Fotos von Leo Tolstoi in guter Qualität. Leo Tolstoi in Fotografien

Valeria Dmitrieva, Forscherin in der Abteilung für Wanderausstellungen des Museums-Anwesens von Yasnaya Polyana, erzählt über die Familienbräuche und -traditionen der Familie des Grafen.

Valeria Dmitrieva

Bevor er Sofya Andreevna kennenlernte, hatte Lev Nikolayevich, damals ein junger Schriftsteller und ein beneidenswerter Bräutigam, mehrere Jahre versucht, eine Braut zu finden. In Häusern, in denen es Mädchen im heiratsfähigen Alter gab, wurde er gerne aufgenommen. Er korrespondierte mit vielen potentiellen Bräuten, suchte, wählte, bewertete ... Und dann führte ihn eines Tages ein glücklicher Zufall in das Haus der Berses, mit denen er vertraut war. Diese wunderbare Familie hat gleich drei Töchter großgezogen: die älteste Lisa, die mittlere Sonya und die jüngste Tanya. Lisa war leidenschaftlich in Graf Tolstoi verliebt. Das Mädchen verbarg ihre Gefühle nicht, und ihre Umgebung betrachtete Tolstoi bereits als die älteste der Schwestern. Aber Lew Nikolajewitsch war anderer Meinung.

Der Schriftsteller selbst hegte zärtliche Gefühle für Sonya Bers, was er ihr in seiner berühmten Botschaft andeutete.

Auf den Kartentisch schrieb der Graf mit Kreide die Anfangsbuchstaben von drei Sätzen: „V. m. und p.s. Mit. Und. N. m.m.s. und n. Mit. In c. Mit. Mit. l. v. N. m. und c. Mit. L. Z. m. von V. Mit. T". Später schrieb Tolstoi, dass von diesem Moment sein ganzes zukünftiges Leben abhinge.

Lew Nikolajewitsch Tolstoi, Foto, 1868

Nach seinem Plan musste Sofya Andreevna die Nachricht enträtseln. Wenn sie den Text entziffert, dann ist sie sein Schicksal. Und Sofya Andreevna verstand, was Lev Nikolaevich meinte: „Ihre Jugend und das Bedürfnis nach Glück erinnern mich zu lebhaft an mein Alter und die Unmöglichkeit des Glücks. In Ihrer Familie gibt es ein falsches Bild von mir und Ihrer Schwester Lisa. Beschütze mich, dich und deine Schwester Tanechka. Sie schrieb, es sei Vorsehung. Tolstoi beschrieb diesen Moment übrigens später im Roman Anna Karenina. Mit Kreide auf dem Kartentisch verschlüsselte Konstantin Levin Kittys Heiratsantrag.

Sofia Andreevna Tolstaya, 1860er Jahre

Happy Lev Nikolayevich schrieb einen Heiratsantrag und schickte ihn an die Bers. Sowohl das Mädchen als auch ihre Eltern stimmten zu. Die bescheidene Hochzeit fand am 23. September 1862 statt. Das Paar heiratete in Moskau in der Kreml-Kirche der Geburt der Heiligen Jungfrau Maria.

Unmittelbar nach der Zeremonie fragte Tolstoi seine junge Frau, wie sie ihr Familienleben fortsetzen wolle: ob sie im Ausland auf Hochzeitsreise gehen, ob sie bei ihren Eltern in Moskau bleiben oder nach Jasnaja Poljana ziehen wolle. Sofya Andreevna antwortete, dass sie sofort ein ernsthaftes Familienleben in Yasnaya Polyana beginnen wolle. Später bedauerte die Gräfin oft ihre Entscheidung und wie früh ihre Mädchenzeit endete und sie nirgendwo hingegangen war.

Im Herbst 1862 zog Sofya Andreevna auf das Anwesen ihres Mannes Yasnaya Polyana, dieser Ort wurde ihre Liebe und ihr Schicksal. Beide erinnern sich sehr glücklich an die ersten 20 Jahre ihres Lebens. Sofya Andreevna sah ihren Mann voller Verehrung und Bewunderung an. Er behandelte sie mit großer Zärtlichkeit, Ehrfurcht und Liebe. Wenn Lev Nikolaevich das Anwesen geschäftlich verließ, schrieben sie sich immer Briefe.

Lew Nikolajewitsch:

„Ich bin froh, dass dieser Tag für mich unterhaltsam war, sonst, Liebes, war ich schon erschrocken und traurig für dich. Es ist lustig zu sagen: Als ich ging, fühlte ich, wie schrecklich es war, dich zu verlassen. - Leb wohl, Liebling, sei ein braver Junge und schreibe. 1865 27. Juli. Krieger.

„Wie süß du zu mir bist; wie du besser für mich bist, sauberer, ehrlicher, lieber, süßer als alle auf der Welt. Ich sehe mir die Portraits Ihrer Kinder an und freue mich. 1867 18. Juni. Moskau.

Sofia Andrejewna:

„Lyovochka, mein Schatz, ich möchte dich in diesem Moment wirklich sehen und wieder in Nikolskoye, um gemeinsam unter den Fenstern Tee zu trinken und zu Fuß nach Aleksandrovka zu fliehen und wieder unser süßes Leben zu Hause zu leben. Leb wohl, Liebling, Liebling, ich küsse dich fest. Schreibe und pass auf dich auf, das ist mein Testament. 29. Juli 1865"

„Meine liebe Ljowotschka, ich habe den ganzen Tag ohne dich überlebt, und mit so freudigem Herzen setze ich mich hin, um dir zu schreiben. Das ist mein eigentlicher und größter Trost, Ihnen auch über die unbedeutendsten Dinge zu schreiben. 17. Juni 1867"

„Es ist so eine Mühe, ohne dich in der Welt zu leben; alles ist nicht richtig, alles scheint falsch und es lohnt sich nicht. Ich wollte dir so etwas nicht schreiben, aber es ist so kaputt gegangen. Und alles ist so eng, so kleinlich, es muss etwas Besseres her, und das ist das Beste – du bist nur du, und du bist immer allein. 4.9.1869"

Dicke Menschen liebten es, Zeit mit der ganzen großen Familie zu verbringen. Sie waren großartige Erfinder, und Sofya Andreevna selbst hat es geschafft, eine besondere Familienwelt mit ihren eigenen Traditionen zu schaffen. Dies war vor allem in den Familienferien sowie zu Weihnachten, Ostern und Dreifaltigkeit zu spüren. Sie waren in Yasnaya Polyana sehr beliebt. Der Tolstoi ging zur Liturgie in die Pfarrkirche St. Nikolaus, die sich zwei Kilometer südlich des Anwesens befindet.

Für ein festliches Abendessen wurden ein Truthahn und ein typisches Gericht - Ankov Pie - serviert. Sofya Andreevna brachte sein Rezept von ihrer Familie nach Yasnaya Polyana, der es von der Ärztin und Freundin Professor Anke gegeben wurde.

Tolstois Sohn Ilya Lvovich erinnert sich:

„Seit ich mich erinnern kann, wird bei allen feierlichen Anlässen des Lebens, an großen Feiertagen und an Namenstagen die „Ankov-Torte“ immer und ausnahmslos in Form eines Kuchens serviert. Ohne dies wäre das Abendessen kein Abendessen und die Feier keine Feier.

Der Sommer auf dem Anwesen wurde zu einem endlosen Urlaub mit häufigen Picknicks, Teepartys mit Marmelade und Spielen im Freien. Sie spielten Krocket und Tennis, schwammen im Trichter und fuhren Boot. Sie organisierten Musikabende, Hausaufführungen ...

Die Familie Tolstoi spielt Tennis. Aus dem Fotoalbum von Sofia Andreevna Tolstaya

Wir aßen oft im Hof ​​und tranken Tee auf der Veranda. In den 1870er Jahren brachte Tolstoi Kindern so viel Spaß wie "Riesenstufen". Dies ist eine große Stange mit oben gebundenen Seilen, an der sich eine Schlaufe befindet. Ein Bein wurde in die Schlaufe eingeführt, das andere vom Boden abgedrückt und somit gesprungen. Den Kindern gefielen diese "riesigen Schritte" so gut, dass Sofya Andreevna sich daran erinnerte, wie schwierig es war, sie vom Spaß wegzureißen: Die Kinder wollten weder essen noch schlafen.

Mit 66 Jahren begann Tolstoi mit dem Radfahren. Die ganze Familie machte sich Sorgen um ihn, schrieb ihm Briefe, damit er diesen gefährlichen Beruf aufgab. Aber der Graf sagte, dass er aufrichtige kindliche Freude habe und auf keinen Fall das Fahrrad verlassen würde. Lev Nikolayevich studierte sogar Radfahren an der Manege, und der Stadtrat stellte ihm eine Fahrkarte aus, mit der er die Straßen der Stadt befahren durfte.

Moskauer Stadtverwaltung. Ticketnummer 2300, ausgestellt an Tolstoi zum Radfahren durch die Straßen von Moskau. 1896

Im Winter liefen die Tolstoi begeistert Schlittschuh, Lev Nikolaevich liebte dieses Geschäft sehr. Er verbrachte mindestens eine Stunde auf der Eisbahn, unterrichtete seine Söhne und Sofya Andreevna unterrichtete seine Töchter. In der Nähe des Hauses in Khamovniki hat er die Eisbahn selbst gegossen.

Klassisches Home-Entertainment in der Familie: Vorlesen und literarisches Bingo. Auszüge aus Werken wurden auf die Karten geschrieben, es war notwendig, den Namen des Autors zu erraten. In späteren Jahren wurde Tolstoi ein Auszug aus Anna Karenina vorgelesen, er hörte zu und schätzte ihn sehr, da er seinen Text nicht wiedererkannte.

Die Familie liebte es, im Briefkasten zu spielen. Während der ganzen Woche warfen Familienmitglieder Flugblätter mit Anekdoten, Gedichten oder Notizen darüber ab, was sie daran störte. Am Sonntag saß die ganze Familie im Kreis, öffnete den Briefkasten und las vor. Waren es spielerische Gedichte oder Kurzgeschichten, versuchten sie zu erraten, wer sie schreiben könnte. Wenn persönliche Erfahrungen - verstanden. Moderne Familien können sich diese Erfahrung zunutze machen, weil wir heute so wenig miteinander reden.

Zu Weihnachten wurde im Tolstoi-Haus immer ein Weihnachtsbaum aufgestellt. Sie haben selbst Dekorationen dafür vorbereitet: vergoldete Nüsse, aus Pappe ausgeschnittene Tierfiguren, Holzpuppen in verschiedenen Kostümen und vieles mehr. Auf dem Anwesen wurde eine Maskerade organisiert, an der sowohl Lev Nikolaevich als auch Sofya Andreevna und ihre Kinder und Gäste sowie Höfe und Bauernkinder teilnahmen.

„Am Weihnachtstag 1867 sehnten sich die Engländerin Hannah und ich danach, einen Weihnachtsbaum zu basteln. Aber Lev Nikolaevich mochte weder Weihnachtsbäume noch irgendwelche Festlichkeiten und verbot dann streng den Kauf von Spielzeug für Kinder. Aber Hannah und ich baten um Erlaubnis für einen Weihnachtsbaum und dass wir Serezha nur ein Pferd kaufen durften und Tanya nur eine Puppe. Wir beschlossen, sowohl Hof- als auch Bauernkinder zu nennen. Für sie kauften wir neben verschiedenen Süßigkeiten, vergoldeten Nüssen, Lebkuchen und anderen Dingen nackte Holzskelettpuppen und kleideten sie zur großen Freude unserer Kinder in die unterschiedlichsten Kostüme ... etwa 40 Männer versammelten sich aus dem Haushalt und aus dem Dorf, und die Kinder und ich verteilten freudig alles vom Weihnachtsbaum an die Kinder.

Skelettpuppen, englischer Plumpudding (ein mit Rum übergossener Pudding wurde beim Servieren angezündet), eine Maskerade werden zu einem festen Bestandteil der Weihnachtsferien in Yasnaya Polyana.

Sofya Andreevna war hauptsächlich mit der Erziehung von Kindern in der Familie Tolstoi beschäftigt. Die Kinder schrieben, dass ihre Mutter die meiste Zeit mit ihnen verbrachte, aber sie alle respektierten ihren Vater sehr und hatten auf eine gute Art Angst. Sein Wort war das letzte und entscheidende, das heißt das Gesetz. Die Kinder schrieben, wenn sie für etwas einen Vierteldollar brauchten, könnten sie zu ihrer Mutter gehen und fragen. Sie wird Sie im Detail fragen, was Sie brauchen, und mit der Überzeugung, sorgfältig auszugeben, Geld geben. Und es war möglich, sich dem Vater zu nähern, der nur aus nächster Nähe schaute, mit seinen Augen brannte und sagte: „Nimm es auf den Tisch.“ Er sah so durchdringend aus, dass jeder lieber bei seiner Mutter um Geld bettelte.

Lev Nikolaevich und Sofya Andreevna Tolstoy mit Familie und Gästen. 1. bis 8. September 1892

In der Familie Tolstoi wurde viel Geld für die Erziehung von Kindern ausgegeben. Alle erhielten zu Hause eine gute Grundschulbildung, und die Jungen studierten dann an den Gymnasien in Tula und Moskau, aber nur der älteste Sohn Sergei Tolstoi absolvierte die Universität.

Das Wichtigste, was den Kindern in der Familie Tolstoi beigebracht wurde, war, aufrichtige, freundliche Menschen zu sein und einander gut zu behandeln.

In der Ehe von Lev Nikolaevich und Sofya Andreevna wurden 13 Kinder geboren, aber nur acht von ihnen überlebten bis ins Erwachsenenalter.

Der schwerste Verlust für die Familie war der Tod des letzten Sohnes von Vanechka. Als das Baby geboren wurde, war Sofya Andreevna 43 Jahre alt, Lev Nikolaevich - 59 Jahre alt.

Vanechka Tolstoi

Vanya war ein echter Friedensstifter und vereinte die ganze Familie mit seiner Liebe. Lev Nikolayevich und Sofya Andreevna liebten ihn sehr und erlebten den vorzeitigen Tod ihres jüngsten Sohnes an Scharlach, der das 7. Lebensjahr nicht erlebte.

"Die Natur versucht, das Beste zu geben, und da die Welt noch nicht bereit für sie ist, nimmt sie sie zurück ...", - Tolstoi sagte diese Worte nach dem Tod von Vanechka.

In den letzten Jahren seines Lebens fühlte sich Lev Nikolaevich nicht wohl und gab seinen Angehörigen oft Anlass zu ernsthafter Sorge. Im Januar 1902 schrieb Sofya Andreevna:

„Meine Lyovochka stirbt ... Und mir wurde klar, dass mein Leben ohne ihn nicht in mir bleiben kann. Ich lebe seit vierzig Jahren mit ihm zusammen. Für alle ist er eine Berühmtheit, für mich ist er meine ganze Existenz, unsere Leben gingen ineinander über, und, mein Gott! Wie viel Schuld, Reue hat sich angesammelt ... Es ist alles vorbei, du kannst es nicht zurückgeben. Hilfe, Herr! Wie viel Liebe und Zärtlichkeit habe ich ihm geschenkt, aber wie viele meiner Schwächen haben ihn betrübt! Vergib mir, Herr! Vergib mir, mein lieber, lieber, lieber Ehemann!“

Aber Tolstoi verstand sein ganzes Leben lang, was für einen Schatz er hatte. Wenige Monate vor seinem Tod, im Juli 1910, schrieb er:

„Meine Einschätzung deines Lebens mit mir ist wie folgt: Ich, ein verdorbener, zutiefst bösartiger Sex-Mann, nicht mehr meine erste Jugend, habe dich geheiratet, ein sauberes, braves, kluges 18-jähriges Mädchen, und trotzdem mein Dreck , bösartig an dir vorbei fast 50 Jahre lebte sie mit mir zusammen, liebte mich, arbeitete, hartes Leben, gebar, ernährte, erzog, sorgte für Kinder und mich, erlag nicht den Versuchungen, die jede Frau in deiner Position so leicht ergreifen könnten, stark, gesund, schön. Aber du hast so gelebt, dass ich dir nichts vorzuwerfen habe.“

Der 9. September markiert den 190. Jahrestag von Leo Tolstoi. Heute ist sein Name sogar denen bekannt, die keine seiner Zeilen gelesen haben. Und jeder behält sein eigenes Bild des großen Löwen im Auge, das sich vor allem in seinen späteren Jahren gebildet hat.

Foto:

Und das geschah, weil in den letzten Jahren von Tolstois Leben Fotografen eine regelrechte Fotojagd für ihn veranstalteten. Tolstoi begann, an seinem Schreibtisch, auf freiem Feld, beim Essen und sogar im Rollstuhl (wie auf dem Foto oben) fotografiert zu werden, wie es 1901-1902 auf der Krim der Fall war. und in Yasnaya Polyana während seines 80. Geburtstages im Jahr 1908. Dieses Jubiläum wurde in Russland ausgiebig gefeiert, aber Tolstoi selbst feierte nicht, er wurde schwer krank. Dieses Foto ist auch interessant, weil wir hier Tolstoi in fester Hauskleidung sehen - eine einfache grob gestrickte Jacke, die noch immer im Hausmuseum von Yasnaya Polyana aufbewahrt wird.

Foto: Staatliches Museum von Leo Tolstoi

Dieses Foto wurde im Sommer 1905 von seinem Schüler Vladimir Chertkov aufgenommen, als der Schriftsteller vom Schwimmen auf dem Fluss Woronka zurückkehrte. Hier ist Tolstoi alles - in seiner Demut und seinem Stolz. Ein großer Mann ist immer allein auf dieser Erde. Aber vor wem hat er seinen Hut gezogen? Vor Russland? Vor Gott? Nein, der alte Mann wurde nur heiß ...

Foto: Staatliches Museum von Leo Tolstoi

Aber auf diesem Foto, das auch Chertkov gemacht hat, sehen wir den beeindruckenden Löwen. Du kannst dich nicht vor seinem Blick verstecken, er sieht direkt durch dich hindurch. Vor ihm kann man nicht lügen, flirten, posieren. Dieser alte Mann wird beim ersten Verhör durchdrehen.

Aber was kann man sonst noch von dem Mann erwarten, der „Krieg und Frieden“, „Anna Karenina“ und „Hadji Murat“ geschrieben hat?

Foto: Staatliches Museum von Leo Tolstoi

Auf diesem Foto sehen wir Tolstoi in der vertrautesten Position - an seinem Schreibtisch. Er ist alle bei der Arbeit. An der Wand hängt die geliebte „Madonna“ von Raffael, eine Lithographie, die von Tante Alexandra Andreevna Tolstaya – der Trauzeugin des kaiserlichen Hofes – überreicht wurde. Auf dem Regal steht eine lange Reihe von Buchrücken des Brockhaus- und Efron-Wörterbuchs – Wikipedia des frühen zwanzigsten Jahrhunderts. Darunter befinden sich verschiedene Bücher, aber darunter sind die wichtigsten: die Bibel und der Koran.

Foto: Staatliches Museum von Leo Tolstoi

Auf diesem Foto sehen wir Tolstoi im ungünstigsten Moment für Dreharbeiten. Er isst nur. Das Foto ist verschwommen, amateurhaft, aber das macht es gut. Dies ist ein lebender Tolstoi, ein gewöhnlicher Mensch. Aber auch hier ist es nicht einfach. Ein Teller Brei steht auf einem Topf, damit er nicht auskühlt. Allerdings eine Sauciere ... Oder - Schatz? Einfach aber geschmackvoll!

Viele haben versucht, Leo in einer Kameralinse einzufangen, um ihr Bild für die Ewigkeit festzuhalten. Diese Jagd ärgerte ihn natürlich sehr.

Sie war übrigens auch einer der Gründe für die Flucht des 82-jährigen Mannes aus Jasnaja Poljana im Spätherbst 1910.

Aber was ist interessant...

Foto: Staatliches Museum von Leo Tolstoi

Er war der erste, der sich selbst „jagte“. Dieses Foto ist wahrscheinlich das weltweit erste Selfie, das von einer berühmten Person aufgenommen wurde. 1862 (im Jahr seiner Heirat) kaufte er eine in Russland noch seltene Erfindung – eine Kamera. Der Apparat war so sperrig und schwer, dass er auf einem von zwei Pferden gezogenen Karren getragen werden musste; Ein Pferd hat die Last nicht über die russische Unwegsamkeit gezogen. Tolstoi stellte die "Einheit" selbst auf, bereitete die Platte für die Fotografie vor (es war kein einfacher Vorgang) und "filmte sich selbst" (wie es in seiner Hand in der linken Ecke geschrieben stand) mit Hilfe einer speziellen "Birne". . „Ich habe mich erschossen“ – das ist modern ausgedrückt ein Selfie.

Hier ist ein Rückschritt für Sie!

Lew Nikolajewitsch Tolstoi wurde am 9. September 1828 im Bezirk Krapivensky in der Provinz Tula im Erbgut seiner Mutter - Yasnaya Polyana - geboren. Zum Geburtstag eines der größten Schriftsteller der Welt machen wir Sie auf ein Postkartenset „L. N. Tolstoi in den Fotografien seiner Zeitgenossen“ mit einigen Kommentaren…

Lev Nikolaevich wurde als viertes Kind der Familie 1828 in Yasnaya Polyana, dem Anwesen von Maria Nikolaevnas Mutter, geboren. Früh genug wurden die Kinder ohne Eltern zurückgelassen und die Verwandten des Vaters kümmerten sich um sie. Trotzdem blieben sehr helle Gefühle über die Eltern. Vater, Nikolai Ilyich, wurde als ehrlich und nie vor irgendjemandem gedemütigt in Erinnerung, ein sehr fröhlicher und intelligenter Mensch, aber mit ewig traurigen Augen. Über die Mutter, die sehr früh starb, möchte ich ein gefundenes Zitat aus den Memoiren von Lev Nikolayevich anmerken:

„Sie erschien mir als ein so hohes, reines, spirituelles Wesen, dass ich oft in der Mitte meines Lebens, während des Kampfes mit den Versuchungen, die mich überwältigten, zu ihrer Seele betete und sie bat, mir zu helfen, und dieses Gebet half immer Mich"

P. I. Birjukow. Biographie von L. N. Tolstoi.

Moskau, 1851. Foto von Mathers Daguerreotypie.

Diese Biographie ist auch dadurch bemerkenswert, dass L. N. selbst an der Bearbeitung und dem Schreiben beteiligt war.

Auf dem Foto oben ist Tolstoi 23 Jahre alt. Es ist das Jahr der ersten literarischen Versuche, der damals bekannten Sprees, Karten und zufälligen Lebensbegleiter, die später in Krieg und Frieden beschrieben wurden. Die erste Schule für Leibeigene wurde jedoch vier Jahre zuvor von ihm eröffnet. Außerdem ist 1851 das Jahr des Eintritts in den Militärdienst im Kaukasus.

Der Offizier Tolstoi war sehr erfolgreich, und ohne die Reaktion der Behörden auf die scharfe Broschüre von 1855 wäre der zukünftige Philosoph lange Zeit unter Streukugeln gewesen.

1854 Foto von einer Daguerreotypie.

Der tapfere Krieger, der sich im Krimkrieg von seiner besten Seite zeigte, beendete die „Sewastopol-Geschichten“ bereits im Hintergrund, in St. Petersburg. Die Bekanntschaft mit Turgenjew brachte Tolstoi in die Nähe der Redaktion der Zeitschrift Sovremennik, wo auch einige seiner Geschichten veröffentlicht wurden.

Redaktionsbeirat der Zeitschrift "Sovremennik", St. Petersburg. Stehend von links nach rechts: L. N. Tolstoi, D. V. Grigorovich. Sitzend: I. A. Goncharov, I. S. Turgenev, A. V. Druzhinin, A. N. Ostrovsky. Foto von S. L. Levitsky.

1862, Moskau. Foto von MB Tulinov.

Vielleicht zeichnet sich Tolstoi in wichtiger Weise dadurch aus, dass er als Teilnehmer an der heldenhaften Verteidigung von Sewastopol in Paris vom Kult Napoleons I. und der Guillotine, bei der er zufällig anwesend war, unangenehm getroffen wurde. Später werden die Merkmale der Orden, die in der Armee regierten, 1886 im berühmten „Nikolai Palkin“ auftauchen - die Geschichte des alten Veteranen wird Tolstoi erneut schockieren, der nur in der Armee diente und nicht der sinnlosen Grausamkeit ausgesetzt war die Armee als Mittel zur Bestrafung der widerspenstigen Armen. Die brutale Justizpraxis und die eigene Unfähigkeit, Unschuldige zu schützen, werden auch in „Erinnerungen an den Prozess eines Soldaten“, die von 1966 erzählen, gnadenlos kritisiert.

Aber eine scharfe und unversöhnliche Kritik an der bestehenden Ordnung steht noch aus, die 60er Jahre wurden zu Jahren des glücklichen Familienlebens mit einer liebevollen und geliebten Frau, die die Gedanken und Handlungen ihres Mannes nicht immer akzeptierte, aber immer verstand. Zur gleichen Zeit wurde "Krieg und Frieden" geschrieben - von 1865 bis 68.

1868, Moskau.

Es ist schwierig, einen Beinamen für Tolstois Aktivitäten vor den 80er Jahren zu finden. Anna Karenina wird geschrieben, und es gibt viele andere Werke, die später vom Autor im Vergleich zu späteren Arbeiten eine niedrige Bewertung erhalten haben. Dies ist noch nicht die Formulierung von Antworten auf grundlegende Fragen, sondern die Vorbereitung der Grundlage für sie.

LN Tolstoi (1876)

Und 1879 erschien das „Studium der dogmatischen Theologie“. Mitte der 80er Jahre organisierte Tolstoi den Verlag für populäre Lektüre "Intermediary", viele Geschichten wurden für ihn geschrieben. Einer der Meilensteine ​​​​in der Philosophie von Lev Nikolaevich kommt heraus - die Abhandlung „Was ist mein Glaube?“

1885, Moskau. Foto der Firma Scherer und Nabholz.

LN Tolstoi mit Frau und Kindern. 1887

Das 20. Jahrhundert war geprägt von einer scharfen Kontroverse mit der orthodoxen Kirche und der Exkommunikation von ihr. Tolstoi beteiligte sich aktiv am öffentlichen Leben, kritisierte den Russisch-Japanischen Krieg und die Sozialstruktur des Reiches, die bereits aus allen Nähten zu platzen begann.

1901, Krim. Foto von S.A. Tolstoi.

1905, Jasnaja Poljana. Leo Tolstoi kehrt vom Schwimmen auf dem Fluss Woronka zurück. Foto von V. G. Chertkov.

1908, Jasnaja Poljana. Leo Tolstoi mit seinem geliebten Pferd Delir. Foto von K.K.Bulla.

1908, Jasnaja Poljana. Auf der Terrasse des Hauses Yasnaya Polyana. Foto von S. A. Baranov.

1909 Im Dorf Krekshino. Foto von V. G. Chertkov.

1909, Jasnaja Poljana. LN Tolstoi im Büro bei der Arbeit. Foto von V. G. Chertkov.

Die gesamte große Familie von Tolstoi versammelte sich oft auf dem Familienanwesen von Yasnaya Polyana.

1908 Das Haus von Leo Tolstoi in Yasnaya Polyana. Foto von K.K.Bulla.

1892, Jasnaja Poljana. Leo Tolstoi mit seiner Familie am Teetisch im Park. Foto von Scherer und Nabholz.

1908, Jasnaja Poljana. Leo Tolstoi mit seiner Enkelin Tanechka. Foto von V. G. Chertkov.

1908, Jasnaja Poljana. LN Tolstoi spielt Schach mit MS Sukhotin. Von links nach rechts: T. L. Tolstaya-Sukhotina mit M. L. Tolstois Tochter Tanya Tolstaya, Yu. I. Igumnova, L. N. Tolstoy, A. B. Vanya Tolstoy, M. S. Sukhotin, M. L. Tolstoy, A. L. Tolstoy. Foto von K.K.Bulla.

L. N. Tolstoi erzählt die Geschichte der Gurke den Enkelkindern Ilyusha und Sonya, 1909,

Trotz des Drucks der Kirche unterhielten viele berühmte und angesehene Personen enge Beziehungen zu Lev Nikolayevich.

1900, Jasnaja Poljana. L. N. Tolstoi und A. M. Gorki. Foto von S.A. Tolstoi.

1901, Krim. L. N. Tolstoi und A. P. Tschechow. Foto von S.A. Tolstoi.

1908, Jasnaja Poljana. L. N. Tolstoi und I. E. Repin. Foto von S.A. Tolstoi.

In seinem letzten Lebensjahr verließ Tolstoi heimlich seine Familie, um die verbleibende Zeit nach seinem eigenen Weltbild zu leben. Unterwegs erkrankte er an einer Lungenentzündung und starb auf der Station Astapovo in der Region Lipezk, die heute seinen Namen trägt.

Tolstoi mit seiner Enkelin Tanya, Yasnaya Polyana, 1910

1910 Im Dorf Ruhe. Foto von V. G. Chertkov.

Die meisten der oben vorgestellten Fotografien wurden von Karl Karlovich Bulla, Vladimir Grigorievich Chertkov und der Frau der Schriftstellerin Sofya Andreevna aufgenommen. Karl Bulla ist ein berühmter Fotograf des späten 19. - frühen 20. Jahrhunderts, der ein kolossales Erbe hinterlassen hat, das heute maßgeblich die visuelle Darstellung dieser vergangenen Epoche bestimmt.

Carl Bulla (aus Wikipedia)

Wladimir Tschertkow ist einer von Tolstois engsten Freunden und Mitarbeitern, der einer der Anführer des Tolstoiismus und Herausgeber vieler Werke von Leo Nikolajewitsch wurde.

Leo Tolstoi und Vladimir Chertkov

Leo Nikolajewitsch Tolstoi. Erstes Farbfoto. Erstveröffentlichung in den Notes of the Russian Technical Society.

In den Memoiren eines anderen Mitarbeiters von Tolstoi - Pavel Alexandrovich Boulanger - eines Mathematikers, Ingenieurs und Schriftstellers, der russischen Lesern die Biographie des Buddha (bis heute veröffentlicht!) und die Hauptideen seiner Lehre vorstellte, werden Tolstois Worte zitiert:

Gott hat mir das höchste Glück geschenkt - er hat mir einen solchen Freund wie Chertkov geschenkt.

Sofya Andreevna, geborene Bers, war eine treue Begleiterin von Lev Nikolaevich, und es ist schwer, all die Unterstützung zu überschätzen, die sie ihm gab.

S. A. Tolstaya, ur. Bers (aus Wikipedia)

Leo Tolstoi in der Nähe der Terrasse des Hauses Jasnaja Poljana, 11. Mai 1908, Provinz Tula, Bezirk Krapiwenski, Dorf. Jasnaja Poljana. Unter den zahlreichen Besuchern von Tolstoi am Vorabend seines 80. Geburtstages kam ein Volkslehrer aus Sibirien, IP Sysoev, der zuvor Amerika besucht hatte, nach Yasnaya Polyana. Er bat Lew Nikolajewitsch um Erlaubnis, ihn für die Amerikaner fotografieren zu dürfen. Der von Sysoev mitgebrachte Fotograf Baranov machte diese Aufnahmen am 11. Mai, dem Tag, an dem Tolstoi stark beeindruckt war von dem Bericht, den er in der Zeitung Rus über die Hinrichtung von zwanzig Chersoner Bauern gelesen hatte. An diesem Tag diktierte Lev Nikolaevich den Anfang des Artikels über die Todesstrafe in den Phonographen - die Originalversion von "Ich kann nicht schweigen".
Foto Baranov S.A.

Leo Tolstoi spielt Gorodki, 1909, Gouvernement Tula, Bezirk Krapivensky, Dorf Jasnaja Poljana. Im Hintergrund links der Enkel von Ilya Andreevich Tolstoi, rechts der Sohn des Dieners Alyosha Sidorkov. „Mit mir“, erinnert sich Valentin Fyodorovich Bulgakov, „spielte Lev Nikolayevich mit 82 Jahren mit Alyosha Sidorkov ... dem Sohn des alten Yasnaya Polyana-Dieners Ilya Vasilyevich Sidorkov. Es gibt ein Foto, das Tolstois "Schlag" zeigt. Natürlich könne er schon lange nicht mehr "ernsthaft" spielen: Er habe einfach "seine Kräfte versucht". 1909
Zapf Thomas

Leo Tolstoi mit seiner Familie, 1892, Gouvernement Tula, Kreis Krapiwenski, Dorf Jasnaja Poljana. Von links nach rechts: Misha, Leo Tolstoy, Lev, Andrey, Tatyana, Sofya Andreevna Tolstaya, Maria. Vanechka und Alexandra stehen im Vordergrund.
Fotoatelier "Scherer, Nabgolts und Kº"

Leo Tolstoi reitet auf einer Morgenröte, 1903, Provinz Tula, Bezirk Krapivensky, Dorf. Jasnaja Poljana. Viele Zeitgenossen von Leo Tolstoi bewunderten seine Fähigkeiten als Reiter, darunter Vladimir Vasilyevich Stasov: „Aber sobald er sich hinsetzt, ist es nur ein Wunder! Das Ganze wird sich sammeln, die Beine scheinen mit dem Pferd verschmolzen zu sein, der Körper ist ein echter Zentaur, es wird seinen Kopf ein wenig neigen, - und das Pferd ... tanzt und klopft mit seinen Füßen wie eine Fliege unter ihm . .. ".

Leo und Sophia Tolstoi, 1895, Provinz Tula, Bezirk Krapiwensky, Dorf. Jasnaja Poljana. Die erste Erwähnung, dass Tolstoi Fahrrad fährt, findet sich in einem Brief an seine Tochter Tatyana Lvovna vom 16. April 1894: „Wir haben ein neues Hobby: Radfahren. Papa verbringt Stunden damit, zu lernen, durch die Gassen im Garten zu fahren und zu kreisen ... Das ist das Fahrrad von Alexei Maklakov, und morgen werden wir es ihm schicken, damit es nicht kaputt geht, sonst wird es wahrscheinlich so enden.
Foto Tolstaja Sofia Andrejewna

Leo Tolstoi mit Verwandten und Freunden, darunter der Künstler Nikolai Ge, 1888, Provinz Tula, Bezirk Krapiwensky, Dorf. Jasnaja Poljana. Stehend von links nach rechts: Alexander Emmanuilovich Dmitriev-Mamonov (Künstlersohn), Mischa und Maria Tolstoi, M. V. Mamonov, Madame Lambert (Gouvernante); sitzend: Sasha Tolstaya, Sofya Andreevna Tolstaya, Alexander Mikhailovich Kuzminsky (Ehemann von Tatyana Kuzminskaya), Künstler Nikolai Nikolaevich Ge, Andrey und Lev Tolstoy, Sasha Kuzminsky, Tatyana Andreevna Kuzminskaya (Schwester von Sofya Andreevna Tolstaya), Mikhail Vladimirovich Islavin, Vera Alexandrovna Kuzminskaya , Misha Kuzminsky, Miss Chomel (Gouvernante der Kuzminsky-Kinder); im Vordergrund - Vasya Kuzminsky, Lev und Tatyana Tolsty. Für 12 Jahre Freundschaft mit Tolstoi malte Ge nur ein Bildporträt von Tolstoi. 1890 fertigte er auf Wunsch von Sophia Andreevna Tolstoi Ge eine Büste von Tolstoi an - das erste skulpturale Bild des Schriftstellers, und noch früher, 1886, fertigte er eine Reihe von Illustrationen für Tolstois Geschichte "Was Menschen lebendig macht" an.
Foto von Abamelek-Lazarev S.S.

Leo Tolstoi spielt Tennis, 1896, Gouvernement Tula, Kreis Krapiwenski, Dorf Jasnaja Poljana. Von links nach rechts: Lev Nikolaevich Tolstoy, Maria Lvovna Tolstaya, Alexandra Lvovna Tolstaya, Nikolai Leonidovich Obolensky (Sohn von Tolstois Nichte Elizaveta Valeryanovna Obolenskaya, seit 2. Juni 1897 - Ehemann von Maria Lvovna Tolstaya).
Foto Tolstaja Sofia Andrejewna

Leo Tolstoi und Maxim Gorki, 8. Oktober 1900, Provinz Tula, Bezirk Krapiwensky, Dorf. Jasnaja Poljana. Dies war das zweite Treffen der Autoren. „Ich war in Jasnaja Poljana. Ich habe von dort einen riesigen Haufen Eindrücke mitgenommen, die ich bis heute nicht herausfinden kann ... Ich habe dort den ganzen Tag von morgens bis abends verbracht “, schrieb Alexei Maksimovich Gorki im Oktober 1900 an Anton Pavlovich Chekhov.
Tolstaja Sofia Andrejewna

Leo Tolstoi, Landvermesser und Bauer Prokofi Wlassow, 1890, Gouvernement Tula, Kreis Krapiwenski, Dorf.
Jasnaja Poljana. Adamson-Fotos

Leo Tolstoi mit seiner Familie unter dem "Baum der Armen", 23. September 1899, Provinz Tula, Bezirk Krapiwensky, Dorf. Jasnaja Poljana. Stehend: Nikolai Leonidovich Obolensky (Sohn von Tolstois Nichte Elizaveta Valeryanovna Obolenskaya, seit 2. Juni 1897 - Ehemann von Maria Lvovna Tolstoy), Sofya Nikolaevna Tolstaya (Leo Tolstois Schwiegertochter, seit 1888 die Frau seines Sohnes Ilya) und Alexandra Lwowna Tolstaja. Sitzend von links nach rechts: Enkelkinder Anna und Mikhail Ilyichi Tolstoy, Maria Lvovna Obolenskaya (Tochter), Lev Nikolaevich Tolstoy, Sofya Andreevna Tolstaya mit ihrem Enkel Andrei Ilyich Tolstoy, Tatyana Lvovna Sukhotina mit Volodya (Ilyich) in ihren Armen, Varvara Valeryanovna Nagornova ( Nichte von Leo Tolstoi, die älteste Tochter seiner Schwester Maria Nikolaevna Tolstoy), Olga Konstantinovna Tolstaya (Ehefrau von Andrei Lvovich Tolstoy), Andrei Lvovich Tolstoy mit Ilya Iljitsch Tolstoy (Enkel von Leo Nikolayevich Tolstoy).
Foto Tolstaja Sofia Andrejewna

Leo Tolstoi und Ilja Repin, 17. - 18. Dezember 1908, Provinz Tula, Kreis Krapiwenski, Dorf. Jasnaja Poljana. Das Foto bezieht sich auf den letzten Besuch von Ilya Efimovich Repin in Yasnaya Polyana, der auf Wunsch seiner Frau Natalya Borisovna Nordman-Severova aufgenommen wurde. Während ihrer fast dreißigjährigen Freundschaft wurden Tolstoi und Repin zum ersten Mal gemeinsam fotografiert.
Tolstaja Sofia Andrejewna

Leo Tolstoi auf einer Bank unter dem "Baum der Armen", 1908, Gouvernement Tula, Bezirk Krapiwensky, Dorf. Jasnaja Poljana. Im Hintergrund Sofya Andreevna Tolstaya und vier Bauernjungen.
Foto Kulakov P. E.

Leo Tolstoi und ein bäuerlicher Bittsteller, 1908, Gouvernement Tula, Kreis Krapiwenski, Dorf. Jasnaja Poljana. Ivan Fedorovich Nazhivin schrieb die Worte von Leo Nikolayevich Tolstoy auf: „Die Ferne, die Menschheit, die Menschen zu lieben, ihnen alles Gute zu wünschen, ist keine heikle Angelegenheit ... Nein, Sie müssen Ihre Nachbarn lieben, Ihre Nachbarn lieben, die, denen man jeden Tag begegnet, die sich manchmal langweilen, sie nerven, sie stören, - liebe sie, tue ihnen Gutes!.. Hier bin ich neulich im Park spazieren und denke nach. Ich höre eine Frau hinterher gehen und um etwas bitten. Und ich hatte einfach eine Idee, an der ich arbeiten musste. „Nun, was brauchst du?“, sage ich ungeduldig zu der Frau, „worüber quälst du dich?“ Aber es ist gut, dass er jetzt zur Vernunft gekommen ist und sich erholt hat. Und dann passiert es, man merkt es zu spät.
Bulla Karl Karlovich

Leo Tolstoi, Juli 1907, Provinz Tula., Der. Eschenbäume. Leo Nikolayevich Tolstoy wurde an einem der heißen Tage im Juli 1907 im Dorf Yasenki gedreht, wo die Chertkovs zu dieser Zeit lebten. Laut einem Augenzeugen, dem Bulgaren Hristo Dosev, wurde das Foto nach einem herzlichen Gespräch zwischen Tolstoi und einem seiner Mitarbeiter aufgenommen. „Gleichzeitig“, schreibt Dosev, „bereitete Chertkov seinen Fotoapparat im Hof ​​vor und wollte ein Porträt von L.N. Doch als er ihn bat, für ihn zu posieren, wollte L.N., der dem fast immer friedlich zustimmte, diesmal nicht. Er zog die Augenbrauen zusammen und konnte sein unangenehmes Gefühl nicht verbergen. „Es gibt ein interessantes, wichtiges Gespräch über das Leben eines Menschen, aber hier machst du dumme Sachen“, sagte er gereizt. Aber nachdem er sich den Forderungen von VG ergeben hatte, stellte er sich auf. Anscheinend, nachdem er sich gezähmt hatte, scherzte er mit Chertkov. "Er schießt weiter! Aber ich werde mich an ihm rächen. Ich nehme ein Auto und wenn er anfängt zu schießen, übergieße ich ihn mit Wasser! Und ich habe fröhlich gelacht."

Leo und Sofya Tolstoi am 34. Hochzeitstag, 23. September 1896, Provinz Tula, Bezirk Krapiwensky, Dorf. Jasnaja Poljana
Foto Tolstaja Sofia Andrejewna

Leo Tolstoi spielt Schach mit Wladimir Tschertkow, 28. - 30. Juni 1907, Provinz Tula, Kreis Krapiwenski, Dorf. Jasnaja Poljana. Rechts sehen Sie die Rückseite des Porträts von Leo Tolstoi, an dem der Künstler Michail Wassiljewitsch Nesterow damals arbeitete. Während der Sitzungen spielte Tolstoi oft Schach. Der achtzehnjährige Sohn von Vladimir Chertkov Dima (Vladimir Vladimirovich Chertkov) war einer seiner "unnachgiebigsten" Partner.
Foto Chertkov Vladimir Grigorievich

Leo Tolstoi mit seiner Enkelin Tanya Sukhotina, 1908, Provinz Tula, Bezirk Krapiwensky, Dorf. Jasnaja Poljana. In seinem Tagebuch schrieb Lev Nikolaevich: „Wenn ich die Wahl hätte: die Erde mit solchen Heiligen zu bevölkern, wie ich mir vorstellen kann, aber nur, damit es keine Kinder gibt, oder solche Menschen wie jetzt, sondern mit Kindern, die ständig frisch ankommen Gott, „ich würde letzteres wählen.“
Chertkov Wladimir Grigorjewitsch

Leo Tolstoi mit seiner Familie an seinem 75. Geburtstag, 1903, Provinz Tula, Bezirk Krapiwensky, Dorf. Jasnaja Poljana. Stehend von links nach rechts: Ilya, Lev, Alexandra und Sergei Tolstoy; sitzend: Mikhail, Tatyana, Sofya Andreevna und Lev Nikolayevich Tolstoy, Andrey.

Leo Tolstoi frühstückt auf der Terrasse eines Hauses in Gaspra, Dezember 1901, Taurisches Gouvernement, Dorf. Gaspra. Aus dem Tagebuch von Sofya Andreevna Tolstoy: „... es ist schwierig, schrecklich, manchmal unerträglich mit seiner Sturheit, Tyrannei und seinem völligen Mangel an medizinischen und hygienischen Kenntnissen. Zum Beispiel sagen ihm die Ärzte, er solle Kaviar, Fisch, Brühe essen, aber er ist Vegetarier und das zerstört sich selbst ... ".
Foto Tolstaya Alexandra Lvovna

Leo Tolstoi und Anton Tschechow in Gaspra, 12. September 1901, Provinz Tauride, Dorf. Gaspra. Die Schriftsteller trafen sich 1895 in Yasnaya Polyana. Das Foto wurde auf der Terrasse der Datscha von Sofya Vladimirovna Panina aufgenommen.
Foto von Sergeenko P.A.

Leo Tolstoi mit seiner Tochter Tatyana, 1902, Provinz Taurida, pos. Kaspar
Foto Tolstaja Sofia Andrejewna

Leo Tolstoi mit seiner Tochter Alexandra am Meeresufer, 1901, Provinz Taurida, Dorf. Mischhor
Foto Tolstaja Sofia Andrejewna

Leo Tolstoi und Dushan Makovitsky unter Patienten und Ärzten des psychiatrischen Krankenhauses des Dreifaltigkeitsbezirks (im Gespräch mit einem Patienten, der sich Peter der Große nennt), Juni 1910, Provinz Moskau, p. Dreieinigkeit. Tolstoi interessierte sich insbesondere für Fragen der Psychiatrie, nachdem er 1897 den berühmten Kriminologen und Psychiater Cesare Lombroso getroffen hatte. Er lebte in Otradnoye neben den beiden besten damals, dem Trinity District und dem Pokrovskaya Zemstvo Psychiatric Hospital, und besuchte sie mehrmals. Tolstoi besuchte das Trinity Hospital zweimal: am 17. und 19. Juni 1910.
Foto Chertkov Vladimir Grigorievich

Leo Tolstoi in Yasnaya Polyana, 28. August 1903, Provinz Tula .., Dorf. Jasnaja Poljana
Foto Protasevich Franz Trofimovich

Leo Tolstoi, Alexandra Tolstaya, Vorsitzender der Moskauer Alphabetisierungsgesellschaft Pavel Dolgorukov, Tatyana Sukhotina, Varvara Feokritova, Pavel Biryukov, am 31. Januar 1910, Provinz Tula, Bezirk Krapivensky, Dorf. Jasnaja Poljana. Der schwarze Pudel Marquis gehörte Tolstois jüngster Tochter Alexandra Lvovna.
Foto Saveliev A.I.

Leo und Sophia Tolstoi und ihre Tochter Alexandra unter den Bauern des Dorfes Jasnaja Polyana am Dreifaltigkeitstag, 1909, Provinz Tula, Bezirk Krapiwensky, Dorf. Jasnaja Poljana. Links: Alexandra Lvovna Tolstaya.
Foto Tapsel Thomas

Leo Tolstoi geht vom Haus entlang der Preshpekt-Gasse, 1903, Provinz Tula, Bezirk Krapivensky, Dorf. Jasnaja Poljana. Aus dem Tagebuch von Mikhail Sergeevich Sukhotin, 1903: „Jedes Mal bin ich mehr und mehr überrascht von der Gesundheit und Stärke von L.N. Er wird jünger, frischer, stärker. Von seinen früheren tödlichen Krankheiten ist keine Rede ... Er bekam wieder seinen jugendlichen, schnellen, fröhlichen Gang, sehr eigenartig, mit nach außen gedrehten Socken.
Foto Tolstaya Alexandra Lvovna

Leo Tolstoi unter den Bauern des Dorfes Krekshino, Gouvernement Moskau, 1909, Gouvernement Moskau, Dorf. Krekshino. Die Bauern des Dorfes Krekshino kamen mit Brot und Salz, um die Ankunft von Leo Tolstoi zu begrüßen. Er kam in einem Hemd mit Hosenträgern draußen zu ihnen heraus, da der Tag sehr heiß war und er laut Augenzeugen lange mit ihnen sprach. Das Gespräch wandte sich dem Land zu, und Lew Nikolajewitsch drückte seine Auffassung vom Grundbesitz als Sünde aus, all dem Übel, von dem er sich wieder durch moralische Perfektion und den Verzicht auf Gewalt löste.
Foto Tapsel Thomas

Leo Tolstoi im Büro des Hauses in Jasnaja Poljana, 1909, Provinz Tula, Kreis Krapiwenski, Dorf. Jasnaja Poljana. Tolstoi wird in seinem Büro gefilmt, in einem Sessel, der für Besucher bestimmt ist. In diesem Sessel saß Lew Nikolajewitsch manchmal gern abends und las im Schein einer Kerze, die er neben sich auf ein Bücherregal stellte, ein Buch. Das drehbare Bücherregal wurde ihm von Pyotr Alekseevich Sergeenko überreicht. Darauf wurden Bücher gelegt, die Tolstoi in naher Zukunft benutzte und die daher „zur Hand“ sein mussten. Am Bücherregal hing ein Zettel: „Bücher von den Richtigen“.
Foto Chertkov Vladimir Grigorievich

Leo Tolstoi auf einem Spaziergang, 1908, Gouvernement Tula, Kreis Krapiwenski, Dorf Jasnaja Poljana
Foto Chertkov Vladimir Grigorievich

Leo Tolstoi erzählt seinen Enkelkindern Sonja und Iljuscha ein Märchen über eine Gurke, 1909, Provinz Moskau, Dorf. Krekshino
Foto Chertkov Vladimir Grigorievich

Leo Tolstoi am Bahnhof in Krekshino, 4. - 18. September 1909, Gouvernement Moskau., Der. Krekshino
Unbekannter Autor

Abreise von Leo Tolstoi nach Kochety zu seiner Tochter Tatyana Sukhotina, 1909, Provinz Tula, Bezirk Tula, Bahnhof Kozlova Zasek. In den letzten beiden Jahren seines Lebens verließ Tolstoi oft Yasnaya Polyana - manchmal für einen kurzen Aufenthalt bei seiner Tochter Tatyana Lvovna in Kochety, dann nach Chertkov in Krekshino oder in Meshcherskoye, Gouvernement Moskau.
Foto Chertkov Vladimir Grigorievich

Leo Tolstoi, 1907, Gouvernement Tula, Kreis Krapiwenski, Dorf. Jasnaja Poljana. „Kein einziges Foto, nicht einmal von ihm gemalte Porträts können den Eindruck vermitteln, der von seinem lebendigen Gesicht und seiner lebenden Gestalt gewonnen wurde. Als Tolstoi einen Menschen ansah, wurde er bewegungslos, konzentriert, drang neugierig in ihn ein und saugte alles heraus, was in ihm verborgen war - gut oder schlecht. In diesem Moment versteckten sich seine Augen hinter hervorstehenden Brauen, wie die Sonne hinter einer Wolke. Zu anderen Zeiten reagierte Tolstoi wie ein Kind auf einen Witz, brach in ein süßes Lachen aus und seine Augen wurden fröhlich und verspielt, kamen aus dicken Augenbrauen und leuchteten “, schrieb Konstantin Sergeevich Stanislavsky.
Foto Chertkov Vladimir Grigorievich