Russischer Sentimentalismus und N.M. Karamzins Geschichte „Arme Lisa. „Merkmale des Sentimentalismus in der Geschichte „Arme Liza Karamzin“ Die arme Liza weist Merkmale des Sentimentalismus auf

In der Geschichte von N.M. Karamzins „Arme Lisa“ erzählt die Geschichte eines Bauernmädchens, das es versteht, tief und selbstlos zu lieben. Warum hat der Autor in seinem Werk eine solche Heldin dargestellt? Dies erklärt sich aus Karamzins Zugehörigkeit zum Sentimentalismus, einer literarischen Bewegung, die damals in Europa populär war. In der Literatur der Sentimentalisten wurde argumentiert, dass nicht Adel und Reichtum, sondern spirituelle Qualitäten, die Fähigkeit zu tiefen Gefühlen, die wichtigsten menschlichen Tugenden seien. Daher richteten sentimentalistische Schriftsteller ihre Aufmerksamkeit zunächst auf die innere Welt eines Menschen, seine innersten Erfahrungen.

Der Held des Sentimentalismus strebt nicht nach Heldentaten. Er glaubt, dass alle Menschen auf der Welt durch einen unsichtbaren Faden verbunden sind und dass es keine Hindernisse für ein liebevolles Herz gibt. Das ist Erast, ein junger Mann aus der Adelsschicht, der Lisas herzlicher Auserwählter wurde. Erast „scheint, als hätte er in Lisa das gefunden, wonach sein Herz schon lange gesucht hatte.“ Es störte ihn nicht, dass Lisa ein einfaches Bauernmädchen war. Er versicherte ihr, dass für ihn „das Wichtigste die Seele ist, die unschuldige Seele“. Erast glaubte aufrichtig, dass er Lisa mit der Zeit glücklich machen würde, „er würde sie zu sich nehmen und unzertrennlich mit ihr leben, im Dorf und in den dichten Wäldern, wie im Paradies.“

Die Realität zerstört jedoch grausam die Illusionen der Liebenden. Es bestehen weiterhin Hürden. Erast ist mit Schulden belastet und gezwungen, eine ältere, reiche Witwe zu heiraten. Als er von Lisas Selbstmord erfuhr, „konnte er nicht getröstet werden und hielt sich für einen Mörder.“

Karamzin hat ein berührendes Werk über beleidigte Unschuld und mit Füßen getretene Gerechtigkeit geschaffen, darüber, wie in einer Welt, in der die Beziehungen der Menschen auf Eigeninteressen basieren, natürliche individuelle Rechte verletzt werden. Schließlich wurde einem Menschen von Anfang an das Recht zu lieben und geliebt zu werden.

In Lisas Charakter fallen Resignation und Wehrlosigkeit auf. Meiner Meinung nach kann ihr Tod als stiller Protest gegen die Unmenschlichkeit unserer Welt angesehen werden. Gleichzeitig ist Karamzins „Arme Liza“ eine überraschend helle Liebesgeschichte, erfüllt von einer sanften, sanften, sanftmütigen Traurigkeit, die in Zärtlichkeit umschlägt: „Wenn wir uns dort sehen, in einem neuen Leben, werde ich dich erkennen, sanfte Liza!“

„Und Bäuerinnen wissen, wie man liebt!“ - Mit dieser Aussage zwang Karamzin die Gesellschaft, über die moralischen Grundlagen des Lebens nachzudenken, forderte Sensibilität und Herablassung gegenüber Menschen, die dem Schicksal wehrlos gegenüberstehen.

Der Einfluss von „Poor Liza“ auf den Leser war so groß, dass der Name von Karamzins Heldin zu einem bekannten Namen wurde und die Bedeutung eines Symbols erlangte. Die naive Geschichte eines Mädchens, das unfreiwillig verführt und gegen ihren Willen getäuscht wird, ist ein Motiv, das die Grundlage vieler Handlungsstränge in der Literatur des 19. Jahrhunderts bildet. Das von Karamzin begonnene Thema wurde später von bedeutenden russischen realistischen Schriftstellern aufgegriffen. Die Probleme des „kleinen Mannes“ spiegeln sich im Gedicht „Der eherne Reiter“ und der Geschichte „Der Stationswärter“ von A.S. wider. Puschkin, in der Geschichte „Der Mantel“ von N.V. Gogol, in vielen Werken von F.M. Dostojewski.

Zwei Jahrhunderte nach dem Schreiben der Geschichte von N.M. Karamzins „Arme Lisa“ bleibt ein Werk, das uns vor allem nicht durch seine sentimentale Handlung, sondern durch seine humanistische Ausrichtung berührt.

Nikolai Michailowitsch Karamzin wurde zum prominentesten Vertreter einer neuen literarischen Bewegung in der russischen Literatur – dem Sentimentalismus, der Ende des 18. Jahrhunderts in Westeuropa populär wurde. Die 1792 entstandene Geschichte „Arme Lisa“ enthüllte die Hauptmerkmale dieses Trends. Der Sentimentalismus proklamierte die primäre Aufmerksamkeit für das Privatleben der Menschen, für ihre Gefühle, die für Menschen aller Schichten gleichermaßen charakteristisch waren. Karamzin erzählt uns die Geschichte der unglücklichen Liebe eines einfachen Bauernmädchens, Lisa, und eines Adligen, Erast, um zu beweisen, dass „auch Bäuerinnen lieben können“. Lisa ist das von den Sentimentalisten vertretene Ideal der „natürlichen Person“. Sie ist nicht nur „schön an Seele und Körper“, sondern sie ist auch in der Lage, einen Menschen aufrichtig zu lieben, der ihrer Liebe nicht ganz würdig ist. Obwohl Erast seiner Geliebten in Bildung, Adel und Reichtum überlegen ist, erweist er sich geistig als kleiner als sie. Es gelingt ihm nicht, die Klassenvorurteile zu überwinden und Lisa zu heiraten. Erast hat einen „fairen Geist“ und ein „gütiges Herz“, aber gleichzeitig ist er „schwach und flatterhaft“. Nachdem er beim Kartenspielen verloren hat, muss er eine reiche Witwe heiraten und Lisa verlassen, weshalb sie Selbstmord begeht. Die aufrichtigen menschlichen Gefühle starben jedoch nicht in Erast, und wie der Autor uns versichert: „Erast war bis zu seinem Lebensende unglücklich.“ Als er von Lizinas Schicksal erfuhr, konnte er sich nicht trösten und hielt sich für einen Mörder.“

Für Karamzin wird das Dorf zu einem Zentrum natürlicher moralischer Reinheit und die Stadt zu einer Quelle der Ausschweifung, einer Quelle von Versuchungen, die diese Reinheit zerstören können. Die Helden des Schriftstellers leiden in voller Übereinstimmung mit den Geboten des Sentimentalismus fast ständig und drücken ihre Gefühle ständig mit reichlich vergossenen Tränen aus. Wie der Autor selbst zugab: „Ich liebe diese Gegenstände, die mich zu Tränen der zärtlichen Trauer vergießen.“ Karamzin schämt sich der Tränen nicht und ermutigt die Leser, dasselbe zu tun. Er schildert ausführlich die Erlebnisse der von Erast zurückgelassenen Lisa, die in die Armee gegangen war: „Von dieser Stunde an waren ihre Tage Tage

Melancholie und Kummer, die vor der zärtlichen Mutter verborgen bleiben mussten: umso mehr litt ihr Herz! Dann wurde es nur noch einfacher, als Lisa, zurückgezogen in den Tiefen des Waldes, frei Tränen vergießen und über die Trennung von ihrer Geliebten stöhnen konnte. Oft verband die traurige Taube ihre klagende Stimme mit ihrem Stöhnen.“ Karamzin zwingt Lisa, ihr Leiden vor ihrer alten Mutter zu verbergen, ist aber gleichzeitig zutiefst davon überzeugt, dass es sehr wichtig ist, einem Menschen die Möglichkeit zu geben, seine Trauer nach Herzenslust offen auszudrücken, um die Seele zu beruhigen. Der Autor betrachtet den im Wesentlichen sozialen Konflikt der Geschichte durch ein philosophisches und ethisches Prisma. Erast möchte auf dem Weg seiner idyllischen Liebe zu Lisa aufrichtig Klassenbarrieren überwinden. Allerdings betrachtet die Heldin die Sachlage viel nüchterner und erkennt, dass Erast „nicht ihr Ehemann sein kann“. Der Erzähler macht sich bereits ernsthafte Sorgen um seine Figuren, in dem Sinne, als würde er mit ihnen leben. Es ist kein Zufall, dass in dem Moment, als Erast Lisa verlässt, das tief empfundene Geständnis des Autors folgt: „Mein Herz blutet in diesem Moment. Ich vergesse den Mann in Erast – ich bin bereit, ihn zu verfluchen – aber meine Zunge bewegt sich nicht – ich schaue in den Himmel und eine Träne rollt über mein Gesicht.“ Nicht nur der Autor selbst kam mit Erast und Lisa klar, sondern auch Tausende seiner Zeitgenossen – Leser der Geschichte. Dies wurde durch eine gute Kenntnis nicht nur der Umstände, sondern auch des Handlungsortes erleichtert. Karamzin hat in „Die arme Lisa“ die Umgebung des Moskauer Simonow-Klosters ziemlich genau dargestellt, und der Name „Lizin-Teich“ war fest mit dem dort befindlichen Teich verbunden. Mehr noch: Einige unglückliche junge Damen haben sich hier sogar ertränkt, nach dem Vorbild der Hauptfigur der Geschichte. Lisa selbst wurde zu einem Vorbild, das die Menschen in der Liebe nachahmen wollten, allerdings nicht von Bäuerinnen, die Karamzins Geschichte nicht gelesen hatten, sondern von Mädchen aus dem Adel und anderen wohlhabenden Schichten. Der bis dahin seltene Name Erast erfreute sich bei Adelsfamilien großer Beliebtheit. „Arme Lisa“ und Sentimentalität entsprachen voll und ganz dem Zeitgeist.

Bezeichnend ist, dass in Karamzins Werken Lisa und ihre Mutter, obwohl sie als Bäuerinnen gelten, dieselbe Sprache sprechen wie der Adlige Erast und der Autor selbst. Der Schriftsteller kannte ebenso wie westeuropäische Sentimentalisten noch nicht die sprachliche Unterscheidung von Helden, die hinsichtlich ihrer Existenzbedingungen gegensätzliche Gesellschaftsklassen repräsentierten. Alle Helden der Geschichte sprechen die russische Literatursprache, die der echten gesprochenen Sprache des Kreises der gebildeten Adelsjugend, zu der Karamzin gehörte, nahe kommt. Außerdem ist das bäuerliche Leben in der Geschichte weit vom echten Volksleben entfernt. Es ist vielmehr von den für die sentimentalistische Literatur charakteristischen Vorstellungen vom „natürlichen Menschen“ inspiriert, deren Symbole Hirten und Hirtinnen waren. Daher stellt der Autor beispielsweise eine Episode von Lisas Treffen mit einem jungen Hirten vor, der „seine Herde am Flussufer entlang trieb und Flöte spielte“. Dieses Treffen lässt die Heldin davon träumen, dass ihr geliebter Erast „ein einfacher Bauer, ein Hirte“ sein würde, was ihre glückliche Vereinigung ermöglichen würde. Schließlich ging es dem Schriftsteller in erster Linie um die Wahrhaftigkeit der Darstellung von Gefühlen und nicht um die ihm unbekannten Details des Volkslebens.

Nachdem er mit seiner Erzählung den Sentimentalismus in der russischen Literatur etabliert hatte, machte Karamzin einen bedeutenden Schritt in Richtung seiner Demokratisierung, indem er die strengen, aber lebensfernen Schemata des Klassizismus aufgab. Der Autor von „Poor Liza“ strebte nicht nur danach, „wie man sagt“ zu schreiben, indem er die Literatursprache von kirchenslawischen Archaismen befreite und mutig neue, aus europäischen Sprachen entlehnte Wörter in sie einführte. Zum ersten Mal gab er die Einteilung der Helden in rein positive und rein negative auf und zeigte eine komplexe Kombination aus guten und schlechten Charakterzügen in Erasts Charakter. Damit machte Karamzin einen Schritt in die Richtung, in der der Realismus, der Sentimentalismus und Romantik ablöste, Mitte des 19. Jahrhunderts die Entwicklung der Literatur prägte.

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Bericht über N.M. Karamzin: Karamzin der Dichter, Karamzin der Publizist, Karamzin der Historiker

Das Wort eines Lehrers zum Sentimentalismus

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstand eine neue literarische Bewegung, der „Sentimentalismus“. Aus dem Englischen übersetzt. bedeutet „empfindlich“, „berührend“. Als ihr Anführer in Russland gilt N.M. Karamzin, und die Richtung selbst wird oft als russischer „edler“ Sentimentalismus definiert. Einige Forscher lehnen jedoch den „demokratischen“ Sentimentalismus ab, den Radishchev gegenüber der Karamzin-Bewegung an den Tag legte. Der Sentimentalismus entstand im Westen in der Zeit des Zerfalls der feudalen Leibeigenschaftsbeziehungen. Der historische Hintergrund bestimmt die Entstehung bestimmter Prinzipien in der Ästhetik des Sentimentalismus. Erinnern wir uns, was für die Klassiker die Hauptaufgabe der Kunst war? (Für Klassizisten bestand die Hauptaufgabe der Kunst darin, den Staat zu verherrlichen)

Und im Mittelpunkt des Sentimentalismus steht der Mensch, und zwar nicht der Mensch im Allgemeinen, sondern dieser konkrete Mensch in der ganzen Einzigartigkeit seiner individuellen Persönlichkeit. Sein Wert wird nicht durch die Zugehörigkeit zur Oberschicht bestimmt, sondern durch persönliche Verdienste. Die positiven Helden der meisten sentimentalen Werke sind Vertreter der Mittel- und Unterschicht. Im Mittelpunkt der Werke steht meist ein enttäuschter Held, der sein Schicksal beklagt und ein Meer von Tränen vergießt. Die Aufgabe des Autors besteht darin, Mitgefühl für ihn zu wecken. Dargestellt wird der Alltag eines Menschen. Die Kulisse sind kleine Städte und Dörfer. Die beliebtesten Treffpunkte der Helden sind ruhige, abgeschiedene Orte (Ruinen, Friedhöfe).

Die innere Welt eines Menschen, seine Psychologie und Stimmungsschwankungen sind die vorherrschenden Themen der meisten Werke.

Neue Inhalte bringen die Entstehung neuer Formen mit sich: Die führenden Genres sind der familienpsychologische Roman, das Tagebuch, das Geständnis und die Reiseberichte. Prosa ersetzt Poesie und Drama. Die Silbe wird einfühlsam, melodisch, emotional. Es entstanden „tränenreiches“ Drama und komische Oper.

In sentimentalen Werken ist die Stimme des Erzählers sehr wichtig. In dem Artikel „Was braucht ein Autor?“, der zum Manifest des russischen Sentimentalismus wurde, schrieb N.M. Karamzin: „Sie wollen Autor werden: Lesen Sie die Geschichte des Unglücks der Menschheit – und wenn Ihr Herz nicht blutet.“ , steck einen Stift hoch, sonst wird uns deine Seele kalte Düsternis zeigen.

Vertreter des Sentimentalismus:

England: Laurence Sterne „A Sentimental Journey“, der Roman „Tristam Shandy“, Richardson „Clarissa Garlow“;

Deutschland: Goethe „Die Leiden des jungen Werther“;

Frankreich: Jean-Jacques Rousseau „Julia oder New Heloise“;

Russland: N. M. Karamzin, A. N. Radishchev, N. A. Lvov, M. N. Muravyov, junger V. A. Zhukovsky

Die Entstehung des russischen Sentimentalismus in den 60er Jahren erklärt sich aus der Tatsache, dass Menschen des „dritten Ranges“ begannen, eine wichtige Rolle im öffentlichen Leben zu spielen.

Analyse der Geschichte „Arme Lisa“

- Eines der auffälligsten Werke des Sentimentalismus ist N.M. Karamzins Erzählung „Die arme Lisa“ (1792).

Wenden wir uns den Worten von E. Osetrova „B.L.“ zu. - Dies ist ein beispielhaftes Werk, das nicht äußeren Ereignissen gewidmet ist, sondern der „sensiblen“ Seele.“

Sie haben die Geschichte zu Hause gelesen und wahrscheinlich über die Probleme nachgedacht, die der Autor in seinem Werk aufwirft. Lassen Sie uns herausfinden, was das Hauptthema und die Hauptidee dieser Arbeit ist. Sehen wir uns an, wie die Bilder der Hauptfiguren der Geschichte präsentiert werden. Versuchen wir, die Handlungen der Hauptfiguren zu erklären (verwenden Sie bei der Beantwortung von Fragen unbedingt den Text).

Wie würden Sie das Thema dieser Geschichte definieren? (das Thema der Suche nach persönlichem Glück). Dieses Thema war für die damalige Literatur neu. Wir haben bereits gesagt, dass sentimentalistische Schriftsteller den privaten, individuellen Menschen in den Mittelpunkt stellen.

Wer sind die Helden dieser Geschichte? (junges Mädchen Lisa, ihre Mutter, junger Mann Erast)

Wie sah Lisas Leben mit ihrer Mutter aus, bevor sie Erast traf? (Lisa „arbeitete Tag und Nacht – webte Leinwand, strickte Strümpfe, pflückte im Frühling Blumen und im Sommer Beeren – und verkaufte das alles in Moskau“)

Was ist die Würde der Persönlichkeit von Lisa und ihren Eltern? (Vater – „liebte die Arbeit, pflügte das Land gut und führte immer ein nüchternes Leben“; Mutter ist dem Andenken ihres Mannes treu, erzieht ihre Tochter in strengen Moralvorstellungen, insbesondere vermittelt sie ihr die Regel: „Ernähren Sie sich von Ihrer Arbeit und nimm nichts für nichts“, Liza ist rein, offen, treu in der Liebe, fürsorgliche Tochter, tugendhaft)

Welche Beinamen und zu welchem ​​Zweck verleiht Karamzin seiner Heldin? (arm, schön, freundlich, sanft, hilfsbereit, schüchtern, unglücklich).

Wie ist Erasts Leben? („Erast war ruhigein reicher Adliger mit beträchtlicher Intelligenz und einem gütigen Herzen, von Natur aus freundlich, aber schwach und flatterhaft. Er führte ein zerstreutes Leben, dachte nur an sein eigenes Vergnügen, suchte es in weltlichen Vergnügungen, fand es aber oft nicht: Er langweilte sich und beklagte sich über sein Schicksal; er las Romane, Idyllen, hatte eine ziemlich lebhafte Fantasie und bewegte sich geistig oft in jene Zeiten (früher oder nicht), in denen, den Dichtern zufolge, alle Menschen achtlos durch Wiesen gingen, in sauberen Quellen badeten, sich wie Turteltauben küssten und sich ausruhten unter Rosen und Myrten und verbrachten alle ihre Tage in glücklichem Nichtstun")

Die Handlung der Geschichte basiert auf der Liebesgeschichte von Lisa und Erast. Wie zeigt YaKaramzin die Entwicklung von Gefühlen zwischen jungen Menschen? (Zuerst war ihre Liebe platonisch, rein, makellos, aber dann gibt sich Erast nicht mehr mit reinen Umarmungen zufrieden und Lisa sieht ihr Glück in Erasts Zufriedenheit)

Was bedeutete das aufflammende Gefühl für Lisa und für Erast, der bereits geselligen Spaß erlebt hatte? (Für Liza war dieses Gefühl der ganze Sinn ihres Lebens, und für Erast war Einfachheit nur ein weiterer Spaß. Liza glaubte Erast. Von nun an unterwirft sie sich seinem Willen, auch wenn ihr gutes Herz und ihr gesunder Menschenverstand ihr sagen, dass sie sich benehmen soll im Gegenteil: Sie verbirgt ihre Verabredungen mit Erast und ihren Absturz vor ihrer Mutter, und nach Erasts Weggang – die Stärke seiner Melancholie)

Ist Liebe zwischen einer Bäuerin und einem Herrn möglich? (scheint unmöglich. Gleich zu Beginn ihrer Begegnung mit Erast lässt Lisa den Gedanken an die Möglichkeit nicht zu: Als die Mutter Erast sieht, sagt sie zu ihrer Tochter: „Wenn nur dein Bräutigam so wäre!“ Lizas ganzes Herz zitterte ... „Mutter! Mutter! Wie kann das passieren? Er ist ein Gentleman und unter den Bauern... – Lisa hat ihre Rede nicht beendet.“ Nachdem Erast Lizas Haus besucht hat, denkt sie: „Wenn nur derjenige, der jetzt meine Gedanken beschäftigt.“ wurde als einfacher Bauer, als Hirte geboren ... Ein Traum!“ In einem Gespräch mit Erast nach seinem Versprechen, Lisa nach dem Tod ihrer Mutter zu sich zu nehmen, wendet das Mädchen ein: „Aber du kannst nicht mein Ehemann sein.“

- "Warum?"

- „Ich bin eine Bäuerin“)

Wie verstehen Sie den Titel der Geschichte? (arm – unglücklich)

Die Gefühle der Charaktere und ihr Zustand sind eng mit der Natur verbunden. Beweisen Sie, dass Naturbeschreibungen Helden und Leser „vorbereiten“ und auf bestimmte Ereignisse „einrichten“ (die Beschreibung des Simonov-Klosters am Anfang der Geschichte bereitet auf das tragische Ende der Geschichte vor; Lisa am Ufer der Moskwa). am frühen Morgen vor dem Treffen mit Erast; Beschreibung eines Gewitters, bei dem Lisa sich für eine Kriminelle hält, weil sie ihre Unschuld und Reinheit verloren hat)

Der Autor liebt Lisa, bewundert sie, ist zutiefst besorgt über ihren Absturz, versucht die Gründe dafür zu erklären und die Härte der Verurteilung abzumildern, ist sogar bereit, sie zu rechtfertigen und zu vergeben, nennt Erast jedoch in Lisas Worten immer wieder grausam. und das ist berechtigt, obwohl Lisa diesem Beinamen eine etwas andere Bedeutung beimisst. Er gibt zu allem, was passiert, seine eigenen Einschätzungen ab, die objektiv sind)

Hat dir die Geschichte gefallen? Wie?

D.z.:

1. Eine Botschaft über Sentimentalität

2. Warum ist „Poor Liza“ ein sentimentales Werk? (schriftliche Antwort)

Betrachtung

Ich wusste, ich habe es herausgefunden, ich möchte es wissen (ZUH)

SENTIMENTALISMUS VON N. M. KARAMZINS GESCHICHTE „ARME LISA“

1. Einleitung.

„Arme Liza“ ist ein sentimentales Werk.

2. Hauptteil.

2.1 Lisa ist die Hauptfigur der Geschichte.

2.2 Die Klassenungleichheit der Helden ist die Hauptursache der Tragödie.

2.3 „Und Bäuerinnen wissen zu lieben!“

3. Fazit.

Thema „Kleiner Mann“.

Unter ihm [Karamzin] und durch seinen Einfluss wurden schwere Pedanterie und Scholastik durch Sentimentalität und weltliche Leichtigkeit ersetzt.

V. Belinsky

Die Erzählung „Die arme Lisa“ von Nikolai Michailowitsch Karamzin ist das erste Werk der russischen Literatur, das die Hauptmerkmale einer literarischen Bewegung wie des Sentimentalismus am deutlichsten verkörpert.

Die Handlung der Geschichte ist sehr einfach: Es ist die Liebesgeschichte einer armen Bäuerin, Lisa, zu einem jungen Adligen, der sie wegen einer arrangierten Ehe verlässt. Infolgedessen wirft sich das Mädchen in den Teich und sieht keinen Sinn darin, ohne ihre Geliebte zu leben.

Die von Karamzin eingeführte Neuerung ist das Erscheinen eines Erzählers in der Geschichte, der in zahlreichen lyrischen Exkursen seine Traurigkeit zum Ausdruck bringt und uns zum Mitfühlen bringt. Karamzin schämt sich seiner Tränen nicht und ermutigt die Leser, dasselbe zu tun. Aber es sind nicht nur der Kummer und die Tränen des Autors, die uns von dieser einfachen Geschichte durchdringen.

Selbst die kleinsten Details in der Beschreibung der Natur rufen eine Reaktion in den Seelen der Leser hervor. Schließlich ist bekannt, dass Karamzin selbst gerne in der Nähe des alten Klosters oberhalb der Moskwa spazieren ging, und nach der Veröffentlichung des Werkes wurde dem Klosterteich mit seinen alten Weiden der Name „Lizin-Teich“ zugewiesen.

In den Werken des Sentimentalismus gibt es keine streng positiven oder negativen Helden. Karamzins Helden sind also lebende Menschen mit eigenen Tugenden und Lastern. Ohne zu leugnen

Lisa ist überhaupt nicht wie ein typisches „Puschkin“- oder „Turgenjew“-Mädchen. Sie verkörpert nicht das weibliche Ideal der Autorin. Für Karamzin ist sie ein Symbol für die Aufrichtigkeit eines Menschen, seine Natürlichkeit und Aufrichtigkeit.

Die Autorin betont, dass das Mädchen nicht einmal in Romanen über Liebe gelesen hatte, weshalb das Gefühl ihr Herz so sehr eroberte, weshalb der Verrat ihrer Geliebten sie so sehr verzweifelte. Die Liebe von Lisa, einem armen, ungebildeten Mädchen, zu einem edlen jungen Mann „mit einem gerechten Geist“, ist ein Kampf zwischen echten Gefühlen und gesellschaftlichen Vorurteilen.

Von Anfang an war diese Geschichte zu einem tragischen Ende verurteilt, weil die Klassenungleichheit der Hauptfiguren zu groß war. Doch der Autor legt bei der Beschreibung des Schicksals junger Menschen Akzente so, dass seine persönliche Einstellung zum Geschehen deutlich wird.

Karamzin schätzt nicht nur spirituelle Bestrebungen, Erfahrungen und die Fähigkeit zu lieben mehr als materiellen Reichtum und Stellung in der Gesellschaft. Es liegt in der Unfähigkeit zu lieben, wirklich tiefe Erfahrungen zu machen

Er hat das Gefühl, die Ursache dieser Tragödie zu erkennen. „Und Bäuerinnen wissen, wie man liebt!“ – mit diesem Satz machte Karamzin die Leser auf die Freuden und Probleme des einfachen Mannes aufmerksam. Keine soziale Überlegenheit kann den Helden rechtfertigen und ihn von der Verantwortung für sein Handeln entbinden.

Da er es für unmöglich hielt, das Leben anderer zu kontrollieren, lehnte der Schriftsteller die Leibeigenschaft ab und betrachtete seine Hauptaufgabe darin, die Aufmerksamkeit auf schwache und stimmlose Menschen zu lenken.

Humanismus, Empathie, Sorge um soziale Probleme – das sind die Gefühle, die der Autor bei seinen Lesern zu wecken versucht. Die Literatur des späten 18. Jahrhunderts entfernte sich allmählich von bürgerlichen Themen und konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf das Thema Persönlichkeit, das Schicksal eines einzelnen Menschen mit seiner inneren Welt, leidenschaftlichen Wünschen und einfachen Freuden.

Wir werden über die nächste Ära nach der Aufklärung sprechen und wie sie sich im russischen Kulturraum manifestierte.

Das Zeitalter der Aufklärung basierte auf der Erziehung der Gefühle. Wenn wir glauben, dass Gefühle erzogen werden können, müssen wir irgendwann zugeben, dass es nicht notwendig ist, sie zu erziehen. Sie müssen aufmerksam sein und ihnen vertrauen. Was bisher als gefährlich galt, erweist sich plötzlich als wichtig und kann uns Impulse für die Entwicklung geben. Dies geschah während des Übergangs von der Aufklärung zum Sentimentalismus.

Sentimentalismus– aus dem Französischen übersetzt als „Gefühl“.

Sentimentalismus bedeutete, Gefühle nicht nur zu kultivieren, sondern sie zu berücksichtigen und ihnen zu vertrauen.

Das Querschnittsthema des Klassizismus in der europäischen Kultur ist der Kampf zwischen Pflicht und Gefühlen.

Das übergreifende Thema des Sentimentalismus ist, dass die Vernunft nicht allmächtig ist. Und es reicht nicht aus, Gefühle zu kultivieren, man muss ihnen vertrauen, auch wenn es den Anschein hat, dass dies unsere Welt zerstört.

Der Sentimentalismus manifestierte sich vor allem in der Literatur, der Klassizismus in der Architektur und im Theater. Das ist kein Zufall, denn das Wort „Sentimentalismus“ wird mit der Übertragung von Gefühlsnuancen in Verbindung gebracht. Architektur vermittelt keine Gefühlsabstufungen, im Theater sind sie nicht so wichtig wie die Aufführung als Ganzes. Theater ist eine „schnelle“ Kunst. Literatur kann langsam sein und Nuancen vermitteln, weshalb die Ideen des Sentimentalismus mit größerer Kraft umgesetzt wurden.

Jean-Jacques Rousseaus Roman „Die neue Heloise“ beschreibt Situationen, die in früheren Epochen undenkbar waren – die Freundschaft eines Mannes und einer Frau. Dieses Thema wird erst seit ein paar Jahrhunderten diskutiert. Für die Ära Rousseau war die Frage kolossal, aber es gab damals keine Antwort. Die Ära des Sentimentalismus konzentriert sich auf jene Gefühle, die nicht in die Theorie passen und den Ideen des Klassizismus widersprechen.

In der Geschichte der russischen Literatur war Nikolai Michailowitsch Karamzin der erste kluge sentimentale Schriftsteller (siehe Abb. 1).

Reis. 1. Nikolai Michailowitsch Karamzin

Wir sprachen über seine „Briefe eines russischen Reisenden“. Versuchen Sie, dieses Werk mit „Reise von St. Petersburg nach Moskau“ von Alexander Nikolaevich Radishchev zu vergleichen. Finden Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede.

Achten Sie auf die Wörter mit „mit“: Sympathie, Mitgefühl, Gesprächspartner. Was haben der Revolutionär Radischtschow und der sentimentale Karamzin gemeinsam?

Als er von seiner Reise zurückkehrte und „Briefe eines russischen Reisenden“ schrieb, die 1791 veröffentlicht wurden, begann Karamzin mit der Veröffentlichung des „Moskauer Journals“, in dem 1792 die Kurzgeschichte „Arme Lisa“ erschien. Das Werk stellte die gesamte russische Literatur auf den Kopf und bestimmte über viele Jahre hinweg ihren Kurs. Die mehrseitige Geschichte fand ihren Widerhall in vielen klassischen russischen Büchern, von „Die Pik-Dame“ bis zu Dostojewskis Roman „Verbrechen und Sühne“ (die Figur von Lisaweta Iwanowna, der Schwester des alten Geldverleihers).

Karamzin ging mit dem Schreiben von „Arme Lisa“ in die Geschichte der russischen Literatur ein (siehe Abb. 2).

Reis. 2. G.D. Epifanow. Illustrationen zur Geschichte „Arme Lisa“

Dies ist die Geschichte, wie der Adlige Erast die arme Bäuerin Lisa betrog. Er versprach, sie zu heiraten und heiratete nicht, er versuchte, sie loszuwerden. Das Mädchen beging Selbstmord, und Erast schloss mit der Aussage, er sei in den Krieg gezogen, den Bund fürs Leben mit einer reichen Witwe.

Solche Geschichten hat es noch nie gegeben. Karamzin verändert sich sehr.

In der Literatur des 18. Jahrhunderts werden alle Helden in Gut und Böse eingeteilt. Karamzin beginnt die Geschichte mit der Tatsache, dass alles mehrdeutig ist.

Vielleicht kennt niemand, der in Moskau lebt, die Umgebung dieser Stadt so gut wie ich, denn niemand ist öfter auf dem Feld als ich, niemand wandert mehr als ich zu Fuß, ohne Plan, ohne Ziel – wohin auch immer das Auge blickt Schauen Sie - durch die Wiesen und Wälder, über Hügel und Ebenen.

Nikolay Karamzin

Wir treffen das Herz des Erzählers, bevor wir die Charaktere sehen. Früher gab es in der Literatur eine Verbindung zwischen Charakteren und Orten. Wenn es sich um eine Idylle handelt, dann spielten sich die Ereignisse im Schoß der Natur ab, und wenn es sich um eine Moralgeschichte handelt, dann in der Stadt. Von Anfang an platziert Karamzin die Helden an der Grenze zwischen dem Dorf, in dem Lisa lebt, und der Stadt, in der Erast lebt. Die tragische Begegnung von Stadt und Dorf ist Gegenstand seiner Erzählung (siehe Abb. 3).

Reis. 3. G.D. Epifanow. Illustrationen zur Geschichte „Arme Lisa“

Karamzin führt etwas ein, das es in der russischen Literatur noch nie gegeben hat – das Thema Geld. Bei der Konstruktion der Handlung von „Poor Lisa“ spielt Geld eine enorme Rolle. Die Beziehung zwischen Erast und Lisa beginnt damit, dass ein Adliger von einer Bäuerin Blumen nicht für fünf Kopeken, sondern für einen Rubel kaufen möchte. Der Held tut dies mit reinem Herzen, aber er misst Gefühle in Geld. Als Erast außerdem Lisa verlässt und sie zufällig in der Stadt trifft, zahlt er sie aus (siehe Abb. 4).

Reis. 4. G.D. Epifanow. Illustrationen zur Geschichte „Arme Lisa“

Doch bevor Lisa Selbstmord begeht, hinterlässt sie ihrer Mutter 10 Imperiale. Das Mädchen hat sich das Geldzählen in der Stadt bereits angewöhnt.

Das Ende der Geschichte ist für die damalige Zeit unglaublich. Karamzin spricht über den Tod von Helden. Sowohl in der russischen als auch in der europäischen Literatur wurde mehr als einmal über den Tod liebender Helden gesprochen. Das übergreifende Motiv ist, dass sich Liebende nach dem Tod vereinten, wie Tristan und Isolde, Peter und Fevronia. Aber für die Selbstmörderin Lisa und den Sünder Erast war es unglaublich, sich nach dem Tod zu versöhnen. Der letzte Satz der Geschichte: „Jetzt haben sie sich vielleicht versöhnt.“ Nach dem Finale spricht Karamzin über sich selbst, darüber, was in seinem Herzen vorgeht.

Sie wurde in der Nähe eines Teiches unter einer düsteren Eiche begraben und auf ihrem Grab wurde ein Holzkreuz aufgestellt. Hier sitze ich oft in Gedanken und lehne mich an den Behälter mit Lizas Asche; ein Teich fließt in meinen Augen; Über mir rascheln die Blätter.

Der Erzähler erweist sich als nicht weniger wichtiger Teilnehmer des literarischen Geschehens als seine Helden. Es war alles unglaublich neu und frisch.

Wir sagten, dass in der alten russischen Literatur nicht die Neuheit, sondern die Einhaltung von Regeln im Vordergrund stand. Die neue Literatur, zu deren Vorreiter Karamzin gehörte, legt im Gegenteil Wert auf Frische, eine Explosion des Vertrauten, eine Ablehnung der Vergangenheit und eine Bewegung in die Zukunft. Und Nikolai Michailowitsch hat es geschafft.