aristokraten, mit gepflegten Händen, machte er einen seltsamen Eindruck: Stärke verband sich in ihm mit einer Art nervöser Schwäche. Auf seiner blassen, edlen Stirn sind Spuren vorzeitiger Falten zu erkennen. Seine schönen Augen „lachten nicht, als er lachte.“ „Dies ist entweder ein Zeichen für schlechte Laune oder eine tiefe, ständige Traurigkeit.“ In diesen Augen „spiegelte sich weder die Hitze der Seele noch die spielerische Vorstellungskraft wider, es war ein Glanz, wie der Glanz von glattem Stahl, blendend, aber kalt; sein Blick ist kurz, aber durchdringend und schwer. In dieser Beschreibung hat Lermontov einige Merkmale von seinem eigenen Aussehen übernommen. (Siehe Pechorins Auftritt (mit Anführungszeichen).)

Aus Verachtung für die Menschen und ihre Meinungen brach Petchorin jedoch immer aus Gewohnheit zusammen. Lermontov sagt, dass selbst er „so saß, wie Balzakova nach einem anstrengenden Ball eine dreißigjährige Kokette auf ihren Federstühlen sitzt“.

Nachdem er sich selbst beigebracht hat, andere nicht zu respektieren und nicht mit der Welt anderer zu rechnen, opfert er die ganze Welt seiner eigenen. Selbstsucht. Als Maxim Maksimych versucht, Petschorins Gewissen mit vorsichtigen Anspielungen auf die Unmoral von Belas Entführung zu beleidigen, antwortet Petchorin ruhig mit der Frage: „Ja, wann mag ich sie?“ Ohne Bedauern „exekutiert“ er Gruschnizki nicht so sehr wegen seiner Gemeinheit, sondern weil er, Gruschnizki, es gewagt hat, ihn, Petchorin, zum Narren zu halten! .. Ego war empört. Um sich über Gruschnitski lustig zu machen („Ohne Narren wäre die Welt sehr langweilig!“), fesselt er Prinzessin Mary; Als kalter Egoist bringt er aus Lust, „Spaß zu haben“, ein ganzes Drama in Marias Herz. Er ruiniert den Ruf von Vera und ihr Familienglück, alles aus demselben unermesslichen Egoismus.

„Was kümmern mich menschliche Freuden und Unglücke!“ ruft er. Aber nicht eine einzige kalte Gleichgültigkeit verursacht diese Worte in ihm. Obwohl er sagt: „Traurig ist lustig, lustig ist traurig, aber im Allgemeinen sind wir in Wahrheit gegenüber allem außer uns selbst ziemlich gleichgültig“ – das ist nur ein Satz: Pechorin ist den Menschen gegenüber nicht gleichgültig – er rächt sich, böse und gnadenlos.

Er erkennt seine „kleineren Schwächen und schlechten Leidenschaften“. Er ist bereit, seine Macht über Frauen damit zu erklären, dass „das Böse attraktiv ist“. Er selbst findet in seiner Seele „ein schlechtes, aber unbesiegbares Gefühl“ und erklärt uns dieses Gefühl mit den Worten:

„Der Besitz einer jungen, kaum erblühenden Seele ist eine ungeheure Freude! Sie ist wie eine Blume, deren bester Duft beim ersten Sonnenstrahl verdunstet. In diesem Moment muss man sie pflücken und sie, nachdem man sie vollständig ausgeatmet hat, über die Straße werfen: Vielleicht wird sie jemand aufheben!

Er selbst ist sich der Anwesenheit fast aller „sieben Todsünden“ in sich selbst bewusst: Er hat eine „unersättliche Gier“, die alles aufnimmt und das Leid und die Freuden anderer nur als Nahrung betrachtet, die die spirituelle Stärke unterstützt. Er hat einen wahnsinnigen Ehrgeiz, einen Machthunger. „Glück“ sieht er im „gesättigten Stolz“. „Das Böse erzeugt das Böse: Das erste Leiden lässt erahnen, wie viel Vergnügen es bereitet, einen anderen zu quälen“, sagt Prinzessin Mary und sagt ihm halb im Scherz, halb im Ernst, dass er „schlimmer als ein Mörder“ sei. Er selbst gibt zu, dass es „Momente“ gibt, in denen er „Vampir“ versteht. All dies deutet darauf hin, dass Petchorin keine vollkommene „Gleichgültigkeit“ gegenüber Menschen hat. Wie der „Dämon“ verfügt er über einen großen Vorrat an Bosheit – und er kann dieses Böse entweder „gleichgültig“ oder mit Leidenschaft (den Gefühlen des Dämons beim Anblick eines Engels) tun.

„Ich liebe Feinde“, sagt Petschorin, „wenn auch nicht auf christliche Weise. Sie amüsieren mich, erregen mein Blut. Immer auf der Hut sein, jeden Blick, die Bedeutung jedes Wortes erfassen, die Absicht erraten, Verschwörungen zerstören, so tun, als ob man getäuscht würde, und plötzlich mit einem Stoß das ganze riesige und mühsame Gebäude der List und Pläne zum Einsturz bringen – so nenne ich es Leben».

Natürlich ist dies wieder ein „Satz“: Nicht sein ganzes Leben verbrachte Petschorin mit einem solchen Kampf mit vulgären Menschen, in ihm steckt eine bessere Welt, was ihn oft dazu bringt, sich selbst zu verurteilen. Manchmal ist er „traurig“ und erkennt, dass er „die erbärmliche Rolle eines Henkers oder Verräters“ spielt. Er verachtet sich selbst“, er wird von der Leere seiner Seele belastet.

„Warum habe ich gelebt? Zu welchem Zweck wurde ich geboren? Und es ist wahr, es existierte, und es ist wahr, es war ein hoher Zweck für mich, denn ich spüre immense Kräfte in meiner Seele. Aber ich habe dieses Ziel nicht erraten – ich wurde von den Verlockungen der Leidenschaften mitgerissen, leer und undankbar; Aus ihrem Ofen kam ich hart und kalt wie Eisen heraus, aber ich verlor für immer die Begeisterung edler Bestrebungen – die beste Farbe des Lebens. Und wie oft habe ich seitdem die Rolle einer Axt in den Händen des Schicksals gespielt. Als Hinrichtungsinstrument fiel ich auf die Köpfe todgeweihter Opfer, oft ohne Bosheit, immer ohne Reue. Meine Liebe hat niemandem Glück gebracht, weil ich nichts für diejenigen geopfert habe, die ich liebte; Ich liebte für mich selbst, für mein eigenes Vergnügen; Ich befriedigte das seltsame Bedürfnis des Herzens, verschlang gierig ihre Gefühle, ihre Zärtlichkeit, ihre Freuden und Leiden – und konnte nie genug bekommen. Das Ergebnis sei „doppelter Hunger und Verzweiflung“.

„Ich bin wie ein Seemann“, sagt er, geboren und aufgewachsen auf dem Deck einer Räuberbrigg: Seine Seele hat sich an Stürme und Schlachten gewöhnt, und an Land geworfen, langweilt er sich und schmachtet, egal wie lockend sein schattiger Hain ist , egal wie friedlich die Sonne auf ihn scheint; Er spaziert den ganzen Tag über den Küstensand, lauscht dem monotonen Rauschen der entgegenkommenden Wellen und späht in die neblige Ferne: Wird da nicht, auf der blassen Linie, die den blauen Abgrund von den grauen Wolken trennt, das ersehnte Segel sein? (Vergleiche Lermontovs Gedicht „ Segel»).

Er ist lebensmüde, bereit zu sterben und hat keine Angst vor dem Tod, und wenn er dem Selbstmord nicht zustimmt, dann nur, weil er immer noch „aus Neugier lebt“, auf der Suche nach einer Seele, die ihn verstehen würde: „Vielleicht ich.“ werde morgen sterben! Und es wird kein einziges Geschöpf mehr auf der Erde geben, das mich vollständig verstehen würde!“

Und Analyse] – eine Geschichte über Petschorin, einen Vertreter einer ganzen Generation russischer Menschen. [Cm. Siehe auch Artikel: Charakterisierung von Petschorin mit Zitaten, Aussehen von Petchorin, Beschreibung von Petchorin in der Geschichte „Maxim Maksimych“.]

In einer anderen Geschichte, die Teil des „Helden unserer Zeit“ ist, „Bela“ [siehe. Sein vollständiger Text und seine Zusammenfassung] entführt Petschorin die Tochter eines kaukasischen Prinzen, die schöne Wilde Bela, und bringt sie zu einer Festung jenseits des Terek. Bela ist keusch und stolz. Petschorin liebt sie nicht, aber er langweilt sich und sein Widerstand amüsiert ihn. Wie bei Prinzessin Mary macht er auch bei Bela ein Experiment: um dieses eigensinnige und reine Geschöpf zu besiegen. Nur seine Mittel sind jetzt einfacher: Unhöfliche Liebkosungen, Drohungen und Geschenke reichen aus, um den armen Wilden zu besiegen. Bela ist erobert: Sie liebt leidenschaftlich und vergisst dabei sowohl die Ehre als auch ihr Heimatdorf und das freie Leben. Aber die Erfahrung ist vorbei und Petschorin verlässt sie. Glücklicherweise verkürzt eine verirrte Kugel eines Hochlandschurken ihr zerstörtes Leben. Guter Kapitän Maksim Maksimych [siehe. Das Bild von Maxim Maksimych], unter dessen Kommando Petchorin dient, wollte ihn trösten; er hob den Kopf und lachte. „Mir lief ein Frost durch die Haut“, sagt Maksim Maksimych.

Die Geschichten „Taman“ [siehe. Volltext und Zusammenfassung] und „The Fatalist“ [siehe. Volltext und Zusammenfassung] fügen Petschorins Charakterisierung nichts Neues hinzu. Der erste beschreibt sein seltsames Abenteuer mit einem Schmugglermädchen, das ihn in ein Boot lockte und versuchte, ihn zu ertränken; Das zweite erzählt die Geschichte von Leutnant Vulich, der die Macht des Schicksals erleben wollte: Er erschießt sich mit einer Pistole, es kommt zu Fehlschüssen, doch in derselben Nacht tötet ihn ein betrunkener Kosak auf der Straße mit einem Säbel.

Im Bild Petschorins offenbarte Lermontow die russische „Jahrhundertkrankheit“ in all ihren unheimlichen Tiefen. Eine starke Persönlichkeit, machthungrig und eisig, willensstark und inaktiv, erreichte den Punkt der Selbstzersetzung. Der ganze Weg wurde zurückgelegt. Der romantisch schöne Dämon wurde entlarvt.

Beschreibt nur einige Episoden aus dem Erwachsenenleben des Helden, als sein Charakter bereits geformt war. Der erste Eindruck ist, dass Grigory eine starke Persönlichkeit ist. Er ist ein Offizier, ein körperlich gesunder Mann mit attraktivem Aussehen, aktiv, zielstrebig und hat Sinn für Humor. Warum nicht ein Held? Dennoch bezeichnet Lermontov selbst die Hauptfigur des Romans als einen so schlechten Menschen, dass es sogar schwierig ist, an seine Existenz zu glauben.

Petschorin wuchs in einer wohlhabenden Adelsfamilie auf. Seit seiner Kindheit brauchte er nichts. Doch materieller Überfluss hat auch eine Kehrseite – der Sinn des menschlichen Lebens geht verloren. Der Wunsch, etwas anzustreben, spirituell zu wachsen, verschwindet. Dies geschah auch mit dem Helden des Romans. Petchorin findet keinen Nutzen für seine Fähigkeiten.

Das großstädtische Leben mit leerer Unterhaltung hatte ihn schnell satt. Die Liebe zu weltlichen Schönheiten tröstete zwar den Stolz, berührte aber nicht die Herzen. Auch der Wissensdurst brachte keine Befriedigung: Alle Wissenschaften langweilten sich schnell. Schon in jungen Jahren erkannte Petchorin, dass weder Glück noch Ruhm von den Wissenschaften abhingen. „Die glücklichsten Menschen sind unwissend und Ruhm ist Glück, und um ihn zu erreichen, muss man nur geschickt sein.“.

Unser Held versuchte zu komponieren und zu reisen, was viele junge Aristokraten dieser Zeit taten. Aber diese Studien gaben dem Leben Gregors keinen Sinn. Daher verfolgte den Offizier ständig Langeweile und erlaubte ihm nicht, sich selbst zu entkommen. Obwohl Gregory sein Bestes gab, es zu schaffen. Pechorin ist immer auf der Suche nach Abenteuern und stellt täglich sein Schicksal auf die Probe: im Krieg, bei der Verfolgung von Schmugglern, im Duell, beim Einbruch in das Haus des Mörders. Er versucht vergeblich, einen Ort auf der Welt zu finden, an dem sein scharfer Verstand, seine Energie und seine Charakterstärke nützlich sein könnten. Gleichzeitig hält Petchorin es nicht für notwendig, auf sein Herz zu hören. Er lebt vom Verstand, geleitet von einem kalten Verstand. Und es scheitert immer.

Aber das Traurigste ist, dass ihm nahestehende Menschen unter den Taten des Helden leiden: Vulich, Bela und ihr Vater werden auf tragische Weise getötet, Gruschnitski wird in einem Duell getötet, Azamat wird zum Verbrecher, Mary und Vera leiden, Maxim Maksimych ist beleidigt und Beleidigt fliehen die Schmuggler erschrocken und hinterlassen das Schicksal eines blinden Jungen und einer alten Frau.

Es scheint, dass Petschorin auf der Suche nach neuen Abenteuern vor nichts Halt machen kann. Er bricht Herzen und zerstört das Schicksal der Menschen. Er ist sich des Leidens der Menschen um ihn herum bewusst, verweigert jedoch nicht das Vergnügen, sie absichtlich zu quälen. Heldenrufe „Süßes Essen für Stolz“ die Fähigkeit, für jemanden Glück oder Leid zu verursachen, ohne das Recht dazu zu haben.

Petschorin ist vom Leben, von sozialen Aktivitäten, von Menschen enttäuscht. In ihm lebt ein Gefühl der Verzweiflung und Verzweiflung, der Nutzlosigkeit und Nutzlosigkeit. Im Tagebuch analysiert Gregory ständig seine Handlungen, Gedanken und Erfahrungen. Er versucht, sich selbst zu verstehen und die wahren Gründe für sein Handeln aufzudecken. Aber gleichzeitig gibt die Gesellschaft allem die Schuld und nicht sich selbst.

Zwar sind dem Helden Episoden der Reue und der Wunsch, die Dinge angemessen zu betrachten, nicht fremd. Pechorin konnte sich selbstkritisch nennen „moralischer Krüppel“ und tatsächlich hatte er recht. Und was ist der leidenschaftliche Impuls, Vera zu sehen und zu erklären? Aber diese Minuten sind nur von kurzer Dauer, und der Held, wieder von Langeweile und Selbstbeobachtung erfüllt, zeigt spirituelle Gefühllosigkeit, Gleichgültigkeit und Individualismus.

Im Vorwort des Romans nannte Lermontov den Protagonisten einen kranken Menschen. Damit meinte er die Seele Gregors. Die Tragödie liegt darin, dass Petchorin nicht nur unter seinen Lastern, sondern auch unter seinen positiven Eigenschaften leidet und spürt, wie viel Kraft und Talent in ihm verschwendet werden. Am Ende findet Gregory den Sinn des Lebens nicht und beschließt, dass sein einziges Ziel darin besteht, die Hoffnungen der Menschen zu zerstören.

Petchorin ist eine der umstrittensten Figuren der russischen Literatur. In seinem Bild koexistieren Originalität, Talent, Energie, Ehrlichkeit und Mut seltsamerweise mit Skeptizismus, Unglauben und Verachtung gegenüber Menschen. Laut Maxim Maksimovich besteht Petchorins Seele nur aus Widersprüchen. Er hat einen starken Körperbau, der jedoch eine ungewöhnliche Schwäche zeigt. Er ist ungefähr dreißig Jahre alt, aber das Gesicht des Helden hat etwas Kindliches. Wenn Gregory lacht, bleiben seine Augen traurig.

Nach russischer Überlieferung erlebt der Autor Petschorin mit zwei Hauptgefühlen: Liebe und Freundschaft. Allerdings hält der Held keiner Prüfung stand. Psychologische Experimente mit Maria und Bela zeigen Petchorin als subtilen Kenner menschlicher Seelen und grausamen Zyniker. Den Wunsch, die Liebe der Frauen zu gewinnen, erklärt Gregory ausschließlich mit Ehrgeiz. Gregory ist auch nicht zur Freundschaft fähig.

Der Tod von Petchorin ist bezeichnend. Er stirbt unterwegs, auf dem Weg ins ferne Persien. Wahrscheinlich glaubte Lermontov, dass ein Mensch, der seinen Lieben nur Leid bringt, immer zur Einsamkeit verdammt ist.