Wie viele Jahre war Serdjukow Verteidigungsminister? Die Abgeordneten bezeichnen die Ernennung Serdjukows als direkte Herausforderung für die Gesellschaft

Abgeordnete der Fraktion der Kommunistischen Partei in der Staatsduma beabsichtigen, die Rechtmäßigkeit der Ernennung des ehemaligen russischen Verteidigungsministers Anatoli Serdjukow zum Industriedirektor des Luftfahrtclusters des Staatskonzerns Rostec zu überprüfen. Jetzt wird er praktisch die gesamte Luftfahrtindustrie beaufsichtigen, einschließlich der Raumfahrt- und Militärsektoren. Nach Angaben von Abgeordneten und Experten kann ein Ex-Minister mit zweifelhaftem Ruf, der in ein Strafverfahren verwickelt war und nur dank einer Amnestie einer Strafe entgangen ist, in keiner Weise in den öffentlichen Dienst zurückkehren.

Wie Quellen des Staatskonzerns Rostec der Iswestija mitteilten, wurden Dokumente über die Ernennung von Anatoli Serdjukow zum Industriedirektor Anfang Oktober vom Chef des Konzerns, Sergej Tschemesow, unterzeichnet. Am Montag wurde Serdyukov den Mitarbeitern offiziell vorgestellt. Bis vor Kurzem leitete Serdjukow das kleine JSC Federal Research Testing Center for Mechanical Engineering (FIITs M) in Tschechow bei Moskau. Die offizielle Vertreterin der Rostec-Unternehmensgruppe, Ekaterina Baranova, bestätigte gegenüber Izvestia die Tatsache der Ernennung Serdyukovs zum Industriedirektor.

Die Ernennung Serdjukows zum Direktor eines der Industriegebiete löste bei den Abgeordneten der Staatsduma Empörung aus. Vertreter der Fraktion der Kommunistischen Partei, die wiederholt versucht haben, die Ermittlungen im Strafverfahren gegen Serdjukow fortzusetzen, wollen nun die Umstände seiner Ernennung zu einer Position bei Rostec prüfen.

Die Beförderung Serdjukows ist für mich eine Herausforderung, eine Herausforderung für die Gerechtigkeit, eine Herausforderung für die Gerechtigkeit, eine Herausforderung für die Rechtsstaatlichkeit, eine Herausforderung für alle Bürger Russlands. Wir glauben, dass Beamte, ganz zu schweigen vom Rang des Verteidigungsministers Russlands, nicht dabei sein sollten, wenn er gestohlen hat, wenn er dafür verurteilt wurde, wenn ein Strafverfahren gegen ihn läuft, ihm aber eine Amnestie gewährt wurde im öffentlichen Dienst“, sagte Waleri Raschkin, Abgeordneter der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation, gegenüber der Iswestija. - Lassen Sie Serdyukov Karotten pflanzen, aber er sollte nicht hier sein. Jetzt werden wir herausfinden, wie er überhaupt dorthin gekommen ist.

Auch der Vorsitzende des Nationalen Antikorruptionskomitees Kirill Kabanov stimmt ihm zu.

„Ich finde eine solche Personalentscheidung seltsam, wenn man bedenkt, dass Serdjukow zuvor Angeklagter in einem Wirtschaftsstrafverfahren wegen Diebstahls von Haushaltsmitteln war“, erklärte Kabanov gegenüber „Iswestija“.

Eine Quelle der Iswestija im militärisch-industriellen Komplex sagte, dass der Chef des Konzerns, Sergej Tschemesow, Serdjukow für einen Profi hält, der weiß, wie man eine effektive Interaktion zwischen verschiedenen Teams herstellt.

Da nun die Zahl der Aufträge für militärisch-industrielle Komplexe an Rostec-Fabriken gestiegen ist, besteht Bedarf an einem neuen Manager, der die Manager des Unternehmens auf die Erfüllung des staatlichen Verteidigungsauftrags konzentrieren und gleichzeitig Budgets sparen kann“, sagte eine Quelle gegenüber Iswestija. - Unter solchen Bedingungen begann Serdjukow 2008 mit der Reform der Streitkräfte.

Anatoly Serdyukov wird die Aktivitäten von drei Beteiligungen überwachen: United Engine Corporation (UEC), Technodinamika und Radioelectronic Technologies Concern (KRET). Diese Beteiligungen produzieren Einheiten und Systeme für die Luftfahrtindustrie und den militärisch-industriellen Komplex. Drei Konzerne vereinen fünfzig Unternehmen mit mehr als 100.000 Mitarbeitern.

UEC ist eine integrierte Struktur, die Motoren für die militärische und zivile Luftfahrt, Raumfahrtprogramme, Anlagen unterschiedlicher Kapazität zur Erzeugung elektrischer und thermischer Energie usw. herstellt. Technodinamika Holding ist ein führender russischer Entwickler und Hersteller von Ausrüstung für Flugzeuge, einschließlich Fahrwerken, Treibstoffsysteme und Flugsteuerungssysteme, Hilfsaggregate. KRET beschäftigt sich mit der Entwicklung elektronischer Kriegsführungssysteme für die Bedürfnisse des russischen Verteidigungsministeriums.

Ende letzten Jahres sammelten Abgeordnete der Fraktion der Kommunistischen Partei die erforderliche Anzahl an Unterschriften, um eine parlamentarische Untersuchung der Tatsachen des groben Verstoßes gegen die Finanzdisziplin durch den ehemaligen Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow zu fordern und eine entsprechende parlamentarische Kommission einzusetzen.

Erinnern wir uns daran, dass Anatoly Serdyukov im März 2014 zu Ehren des 20. Jahrestags der Verfassung eine Amnestie gewährt wurde. Ihm wurde Fahrlässigkeit beim Bau einer Autobahn vom Dorf Krasa in der Region Astrachan zur Insel Shkolny vorgeworfen, wodurch der Haushalt 56 Millionen Rubel verlor. Der ehemalige Verteidigungsminister wurde wegen Teil 1 der Kunst angeklagt. 293 des Strafgesetzbuches („Fahrlässigkeit“).

Der Fall betraf den Bau einer Autobahn vom Dorf Krasa in der Region Astrachan zur Insel Shkolny, auf der sich die gemeinnützige Partnerschaft Zhitnoye befindet. Das Erholungszentrum war auf den Ehemann von Serdyukovs Schwester, Valery Puzikov, registriert. Den Ermittlern zufolge gab Serdjukow als Verteidigungsminister seinen Untergebenen mündlich den Auftrag, auf Kosten des Budgets eine Straße zum Erholungszentrum zu bauen. Darüber hinaus wurden im Auftrag des Leiters des Verteidigungsministeriums auch Arbeiten zur Erschließung des Territoriums von Zhitny durchgeführt. Durch das Vorgehen des ehemaligen Ministers entstand dem Staat ein Schaden in Höhe von mehr als 56 Millionen Rubel.

Anatoli Serdjukow war von 2007 bis 2012 Verteidigungsminister. In diesem Amt führte er eine Reihe von Reformen im Zusammenhang mit den Wirtschaftseinheiten der Militärabteilung durch. Am 6. November 2012 entließ der Präsident den Minister. Ein Jahr später wurde während einer Untersuchung des Diebstahls bei Oboronservis ein Strafverfahren gegen den Ex-Minister gemäß Teil 1 der Kunst eröffnet. 293 des Strafgesetzbuches („Fahrlässigkeit“).

Vor zwei Wochen schloss die militärische Ermittlungsabteilung des russischen Untersuchungsausschusses das letzte Strafverfahren ab, an dem der ehemalige Verteidigungsminister beteiligt war. Der Fall betraf die Lieferung von Möbeln an die Kadettenschule des Präsidenten von Krasnodar, die über eine gemeinnützige Stiftung unter der Leitung von Serdyukov durchgeführt wurde. Fast das gesamte Jahr 2013 lehnte die Hauptermittlungsabteilung des Untersuchungsausschusses der Russischen Föderation die Einleitung eines Strafverfahrens ab, was von der Staatsanwaltschaft immer wieder angefochten wurde. Infolgedessen änderte sich die Position der Ermittler und sie eröffneten ein Strafverfahren gemäß Art. 30 und 165 des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation („Versuch, durch Täuschung Schaden anzurichten“), Art. 201 des Strafgesetzbuches („Machtmissbrauch“) und Art. 285 StGB („Missbrauch behördlicher Befugnisse“).

In den GVP-Materialien heißt es, dass Anatoly Serdyukov (als Verwalter der dem Verteidigungsministerium zugewiesenen Haushaltsmittel) „seine Befugnisse im Widerspruch zu den Interessen des Dienstes“ und „den Anforderungen der Gesetzgebung zum Schutz des Wettbewerbs und zur Erteilung von Befehlen für die Streitkräfte“ genutzt habe Lieferung von Produkten für den Staatsbedarf, nachdem er sich bereit erklärt hatte, der Schule auf Kosten des Fonds Möbel zu liefern.“ Als jedoch in den Jahren 2014-2015 im Rahmen der bereits eingeleiteten Verfahren verschiedene Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums, die für die Unterstützung des Kadettenkorps zuständig waren, verhört und verhört wurden, erinnerte sich kein einziger daran, dass es in diesem Bereich zu Verstößen gekommen sei.

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Der frühere russische Verteidigungsminister Anatoly Serdyukov, der jetzt die Position des Industriedirektors des Luftfahrtkomplexes Rostec innehat, leitete zwei Ausschüsse in einer Tochtergesellschaft des Staatskonzerns – der United Engine Corporation
RIA Nowosti / Maxim Blinov

Im Dezember 2013 wurde Serdjukow wegen Fahrlässigkeit in einem Fall illegaler Landschaftsgestaltung zu Lasten des Budgets des Verteidigungsministeriums angeklagt. Ihm drohte eine Freiheitsstrafe. Im Jahr 2014 wurde dem Ex-Minister eine Amnestie gewährt und das Strafverfahren eingestellt

Der ehemalige russische Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow, der heute Industriedirektor des Luftfahrtkomplexes Rostec ist, leitete zwei Ausschüsse in einer Tochtergesellschaft des Staatskonzerns – der United Engine Corporation (UEC), wie auf der Website des Unternehmens berichtet. Die entsprechende Entscheidung wurde am 22. August vom UEC-Verwaltungsrat getroffen.

„Genehmigung von Anatoly Eduardovich Serdyukov als Vorsitzender des Strategieausschusses im Vorstand der UEC JSC, des Industriedirektors für den Luftfahrtkomplex der Rostec State Corporation. Genehmigung des Industriedirektors für den Luftfahrtkomplex der Rostec State Corporation als der Vorsitzende des Personal- und Vergütungsausschusses im Vorstand der UEC JSC. „Serdyukov Anatoly Eduardovich“, heißt es in der Entscheidung.

Anatoli Serdjukow war von 2007 bis 2012 Verteidigungsminister der Russischen Föderation. Er wurde im Zuge eines Skandals um einen aufsehenerregenden Unterschlagungsfall bei Oboronservis entlassen. Die Hauptangeklagte in dem Fall, Evgenia Vasilyeva, wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, dann aber auf Bewährung (Bewährung) freigelassen.

Im Dezember 2013 wurde Serdyukov offiziell wegen Fahrlässigkeit im Falle einer illegalen Verbesserung zu Lasten des Verteidigungsministeriumsbudgets des Erholungszentrums Zhitnoye angeklagt. Er gab seine Schuld nicht zu. Dem ehemaligen Chef des Verteidigungsministeriums drohte eine Freiheitsstrafe. Im Jahr 2014 wurde dem Ex-Minister eine Amnestie gewährt und das Strafverfahren gegen ihn eingestellt.

Im November 2013 wurde Serdyukov zum Generaldirektor des Föderalen Forschungsprüfzentrums für Maschinenbau (JSC FIITs M) ernannt, das zum Staatskonzern Rostec gehört. Im Jahr 2014 übernahm er die Position des Beraters des ersten stellvertretenden Generaldirektors des Staatskonzerns Rostec. Seit Herbst 2015 ist er Industriedirektor des Luftfahrtkomplexes Rostec.

Im Dezember 2015 wurde er Mitglied des Vorstands der United Engine Corporation (UEC), die zu Rostec gehört. Zuvor war er Mitglied des Vorstands der von Rostec kontrollierten Holdinggesellschaft Russian Helicopters.

UEC ist eine integrierte Struktur, die Motoren für die militärische und zivile Luftfahrt, Raumfahrtprogramme, Anlagen unterschiedlicher Kapazität zur Erzeugung elektrischer und thermischer Energie, Gaspumpen und Schiffsgasturbineneinheiten herstellt. UEC vereint mehr als 85 % der Vermögenswerte der Branche und ist eine Tochtergesellschaft der United Industrial Corporation Oboronprom, heißt es auf der Website des Unternehmens.

Der neue Arbeitsplatz des Ex-Ministers war der Vorstand des Unternehmens Tsentrmashproekt, das zum Rostec-Konzern gehört. Berichten zufolge erhielt Serdjukow dort Anfang letzten Monats seine Ernennung. Gleichzeitig bestätigte das Unternehmen selbst diese Informationen und stellte außerdem klar, dass der ehemalige Chef der russischen Militärabteilung bereits mit der Wahrnehmung seiner Aufgaben begonnen habe.

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Eine andere Position eines skandalösen Beamten löste einen Sturm der Empörung bei Internetnutzern aus, von denen die meisten äußerst negativ auf seine neue Ernennung reagierten. Allerdings muss sich der Ex-Verteidigungsminister offenbar nicht an eine solche Aufmerksamkeit für seine Person gewöhnen, denn seit Herbst 2012, als der Beamte infolge eines lauten Skandals zum Beamten ernannt wurde, zieht ihn eine Spur des Skandals zum Rücktritt als Chef der Militärabteilung gezwungen. Alles begann mit seiner Leidenschaft für Evgenia Vasilyeva, einer hübschen Blondine, die schließlich die direkteste Rolle im Schicksal eines hochrangigen Beamten spielte.

Es gibt noch keine genauen Informationen darüber, wo, wie und unter welchen Umständen sie sich trafen. Jemand behauptet, dass ihr erstes Treffen bereits Mitte der 2000er Jahre an der juristischen Fakultät der Universität St. Petersburg stattgefunden habe. Die spektakuläre Studentin Wassiljewa, die dort ihre erste Ausbildung erhielt, zog angeblich sofort Serdjukow an, der zu diesem Zeitpunkt eine erfolgreiche Karriere im Steueramt machte. Allerdings gab der ehemalige Verteidigungsminister selbst bei einem der Verhöre an, dass er Wassiljewa erstmals 2009 bei einem der Treffen in der Militärabteilung gesehen habe.

Es scheint jedoch, dass die erste Version die wahrscheinlichste ist. Tatsache ist, dass Serdjukow 2007 zum Verteidigungsminister ernannt wurde. Gleichzeitig nahm Vasilyevas Karriere einen steilen Aufschwung. Sie zog nach Moskau, wo sie einigen Quellen zufolge Beraterin des ersten stellvertretenden Bürgermeisters von Moskau und Leiter des Komplexes für Stadtplanungspolitik der Hauptstadt, Wladimir Resin, wurde. Damals verspürte der schlaue Karrierist Gefallen an einem schönen Leben. Gleichzeitig argumentierten Menschen, die sie kannten, dass Wassiljewa es meisterhaft verstand, Männer für ihre eigenen egoistischen Zwecke zu manipulieren.

Offenbar konnte sich Serdjukow, der laut dem ehemaligen Pressesprecher des Verteidigungsministeriums, Oberst Viktor Barants, eine zu große Vorliebe für das weibliche Geschlecht hatte, dem Charme der Verführerin nicht entziehen. Wie sich ein ehemaliger Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums erinnerte, versammelte Serdjukow als Minister einen wahren Harem um sich und war stets sehr freundlich zu seinen Schützlingen, die er auf viele verantwortungsvolle Posten berief. Wie Baranets feststellte, war dies auf das pathologische Misstrauen des Beamten gegenüber Männern und die Überzeugung zurückzuführen, dass Frauen ihn niemals verraten würden.

Es gab viele Gerüchte über Liebesbeziehungen in der Militärabteilung. Und das, obwohl der damalige Chef des Verteidigungsministeriums offiziell mit Julia Zubkowa verheiratet war, der Tochter von Viktor Zubkow, der von 2007 bis 2008 das Amt des Vorsitzenden der russischen Regierung innehatte. Dennoch hinderten die familiären Bindungen zur Tochter der zweiten Person im Staat den liebevollen Pfarrer nicht daran, neue Romane zu beginnen und seine Lieblingsromane regelmäßig zu ändern. Eine von ihnen war Wassiljewa, die Serdjukow 2010 ins Verteidigungsministerium einlud.

Von diesem Zeitpunkt an bis Ende 2012 wurde sie sowohl bei der Arbeit als auch in seinem Privatleben seine wichtigste Frau. Gerüchten zufolge verschlechterte sich Serdjukows Beziehung zu seiner Frau, aber er verbrachte immer mehr Zeit mit Wassiljewa, die sich neben ihm in einer luxuriösen 13-Zimmer-Wohnung im Zentrum der Hauptstadt niederließ. Sie sagte später, dass sie nicht einmal daran gedacht habe, sich in den Verteidigungsminister zu verlieben. „Das Schicksal hat das so beschlossen. Ich habe aufrichtig geglaubt, dass wir nicht im Mittelalter leben und dass der Mensch in seiner Wahl frei ist. Niemand hat mich betrogen“, sagte sie. Es wurde gemunkelt, dass Vasilyeva schließlich von ihm schwanger wurde, aber zufällig verlor sie das Kind, nachdem das Gericht sie unter Hausarrest gestellt hatte.

Das „Dolce Vita“, das mehr als zwei Jahre dauerte, wurde Ende Oktober 2012 unterbrochen, als Agenten an die Tür von Vasilyevas Wohnung in der Molochny Lane klopften. Stellen Sie sich die Überraschung der Polizeibeamten vor, als sie den Verteidigungsminister selbst zusammen mit einer hübschen Blondine fanden. Wassiljewa wurde bald wegen Betrugs angeklagt und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Sie verbrachte jedoch nur einen Monat in der Kolonie, danach wurde sie freigelassen. Serdjukow erschien nie vor Gericht: 2013 wurde der damalige ehemalige Minister im Rahmen einer Amnestie zu Ehren des 20. Jahrestages der russischen Verfassung freigelassen.

Danach hörte die Blondine auf, mit Regierungsbehörden zusammenzuarbeiten, und konzentrierte sich auf die Kunst und ihr eigenes Schmuckgeschäft. Serdyukov erhielt ein Jahr nach dem Skandal die Position des Generaldirektors der Bundesforschungsanstalt für Maschinenbau. Die Veranstaltung löste große Resonanz aus. Einige Abgeordnete der Staatsduma bezeichneten den Vorfall daher als „eine Herausforderung für die gesamte russische Gesellschaft“.

Der nächste Arbeitsplatz des ehemaligen Chefs der Militärabteilung war der Staatskonzern Rostec. Im Oktober 2015 wurde der umstrittene Ex-Minister damit beauftragt, die Luftfahrtanlagen des Unternehmens zu überwachen. Einigen Berichten zufolge standen unter der Führung von Serdjukow Strukturen mit einem Jahresumsatz von mehr als 350 Milliarden Rubel. Berichten zufolge wurde beschlossen, dem in Ungnade gefallenen Beamten aufgrund seiner beruflichen Qualitäten solch große und strategisch wichtige Vermögenswerte anzuvertrauen.

Bereits im nächsten Jahr, 2016, erhielt der in Ungnade gefallene Minister eine andere Position. Diesmal wurde er in den Vorstand der Firma Rostvertol gewählt, die zur Holdinggesellschaft Russian Helicopters gehört. Im Wesentlichen wurde Serdyukov erneut mit der Überwachung strategisch wichtiger Vermögenswerte betraut: Es ist Rostvertol, das sich mit der Produktion von Hubschraubermodellen wie dem Mi-26, dem Mi-35M und einem der wichtigsten Kampfhubschrauber im modernen Russland beschäftigt Armee - die Mi-28N. Night Hunter".

Der Zustrom neuer Positionen für den „starken Geschäftsmann“ Serdyukov dachte jedoch nicht einmal daran, aufzuhören. Im vergangenen August berichteten Medien, dass der skandalöse Ex-Minister nun den Personal- und Vergütungsausschuss bei Rostec leiten würde. Wenig später stellte sich jedoch heraus, dass dem ehemaligen Minister eine Position im Konzern nicht ausreichte und Serdyukov neben dem Personal- und Vergütungsausschuss auch den Strategieausschuss von Rostec leitete.

Gleichzeitig hatte der ehemalige Chef des Verteidigungsministeriums vor dem Hintergrund beruflicher „Reisen“ von einer Position zur anderen Probleme mit seiner jüngsten Tochter Natalya. Im vergangenen November kamen Berichte, dass das Mädchen von zu Hause weggelaufen sei und nicht zurückgekehrt sei. Nach einiger Zeit wurde der Flüchtige jedoch von der Polizei gefunden. Über die Beweggründe für ihr Vorgehen wurde zu diesem Zeitpunkt nichts bekannt.

Es ist bemerkenswert, dass Serdyukov gleichzeitig aus irgendeinem Grund beschloss, die Wohnung aufzugeben, die sich neben Vasilyevas Wohnung befindet. Einige Experten vermuten, dass dieser Schritt des Ex-Beamten mit seinem Wunsch erklärt wird, sich der Zahlung von Steuern zu entziehen. Wie Medien berichteten, beschloss der ehemalige Chef des Verteidigungsministeriums, alle seine Wohnungen in einer Elitevilla im Zentrum Moskaus seiner Schwester Galina Puzikova zu spenden.

So bekleidet Serdjukow fast fünf Jahre nach dem Aufsehen erregenden Skandal eine Reihe verantwortungsvoller Positionen und leitet ganze Sektoren der Verteidigungsindustrie. Dennoch versucht der ehemalige Minister offensichtlich, für die Öffentlichkeit unsichtbar zu bleiben, ein eher ruhiges Leben zu führen und keine unnötigen Gründe für seine Erwähnung in den Medien anzugeben.

2017 ist es genau zehn Jahre her, dass in den russischen Streitkräften umfassende Reformen begannen. Ohne einen Mann namens Anatoly Eduardovich Serdyukov wären sie unmöglich gewesen. Wo arbeitet derzeit einer der umstrittensten Persönlichkeiten der russischen Politik und warum ist er immer noch nicht frei (obwohl es Gründe für seine Inhaftierung gab)?

Was ist mit Serdjukow passiert?

Die Karriereentwicklung dieses Einheimischen aus einer kleinen sibirischen Siedlung kann getrost als schwindelerregend bezeichnet werden:

1. Einer der zukünftigen „effektiven Manager“ von New Russia begann seine berufliche Laufbahn in St. Petersburg. Nach seinem Abschluss am örtlichen Handelsinstitut bekam er eine Anstellung (damals, als die Sowjetmacht noch an der Macht war) in einem örtlichen Möbelgeschäft;
2. Der Zusammenbruch der Sowjetunion, der Millionen Menschen verarmte, gab talentierten Menschen die Möglichkeit, schnell Karriere zu machen. Unser Held gehörte zu den letzten Glücklichen. In den Jahren 1991-1995 durchlief er nacheinander die Positionen des stellvertretenden Direktors, Leiters der Marketingabteilung und Generaldirektor der Kette eines der St. Petersburger Möbelunternehmen (JSC Mebel-Market);
3. Im Jahr 2000 verschaffte er sich dank familiärer Kontakte Zugang zu den Korridoren der Macht. Von 2001 bis 2004 wechselte er in den Steuerdienst;
4. Im Jahr 2007 traf Wladimir Putin eine Entscheidung, die viele verblüffte: Er ernannte einen ehemaligen Mitarbeiter eines Möbelhauses zum Leiter des Verteidigungsministeriums. Angeblich können die Kompetenzen eines talentierten Managers in einem so verhärteten und schwer zu reformierenden Bereich nützlich sein. Und die Hoffnungen waren berechtigt: Es wurden radikale Veränderungen vollzogen.

Aber fünf Jahre nach seiner Ernennung geschah mit Serdjukow dasselbe wie mit vielen russischen Staatsmännern: er wurde in einen Fall des Diebstahls von Staatseigentum verwickelt.

Korruptionsskandal und anschließende Untersuchung

Im Jahr 2012 kündigte Wladimir Putin an, dass der Verteidigungsminister strafrechtlich verfolgt werden könnte. Gründe für eine solche Aussage gab es mehr als genug:

• Tatsächlich erwies sich die 2008 gegründete Oboronservis-Holding als gigantische Maschine zum Waschen von Haushaltsgeldern. Der Gesamtschaden für den Staat wurde als Summe mit neun Nullen berechnet;
• Die groß angelegte Reform der Armee beinhaltete unter anderem den Kauf ausländischer Waffentypen. Dieser Schritt war besonders für korrupte Beamte in Uniform von Vorteil, die von der Notwendigkeit befreit wurden, die Einzelheiten der Transaktion mit russischen Unternehmen abzustimmen;
• So sorgte ein Vertrag über den Kauf von 50 Eurocopter-Hubschraubern für Aufsehen in den Medien. Die Flugzeuge erreichten die Militäreinheiten nie in ausreichender Menge. Nur zwei Autos wurden in einer Premium-Version ausgeliefert – offensichtlich für den allgemeinen Dienstgrad, der Komfort verlangt;
• Eine Reihe von Gebäuden im Zentrum von Moskau wurden für fast nichts verkauft. Ein wertvolles Gut, das dem Staat gehörte, wurde von unehrlichen Geschäftsleuten, die dem höchsten Militärkommando des Landes nahe standen, „annektiert“.

In den Vereinigten Staaten würden die aufgeführten Anklagepunkte (und dies ist keine vollständige Liste) für mindestens 160 Jahre Gefängnis ausreichen. Aber in Russland begünstigt das Schicksal die Diebe.

Warum wurde Serdjukow nicht inhaftiert?

Ein ehemaliger Möbelhersteller ist aus einem für westliche Verhältnisse monströsen Skandal hervorgegangen absolut trocken. Seine Kommunikation mit Strafverfolgungsbehörden beschränkte sich auf einige Verhöre im Jahr 2013 als Zeuge.

Die gesamte Verantwortung für die Diebstähle lag bei seinem Berater. Ihre Verhaftung und anschließende Inhaftierung wurden jedoch zu einer Farce, die von Millionen Russen verfolgt wurde.

Essen mehrere mögliche Gründe , warum Serdyukov und ähnliche Charaktere es schaffen, einer Bestrafung zu entgehen:

1. Jeder Beamte, der viele Jahre in höchsten Positionen gearbeitet hat, wird zum Träger wertvoller Informationen über das Fehlverhalten seiner Kollegen. Der in Ungnade gefallene Verteidigungsminister wusste zu viel, um ins Gefängnis zu gehen;
2. Eine Rolle spielten familiäre Bindungen zu einer der Säulen der Innenpolitik der „Null“, Viktor Zubkov (stellvertretender Vorsitzender der Regierung der Russischen Föderation). Im Jahr 2000 heiratete Serdjukow seine Tochter, was ihm eine schnelle Karriere und Immunität vor Strafverfolgung verschaffte;
3. Der Angeklagte selbst tat als kluger Mensch alles, um alle Angriffe der Polizeibeamten so gut wie möglich abzuwehren. In allen zahlreichen Bänden des Strafverfahrens erscheint nur eine einzige Unterschrift des Ministers.

Das neue Gesicht der russischen Armee

Die Wirksamkeit der Militärreformen spielte eine wichtige Rolle für die rechtliche Immunität Serdjukows. Dmitri Medwedew hat wiederholt darauf hingewiesen Erfolge effektiver Manager, die wichtigsten davon sind:

• Wichtige administrative Änderungen. Die Zahl der Militärbezirke wurde reduziert (um 2);
• Ein erheblicher Teil des Verwaltungspersonals der Bundeswehr wurde entlassen. Die Effizienz seiner Arbeit und die Geschwindigkeit der Entscheidungsfindung sind gestiegen;
• Die Bedingungen für den Militärdienst haben sich deutlich verbessert. Wehrpflichtige erhielten das Recht, Smartphones zu nutzen. Der Grad der Kontrolle über Schikanen seitens öffentlicher Organisationen hat zugenommen;
• Seltsamerweise ist unter Serdjukow das Ausmaß der Armeediebstähle insgesamt deutlich zurückgegangen. Dies geschah aufgrund der Tatsache, dass eine Reihe von Funktionen auf zivile Handelsorganisationen übertragen wurden;
• Die Qualität der Logistik der Armee hat sich verbessert. Die neuesten Modelle militärischer Ausrüstung wurden in Dienst gestellt.

Wo arbeitet Serdyukov derzeit?

Den Tiefpunkt seiner politischen Karriere erreichte er 2012, als Putin den Minister für unfähig erklärte, das ihm anvertraute Amt zu leiten.

Aber die Zeit hat seine außergewöhnliche politische Vitalität gezeigt:

• Weniger als ein Jahr nach Beginn der Ermittlungen erwarb der umtriebige Möbelhersteller eine weitere Pfründe. Diesmal wurde er zum Leiter einer der Abteilungen des Konzerns ernannt. Russische Technologien„(ein weiterer bekannter Korruptionssumpf);
• Im Jahr 2015 wurde der Person, die in den Skandal um die Unterbrechung der Auslieferung französischer Hubschrauber verwickelt war, die Leitung fast der gesamten inländischen Luftfahrt (der entsprechenden Abteilung von Rostec) übertragen;
• Im Dezember desselben Jahres begann er mit der Leitung des russischen Hubschrauberunternehmens. Ein solcher Schritt seitens der obersten Führung des Landes bedeutete die endgültige Rehabilitierung des Beamten;
• In den folgenden Jahren macht Serdyukovs Name nicht mehr so ​​oft Schlagzeilen (was für ihn wahrscheinlich besser ist). Das letzte Mal, dass die Medien ihm Aufmerksamkeit schenkten, war im Sommer 2017, als Informationen über seine Ernennung zum Direktor von Rostvertol durchsickerten.

In der frühen Putin-Ära kam es zu einer Reihe bemerkenswerter Strukturreformen. Der Vater der radikalen Modernisierung der Armee ist Anatoly Eduardovich Serdyukov. Wo er jetzt arbeitet, berichteten RBC-Journalisten: Jetzt ist es staubfrei und profitabel Position des Direktors eines Flugzeugherstellers.

Anatoli Serdjukow ist einer der berüchtigtsten Minister des modernen Russlands. Von 2007 bis 2012 er leitete das Verteidigungsministerium. Er wurde in einen Korruptionsskandal verwickelt, in dessen Folge er vom russischen Präsidenten Wladimir Putin entlassen wurde. Gleichzeitig wurde Serdyukov selbst nicht strafrechtlich verfolgt; seit Mitte 2017 leitet er den Vorstand der Firma Rostvertol.

Kindheit und Jugend

Anatoly Serdyukov wurde 1962 im Dorf Kholmsky in der Region Krasnodar geboren. Die Eltern des Helden unseres Artikels waren einfache Bauern.

Als er zehn Jahre alt war, wurde er als Waise zurückgelassen. Danach zog seine Großmutter ihn und seine Schwester Galina groß. Die Gründe, warum Anatoly Serdyukov ohne Eltern blieb, sind nicht genau bekannt; er selbst beschäftigt sich nicht gerne mit diesem Thema und vermeidet stets direkte Fragen zu seinen Familienangelegenheiten. Die Familie lebte recht arm, so dass er ab der achten Klasse Arbeit und Studium kombinieren musste, um für den Lebensunterhalt seiner Familie zu sorgen.

Ausbildung

Anatoly Serdyukov erhielt seine Sekundarschulbildung an der Abendschule in Leningrad. Anschließend trat er in das Institut für sowjetischen Handel ein, das er 1984 erfolgreich abschloss.

Zwei Jahre lang diente er in der Armee als Fahrer eines Kommunikationsbataillons einer motorisierten Schützendivision. Nach Abschluss des Offizierslehrgangs zog er sich im Dienstgrad eines Leutnants in die Reserve zurück.

1985 begann seine offizielle Karriere. Serdyukov bekam eine Stelle als Abteilungsleiter bei der Aktiengesellschaft Lenmebeltorg. Er erwies sich an seinem neuen Arbeitsplatz als erfolgreich und sein rasanter beruflicher Aufstieg begann. Bald begann der Held unseres Artikels, eine Abteilung eines Möbelhauses zu leiten, und wurde dann Stellvertreter, der die kommerziellen Aktivitäten des Unternehmens überwachte. Anatoly Eduardovich Serdyukov verließ Lenmebeltorg im Jahr 1991.

Bis 2000 arbeitete er bei der Handelsholding Mebel-Market. Er begann als stellvertretender Direktor. Im Laufe der Zeit wurde er einer der Gründer des Unternehmens und dann dessen Generaldirektor. Gleichzeitig verbesserte er seine Ausbildung weiter. Im Jahr 2001 schloss er sein Studium an der juristischen Fakultät der Universität St. Petersburg ab, drei Jahre später verteidigte er seine Doktorarbeit und wurde 2006 zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften ernannt.

Im öffentlichen Dienst

Im Jahr 2000 kam es zu bedeutenden Veränderungen in der Biografie von Anatoly Serdyukov. Er beginnt im öffentlichen Dienst schnell auf der Karriereleiter aufzusteigen.

Anatoly Eduardovich Serdyukov beginnt seinen Aufstieg in die Höhe des Apparats vom bescheidenen Posten des stellvertretenden Leiters einer der Steueraufsichtsbehörden in St. Petersburg. Bereits 2001 wurde er zum stellvertretenden Steuerdezernenten der nördlichen Hauptstadt ernannt.

Im Jahr 2004 wurde der Held unseres Artikels nach Moskau versetzt. Hier leitet er das Finanzamt der Hauptstadt. Im Frühjahr desselben Jahres erhielt er das Amt des stellvertretenden Ministers für Steuern und Abgaben der Russischen Föderation. Einige Monate später leitet er den Bundessteuerdienst, in den das Steuerministerium umgewandelt wurde.

Analysten stellen fest, dass Serdjukow eine der entscheidenden Rollen im sogenannten YUKOS-Fall spielte. Es war die Arbeit des Föderalen Steuerdienstes, die die Beweisgrundlage für die Ermittlungen gegen den Chef des Unternehmens, Michail Chodorkowski, lieferte.

Im Fall Yukos trat der Federal Tax Service als Hauptgläubiger auf und warf dem Ölkonzern Lizenzgebührenausfälle in Höhe von etwa 27 Milliarden US-Dollar vor. Dies spielte letztlich eine entscheidende Rolle für den Bankrott des Imperiums Michail Chodorkowskis und den Verkauf seiner Vermögenswerte.

Experten stellten fest, dass es unter Serdjukow möglich war, die Erhebung von Steuern und Gebühren deutlich zu steigern. Beispielsweise meldete der Dienst bereits im ersten Halbjahr 2005 eine Überschreitung des Inkassoplans um 10 Milliarden US-Dollar. Im selben Jahr wurde der Planwert für Sammlungen als unnötig abgeschafft. Hervorzuheben ist, dass das Wachstum der Steuerabzüge sowohl durch eine Verbesserung der Arbeit des Steuerdienstes selbst als auch durch eine Änderung des Gesamtkonzepts der staatlichen Politik in diesem Bereich erleichtert wurde.

Verteidigungsministerium

Die nächste Etappe in der Biographie von Anatoly Eduardovich Serdyukov ist mit dem Verteidigungsministerium verbunden. Im Jahr 2007 wurde er, für viele unerwartet, zum Leiter dieser Abteilung ernannt. Überraschend war, dass er seinen Dienst als Oberleutnant der Reserve antrat, was bei hochrangigen Offizieren eine Welle der Empörung auslöste.

Der russische Präsident Wladimir Putin begründete seine Entscheidung, Serdjukow zum Verteidigungsminister zu ernennen, und betonte, dass dies angesichts der Besonderheiten der gegenwärtigen Situation notwendig sei.

Es ist erwähnenswert, dass Anatoly Serdyukov in einer schwierigen Zeit für die russische Armee Verteidigungsminister wurde. Es bedurfte einer radikalen Reform, es mussten erhebliche Haushaltsmittel in Anspruch genommen werden, und dafür waren kompetente und hochprofessionelle Spezialisten erforderlich. Mit dieser Aufgabe wurde zunächst Minister Anatoli Serdjukow als erfahrener Wirtschaftswissenschaftler betraut.

Bemerkenswert ist, dass Serdjukow im September desselben Jahres nach der Ernennung von Viktor Zubkow zum Vorsitzenden der russischen Regierung von seinem Ministerposten zurücktrat. Der Grund waren seine familiären Bindungen zum neuen Premierminister. Putin akzeptierte den Rücktritt jedoch nicht.

Privatleben

Unter den Verwandten von Anatoly Serdyukov gibt es viele einflussreiche russische Beamte höchsten Ranges. Sein ehemaliger Schwiegervater war Premierminister. Der Held unseres Artikels war zweimal verheiratet.

Seine erste Auserwählte war die Unternehmerin Tatyana Anatolyevna. Anfang der 90er Jahre waren sie und ihr Mann Anteilseigner der Firma Mebel-Market.

Im Jahr 2002 heiratete Serdyukov Yulia Pokhlebenina, Tochter von Viktor Zubkov. Sie ist Entwicklerin. Diese Ehe war auch ihre zweite. Zuvor war Julia mit dem Sohn des sowjetischen Parteiarbeiters Gennadi Pochlebenin, Nikolai, verheiratet. Mit ihrem ersten Ehemann gründete sie die geschlossene Aktiengesellschaft „Sever“. Zum Zeitpunkt ihrer Hochzeit mit dem zukünftigen Minister besaß sie den Fitnessclub Parus. Im Frühjahr 2012 reichte sie die Scheidung ein.

Aus seiner ersten Ehe hat Serdyukov einen Sohn, Sergei, der 1986 geboren wurde. Bis vor kurzem lebte er mit seiner Mutter in St. Petersburg, es ist bekannt, dass er Eigentümer von etwa 5,5 % der Anteile der St. Petersburg Bank ist.

In seiner zweiten Ehe hatte Anatoly Eduardovich Serdyukov eine Adoptivtochter, Anastasia Nikolaevna Pokhlebenina, geboren 1993. Jetzt ist sie Studentin an der juristischen Fakultät der Universität St. Petersburg. Von ihr ist bekannt, dass sich das Mädchen aktiv für Reiten interessiert und gerne reist.

Sie waren mit Julia verheiratet und hatten eine Tochter, Natalya, die jetzt zur Schule geht.

Es ist bekannt, dass Serdyukov in der Familie mit seiner jüngeren Schwester Galina aufwuchs. Jetzt heißt sie mit Nachnamen Puzikova, sie ist laut gesamtrussischem Register Unternehmerin und betreibt Gemüseanbau.

Ende 2012 geriet sie in den Mittelpunkt eines Skandals, als die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen ihres Erwerbs von Luxusimmobilien in der Hauptstadt einleitete. Wie die Ermittler herausfanden, besaß sie drei Wohnungen im Gesamtwert von rund 700 Millionen Rubel. Ihr offizielles Jahreseinkommen betrug jedoch nur 240.000 Rubel.

Galinas Ehemann, Valery Nikolaevich Puzikov, verwandelte sich in kurzer Zeit vom Traktorfahrer in einen Geschäftsmann. Beide Ehegatten besitzen etwa hundert Immobilien in St. Petersburg. Es ist erwähnenswert, dass das Geschäft seiner Schwester und seines Schwiegersohns aufgrund des Korruptionsskandals, in den Serdyukov selbst verwickelt war, in keiner Weise gelitten hat.

Im Sommer 2018 wurde bekannt, dass Serdyukov offiziell eine dritte Ehe eingegangen war. Seine Auserwählte war Evgenia Vasilyeva, eine der Hauptangeklagten im Fall der Unterschlagung im Verteidigungsministerium.

Tätigkeiten im Verteidigungsministerium

Nachdem Serdjukow seine neue Stelle angetreten hatte, begann er, eine globale Reform der russischen Streitkräfte einzuleiten. Der eigentliche Grund dafür waren die Misserfolge während des militärischen Konflikts mit Georgien im August 2008. Dabei wurden insbesondere gravierende Mängel in der Führungsstruktur festgestellt. Es besteht seit langem ein dringender Bedarf, veraltete Waffen, Uniformen und Kommunikationssysteme zu modernisieren.

Die Hauptrichtungen von Serdjukows Reformen waren mehrere Aspekte:

1. Personalreorganisation. Es handelte sich um einen erheblichen Rückgang der Zahl der Streitkräfte im Land, der hauptsächlich auf den Führungsstab zurückzuführen war. Auch die bestehenden Leitungsgremien wurden umgestaltet.
2. Verwaltungsreform. Die bisher bestehenden sechs Wehrkreise wurden nun in vier operativ-strategische Kommandos umgegliedert.
3. Wiederbewaffnung. Der Kauf von im Ausland hergestellter Militärausrüstung hat aktiv begonnen.
4. Reform der militärischen Ausbildung. Einige militärische Bildungseinrichtungen wurden verkleinert, andere vergrößert.
5. Der Dienstleistungssektor der Streitkräfte wurde auf zivile Unternehmen und Organisationen übertragen.
6. Die Militärdienstzeit in der Armee wurde auf ein Jahr verkürzt.
7. Es wurde eine neue Militäruniform eingeführt, deren Modelle von Valentin Yudashkin entwickelt wurden.

Nach dem skandalösen Rücktritt Serdjukows wurden fast alle seine Initiativen eingeschränkt. Viele der Änderungen wurden von hochrangigen Militärs in den Medien kritisiert und einige wurden schließlich rückgängig gemacht.

Korruption im Ministerium

Das wegen Korruption im Verteidigungsministerium eingeleitete Strafverfahren steht im Zusammenhang mit der Handelsorganisation Oboronservis, bei der Serdyukov von 2009 bis 2011 den Vorstand leitete. Es unterstand direkt dem Verteidigungsministerium.

Im Oktober 2012 wurde bekannt, dass Mitarbeitern von Oboronservis Betrug beim Verkauf von Militäreigentum vorgeworfen wurde, das in der Bilanz des Verteidigungsministeriums abgeschrieben wurde.

Die Untersuchung ergab, dass die wertvollsten Immobilien, darunter Aktien und Grundstücke, zu reduzierten Preisen an Fly-by-Night-Unternehmen verkauft wurden, die mit Oboronservis verbunden waren. Nach Angaben der Strafverfolgungsbehörden wurden aus dem Verkauf von nur acht Objekten illegale Gewinne in Höhe von drei Milliarden Rubel erzielt.

Die Rolle von Evgenia Vasilyeva

Die Hauptangeklagte im Strafverfahren war Evgenia Vasilyeva, die den Posten der Leiterin der Abteilung für Eigentumsbeziehungen im Ministerium von Serdyukov innehatte.

Der Skandal brach aus, als bei einer Durchsuchung ihrer Wohnung am frühen Morgen des 25. Oktober Anatoli Serdjukow selbst entdeckt wurde. Evgenia Vasilyeva erwies sich als seine Nachbarin im teuersten Haus Moskaus, Molochny Lane 6. Die Medien berichteten unter Berufung auf informierte Quellen, dass sie eine „enge Beziehung“ hätten.

Bei dieser Durchsuchung wurden außerdem drei Millionen Rubel in bar, wertvolle Kunstwerke, Antiquitäten und teurer Schmuck entdeckt.

Zurücktreten

Bereits im November entließ Wladimir Putin Serdjukow mit der Begründung, dies geschehe, um die Integrität der Ermittlungen sicherzustellen.

Wassiljewa wurde unter Hausarrest gestellt. Im Dezember reichte sie einen offiziellen Antrag beim Gericht ein, in dem sie darum bat, während der Ermittlungen mit dem ehemaligen Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow zusammenleben zu dürfen. Die Petition wurde abgelehnt, da kein Zusammenhang zwischen ihnen bestand. Allerdings wurden Wassiljewa persönliche Treffen mit Serdjukow gewährt, der als Zeuge an diesem Strafverfahren beteiligt war.

Im November wurde Wassiljewa ins Krankenhaus eingeliefert und operiert. Nach Angaben ihres Anwalts verlor sie ihr Kind durch einen Nervenschock.

Erst Ende 2013 wurde ein Verfahren gegen Serdyukov wegen Fahrlässigkeit eingeleitet, was zu einem erheblichen materiellen Schaden für das Land führte. Serdjukow weigerte sich, sich schuldig zu bekennen und auszusagen. Im Jahr 2014 erließ das Innenministerium eine Amnestie, auf deren Grundlage die Ermittlungen eingestellt wurden.

Wo ist Serdjukow jetzt?

Trotz des skandalösen Rücktritts verließ der ehemalige Minister Anatoli Serdjukow die Reihen der einflussreichen Beamten nicht. Bereits im November 2013 wurde er zum Generaldirektor des Forschungszentrums Maschinenbau ernannt, das offiziell dem Bund untersteht.