Existierte Baron Münchhausen wirklich? Wer war wirklich Baron Münchhausen? Der vollständige Name von Baron Münchhausen.

Ein kleiner alter Mann, der am Kamin sitzt und Geschichten erzählt, absurd und unglaublich interessant, sehr lustig und „wahr“ ... Es scheint, dass ein wenig Zeit vergehen wird und der Leser selbst entscheiden wird, dass es möglich ist, sich daraus zu befreien den Sumpf, packt ihn an den Haaren, dreht den Wolf um und entdeckt ein halbes Pferd, das Tonnen von Wasser trinkt und seinen Durst nicht stillen kann.

Bekannte Geschichten, oder? Jeder hat von Baron Münchhausen gehört. Sogar Menschen, mit denen man nicht gut klarkommt Belletristik Dank des Kinos können sie unterwegs ein paar fantastische Geschichten über ihn auflisten. Noch eine Frage: „Wer hat das Märchen „Die Abenteuer des Baron Münchhausen“ geschrieben?“ Leider ist der Name Rudolf Raspe nicht jedem bekannt. Und ist er der wahre Schöpfer der Figur? Literaturkritiker finden immer noch die Kraft, über dieses Thema zu argumentieren. Allerdings das Wichtigste zuerst.

Wer hat das Buch „Die Abenteuer des Baron Münchhausen“ geschrieben?

Das Geburtsjahr des zukünftigen Schriftstellers ist 1736. Sein Vater war Beamter und nebenberuflicher Bergmann sowie ein berüchtigter Liebhaber von Mineralien. Dies erklärte, warum ihre frühe Jahre Raspe verbrachte in der Nähe der Minen. Er erhielt bald Grundausbildung, die er an der Universität Göttingen fortsetzte. Zunächst beschäftigte er sich mit Jura, dann faszinierten ihn die Naturwissenschaften. Somit deutete nichts auf seine zukünftige Leidenschaft – die Philologie – hin und deutete nicht darauf hin, dass er derjenige sein würde, der „Die Abenteuer des Baron Münchhausen“ schrieb.

Spätere Jahre

Bei der Rückkehr nach Heimatstadt Er wählt den Job eines Angestellten und arbeitet dann als Sekretär in der Bibliothek. Raspe debütierte 1764 als Verleger und bot der Welt die Werke von Leibniz an, die übrigens dem zukünftigen Prototyp der Abenteuer gewidmet waren. Etwa zur gleichen Zeit schreibt er den Roman „Hermin und Gunilda“, wird Professor und erhält die Stelle des Hausmeisters des Antikenkabinetts. Reist durch Westfalen auf der Suche nach alten Manuskripten und dann nach Raritäten für eine Sammlung (leider nicht seine eigene). Letzteres wurde Raspa unter Berücksichtigung seiner soliden Autorität und Erfahrung anvertraut. Und wie sich herausstellte, vergebens! Der Autor der „Abenteuer des Barons Münchhausen“ war kein sehr wohlhabender, nicht einmal armer Mensch, was ihn dazu veranlasste, ein Verbrechen zu begehen und einen Teil der Sammlung zu verkaufen. Raspa gelang es jedoch, der Strafe zu entgehen, es ist jedoch schwer zu sagen, wie dies geschehen konnte. Sie sagen, dass diejenigen, die kamen, um den Mann zu verhaften, zuhörten und ihm, fasziniert von seiner Begabung zum Geschichtenerzählen, die Flucht ermöglichten. Das ist nicht verwunderlich, denn sie trafen Raspe selbst – den Autor von „Die Abenteuer des Baron Münchhausen“! Wie könnte es anders sein?

Der Auftritt eines Märchens

Die Geschichten und Wechselfälle, die mit der Veröffentlichung dieses Märchens verbunden sind, erweisen sich tatsächlich als nicht weniger interessant als die Abenteuer seines Protagonisten. Im Jahr 1781 wurde im „Guide to lustige Leute» Es gibt die ersten Geschichten mit einem widerstandsfähigen und allmächtigen alten Mann. Es war nicht bekannt, wer „Die Abenteuer des Baron Münchhausen“ geschrieben hat. Der Autor hielt es für angebracht, im Hintergrund zu bleiben. Es waren diese Geschichten, die Raspe als Grundlage für sein eigenes Werk nahm, das durch die Figur des Erzählers vereint war und (im Gegensatz zur Vorgängerversion) Integrität und Vollständigkeit aufwies. Die Geschichten wurden geschrieben Englische Sprache und die Situationen, in denen er handelte Protagonist, hatten einen rein englischen Geschmack und wurden mit dem Meer in Verbindung gebracht. Das Buch selbst war als eine Art Erbauung gegen Lügen konzipiert.

Anschließend wurde die Erzählung ins Deutsche übersetzt (dies geschah durch den Dichter Gottfried Burger), wobei der bisherige Text ergänzt und verändert wurde. Darüber hinaus waren die Veränderungen so bedeutsam, dass in seriösen wissenschaftlichen Publikationen zwei Namen auf der Liste der Autoren von „Die Abenteuer des Baron Münchhausen“ stehen – Raspe und Burger.

Prototyp

Der widerstandsfähige Baron hatte einen echten Prototyp. Sein Name war, wie eine literarische Figur, Münchhausen. Das Problem dieser Übertragung blieb übrigens ungelöst. führte die Variante „Münchhausen“ ein, in modernen Publikationen wurde jedoch der Buchstabe „g“ in den Nachnamen des Helden eingetragen.

Der echte Baron erzählte schon in ehrwürdigem Alter gern von seinen Jagdabenteuern in Russland. Die Zuhörer erinnerten sich, dass sich in solchen Momenten das Gesicht des Erzählers aufhellte, er selbst zu gestikulieren begann, woraufhin man von dieser wahrhaftigen Person hören konnte unglaubliche Geschichten. Sie gewannen an Popularität und wurden sogar gedruckt. Natürlich wurde auf das nötige Maß an Anonymität geachtet, aber Leute, die den Baron genau kannten, verstanden, wer der Prototyp dieser niedlichen Geschichten war.

Letzte Jahre und Tod

1794 versucht der Schriftsteller, in Irland eine Mine zu errichten, doch der Tod verhindert die Verwirklichung dieser Pläne. Raspes Bedeutung für weitere Entwicklung Literatur ist großartig. Neben der Erfindung der Figur, die bereits fast neu zum Klassiker geworden ist (unter Berücksichtigung aller oben erwähnten Details der Märchenerstellung), machte Raspe seine Zeitgenossen auf die altgermanische Poesie aufmerksam. Er war auch einer der ersten, der das Gefühl hatte, dass die Lieder von Ossian eine Fälschung seien, obwohl er ihre kulturelle Bedeutung nicht leugnete.

Als Begründer der Familie Münchhausen gilt der beteiligte Ritter Heino Kreuzzug unter der Führung von Kaiser Friedrich Barbarossa.

Die Nachkommen Heinos starben in Kriegen und Bürgerkriegen. Und nur einer von ihnen überlebte, weil er Mönch war. Durch Sondererlass wurde er aus dem Kloster entlassen.

Mit ihm begann ein neuer Zweig der Familie – Münchhausen, was „Mönchshaus“ bedeutet. Deshalb ist auf den Wappen aller Münchhausen ein Mönch mit Stab und Buch abgebildet.

Unter den Münchhausen waren berühmte Krieger und Granden. So wurde im 17. Jahrhundert der Feldherr Hilmar von Münchhausen berühmt, im 18. Jahrhundert der Minister des hannoverschen Hofes Gerlach Adolf von Münchhausen, der Gründer der Universität Göttingen.

Aber der wahre Ruhm ging natürlich an „denselben“ Münchhausen.

Hieronymus Karl Friedrich Freiherr von Münchhausen wurde am 11. Mai 1720 auf dem Gut Bodenwerder bei Hannover geboren.

Das Münchhausenhaus in Bodenwerder steht noch heute – es beherbergt den Bürgermeister und ein kleines Museum. Heute ist die Stadt an der Weser mit Skulpturen des berühmten Landsmanns und Literaturhelden geschmückt.

Hieronymus Karl Friedrich Freiherr von Münchhausen war das fünfte Kind von acht Brüdern und Schwestern.

Das Beste des Tages

Sein Vater starb früh, als Jerome erst vier Jahre alt war. Er musste es höchstwahrscheinlich, wie auch seine Brüder, tun Militärkarriere. Und er begann 1735 als Page im Gefolge des Herzogs von Braunschweig zu dienen.

Zu dieser Zeit diente der Sohn des Herzogs, Prinz Anton Ulrich von Braunschweig, in Russland und bereitete sich darauf vor, das Kommando über ein Kürassierregiment zu übernehmen. Aber der Prinz hatte eine viel wichtigere Mission – er war einer der möglichen Verehrer von Anna Leopoldowna, der Nichte der russischen Kaiserin.

Damals wurde Russland von Kaiserin Anna Ioannowna regiert, die früh verwitwet war und keine Kinder hatte. Sie wollte die Macht entlang ihrer eigenen Iwanowo-Linie übertragen. Zu diesem Zweck beschloss die Kaiserin, ihre Nichte Anna Leopoldowna mit einem europäischen Prinzen zu verheiraten, damit die Kinder aus dieser Ehe den russischen Thron erben würden.

Die Werbung um Anton Ulrich zog sich fast sieben Jahre hin. Der Prinz nahm an Feldzügen gegen die Türken teil, im Jahr 1737 befand sich Ochakov während des Angriffs auf die Festung mitten im Gefecht, das Pferd unter ihm wurde getötet, der Adjutant und zwei Pagen wurden verwundet. Die Pagen starben später an ihren Wunden. In Deutschland fanden sie nicht sofort einen Ersatz für die Toten – die Seiten hatten Angst vor einem fernen und wilden Land. Hieronymus von Münchhausen selbst meldete sich freiwillig, nach Russland zu gehen.

Es geschah im Jahr 1738.

Im Gefolge des Fürsten Anton Ulrich besuchte der junge Münchhausen ständig den Hof der Kaiserin, bei Militärparaden und nahm wahrscheinlich 1738 am Feldzug gegen die Türken teil. Schließlich fand 1739 eine prächtige Hochzeit von Anton Ulrich und Anna Leopoldowna statt, bei der die Tante der Kaiserin die Jungen freundlich behandelte. Alle freuten sich auf das Erscheinen des Erben.

Zu dieser Zeit trifft der junge Münchhausen eine auf den ersten Blick unerwartete Entscheidung – zum Militärdienst zu gehen. Der Prinz entließ den Pagen nicht sofort und widerwillig aus seinem Gefolge. Gironimus Karl Friedrich von Minihausin – so erscheint es in den Dokumenten – tritt als Kornett in das in Riga, an der Westgrenze des Russischen Reiches, stationierte Braunschweigische Kürassierregiment ein.

Im Jahr 1739 trat Hieronymus von Münchhausen als Kornett in das in Riga stationierte Braunschweiger Kürassierregiment ein. Dank der Schirmherrschaft des Regimentschefs, Fürst Anton Ulrich, wurde Münchhausen ein Jahr später Leutnant und Kommandeur der ersten Kompanie des Regiments. Er kam schnell auf Touren und war ein intelligenter Offizier.

Im Jahr 1740 bekamen Fürst Anton Ulrich und Anna Leopoldowna ihr erstes Kind namens Ivan. Kaiserin Anna Ioannowna ernannte ihn kurz vor ihrem Tod zum Thronfolger Johannes III. Anna Leopolnowna wurde mit ihrem kleinen Sohn bald zur „Herrscherin Russlands“, und Vater Anton Ulrich erhielt den Titel eines Generalissimus.

Doch 1741 ergriff Zarewna Elisabeth, Tochter Peters des Großen, die Macht. Die gesamte „Brunswick-Familie“ und ihre Unterstützer wurden verhaftet. Eine Zeit lang wurden im Rigaer Schloss adlige Gefangene festgehalten. Und Leutnant Münchhausen, der Riga und die Westgrenzen des Reiches bewachte, wurde unwissentlich zum Wächter seiner hohen Gönner.

Opala berührte Münchhausen nicht, erhielt aber erst 1750 den nächsten Rang eines Kapitäns, den letzten, der zur Beförderung vorgestellt wurde.

Im Jahr 1744 befehligte Leutnant Münchhausen die Ehrengarde, die die Braut des russischen Zarewitsch Sophia Frederica Augusta, der zukünftigen Kaiserin Katharina II., empfing. Im selben Jahr heiratete Jerome die baltische Deutsche Jacobina von Dunten, die Tochter eines Rigaer Richters.

Nachdem er den Rang eines Kapitäns erhalten hatte, bat Münchhausen um Erlaubnis, die erblichen Angelegenheiten zu regeln, und reiste mit seiner jungen Frau nach Deutschland. Er verlängerte seinen Urlaub zweimal und wurde schließlich aus dem Regiment ausgeschlossen, nahm aber legal Besitz Familienbesitz Bodenwerder. Damit endete die „Russische Odyssee“ des Barons Münchhausen, ohne die seine erstaunlichen Geschichten nicht zustande gekommen wären.

Seit 1752 lebte Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen auf dem Familienanwesen in Bodenwerder. Zu dieser Zeit war Bodenwerder eine Provinzstadt mit 1200 Einwohnern, mit denen sich Münchhausen zudem nicht sofort verstand.

Er kommunizierte nur mit Nachbarn, Grundbesitzern, jagte in den umliegenden Wäldern und Feldern und besuchte gelegentlich benachbarte Städte – Hannover, Hameln und Göttingen. Auf dem Anwesen errichtete Münchhausen einen Pavillon im damals modischen „Grotto“-Parkstil, um dort vor allem Freunde zu empfangen. Bereits nach dem Tod des Barons erhielt die Grotte den Spitznamen „Pavillon der Lügen“, denn hier soll der Besitzer den Gästen seine fantastischen Geschichten erzählt haben.

Höchstwahrscheinlich tauchten die „Münchhausen-Geschichten“ erstmals auf Jagdstationen auf. Münchhausen erinnerte sich besonders an die russische Jagd. Es ist kein Zufall, dass seine Geschichten über Jagdausflüge in Russland so lebendig sind. Allmählich wurden Münchhausens heitere Jagd-, Militärabenteuer- und Reisephantasien in Niedersachsen und nach ihrer Veröffentlichung in ganz Deutschland bekannt.

Doch mit der Zeit blieb ihm ein beleidigender, unfairer Spitzname „Lügenbaron“ haften – ein Lügenbaron. Weiter – mehr: sowohl der „König der Lügner“ als auch „die Lügen des Lügners aller Lügen“. Der fiktive Münchhausen verdunkelte den echten völlig und versetzte seinem Schöpfer einen Schlag nach dem anderen.

Zu allem Unglück starb 1790 Jacobins geliebte Frau. Der Baron verschloss sich schließlich. Er war vier Jahre lang Witwe, doch dann drehte sich die junge Bernardine von Brun um. Wie erwartet brachte diese ungleiche Ehe allen die gleichen Probleme. Bernardina, ein echtes Kind des „galanten Zeitalters“, erwies sich als leichtfertig und verschwenderisch. Es begann ein skandalöses Scheidungsverfahren, das Münchhausen endgültig ruinierte. Er erholte sich nie von dem Trauma, das er erlebt hatte.

Hieronymus Karl Friedrich Freiherr von Münchhausen starb am 22. Februar 1797 und wurde in der Familiengruft unter dem Boden der Kirche im Dorf Kemnade bei Bodenwerder beigesetzt.

Dienstjahre Rang Teil befohlen Schlachten/Kriege

Bericht des Kompaniechefs Münchhausen an das Regimentsamt (von einem Schreiber verfasst, mit handschriftlicher Unterschrift des Leutnants v. Münchhausen). 26.02.1741

Münchhausens Hochzeit. Lettische Postkarte. Im Hintergrund ist eine Kirche in Pernigel (Lielupe) bei Riga zu sehen, in der Münchhausen tatsächlich geheiratet hat.

Carl Friedrich Hieronymus Freiherr von Münchhausen(Deutsch , 11. Mai, Bodenwerder - 22. Februar, ebenda) - Deutscher Freiherr (Baron), ein Nachkomme der alten niedersächsischen Familie Münchhausen, Kapitän des russischen Dienstes, historische Persönlichkeit und literarische Figur. Münchhausens Name ist als Bezeichnung für eine Person, die unglaubliche Geschichten erzählt, ein Begriff geworden.

Biografie

Jugend

Karl Friedrich Hieronymus war das fünfte von acht Kindern der Familie des Oberst Otto von Münchhausen. Sein Vater starb, als der Junge 4 Jahre alt war, und er wurde von der Schwester seiner Mutter, Aderkas, großgezogen, die als Gouvernante zu Anna Leopoldovna gebracht wurde. Die Mutter starb drei Tage nach der Geburt. 1735 trat der 15-jährige Münchhausen als Page in die Dienste des Landesherrn Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, Ferdinand Albrecht II.

Service in Russland

Rückkehr nach Deutschland

Nachdem er den Rang eines Hauptmanns erhalten hatte, nahm Münchhausen einen Jahresurlaub, „um extreme und notwendige Bedürfnisse zu befriedigen“ (insbesondere, um Familienbesitz mit Brüdern zu teilen) und reiste nach Bodenwerder, den er während der Teilung bekam (). Er verlängerte seinen Urlaub zweimal und reichte schließlich beim Militärkollegium ein Rücktrittsschreiben mit der Ernennung zum Oberstleutnant für tadellose Dienste ein; erhielt eine Antwort, dass die Petition sofort eingereicht werden sollte, reiste jedoch nie nach Russland, weshalb er 1754 wegen unerlaubten Ausscheidens aus dem Dienst ausgewiesen wurde. Münchhausen gab die Hoffnung auf einen gewinnbringenden Rücktritt (der ihm neben einem prestigeträchtigen Rang auch das Recht einräumte, in den Ruhestand zu gehen) lange Zeit nicht auf, wie aus der Petition seines Cousins, des Kanzlers des Fürstentums, an das Militärkollegium hervorgeht Hannover, Baron Gerlach Adolf Münchhausen; Dies blieb jedoch erfolglos und er unterschrieb bis zu seinem Lebensende als Kapitän im russischen Dienst. Dieser Titel kam ihm während des Siebenjährigen Krieges zugute, als Bodenwerder von den Franzosen besetzt wurde: Die Position eines Offiziers in der alliierten französischen Armee rettete Münchhausen vor Ansehen und anderen mit der Besatzung verbundenen Strapazen.

Leben in Bodenwerder

Von 1752 bis zu seinem Tod lebte Münchhausen in Bodenwerder und kommunizierte hauptsächlich mit seinen Nachbarn, denen er erstaunliche Geschichten über seine Jagdabenteuer und Abenteuer in Russland erzählte. Solche Geschichten spielten sich meist in einem von Münchhausen erbauten Jagdpavillon ab, der mit den Köpfen wilder Tiere behangen war und als „Lügenpavillon“ bekannt war. Ein weiterer beliebter Ort für Münchhausens Geschichten war das Gasthaus zum König von Preußen im nahegelegenen Göttingen. Einer von Münchhausens Zuhörern beschrieb seine Geschichten wie folgt:

Normalerweise begann er nach dem Abendessen zu reden, zündete seine riesige Meerschaumpfeife mit kurzem Mundstück an und stellte ein rauchendes Glas Punsch vor sich hin ... Er gestikulierte immer ausdrucksvoller, drehte seine kleine Dandy-Perücke auf dem Kopf, sein Gesicht wurde Immer lebhafter und geröteter, und er ist meist ein sehr wahrhaftiger Mensch, der in diesen Momenten seine Fantasien wunderbar ausspielt

Geschichten des Barons (solche Handlungen, die sicherlich ihm gehören, wie die Einfahrt in St. Petersburg mit einem an einen Schlitten gespannten Wolf, ein in Ochakovo in zwei Hälften geschnittenes Pferd, ein Pferd auf einem Glockenturm, wütende Pelzmäntel usw Kirschbaum, gewachsen auf dem Kopf eines Hirsches) weit verstreut in der Nachbarschaft und gelangte sogar in die Presse, allerdings unter angemessener Anonymität. Zum ersten Mal erscheinen drei Handlungsstränge von Münchhausen (anonym, aber sachkundige Leute wussten genau, wer ihr Autor war) im Buch „Der Sonderling“ von Graf Rocks Friedrich Linar (). Im Jahr 1781 wurde eine Sammlung solcher Grundstücke (16 Grundstücke, darunter Grundstücke aus Linar, auch einige „wandernde“ Grundstücke) im Berliner Almanach „Ein Führer für fröhliche Menschen“ veröffentlicht, was darauf hinweist, dass sie dem lebenden Herrn Z-Well gehören in G-re (Hannover); 1783 erschienen zwei weitere Geschichten der gleichen Art im selben Almanach (es ist nicht klar, ob der Baron selbst bei ihrer Veröffentlichung eine Rolle spielte). Die 1786 an der Seite des Barons in Göttingen erschienene Veröffentlichung des Buches Raspe, genauer gesagt seiner deutschen Version von Burger, erzürnte den Baron jedoch, da der Held mit vollem Namen genannt wurde. Der Baron betrachtete seinen Namen als entehrt und wollte Burger verklagen (anderen Quellen zufolge reichte er einen Antrag ein, wurde jedoch mit der Begründung abgelehnt, dass es sich bei dem Buch um eine Übersetzung einer anonymen englischen Ausgabe handele). Darüber hinaus erfreute sich die Arbeit von Raspe-Burger sofort einer solchen Popularität, dass Schaulustige nach Bodenwerder strömten, um sich den „Lügnerbaron“ anzusehen, und Münchhausen Bedienstete um das Haus stellen musste, um Neugierige zu vertreiben.

Letzten Jahren

Die letzten Jahre Münchhausens waren von familiären Problemen überschattet. 1790 starb seine Frau Jacobina. Nach 4 Jahren heiratete Münchhausen die 17-jährige Bernardine von Brun, die einen äußerst verschwenderischen und leichtfertigen Lebensstil führte und bald eine Tochter zur Welt brachte, die der 75-jährige Münchhausen nicht erkannte, da er den Angestellten Huden für sie hielt Vater. Münchhausen leitete ein skandalöses und teures Scheidungsverfahren ein, in dessen Folge er bankrott ging und seine Frau ins Ausland floh. Dies zehrte an Münchhausens Kräften, und kurz darauf starb er in Armut an einem Schlaganfall. Vor seinem Tod ließ er seinen letzten charakteristischen Witz los: Auf die Frage der einzigen Magd, die sich um ihn kümmerte, wie er zwei Zehen an seinem Fuß verloren habe (in Russland erfroren), antwortete Münchhausen: „Sie wurden von einem abgebissen.“ Eisbär bei der Jagd.“

Carl Friedrich Münchhausen
Deutsch Karl Friedrich Hieronymus Freiherr von Münchhausen
Illustration von Gustave Doré
Schöpfer:	R. E. Raspe
Kunstwerke:	„Geschichten von Baron Münchhausen über seine erstaunlichen Reisen und Feldzüge in Russland“
Rolle gespielt von:	Yuri Sarantsev; Oleg Jankowski

Münchhausen - literarischer Charakter

Der literarische Baron Münchhausen wurde in Russland dank K. I. Tschukowski, der das Buch von E. Raspe für Kinder adaptierte, zu einer bekannten Figur. K. Chukovsky übersetzte den Nachnamen des Barons vom Englischen „Münchhausen“ ins Russische als „Münchhausen“. An Deutsch es wird „Münchhausen“ geschrieben und ins Russische als „Münchhausen“ transkribiert. Viele ausländische und russische Autoren sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart wandten sich der Interpretation des Bildes von Baron Münchhausen zu und ergänzten das gebildete Bild (Charakter) mit neuen Merkmalen und Abenteuern. Die bedeutendste Entwicklung im russisch-sowjetischen Kino erfuhr das Bild des Barons Münchhausen im Film „Derselbe Münchhausen“, in dem der Drehbuchautor Grigory Gorin dem Baron Glanz verlieh romantische Züge Charakter, während einige Fakten aus dem Privatleben von Karl Friedrich Hieronymus von Münchhausen verzerrt werden. Im Zeichentrickfilm „Die Abenteuer von Münchhausen“ wird der Baron mit ausgestattet klassische Merkmale, hell und wunderschön.

Evgeny Vishnev schrieb und veröffentlichte 1990 Fantasy-Geschichte„Die Herde der Sternendrachen“ behält den Stil von Raspes Darstellung bei, in der ein entfernter Nachkomme von Baron Münchhausen operiert (in ferner Zukunft, im Weltraum). Vishnevs Charakter ist ebenfalls ein Amateurastronom und er benennt den Kometen, den er entdeckt hat, nach seinem Vorfahren.

Im Jahr 2005 wurde in Russland das Buch von Nagovo-Münchhausen V. „Die Abenteuer der Kindheit und Jugend des Barons Münchhausen“ („Münchhausens Jugend- und Kindheitsabenteuer“) veröffentlicht, das das erste Buch der Weltliteratur über Kindheits- und Jugendabenteuer wurde von Baron Münchhausen, von der Geburt des Barons bis zu seiner Abreise nach Russland.

Aussehen des realen und literarischen Münchhausen

Das einzige Münchhausen-Porträt von G. Bruckner (), das ihn in Form eines Kürassiers darstellt, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Fotos dieses Porträts und dieser Beschreibung vermitteln eine Vorstellung von Münchhausen als einem Mann mit kräftigem und proportionalem Körperbau und einem runden, regelmäßigen Gesicht ( körperliche Stärke war eine erbliche Eigenschaft in der Familie: Münchhausens Neffe Philipp konnte drei Finger in die Mündungen von drei Gewehren stecken und sie heben. Die Mutter von Katharina II. notiert in ihrem Tagebuch besonders die „Schönheit“ des Kommandanten der Ehrengarde. Das visuelle Bild von Münchhausen als literarischem Helden ist ein schrumpeliger alter Mann mit einem berühmten gedrehten Schnurrbart und einem Spitzbart. Dieses Bild wurde nach Illustrationen von Gustave Doré () erstellt. Es ist merkwürdig, dass Doré (im Allgemeinen sehr genau in historischen Details) einen offensichtlichen Anachronismus beging, indem er seinem Helden einen Bart verlieh, da sie im 18. Jahrhundert keinen Bart trugen. Allerdings führte Napoleon III. zu Dorés Zeiten Bärte wieder in die Mode ein. Dies lässt vermuten, dass die berühmte „Büste“ von Münchhausen mit dem Motto „Mendace veritas“ (lateinisch „Wahrheit in der Lüge“) und dem Bild von drei Enten auf dem „Wappen“ (vgl. drei Bienen auf das Wappen der Bonapartes), hatte einen politischen Untertext der Karikatur des Kaisers (siehe das Porträt von Napoleon III.).

Bildschirmadaptionen

Name	Ein Land	Jahr	Charakteristisch
„Halluzinationen des Baron Münchhausen“ (fr. „Die Abenteuer des Barons von Münchhausen“ )	Frankreich	1911	Kurzfilm von Georges Méliès
„Baron Türsteher“ ( Tschechisch) (tschechisch „Baron Prášil“)	Tschechoslowakei	1940	Regie: Martin Eric.
„Münchhausen“ (deutsch. „Münchhausen“)	Deutschland	1943	Regie führte Joseph von Bucky Hauptrolle Hans Albers.
„Baron Türsteher“ ( Englisch) (tschechisch „Baron Prášil“)	Tschechoslowakei	1961	Ein Animationsfilm mit Milos Kopecky in der Hauptrolle
„Die neuen Abenteuer des Baron Münchhausen“	UdSSR	1972	Ein Kurzfilm für Kinder über die Abenteuer einer literarischen Figur im 20. Jahrhundert. Regisseur A. Kurochkin mit Yuri Sarantsev in der Hauptrolle
„Die Abenteuer des Baron Münchhausen“	UdSSR	1967	Marionetten-Cartoon
„Dasselbe Münchhausen“	UdSSR		Regie: Mark Zakharov, Drehbuch: Grigory Gorin. Mit Oleg Yankovsky
„Die fantastischen Abenteuer des legendären Baron Münchhausen“ (fr. „Les Fabuleuses aventures du legendaire Baron de Münchhausen“ )	Frankreich	1979	Karikatur
„Die Abenteuer von Münchhausen“	UdSSR	1973-1995	Zeichentrickserie
„Münchhausen in Russland“	Weißrussland	2006	Kurzer Cartoon. Regisseur - Wladimir Petkewitsch
„Das Geheimnis der Lunarier“ Englisch)	Frankreich	1982	Cartoon in voller Länge
„Die Abenteuer des Baron Münchhausen“	Großbritannien		Regie führte Terry Gilliam mit John Neville in der Hauptrolle.

Musicals

Das weltweit zweite Denkmal für Baron Münchhausen wurde 1970 in der UdSSR, der Stadt Chmelnizki in der Ukraine, errichtet. Die Autoren der Skulptur – M. Andreychuk und G. Mamona – haben eine Episode aus der Geschichte des Barons festgehalten, in der Münchhausen gezwungen wurde, auf einem halben Pferd zu reiten.

Kategorien:

• Persönlichkeiten in alphabetischer Reihenfolge
• 11. Mai
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• Verstorben im Jahr 1797
• Verstorben in Niedersachsen
• Zeichen in alphabetischer Reihenfolge
• Münchhauseniana
• Adlige von Deutschland
• Geschichte des 18. Jahrhunderts
• Prototypen literarischer Charaktere
• Charaktere des Celebrity Captains Club

Wikimedia-Stiftung. 2010 .

Münchhausen ist eine berühmte literarische Figur in anekdotischen Geschichten über unglaubliche Abenteuer und fantastische Reisen. Sein Name ist als Bezeichnung für eine Person, die imaginäre Geschichten erzählt, längst ein Begriff geworden. Aber nicht jeder weiß, worauf diese Geschichten basieren wahre Begebenheit: Münchhausen existierte wirklich. Vollständiger Name„König der Lügner“ Carl Friedrich Hieronymus Freiherr von Münchhausen. Er wurde vor genau 295 Jahren, am 11. Mai 1720, unweit der deutschen Stadt Hannover auf dem Familienanwesen geboren, das heute ein dem berühmten Landsmann und Teilzeitmann gewidmetes Museum beherbergt literarischer Held. Seit mehr als zwei Jahrhunderten werden Bücher über Münchhausen geschrieben, Filme und Zeichentrickfilme gedreht, Aufführungen aufgeführt und sogar nach ihm benannt. Geisteskrankheit(wenn eine Person bestimmte Informationen nicht zuverlässig übermitteln kann). Diese Popularität verdankt Karl nicht nur seiner erstaunlichen Vorstellungskraft, sondern auch seinem seltenen Talent – ​​er verliert nie seine Geistesgegenwart und findet selbst aus den schwierigsten Situationen einen Ausweg.

Der berühmte Erzähler gehörte dem alten niedersächsischen Adelsgeschlecht Münchhausen an, das bereits im 12. Jahrhundert bekannt war. Im 15.-17. Jahrhundert galten Karls Vorfahren als Erbmarschälle des Fürstentums Minden und erhielten im 18. Jahrhundert den Freiherrentitel. Unter ihnen waren tapfere Krieger und Adlige, aber der berühmteste Träger des Nachnamens war „derselbe Münchhausen“. Doch es kann sich noch etwas ändern: Etwa 50 Vertreter der alten Familie leben noch heute.

„Ich bin nach Russland gegangen…“

„Ich bin nach Russland gegangen…“,— Mit diesen Worten beginnt eine der berühmten Kindergeschichten „Die Abenteuer des Baron Münchhausen“. » Rudolf Raspe Darin wird erzählt, wie der Baron bei starkem Schneefall sein Pferd an einen Pfosten band, der sich als Kreuz des Glockenturms herausstellte. Und all diese Anekdoten, Bücher, Filme hätte es nicht gegeben, wenn im Dezember 1737 ein Page des Herzogs gewesen wäreAnton UlrichMünchhausen ging nicht nach Russland. Anton Ulrich war ein Vertreter einer der vornehmsten Familien Europas, weshalbAnna Ioannownawählte ihn als Bräutigam für ihre Nichte, die PrinzessinAnna Leopoldowna.

Münchhausen erzählt Geschichten. alt Postkarte. Quelle: commons.wikimedia.org

In Russland eröffnete Münchhausen neben dem jungen Herzog Chancen brillante Karriere, da Kaiserin Anna Ioannowna es vorzog, alle hohen Ämter mit „Ausländern“ zu besetzen. Bereits 1738 beteiligte sich der deutsche Baron am Türkenfeldzug, stieg in den Rang eines Kornetts im prestigeträchtigen Braunschweiger Kürassierregiment ein, wurde dann Leutnant und übernahm sogar das Kommando über die erste Elitekompanie. Aber bei diesem leichten Aufstieg Karriereleiter war vorbei - der Grund dafür war der elisabethanische Putsch. Die jüngste Tochter von Peter I. glaubte, viel mehr Rechte auf den Thron zu haben, und verhaftete 1741 die gesamte königliche Familie. Wäre Münchhausen noch im Gefolge von Anton Ulrich geblieben, wäre er verbannt worden, doch der Baron hatte Glück – er setzte seinen Militärdienst fort. Zu diesem Zeitpunkt hatte Karl es bereits geschafft, sich als ehrlicher Offizier zu beweisen, der alle Pflichten sorgfältig erfüllte, aber er erhielt nicht den nächsten Rang, weil er mit den in Ungnade gefallenen Verwandten verwandt war königliche Familie. Erst 1750 wurde er nach zahlreichen Anträgen von den letzten zur Beförderung vorgeschlagenen Personen zum Kapitän ernannt. Der Baron erkannte, dass ihm in Russland kein Glück mehr glücken würde, und unter dem Vorwand familiärer Angelegenheiten machte er mit seiner jungen Frau, der Tochter eines Rigaer Richters, einer baltischen Deutschen, einen einjährigen Urlaub in seiner Heimat Jakobinischer Hintergrund Dunten. Dann verlängerte er zweimal seinen Urlaub und wurde schließlich aus dem Regiment ausgeschlossen. Damit endete Münchhausens „Russische Odyssee“, der Baron wurde ein gewöhnlicher deutscher Gutsbesitzer und führte das Leben eines bürgerlichen Gutsbesitzers. Er konnte sich nur an seinen Dienst in Russland erinnern und über seine Abenteuer sprechen, an die das Publikum bald nicht mehr glaubte.

„König der Lügner“

Bodenwerder, wo sich das Gut der Familie Münchhausen befand, war damals eine Provinzstadt mit 1.200 Einwohnern, mit denen sich der Baron zudem nicht sofort verstand. Er kommunizierte nur mit Nachbarn und Grundbesitzern, ging in den umliegenden Wäldern auf die Jagd und besuchte gelegentlich benachbarte Städte. Im Laufe der Zeit hafteten Karl die beleidigenden Spitznamen „der Lügnerbaron“, „der König der Lügner“ und „der Lügner aller Lügen“ an, und das alles aufgrund der Tatsache, dass er nicht ohne Übertreibung über seine Abenteuer in Russland sprach der strenge russische Winter, über die fabelhafte Jagd, über Hofessen und Feiertage. In einer seiner Memoiren beschrieb Münchhausen eine riesige Pastete, die beim königlichen Abendessen serviert wurde: „Als der Deckel abgenommen wurde, kam ein in Samt gekleideter Mann heraus und überreichte der Kaiserin mit einer Schleife den Text des Gedichts auf einem Kissen. ” Man könnte an dieser Fiktion zweifeln, aber selbst Historiker sprechen heute von solchen Abendessen, während Münchhausens Landsleute in diesen Worten nur Lügen sahen.

Münchhausen erzählt Geschichten. Lettische Briefmarke, 2005. Foto: Commons.wikimedia.org

Karl war sehr witzig und begann seine Memoiren meist als Reaktion auf allzu unglaubliche Geschichten von Jägern oder Fischern über ihre herausragenden „Heldentaten“. Einer von Münchhausens Zuhörern beschrieb seine Geschichten wie folgt: „... Er gestikulierte immer ausdrucksvoller, drehte seine kleine Dandy-Perücke mit den Händen auf dem Kopf, sein Gesicht wurde immer lebhafter und geröteter. Und er, normalerweise ein sehr ehrlicher Mensch, spielte in diesen Momenten seine Fantasien wunderbar aus. Diese Fantasien wurden erzählt und bald wurden die Geschichten des Barons weithin bekannt. In einem der Berliner Humoralmanache wurden einmal mehrere Geschichten von „einem sehr geistreichen Herrn M-x-z-n, der in der Nähe von Hannover wohnt“ veröffentlicht. 1785 der Schriftsteller Rudolf Erich Raspe fasste diese Geschichten zu einem einzigen Werk zusammen und veröffentlichte sie in London unter dem Titel „The Narrative of Baron Munchausen about his.“ wundervolle Reisen und Reisen nach Russland. Karl selbst hat das Buch gesehen nächstes Jahr als es in deutscher Übersetzung herauskam. Der Baron war wütend, weil er ohne jede Andeutung auf seine Person zeigte. Während Münchhausen vergeblich versuchte, jeden, der seinen ehrlichen Namen in Verruf brachte, vor Gericht zu bestrafen, erfreute sich das Buch weiterhin großer Beliebtheit und wurde übersetzt verschiedene Sprachen. Sehr bald wurde das Leben des Barons unerträglich, er wurde zum Gegenstand des Spottes. Karl war gezwungen, Bedienstete rund um das Haus aufzustellen, um die Neugierigen zu vertreiben, die den „König der Lügner“ anstarrten.

Denkmal für den Baron in Bodenwerder, Deutschland. Foto: Commons.wikimedia.org / Wittkowsky

Zusätzlich zu den literarischen Umwälzungen zu dieser Zeit wurde Münchhausen von familiären Problemen heimgesucht: 1790 starb Jacobina und er heiratete eine 17-Jährige Bernardine von Brun, der nach der Hochzeit begann, einen zu leichtfertigen Lebensstil zu führen. Der Baron wollte nicht als Hahnrei berühmt werden und begann einen teuren Scheidungsprozess, der nicht nur den Rest des Geldes, sondern auch die Kraft des 76-jährigen Deutschen auslöschte. Infolgedessen starb Karl 1797 in völliger Armut an einem Schlaganfall. Vor letzten Tage Er blieb sich selbst treu, und vor seinem Tod antwortete Münchhausen auf die Frage der einzigen Magd, die sich um ihn kümmerte, wie er zwei Zehen an seinem Fuß verloren habe (in Russland erfroren), mit den Worten: „Sie wurden von einem Eisbären abgebissen.“ beim Jagen.

Korney Chukovsky, der Rudolf Raspes Buch für Kinder adaptierte, übersetzte den Nachnamen des Barons aus dem Englischen „Münchhausen“ ins Russische als „Münchhausen“.

17. April 2015

Karl Friedrich Hieronymus Baron von Münchhausen – deutscher Freiherr, Hauptmann des russischen Dienstes und Geschichtenerzähler, der wurde literarischer Charakter. Münchhausens Name ist als Bezeichnung für eine Person, die unglaubliche Geschichten erzählt, ein Begriff geworden ...

Hieronymus Karl Friedrich, Baron von Münchhausen, in russischen Dokumenten Minichhausin oder Minihausin, geboren am 11. Mai 1720 in Bodenwerder, dem heutigen Bundesland Niedersachsen, ist ein deutscher Adliger, der von 1739 bis 1754 Russe war Militärdienst; dann ein Landbesitzer, bekannt als Geschichtenerzähler.

Seine Jagdgeschichten wurden durch eigene Fantasien und alte Anekdoten von drei verschiedenen Autoren – Burger, Raspe, Immerman – ergänzt. Dank der Schriftsteller erhielt Münchhausen zu Lebzeiten den Spitznamen „Lügnerbaron“, was sein Leben sehr vergiftete.

Herkunft und Kindheit des Hieronymus von Münchhausen

Die Familie Münchhausen ist seit dem 12. Jahrhundert bekannt. Jeromes Vorfahren waren Landsknechte, die Söldner sammelten, um an zahlreichen Kriegen des 16.-17. Jahrhunderts teilzunehmen, und ein beträchtliches Vermögen anhäuften. Etwa ein Dutzend Münchhausener Burgen liegen im Wesertal, im Umkreis von 30 km um die Stadt Hameln in Niedersachsen.

Mittelalterliches Fachwerkhaus von Münchhausen, wo er geboren wurde, lebte und starb berühmter Baron Dieses Anwesen ist die Hauptattraktion der Stadt Bodenwerder. Heute beherbergt es das Rathaus und ein Museum, und in der Stadt gibt es auch viele Denkmäler für den berühmten Baron.

Der Vater des Barons, Otto von Münchhausen, diente in seiner Jugend als Page bei Herzog Christian in Hannover, trat dann in die Armee des Heiligen Römischen Kaisers ein, dann in die hannoversche Kavallerie, wo er bis zum Oberstleutnant aufstieg.

1711 heiratete er Sibyl Wilhelmina von Reden aus Hastenbeck (einem kleinen Ort 15 km von Bodenwerder entfernt). 13. Mai 1720 in Bodenwerder, laut Eintrag im Kirchenbuch: „ Seine Ehre, Oberstleutnant von Münchhausen, taufte seinen Sohn. Ihm wurden drei Namen gegeben: Jerome, Karl, Friedrich". Jerome wuchs im Anwesen auf, Haupthaus das 1603 erbaut wurde.

Im Jahr 1724 starb der Vater und hinterließ sieben Kinder (jünger als Jeromes Bruder und zwei Schwestern). Spätestens 1735 wurde Hieronymus zum Herzog von Braunschweig (Wolfenbüttel) nach Schloss Bevern geschickt.

Münchhausens Autogramm ist im Buch von Beverns Seiten erhalten geblieben: „ 4. April 1735 Seine Durchlaucht Ferdinand Albrecht hat mich freundlicherweise als Pagen aufgenommen". Herzog Ferdinand Albrecht II. regierte sechs Monate lang, starb dann und übergab die Regentschaft an seinen ältesten Sohn Karl.

Anton Ulrich von Braunschweig, Porträtarbeit unbekannter Künstler. Öl, 1740. Museum im Schloss Marienburg bei Nordstemmen.

Karls jüngerer Bruder, Fürst Anton Ulrich von Braunschweig, kam bereits 1733 von Wolfenbüttel nach Russland. Er wurde von Minich in den russischen Dienst eingeladen, um schwere Kavallerie in der russischen Armee zu organisieren.

Im Sommer 1737 beteiligte sich Anton Ulrich am Angriff auf Ochakovo, einer seiner Pagen wurde tödlich verwundet, der andere starb an einer Krankheit. Der Prinz bat seinen älteren Bruder, Seiten für ihn zu finden.

Rat Eben verließ zusammen mit zwei jungen Männern (von Hoim und von Münchhausen) Wolfenbüttel am 2. Dezember 1737. Der Sekretär der Braunschweigischen Gesandtschaft in St. Petersburg berichtete in einem Brief vom 8. Februar 1738: „ Graf von Eben kam neulich mit zwei Pagen hier an.».

Ende Februar unternahm Anton Ulrich mit einem Gefolge (einschließlich Pagen) als Teil der Minich-Armee einen Bendery-Feldzug, seine Abteilung von 3 Regimentern nahm am 28. (14.) August 1738 an der Schlacht am Fluss teil. Biloch wehrt den Angriff der türkischen Kavallerie ab.

Von einem erfolglosen Feldzug zurückgekehrt, heiratete Anton Ulrich am 25. Juli 1739 die mecklenburgische Prinzessin Anna Leopoldowna (Münchhausen sollte im Gefolge sein). Auf Wunsch der Herzogin Biron wurde der Page Münchhausen in die Kornette des Braunschweiger Kürassierregiments aufgenommen.

Münchhausens Erfolgsbilanz:

2. November 1750 – Entlassung mit seiner Frau in seine Heimatstadt Bodenwerder, um persönliche Vermögensangelegenheiten zu regeln

Er hatte keine Kommentare, keine Auszeichnungen, nahm nicht an Feindseligkeiten teil. Hieronymus von Münchhausen trat nach seinem Rücktritt in keine der europäischen Armeen ein. Er war stolz auf seinen Dienst im russischen Kürassierregiment und wurde in der Alltagsuniform seines Regiments begraben.

Das einzige zuverlässige Porträt des Barons von Münchhausen. G. Bruckner zugeschrieben, 1752. Der Baron ist in der Paradeuniform des Hauptmanns des Kürassier-E.I.V.-Großfürsten-Peter-Fedorovich-Regiments mit einem schwarzen Kürass auf der Brust dargestellt.

Vielversprechender Berufseinstieg

Nach dem Tod von Anna Ioannovna am 28. Oktober 1740 erbte der zwei Monate alte Sohn von Anton Ulrich und Anna Leopoldovna, der Großneffe von Peter I., Ioann Antonovich, den Thron. Doch die sterbende Kaiserin ernannte nicht ihre Mutter oder ihren Vater zum Regenten, sondern ihren Lieblings-Biron.

Weniger als einen Monat später, am 20. November, verhaftete Oberbefehlshaber Minich den Regenten. Anna Leopoldovna proklamierte sich selbst zur Herrscherin und ihr Ehemann Anton Ulrich gelangte in die höchste Staatsposition.

Zwei Wochen nach dem Putsch gratulierte Münchhausen seinem Gönner Anton Ulrich und fügte hinzu, dass seine natürliche Bescheidenheit es ihm nicht erlaube, dem Prinzen rechtzeitig zu gratulieren. Hier wurde an die vorherige Seite erinnert. Um dem Herrscher, Feldmarschall P.P. Lassi, zu gefallen, wurde Münchhausen nur drei Tage später zum Leutnant befördert.

So umging er 12 andere Kornette und erhielt sogar das Kommando über die erste Kompanie des Regiments – die Lebenskompanie. Die Kompanie war in Riga stationiert, während das Regiment selbst in Wenden stationiert war.

Außergewöhnliches Glück

Bald kam es zu einem neuen Machtwechsel, der Münchhausen sehr teuer zu stehen kommen könnte. In der Nacht vom 24. auf den 25. November 1741 verhaftete Elizaveta Petrovna die Familie Brunswick und bestieg den Thron. Die ganze Familie mit Gefolge und Bediensteten wurde laut höchstem Manifest „in das Vaterland“ gebracht. Doch die Kaiserin änderte ihre Meinung. Der Zug wurde in Riga, direkt an der Grenze, angehalten und festgenommen.

Iwan Argunow. Porträt der Kaiserin Elisabeth Petrowna

Der Adjutant des Fürsten Heimburg verbrachte 20 Jahre im Gefängnis, und Anton Ulrich selbst starb nach der Gefangenschaft in einer Festung nach 32 Jahren Gefangenschaft im Exil in Kholmogory. Hätte man sich an Münchhausen erinnert, der sich im selben Riga aufhielt, hätte ihn ein ähnliches Schicksal erwartet.

Doch dennoch verließ der Baron vor 2 Jahren das Gefolge des Prinzen. Elisabeth zeigte Gnade, bestätigte per persönlichem Dekret seinen Rang als Leutnant und überließ ihn dem Dienst in der ersten Kompanie. Doch nun könnte der rasante Aufstieg vergessen sein.

Das tägliche Leben eines Leutnants der ersten, protzigen Kompanie war eine ständige Pflicht. In der erhaltenen täglichen Korrespondenz bettelte Münchhausen um Waffenhalterungen, Mundstücke und Sättel, entließ den Kürassier Wassili Perdunow und verkaufte alte Kürassiersättel auf einer Auktion.

Dreimal im Jahr verfasste er Berichte über „ eine Waffe, Uniform und Amnitsia, das passt, untauglich, und anstelle des verlorenen und nicht angenommenen Antragstellers zusätzlich ein Zeugnis“, sowie über Menschen, Proviant. Darüber hinaus leitete er den Ankauf von Pferden. von der anderen Seite des Meeres„- Kraftvolle Kürassiere brauchten reinrassige, kräftige Pferde.

Der Kompaniechef schickte Leute in den Ruhestand und bescheinigte sie für Unteroffiziersposten in Dragonerregimenten; berichtete dem Kommandanten von Riga, Generalleutnant Eropkin, über die Flucht zweier Kürassiere mit Waffen und Uniformen usw.

Bericht des Kompaniechefs Münchhausen an das Regimentsamt (von einem Schreiber verfasst, mit handschriftlicher Unterschrift des Leutnants v. Münchhausen). 26.02.1741

Treffen mit der zukünftigen Kaiserin Katharina II

Die auffälligste Episode im Dienst des Barons war das Treffen der 15-jährigen Prinzessin von Anhalt-Zerbst Sophia Augusta Frederica, der zukünftigen Kaiserin Katharina II., in Begleitung ihrer Mutter auf dem Weg nach St. Petersburg an der russischen Grenze. im Februar 1744.

Sie folgten inkognito, aber das feierlichste Treffen wurde an der Grenze vereinbart. Das zu diesem Anlass errichtete Lebenskürassierregiment war, wie Johanna Elisabeth, die Mutter Katharinas II., feststellte, „wirklich außerordentlich schön“.

Drei Tage lang blieben die Prinzessinnen in Riga, wo sie im Haus von Beckers Berater in der Zunderstraße wohnten. Eine Ehrengarde von 20 Kürassieren mit Trompeter wurde von Münchhausen kommandiert, der auch den Angaltin-Schlitten von der Stadt nach St. Petersburg eskortierte.

„Für seine Bedürfnisse freigelassen“

Unmittelbar nach einem erfolgreichen Treffen heiratete Münchhausen am 2. Februar 1744 Jacobine von Dunten, die Tochter eines Rigaer Richters. Die Ehe war glücklich, aber kinderlos.

Münchhausen hatte in Russland keine vielversprechenden Aussichten. Er hatte keine besonderen Verdienste oder Sünden, ohne einen Gönner wurde seine Beförderung gestoppt, und um 1750 war er bereits älter als alle Leutnants seines Regiments.

Erlass der Kaiserin Elisabeth Petrowna über die Beförderung von Hieronymus von Münchhausen zum Hauptmann. Münchhausen-Museum in Bodenwerder. 1750.

Dann reichte Jerome eine Petition an Elizaveta Petrovna mit den Worten ein: „In diesem Korps bin ich der Älteste von allen.“ Am 20. Februar 1750 wurde er zum Hauptmann befördert und am 2. November desselben Jahres entließ die Kaiserin den „Baron“ mit seiner Frau „zu seinen Bedürfnissen“ nach Hannover.

Gutsbesitzer Münchhausen

Dem Hauptmann des Kürassier-Regiments Münchhausen wurde sein Urlaub zweimal verlängert, damit er das Vermögen aufteilen konnte, das nach dem Tod seines älteren Bruders Hilmar und seiner Mutter sowie dem Tod eines seiner jüngeren Brüder, Georg Wilhelm Otto, übrig geblieben war. auf dem Schlachtfeld im Jahr 1747 in einer Schlacht auf dem Gebiet des heutigen Belgiens. Schließlich erhielt Wilhelm Werner Heinrich alle Gebäude in Rinteln und Jerome das Gut und die Ländereien in Bodenwerder.

Das Anwesen lag auf der einen Seite des Weserarms, die Wälder und Felder der Familie auf der anderen. Die Entfernung in gerader Linie betrug etwa 25 Meter und bei Umgehung einer einzelnen Brücke 1 km. Münchhausen hatte es satt, auf einem Lastkahn zu überqueren, und befahl seinen Arbeitern, eine Brücke zu bauen.

Jetzt ist die Stadtverwaltung im Münchhausenhaus untergebracht. Das Büro des Bürgermeisters befindet sich im Schlafzimmer des ehemaligen Besitzers. Der echte Hieronymus von Münchhausen nannte seinen Bürgermeister „einen bösen Schläger“, und das war der mildeste Beiname.

Dies erregte die Empörung der Stadtbewohner: Landstreicher konnten über die neue Brücke in die Stadt gelangen, aber die Stadt hatte kein Geld für einen neuen Posten und zusätzliche Wachen. Ein gewisser Schneider verärgerte die Leute, eine Menschenmenge riss mit Äxten das Brückendeck ab und schlug die Pfähle heraus. Da die Brücke klein war und nicht dem Umfang der Versammlung entsprach, brach man gleichzeitig den neuen Zaun des Anwesens ein.

Streitereien mit dem Bürgermeister prägten das Leben Münchhausens. Entweder weideten seine Arbeiter Vieh auf der städtischen Weide, dann nahm der Stadtrat Schweine als Sicherheit für die Nichtzahlung der Zölle, dann teilten sie die Wiese jenseits der Weser auf. Die nächsten Nachbarn irritierten Jerome nur.

Geschichten in einem Göttinger Wirtshaus und am Hof

Zusammen mit anderen Gutsbesitzern suchte Münchhausen Zuflucht vor Skandalen bei der Jagd und beim Reisen durch das Land. Die Jagd war gut, denn sie zog sich über mehrere Wochen hin, eine riesige Gesellschaft versammelte sich und man konnte die Seele baumeln lassen und abends bei einer Flasche guten Weins sitzen. Münchhausens Lieblingsort war das Gasthaus Roelender in Göttingen in der Judenstraße 12.

Im Leben hatte der „Baron“ als direkter und wahrheitsgemäßer Mensch eine besondere Eigenschaft – als er anfing zu erzählen, fasste er, verlor den Kopf und war selbst von der Richtigkeit von allem, was er sagte, überzeugt. In der modernen Psychologie wird diese Eigenschaft des Erzählers „Münchhausen-Syndrom“ genannt.

Den Erinnerungen von Zeitgenossen zufolge „begann er gewöhnlich nach dem Abendessen zu reden, zündete seine riesige Meerschaumpfeife mit einem kurzen Mundstück an und stellte ein dampfendes Glas Punsch vor sich hin ...

Er gestikulierte immer ausdrucksvoller, drehte seine kleine Dandy-Perücke mit den Händen auf dem Kopf, sein Gesicht wurde immer lebhafter und geröteter und er, normalerweise ein sehr ehrlicher Mensch, spielte in diesen Momenten wunderbar seine Fantasien aus.

Denjenigen, die versuchten, ihn zurechtzuweisen und ihn einer Lüge zu überführen, erklärten andere Zuhörer, dass der Erzähler verrückt sei und baten darum, ihn nicht zu stören. Münchhausen ließ sich im Beisein des Publikums inspirieren und sprach so, dass seine Trinkgefährten persönlich alles vertraten, worüber er sprach, auch wenn man es nicht glauben konnte.

Eines Tages begannen junge Offiziere – Gäste der Taverne – mit ihren Erfolgen bei den Damen zu prahlen. Münchhausen setzte sich bescheiden beiseite, konnte es aber immer noch nicht ertragen und sagte: „Ist es eine Frage meiner Schlittenfahrt, die ich auf Einladung der russischen Kaiserin machen durfte ...“ und Dann erzählte er von einem riesigen Schlitten mit Kammern, einem Ballsaal und Räumen, in denen junge Offiziere mit Hofdamen herumtollten.

Irgendwann brach allgemeines Gelächter aus, aber Münchhausen fuhr ganz ruhig fort, und als er fertig war, beendete er schweigend sein Abendessen.

Mittlerweile basierte die Geschichte immer auf einer wahren Begebenheit. Katharina II. reiste tatsächlich in einem riesigen Schlitten mit Büro, Schlafzimmer und Bibliothek.

Straßenkarren von Katharina II. Kupferstich von Goppe. Ende des 18. Jahrhunderts

Ich esse Vorfälle bei der Rezension im August 1739.

Ein Soldat feuerte ein Gewehr ab, ein in die Mündung geschlagener Ladestock flog mit Wucht heraus und zerschmetterte das Bein des Pferdes des Fürsten Anton Ulrich. Pferd und Reiter fielen zu Boden, der Prinz blieb unverletzt. Wir wissen von diesem Fall aus den Worten des britischen Botschafters, es gibt keinen Grund, an der Echtheit seines offiziellen Berichts zu zweifeln.

Münchhausen wurde so berühmt, dass er an den Hof des Kurfürsten eingeladen wurde. Der „Baron“ wurde aufgefordert, etwas zu erzählen, und sobald er begann, verstummten alle sofort, um seine Inspiration nicht zu verscheuchen.

Literarischer Ruhm

Der Baron konnte sich nicht erinnern, was er gesagt hatte, und war daher wütend, als er seine Geschichten gedruckt sah.

Das erste Buch erschien 1761 anonym in Hannover unter dem Titel „Sonderling“. Der anonyme Graf Rochus Friedrich Lynar lebte zur gleichen Zeit wie der Baron in Russland. Drei seiner Geschichten – über einen Hund mit einer Laterne am Schwanz, über mit einem Ladestock erschossene Rebhühner und über einen Hund, der auf der Flucht einen Hasen jagte – wurden später in alle Sammlungen aufgenommen.

20 Jahre später, 1781, erschien in Berlin der Leitfaden für fröhliche Menschen, in dem bereits 18 Geschichten im Namen des durchaus erkennbaren „M-n-x-z-na“ vorgestellt wurden. Der bereits betagte Baron erkannte sich sofort wieder und erkannte, wer es schreiben konnte – er rief an jeder Ecke, dass „die Universitätsprofessoren Burger und Lichtenberg ihn in ganz Europa in Ungnade gefallen“ hätten. Schon diese Ausgabe hat den Göttinger Buchhandel ungemein bereichert.

Doch das Traurigste stand bevor: Anfang 1786 floh der Historiker Erich Raspe, verurteilt wegen Diebstahls einer numismatischen Sammlung, nach England und schrieb dort, um an etwas Geld zu kommen, ein Buch auf Englisch, das den Baron für immer in die Geschichte von einführte Literatur, „Geschichten des Barons Münchhausen über seine wunderbaren Reisen und Feldzüge in Russland“. Im Laufe des Jahres erlebte „Stories“ vier Nachdrucke, und Raspe nahm die ersten Illustrationen in die dritte Auflage auf.

Noch zu Lebzeiten des „Barons“ stellte sich heraus Russische Ausgabe. 1791 wurde die Sammlung „ Hören Sie nicht zu, hören Sie nicht zu, aber stören Sie sich nicht beim Lügen ohne den Namen des Barons. Aus Zensurgründen wurde auf Kurzgeschichten verzichtet, die die Bräuche der russischen Militärs und Höflinge beschreiben.

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