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Frau mit französischer Flaggenmalerei. Eugène Delacroix

100 Meisterwerke der Malerei. Die berühmtesten Gemälde der Welt

... oder "Freiheit auf den Barrikaden" - ein Gemälde des französischen Künstlers Eugene Delacroix. Es scheint durch einen Impuls entstanden zu sein. Delacroix schuf ein Gemälde, das auf der Julirevolution von 1830 basiert, die dem Restaurationsregime der Bourbonenmonarchie ein Ende setzte.
Dies ist der letzte Angriff. Die Menge strömt in einer Staubwolke auf den Betrachter zu und schwingt ihre Waffen. Sie überquert die Barrikade und bricht in das feindliche Lager ein. An der Spitze befinden sich vier Figuren in der Mitte einer Frau. Mythische Göttin, sie führt sie zur Freiheit. Die Soldaten liegen zu ihren Füßen. Die Handlung erhebt sich in einer Pyramide nach zwei Ebenen: horizontale Figuren an der Basis und vertikale Nahaufnahmen. Das Bild wird zum Denkmal. Der rauschende Anschlag und der rauschende Rhythmus sind ausgewogen. Das Bild vereint Accessoires und Symbole – Geschichte und Fiktion, Realität und Allegorie. Allegorien der Freiheit sind die lebendige und energische Tochter des Volkes, die Rebellion und Sieg verkörpert. Bekleidet mit einer um den Hals schwebenden phrygischen Mütze erinnert sie sich an die Revolution von 1789. Die Flagge, das Symbol des Kampfes, entfaltet sich von hinten nach blau-weiß-rot. Von dunkel bis hell wie eine Flamme. Ihr gelbes Kleid, dessen doppelte Schärpe im Wind schwebt, gleitet unter ihren Brüsten und erinnert an Vintage-Vorhänge. Nacktheit ist erotischer Realismus und wird mit beflügelten Siegen in Verbindung gebracht. Das Profil ist griechisch, die Nase gerade, der Mund großzügig, das Kinn sanft. Eine außergewöhnliche Frau unter den Männern, entschlossen und edel, ihnen den Kopf zuwendend, führt sie sie zum endgültigen Sieg. Die Profilfigur wird von rechts beleuchtet. Auf ihr nacktes linkes Bein gestützt, das aus ihrem Kleid herausragt, verwandelt sie das Feuer der Handlung. Allegorie ist ein wahrer Held des Kampfes. Das Gewehr, das sie in der linken Hand hält, lässt sie realistisch aussehen. Rechts vor der Freiheitsfigur steht ein Junge. Das Symbol der Jugend erhebt sich als Symbol der Ungerechtigkeit. Und wir erinnern an die Figur des Gavroche in Victor Hugos Les Misérables: Im Mai 1831 wurde „Die Freiheit führt das Volk“ erstmals im Pariser Salon ausgestellt, wo das Gemälde begeistert aufgenommen und sofort vom Staat gekauft wurde. Aufgrund der revolutionären Verschwörung wurde die Leinwand für das nächste Vierteljahrhundert nicht öffentlich ausgestellt. In der Mitte des Bildes steht eine Frau, die die Freiheit symbolisiert. Auf ihrem Kopf trägt sie eine phrygische Mütze, in ihrer rechten Hand die Flagge des republikanischen Frankreichs, in ihrer linken Hand eine Waffe. Die nackte Brust symbolisiert die Hingabe der damaligen Franzosen, die mit „nackter Brust“ zum Feind gingen. Die Figuren rund um Liberty – ein Arbeiter, ein Bourgeois, ein Teenager – symbolisieren die Einheit des französischen Volkes während der Julirevolution. Einige Kunsthistoriker und Kritiker schlagen vor, dass der Künstler sich als Mann mit Zylinder links von der Hauptfigur darstellte.

Wer von uns hat in seiner Kindheit nicht mit Ehrfurcht auf „Freiheit auf den Barrikaden“ des Künstlers Delacroix geschaut, das in keinem sowjetischen Lehrbuch fehlen durfte? Ein genauerer Titel für das Gemälde, „Die Freiheit führt das Volk“ (französisch: La Liberté guidant le peuple), wurde von dem Franzosen Eugène Delacroix basierend auf der Julirevolution von 1830 geschaffen, die das Restaurationsregime der Bourbonenmonarchie beendete. Nach zahlreichen vorbereitenden Skizzen benötigte er nur drei Monate, um das Gemälde fertigzustellen. In einem Brief an seinen Bruder vom 12. Oktober 1830 schreibt Delacroix: "Wenn ich nicht für das Mutterland gekämpft habe, dann werde ich wenigstens für sie schreiben."

Erstmals wurde „Die Freiheit führt das Volk“ im Mai 1831 im Pariser Salon ausgestellt, wo das Gemälde begeistert aufgenommen und sofort vom Staat gekauft wurde. Vor allem Heinrich Heine sprach über seine Eindrücke vom Salon und von Delacroix' Malerei.

Wie uns beigebracht wurde - "aufgrund der revolutionären Verschwörung wurde die Leinwand für das nächste Vierteljahrhundert nicht öffentlich ausgestellt."

In der Mitte des Bildes steht eine Frau, die die Freiheit symbolisiert. Auf ihrem Kopf trägt sie eine phrygische Mütze, in ihrer rechten Hand die Flagge des republikanischen Frankreichs, in ihrer linken Hand eine Waffe. Die nackte Brust symbolisiert die Hingabe der damaligen Franzosen, die mit „nackter Brust“ zum Feind gingen. Einige Kunsthistoriker und Kritiker schlagen vor, dass der Künstler sich in Form eines Mannes mit Zylinder links von der Hauptfigur dargestellt hat ...

Wie jeder Meister mit einem Großbuchstaben spiegelte Delacroix nicht nur seine Liebe zur Freiheit wider, sondern auch die Dialektik dieses Konzepts (obwohl er es vielleicht nicht wollte). Die Malerei von Delacroix ist nicht nur eine Agitation für demokratische Kräfte. Mit aller Kraft künstlerischer Reflexion stellt sie die Leitfrage unserer Tage:

- Also was ist Freiheit - ein Sakrament oder eine Orgie?!

Die Heimtücke des Begriffs „Freiheit“ ist derart, dass beide Bedeutungen dort verwendet werden können. Was Menschen seit zwei Jahrhunderten tun. Für die einen ist Freiheit das Recht auf göttliches Feuer, für die anderen das Recht auf Abschaum.

Es ist kein Zufall, dass das Bild in sowjetischen Lehrbüchern abgeschnitten wurde. Die nackten Brüste einer jungen Frau sind von zweifelhaftem spirituellem Wert, aber zumindest nicht hässlich. Was wäre, wenn es die verschrumpelte Brust einer alten Frau wäre?

Die Antwort befindet sich am unteren Rand der Leinwand. Warum kämpfen Männer ohne Hosen für die Freiheit?! Und wie ominös ist die Kombination eines hosenlosen Toten mit einem halbnackten Mädchen in der Gesamtkomposition...

Und wonach lechzt der andere Mann auf allen Vieren? Schaut er auf das Banner oder, entschuldigen Sie, auf die Reize der Damen? Oder ist es bei ihm genauso?

Delacroix wird uns diese Fragen natürlich nicht beantworten. Wir müssen sie für uns selbst beantworten.

Delacroix hat uns nur geholfen, das Problem in Bildern zu schärfen.

Im Christentum wird die Freiheit als höchster Wert verehrt, aber es wird immer wieder betont, dass es sich um das Heiligtum der „Freiheit von der Sünde“ handelt.

Dies ist, wenn eine Person frei von der Notwendigkeit ist, Böses zu tun, und frei von der Sklaverei seiner inneren Laster und Leidenschaften.

Aber der Liberalismus hat Konzepte verändert. Freiheit wurde ohne Hosen und ohne Kleid, unter "Freiheit" begannen sie eine abscheuliche Orgie zu verstehen, in die sich niemand einmischt und die niemand verurteilt.

Deshalb, wenn Sie wieder anfangen, Freiheitshymnen zu singen – fragen Sie, ob die Hymnensänger es in der Hose haben? Wirkt es wie ein Sakrament, das eine Person erhebt, oder impliziert es eine Orgie, die eine Person freiwillig zu Vieh degradiert?

325 x 260 cm.
Louvre.

Die Handlung des 1831 im Salon ausgestellten Gemäldes „Die Freiheit auf den Barrikaden“ wendet sich den Ereignissen der bürgerlichen Revolution von 1830 zu. Der Künstler schuf eine Art Allegorie der Vereinigung zwischen der Bourgeoisie, die im Bild durch einen jungen Mann mit Zylinder dargestellt wird, und den Menschen, die ihn umgeben. Zum Zeitpunkt der Entstehung des Bildes war die Verbindung des Volkes mit der Bourgeoisie zwar bereits zerbrochen und dem Betrachter viele Jahre lang verborgen. Das Gemälde wurde von Louis-Philippe gekauft (in Auftrag gegeben), der die Revolution finanzierte, aber die klassische Pyramidenkomposition dieser Leinwand betont ihre romantische revolutionäre Symbolik, und die energischen blauen und roten Striche machen die Handlung aufregend dynamisch. Eine junge Frau, die Freiheit in einer phrygischen Mütze verkörpert, erhebt sich in klarer Silhouette vor dem Hintergrund eines hellen Himmels; Ihre Brust ist freigelegt. Hoch über ihrem Kopf hält sie die französische Nationalflagge. Der Blick der Heldin der Leinwand ist auf einen Mann mit Zylinder und Gewehr gerichtet, der die Bourgeoisie verkörpert; rechts von ihr ist ein Junge, der Pistolen schwingt, Gavroche, ein Volksheld der Pariser Straßen.

Das Gemälde wurde dem Louvre 1942 von Carlos Beistegui geschenkt; 1953 in die Sammlung des Louvre aufgenommen.

Marfa Vsevolodovna Zamkova.
http://www.bibliotekar.ru/muzeumLuvr/46.htm

Ermutigt durch den Erfolg der Revolution von 1830 begann Delacroix am 20. September mit der Arbeit an dem Gemälde, um die Revolution zu verherrlichen. Im März 1831 erhielt er dafür eine Auszeichnung, und im April stellte er das Gemälde im Salon aus. Das Bild mit seiner gewaltigen Wucht stieß bürgerliche Besucher ab, die dem Künstler auch vorwarfen, in dieser Heldentat nur „Pöbel“ zu zeigen. Im Salon erwirbt das französische Innenministerium 1831 „Liberty“ für das Luxemburger Museum. Nach 2 Jahren wurde "Freedom", dessen Handlung als zu politisiert galt, aus dem Museum entfernt und an den Autor zurückgegeben. Der König kaufte das Gemälde, aber erschrocken über seinen Charakter, der während der Herrschaft der Bourgeoisie gefährlich war, befahl er, es zu verstecken, aufzurollen und dann dem Autor zurückzugeben (1839). 1848 verlangt der Louvre das Gemälde. 1852 - das Zweite Kaiserreich. Das Gemälde wird erneut als subversiv angesehen und ins Lager geschickt. In den letzten Monaten des Zweiten Kaiserreichs galt "Freiheit" wieder als großes Symbol, und Stiche aus dieser Komposition dienten der republikanischen Propaganda. Nach 3 Jahren wird es von dort entfernt und auf der Weltausstellung gezeigt. Zu diesem Zeitpunkt schreibt Delacroix es erneut um. Vielleicht verdunkelt er den leuchtend roten Ton des Hutes, um seinen revolutionären Look abzumildern. Delacroix stirbt 1863 zu Hause. Und nach 11 Jahren wird „Freedom“ wieder im Louvre ausgestellt.

Delacroix selbst nahm nicht an den „drei glorreichen Tagen“ teil und beobachtete das Geschehen von den Fenstern seiner Werkstatt aus, aber nach dem Sturz der Bourbonenmonarchie beschloss er, das Bild der Revolution fortzusetzen.

Kürzlich stieß ich auf ein Gemälde von Eugene Delacroix „Liberty Leading the People“ oder „Liberty at the Barricades“. Das Bild wurde in Anlehnung an den Volksaufstand von 1830 gegen den letzten der Bourbonen, Karl X., gemalt. Aber dieses Bild wird dem Symbol und Bild der Großen Französischen Revolution zugeschrieben.

Und betrachten wir dieses "Symbol" der Großen Französischen Revolution im Detail, unter Berücksichtigung der Fakten über diese Revolution.

Also von rechts nach links: 1) - blonder Europäer mit edlen Gesichtszügen.

2) mit abstehenden Ohren, einem Zigeuner sehr ähnlich, mit zwei Pistolen schreit und rennt vorwärts. Nun, Teenager wollen sich immer in etwas behaupten. Sogar im Spiel, sogar in einem Kampf, sogar in einem Aufruhr. Aber er trägt ein weißes Offiziersband mit einer Ledertasche und einem Wappen. Vielleicht ist es eine persönliche Trophäe. Dieser Teenager hat also bereits getötet.

3) und Mit überraschend ruhiges Gesicht, mit einer französischen Flagge in der Hand und einer phrygischen Mütze auf dem Kopf (wie - ich bin Franzose) und nacktem Oberkörper. Hier erinnert man sich unwillkürlich an die Beteiligung von Pariserinnen (möglicherweise Prostituierte) an der Einnahme der Bastille. Aufgeregt durch Freizügigkeit und den Fall von Recht und Ordnung (d.h. berauscht von der Luft der Freiheit), traten die Frauen in der Menge der Rebellen in ein Gefecht mit den Soldaten auf den Mauern der Bastille-Festung ein. Sie begannen, ihre intimen Orte offenzulegen und sich den Soldaten anzubieten - „Warum auf uns schießen? Lasst besser eure Waffen fallen, kommt zu uns herunter und ‚liebt‘ uns! Die Soldaten wählten die freie „Liebe“ und die Bastille fiel. Darüber, dass die nackten Ärsche und Fotzen mit Brüsten der Pariser die Bastille eroberten und nicht die stürmende revolutionäre Menge, schweigen sie jetzt darüber, um das mythologische "Bild" der "Revolution" nicht zu verderben. (Ich hätte fast gesagt - "Revolution der Würde", weil ich mich an die Kiewer Maydauns mit den Flaggen der Außenbezirke erinnerte.). Es stellt sich heraus, dass "Liberty, die das Volk führt" eine kaltblütige semitische Frau von leichtem Temperament (nackter Oberkörper) ist, die als Französin verkleidet ist.

4) Blick auf die nackte Brust von "Freedom". Die Brust ist schön, und es ist möglich, dass dies das Letzte ist, was er in seinem Leben schön sieht.

5), - zog Jacke, Stiefel und Hose aus. „Freiheit“ sieht ihren ursächlichen Ort, aber sie wird uns durch den Fuß der Ermordeten verborgen. Aufstände, ach, Revolutionen, sie sind immer nicht ohne Raub und Entblößung.

6). Das Gesicht ist leicht gezeichnet. Das Haar ist schwarz und lockig, die Augen sind leicht hervorstehend, die Nasenflügel sind angehoben. (Wer weiß, er hat es verstanden.) Sobald sein Zylinder auf seinem Kopf in der Dynamik des Kampfes nicht abgefallen ist und sogar so perfekt auf seinem Kopf sitzt? Im Allgemeinen träumt dieser junge „Franzose“ davon, den öffentlichen Reichtum zu seinen Gunsten umzuverteilen. Oder für Ihre Familie. Will wohl nicht im Laden stehen, sondern sein wie Rothschild.

7) Hinter der rechten Schulter eines Bourgeois mit Zylinder - mit einem Säbel in der Hand und einer Pistole hinter dem Gürtel und einem breiten weißen Band über der Schulter (es scheint, dass es einem ermordeten Offizier entnommen wurde) das Gesicht ist eindeutig ein Südländer.

Jetzt ist die Frage- wo sind die Franzosen, die sozusagen Europäer sind(Kaukasier) und wer hat irgendwie die Große Französische Revolution gemacht ??? Oder waren die Franzosen schon damals, vor 220 Jahren, ausnahmslos dunkle „Südländer“? Dabei liegt Paris nicht im Süden, sondern im Norden Frankreichs. Oder ist es nicht französisch? Oder sind es diejenigen, die in irgendeinem Land "ewige Revolutionäre" genannt werden???

Nur die sowjetische Kunst des 20. Jahrhunderts ist hinsichtlich ihres gigantischen Einflusses auf die Weltkunst mit der französischen Kunst des 19. Jahrhunderts zu vergleichen. In Frankreich entdeckten brillante Maler das Thema der Revolution. Frankreich entwickelte eine Methode des kritischen Realismus
.
Dort – in Paris – stiegen zum ersten Mal in der Weltkunst Revolutionäre mit dem Banner der Freiheit in den Händen mutig auf die Barrikaden und zogen in den Kampf mit Regierungstruppen.
Es ist schwer zu verstehen, wie das Thema der revolutionären Kunst im Kopf eines jungen, bemerkenswerten Künstlers geboren werden konnte, der unter Napoleon I. und den Bourbonen mit monarchischen Idealen aufgewachsen war. Der Name dieses Künstlers ist Eugene Delacroix (1798-1863).
Es stellt sich heraus, dass man in der Kunst jeder historischen Epoche die Körner der zukünftigen künstlerischen Methode (und Richtung) finden kann, um das Klassen- und politische Leben einer Person im sozialen Umfeld der Gesellschaft, die sein Leben umgibt, zu reflektieren. Samen gehen nur auf, wenn brillante Köpfe ihre intellektuelle und künstlerische Ära befruchten und neue Bilder und frische Ideen zum Verständnis des vielfältigen und sich immer objektiv verändernden Lebens der Gesellschaft schaffen.
Die ersten Samen des bürgerlichen Realismus in der europäischen Kunst wurden in Europa durch die Große Französische Revolution gesät. In der französischen Kunst der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts schuf die Julirevolution von 1830 die Voraussetzungen für die Entstehung einer neuen künstlerischen Methode in der Kunst, die erst hundert Jahre später, in den 1930er Jahren, als „sozialistischer Realismus“ bezeichnet wurde die UdSSR.
Bürgerliche Historiker suchen nach Ausreden, um die Bedeutung von Delacroix' Beitrag zur Weltkunst herunterzuspielen und seine großen Entdeckungen zu verzerren. Sie sammelten all den Klatsch und die Anekdoten, die von ihren Brüdern und Kritikern über anderthalb Jahrhunderte erfunden wurden. Und anstatt die Gründe für seine besondere Popularität in den fortschrittlichen Gesellschaftsschichten zu studieren, müssen sie lügen, aussteigen und Fabeln erfinden. Und das alles im Auftrag der bürgerlichen Regierungen.
Wie können bürgerliche Historiker die Wahrheit über diesen kühnen und mutigen Revolutionär schreiben?! Der Sender "Culture" kaufte, übersetzte und zeigte den ekelhaftesten BBC-Film über dieses Gemälde von Delacroix. Aber könnten der liberale M. Shvydkoy und sein Team anders handeln?

Eugene Delacroix: „Freiheit auf den Barrikaden“

1831 stellte der prominente französische Maler Eugene Delacroix (1798-1863) im Salon sein Gemälde „Liberty at the Barricades“ aus. Der Name des Bildes klang zunächst wie „Die Freiheit führt das Volk“. Er widmete es dem Thema der Julirevolution, die Ende Juli 1830 Paris in die Luft jagte und die Bourbonenmonarchie stürzte. Bankiers und Bourgeois nutzten die Unzufriedenheit der arbeitenden Massen, um einen unwissenden und harten König durch einen liberaleren und entgegenkommenderen, aber ebenso gierigen und grausamen Louis Philippe zu ersetzen. Später erhielt er den Spitznamen „König der Bankiers“.
Das Gemälde zeigt eine Gruppe von Revolutionären mit der republikanischen Trikolore. Das Volk schloss sich zusammen und trat in einen tödlichen Kampf mit den Regierungstruppen. Eine große Figur einer tapferen Französin mit einer Nationalflagge in der rechten Hand erhebt sich über einer Abteilung von Revolutionären. Sie fordert die rebellischen Pariser auf, die Regierungstruppen zurückzuschlagen, die die durch und durch verrottete Monarchie verteidigten.
Ermutigt durch den Erfolg der Revolution von 1830 begann Delacroix am 20. September mit der Arbeit an dem Gemälde, um die Revolution zu verherrlichen. Im März 1831 erhielt er dafür eine Auszeichnung, und im April stellte er das Gemälde im Salon aus. Das Bild mit seiner wahnsinnigen Volksheldenverherrlichungskraft stieß bürgerliche Besucher ab. Sie warfen dem Künstler vor, bei dieser Heldentat nur „Pöbel“ zu zeigen. 1831 erwarb das französische Innenministerium „Liberty“ für das Luxembourg Museum. Nach 2 Jahren „Freiheit“, dessen Handlung als zu politisiert galt, befahl Louis Philippe, erschrocken über seinen revolutionären Charakter, der während der Herrschaft der Vereinigung von Aristokratie und Bourgeoisie gefährlich war, das Gemälde aufzurollen und zurückzugeben der Autor (1839). Aristokratische Faulenzer und Geldasse wurden von ihrem revolutionären Pathos ernsthaft erschreckt.

zwei Wahrheiten

„Wenn Barrikaden errichtet werden, tauchen immer zwei Wahrheiten auf – auf der einen und auf der anderen Seite. Nur ein Idiot versteht das nicht“, sagte der herausragende sowjetisch-russische Schriftsteller Valentin Pikul.
Auch in Kultur, Kunst und Literatur tauchen zwei Wahrheiten auf – die eine ist bürgerlich, die andere proletarisch, volkstümlich. Diese zweite Wahrheit über zwei Kulturen in einer Nation, über den Klassenkampf und die Diktatur des Proletariats, wurde 1848 von K. Marx und F. Engels im „Kommunistischen Manifest“ zum Ausdruck gebracht. Und bald – 1871 – wird das französische Proletariat einen Aufstand erheben und seine Macht in Paris errichten. Die Kommune ist die zweite Wahrheit. Die Wahrheit des Volkes!
Die französischen Revolutionen von 1789, 1830, 1848, 1871 werden die Existenz des historisch-revolutionären Themas nicht nur in der Kunst, sondern auch im Leben selbst bestätigen. Und für diese Entdeckung müssen wir Delacroix dankbar sein.
Deshalb gefällt bürgerlichen Kunsthistorikern und Kunstkritikern dieses Gemälde von Delacroix nicht so gut. Schließlich hat er die Kämpfer gegen das verfaulte und sterbende Bourbon-Regime nicht nur dargestellt, sondern sie als Volkshelden verherrlicht, die mutig in den Tod gehen und keine Angst haben, im Kampf mit Polizisten und Truppen für eine gerechte Sache zu sterben.
Die von ihm geschaffenen Bilder erwiesen sich als so typisch und lebendig, dass sie sich für immer in das Gedächtnis der Menschheit eingraviert haben. Nicht nur die Helden der Julirevolution waren seine Bilder, sondern die Helden aller Revolutionen: Franzosen und Russen; Chinesisch und Kubanisch. Der Donner dieser Revolution hallt noch immer in den Ohren der Weltbourgeoisie wider. Ihre Helden riefen die Menschen 1848 zu den Aufständen in den europäischen Ländern auf. 1871 zerschlugen die Kommunarden von Paris die bürgerliche Macht. Die Revolutionäre mobilisierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Massen der Werktätigen zum Kampf gegen die zaristische Autokratie in Russland. Diese französischen Helden rufen immer noch die Volksmassen aller Länder der Welt zum Krieg gegen die Ausbeuter auf.

"Freiheit auf den Barrikaden"

Sowjetrussische Kunsthistoriker schrieben mit Bewunderung über dieses Gemälde von Delacroix. Die hellste und vollständigste Beschreibung wurde von einem der bemerkenswertesten sowjetischen Autoren I. V. Dolgopolov im ersten Band der Essays über Kunst „Meister und Meisterwerke“ gegeben: „Der letzte Angriff. Ein blendender Mittag, überflutet von heißen Sonnenstrahlen. Rauch. Der freie Wind lässt das dreifarbige republikanische Banner flattern. Es wurde hoch erhoben von einer majestätischen Frau mit einer phrygischen Mütze. Sie ruft die Rebellen zum Angriff. Sie kennt keine Furcht. Dies ist Frankreich selbst, das seine Söhne zum richtigen Kampf ruft. Kugeln pfeifen. Schrot platzt. Die Verwundeten stöhnen. Aber die Kämpfer der "Drei glorreichen Tage" sind unnachgiebig. Ein Pariser Gamin, frech, jung, dem Feind etwas zornig ins Gesicht schreiend, in einer berühmt heruntergezogenen Baskenmütze, mit zwei riesigen Pistolen in der Hand, ein Arbeiter in Bluse, mit versengtem, kämpferischem, mutigem Gesicht, ein junger Mann mit Zylinder und schwarzem Paar – ein Student, der eine Waffe nahm.
Der Tod ist nahe. Die unbarmherzigen Strahlen der Sonne glitten über das Gold des niedergestürzten Tschako. Sie bemerkten das Versagen der Augen, den halb geöffneten Mund des toten Soldaten. Geblitzt auf einer weißen Epaulette. Sie umrissen sehnige, nackte Beine, ein blutgetränktes, zerrissenes Hemd eines lügenden Kämpfers. Sie funkelten hell auf der Kumach-Schärpe des Verwundeten, auf seinem rosa Schal, der begeistert auf die lebende Freiheit blickte und seine Brüder zum Sieg führte.
„Die Glocken singen. Der Kampf tobt. Die Stimmen der Kämpfer sind wütend. Die große Symphonie der Revolution dröhnt freudig auf Delacroix' Leinwand. All der Jubel der entfesselten Macht. Die Wut und Liebe der Menschen. Aller heilige Hass für die Versklaver! Der Maler hat seine Seele, den jungen Glanz seines Herzens in diese Leinwand gesteckt.
"Scharlachrote, purpurrote, purpurrote, purpurrote, rote Farben klingen, und entsprechend hallen blaue, blaue, azurblaue Farben wider, kombiniert mit hellen weißen Strichen. Blau, Weiß, Rot - die Farben des Banners des neuen Frankreichs - die Schlüssel zur Farbgebung des Bildes Kraftvolle, energische Modellierung der Leinwand Die Heldenfiguren sind voller Ausdruck und Dynamik, und das Bild der Freiheit ist unvergesslich.

Delacroix hat ein Meisterwerk geschaffen!

„Der Maler verband das scheinbar Unmögliche – die protokollarische Realität der Berichterstattung mit dem erhabenen Gewebe einer romantischen, poetischen Allegorie.
„Der Zauberpinsel des Künstlers lässt uns an die Realität eines Wunders glauben – schließlich ist die Freiheit selbst Schulter an Schulter mit den Rebellen geworden. Dieses Gemälde ist wirklich ein symphonisches Gedicht, das die Revolution lobt.“
Ganz anders beschrieben die Lohnschreiber des „Königs der Bankiers“ Louis Phillip dieses Bild. Dolgopolov fährt fort: „Die Volleys haben aufgehört. Die Kämpfe ließen nach. „La Marseillaise“ singen. Die verhassten Bourbonen werden vertrieben. Wochentage sind gekommen. Und wieder flammten Leidenschaften auf dem malerischen Olymp auf. Und wieder lesen wir Worte voller Unhöflichkeit, Hass. Besonders beschämend sind die Einschätzungen der Figur von Svoboda selbst: "Dieses Mädchen", "der Bastard, der aus dem Gefängnis von Saint-Lazare geflohen ist".
„Gibt es in diesen glorreichen Tagen wirklich nur Mob auf den Straßen?“ - fragt ein anderer Schöngeist aus dem Lager der Salonschauspieler. Und dieses Pathos, Delacroix' Meisterwerk zu leugnen, diese Wut der "Akademiker" wird noch lange anhalten. Erinnern wir uns übrigens an den ehrwürdigen Signol von der School of Fine Arts.
Maxim Dekan, der alle Zurückhaltung verloren hatte, schrieb: „Oh, wenn die Freiheit so ist, wenn dies ein Mädchen mit nackten Füßen und einer nackten Brust ist, das rennt, schreit und eine Waffe schwingt, dann brauchen wir sie nicht, wir haben sie nichts mit dieser schändlichen Füchsin zu tun!“.
Etwa so charakterisieren heute bürgerliche Kunsthistoriker und Kunstkritiker ihren Inhalt. Sehen Sie sich den BBC-Film in aller Ruhe im Archiv des Senders „Kultur“ an, um sicherzugehen, dass ich richtig liege.
„Die Pariser Öffentlichkeit sah nach zweieinhalb Jahrzehnten wieder die Barrikaden von 1830. In den luxuriösen Sälen der Ausstellung ertönte die Marseillaise, der Wecker klingelte. - so schrieb I. V. Dolgopolov über das 1855 im Salon ausgestellte Gemälde.

"Ich bin ein Rebell, kein Revolutionär."

„Ich habe ein modernes Motiv gewählt, eine Szene auf den Barrikaden. .. Wenn ich nicht für die Freiheit des Vaterlandes gekämpft habe, dann sollte ich wenigstens diese Freiheit verherrlichen“, informierte Delacroix seinen Bruder und verwies auf das Gemälde „Die Freiheit führt das Volk“.
Als Revolutionär im sowjetischen Sinne kann Delacroix hingegen nicht bezeichnet werden. Er wurde geboren, wuchs auf und lebte sein Leben in einer monarchischen Gesellschaft. Er malte seine Bilder zu traditionellen historischen und literarischen Themen in monarchischen und republikanischen Zeiten. Sie stammen aus der Ästhetik der Romantik und des Realismus in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Hat Delacroix selbst verstanden, was er in der Kunst "tat", den Geist des Revolutionismus einführte und das Bild der Revolution und der Revolutionäre in der Weltkunst schuf?! Bürgerliche Historiker antworten: Nein, das habe ich nicht verstanden. Wie konnte er 1831 wissen, wie sich Europa im nächsten Jahrhundert entwickeln würde? Er wird die Pariser Kommune nicht mehr erleben.
Sowjetische Kunsthistoriker schrieben: „Delacroix ... hörte nicht auf, ein leidenschaftlicher Gegner der bürgerlichen Ordnung mit ihrem Geist des Eigeninteresses und Profits zu sein, der der menschlichen Freiheit feindlich gegenübersteht. Er empfand einen tiefen Ekel sowohl vor dem Wohlergehen der Bourgeoisie als auch vor dieser polierten Leere der weltlichen Aristokratie, mit der er zufällig oft in Berührung kam ... ". Da er jedoch "die Ideen des Sozialismus nicht anerkennt, billigt er die revolutionäre Handlungsweise nicht." (Geschichte der Kunst, Band 5; diese Bände der sowjetischen Geschichte der Weltkunst sind auch im Internet verfügbar).
Während seines gesamten kreativen Lebens suchte Delacroix nach Teilen des Lebens, die vor ihm im Schatten lagen und denen niemand Beachtung geschenkt hatte. Warum spielen diese wichtigen Teile des Lebens in der heutigen Gesellschaft eine so große Rolle? Warum erfordern sie nicht weniger Aufmerksamkeit einer kreativen Persönlichkeit als Porträts von Königen und Napoleons? Nicht weniger als halbnackte und herausgeputzte Schönheiten, die die Neoklassik, Neogriechen und Pompejaner so gerne schrieben.
Und Delacroix antwortete, denn "Malerei ist das Leben selbst. In ihr erscheint die Natur vor der Seele ohne Vermittler, ohne Hüllen, ohne Konventionen."
Nach den Erinnerungen seiner Zeitgenossen war Delacroix aus Überzeugung Monarchist. Utopischer Sozialismus, anarchistische Ideen interessierten ihn nicht. Der wissenschaftliche Sozialismus wird erst 1848 erscheinen.
Im Salon von 1831 zeigte er ein Gemälde, das – wenn auch nur für kurze Zeit – seinen Ruhm offiziell machte. Ihm wurde sogar eine Auszeichnung überreicht - ein Band der Ehrenlegion in seinem Knopfloch. Er wurde gut bezahlt. Andere Leinwände zu verkaufen:
„Kardinal Richelieu hört der Messe im Palais Royal zu“ und „Die Ermordung des Erzbischofs von Lüttich“ sowie mehrere große Aquarelle, Sepia und Zeichnung „Raffael in seinem Atelier“. Es gab Geld, es gab Erfolg. Eugene hatte Grund, sich über die neue Monarchie zu freuen: Es gab Geld, Erfolg und Ruhm.
1832 wurde er zu einer diplomatischen Mission nach Algerien eingeladen. Er ging gerne auf eine kreative Geschäftsreise.
Obwohl einige Kritiker das Talent des Künstlers bewunderten und neue Entdeckungen von ihm erwarteten, zog es die Regierung von Louis Philippe vor, „Freiheit auf den Barrikaden“ aufzubewahren.
Nachdem Thiers ihn 1833 mit der Ausmalung des Salons beauftragt hatte, folgten Aufträge dieser Art einer nach dem anderen. Kein französischer Künstler im 19. Jahrhundert hat es geschafft, so viele Wände zu bemalen.

Die Geburt des Orientalismus in der französischen Kunst

Delacroix nutzte die Reise, um eine neue Serie von Gemälden aus dem Leben der arabischen Gesellschaft zu schaffen – exotische Kostüme, Harems, arabische Pferde, orientalische Exotik. In Marokko fertigte er ein paar hundert Skizzen an. Einige davon hat er in seine Bilder gegossen. 1834 stellte Eugene Delacroix im Salon das Gemälde „Algerische Frauen in einem Harem“ aus. Die laute und ungewöhnliche Welt des Ostens, die sich auftat, erstaunte die Europäer. Diese neue romantische Entdeckung eines neuen exotischen Orients erwies sich als ansteckend.
Andere Maler eilten in den Osten, und fast jeder brachte eine Geschichte mit nicht traditionellen Charakteren mit, die in eine exotische Umgebung eingeschrieben waren. So wurde in der europäischen Kunst in Frankreich mit der leichten Hand des brillanten Delacroix ein neues unabhängiges romantisches Genre geboren - der ORIENTALISMUS. Dies war sein zweiter Beitrag zur Geschichte der Weltkunst.
Sein Ruhm wuchs. 1850-51 erhielt er viele Aufträge zur Deckenmalerei im Louvre; der Thronsaal und die Bibliothek der Abgeordnetenkammer, die Kuppel der Bibliothek der Peers, die Decke der Apollo-Galerie, der Saal im Hotel de Ville; schuf 1849-61 Fresken für die Pariser Kirche Saint-Sulpice; schmückte 1840-47 den Luxemburger Palast. Mit diesen Kreationen schrieb er seinen Namen für immer in die Geschichte der französischen und weltweiten Kunst ein.
Diese Arbeit zahlte sich gut aus, und er, der als einer der größten Künstler Frankreichs anerkannt war, erinnerte sich nicht daran, dass "Liberty" sicher im Tresor versteckt war. Doch im Revolutionsjahr 1848 erinnerte sich die fortschrittliche Öffentlichkeit an sie. Sie wandte sich an den Künstler mit dem Vorschlag, ein neues ähnliches Bild über die neue Revolution zu malen.

1848

„Ich bin ein Rebell, kein Revolutionär“, antwortete Delacroix. In anderen Ruhmesgebieten erklärte er, er sei ein Rebell in der Kunst, aber kein Revolutionär in der Politik. In jenem Jahr, als das von der Bauernschaft nicht unterstützte Proletariat in ganz Europa kämpfte, floss das Blut wie ein Fluss durch die Straßen der europäischen Städte, es beschäftigte sich nicht mit revolutionären Angelegenheiten, nahm nicht an Straßenkämpfen teil Menschen, rebellierte aber in der Kunst - er war an der Neuordnung der Akademie und des Reformsalons beteiligt. Es schien ihm gleichgültig, wer gewinnen würde: die Monarchisten, die Republikaner oder die Proletarier.
Dennoch folgte er dem Aufruf der Öffentlichkeit und forderte die Beamten auf, ihre „Freiheit“ im Salon auszustellen. Das Bild wurde aus dem Lager geholt, aber sie trauten sich nicht auszustellen: Die Intensität des Kampfes war zu groß. Ja, der Autor bestand nicht besonders darauf, da er erkannte, dass das Potenzial für Revolutionismus unter den Massen immens war. Pessimismus und Enttäuschung überkamen ihn. Er hätte nie gedacht, dass sich die Revolution in so schrecklichen Szenen wiederholen könnte, wie er sie Anfang der 1830er Jahre und damals in Paris erlebte.
1848 verlangte der Louvre das Gemälde. 1852 - das Zweite Kaiserreich. In den letzten Monaten des Zweiten Kaiserreichs galt "Freiheit" wieder als großes Symbol, und Stiche aus dieser Komposition dienten der republikanischen Propaganda. In den ersten Regierungsjahren Napoleons III. wurde das Gemälde erneut als gesellschaftsgefährdend erkannt und ins Lager geschickt. Nach 3 Jahren – 1855 – wird es von dort entfernt und auf einer internationalen Kunstausstellung gezeigt.
Zu diesem Zeitpunkt schreibt Delacroix einige Details im Bild um. Vielleicht dunkelt er den knallroten Ton der Kappe ab, um ihren revolutionären Look abzumildern. Delacroix stirbt 1863 zu Hause. Und nach 11 Jahren lässt sich "Freedom" für immer im Louvre nieder...
Die Salonkunst und nur die akademische Kunst war schon immer zentral für die Arbeit von Delacroix. Nur den Dienst an Adel und Bürgertum betrachtete er als seine Pflicht. Die Politik erregte seine Seele nicht.
Im Revolutionsjahr 1848 und in den Folgejahren begann er sich für Shakespeare zu interessieren. Neue Meisterwerke wurden geboren: „Othello und Desdemona“, „Lady Macbeth“, „Samson und Delilah“. Er malte ein weiteres Gemälde "Women of Algeria". Diese Gemälde wurden der Öffentlichkeit nicht verborgen. Im Gegenteil, sie wurden in jeder Hinsicht gelobt, wie seine Gemälde im Louvre, wie die Leinwände seiner algerischen und marokkanischen Serie.
Das revolutionäre Thema wird niemals sterben
Es scheint einigen, dass das historisch-revolutionäre Thema heute für immer gestorben ist. Die Lakaien der Bourgeoisie wollen so sehr, dass sie stirbt. Aber niemand wird in der Lage sein, die Bewegung von der alten, zerfallenden und erschütternden bürgerlichen Zivilisation zu einer neuen nichtkapitalistischen oder, wie man es nennt, sozialistischen, genauer gesagt, zu einer kommunistischen multinationalen Zivilisation aufzuhalten, denn dies ist ein objektiver Prozess . So wie die bürgerliche Revolution mehr als ein halbes Jahrhundert lang gegen die aristokratischen Klassen gekämpft hat, so kämpft sich die sozialistische Revolution unter den schwierigsten historischen Bedingungen zum Sieg.
Das Thema der Verflechtung von Kunst und Politik ist in der Kunst seit langem etabliert, und die Künstler haben es aufgegriffen und versucht, es in einem mythologischen Inhalt auszudrücken, der der klassischen akademischen Kunst vertraut ist. Aber vor Delacroix kam es niemandem in den Sinn, ein Bild des Volkes und der Revolutionäre in der Malerei zu schaffen und das einfache Volk zu zeigen, das gegen den König rebellierte. Das Thema der Nationalität, das Thema der Revolution, das Thema der Heldin im Bild der Freiheit, durchstreifte schon von 1830 bis 1848 mit besonderer Wucht Europa wie Gespenster. Nicht nur Delacroix dachte an sie. Auch andere Künstler versuchten, sie in ihren Arbeiten sichtbar zu machen. Sie versuchten, sowohl die Revolution als auch ihre Helden, den rebellischen Geist im Menschen, zu poetisieren. Sie können viele Gemälde auflisten, die in dieser Zeit in Frankreich erschienen sind. Daumier und Messonnier haben die Barrikaden und das Volk gemalt, aber keiner von ihnen hat die revolutionären Helden des Volkes so lebendig, so bildlich und so schön dargestellt wie Delacroix. Natürlich konnte in jenen Jahren niemand von einem sozialistischen Realismus auch nur träumen, geschweige denn darüber reden. Selbst Marx und Engels sahen den „Geist des Kommunismus“ erst 1848 durch Europa streifen. Was können wir über Künstler sagen!? Aus unserem 21. Jahrhundert ist jedoch klar und verständlich, dass die gesamte sowjetische revolutionäre Kunst des sozialistischen Realismus aus den Barrikaden von Delacroix und Messonnier kam. Es spielt keine Rolle, ob die Künstler selbst und die sowjetischen Kunsthistoriker dies verstanden haben oder nicht; wussten, ob sie dieses Gemälde von Delacroix gesehen hatten oder nicht. Die Zeit hat sich dramatisch geändert: Der Kapitalismus hat die höchste Stufe des Imperialismus erreicht und begann zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts zu verrotten. Die Degradierung der bürgerlichen Gesellschaft hat grausame Formen der Beziehungen zwischen Arbeit und Kapital angenommen. Letzterer versuchte sein Heil in Weltkriegen, im Faschismus zu finden.

In Russland

Das schwächste Glied im kapitalistischen System war das adelige bürgerliche Russland. 1905 brodelte die Unzufriedenheit der Massen, aber der Zarismus hielt stand und erwies sich als harte Nuss. Aber die Probe der Revolution war nützlich. 1917 errang das Proletariat Russlands den Sieg, führte die erste siegreiche sozialistische Revolution der Welt durch und errichtete seine Diktatur.
Künstler traten nicht beiseite und malten revolutionäre Ereignisse in Russland sowohl auf romantische Weise wie Delacroix als auch auf realistische Weise. Sie entwickelten eine neue Methode in der Weltkunst namens "Sozialistischer Realismus".
Es können mehrere Beispiele angeführt werden. Kustodiev B. I. stellte in seinem Gemälde "Bolschewik" (1920) den Proletarier als einen Riesen dar, Giliver, der über die Zwerge, über die Stadt, über die Menge ging. In seinen Händen hält er eine rote Fahne. In dem Gemälde von G. M. Korzhev „Raising the Banner“ (1957-1960) hisst ein Arbeiter ein rotes Banner, das gerade von einem von der Polizei getöteten Revolutionär fallen gelassen wurde.

Kannten diese Künstler die Arbeit von Delacroix nicht? Wussten sie nicht, dass die französischen Proletarier seit 1831 mit einer Dreikalorie und die Pariser Kommunarden mit einem roten Banner in der Hand in die Revolution gingen? Sie wussten. Sie kannten auch die Skulptur „La Marseillaise“ von Francois Rude (1784-1855), die den Arc de Triomphe im Zentrum von Paris schmückt.
Die Idee des enormen Einflusses des Gemäldes von Delacroix und Messonnier auf die sowjetische revolutionäre Malerei fand ich in den Büchern des englischen Kunsthistorikers T. J. Clark. Darin sammelte er viele interessante Materialien und Illustrationen aus der französischen Kunstgeschichte zur Revolution von 1948 und zeigte Gemälde, in denen die oben skizzierten Themen klangen. Er reproduzierte Illustrationen dieser Gemälde von anderen Künstlern und beschrieb den ideologischen Kampf in Frankreich zu dieser Zeit, das in der Kunst und Kritik sehr aktiv war. Übrigens interessierte sich nach 1973 kein anderer bürgerlicher Kunsthistoriker für die revolutionären Themen der europäischen Malerei. Damals waren Clarkes Werke erstmals vergriffen. Dann wurden sie 1982 und 1999 erneut veröffentlicht.
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Der absolute Bürger. Künstler und Politik in Frankreich. 1848-1851. L., 1999. (3. Aufl.)
Bild des Volkes. Gustave Courbet und die Revolution von 1848. L., 1999. (3. Aufl.)
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Barrikaden und Moderne

 Der Kampf geht weiter

Der Kampf um Eugene Delacroix dauert in der Kunstgeschichte seit anderthalb Jahrhunderten an. Bürgerliche und sozialistische Kunsttheoretiker führen einen langen Kampf um sein kreatives Erbe. An sein berühmtes Gemälde „Freiheit auf den Barrikaden am 28. Juli 1830“ wollen sich bürgerliche Theoretiker nicht erinnern. Ihrer Meinung nach reicht es ihm, der „Große Romantiker“ genannt zu werden. Tatsächlich passte der Künstler sowohl in die romantische als auch in die realistische Richtung. Sein Pinsel malte sowohl heroische als auch tragische Ereignisse in der Geschichte Frankreichs während der Jahre der Kämpfe zwischen der Republik und der Monarchie. Sie malte mit einem Pinsel und schönen arabischen Frauen in den Ländern des Ostens. Mit seiner leichten Hand begann der Orientalismus in der Weltkunst des 19. Jahrhunderts. Er wurde eingeladen, den Thronsaal und die Bibliothek der Abgeordnetenkammer, die Kuppel der Bibliothek der Peers, die Decke der Apollo-Galerie, die Halle im Hotel de Ville zu malen. Er schuf Fresken für die Pariser Kirche Saint-Sulpice (1849-61). Er arbeitete an der Dekoration des Palais du Luxembourg (1840-47) und malte Decken im Louvre (1850-51). Niemand außer Delacroix kam im Frankreich des 19. Jahrhunderts in seiner Begabung an die Klassiker der Renaissance heran. Mit seinen Kreationen hat er seinen Namen für immer in die Geschichte der französischen und der Weltkunst eingeschrieben. Er machte viele Entdeckungen auf dem Gebiet der farbenfrohen Schreibtechnik. Er verließ klassische lineare Kompositionen und bekräftigte die dominierende Rolle der Farbe in der Malerei des 19. Jahrhunderts, weshalb ihn bürgerliche Historiker gern als Erneuerer, Vorläufer des Impressionismus und anderer Strömungen der Moderne beschreiben. Sie ziehen ihn in das Reich der dekadenten Kunst des späten 19. Jahrhunderts. - Anfang des 20. Jahrhunderts. Dies war das Thema der oben erwähnten Ausstellung.

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