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Kurze Biographie von Caravaggio. Biographie von Caravaggio Caravaggio Biographie des Gemäldes

Der herausragende italienische Künstler Caravaggio (1571-1610) ist nicht nur als Begründer des Realismus in der Malerei bekannt. Tatsache ist, dass bei Sonnenuntergang der prominenteste Vertreter Michelangelo Merisi da Caravaggio (nicht zu verwechseln) war.

Porträt von Caravaggio von Ottavio Leoni, 1621

Wenn Sie interessante Fakten mögen, wird Ihnen eine kurze Beschreibung des Lebens eines brillanten Meisters mit seinen unglaublichen Abenteuern definitiv Freude bereiten.

Es muss gleich gesagt werden, dass die Gemälde von Caravaggio auch für Kunstmuffel wirklich beeindruckend sind. Tatsache ist, dass der Künstler die „Chiaroscuro“ -Technik verwendet hat, die in einem scharfen Gegensatz von Licht und Schatten besteht. Durch diese Technik betonte der Maestro die Emotionen und Erlebnisse seiner Helden in besonderer Weise.

Eine interessante Tatsache ist, dass Caravaggio in seinem kurzen Leben (und er lebte nur 38 Jahre) keine einzige Zeichnung oder Skizze hinterlassen hat. Das heißt, er hat alle seine, auch die komplexesten Ideen, ohne Vorstufen sofort auf der Leinwand umgesetzt.

Der junge Caravaggio

Geboren in der nahe gelegenen italienischen Kleinstadt Caravaggio, geht Michelangelo Merisi mit 13 Jahren in die Werkstatt von Peterzano. Dort lernte er die Malerei kennen, und im Alter von 20 Jahren zeigte der junge Künstler Caravaggio große Hoffnungen.

Seine extrem unverblümte und aufbrausende Art hindert ihn jedoch daran, Karriere zu machen. Ständige Skandale, Kämpfe und Gefangenschaft begleiteten ihn sein Leben lang. Von Mailand musste er dringend nach Rom aufbrechen, nachdem das Kartenspiel in einem Skandal und Mord endete.

Leben in Rom

Hier ist die Beobachtung des italienischen Priesters Borromeo sehr bemerkenswert, der Caravaggio, nachdem er ihn getroffen hatte, wie folgt beschrieb:

"Ein ungehobelter und unhöflicher Mann, der immer durch die Straßen wandert und schläft, wo immer er kann, zieht Vagabunden, Bettler und Trunkenbolde an und scheint ein völlig glücklicher Mensch zu sein."

Die ersten Werke von Caravaggio entstanden unter dem spürbaren Einfluss von und. Eine interessante Tatsache ist, dass Michelangelo Merisi in Rom den Spitznamen "Caravaggio" nach dem Namen der Stadt, in der er geboren wurde, erhielt. Seitdem ist er in der Kunst genau unter ihm bekannt.

Nach einem weiteren Kampf landet Caravaggio erneut im Gefängnis, wo er sich mit Giordano Bruno trifft. 1593 war er mehrere Monate am Rande von Leben und Tod, als er schwer am Römischen Fieber (Malaria) erkrankte. In der Phase der Genesung schreibt er sein erstes Selbstporträt. Das Gemälde heißt "Kranker Bacchus".

Berühmt wurde er vor allem durch Gemälde zu biblischen Themen. Es ist nicht klar, wie Caravaggio es geschafft hat, sie mit einem wilden Leben und ständigen Skandalen in Verbindung zu bringen. Er warf sein Schwert wahllos auf jeden, der schlecht über seine Kunstwerke sprach.

Flug von Rom

1606 wurde der Maestro von Papst Paul V. geächtet (sein Porträt ist unten). Und das bedeutete, dass jede Person ihn nicht nur töten, sondern auch eine Belohnung dafür erhalten konnte. Natürlich hatte der Papst Gründe für eine so schwerwiegende Entscheidung.

So kam es, dass während des Ballspiels ein Kampf zwischen den beiden Unternehmen ausbrach. Einer wurde von Caravaggio geleitet, der andere von Ranuccio Tomassoni. Letztendlich wurde Ranuccio Tomassoni getötet und der Künstler des Verbrechens angeklagt.

Der Flucht erlegen, versteckt er sich auf dem Landgut Colonna, wo er die düsteren Gemälde „Der heilige Franziskus in Meditation“ und „Abendessen in Emmaus“ malt.

Danach zieht er nach Neapel und ein Jahr später - nach. Doch hier wird er wieder in irgendeinen Skandal verwickelt und landet erneut im Gefängnis. Sie steckten ihn in den sogenannten Steinsack, aber er schaffte es irgendwie, von dort zu entkommen.

1608 segelte Caravaggio nach Sizilien in die Stadt Syrakus. Er zieht durch die sizilianischen Städte und schreibt seine berühmten Gemälde.

Tod und Verzeihung

Nach einigen Jahren beginnt Kardinal Gonzaga mit Papst Paul V. zu verhandeln, um Caravaggio zu begnadigen. In der Hoffnung auf eine positive Entscheidung plant der Künstler, heimlich näher nach Rom zu ziehen.

Nachdem er jedoch von Neapel aus gesegelt ist, verschwindet er, und über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Es gibt nur Informationen, denen nicht alle Historiker vertrauen, dass er angeblich in der Festung von Palo festgehalten wurde und dann zu Fuß nach Porto Ercole ging.

Dort starb der Meister am 18. Juli aus unbekannten Gründen im Alter von 38 Jahren. Und bereits am 31. Juli wurde ein Dekret erlassen, um Caravaggio zu begnadigen. Parallel dazu wurde auch eine Nachricht über den Tod des Künstlers veröffentlicht.

Wie wir bereits gesagt haben, hatte Caravaggio einen enormen Einfluss auf die Kunst im Allgemeinen und auf die Arbeit vieler herausragender Künstler im Besonderen. Sein gewalttätiger und unglaublich aufbrausender Charakter ist jedoch zu einem Begriff geworden.

Augenzeugen sagen, als er das Gemälde "Die Auferstehung des Lazarus" malte, brauchte er echte Bilder. Als Fan seiner Arbeit befahl er, einen kürzlich ermordeten Mann, der aus dem Grab gegraben wurde, in die Werkstatt zu bringen.

Zwei angeheuerte Babysitter weigerten sich rundweg, zusammen mit der Leiche, die zu verwesen begann, zu posieren. Ohne nachzudenken, zog Caravaggio einen Dolch und zwang sie, sich seinem eigenen Willen zu unterwerfen.

Gemälde von Caravaggio

Unten sind die berühmtesten Gemälde von Caravaggio. Achten Sie auf ihren erstaunlichen Realismus, das erstaunliche Spiel von Licht und Schatten sowie die Genauigkeit bei der Vermittlung der geringsten Emotionen. Es scheint, dass die Helden der Geschichten ihr eigenes Leben führen und nur für einen Moment erstarrten.

"Allrounder" (1594)

"Junge mit Obstkorb"

"Kranker Bacchus" (Detail) (1593)

"Wahrsager" (1594)

"Obstkorb" (1596)

Lautenspieler (Hermitage)

„Die Berufung des Apostels Matthäus“ (1600)

"Der von der Eidechse gebissene Junge"

"Amor der Gewinner", (um 1603)

Porträt von Papst Paul V. von Caravaggio. Derselbe Vater, der den Künstler geächtet hat.

Die phänomenale Kreativität des Genies, die die allgemein akzeptierten Ideen über die Malerei umdrehte, beeinflusste den gesamten Verlauf der Entwicklung der bildenden Kunst nicht nur in Italien, sondern in ganz Europa radikal. Ein notorischer Rebell und ein unermüdlicher Rebell, ein Ausnahmetalent und ein echtes Genie – all dies handelt von Caravaggio, einem großen Künstler und Experimentator, der zum Reformer der europäischen Malerei und über Nacht zu einem der skandalösesten Künstler aller Zeiten wurde.

Caravaggio. Selbstportrait

Biographie von Caravaggio

Michelangelo Merisi, wie der bürgerliche Name des Künstlers klingt, wurde am 29. September 1571 in der Familie des wohlhabenden und ziemlich bekannten Architekten Fermo Merisi in Mailand geboren. Das Geburtsdatum ist ungenau, da keine entsprechenden Dokumente gefunden wurden. Überliefert ist nur der Taufakt vom 30. September, der besagt: "Michelangelo, Sohn von Fermo Merisi und Lucia de Oratoribus, wurde am 30. getauft." Am 29. September feiert die katholische Kirche das Fest des Erzengels Michael und deshalb gilt dieser Tag offenbar als Geburtstag des Künstlers. Michelangelo hatte eine jüngere Schwester namens Caterina und zwei Brüder, von denen einer später Geistlicher wurde.

Im Jahr 1577, während eines weiteren Ausbruchs der Pest, musste die Familie auf der Flucht in die Heimatstadt von Fermo und Lucia in Caravaggio in der Nähe von Mailand gehen. Dennoch gelang es dieser monströsen Krankheit, die Familie Merisi zu überwältigen und Michelangelos Vater, Großvater und Großmutter das Leben zu nehmen.

Nach dem Ende der Epidemie kehrte Caravaggio 1584 nach Mailand zurück und begann im Atelier von Simone Peterzano, einer Schülerin des berühmten Tizian, die Grundlagen der Malerei zu erlernen. Hier begriff er nicht nur die Feinheiten der lombardischen Schule, sondern sammelte auch erste Erfahrungen. Leider sind Merisis in Mailand entstandene Frühwerke bis heute nicht erhalten.

Gemälde von Caravaggio im Palazzo Barberini

1592, kurz nach dem Tod seiner Mutter, ging Michelangelo nach Rom, nachdem er den Besitz seiner Eltern verkauft und den Erlös mit seinen Brüdern geteilt hatte. Obwohl die erste urkundliche Bestätigung der Anwesenheit Merisis in Rom aus dem Jahr 1596 stammt, schließt dies nicht aus, dass der Künstler schon viel früher in der Ewigen Stadt angekommen ist. Vielleicht genoss der junge Mann, der zu einem wilden Leben neigte, einfach ein angenehmes Dasein mit dem Geld, das er nach dem Verkauf des Erbes erhielt. Und als letzteres zu Ende war, musste er sich Arbeit suchen. So landete er im 96. Lebensjahr im Atelier des sizilianischen Künstlers Lorenzo Carli.

Ein junger Mann mit einem Obstkorb. Caravaggio. 1593-1594

Einer der Biographen - Giovanni Pietro Bellori - behauptet jedoch in seinen Notizen, dass Michelangelo Merisi, bevor er in Rom ankam, zusammen mit Peterzano eine Reise nach Venedig unternahm, wo er die Erfahrung der berühmten venezianischen Schule erhielt. Bisher wurden keine dokumentarischen Beweise für Caravaggios Aufenthalt in Venedig in dieser Zeit gefunden, ebenso wie Hinweise in den Schriften anderer Biographen. Und der Einfluss der venezianischen Malschule auf die Entstehung von Caravaggios Stil hätte auch ohne seine Reise in die Republik der Ruhe geschehen können.

Caravaggio in Rom

In einer der Biografien des Künstlers wird erwähnt, dass Merisi seit 1594 mit seinem Freund Pandolfo Pucci zusammenlebte, dank dem er seinen Spitznamen erhielt - Monsignore Insalata, zu Ehren des Salats (in It. insalata), die das einzige Lebensmittel in der Ernährung von Michelangelo war. Dies bestätigt die Tatsache, dass Merizi bereits im 94. Lebensjahr völlig ohne Geld und ohne Dach über dem Kopf zurückblieb.

In Rom arbeitete Caravaggio mit Künstlern wie dem oben erwähnten Lorenzo Carli, Antiveduto Gramatika, mit dem die kreativen Beziehungen sehr flüchtig waren, und schließlich mit Giuseppe Cesari, in dessen Atelier Merisi mehrere Monate verbrachte. Während dieser Zeit half Caravaggio bei der Bemalung einer der Kapellen in der Basilika San Prassede. Die Beziehungen zu Cesari wurden nach einer plötzlichen Krankheit und einem Krankenhausaufenthalt von Caravaggio unterbrochen.

1597 wurde Michelangelo Merisi dank Prospero Orsi, einem engen Freund des Künstlers, von Kardinal Francesco Maria del Monti, einer berühmten Kulturfigur und einem leidenschaftlichen Bewunderer der Künste, bemerkt. Er schätzte nicht nur das Talent des jungen Meisters und erwarb einige seiner Werke für seine Sammlung, sondern nahm auch Caravaggio in seine Dienste. Von diesem Moment an begann der Ruhm des lombardischen Künstlers in den Kreisen des römischen Adels unaufhaltsam zu wachsen. Seine Werke, ausgeführt in einem völlig neuen, nie zuvor gesehenen Stil, wurden Gegenstand lebhafter Diskussionen. Diese Zeit ist auch ein Wendepunkt im Werk von Caravaggio: Mehrfigurige Kompositionen begannen auf seinen Leinwänden zu erscheinen. Eines der ersten Werke dieser Zeit war das Gemälde „Ruhe auf der Flucht nach Ägypten“.

Ruhen Sie sich auf dem Flug nach Ägypten aus. Caravaggio. 1596-1597

In nur wenigen Jahren erreichte der Ruhm von Michelangelo Merisi da Caravaggio unglaubliche Höhen und machte den Künstler zu einer lebenden Legende. Dank Kardinal del Monti erhielt Caravaggio einen großen öffentlichen Auftrag, um Leinwände zu malen, die dem Leben des heiligen Matthäus für die Contarelli-Kapelle in der Kirche San Luigi dei Francesi gewidmet waren. Der Künstler vollendete diese Arbeiten in weniger als einem Jahr.

Gemälde von Caravaggio in der Kirche San Luigi dei Franchesi

Danach begann der Meister, Gemälde zu schreiben für: „Die Kreuzigung des heiligen Petrus“ und „Bekehrung des Apostels Paulus“, die von Monsignore Tiberio Cerasi für seine eigene Familienkapelle in Auftrag gegeben wurden.

Kreuzigung von St. Peter. Caravaggio. 1601

Bekehrung von Saulus. Caravaggio. 1601

Der Provokateur und Genie von Caravaggio

Die Popularität von Caravaggio hörte nicht auf zu wachsen, ebenso wie die Gespräche über ihn nicht aufhörten. Seine Arbeit wurde genauso bewundert wie verurteilt, und Merisi schuf weiterhin seine skandalösen Werke und provozierte die Gesellschaft.

Salome mit dem Kopf Johannes des Täufers. Caravaggio. 1607

Die aufbrausende Natur des Künstlers, Spielsucht und laute Partys ruinierten weiterhin sein Leben, und selbst mehrfache Verhaftungen konnten die rebellische Natur des Genies nicht bändigen.

Giovanni Pietro Bellori, einer der ersten Biographen des Künstlers, beschreibt mehr als einmal Fälle von Caravaggios Beteiligung an Massenschlägereien. Bei einem dieser Zusammenstöße, die in Mailand stattfanden, starb ein junger Mann. Alle Verdachtsmomente fielen auf den eingefleischten Rebellen Merisi, der dringend aus der Stadt fliehen musste, um einer Verhaftung zu entgehen. So landete das Genie in Rom, aber dieser Vorfall wurde ihm keine Lehre.

Die komplexe Natur des Künstlers führte mehr als einmal zu traurigen Konsequenzen. Caravaggio wurde wegen seines ungeheuerlichen Verhaltens, seiner Teilnahme an Kämpfen und Unruhen, seines illegalen Waffenbesitzes usw. wiederholt festgenommen. Und einmal wurde Michelangelo vor Gericht gestellt, weil er zusammen mit seinen Freunden beleidigende Gedichte gegen einen anderen Künstler, Giovanni Baglione, geschrieben und in der ganzen Stadt verteilt hatte. 1605 musste Merisi für mehrere Wochen aus Rom nach Genua fliehen, weil er einen berühmten Notar erstochen hatte, mit dem er sich wegen seiner Geliebten gestritten hatte. Berühmte Staatsmänner und einflussreiche Freunde bewahrten Caravaggio oft vor Verhaftungen und Gefängnisstrafen. Der französische Botschafter soll ihm mehr als einmal zu Hilfe gekommen sein. Aber das war nicht immer so.

Heilige Familie mit Johannes dem Täufer. Caravaggio. Um 1603

Am 28. Mai 1606 kämpfte Caravaggio während eines Ballspiels auf dem Champ de Mars mit Mariano Pasculone. Niemand kannte die genaue Ursache des Kampfes. Einige sagten, dass eine Frau zwischen ihnen stand, andere - dass der Grund politische Differenzen seien. Aber wie dem auch sei, Merizi wurde dadurch schwer verletzt und sein Gegner getötet. Trotz der Tatsache, dass es Michelangelo gelang, vom Tatort zu fliehen, fand der Prozess in diesem Fall auch ohne Beteiligung des Angeklagten statt.

Spalte Filippo I. Gravur.

Diesmal fiel das Gerichtsurteil sehr grausam aus: Caravaggio wurde zur Enthauptung verurteilt. Jetzt war es für Merisi nicht sicher, auf die Straße zu gehen - das Urteil konnte von jedem vollstreckt werden, der den Schuldigen identifizierte. Vielleicht hatte Caravaggio einfach Glück, denn diesmal kamen sie ihm zu Hilfe. Spalte Filippo I. Ein Vertreter einer römischen Adelsfamilie half dem Künstler nicht nur bei der Flucht aus Rom, sondern lieferte der Staatsanwaltschaft auch eine Reihe von Beweisen für Michelangelos Unschuld und überzeugte seine zahlreichen Verwandten, Zeugen dafür zu werden. Einige Monate später schickte die Colonna Caravaggio nach Neapel zu seinen Verwandten, wo er fast ein Jahr blieb. In dieser Zeit gelang es dem Meister, viele Werke zu schaffen, darunter:

„Die Heilige Familie mit Johannes dem Täufer“ (1607), derzeit in Privatbesitz;
„Salome mit dem Kopf Johannes des Täufers“ (1607), im Fundus der National Gallery in London;
Die Rosenkranzmadonna, die von der Familie Carafa-Colonna in Auftrag gegeben wurde, ist eines der bedeutendsten Werke dieser Zeit.

Madonna des Rosenkranzes. Caravaggio. 1607

Nach Neapel ging Caravaggio, der unter dem Schutz von Colonna blieb, nach Malta. Hier lernte Merisi den großen Lehrer des Johanniterordens (Malteserorden) kennen und wurde ein Jahr später, im Juli 1608, nach einer besonderen Ausbildung zum Ritter geweiht. Es schien, dass sich das Leben zu verbessern begann, aber der schlechte Charakter des Künstlers macht sich hier bemerkbar. Nach einem heftigen Streit mit einem höherrangigen Ordensritter kam Merisis Beteiligung an dem Mord in Rom ans Licht. In der Folge wurde er festgenommen. Aber auch hier hatte Caravaggio Glück. Es gelang ihm, aus dem Gefängnis zu fliehen und ohne Probleme nach Sizilien zu gelangen, wo er einige Zeit bei seinem alten Freund blieb.

Die letzten Lebensjahre Caravaggios

Kurz darauf kehrte Caravaggio nach Neapel zurück, wo ihn im Sommer 1609 Unbekannte überfielen und versuchten, ihn zu töten. Der Versuch war glücklicherweise erfolglos, aber Gerüchte über seinen Tod hatten sich bereits in der ganzen Stadt verbreitet. Hier, in Neapel, lebte Merisi fast ein Jahr bei der Marquise Constance Colonna, bis aus Rom die Nachricht kam, dass Papst Paul V. ein Dokument über seine Begnadigung vorbereitete.

Papst Paul V. Caravaggio. Datum unbekannt

Im Juli 1610 reiste Caravaggio mit einem kleinen Schiff nach Rom, das regelmäßig zwischen Neapel und Porto Ercole (Toskana) verkehrte. Dieser Flug beinhaltete nicht das Anlaufen des Hafens von Ladispoli, wo Caravaggio aussteigen sollte, die Reise des Künstlers sollte jedoch gemäß bestimmten Vereinbarungen so stattfinden. Unvorhergesehene Umstände hinderten das Schiff daran, an diesem Ziel festzumachen, und Merisi musste das Board ohne Gepäck verlassen. Alles wäre nicht so traurig, wenn die Truhen des Maestros nicht eine ziemlich wertvolle Fracht enthalten würden - schriftliche Vereinbarungen mit Kardinal Scipione Borghese, Caravaggio im Austausch für einige seiner Gemälde zu begnadigen. Und das Schiff setzte derweil seinen Weg fort. Hier wurde dem berühmten Künstler wieder geholfen und geholfen, so schnell wie möglich in Porto Ercole anzukommen, um das abzuholen, was er brauchte. Aber so sehr er sich auch bemühte, das Schiff war bereits in die entgegengesetzte Richtung abgefahren, und jetzt würde es möglich sein, das hochgeschätzte Dokument nur noch durch die Rückkehr nach Neapel zu holen.

Von einer plötzlichen Krankheit erschöpft, blieb Caravaggio in Porto Ercole, wo man vergeblich versuchte, ihn auf die Beine zu stellen. Michelangelo Merisi da Caravaggio starb am 18. Juli 1610 vermutlich an einer Darminfektion.

Der Tod von Caravaggio ist in der Tat mysteriös und es gibt immer noch keinen Konsens über die wahre Todesursache des großen Künstlers. Einer der modernen Forscher des Lebens und Werks von Michelangelo Merisi erklärte unter Bezugnahme auf die Archivdokumente des Vatikans, dass Ladispoli die letzte Zuflucht des großen Künstlers wurde und er überhaupt nicht an einer Art Infektion starb, sondern am Händen der Herren des Malteserordens.

"Caravaggio hat alle Vorstellungen darüber, was die Malerei ziert und wie sich ein Künstler zu verhalten hat, auf den Kopf gestellt."

J.P. Bellory.

Der Künstler, der die Richtung in der europäischen Malerei erfunden hat, vertreten durch Anhänger Caravaggio, die in den 1610-40er Jahren existierte. Als Alternative in Rom entstanden Akademismus Brüder Carracci. Der Caravaggismus ist gekennzeichnet durch Demokratismus künstlerischer Ideale, Interesse an der direkten Wiedergabe der Natur, Dramatisierung des Bildes mit Hilfe von Licht- und Schattenkontrasten, der Wunsch, ein Gefühl für die greifbare Materialität von Objekten zu vermitteln, Nahaufnahmen, die Monumentalisierung von Genremotiven (Wahrsagerszenen, Musikfiguren usw.) und im Gegenteil alltägliche Interpretationen religiöser und mythologischer Themen.

Seine Innovation, über die sie so einhellig und leidenschaftlich schrieben, bestand den Caravaggio-Biographen zufolge zunächst einmal darin, die klassischen Vorbilder der Kunst der Antike und der Renaissance zu ignorieren, allgemein anerkannte künstlerische Autoritäten zu missachten und sich angeblich vollständig und bedingungslos an sie zu wenden „Natur“, so wie sie ist. „Er hat sich geschworen, keinen einzigen Schlag zu machen, außer aus dem Leben“, sagt Zandrart. Aber es muss daran erinnert werden, dass das Studium des Menschen und der ihn umgebenden realen Welt die Grundlage der künstlerischen Weltanschauung der Meister der italienischen Renaissance war, für die „Natur“ auch als Grundlage ihrer kreativen Methode diente. Doch im Streben nach der „strengen und verhältnismäßigen Harmonie aller Teile“, von der Leon Battista Alberta sprach, entwickelten die Renaissance-Künstler, die sich vor den antiken Klassikern verneigten, ihre eigene Vorstellung von einem verallgemeinerten realistischen Idealbild einer Person auf seiner Grundlage. Getreu den Ideen des synthetischen Renaissance-Realismus adelten sie ihre Natur, hoben sie über das Niveau der umgebenden Realität, verherrlichten sie und drückten sie in Formen aus, die den von ihnen entwickelten ästhetischen Konzepten und Prinzipien angemessen waren. Und Caravaggio, sagt Bellori, „begann zu schreiben, seinem eigenen Talent gehorchend, nicht den hervorragendsten Marmorschöpfungen der Antike und dem berühmten Gemälde Raffaels folgend, sondern sie fast verachtend, indem er nur die Natur als Objekt für seinen Pinsel erkannte. Als sie ihn an die berühmtesten Statuen von Phidias oder Glycon als Vorbilder für den Unterricht erinnerten, deutete er, anstatt zu antworten, mit dem Finger auf Menschenmassen und sagte, es sei genug, von der Natur zu lernen, „Realismus-Einfachheit zu malen

Caravaggio (richtiger Name - Merisi Merisi) Michelangelo da (1573-1610), italienischer Maler. Begründer des Realismus. Tendenzen in der europäischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Einführung der Demokratie, gesteigertes Gefühl für Materialität, emotionale Spannung, ausgedrückt durch Kontraste von Licht und Schatten (Karavagismus). Caravaggios Malerei zeichnet sich durch Lakonismus und Einfachheit der Komposition, energische plastische Modellierung aus. Der Autor religiöser Kompositionen von außergewöhnlicher dramatischer Kraft ("Die Grablegung", ca. 1602-04), mythologisch. ("Bacchus", 1592-93) und Genrebilder ("Lute Player", 1595). Michelangelo Merisi, Spitzname Caravaggio, ist ein Künstler, der einer mächtigen realistischen Bewegung in der Kunst seinen Namen gab, die Anhänger in ganz Westeuropa fand. Die einzige Quelle, aus der Caravaggio es für würdig erachtet, Themen der Kunst zu schöpfen, ist die umgebende Realität. Die realistischen Prinzipien von Caravaggio machen ihn zum Erben der Renaissance, obwohl er die klassischen Traditionen stürzte. Caravaggios Methode war das Gegenteil von Akademismus, und der Künstler selbst rebellierte rebellisch gegen ihn und behauptete seine eigenen Prinzipien. Daher der Appell (nicht ohne Anfechtung anerkannter Normen) an ungewöhnliche Charaktere wie Spieler, Betrüger, Wahrsager und verschiedene Arten von Abenteurern, mit deren Bildern Caravaggio den Grundstein für die Alltagsmalerei eines zutiefst realistischen Geistes legte und die Beobachtung der niederländischen Gattung mit der Klarheit und ziselierten Form der italienischen Schule ("Lute Player", um 1595; "Players", 1594-1595). Aber die Hauptthemen für den Meister sind religiöse Themen – Altarbilder – die Caravaggio mit wirklich innovativem Mut lebensecht verkörpert. In „Der Evangelist Matthäus mit einem Engel“ sieht der Apostel aus wie ein Bauer, er hat raue Hände, die mit harter Arbeit vertraut sind, sein faltiges Gesicht ist angespannt von einer ungewöhnlichen Beschäftigung – dem Lesen. Caravaggio hat eine stark plastische Modellierung der Form, er trägt Farbe in großen, breiten Flächen auf und holt mit Licht die wichtigsten Teile der Komposition aus der Dunkelheit. Dieses scharfe Hell-Dunkel, der Kontrast der Farbflecken, schafft eine Atmosphäre innerer Spannung, Dramatik, Erregung und großer Aufrichtigkeit. Caravaggio kleidet seine Helden in moderne Gewänder, stellt sie in eine einfache, dem Publikum vertraute Umgebung, wodurch eine noch größere Überzeugungskraft erreicht wird. Die Werke von Caravaggio erreichten manchmal eine solche Kraft realistischer Ausdruckskraft, dass die Kunden sie ablehnten, da sie in den Bildern keine angemessene Frömmigkeit und Idealität sahen. Die Vorliebe für naturalistische Details, für die Authentizität der Situation überschattet nicht die Hauptsache in den Werken Caravaggios, von denen die besten gefühlsbetont, zutiefst dramatisch und erhaben sind ("Die Grablegung", 1602). Monumentalität, Majestät der Kompositionen, skulpturale Form, klassische Klarheit der Zeichnung sind charakteristisch für das reife Schaffen des Meisters. Gleichzeitig werden die Abstufungen von Licht und Schatten weicher, die Farbnuancen dünner, der Raum luftiger („Maria Himmelfahrt“, 1606). Das Gemälde wurde aufgrund der realistischen Darstellung der Szene vom Auftraggeber nicht erkannt ). Die Kunst von Caravaggio ist eine sehr komplexe Reihe kreativer Tendenzen und Ergebnisse. Dies ist ein Bündel von Problemen, deren Relevanz sich nicht nur auf die ersten Jahrzehnte der europäischen Malerei des 17. Jahrhunderts beschränkt, sondern sich auf viele wichtige Phänomene der nachfolgenden Stadien dieser Epoche erstreckt.

Der kreative Weg von Caravaggio umfasst nur zwei unvollständige Jahrzehnte, genau an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert. Die Herausbildung und überdies die rasante Herausbildung eines neuen Weltbildes und die Entwicklung einer neuen künstlerischen Methode wurden von Caravaggio nicht nur von lichten Einsichten und kühnen Durchbrüchen in die Zukunft begleitet, sondern auch von Rückzügen, Kompromissen und unerwarteten Zuckungen verschiedene Richtungen. Als Hauptbereich von Caravaggios Schaffen erwies sich der traditionelle Themenkreis der christlichen Mythologie in Leinwänden zu religiösen Themen. Von den weiteren charakteristischen Merkmalen von Caravaggios Repertoire fallen einige wenige Werke über die Handlung antiker Mythen und die trotzig demonstrative Annäherung ihrer Figuren an die Welt der Realität durch eine angemessen interpretierte Erscheinung und ironische Kostüme auf. Bereits die erste, frühe Phase von Caravaggios schöpferischer Entwicklung ist von großer problematischer Komplexität geprägt. Eine unmittelbare, unmittelbare Vision eines „Stücks Realität“ mit starker Betonung seiner lebendigen Authentizität konnte dem Obligatorischen vor der Einbettung von Bildern in eine mythologische Form nicht widersprechen, da eine solche Mythologisierung bereits zunächst Zeichen der thematischen Verallgemeinerung, der Überhöhung, trug des Bildes über dem Singular und Transienten. Das Schaffensschicksal Caravaggios entwickelte sich so, dass er von seinen Anfängen an als Reformator der Malerei fungierte, als der Geist des kühnen Experiments seiner Reife des konzeptionellen Denkens noch voraus war. Die frühe Phase seiner Kunst ist daher am stärksten von widersprüchlichen Bestrebungen durchdrungen. Es wäre schwierig, darin den thematischen Hauptkanal und die diesem Kanal entsprechende führende Gattungsform zu bestimmen. In den gleichen Jahren erscheinen Werke unterschiedlichster inhaltlicher Ausrichtung und ebenso unterschiedlicher typologischer Qualitäten. In weniger als vier Jahren den Weg vom „Junger Mann mit Obstkorb“ zum „Kartenspieler“ zurückgelegt, scheint der Künstler die Ressourcen der Genremalerei erschöpft zu haben, die ihr in dieser Evolutionsphase zustehen. Anscheinend hat es sich bisher als zu begrenzt in seinen Fähigkeiten herausgestellt, um die Grundlage für Bilder einer wirklich breiten thematischen Abdeckung zu werden. Dass dies tatsächlich so war, folgt nicht nur aus dem Beispiel von Caravaggio selbst, sondern aus der ganzen Erfahrung seiner vielen italienischen und europäischen Anhänger, die die innovativen Qualitäten seiner frühen Werke schnell zu schätzen wussten und sie übernahmen. Nach 1596 treffen wir bei ihm nicht mehr auf Genrekompositionen: Von nun an widmet sich Caravaggio ganz mythologischen Themen, auf denen er seit den ersten Jahren seiner Karriere zu arbeiten begann, parallel zu Recherchen auf dem Gebiet der Genremalerei. Die Interpretation des mythologischen Themas durch Caravaggio ist für uns umso interessanter, als er es aus anderen Ausgangspositionen anspricht als die Maler der vorangegangenen Zeit, da ihm die ganze ihm innewohnende Schärfe der unmittelbaren Wahrnehmung der lebendigen Wirklichkeit erhalten bleibt Werke dieser Themenlinie im Werk Caravaggios sind klein und fanden im Gegensatz zu seinen Genremotiven in der europäischen Malerei der ersten Jahrzehnte des 17. Jahrhunderts keine so große Resonanz. Aber in der allgemeinen Perspektive der Ära war die travestische Herangehensweise an das mythologische Thema eine wichtige Entdeckung: Hier war der Beginn einer der wichtigen figurativen Linien in der mythologischen Poetik von Velasquez, die sich in einer ganzen Reihe seiner berühmten Werke bemerkbar machte Kreationen, von Bacchus bis Venus mit einem Spiegel. Neben dieser Werkgruppe entwickelte sich im Werk Caravaggios eine dritte thematische Linie, die als die Linie des traditionellen Mythologismus bezeichnet werden kann. Das mythologische Thema ist für ihre Arbeiten kein äußerer Anlass, kein Rahmen, keine semantische Parallele zum verkörperten Bild, sondern dessen unmittelbare Basis. Anstelle eines doppelten Systems figurativer Entsprechungen, wie wir es bei Bacchus beobachten konnten, entsteht in den Schöpfungen dieser Linie eine Synthese einer homogeneren Ordnung. Doch auf diese Weise nähert sich Caravaggio zwangsläufig der traditionellen, organischen Poetik des Mythos in der Malerei, mit althergebrachten Methoden der figurativen Verkörperung. Der Contarelli-Zyklus in der romanischen Kirche San Luigi dei Francesi ist die erste große Schöpfung des reifen Caravaggio, der für die europäische Malerei des 17. Jahrhunderts in einigen ihrer vielversprechendsten Schaffensrichtungen von programmatischer Bedeutung ist. Es ist etwas Bedeutsames an der Tatsache, dass diese besondere Reihe von Staffeleikompositionen, die genau um die Jahrhundertwende von 1599 bis 1602 entstanden sind, ein neues Jahrhundert eröffnen. So war die Wende zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert durch das Auftauchen von Caravaggio zu neuen künstlerischen Horizonten gekennzeichnet. Dass das Problem der Synthese von Realität und Mythos in einem großformatigen Bild schließlich seine fruchtbare Lösung fand, gab den neuen Schöpfungen des Meisters das Gepräge einer besonderen Intensität schöpferischer Selbsterschließung. Der Dreijahreszeitraum zwischen 1599 und 1602 kann aufgrund der außerordentlichen Dichte der größten Leistungen, die auf diese Jahre fallen, als die produktivste Phase seiner Tätigkeit bezeichnet werden. Zeugnisse des kreativen Aufschwungs, den der Meister neben den hohen künstlerischen Verdiensten seiner Werke erlebte, können als seine rasende Effizienz dienen, die die gleichzeitige Entstehung der wichtigsten Gemälde für zwei Zyklen ermöglichte - Contarelli und Cerasi (einschließlich zusätzliche Optionen statt nicht akzeptierter Gemälde) - und andere herausragende Arbeiten. Licht und Plastizität sind Caravaggio vertraute künstlerische Mittel, aber es ist schwierig, seine anderen Werke zu nennen, bei denen das Ausmaß ihrer Wirkung eine solche Kraft erreichen würde. Die erste der majestätischen Altarkompositionen des neuen Typs war die Grablegung des Vatikans von 1602-1604, bestimmt für eine der neuesten barocken Kirchen in Rom – die Kirche Santa Maria in Vallicella (Chiesa Nuova). Dieses Werk ist als erster Versuch zu werten, Caravaggios innewohnenden Realitätssinn mit feierlicher Repräsentativität zu verbinden, einer Art „Repräsentationsdrama“, das so charakteristisch für das in diesem Jahrhundert entwickelte Konzept der Altarmalerei ist.

Die dramatischen Ereignisse von 1606, die zur Flucht Caravaggios nach Süditalien führten, waren die Grenze zwischen seiner reifen und späten Kunst.

Das Bild der Entwicklung von Caravaggios Kunst in seinen letzten vier Lebensjahren wird durch viele Umstände erschwert. Schwierige und verwirrende Lebenswechsel des Künstlers spiegeln sich auf die eine oder andere Weise in der Arbeit an neuen Werken wider - über die Art ihrer Ausführung, über den Grad ihrer Vollständigkeit und nicht zuletzt über die Sicherheit vieler von ihnen. Unter den Schöpfungen dieser Jahre werden wir vielleicht kein einziges finden, das an Stärke und Kapitalismus der bildnerischen und koloristischen Verkörperung, an Perfektion und Vollständigkeit des Ganzen seinem Schlüssel ebenbürtig wäre Werke vergangener Jahre. Die Hauptsache in den späteren Werken von Caravaggio ist der Mut und die Perspektive der darin eingebetteten künstlerischen Ideen und der vom Meister vorgeschlagenen malerischen Lösungen. Trotz der äußerst ungünstigen äußeren Bedingungen zeigten sich nun die führenden Qualitäten seiner Kunst mit aller Deutlichkeit. Caravaggios Verlangen nach großformatigen Bildern hat sich nicht nur erhalten, sondern sogar noch verstärkt: Der Anteil großer Altarkompositionen unter seinen Werken ist heute noch höher als zuvor. Das figurative Spektrum seiner Lösungen ist breiter geworden, ihr Stil ist vielfältiger, die typologischen Formen sind vielfältiger und das Problem „Mythos - Realität“ durchzieht seine Kunst, obwohl es in den von den Haupttrends angegebenen Richtungen gelöst wird seine Arbeit der vergangenen Jahre erscheint nun in einer größeren Anzahl von figurativen Optionen. Caravaggio zeichnete sich schon immer durch eine Abneigung gegen Einheitlichkeit aus, gegen die Wiederverwendung eines einst akzeptierten Konzepts eines Gemäldes, aber vielleicht war er noch nie so komplex und vielfältig wie in seinem Spätwerk.

Michelangelo Caravaggio (1571 - 1610) - Italienischer Künstler, Reformator der europäischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Begründer des Realismus in der Malerei, einer der größten Meister des Barock. Er war einer der ersten, der den Schreibstil "Chiaroscuro" anwandte - einen scharfen Gegensatz von Licht und Schatten. Keine einzige Zeichnung oder Skizze wurde gefunden, der Künstler setzte seine komplexen Kompositionen sofort auf Leinwand um.

Leben und Werk Caravaggios

Italienischer Maler. Geboren am 28.09.1573. Studierte in Mailand (1584-1588); wirkte in Rom (bis 1606), Neapel (1607 und 1609-1610), auf den Inseln Malta und Sizilien (1608-1609). Caravaggio, der keiner bestimmten Kunstrichtung angehörte, kontrastierte bereits in seinen frühen Werken die individuelle Ausdruckskraft des Vorbildes mit schlichten Alltagsmotiven („Kleiner kranker Bacchus“, „Junger Mann mit Obstkorb“ – beide in der Galleria Borghese , Rom) bis hin zur Idealisierung von Bildern und der allegorischen Interpretation der Handlung, die für die Kunst des Manierismus und Akademismus charakteristisch ist.

Kleiner kranker Bacchus Jüngling mit Früchtekorb Ruhe auf dem Flug nach Ägypten Wahrsager

Er gab eine völlig neue, intime psychologische Interpretation traditioneller religiöser Themen („Ruhe auf der Flucht nach Ägypten“, Galerie Doria Pamphilj, Rom). Der Künstler leistete einen großen Beitrag zur Entwicklung des alltäglichen Genres („The Fortuneteller“, Louvre, Paris und andere).

Die reifen Werke des Künstlers Caravaggio sind monumentale Gemälde von außergewöhnlicher dramatischer Kraft („Die Berufung des Apostels Matthäus“ und „Das Martyrium des Apostels Matthäus“, 1599-1600, die Kirche San Luigi dei Francesi in Rom; „Die Grablegung “, 1602–1604, Pinakothek, Vatikan; „Marientod“, um 1605–1606, Louvre, Paris).

Die Berufung des Apostels Matthäus Das Martyrium des Apostels Matthäus Die Grablegung des Grabes Der Tod Mariens

Die malerische Art von Caravaggio in dieser Zeit basiert auf starken Licht- und Schattenkontrasten, ausdrucksstarker Einfachheit der Gesten, kraftvoller Modellierung von Volumen, Farbsättigung - Techniken, die emotionale Spannung erzeugen, akute Affektierung von Gefühlen. Betonte „einfache Leute“-Typen, die Durchsetzung der Ideale der Demokratie stellten Caravaggio in Opposition zur zeitgenössischen Kunst, verurteilten ihn in den letzten Jahren seines Lebens dazu, durch Süditalien zu wandern. In seinen späteren Werken thematisiert Caravaggio die menschliche Einsamkeit in einer feindseligen Welt, ihn zieht das Bild einer kleinen Gemeinschaft von Menschen an, die durch familiäre Nähe und Wärme verbunden sind („Das Begräbnis der Heiligen Lucia“, 1608, die Kirche von Santa Lucia, Syrakus).

Das Licht in seinen Bildern wird weich und bewegend, die Farbe tendiert zur tonalen Einheit, die Schreibweise nimmt den Charakter freier Improvisation an. Die Ereignisse in Caravaggios Biographie sind in ihrer Dramatik frappierend. Caravaggio hatte einen sehr aufbrausenden, unausgeglichenen und komplexen Charakter. Ab 1600, der Zeit des höchsten kreativen Aufschwungs von Caravaggio, tauchte sein Name ständig in den Protokollen der römischen Polizei auf.

Zunächst begingen Caravaggio und seine Freunde kleinere illegale Handlungen (Drohungen, obszöne Gedichte, Beleidigungen), für die er vor Gericht gestellt wurde. Doch 1606 beging der Künstler im Eifer eines Streits während eines Ballspiels einen Mord und muss sich seither vor der Polizei verstecken.

Nach dem Mord floh der Künstler von Rom nach Neapel. Dort arbeitete er weiter an großen Aufträgen; seine Kunst hatte entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der neapolitanischen Malschule. 1608 zog Caravaggio nach Malta, wo er ein Porträt des Meisters des Malteserordens malte und selbst dem Orden beitrat. Doch schon bald musste Caravaggio wegen seines aufbrausenden Temperaments von dort nach Sizilien fliehen. Nachdem der Künstler einige Zeit auf Sizilien gelebt hatte, kehrte er 1609 nach Neapel zurück, wo er in einer Hafenkneipe überfallen und verstümmelt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war Caravaggio bereits an Malaria erkrankt, an der er am 18. Juli 1610 starb. Der harte Realismus von Caravaggio wurde von seinen Zeitgenossen, Anhängern der "hohen Kunst", nicht verstanden. Die Berufung auf die Natur, die er in seinen Werken zum direkten Gegenstand des Bildes machte, und die Wahrhaftigkeit ihrer Interpretation verursachten viele Angriffe von Geistlichen und Beamten auf den Künstler. Trotzdem gab es in Italien selbst viele seiner Anhänger, die Karavagen genannt wurden.

Der Einfluss von Caravaggio auf die Kunstwelt

Die kreative Art Caravaggios hatte direkten Einfluss auf die Entstehung der Strömung des Caravaggismus, einer eigenständigen Strömung in der europäischen Kunst des 17. Jahrhunderts. Der Caravaggismus ist gekennzeichnet durch den Demokratismus des figurativen Systems, einen gesteigerten Sinn für reale Objektivität, die Materialität des Bildes, die aktive Rolle von Licht- und Schattenkontrasten in der malerischen und plastischen Lösung des Bildes, die Monumentalisierung von Genre- und Alltagsmotiven. In Italien, wo die Tendenzen des Caravaggismus bis zum Ende des 17. Jahrhunderts relevant blieben und sich besonders in der Malerei von Rom, Genua und Neapel auswirkten, war die kraftvollste und originellste Interpretation des Erbes von Caravaggio das Werk des italienischen Künstlers Orazio Gentileschi und seine Tochter Artemisia.

Aber noch bedeutender war der Einfluss von Caravaggios Werk außerhalb Italiens.

Kein einziger bedeutender Maler dieser Zeit ging an der Leidenschaft für den Karavismus vorbei, der eine wichtige Etappe auf dem Weg der europäischen realistischen Kunst war. Unter den europäischen Meistern des Caravagismus außerhalb Italiens sind die Werke der Utrechter Caravagists in Holland (Gerrit van Honthorst, Hendrik Terbruggen usw.) sowie Jusepe de Ribera in Spanien und Adam Elsheimer in Deutschland die bedeutendsten. Peter Paul Rubens, Diego Velazquez, Rembrandt van Rijn, Georges de Latour durchliefen das Stadium des Karavaggismus. Der Einfluss einzelner Methoden des Karavagismus ist auch in den Werken einiger Meister des Akademismus (Guido Reni, Sebastiano Ricci in Italien und William-Adolf Bouguereau in Frankreich) und des Barock (Karel Shkret in der Tschechischen Republik und andere) zu spüren.

Caravaggios Hingabe an den Realismus ging manchmal sehr weit.

Ein solcher Extremfall ist die Entstehungsgeschichte des Gemäldes „Die Auferstehung des Lazarus“. Unter Bezugnahme auf die Aussagen von Augenzeugen erzählt der Schriftsteller Suzinno, wie der Künstler befahl, die Leiche eines kürzlich ermordeten jungen Mannes, der aus dem Grab gegraben wurde, in den geräumigen Raum des Krankenhauses der Bruderschaft der Kreuzfahrer zu bringen und der Reihe nach zu entkleiden um beim Schreiben von Lazarus eine größere Authentizität zu erreichen. Zwei angeheuerte Sitter weigerten sich rundweg, zu posieren, und hielten einen Leichnam in den Händen, der bereits begonnen hatte, sich zu verwesen. Dann zog Caravaggio wütend einen Dolch und zwang sie, sich seinem Willen mit Gewalt zu unterwerfen.

Italienischer Maler, einer der größten Vertreter des Barock Michelangelo Merisi da Caravaggio (Michelangelo Merisi da Caravaggio) wurde am 28. September 1573 im italienischen Dorf Caravaggio geboren. Sein Vater war Haushofmeister und Architekt des Marquis Caravaggio. Bis in die frühen 1590er Jahre studierte Michelangelo da Caravaggio bei dem Mailänder Maler Simone Peterzano und ging um 1593 nach Rom. Zuerst war er in Armut, er arbeitete für einen Lohn. Einige Zeit später nahm der modische Maler Cesari d'Arpino Caravaggio als Assistenten in seine Werkstatt, wo er Stillleben auf den monumentalen Gemälden des Besitzers malte.

Zu dieser Zeit entstanden Gemälde von Caravaggio wie „Little Sick Bacchus“ und „Boy with a Basket of Fruit“.

Von Natur aus ein Künstler, der ihn in schwierige und gefährliche Situationen stürzte. Er lieferte sich viele Duelle, für die er immer wieder im Gefängnis landete. Verbrachte oft Tage in Gesellschaft von Spielern, Betrügern, Schlägern, Abenteurern. Sein Name tauchte oft in Polizeichroniken auf.

1595 fand Caravaggio in Kardinal Francesco Maria del Monte einen einflussreichen Förderer, der ihn in das künstlerische Umfeld Roms einführte. Für Kardinal del Monte malte der Künstler einige seiner besten Gemälde – „Obstkorb“, „Bacchus“ und „Lautenspieler“. In den späten 1590er Jahren schuf der Künstler Werke wie "Konzert", "Amor der Gewinner", "Wahrsager", "Narzisse". Caravaggio eröffnete neue Möglichkeiten der Malerei und wandte sich zunächst dem „reinen“ Stilleben und „Abenteuer“-Genre zu, das von seinen Anhängern weiterentwickelt wurde und in der europäischen Malerei des 17. Jahrhunderts beliebt war.

Zu den frühen religiösen Werken Caravaggios gehören die Gemälde „Heilige Martha im Gespräch mit Maria Magdalena“, „Heilige Katharina von Alexandria“, „Heilige Maria Magdalena“, „Die Ekstase des heiligen Franziskus“, „Ruhe auf der Flucht nach Ägypten“, „Judith“, „Opfer Abrahams“ .

An der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert schuf Caravaggio zwei Gemäldezyklen mit Szenen aus dem Leben der Apostel. In den Jahren 1597-1600 wurden drei dem Apostel Matthäus gewidmete Gemälde für die Contarelli-Kapelle in der Kirche San Luigi dei Francesi in Rom gemalt. Davon sind nur zwei erhalten – „Die Berufung des Apostels Matthäus“ und „Das Martyrium des Apostels Matthäus“ (1599-1600). Für die Cerasi-Kapelle in der Kirche Santa Maria del Popolo in Rom führte Caravaggio zwei Kompositionen auf – „Die Bekehrung Saulus“ und „Die Kreuzigung des Apostels Petrus“.

1602-1604 malte der Künstler „Die Grablegung“ („Kreuzabnahme“) für die Kirche Santa Maria in Valicella in Rom. 1603-1606 schuf er die Komposition "Madonna di Loreto" für die Kirche Sant'Agostino. 1606 entstand das Gemälde „Mariä Himmelfahrt“.

Nach einem Streit bei einem Ballspiel und der Ermordung seines Rivalen Rannuccio Tommasoni floh Caravaggio 1606 von Rom nach Neapel, von wo er 1607 auf die Insel Malta übersiedelte, wo er in den Malteserorden aufgenommen wurde. Nach einem Streit mit einem hochrangigen Ordensmitglied wurde er jedoch inhaftiert, von wo er nach Sizilien und dann nach Süditalien floh.

1609 kehrte Caravaggio erneut nach Neapel zurück, wo er auf Begnadigung und die Erlaubnis zur Rückkehr nach Rom wartete.

Während der Wanderzeit schuf der Künstler eine Reihe herausragender Werke religiöser Malerei. In Neapel malte er große Altarbilder Die Sieben Werke der Barmherzigkeit (Kirche Pio Monte della Misaricordia), Die Rosenkranzmadonna und Die Geißelung Christi. In Malta schuf er für den Tempel von San Domenico Maggiore die Leinwände „Die Enthauptung Johannes des Täufers“ und „Der heilige Hieronymus“, auf Sizilien – „Das Begräbnis von St. Lucia“ für die Kirche von St. Lucia, „The Auferstehung des Lazarus“ für den genuesischen Kaufmann Lazzari und „Die Anbetung der Hirten“ für die Kirche Santa Maria degli Angeli. Zu den letzten Werken Caravaggios gehört auch das Gemälde „David mit dem Haupt von Goliath“, in dem das Haupt von Goliath vermutlich ein Selbstporträt des Künstlers darstellt.

Nachdem Kardinal Gonzaga eine Begnadigung erhalten hatte, lud der Künstler 1610 seine Habseligkeiten auf ein Schiff, um nach Rom zurückzukehren, erreichte jedoch nie sein Ziel. An der Küste wurde er fälschlicherweise von den spanischen Wachen festgenommen und drei Tage lang festgehalten.

Am 18. Juli 1610 starb Caravaggio im Alter von 37 Jahren an einem Malariaanfall in der italienischen Stadt Porto Ercole.

Das Werk von Caravaggio hatte nicht nur einen bedeutenden Einfluss auf viele italienische Künstler des 17. Jahrhunderts, sondern auch auf die führenden westeuropäischen Meister - Peter Paul Rubens, Diego Velazquez, José de Ribera - und führte auch zu einer neuen Kunstrichtung - Karavaggismus.

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