Die Hitze der letzten Liebe: Ivan Betskoy. Pädagogische Ansichten und Aktivitäten von I.I.

Im Jahr 1763 I.I. Betskoy überreichte Katharina II. ein Programm zur Bildungs- und Pädagogikreform – ein Dokument mit dem Titel „Allgemeine Institution für die Erziehung beider Geschlechter der Jugend“. Darin skizzierte er fortschrittliche, wenn auch nicht ganz originelle pädagogische Ansichten, die sich unter dem Einfluss von J. Locke, J.J. Russo, K.A. Helvetius, F. Fenelon und J.A. Comenius, überarbeitet für russische Verhältnisse. So erkannte Betskoy wie Locke die Bedeutung des Sportunterrichts und die Notwendigkeit, das Temperament des Kindes zu berücksichtigen, und wie Rousseau glaubte er „an die Notwendigkeit, in die Fußstapfen der Natur zu treten, ohne sie zu überwinden oder zu brechen, sondern sie zu fördern“.

Betskoy hoffte, durch Bildung eine „neue Generation von Menschen“ zu schaffen – humane und gerechte Adlige sowie Kaufleute, Industrielle, Künstler, Handwerker und Ärzte, die dann über die Familie die Prinzipien der neuen Bildung verbreiten würden die gesamte Gesellschaft. Er sah, wie die moralische, politische und wirtschaftliche Bedeutung dieser Klasse im Westen zunahm, und bedauerte, dass in Russland nur „zwei Stände etabliert wurden: Adlige und Bauern“ und mit diesen Ständen verbundene Kaufleute, Städter, Handwerker und Zweige des Staatslebens hatte keine Bedeutung. „In ausländischen Staaten“, argumentierte Betskoy, „besteht der über mehrere Jahrhunderte etablierte dritte Rang des Volkes von Generation zu Generation weiter: Da dieser Rang jedoch hier (in Russland) noch nicht zu finden ist, scheint dies erforderlich zu sein.“ ...“ Um diesen für den Staat nützlichen „dritten Rang“ in den Traditionen der europäischen Aufklärung zu schaffen, schlug er vor, geschlossene Bildungseinrichtungen zu organisieren, in denen 5-6-jährige Kinder, befreit von den „verderblichen“ Einfluss des umgebenden Lebens, würde bis zum Alter von 18 Jahren unter wachsamer Aufsicht stehen. unter der Obhut von Lehrern, die durch ihr Verhalten ein Vorbild sind. Als Voraussetzung für die Bildung der ersten Generation „neuer Menschen“ betrachtete Betskoy die strikte Isolierung der Schüler vom schädlichen Einfluss der Gesellschaft, Vorurteilen und Lastern der alten Generation. Zwischen der alten und der neuen Generation sei es laut Betsky notwendig, eine künstliche Barriere zu schaffen, damit der ersten, „tierhaft und hektisch in Worten und Taten“, die Möglichkeit genommen werde, Einfluss auf die zweite zu nehmen. Gleichzeitig sah Betskoy die Aufgabe wahrer Bildung darin, die Selbstachtung eines Menschen zu wecken: „Ein Mensch, der sich als Mensch betrachtet, sollte sich nicht wie ein Tier behandeln lassen.“ Am 12. März 1764 wurde der Plan von Katharina genehmigt und Betsky wurde beauftragt, neue Bildungseinrichtungen zu organisieren und bestehende umzugestalten.

Neben der Akademie der Künste ist auch der Name I.I. Betsky ist untrennbar mit der Gründung der ersten Frauenbildungseinrichtung in Russland und der Gründung eines „Erziehungsheims für Unglückliche“ verbunden. Vor Betsky kümmerte sich Russland wenig um das Schicksal verlassener Kinder. Zwar erließ Peter I. mehrere Verordnungen über den Bau von Häusern „für schändliche Kinder“ in Kirchen und über deren Instandhaltung in Frauenklöstern, aber seine Nachfolger schenkten diesem Thema keine besondere Aufmerksamkeit. Erst Betskoi brachte das vergessene Thema erneut zur Sprache, und nach seinem Plan gründete Katharina II. in Moskau ein Waisenhaus (mit einem Manifest vom 1. September 1763). Die Organisation des neuen Unternehmens wurde bis ins kleinste Detail von I.I. entwickelt. Betski. Die Hauptprinzipien dieser Institution waren wie folgt. Jeder konnte jederzeit ein Baby ins Haus bringen, ohne etwas zu erklären, sondern nur mit der Angabe, ob das Baby getauft wurde oder nicht. Das Kind wurde einer Amme oder einem Kindermädchen übergeben und nach zwei Jahren in eine Sonderkategorie verlegt, in der Kinder beiderlei Geschlechts zusammenlebten. Ab ihrem siebten Lebensjahr wurden sie getrennt und ihnen wurde Lesen, Schreiben, die Grundlagen des Glaubens sowie leichte Handarbeit beigebracht. Im Alter von 14 bis 15 Jahren erhielten die Schüler je nach Neigung des Einzelnen handwerklichen Unterricht. Nach 4-5 Jahren könnten sie heiraten und drei bis vier Jahre lang die Räumlichkeiten im Haus nutzen, um selbstständig zu arbeiten; Als sie ihr Zuhause verließen, erhielten sie volle Uniformen und die Rechte freier Menschen. Diese Schüler sollten laut Betsky die „Mittelklasse der Menschen“ schrittweise vergrößern, d. h. die Klasse der Stadtbewohner, der sie alle zugeordnet wurden. Während der Erziehung war es nach Betskys Anweisungen notwendig, freundlich und demütig damit umzugehen: Körperliche Züchtigung war strengstens verboten, „um die Jugend nicht an Strenge zu gewöhnen“. Den Frauen sollten auch Lesen und Schreiben beigebracht werden.

· Index) Andere Quellen: VE : MESBE : ESBE

Betskoi, Iwan Iwanowitsch - unehelicher Sohn des Prinzen. Iwan Jurjewitsch Trubetskoi (späterer Feldmarschall), von ihm während seiner Zeit in Stockholmer Gefangenschaft nach der erfolglosen Schlacht von Narva im Jahr 1700 adoptiert, geboren nach einstimmiger Aussage am 3. Februar, einige nehmen das Geburtsjahr jedoch als 1703 an, und andere wie 1704. y, Verstand. 31. August 1795 Einige nennen Baroness Wrede die Mutter von Betsky, andere nennen Baroness Skarre, andere nennen sie eine Dame der High Society und schließlich wieder andere nennen sie einfach eine Schwedin, alles gleichermaßen unbegründet. Personen, die Betsky und seiner Zeit näher stehen, gehen über dieses Thema im Allgemeinen schweigend hinweg. Es gibt keine Hinweise auf einen Einfluss seiner Mutter auf Betskys weitere Erziehung. Sein Vater kehrte 1718 aus der Gefangenschaft zurück. Ob Betskoi zu dieser Zeit auch nach Russland kam, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Berchholz, der das Haus des Fürsten Trubetskoi besuchte und über die Töchter des Fürsten sprach, erwähnt mit keinem Wort die Anwesenheit eines jungen Mannes in seinem Haus, der der Fürstenfamilie nahe stehen würde. Andererseits gibt es, wenn auch unbegründete, Hinweise darauf, dass Betskoy an der Universität in Abo oder Leipzig studierte und anschließend durch Europa reiste. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Prinz Trubetskoy seinen Sohn ins Ausland schickte, um Peter dem Großen eine Freude zu machen. Betsky selbst sagt, als er 1764 Kaiserin Katharina II. eine Diskussion über Bildung hielt, wie er als Kadett im Kopenhagener Kadettenkorps auf der Hut war, Wache stand usw. Darüber hinaus sagte Betsky aus, als er 1726 in den Militärdienst eintrat dass er 1722 aus Wissenschaftsgründen in Paris war. In derselben Aussage gibt Betskoy vor, ein polnischer Adliger zu sein, dessen Verwandte der polnischen Krone dienen. Diese Geständnisse Betskys lassen vermuten, dass er tatsächlich im Ausland studiert hat. Dann trat er als Außenminister in den Dienst des nach Paris entsandten Fürsten Wassili Lukitsch Dolgorukow. Im Jahr 1726 wurde Betskoi in den Dienst seines Vaters Trubetskoi (damals General der Feldarmee des ukrainischen Korps und Gouverneur von Kiew) versetzt, um Auslandskorrespondenz „in deutschen und französischen Dialekten zu führen, da er sich darin besser auskennt“. Das." Und als Fürst Trubetskoi 1728 zum Feldmarschall befördert wurde und bereits in Moskau lebte, diente Betskoi als sein Adjutant. In diesen Jahren besuchte er, wie er selbst sagt, oft Antiochia Cantemir, der damals auf seinem Anwesen Black Mud in der Nähe von Moskau lebte. Gespräche mit ihm hatten zweifellos einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung und Denkweise von Betsky. Während der Thronbesteigung von Anna Ioannovna, Prinz Trubetskoy, zusammen mit Antiochia Cantemir, Yaguzhinsky und anderen. Er war einer der wichtigsten Unterstützer der Autokratie und überreichte selbst die berühmte Petition an die Kaiserin. Betskoy gehörte zu denen, die diese Petition unterzeichnet haben. Gleichzeitig wurde Betskoy von Trubetskoy am 8. April 1730 zum Generaladjutanten ernannt, in diesem Rang jedoch erst am 5. September 1733 vom Militärrat und darüber hinaus mit dem Rang eines Majors und danach genehmigt ein Jahr später wurde er zum Oberstleutnant befördert. Betskoy diente weiterhin unter seinem Vater und reiste Anfang 1739 mit seiner Tochter Anastasia Ivanovna (die 1738 eine zweite Ehe mit Prinz Ludwig von Hessen-Homburg einging) ins Ausland und besuchte verschiedene Orte in Deutschland sowie Dresden und Leipzig , Berlin, und im Winter 1740 kehrte er erneut nach Russland zurück. Am Putsch von 1741 nahm Betskoy nicht persönlich aktiv teil, sondern erschien Shetardy mit verschiedenen Anweisungen von Kaiserin Elisabeth unmittelbar nach ihrem Einzug in den Palast. So stand Betski schon damals dem Hof ​​nahe, natürlich dank seiner Halbschwester Anastasia Iwanowna, Prinzessin von Hessen von Homburg, die die große Gunst Elisabeth Petrownas genoss. Am 18. Februar 1742 wurde Betskoi im Rang eines Oberstleutnants zum Kammerherrn des Thronfolgers Pjotr ​​​​Feodorowitsch ernannt. In dieser Position trat Betskoi oft am Hof ​​auf und sah wiederholt Prinzessin Johanna Elisabeth von Anhalt-Zerbst, die 1744 mit ihrer Tochter nach Moskau kam, die bald Pjotr ​​​​Fjodorowitsch heiratete. In dieser Zeit, so Katharina II. selbst, „entwickelte ihre Mutter eine sehr enge Bindung zu den hessisch-homburgischen Ehepartnern und noch mehr zu Chamberlain Betsky. Gräfin Rumyantseva, Marschall Brumaire und allen im Allgemeinen gefiel das nicht.“ Darüber hinaus hatte er als Kammerherr des Kleinen Hofes zusammen mit Peter Sumarokov, Lilienfeld, Dicker, Peter Devier, Betskoy, der fließend Französisch und Deutsch sprach und in seinem Leben bereits viel im Ausland gesehen hatte, die Gelegenheit, als interessanter Gesprächspartner, um die Aufmerksamkeit des Thronfolgers und seiner Gemahlinnen auf sich zu ziehen, vorzugsweise vor anderen Personen des großherzoglichen Hofes, der überwiegend aus Deutschen bestand. Im Jahr 1747 teilte Betskoy das Schicksal des letzteren und wurde auf Drängen von Kanzler Bestuschew-Rjumin zusammen mit anderen Mitarbeitern des Großherzogs abgesetzt, da sie Seine Hoheit in einem Geist beeinflussten, der nicht den politischen Ansichten des Großherzogs entsprach Kanzler. Betskoi blieb jedoch Kammerherr, erschien jedoch nur sehr selten am Hof ​​und unternahm 1756 sogar noch einmal eine Auslandsreise, zusammen mit Fürst Dimitri Michailowitsch Golitsyn, verheiratet mit seiner Nichte Jekaterina Dmitrijewna Kantemir (Tochter von Anastasia Iwanowna von Hessen-Homburg). die erste ihrer Ehe). Während dieses langen Auslandsaufenthalts besuchte Betskoy Deutschland, Holland, Frankreich und Italien und inspizierte verschiedene Institutionen und Wohltätigkeitsorganisationen. In Paris traf er viele Künstler, Wissenschaftler und Schriftsteller (wie Grimm, Diderot usw.) sowie Madame Geoffrin und besuchte ihren Salon, in dem sich die Koryphäen der französischen Literatur und Kunst versammelten. Wahrscheinlich zur gleichen Zeit lernte Betskoy in Paris die Lehren und Ansichten sowohl der Enzyklopädisten als auch Rousseaus und seiner Anhänger kennen. Diese Bekanntschaft spiegelte sich weitgehend in Betskys verschiedenen Projekten wider, die er anschließend Katharina II. vorstellte. Die Thronbesteigung von Peter III. fand Betsky bereits in Wien vor, wie aus seinem Glückwunschbrief an den Kaiser vom 11.-22. Januar und dem nächsten vom 27. März 1762 hervorgeht Als höchstes Dekret zu seiner unmittelbaren Ankunft in Russland schreibt Betsky, dass sein schmerzhafter Zustand seine baldige Rückkehr leicht behindern könnte, und um sich zu rechtfertigen, fügt er die Aussagen von Ärzten bei. In St. Petersburg angekommen, wurde Generalmajor Betskov (wie sie damals schrieben) per Dekret am 24. Mai 1762 zum Generalleutnant befördert und zum Chefdirektor des Bauamtes ernannt. Während des Putsches am 28. Juni 1762 stand Betskoi auf der Seite von Peter III. und ritt auf einer der Galeeren, die nach Kronstadt fuhren. Katharina II. überließ Betsky jedoch nicht nur die Leitung des Bauamtes, sondern ernannte ihn auch zum Mitglied der am 11. Dezember 1762 eingesetzten Sonderkommission zur Organisation der Städte St. Petersburg und Moskau. Die Einrichtung dieser Kommission, die für die Gebäudeverwaltung in den Hauptstädten zuständig ist, veränderte den Tätigkeitsbereich des Gebäudeamts erheblich, das 1765 in Büro für Gebäude und Gärten Ihrer Majestät umbenannt wurde und begann, ausschließlich die Paläste und Gärten Ihrer Majestät zu verwalten Majestät. Im Jahr 1769 wurde dieses Amt in Amt umbenannt. Die Vorliebe der Kaiserin für verschiedene Gebäude machte die Position des Direktors der Kanzlei (und dann des Büros) für Gebäude sehr mühsam und sogar unangenehm. Betsky selbst musste die Herstellung von Ziegeln, das Brennen von Kalk usw. überwachen; Darüber hinaus mangelte es ständig an Geld, um die Kosten für den Bau neuer Gebäude und die Instandhaltung bereits errichteter Gebäude zu decken, und es war unmöglich, nicht gegen verschiedene Arten von Missbräuchen anzukämpfen, die damals an der Tagesordnung waren. Neben der Verwaltung der Paläste und Gärten wurden Betsky aber auch andere Aufgaben anvertraut. Also nach einem größeren Brand in den Bergen. Twer, 12. Mai 1763 er wurde beauftragt, eine korrektere Planung der Gebäude in dieser Stadt zu erstellen, und er legte zu diesem Thema eine große Note vor, die am 14. Juni von der Kaiserin genehmigt wurde. Während des Baus des Denkmals für Peter den Großen hatte Betskoi die oberste Aufsicht über alle von Falconet durchgeführten Arbeiten. Im März 1762 trennte sich die Akademie der Künste von der Moskauer Universität und die Hauptleitung der Akademie wurde Betsky anvertraut. Zunächst kümmerte er sich um den Bau eines Sondergebäudes für die Akademie und beantragte bei der Kaiserin ein Dekret zur Freigabe des sogenannten Vratislavsky-Hofes auf der Wassiljewski-Insel (an der Ecke der 3. und 4. Linie) für die Akademie ) und forderte dann immer wieder Geld für den Bau eines weitläufigen Gebäudes an dieser Stelle, das jedoch zu Betskys Lebzeiten aus Geldmangel nicht endgültig wieder aufgebaut werden konnte. Gleichzeitig legte Betskoy einen Entwurf einer neuen Satzung für die Akademie vor, die in vielerlei Hinsicht der von seinem Vorgänger Schuwalow ausgearbeiteten ähnelte. Nach vorläufiger Prüfung dieses Projekts durch Fürst Shakhovsky, Minikh, Olsufiev, Teplov und N. Panin, die ihm voll und ganz zustimmten, wurde es am 4. November 1764 von der Kaiserin genehmigt. Gemäß dieser Charta war die Hauptleitung der Akademie dem Rat (oder der Versammlung), bestehend aus dem Direktor und den Professoren, anvertraut, und der Vorsitzende war der Präsident der Akademie (Betskoy trug diesen Titel), der der Kaiserin alles Notwendige an der Akademie berichtete. Der gesamte pädagogische und pädagogische Teil wurde vom Direktor geleitet, der zweiten Person nach dem Präsidenten. Der gesamte wirtschaftliche Teil sowie der finanzielle Teil wurden dem Rat anvertraut. Die Akademie bestand aus mehreren getrennten Klassen, die Ausbildung dauerte sechs Jahre, danach wurden die Schüler je nach Erfolg geprüft, mit verschiedenen Medaillen ausgezeichnet, erhielten Freiheitsrechte und die zwölf erfolgreichsten Personen wurden für drei Jahre zur Verbesserung ins Ausland geschickt. Aus den Angelegenheiten der Akademie geht hervor, dass Betskoy sich sehr um diese Studenten kümmerte und sich für sie interessierte, die sich an verschiedenen Orten im Ausland befanden. An der Akademie gab es auch eine Sonderschule für Jungen im Alter von 5 bis 6 Jahren, die nach zehnjähriger Ausbildung in die Akademie aufgenommen werden konnten. Wer keine Berufung zur Kunst hatte, wurde entsprechend seinen Neigungen und Fähigkeiten unterschiedlichen Fähigkeiten zugeordnet. Am 27. Juni 1769 bat Betskoi die Kaiserin um Erlaubnis, ab 1770 auf eigene Kosten zehn Jungen zu unterstützen und sie alle drei Jahre aufzunehmen. Im Jahr 1785 wurden bereits 60 Menschen auf Kosten von Betsky an der Akademie der Künste ausgebildet. Mit der anschließenden Änderung der Höhe der von der Bank gezahlten Zinsen im Jahr 1786 hielt Betskoy eine Fortführung dieser Angelegenheit nicht mehr für möglich und teilte dem Rat die bereits 1788 geplante Neuaufnahme von Schülern mit. Bei dieser Gelegenheit führte Betsky einen Briefwechsel mit der Akademie über das Geld, das ihr für die auf seine Kosten aufgebrachten Studenten geschuldet wurde, und der erforderliche Betrag ging nach dem Tod von Betsky ein, der der Akademie auch zwei Schränke mit gravierten Antiquitäten vermachte uralt und mit seltenen Abgüssen von Bildern verschiedener historischer Gesichter, die hauptsächlich von französischen Künstlern angefertigt wurden. Diese Sammlung sammelte er auf seinen Auslandsreisen. Neben der Akademie ist Betskys Name untrennbar mit der Gründung der ersten Frauenbildungseinrichtung in Russland und der Gründung eines Bildungsheims für Unglückliche, mit der Veröffentlichung einer neuen Satzung des Kadettenkorps sowie mit verbunden die Gründung des ersten öffentlichen Kreditinstituts (Sicherungs- und Kreditkasse). Vor Betsky kümmerte uns das Schicksal verlassener Kinder wenig. Zwar erließ Peter der Große mehrere Verordnungen über den Bau von Häusern „für schändliche Kinder“ in Kirchen und über deren Unterhalt in Frauenklöstern, aber seine Nachfolger schenkten diesem Thema offenbar keine große Aufmerksamkeit. Erst Betskoi stellte die vergessene Frage erneut, und Kaiserin Katharina II. errichtete nach seinem Projekt in Moskau ein Bildungsheim (Manifest vom 1. September 1763). Die Organisation des neuen Unternehmens wurde von Betsky bis ins kleinste Detail entwickelt. Die im ersten und zweiten Teil des Masterplans dargelegten Grundprinzipien dieser Institution lauten wie folgt. Jeder konnte jederzeit ein Baby ins Haus bringen, ohne etwas zu erklären, sondern nur mit der Angabe, ob das Baby getauft war oder nicht. Das Kind wurde einer Amme oder einem Kindermädchen übergeben und nach zwei Jahren in eine Sonderkategorie verlegt, in der Kinder beiderlei Geschlechts zusammenlebten. Ab dem siebten Jahr wurden sie getrennt und ihnen wurde Lesen, Schreiben, die ersten Grundlagen des Glaubens sowie leichte Handarbeit beigebracht. Im Alter von 14 bis 15 Jahren wurden Haustieren je nach Neigung des Einzelnen verschiedene Fähigkeiten beigebracht. Nach 4-5 Jahren könnten sie heiraten und drei bis vier Jahre lang die Räumlichkeiten im Haus nutzen, um selbstständig zu arbeiten; Als sie ihr Zuhause verließen, erhielten sie volle Uniformen und die Rechte freier Menschen. Laut Betsky vergrößerten diese Haustiere nach und nach die „Mittelklasse der Menschen“, also die Klasse der Stadtbewohner, der sie alle zugeordnet wurden. Während der Ausbildung war es nach Betskys Anweisungen notwendig, sie freundlich und sanftmütig zu behandeln: Jegliche körperliche Züchtigung war strengstens verboten, nicht nur für Haustiere, sondern auch für die unteren Bediensteten des Hauses, um den Jugendlichen keine Strenge beizubringen. Es wurde vorgeschrieben, zu versuchen, Kinder durch Ermahnungen zu korrigieren. Selbstverständlich sollten auch Frauen Lese- und Schreibfähigkeiten erlernen. Die direkte Hauptkontrolle über das Haus wurde dem Oberaufseher anvertraut. Das Haus verfügte über einen Sonderrat aus sechs Vormündern, die verpflichtet waren, in Angelegenheiten rund um das Haus behilflich zu sein. Darüber hinaus gab es auch einen Hauptverwalter (es war Betskoy), der zusammen mit dem Rat versuchen sollte, die genaue Umsetzung des Generalplans sicherzustellen und der Kaiserin über Angelegenheiten zu berichten, die der höchsten Genehmigung bedurften. Obwohl die gesamte Verwaltung und Verfügung über das Haus ausschließlich dem Oberaufseher und dem Vormundsrat oblag, war Betskoi von Anfang an der wahre Motor des neuen Geschäfts, wie aus seiner umfangreichen Korrespondenz mit den Vormunden und vielen Tagebüchern hervorgeht der Vormundschaftsrat, verursacht durch die Vorschläge des Hauptverwalters, bei dem der Rat und der Generalaufseher ständig Rat suchten. Um die Finanzmittel des Hauses zu stärken, die ausschließlich durch freiwillige Spenden aufrechterhalten wurden, richtete Betskoi am 20. November 1772 mit ihm drei Schatzkammern ein – Tresor-, Leih- und Witwenkasse. Die erste wurde laut Betsky zum Schutz des Kapitals aller Personen eingerichtet, für das bei der Hinterlegung in der sicheren Staatskasse den Anlegern Zinsen in der festgelegten Höhe gezahlt wurden. Die Staatskasse vergab auch durch Immobilien besicherte Kredite. Für handbesicherte Kredite wurde eine Kreditkasse eingerichtet, die monatlich ein halbes Prozent erhebt. Damit wollte Betskoi die Bedürftigen vor „eigennützigen Geldverleihern schützen, die unter dem falschen Deckmantel von Tugenden arme Mitbürger unterdrücken“. Diese beiden Schatzkammern machten gute Geschäfte und existierten bis zur Umwandlung staatlicher Kreditinstitute im Jahr 1859. Betskoy beabsichtigte, mit der Witwenkasse „den traurigen Zustand jener Witwen zu lindern, die nach ihren Ehemännern oft ohne Nahrung und ohne Hilfe dastehen.“ Nach Betskys Plan bestand die Witwenkasse aus 4 Klassen oder Kategorien, für die Ehemänner zu Lebzeiten jährlich bestimmte Beiträge zahlten, und nach ihrem Tod erhielten Witwen im Verhältnis zu den geleisteten Beiträgen entweder eine jährliche Rente oder einen Pauschalbetrag , je nach vorheriger Vereinbarung. Diese Zahlungen an Witwen wurden unter keinen Umständen verzögert und immer vollständig an sie oder ihre Erben und Anwälte ausgezahlt. Diese Einrichtung existierte bereits im Jahr 1858. Nach dem Vorbild des Moskauer Erziehungsheims wurde nach Betskys Vorschlag am 6. September 1772 dasselbe Haus in St. Petersburg gegründet, das zunächst eine Zweigstelle des Moskauer Waisenhauses bildete. Betskoy äußerte die Hoffnung, dass aufgrund des Masterplans auch in anderen Städten Unterkünfte für verlassene Kinder entstehen würden. Im Zusammenhang mit diesen Plänen gibt es in der Anstalt über die Verwaltung der Provinzen (1775) jene Zeilen, die die gemeinnützigen Orden beauftragen, sich um die Errichtung, Unterhaltung und Verwaltung von Waisenhäusern zu kümmern.

Kurz nachdem die Kaiserin den ersten Teil des Masterplans für das Erziehungsheim genehmigt hatte (1. September 1763), stellte Betskoi die sogenannte allgemeine Einrichtung für die Erziehung beiderlei Geschlechts der Jugend vor, die von der Kaiserin am 12. März 1764 bestätigt wurde. Betskoy führte diese „Institution“ in allen von ihm organisierten Bildungseinrichtungen stetig und beharrlich durch. Hier kommen seine wichtigsten Ansichten zu den Aufgaben und Mitteln der Bildung zum Ausdruck. Nachdem Betskoy darauf hingewiesen hat, wie schwierig es ist, den Aberglauben der Jahrhunderte zu überwinden und den Menschen sozusagen eine neue Bildung, eine neue Generation, zu geben, teilt er die Ansichten von Rousseau und sagt, dass die Wurzel allen Guten und Bösen im Menschen liegt Bildung, die bis zum Alter von 18 bis 20 Jahren sorgfältig gepflegt werden muss. Kinder sollten in Schulen ohne Ausweg sein, da die wahllose Kommunikation mit Menschen sehr schädlich ist. Es ist notwendig, in der Jugend den Wunsch nach harter Arbeit und die Angst vor Müßiggang als Quelle allen Übels zu wecken, Anstand, Mitgefühl für die Armen, Unglücklichen, mit einem Wort, zu lehren – alle Tugenden und Eigenschaften, die zu einem gehören gute Ausbildung. Gleichzeitig sollten Bildungseinrichtungen dem Sportunterricht große Aufmerksamkeit widmen. In einer speziellen „kurzen Anleitung, ausgewählt aus den besten Autoren, mit einigen physischen Anmerkungen zur Erziehung von Kindern von der Geburt bis zur Jugend“ (der allgemeinen Institution beigefügt und hauptsächlich nach Locke, Fenelon und Rousseau zusammengestellt) spricht Betskoy zunächst ausführlich über die Behandlung von Säuglingen und Kindern bis sechs Jahren. Er schlägt vor, Kindern keine leeren Ängste einzuflößen, sie vom Umgang mit unwissenden und bösen Menschen abzuhalten, ihnen nicht zu erlauben, unvernünftige Handlungen zu sehen, und wenn sie Kinder zurechtweisen müssen, dann „ohne die Wildheit der Bosheit zu handeln, um ihnen keinen Schaden zuzufügen.“ natürliche Schärfe mit großer Angst.“ In diesem ersten Alter sollte den Kindern alles „spielerisch“ und möglichst ohne Zwang beigebracht werden. Im nächsten Alter, von 5 bis 10 Jahren, ist es notwendig, Kinder mit verschiedenen Spielen körperlich zu entwickeln, ihre Vergnügungen nicht zu beeinträchtigen, „um sie zum Lernen zu führen, wie auf einem schönen, mit Blumen geschmückten Feld, in dem sie alles ausprobieren können.“ Eine Möglichkeit, Kindern die Liebe zum Lernen zu vermitteln, so dass sie belohnt werden, wenn sie sich selbst respektieren. Es ist besonders wichtig, sicherzustellen, dass Kinder nur einen gesunden Verstand und ein gütiges Herz haben. Kinder sollten fast nie geschlagen werden und grausame Strafen sollten niemals von rücksichtslosen und grausamen Schullehrern befolgt werden. Alle Schläge sind nach allen physikalischen Regeln zweifellos gesundheitsschädlich. Im dritten Alter von Kindern, im Alter von 12 bis 15 und 16 Jahren, sollten Menschen, die grausam, böse und körperlich defekt sind, auf jede erdenkliche Weise aus ihnen entfernt werden. Wir müssen ihnen beibringen, verschiedene Nöte und Nöte zu ertragen, nicht zuzulassen, dass sich bei jungen Männern eine Leidenschaft entwickelt, insbesondere für Karten- und andere Spiele, sie von schlechten Gesprächen, vom Lesen schädlicher Bücher usw. abhalten, ohne das aus den Augen zu verlieren Ich sage, dass der Zufall den Dieb macht. Es ist notwendig, die Jugend an Sauberkeit in allem, an Höflichkeit, Anstand usw. zu gewöhnen. Diese erste systematische Darstellung der Ansichten der russischen Regierung unter Katharina II. zum Thema Bildung wurde veröffentlicht, als ob sie allen Eltern als allgemeine Orientierungshilfe bei der Kindererziehung dienen würde Gleichzeitig wurde es von Betsky in den von ihm im Auftrag der Kaiserin zusammengestellten Schulordnungen verwendet. Diese neuen Grundsätze fanden zunächst Anwendung im Dekret vom 5. Mai 1764 über die Ausbildung adliger Jungfrauen im Auferstehungskloster. Vor Catherine hatten wir überhaupt keine Bildungseinrichtungen für Frauen. Kurz nach der Thronbesteigung beauftragte die Kaiserin Betsky, der den berühmten Saint-Cyr in Paris persönlich gesehen hatte, einen Bericht über die Einrichtung einer geschlossenen Einrichtung zur Ausbildung von Mädchen adliger Herkunft in Russland vorzulegen. Betskys Projekt wurde am 5. Mai 1764 genehmigt. Nach diesem Projekt wurde in St. Petersburg eine Bildungsgesellschaft für edle Jungfrauen gegründet; Es nahm Frauen adliger Herkunft im Alter von 5 bis 6 Jahren auf, und die Eltern unterzeichneten eine Unterschrift, dass sie das Kind bis zum Alter von 18 Jahren vollständig abgeben und es nicht vorher zurückfordern würden. Der Hauptauftrag für die gesamte Gesellschaft und die Aufsicht über die genaue Ausführung der Satzung oblag dem Chef, dem der Herrscher unterstand. Darüber hinaus gab es vier weitere Treuhänder aus Adligen, die eine Versammlung (oder einen Rat) bildeten, um verschiedene Fragen im Zusammenhang mit der Wirtschaft und der Verbesserung des Hauses zu prüfen und zu lösen. Betskoy wurde zu einem der Treuhänder ernannt, der diesen Rang bis zu seinem Tod behielt. Er selbst legte der Kaiserin Berichte über die Angelegenheiten der Bildungsgesellschaft vor, die der höchsten Genehmigung bedurften, und hatte im Allgemeinen großen Einfluss auf das Innenleben und den Ablauf der neuen Bildungseinrichtung. Dank seines humanen Einflusses etablierte sich die Haltung der Anstaltsleitung gegenüber den Mädchen, die zunächst dort lebten, und kommt in vielen Briefen und Memoiren der Smolyaner dieser Zeit deutlich zum Ausdruck. Zunächst wurden die Schüler in den Gebäuden des Nowodewitschi-Auferstehungsklosters am Ufer der Newa untergebracht, doch nach Betskis Vorstellungen erlaubte die Kaiserin den Bau eines besonderen Gebäudes für den Verein, zumal der Wirkungsbereich des Vereins geschrumpft war bald deutlich erweitert. Nachdem Betskoy die erste geschlossene weibliche Bildungseinrichtung für Mädchen adliger Herkunft gegründet hatte, berichtete er der Kaiserin bereits 1765, dass es zum Wohle der Gesellschaft nicht weniger erforderlich sei, „das weibliche Geschlecht jeden Ranges in guten Sitten, Wissen und Handwerk zu erziehen.“ ihrem Zustand angemessen.“ Infolgedessen wurde laut Betskys Bericht am 31. Januar 1765 ein Dekret über die Einrichtung einer Sonderschule für junge Mädchen jeden Ranges, mit Ausnahme von Leibeigenen, im selben Auferstehungskloster unter der Leitung derselben Schulleiterin erlassen Lineal, allerdings mit einem anderen Ausbildungsprogramm: Der Schwerpunkt lag vor allem auf verschiedenen Handarbeiten und anderen Hausarbeiten. Im Jahr 1772 äußerte Betskoy den Wunsch, auf eigene Kosten fünf Schüler aus dem armen Adel zu unterstützen, die bei jeder Aufnahme die Schule betraten, und im Jahr 1773 führte er allgemeine Regeln für die Aufnahme von Kindern in Bildungsschulen auf eigene Kosten ein, d.h. für wen die Gebühr von den Eltern oder einer anderen Person bezahlt wird.

Der Bau eines Lehrheims in Moskau, der von Prokofij Demidow in Angriff genommen wurde, führte 1772 zu einer umfangreichen Korrespondenz mit ihm von Betski, der seine Ansichten über den Handel in unserem Vaterland zum Ausdruck brachte und Demidow darüber informierte, dass er mit der Idee beschäftigt sei ​​die Schaffung einer angemessenen Ausbildung für die Kinder der Kaufleute, für sie, dass er den Plan nach Fertigstellung an Demidov zur Genehmigung senden würde, dass er derzeit nicht über die notwendigen Mittel verfügt, um eine Institution zu gründen usw. Das Ergebnis dieser Korrespondenz war einerseits der Plan (Charta) einer Handelsschule, der am 6. Dezember 1772 von der Kaiserin genehmigt wurde, und andererseits die Spende von Demidov (205.000 Rubel) für den Unterhalt dieser Schule, die sich in den ersten Jahren in Moskau befand, im Gebäude des Erziehungsheims. Die Satzung der Schule folgte den gleichen Grundsätzen wie in den Satzungen der oben genannten Bildungseinrichtungen, d. h. es wurden Kinder unter fünf Jahren aufgenommen, es wurden die gleichen pädagogischen Techniken vorgeschrieben, es wurden fast die gleichen Dinge gelehrt, mit dem Zusatz einiger für Kaufleute notwendiger Fächer - Buchhaltung (doppelt oder italienisch), historische Geographie, Wirtschaft, Informationen zum Staatsrecht usw.; Die besten Studenten wurden mit Medaillen ausgezeichnet und mit Empfehlungen an russische Minister ins Ausland geschickt, damit sie ausländischen Büros zur praktischen Ausbildung zugewiesen werden konnten. Die Absolventen des Kurses genossen die Schirmherrschaft des Vormundschaftsrates in Moskau. Die Schule unterstand direkt dem Oberaufseher des Moskauer Bildungsheims, und Betskoi überwachte lediglich, soweit möglich von St. Petersburg aus, die Umsetzung der Satzung und erteilte die notwendigen Anweisungen. Diese Schule trug wesentlich zur Störung der guten Beziehungen zwischen Betsky und Demidov bei, der beharrlich versuchte, die Schule mit seinen Mitteln aus der Zuständigkeit des Oberaufsehers zu entfernen und sie in ein ganz besonderes Gebäude zu verlegen. Betskoi war damit nicht einverstanden, vielleicht weil die Handelsschule selbst kein Mitgefühl bei den Kaufleuten fand, die ihre Kinder nur ungern auf die Schule schickten und nichts für deren Unterhalt spendeten. Angesichts dessen hatte Betskoy Angst, die Schule zu erweitern und ein spezielles Gebäude dafür zu bauen. Demidov starb unterdessen bald, und in Moskau gab es niemanden, der die Schule beaufsichtigte, in der es allmählich zu Unruhen kam. Nach dem Tod von Betsky und dann von Kaiserin Katharina II. wurde eine Sonderkommission gebildet, um die Satzung der Handelsschule zu überarbeiten, die wie andere Bildungseinrichtungen unter der erhabenen Schirmherrschaft von Kaiserin Maria Fjodorowna stand, unter deren Leitung diese Schule stand Dekret vom 5. Mai 1799. , wurde nach St. Petersburg versetzt.

Es ist auch notwendig, Betskys Aktivitäten im Landadligen-Kadettenkorps zu erwähnen. Nachdem Katharina II. das Korps unter ihre eigene Autorität gestellt hatte, ernannte sie Betski zum Chefdirektor, und der unmittelbare Chef des Korps war Generalmajor Filosofov. Gemäß den 1765 genehmigten „Punkten für Veränderungen“ des Kadettenkorps (darunter wurde ausdrücklich vorgeschrieben, dass „jegliche körperliche Züchtigung für Kadetten nun abgeschafft werden sollte“) entwarf Betsky eine neue Charta, die am 11. September von der Kaiserin genehmigt wurde , 1766. Die Grundsätze finden sich in anderen von Betsky verfassten Urkunden: Nur Kinder von Adligen, die nicht älter als sechs Jahre alt waren, wurden in das Korps aufgenommen, und die Eltern unterzeichneten eine Unterschrift, dass sie ihre Kinder zumindest für mindestens ein Jahr freiwillig abgeben würden fünfzehn Jahre, in denen sie ihre Kinder nicht einmal in den Urlaub mitnahmen. Das Gebäude war eine geschlossene Anstalt, es gab fünf Altersstufen (oder Klassen), jede Altersstufe blieb drei Jahre lang. Mit Eintritt in das 4. Lebensjahr hatte der Kadett das Recht, den öffentlichen Dienst zu wählen, und studierte dementsprechend einige andere Wissenschaften, die andere Kadetten nicht studierten. Es wurde vorgeschrieben, sich um die körperliche und moralische Entwicklung der Kadetten zu kümmern, sie freundlich zu behandeln, sie niemals mit einem Schwert oder Fuchtel zu schlagen, zu versuchen, Fehler und Missetaten zu verhindern und abzuwenden usw. Diejenigen, die den gesamten Kurs abgeschlossen hatten, traten in den Militärdienst ein, die Besten wurden mit Medaillen ausgezeichnet, und die Würdigsten hatten das Recht, mit Zustimmung der Eltern auf Kosten des Korps drei Jahre lang ins Ausland zu reisen. Alle von Betsky ausgearbeiteten Vorschriften erforderten besonders gute Mentoren und Lehrer, an denen es damals sehr mangelte; Daher war es notwendig, auf die Hilfe von Ausländern zurückzugreifen. Der Wunsch, den ausländischen Einfluss zu beseitigen, veranlasste Betsky 1772, der Kaiserin einen Sonderbericht vorzulegen, in dem vorgeschlagen wurde, innerhalb des Landkorps eine Sonderabteilung für die Ausbildung bürgerlicher Kinder einzurichten, aus der würdige Lehrer und Erzieher für das Korps hervorgehen könnten schließlich bilden. Die Kaiserin genehmigte dieses Projekt am 27. Oktober. 1773 wurde Generalleutnant Purpur zum Direktor des Korps ernannt, und Betskoy blieb bis zu seiner Abschaffung im Jahr 1785 nur Mitglied des Rates.

Zusätzlich zu seinen regulären Aufgaben erfüllte Betskoi auch viele Sonderaufgaben, die ihm von der Kaiserin anvertraut wurden. So war er einst für die Erziehung des jungen Bobrinsky verantwortlich und verfasste, indem er ihn ins Ausland schickte, hervorragende Anleitungen für die Anleitung von Personen, die gewinnbringend reisen wollten. Im Auftrag der Kaiserin erwarb er allerlei Gemälde und Statuen aus dem Ausland, führte Korrespondenzen zu diesen Themen usw. Betskys Werke wurden wiederholt von der Kaiserin ausgezeichnet: 1766 wurde er zum tatsächlichen Geheimrat befördert, und am 21. April 1768 er wurde zum Ritter des Ordens St. Andreas der Erstberufene ernannt und erhielt am 20. November 1772 eine ganz besondere Ehrenauszeichnung. Er wurde zur feierlichen Sitzung des Regierenden Senats eingeladen, an deren Eingang eine Ehrenwache für ihn stand, und beim Betreten des Saals überreichte ihm der Generalstaatsanwalt als Zeichen der Dankbarkeit eine große Goldmedaille im Namen des Senats gemäß dem höchsten Willen. Später, mit der Gründung des St.-Wladimir-Ordens (22. September 1782), gehörte Betskoi zu den ersten, denen Ritter des ersten Grades dieses Ordens verliehen wurden. Betskoi erhielt jedoch nie besondere Geldprämien oder Landzuteilungen, die die Kaiserin großzügig an alle ihm nahestehenden Personen verteilte, mit Ausnahme des kleinen Herrenhauses Neuhaus in Livland mit Dörfern und Fischgründen, das ihm zu Beginn des Jahres gewährt wurde 1764. Er lebte hauptsächlich von den Mitteln seines Vaters, hatte ein geräumiges Haus in St. Petersburg am Flussufer (wo heute das Haus des Fürsten von Oldenburg steht), führte aber ein bescheidenes Leben, veranstaltete keine Feste, liebte Um die neuesten Entdeckungen aller Art zu lesen und zu verfolgen, führte er selbst Experimente mit Seidenraupen durch, züchtete künstliche Hühner usw. Ab 1783 verschlechterte sich Betskys Gesundheitszustand sehr; Offenbar litt er an einer Lähmung, er hatte eine schlechte Kontrolle über seine Arme und Beine; damit einher ging eine deutliche Schwächung des Sehvermögens; Im Laufe von zwölf Jahren starb Betskoy langsam, überlebte aber alle seine Altersgenossen. Sein Tod blieb unbemerkt, er wird nicht einmal in modernen Zeitungen erwähnt. Nur Derzhavin würdigte seinen Tod mit dem Gedicht „Über den Tod eines Wohltäters“, und bei seiner Beerdigung hielt die berühmte geistliche Führerin Anastasy Bratanovsky eine Trauerrede, die noch heute als vorbildlich gilt. Betskoi wurde in der Alexander-Newski-Lavra im sogenannten „Zelt“ beigesetzt, das sich zwischen den Kirchen der Verkündigung und des Heiligen Geistes befindet. An der Wand in der Nähe des Grabes befindet sich eine Kupfertafel mit der Inschrift: Quod aevo promuerit, aeterno obinuit (was er in seinem Alter verdiente, erwarb er für die Ewigkeit). Es gibt kein besonderes Denkmal am Grab.

Zu seinen Lebzeiten sammelte und veröffentlichte Betskoy alle seine pädagogischen und philanthropischen Gedanken sowie die von ihm zusammengestellten Satzungen verschiedener Bildungs- und Wohltätigkeitseinrichtungen und veröffentlichte sie in zwei Sammlungen; Die erste trägt den Titel „Eine Sammlung von Institutionen und Vorschriften zur Erziehung adliger und bürgerlicher Jugendlicher beiderlei Geschlechts in Russland“ (1789), die zweite trägt den Titel „Eine Sammlung von Anweisungen zur Erziehung von Kindern von der Geburt bis zur Jugend, entnommen aus dem Werke von Locke, Montaigne und anderen“ (1766). ). Darüber hinaus wurde nach seinen Gedanken und Anweisungen die „Sammlung verschiedener Nachrichten aus dem kaiserlichen Waisenhaus“ herausgegeben; Hier gibt es interessante Informationen über die ersten Jahre des Bestehens dieses Hauses.

Die beiden genannten Sammlungen und die „Gesammelten Nachrichten“. - Vollständige Gesetzessammlung (Erstes), Bände XVI-XXI. - Archive: Senat, Akademie der Künste, Imp. Russische Historische Gesellschaft, Kuratorium, Imp. Bildungsgemeinschaft edle Jungfrauen. - „Geschichte Russlands“ von Solovyov, Bd. XXI-XXV, XXVII, XXIX. - Korganov, „Die Geschichte der Thronbesteigung Anna Ioannownas.“ - Bilbasov, „Die Geschichte von Katharina II.“ - „Lesungen der Gesellschaft für Geschichte und Altertümer der Moskauer Universität“ für 1861 und 1863. - Sammlung der Kaiserlich Russischen Historischen Gesellschaft, Bd. 17, 23, 27, 79, 81 und 98. - „Russisches Archiv“, 1871, 1872, 1873, 1876, 1888, 1890 und 1899. - „Russische Antike“, 1872, 1874, 1877, 1889, 1890 und 1896. - „Russisches Bulletin“, 1824, 1842, 1861, 1896. - „Inländische Notizen“, 1823, 1842, 1859. - Petrov, „Materialsammlung zur Geschichte der St. Petersburger Akademie der Künste.“ - Drashusov, „Materialien zur Geschichte des Moskauer Waisenhauses.“ - Materialsammlung zur Geschichte der Handelsschule. - Geschichte der gefundenen Kinder, von Leon Lallemand. - Lalaev, „Essay über militärische Bildungseinrichtungen.“ - Lyadov, „Historischer Abriss des hundertjährigen Lebens der Kaiserlichen Bildungsgesellschaft für edle Jungfrauen.“ - Bantysh-Kamensky, „Wörterbuch denkwürdiger Menschen“. - Johann Bernonilli, „Reisen durch Russland“. - Les Princes Troubetzkoy, von der Prinzessin Elise Troubetzkoy. - Mémoires de l "Imperatrice Catherine. London, 1859. - Wörterbücher: Vengerov, Andreevsky usw.

Betsky Iwan Iwanowitsch

- Sohn des „letzten Bojaren“, Generalfeldmarschall Fürst Iwan Jurjewitsch Trubetskoi und der Baronin Wrede, geb. in Stockholm am 3. Februar 1704. Nach der Rückkehr des Fürsten Trubetskoi aus Stockholm, wo er in Gefangenschaft lebte, nach Russland wurde B. nach Kopenhagen geschickt, wo er eine Ausbildung erhielt und dann in das dänische Kavallerieregiment eintrat. Aber während einer Übung wurde er von einem Pferd geschleudert und erlitt eine schwere Beule, als das Geschwader vorbeizog; Dieser Umstand zwang ihn, den Militärdienst zu verweigern. Nach seiner Pensionierung reiste er durch Europa und wurde übrigens in Paris der Herzogin von Anhalt-Zerbst, Johanna Elisabeth (Mutter der Kaiserin), vorgestellt, die ihn sowohl damals als auch später sehr gnädig behandelte. Im Jahr 1729 kam B. nach Russland und beschloss, an der Hochschule für Auswärtige Angelegenheiten zu dienen, von wo aus er oft als Bürokurier nach Berlin, Wien und Paris geschickt wurde. Gleichzeitig diente er als Adjutant seines Vaters als Generalfeldmarschall. In der Nacht der Thronbesteigung von Kaiserin Elisabeth Petrowna (24.–25. November 1741) war er ständig bei der Kaiserin, die ihm daraufhin den St. Catherine, von ihr entführt. Bald darauf brachte die Herzogin von Anhalt-Zerbst ihre Tochter nach St. Petersburg, die sie zur Frau des Thronfolgers Vel wählte. Buch Pjotr ​​Fjodorowitsch. B. wurde zum Dienst unter der Herzogin-Mutter ernannt und trat nach ihrer Abreise aus Russland im Jahr 1747 in den Ruhestand (im Rang eines Generalmajors) und ging nach Paris. Hier lebte er etwa 15 Jahre und lernte nebenbei Enzyklopädisten kennen, deren pädagogische Theorien einen tiefen Eindruck auf ihn machten und später zur Grundlage seiner pädagogischen Reform in Russland wurden. Anfang 1762 berief ihn Kaiser Peter III. nach St. Petersburg, übertrug ihm das Oberkommando über den Bau der Häuser und Gärten Seiner Majestät und verlieh ihm den Titel eines Generalleutnants. Mit ihrer Thronbesteigung stellte die Kaiserin B. in eine Ausnahmestellung: Er war nur von ihrer Person direkt abhängig. Im Allgemeinen behandelte sie Betsky mit großem Respekt und umgab ihn mit Ehre; aber er mischte sich nicht in Staatsangelegenheiten ein und hatte keinen Einfluss darauf; Er hat sich einen besonderen Bereich geschaffen – die Bildung – und hat ihn nicht verlassen. Mit Dekret vom 3. März 1763 wurde ihm die Leitung der Akademie der Künste übertragen, und am 1. September desselben Jahres wurde ein Manifest über die Errichtung des Moskauer Waisenhauses nach einem im Auftrag von erstellten Plan veröffentlicht B., Professor an der Universität Moskau. Dann wurde in St. Petersburg die „Pädagogische Gesellschaft edler Jungfrauen“ (Smolny-Kloster) eröffnet, die ebenfalls nach den Ideen von B. organisiert war. und seiner obersten Fürsorge und Leitung anvertraut. 1765 wurde er zum Oberhaupt des Landes ernannt. Sie vertraute ihm alle diese Institutionen an, beförderte ihn zum tatsächlichen Geheimrat und belohnte ihn mit enormen Reichtümern, von denen er einen erheblichen Teil für wohltätige Zwecke und insbesondere für den Aufbau von Bildungseinrichtungen verwendete. Im Jahr 1778 wurde er vom Senat für seine großzügige Wohltätigkeit feierlich mit einer großen Goldmedaille „Aus Liebe zum Vaterland“ ausgezeichnet. Nachdem er einige Zeit in Moskau gelebt hatte, kehrte er nach St. Petersburg zurück und eröffnete hier nach dem Vorbild des Moskauer Heims ein Bildungsheim und damit eine Witwenkasse, eine Schatzkammer und eine Darlehenskasse, zu deren Gunsten Er hat riesige Spenden getätigt. Neben seiner pädagogischen Arbeit war er mit der Aufsicht über Regierungsgebäude beschäftigt und kümmerte sich um die Dekoration von St. Petersburg. Denkmäler seiner Tätigkeit sind geblieben: das Denkmal für Peter den Großen (Falconeta), das Gitter des Sommergartens, die Newa-Brücke und die Granitböschungen der Newa und der Kanäle. „Erfüllt von der Länge der Tage“ (wie Anastasius es ausdrückte) starb B. in St. Petersburg. 31. August 1795 und in der Alexander-Newski-Lavra begraben. Derzhavin ehrte sein Andenken mit einer Ode, in der er seine Verdienste auflistet und sagt: „Es gab einen Strahl der Barmherzigkeit, Betsky, du.“ Diese Worte sind auch auf Betskys Grabstein gemeißelt und charakterisieren tatsächlich am besten dessen Bedeutung.
Als Begründer und Hauptfigur der pädagogischen Reform in Russland wurde B. von der (ihm von den Enzyklopädisten und Rousseau vorgeschlagenen) Idee inspiriert, eine neue Generation von Menschen zu schaffen, die fähiger ist, die Prinzipien der europäischen Zivilisation wahrzunehmen. die gerade erst auf russischen Boden übertragen worden war, aber noch lange nicht von der russischen Gesellschaft assimiliert wurde. , der wie B. ein Student der „Philosophie der Aufklärung“ war und von denselben intellektuellen Interessen wie er geprägt war, konnte nicht umhin, mit dieser kühnen und grandiosen Idee zu sympathisieren und gab B. umfangreiche Mittel zu ihrer Umsetzung. Diese Idee, durch die Kraft der Bildung eine neue Generation von Menschen zu schaffen, stand in engem Zusammenhang mit einem anderen Gedanken: der Notwendigkeit, die Allgemeinbildung der Sonderpädagogik vorzuziehen und gleichzeitig der moralischen Entwicklung der Jugend besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Diese Ideen bildeten die Grundlage des „Masterplans Bildung“, der unter enger Beteiligung von B. konzipiert wurde. B. erkannte die Kraft der Bildung, die „eine neue Existenz schenkt und eine neue Art von Fächern hervorbringt“, und übertrug die Verantwortung dem Staat um die Menschen zu erziehen, und erwartete die Beseitigung zweier Hauptmängel des vorherigen aus dem neuen pädagogischen System: die Einseitigkeit der Sonderpädagogik und die Vernachlässigung des moralischen Prinzips bei der Entwicklung menschlicher Fähigkeiten. Lehren allein reicht nicht aus, um wirklich nützliche Bürger hervorzubringen: Zusätzlich zur Aufklärung des Geistes durch Wissenschaft ist es notwendig, das Herz zu veredeln. Dieses moralische Element sollte in der Bildung an erster Stelle stehen: Das gute Verhalten der Schüler sollte ihrem Erfolg vorgezogen werden. Aber Bildung erreicht ihr Ziel nicht, wenn nicht zwei benachbarte Generationen voneinander getrennt werden, von denen die eine, die ältere, in Unwissenheit und Routine versinkt und der anderen, der jüngeren, ein ähnliches Schicksal droht, wenn eine künstliche Barriere entsteht wird nicht zwischen sie gestellt, um nicht alle Wege auszuschließen, mit denen die alten Routinisten, „brutal und gewalttätig in Worten und Taten“, ihren Einfluss auf die jungen und unreifen Köpfe der jüngeren Generation ausdehnten. Eine solche künstliche Barriere sollten geschlossene Schulen (Internate) sein, in denen die Kinder bleiben sollten, bis ihr Geist reifer wurde und ihre Gewohnheiten für eine andere, aufgeklärte Umgebung stärker wurden. Zu dem pädagogischen Gedanken gesellte sich ein ebenso wichtiger politischer Gedanke: die Schaffung eines gebildeten dritten Standes in Russland, dessen Fehlen in unserem politischen System deutlich zu spüren war. B. sah, wie die moralische und wirtschaftliche Bedeutung dieser Klasse im Westen zunahm, und erinnerte an sein Vaterland, wo „nur zwei Stände etabliert waren: Adlige und Bauern“, und Kaufleute, Städter und Handwerker keine Bedeutung hatten. Um Bildung für den „dritten Rang des Volkes“ zu ermöglichen, wurden an der Akademie der Künste unter dem Adelskorps spießbürgerliche Bildungsschulen eingerichtet. Ihre Schüler sowie diejenigen aus dem Erziehungsheim und der Handelsschule, die sich durch gutes Benehmen und Erfolg auszeichneten, erhielten die Erbfreiheit und verschiedene Bürgerrechte. Alle diese pädagogischen Pläne sowie verschiedene Schulvorschriften sind in einer gesonderten Veröffentlichung zusammengefasst: „Sammlung von Institutionen und Vorschriften zur Erziehung der adligen und bürgerlichen Jugend beiderlei Geschlechts in Russland“ (3 Teile, St. Petersburg, 1789-91 ). Die Idee, eine „neue Generation von Menschen“ auszubilden, konnte nicht verwirklicht werden, da es keine Möglichkeit gibt, die Schüler von der Gesellschaft zu trennen, aus der sie kommen und in die sie wieder zurückkehren müssen; Dennoch bleibt B. das wichtige Verdienst, dass er sich als erster für die Allgemeinbildung einsetzte, mit seinem tatkräftigen Engagement beim Aufbau städtischer Schulen viel zur Verbreitung der Alphabetisierung beitrug und darüber hinaus den Grundstein dafür legte Frauenbildung in Russland.

Biografie

Unehelicher Sohn des Generalfeldmarschalls Fürst Iwan Jurjewitsch Trubetskoi, dessen verkürzter Nachname er später erhielt, und wahrscheinlich der Baronin Wrede. Er wurde in Stockholm geboren, wo sein Vater gefangen genommen wurde, und verbrachte dort seine Kindheit. Nachdem Betskoy unter der Anleitung seines Vaters zunächst „ausgezeichneten Unterricht“ erhalten hatte, wurde er zur weiteren Ausbildung nach Kopenhagen zum örtlichen Kadettenkorps geschickt. Anschließend diente er kurzzeitig im dänischen Kavallerieregiment; während einer Übung wurde er von einem Pferd geworfen und schwer zerfleischt, was ihn offenbar dazu zwang, den Militärdienst aufzugeben. Er reiste lange Zeit durch Europa und verbrachte 1726 Jahre „für die Wissenschaft“ in Paris, wo er gleichzeitig als Sekretär der Russen diente und Herzogin Johanna Elisabeth von Anhalt-Zerbst (Mutter von Katharina) vorgestellt wurde II), der ihn damals und später sehr gnädig behandelte (wodurch die Hypothese aufkam, dass Katharina II. seine Tochter war).

In Russland diente Betskoi zunächst als Adjutant seines Vaters in Kiew und Moskau, und 1729 entschloss er sich, an der Hochschule für Auswärtige Angelegenheiten zu dienen, von wo aus er oft als Bürokurier nach Berlin, Wien und Moskau geschickt wurde Paris. Dank seines Vaters und seiner Halbschwester Anastasia Iwanowna, der Frau des Prinzen Ludwig von Hessen-Homburg, kam Betskoi dem Hof ​​​​von Elisabeth Petrowna nahe. Untersuchungen von P. M. Maikov haben ergeben, dass er am Putsch vom 25. November (6. Dezember 1741), der Elisabeth auf den Thron brachte, überhaupt nicht beteiligt war.

Infolge der Machenschaften von Kanzler Bestuschew wurde Betskoi () zum Rücktritt gezwungen. Er ging ins Ausland und versuchte auf dem Weg dorthin, in seinen eigenen Worten, „Nichts aus dem riesigen lebendigen Buch der Natur und allem Gesehenen zu verpassen, das Sie ausdrucksvoller als jedes andere Buch lehrt, alle wichtigen Informationen für die großartige Bildung von Herz und Geist zu sammeln.“. Betskoy lebte 15 Jahre im Ausland, hauptsächlich in Paris, wo er weltliche Salons besuchte, Bekanntschaft mit Enzyklopädisten machte und sich durch Gespräche und Lektüre die damals modischen Ideen aneignete.

Peter III. berief Betski Anfang 1762 nach St. Petersburg, beförderte ihn zum Generalleutnant und ernannte ihn zum Chefdirektor des Büros für Gebäude und Häuser Seiner Majestät. Am Putsch vom 28. Juni (9. Juli 1762) beteiligte sich Betskoi nicht und wusste offenbar nichts über die Vorbereitungen; vielleicht, weil ihm Politik im eigentlichen Sinne immer gleichgültig gegenüberstand. Catherine, die Betsky seit ihrer Ankunft in Russland kannte, brachte ihn ihr näher, schätzte seine Bildung, seinen eleganten Geschmack und seine Anziehungskraft auf den Rationalismus, mit dem sie selbst aufgewachsen war. Betskoi mischte sich nicht in Staatsangelegenheiten ein und hatte keinen Einfluss darauf; Er hat sich einen besonderen Bereich geschaffen: die Bildung.

Mit Dekret vom 3. März 1763 wurde ihm die Leitung übertragen und er wurde zum Präsidenten der Akademie der Künste ernannt, an der er eine pädagogische Schule gründete. Am 1. September 1763 wurde ein Manifest über die Errichtung eines Moskauer Bildungsheims nach einem Plan veröffentlicht, der einigen Angaben zufolge von Betsky selbst, anderen zufolge vom Moskauer Universitätsprofessor A. A. Barsov im Auftrag Betskys erstellt worden war. Laut Betsky wurde (später) in St. Petersburg eine „Bildungsgesellschaft für edle Jungfrauen“ eröffnet, die seiner Hauptsorge und Führung anvertraut wurde. 1765 wurde er zum Chef des Land Noble Corps ernannt, für das er eine Satzung auf neuer Grundlage verfasste. Im Jahr 1768 beförderte Katharina II. Betsky in den Rang eines tatsächlichen Geheimrats. Im Jahr 1773 wurde nach Betskys Plan und mit Mitteln von Prokopiy Demidov eine Handelsschule für Kaufmannskinder gegründet.

Nachdem sie Betsky mit der Leitung aller Bildungs- und Bildungseinrichtungen betraut hatte, schenkte Catherine ihm großen Reichtum, von dem er einen erheblichen Teil für wohltätige Zwecke und insbesondere für die Entwicklung von Bildungseinrichtungen spendete. Nach dem Vorbild des Moskauer Hauses eröffnete Betskoi in St. Petersburg ein Waisenhaus und gründete damit eine Witwen- und Schatzkammer, die auf seinen großzügigen Spenden beruhte.

<…>
Da war ein Strahl der Gnade, Betskoy, du!

Der in Schlachten Ströme von Blut vergoss;
Wer hat Städte in Staub verwandelt -
Du bist voller Barmherzigkeit, Liebe,
Gespeichert, bewahrt, gelehrt, geschrieben;
Wer auch immer Metall funkelte – du wurdest eliminiert;
Wer reich wurde, wurde belohnt;
Wer hat verschwendet - du hast dich um das Leben gekümmert;
Wer für dich selbst – du hast für alle gelebt.
<…>

Im Jahr 1773 überreichte der Senat Betsky in einer feierlichen Sitzung eine große Goldmedaille, die ihm zu Ehren gemäß dem Höchsten Willen für die Einrichtung von Stipendien auf eigene Kosten im Jahr 1772 mit der Aufschrift „Aus Liebe“ verliehen wurde des Vaterlandes. Aus dem Senat vom 20. November 1772. Als Direktor des Bauamts trug Betskoy wesentlich zur Ausschmückung von St. Petersburg mit Regierungsgebäuden und -strukturen bei; Die größten Denkmäler dieses Aspekts seiner Tätigkeit blieben das Denkmal für Peter den Großen, der Granitdamm der Newa und der Kanäle sowie das Gitter des Sommergartens. Gegen Ende von Betskys Leben verlor Catherine das Interesse an ihm und entzog ihm den Titel ihres Vorlesers. Aus ihrem Ausdruck: „Betskoy maßt sich den Ruhm des Staates an“, kann man denken, dass der Grund für die Abkühlung in der Überzeugung der Kaiserin lag, dass Betskoy allein die Bildungsreform zu verdanken habe, während Katharina selbst eine bedeutende Rolle dabei beanspruchte Gegenstand.

Betskoi wurde in der Alexander-Newski-Lavra beigesetzt. Auf seinem Grabstein befinden sich Medaillons mit der Medaille „Aus Liebe zum Vaterland“ und der Inschrift
„WAS VERDIENEN SIE AN IHREN NÜTZLICHEN TAGEN?“
LASS ES IN DEN SPÄTEREN JAHRHUNDERTEN EIN DENKMAL GEBEN
QUOD AEVO PROMERUIT, AETERNE OBTINUIT.“

Pädagogische Ansichten

Die Hauptprinzipien der von Betsky durchgeführten Bildungsreform sind in seinem Bericht „Allgemeine Institution zur Erziehung der Jugend beider Geschlechter“ dargelegt, der am 1. (12.) März 1764 von der Kaiserin genehmigt wurde. Im „Allgemeinen Establishment“ – in allgemeinen aphoristischen Ausdrücken und in den Satzungen – werden Punkt für Punkt, im Anhang zu praktischen Bedürfnissen, die pädagogischen Ansichten des westeuropäischen Rationalismus dargelegt. Betskys Ansichten über pädagogische Methoden waren für seine Zeit fortschrittlich: Pädagogen sollten es sein „gewissenhafte und würdige Vorbildmenschen“, unter Berücksichtigung der Neigungen des Kindes ohne Zwang unterrichten und keine körperliche Züchtigung anwenden.

Betskoy stellte aus den alles andere als übereinstimmenden Ansichten von Locke, Rousseau und Helvetius, indem er das eine akzeptierte und das andere ablehnte, ein ganzheitliches System zusammen. Ihm lag die Aufgabe zugrunde, eine neue Generation von Menschen zu schaffen. Betskys Bild eines neuen Menschen wird sicherlich nirgendwo dargestellt, aber den vereinzelten Bemerkungen nach zu urteilen, war sein Hauptmerkmal das Fehlen jener negativen Eigenschaften, die für seine Zeitgenossen charakteristisch waren. Einige positive Punkte sind: „Ein Mensch, der sich wie ein Mensch fühlt, ... sollte sich nicht wie ein Tier behandeln lassen“; „damit das anmutigste Herz noch mit dem anmutigsten Geist vereint sei“; „Eine Person muss die Regeln des bürgerlichen Lebens lernen“.

Katharina, die wie Betskaja eine Anhängerin der Bildungsphilosophie war, sympathisierte mit dieser grandiosen Idee, und der „Generalplan“ wurde zweifellos von Betski nach einer Vorbesprechung seiner wichtigsten Bestimmungen gemeinsam mit der Kaiserin ausgearbeitet. Das Mittel, um eine „neue Generation“ zu erreichen, ist Bildung. Ohne die Bedeutung der Allgemeinbildung, der Bildung des Geistes, zu leugnen, verlagert Betskoy den Schwerpunkt auf die Bildung des Herzens, auf die Erziehung. „Die Wurzel allen Guten und Bösen ist Bildung“, er sagt. „Ein durch die Wissenschaft geschmückter oder erleuchteter Geist macht noch keinen guten und aufrichtigen Bürger aus, aber in vielen Fällen ist es noch schädlicher, wenn jemand nicht von zarter Jugend an in Tugenden erzogen wurde.“.

Laut Rousseau erkennt Betskoy an, dass der Mensch von Natur aus nicht böse, sondern gut ist und dass die Seele eines Kindes wie Wachs ist, auf das man alles schreiben kann. Betskoy lädt Bildungseinrichtungen ein, nette Dinge darauf zu schreiben: „Um die Herzen junger Männer in lobenswerten Neigungen zu stärken, um in ihnen den Wunsch nach harter Arbeit und die Angst vor Müßiggang zu wecken; Bringen Sie ihnen anständiges Verhalten, Höflichkeit und Beileid für die Armen und Unglücklichen bei; Bringen Sie ihnen die Haushaltsführung bei ..., insbesondere vermitteln Sie ihnen ... eine Tendenz zu Ordentlichkeit und Sauberkeit..

Es ist wichtig, zunächst die erste Generation in diese Richtung zu erziehen, „neue Väter und Mütter, die ihren Kindern die gleichen direkten und gründlichen Erziehungsregeln ins Herz legen konnten, die sie selbst erhalten hatten, und die sie so von Generation zu Generation bis in die kommenden Jahrhunderte weiterverfolgen konnten“.

Aber Bildung kann ihr Ziel nicht erreichen, wenn die ersten Generationen, die gebildet werden, nicht vollständig von den ihnen benachbarten älteren Generationen isoliert sind und in Unwissenheit, Routine und Lastern versinken. Diese von Rousseau nur leicht umrissene Idee ( „Es gibt keine angeborenen Laster und Schurken, sondern schlechte Beispiele inspirieren sie“), Betskoy entwickelte sich bis an die äußersten Grenzen. Zwischen der alten und der neuen Generation sei es laut Betsky notwendig, eine künstliche Barriere zu schaffen, damit die erste, „bestialisch und gewalttätig in Worten und Taten“ verpasste die Möglichkeit, auf den zweiten Einfluss zu nehmen. Als eine solche künstliche Barriere sollten geschlossene Bildungseinrichtungen (Internate) dienen, in denen Kinder und Jugendliche unter der Anleitung aufgeklärter Mentoren so lange untergebracht werden sollten, bis ihre Herzen stärker und ihr Geist reifer wurden, d. h. bis sie 18 Jahre alt waren. 20 Jahre alt.

Wie Locke erkannte auch Betskoy die Bedeutung des Sportunterrichts und die Notwendigkeit, das Temperament des Kindes zu berücksichtigen, und wie Rousseau „glaubte an die Notwendigkeit, in die Fußstapfen der Natur zu treten, sie nicht zu überwinden oder zu brechen, sondern sie zu erleichtern“. Betskaya verband mit der pädagogischen Idee auch einen politischen und sozialen Wunsch: in Russland einen gebildeten dritten Stand zu schaffen, „einen dritten Rang des Volkes“. Er sah, wie die moralische, politische und vor allem wirtschaftliche Bedeutung dieser Klasse im Westen zunahm, und bedauerte dies nur in Russland „Es werden zwei Ränge etabliert: Adlige und Bauern“, und Kaufleute, Bürger, Handwerker und mit diesen Titeln verbundene Zweige des Staatslebens hatten keine Bedeutung.

« Im Ausland, - Betskoy argumentierte, - der über mehrere Jahrhunderte etablierte dritte Volksstand setzt sich von Generation zu Generation fort: aber wie hier(in Russland) Dieser Rang ist noch nicht gefunden, es scheint, dass dieser benötigt wird... Die direkte Absicht der neuen Institution(Waisenhaus) - Menschen hervorzubringen, die durch ihre Hände in verschiedenen Künsten und Handwerken fähig sind, dem Vaterland zu dienen". Ziel war die Gründung einer Reihe von Einrichtungen (Waisenhäuser, kleinbürgerliche Schulen beim Adelskorps und an der Akademie der Künste) zusätzlich zu ihren unmittelbaren und unmittelbaren Aufgaben – Erziehung obdachloser Kinder, Erziehung von Kindern der Unterschicht genau bei der Schaffung dieser „dritten Reihe von Menschen“. Alle pädagogischen Pläne Betskis und die Statuten der von ihm geschaffenen Institutionen sind in einer separaten Veröffentlichung zusammengefasst: „Institutionen und Statuten zur Erziehung der Jugend beiderlei Geschlechts in Russland“ (St. Petersburg, 1774). Mit dem Erstarken der adligen Reaktion nach dem Bauernkrieg (1773-75) erschienen diese Ansichten zu liberal und Betskoi wurde aus der Leitung der Bildungseinrichtungen entfernt.

Auszeichnungen

Ritter der Orden

• Orden des Heiligen Alexander Newski vom 9. (20.) Februar 1762
• Orden des Heiligen Apostels Andreas des Erstberufenen vom 21. April (2. Mai) 1768
• Orden des Heiligen Wladimir, 1. Klasse, 23. Oktober (3. November) 1782. Am Tag der Auftragserteilung.

Privatleben

Betskoi war ledig, hatte aber eine Reihe von „Schülern“, darunter Anastasia Sokolova, der er 80.000 Rubel in Silber und 40.000 in Banknoten vermachte, sowie zwei Steinhäuser am Palastufer. Er war Kurator des Smolny-Instituts und nahm als bereits älterer Mann die 17-jährige Absolventin Glafira Alymova in sein Haus auf, auf die er sehr eifersüchtig war. Als das Mädchen heiratete und, da sie Betskys ständiger Kontrolle nicht standhalten konnte, mit ihrem Mann nach Moskau floh, wurde Betsky von einem Schlag getroffen, er wäre fast gestorben und hätte sich von den meisten seiner Angelegenheiten zurückgezogen.

Erinnerung

• Im Jahr 1868 wurde im Hof ​​des St. Petersburger Waisenhauses eine Büste von Betsky aufgestellt (1868, eine vergrößerte Kopie des Bildhauers A.P. Lavretsky nach dem Original von Ya.I. Zemelgak, 1803; Moika-Damm, 52).
• Die Bronzefigur von Betsky ist auf den Denkmälern der Kaiserin Katharina II. in St. Petersburg und Zarskoje Selo auf dem Fries des Denkmals „Millennium Russlands“ angebracht.
• Das Betsky-Haus in St. Petersburg Dvortsovaya emb. , 2

In der Fiktion

• Yuri Limanov „Lovely Child of Sin“, historischer Roman, 2005
• Mikhail Kazovsky „Catherine: Weisheit und Liebe“, historische Geschichte, 2010
• Michail Kasowski „Lomonossows Erbe“, historische Erzählung, 2011

Anmerkungen

Links

• Maikov P. M. IV. IV. Betskoi. Biografische Erfahrung. - St. Petersburg. , 1904.
• Lappo-Danilevsky A. S. I. I. Betskoy und sein Bildungssystem. Rezension des Aufsatzes von P. M. Maykov „Ivan Ivanovich Betskoy. Biografische Erfahrung.“ - St. Petersburg. , 1904.
• Betskaya I.I. Briefe von I.I. Betsky an Kaiserin Katharina II. / Kommentar. P.M. Maykova // Russische Antike, 1896. – T. 88. – Nr. 11. – S. 381-420.
• Betskaya I.I. Brief an Grigory Grigorievich Gogel, St. Petersburg, April 1784 / Mitteilung. A.F. Bychkov // Russische Antike, 1873. - T. 8. - Nr. 11. - S. 715-717.
• Betskaya I.I. Petition I.I. Betsky über seine Entlassung im Auslandsurlaub / Kommunikation. A.F. Bychkov // Russisches Archiv, 1866. - Ausgabe. 11. - Stb. 1567-1569.
• Betskoi, Iwan Iwanowitsch Gründung des Kaiserlichen Erziehungsheims für neugeborene Kinder und eines Krankenhauses für arme Mütter während der Wehen in der Hauptstadt Moskau. Masterplan Imp. Moskauer Waisenhaus und Krankenhaus [Text]: [in 3 Stunden]: Teile 1-3 / I. I. Betskoy. - 2. Aufl. - St. Petersburg. : Akademiker Wissenschaften, 1767. - S. : krank. - B. c. Geflochten: 1.Betskoy, Ivan Ivanovich. Ergänzung zur Veröffentlichung von drei Teilen des Generalplans Imp. Moskauer Bildungsheim für diejenigen, die die Leitung der edelsten Institutionen übernehmen möchten... / I. I. Betskoy. - St. Petersburg. : Akademiker Wissenschaften, 1768. - 112, 5 S. : 1 l. krank. 2.Betskoy, Ivan Ivanovich. Eine kurze Anleitung, ausgewählt aus den besten Autoren, mit einigen physischen Anmerkungen zur Erziehung von Kindern von der Geburt bis zur Jugend / I. I. Betskaya. - St. Petersburg. : Edles Land. Gebäude, 1766. - 5, 49 S.
• Rzhevskaya G.I. Memoiren von Glafira Ivanovna Rzhevskaya // Russisches Archiv, 1871. - Buch. 1. - Problem. 1. - Stb. 1-52.

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Sehen Sie, was „Betskoy, Ivan Ivanovich“ in anderen Wörterbüchern ist:

Der uneheliche Sohn des Prinzen. Ivan Yuryevich Trubetskoy (späterer Feldmarschall), von ihm während seiner Gefangenschaft in Stockholm nach der erfolglosen Schlacht von Narva im Jahr 1700 adoptiert, geboren nach einstimmiger Aussage am 3. Februar, aber im selben Geburtsjahr... .. . Große biographische Enzyklopädie

Betskoi, Iwan Iwanowitsch, russischer Staatsmann, leiblicher Sohn des Generalfeldmarschalls Fürst Iwan Jurjewitsch Trubetskoi, dessen verkürzter Nachname er später erhielt, und wahrscheinlich der Baronin Wrede. Geboren am 3. Februar 1704 in Stockholm,... ... Biographisches Wörterbuch

Iwan Iwanowitsch Betskoi ist eine herausragende Persönlichkeit der russischen Aufklärung. Auf seine Initiative hin entstand die erste Frauenbildungseinrichtung Russlands – das Smolny-Institut für edle Jungfrauen sowie ein Bildungsheim für Waisen und Findelkinder. Er war von 1762 bis 1779 der persönliche Sekretär Katharinas II. und Präsident der Kaiserlichen Akademie der Künste.

Iwan Iwanowitsch Betskoi wurde am 3. Februar 1704 in Stockholm geboren. Sein Vater ist Fürst Iwan Jurjewitsch Trubetskoi, der im Nordischen Krieg in schwedische Gefangenschaft geriet. Über die Mutter liegen keine genauen Angaben vor. Nach einer Version handelt es sich um Baroness Wrede, nach einer anderen um Gräfin Sparr, andere Versionen behaupten, dass seine Mutter im Allgemeinen von einfachem Stand war. Hier ist, was Fürst Michail Michailowitsch Schtscherbatow dazu schrieb:

Fürst Iwan Jurjewitsch Trubetskoi hatte nach der Gefangennahme durch die Schweden eine Geliebte, heißt es in Stockholm, eine alleinstehende Adlige, der er versicherte, dass er eine Witwe sei, und von ihr hatte er einen Sohn, der Betski hieß, und das hier schon unter Peter dem Großen galt er als angesehener Adliger und befand sich bereits im Offiziersrang.

Im Jahr 1718 wurden Ivan Trubetskoy und Avtonom Golovin gegen den schwedischen Feldmarschall Renschild ausgetauscht, der sich in russischer Gefangenschaft befand. Nach der Rückkehr von Iwan Jurjewitsch aus der Gefangenschaft akzeptierte seine Familie die kleine Wanja als ihre eigene. Nach mehreren Jahrzehnten wird Ivan Yuryevich, der keine gesetzlichen Erben in der männlichen Linie hatte, seinen Sohn einladen, seinen Nachnamen zu ändern und Trubetskoy zu werden. Er wird jedoch abgelehnt. Iwan Iwanowitsch wird antworten: „Er wurde unter dem Namen Betski bekannt und wird unter diesem Namen bleiben und sterben.“

Betskoy wurde nach Kopenhagen geschickt, um dort eine Ausbildung zum örtlichen Kadettenkorps zu absolvieren. Anschließend diente er kurzzeitig im dänischen Kavallerieregiment; während einer Übung wurde er von einem Pferd geworfen und schwer zerfleischt, was ihn offenbar dazu zwang, den Militärdienst aufzugeben. Er reiste lange Zeit durch Europa und verbrachte 1722–1728 „aus Gründen der Wissenschaft“ in Paris, wo er gleichzeitig als Sekretär der Russen fungierte und Herzogin Johanna Elisabeth von Anhalt-Zerbst (Mutter von Katharina) vorgestellt wurde II). Es gibt eine Version, dass Betskoy der wahre Vater von Katharina II. ist.

1729 kam er nach Russland, diente am College für Auswärtige Angelegenheiten und war gleichzeitig Adjutant seines Vaters.

Während der Thronbesteigung von Anna Ioannovna gehörte Prinz Trubetskoy zusammen mit A. Kantemir, Yaguzhinsky und anderen zu den wichtigsten Unterstützern der Autokratie und überreichte der Kaiserin selbst eine bekannte Petition, die vom jungen Betskoy unterzeichnet wurde. Am 8. April 1730 wurde Betskoy von Trubetskoy zum Generaladjutanten ernannt, in diesem Rang jedoch erst am 5. September 1733 vom Militärkollegium bestätigt, und zwar im Rang eines Majors, und ein Jahr später er wurde zum Oberstleutnant befördert. Betskoy diente weiterhin unter seinem Vater und reiste Anfang 1739 mit seiner Tochter Anastasia Ivanovna (die 1738 eine zweite Ehe mit Prinz Ludwig von Hessen-Homburg einging) ins Ausland und besuchte verschiedene Orte in Deutschland sowie Dresden und Leipzig , Berlin, und im Winter 1740 kehrte er erneut nach Russland zurück.

Am Putsch von 1741 nahm Betskoy nicht persönlich aktiv teil, sondern erschien Shetardy mit verschiedenen Anweisungen von Kaiserin Elisabeth unmittelbar nach ihrem Einzug in den Palast. Seiner Schwester Anastasia Iwanowna gelang es, die besondere Gunst der Kaiserin Elisabeth Petrowna zu gewinnen, da sie während des Palastputsches im Jahr 1741 an ihrer Seite war und ihr am 25. November 1741 der Titel einer Staatsdame verliehen wurde. Dank ihr kam er dem Hof ​​​​von Elisabeth Petrowna nahe.

Am 18. Februar 1742 wurde Betskoi im Rang eines Oberstleutnants zum Kammerherrn des Thronfolgers Pjotr ​​​​Feodorowitsch ernannt. In dieser Position trat Betskoi oft am Hof ​​auf und sah wiederholt Prinzessin Johanna Elisabeth von Anhalt-Zerbst, die 1744 mit ihrer Tochter nach Moskau kam, die bald Pjotr ​​​​Fjodorowitsch heiratete. In dieser Zeit, so Katharina II. selbst, „entwickelte ihre Mutter eine sehr enge Bindung zu den hessisch-homburgischen Ehepartnern und noch mehr zu Chamberlain Betsky. Gräfin Rumyantseva, Marschall Brumaire und allen im Allgemeinen gefiel das nicht.“

Darüber hinaus hatte er als Kammerherr des Kleinen Hofes zusammen mit Peter Sumarokov, Lilienfeld, Dicker, Peter Devier, Betskoy, der fließend Französisch und Deutsch sprach und in seinem Leben bereits viel im Ausland gesehen hatte, die Gelegenheit, als interessanter Gesprächspartner, um die Aufmerksamkeit des Thronfolgers und seiner Gemahlinnen auf sich zu ziehen, vorzugsweise vor anderen Personen des großherzoglichen Hofes, der überwiegend aus Deutschen bestand. Im Jahr 1747 teilte Betskoy das Schicksal des letzteren und wurde auf Drängen von Kanzler Bestuschew-Rjumin zusammen mit anderen Mitarbeitern des Großherzogs abgesetzt, da sie Seine Hoheit in einem Geist beeinflussten, der nicht den politischen Ansichten des Großherzogs entsprach Kanzler.

Betskoi blieb jedoch Kammerherr, erschien jedoch nur sehr selten am Hof ​​und unternahm 1756 sogar noch einmal eine Auslandsreise, zusammen mit Fürst Dimitri Michailowitsch Golitsyn, verheiratet mit seiner Nichte Jekaterina Dmitrijewna Kantemir (Tochter von Anastasia Iwanowna von Hessen-Homburg). die erste ihrer Ehe). Während dieses langen Auslandsaufenthalts besuchte Betskoy Deutschland, Holland, Frankreich und Italien und inspizierte verschiedene Institutionen und Wohltätigkeitsorganisationen. In Paris traf er viele Künstler, Wissenschaftler und Schriftsteller (wie Grimm, Diderot usw.) sowie Madame Geoffrin und besuchte ihren Salon, in dem sich die Koryphäen der französischen Literatur und Kunst versammelten. Wahrscheinlich zur gleichen Zeit lernte Betskoy in Paris die Lehren und Ansichten sowohl der Enzyklopädisten als auch Rousseaus und seiner Anhänger kennen. Diese Bekanntschaft spiegelte sich weitgehend in Betskys verschiedenen Projekten wider, die er anschließend Katharina II. vorstellte.

Die Regierungsaktivitäten, die ihn berühmt machten, begannen mit der Machtübernahme Katharinas II. Mit Dekret vom 3. März 1763 wurde ihm die Leitung übertragen und 1764 zum Präsidenten der Akademie der Künste ernannt, an der er eine pädagogische Schule gründete. Am 1. September 1763 wurde ein Manifest über die Errichtung eines Moskauer Bildungsheims nach einem Plan veröffentlicht, der nach einigen Angaben von Betsky selbst, nach anderen – nach Betskys Anweisungen vom Moskauer Universitätsprofessor A. A. Barsov erstellt wurde. Laut Betsky wurde in St. Petersburg eine „Bildungsgesellschaft für edle Jungfrauen“ (später das Smolny-Institut) eröffnet, deren Hauptsorge und Führung anvertraut war.

Betskoy träumte von einem neuen Adel – aufgeklärt und fleißig. Er dachte nicht nur an den Adel. Er schlug vor, in Russland eine „dritte Menschenschicht“ auszubilden, die für Handel, Industrie und Handwerk notwendig sei. Mit anderen Worten, die russische aufgeklärte Bourgeoisie, die genauso fleißig wäre wie die westliche, aber gleichzeitig nicht mit der Liebe zum Geld, sondern mit der Liebe zu den Menschen erzogen würde. Wenn Sie sich vorstellen, war dies eine gute Grundlage für den Aufbau einer kapitalistischen Gesellschaft „mit menschlichem Antlitz“. Darüber hinaus glaubte Betskoy, dass aus der „dritten Reihe“ nicht nur Geschäftsleute und Fabrikanten hervorgehen sollten, sondern auch Menschen, die von geistiger Arbeit leben, also die Intelligenz. Betskys Ideen waren ihrer Zeit um fast hundert Jahre voraus: Sowohl die Bourgeoisie als auch die Intelligenz waren im Russland des 18. Jahrhunderts gerade erst im Entstehen begriffen.

Betskoy plädierte für „einfaches und natürliches“ Lernen. Er schrieb: „Es ist notwendig, Kinder zum Lernen zu führen, als ob sie sich auf einem angenehmen, mit Blumen geschmückten Feld befinden, und die darin befindlichen Dornen irritieren die Natur nur, besonders am Anfang, und dies geschieht ausschließlich aufgrund des Unverständnisses des Lehrers.“ Betskoy war zuversichtlich, dass Lehrer die Alterspsychologie der Schüler berücksichtigen und sie nicht zwingen sollten, zu viel auswendig zu lernen, was ihr Gedächtnis überlasten würde. Seiner Meinung nach sollten Lehrer versuchen, das Interesse der Kinder zu wecken und „ihre natürliche kindliche Neugier zu nutzen“. Hier setzte Betskoy große Hoffnungen in eine visuelle Methode: Den Kindern müssen so viele verschiedene Gegenstände wie möglich gezeigt werden, damit sie „Dinge, keine Wörter“ lernen. Deshalb empfahl er, Globen, Stofftiere, Modelle und Steinsammlungen in den Klassenzimmern aufzubewahren und auch häufiger lehrreiche Spaziergänge mit Kindern zu organisieren. Wer älter ist, sollte sich die Arbeit der Kunsthandwerker anschauen. Nachdem sie sich für ein Handwerk entschieden haben, das ihnen gefällt, werden sie es zunächst spielen, aber während des Spielens lernen sie auch die Grundlagen der Arbeit. Natürlich war Betskoy gegen körperliche Züchtigung, da er glaubte, dass sie Rachsucht und Vortäuschung hervorruft. Stattdessen verwendete er „Verurteilung“, die für einen moralischen Menschen stärker ist als eine Rute.

Laut Iwan Iwanowitsch sollte die Bildung neuer Menschen abseits der Gesellschaft, ihrer Gesetze und Moral erfolgen. Nach diesen Grundsätzen wurden das Smolny-Institut und das Waisenhaus in Moskau organisiert.

Schon bei der Gründung des Waisenhauses wurde großen Wert auf die medizinischen Aspekte der Tätigkeit der Einrichtung gelegt. Gemäß dem Generalplan „Über die Leiter und Bediensteten des Waisenhauses“ stellte das Waisenhaus ein medizinisches Personal bestehend aus Ärzten, Heilern und Hebammen zur Verfügung. Somit kann das kaiserliche Moskauer Waisenhaus zu Recht als die Wiege der russischen Pädiatrie angesehen werden.

Das Waisenhaus wurde vom Board of Guardians verwaltet und durch private Spenden (unter anderem im Namen von Monarchen und Großherzögen) und Steuern finanziert – ein Viertel der Steuer auf öffentliche Aufführungen und eine Sondersteuer auf Markenkarten. Auf alle in Russland verkauften Spielkarten wurde eine Steuer von fünf Kopeken für in Russland hergestellte Kartenspiele und zehn für ausländische Kartenspiele erhoben, was 1796 21.000 Rubel und 1803 140.000 Rubel einbrachte. Von 1819 bis 1917 hatte das Waisenhaus ein Produktionsmonopol von Karten, die nur in der ihm gehörenden Alexander-Manufaktur in St. Petersburg hergestellt wurden.

Seit 1772 verwaltete der Wächterrat auch Bankinstitute – die Kredit-, Spar- und Witwenkasse, die im 19. Jahrhundert zur Haupteinnahmequelle wurde. Im selben Jahr wurden auf Kosten von P.A. Demidov die Demidov Commercial School und das Theaterstudio des Unternehmers Medox eröffnet. Kinder unter 11 Jahren wurden innerhalb der Mauern der Anstalt im Schreiben und in den Grundlagen des Handwerks unterrichtet und ab 1774 zum Lernen in fremde Fabriken und Werkstätten geschickt. Begabte Studenten wurden zur Fortsetzung ihrer Ausbildung an die Moskauer Staatliche Universität, die Akademie der Künste, geschickt, und 180 Personen wurden zum Studium nach Europa geschickt. Die Mehrheit der Absolventen hatte solche Privilegien nicht – sie erhielten Kleidung, einen Rubel Geld und einen Pass einer freien Person, der ihnen den Eintritt in die Kaufmannsklasse und die Eröffnung ihres eigenen Unternehmens ermöglichte.

Im Jahr 1770 wurde wiederum auf Initiative von Iwan Iwanowitsch Betski das St. Petersburger Waisenhaus nach dem Vorbild des Moskauer Erziehungsheims gegründet.

Laut Katharina II. sollte das Smolny-Institut eine beispielhafte Bildungseinrichtung werden, die zu dieser Zeit in Europa ihresgleichen suchte. Gemäß der Satzung durften Kinder die Einrichtung nicht älter als sechs Jahre betreten und dort zwölf Jahre bleiben, und es wurde von den Eltern eine Quittung ausgestellt, dass sie sie bis zum Ablauf dieser Frist unter keinem Vorwand zurückverlangen würden. Indem sie die Kinder für lange Zeit aus der unwissenden Umgebung entfernte und als bereits entwickeltes und geadeltes Mädchen dorthin zurückbrachte, hoffte die Kaiserin, dazu beizutragen, die Moral zu mildern und eine „neue Generation von Menschen“ zu schaffen. Der Senat wurde angewiesen, die Satzung dieser Einrichtung zu drucken und an alle Provinzen, Provinzen und Städte zu verteilen, „damit jeder der Adligen, wenn er es wünscht, seine Töchter im Säuglingsalter dieser etablierten Ausbildung anvertrauen kann.“ Das Dekret sah die Ausbildung von zweihundert adligen Jungfrauen im neu errichteten Nowodewitschi-Kloster vor.

Im Jahr 1765 wurde an dem Institut, das ursprünglich als geschlossene privilegierte Bildungseinrichtung für die Töchter des Adels gegründet wurde, eine Abteilung „für bürgerliche Mädchen“ (nichtadlige Klassen, außer Leibeigenen) eröffnet. Das Gebäude der Bürgerschule wurde vom Architekten J. Felten errichtet.

In der ersten Klasse wurden den Schülern Russisch und Fremdsprachen sowie Rechnen und natürlich verschiedene Handarbeiten beigebracht. Der zweite führte Geographie ein und. Im dritten - Literatur, Architektur, Heraldik, Musik, Tanz. Letztere Kurse sollten die Studenten des Instituts zu angenehmen Mitgliedern der Gesellschaft machen. Von da an mussten die Smolensker Frauen ihre Kleider selbst nähen. Die vierte Klasse war ausschließlich dem praktischen Unterricht gewidmet. Die älteren Schüler lernten abwechselnd mit den jüngeren, um zu lernen, wie man Kinder erzieht. Sie lernten auch, zu Hause für Ordnung und Wirtschaft zu sorgen. Ihnen wurde beigebracht, mit Lieferanten zu verhandeln, Ausgaben zu berechnen, Rechnungen zu bezahlen und den Preis von Produkten zu bestimmen.

Porträt von I.I. Betsky von Alexander Roslin (1776-77)

31 Jahre lang, von 1763 bis 1794, war Betskoy Präsident der Akademie der Künste. Die Akademie wurde aus Staatsmitteln unterstützt und vereinte die Akademie selbst und die Kunstschule. Die Leitung oblag dem Direktor, der das große akademische Siegel führte. Der Direktor wurde alle vier Monate, höchstens jedoch dreimal hintereinander, aus der Mitte der Rektoren gewählt; zu seinen Aufgaben gehörte die Überwachung der allgemeinen Ordnung in der Akademie der Künste, Bildung und Ausbildung. Die Schule nahm Jungen aller Klassen im Alter von fünf oder sechs Jahren auf (ab diesem Alter hielt Betskoi es für möglich, mit der Ausbildung würdiger Bürger des Vaterlandes zu beginnen), und neun Jahre lang wurden ihnen allgemeine pädagogische Disziplinen sowie das Kopieren von Stichen und Zeichnungen beigebracht . Die Fähigsten wurden in Sonderklassen versetzt und sechs Jahre lang zu Bildhauern, Malern, Graveuren und Architekten ausgebildet.

Am 27. Juni 1769 bat Betskoi die Kaiserin um Erlaubnis, ab 1770 auf eigene Kosten zehn Jungen zu unterstützen und sie alle drei Jahre aufzunehmen. Im Jahr 1785 wurden bereits 60 Menschen auf Kosten von Betsky an der Akademie der Künste ausgebildet. Mit der anschließenden Änderung der Höhe der von der Bank gezahlten Zinsen im Jahr 1786 hielt Betskoy eine Fortführung dieser Angelegenheit nicht mehr für möglich und teilte dem Rat die bereits 1788 geplante Neuaufnahme von Schülern mit.

Kunstfächer wurden von Akademikern unterrichtet. An der Akademie der Künste waren körperliche Züchtigungen verboten. In seinem Brief an das Kuratorium der Akademie (1784) schrieb Betskoy: „... ein Mensch, der sich für einen Menschen hält, sollte sich nicht wie ein Tier behandeln lassen.“ Betskoy selbst liebte das Theater und versuchte, diese Liebe seinen Schülern zu vermitteln. An der Akademie der Künste wurde ein Theater eröffnet, in dem Studenten auftraten (sie fertigten auch Bühnenbilder für Aufführungen an). Oft fanden Bälle, Illuminationen und Live-Gemälde statt. Die musikalische Ausbildung der Schüler umfasste die Ausbildung in Cembalo, Violine, Cello, musiktheoretischen Disziplinen und Gesang. Es wurden ein Schülerorchester und ein Schülerchor gegründet.
Betskoy vermachte der Akademie zwei Schränke mit gravierten, sehr alten Antiquitäten und seltenen Abgüssen von Bildern verschiedener historischer Persönlichkeiten, die hauptsächlich von französischen Künstlern angefertigt wurden. Diese Sammlung sammelte er auf seinen Auslandsreisen.

1765 wurde er zum Chef des Land Noble Corps ernannt, für das er eine Satzung auf neuer Grundlage verfasste. Gemäß den im selben Jahr 1765 genehmigten „Punkten für Veränderungen“ des Kadettenkorps (darunter wurde ausdrücklich vorgeschrieben, dass „alle körperlichen Züchtigungen für Kadetten nun abgeschafft werden sollten“) erstellte Betsky eine neue Charta, die von der Kaiserin am genehmigt wurde 11. September 1766. Die hier gefundenen Grundsätze wurden auch in anderen von Betsky erstellten Vorschriften wiederholt: In das Korps wurden nur Kinder von Adligen aufgenommen, die nicht älter als sechs Jahre waren, und die Eltern unterzeichneten eine Unterschrift, dass sie aufgeben würden ihre Kinder freiwillig für mindestens fünfzehn Jahre, in denen sie ihre Kinder nicht einmal in den Urlaub mitnehmen würden. Das Gebäude war eine geschlossene Anstalt, es gab fünf Altersstufen (oder Klassen), jede Altersstufe blieb drei Jahre lang. Mit Eintritt in das 4. Lebensjahr hatte der Kadett das Recht, den öffentlichen Dienst zu wählen, und studierte dementsprechend einige andere Wissenschaften, die andere Kadetten nicht studierten. Es wurde vorgeschrieben, sich um die körperliche und moralische Entwicklung der Kadetten zu kümmern, sie freundlich zu behandeln, sie niemals mit einem Schwert oder Fuchtel zu schlagen, zu versuchen, Fehler und Missetaten zu verhindern und abzuwenden usw. Diejenigen, die den gesamten Kurs abgeschlossen hatten, traten in den Militärdienst ein, die Besten wurden mit Medaillen ausgezeichnet, und die Würdigsten hatten das Recht, mit Zustimmung der Eltern auf Kosten des Korps drei Jahre lang ins Ausland zu reisen. Alle von Betsky ausgearbeiteten Vorschriften erforderten besonders gute Mentoren und Lehrer, an denen es damals sehr mangelte; Daher war es notwendig, auf die Hilfe von Ausländern zurückzugreifen. Der Wunsch, den ausländischen Einfluss zu beseitigen, veranlasste Betsky 1772, der Kaiserin einen Sonderbericht vorzulegen, in dem vorgeschlagen wurde, innerhalb des Landkorps eine Sonderabteilung für die Ausbildung bürgerlicher Kinder einzurichten, aus der würdige Lehrer und Erzieher für das Korps hervorgehen könnten schließlich bilden. Die Kaiserin genehmigte dieses Projekt am 27. Oktober. 1773 wurde Generalleutnant Purpur zum Direktor des Korps ernannt, und Betskoy blieb bis zu seiner Abschaffung im Jahr 1785 nur Mitglied des Rates.

Im Jahr 1768 beförderte Katharina II. Betsky in den Rang eines tatsächlichen Geheimrats. Im Jahr 1773 wurde nach Betskys Plan und mit Mitteln von Prokopij Demidow eine Handelsschule für Kaufmannskinder gegründet.

Nachdem sie Betsky mit der Leitung aller Bildungs- und Bildungseinrichtungen betraut hatte, schenkte Catherine ihm großen Reichtum, von dem er einen erheblichen Teil für wohltätige Zwecke und insbesondere für die Entwicklung von Bildungseinrichtungen spendete. Nach dem Vorbild des Moskauer Hauses eröffnete Betskoi in St. Petersburg ein Waisenhaus und gründete damit eine Witwen- und Schatzkammer, die auf seinen großzügigen Spenden beruhte.

Porträt von I. I. Betsky von Alexander Roslin (1777)

Im Jahr 1773 überreichte der Senat Betsky in einer feierlichen Sitzung eine große Goldmedaille, die ihm zu Ehren gemäß dem Höchsten Willen für die Einrichtung von Stipendien auf eigene Kosten im Jahr 1772 mit der Aufschrift „Aus Liebe“ verliehen wurde des Vaterlandes. Aus dem Senat vom 20. November 1772. Als Direktor des Bauamts trug Betskoy wesentlich zur Ausschmückung von St. Petersburg mit Regierungsgebäuden und -strukturen bei; Die größten Denkmäler dieses Aspekts seiner Tätigkeit blieben das Denkmal für Peter den Großen, der Granitdamm der Newa und der Kanäle sowie das Gitter des Sommergartens.

Gegen Ende von Betskys Leben verlor Catherine das Interesse an ihm und entzog ihm den Titel ihres Vorlesers. Aus ihrem Ausdruck: „Betskoy maßt sich den Ruhm des Staates an“, kann man denken, dass der Grund für die Abkühlung in der Überzeugung der Kaiserin lag, dass Betskoy allein die Bildungsreform zu verdanken habe, während Katharina selbst eine bedeutende Rolle dabei beanspruchte Gegenstand.

Betskoi war ledig, hatte aber eine Reihe von „Schülern“, darunter Anastasia Sokolova, der er 80.000 Rubel in Silber und 40.000 in Banknoten vermachte, sowie zwei Steinhäuser am Palastufer. Er war Kurator des Smolny-Instituts und nahm als bereits älterer Mann die 17-jährige Absolventin Glafira Alymova in sein Haus auf, auf die er sehr eifersüchtig war. Als das Mädchen heiratete und, da sie Betskys ständiger Kontrolle nicht standhalten konnte, mit ihrem Mann nach Moskau floh, wurde Betsky von einem Schlag getroffen, er wäre fast gestorben und hätte sich von den meisten seiner Angelegenheiten zurückgezogen.

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