Zur Frage der Diagnose von Vincent van Goghs Geisteskrankheit. Verschwörung der Psychiater Van-Gogh-Syndrom oder woran der brillante Künstler erkrankt war

Vincent van Gogh gehört zu jenen Künstlern, die Experten einhellig als psychisch krank einstufen. Zu diesem Anlass ist eine Unmenge an Werken entstanden, deren Autoren Psychiater und Psychoanalytiker, Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler sind, und sogar Wikipedia gibt auf die Frage nach „psychisch kranken Künstlern“ Auskunft über ihn.

Forscher haben Diagnosen diskutiert, die darauf hindeuten, dass Van Gogh an einer bipolaren Störung, Schizophrenie oder Epilepsie litt, die durch Alkoholmissbrauch verschlimmert wurde. Aber all diese Diagnosen sind nur Interpretationen eines einzigartigen Ensembles von Texten, die von Vincent van Gogh selbst verfasst wurden.


Nur wenige Künstler, die zur Feder gegriffen haben, haben uns Beobachtungen, Tagebücher, Briefe hinterlassen, deren Bedeutung mit ihrem Beitrag zur Malerei vergleichbar wäre.


Aber Van Goghs Briefe sind ein atemberaubendes, einzigartiges Dokument, das sich über Hunderte von Seiten erstreckt, ein Dialog mit den Adressaten der Briefe, aber auch mit sich selbst, Gott, der Welt.


Ohne die Notwendigkeit von Vermittlern und Übersetzern spricht Vincent van Gogh selbst über seine Erfahrung des Erlebens Psychische Störung, der den Lesern eine erstaunliche, denkende, fleißige und sehr sensible Person präsentiert, die in den Phasen zwischen den Anfällen einer schrecklichen Krankheit viel gesünder war als die meisten seiner Dolmetscher und Diagnostiker.


Die herzzerreißende Geschichte des Künstlers über die Erfahrung einer psychischen Störung beginnt am 2. Januar 1889 in einem Brief an seinen Bruder Theo aus der psychiatrischen Klinik in der französischen Stadt Arles, wo Vincent nach dem bekannten Vorfall landete mit abgeschnittenem Ohr.


„Um all Ihre Befürchtungen mir gegenüber zu zerstreuen, schreibe ich Ihnen ein paar Worte aus der Praxis von Dr. Ray, der Ihnen bereits bekannt ist und im örtlichen Krankenhaus praktiziert. Ich werde noch zwei oder drei Tage darin bleiben, danach erwarte ich, sicher nach Hause zurückzukehren. Ich bitte Sie um eines - machen Sie sich keine Sorgen, sonst wird es für mich zu einer Quelle unnötiger Aufregung.


Übrigens malte der Künstler als Zeichen der Dankbarkeit für die Hilfe, die Mr. Rey Van Gogh in Krankheitsfällen leistete, sein Porträt. Zeitgenossen behaupteten, dass das Porträt dem Modell sehr ähnlich sei, aber Felix Rey war Kunst gleichgültig. Van Goghs Gemälde lag auf dem Dachboden, dann schlossen sie einige Zeit ein Loch im Hühnerstall, und erst 1900 (10 Jahre nach dem Tod des Künstlers) wurde das Gemälde in Dr. Rays Garten gefunden. Das Werk wurde von dem berühmten russischen Sammler Sergei Shchukin erworben und bis 1918 in seiner persönlichen Sammlung aufbewahrt. Bei der Ausreise ließ der Sammler das Gemälde zu Hause, sodass es in die Sammlung des Landesmuseums gelangte Bildende Kunst ihnen. Puschkin in Moskau.


Nach diesem ersten Krankenhausaufenthalt wird Vincent van Gogh an seinen Bruder Theo schreiben: „Ich versichere Ihnen, dass sich die wenigen Tage, die ich im Krankenhaus verbracht habe, als sehr interessant erwiesen haben: Das Leben sollte wahrscheinlich von den Kranken gelernt werden. Ich hoffe, dass mir nichts Besonderes passiert ist - nur, wie es bei Künstlern der Fall ist, fand ich eine vorübergehende Sonnenfinsternis, begleitet von hoher Temperatur und erheblichem Blutverlust, da eine Arterie durchtrennt wurde; aber mein Appetit war sofort wiederhergestellt, meine Verdauung ist gut, der Blutverlust wird jeden Tag wieder aufgefüllt, und mein Kopf arbeitet immer klarer.


In einem Brief an seinen Bruder Theo vom 28. Januar 1889 gibt Vincent van Gogh seine Antwort auf die für viele interessante Frage nach dem Zusammenhang von Genie und Wahnsinn, Kunst und Psychopathologie: „Ich will nicht sagen, dass wir Künstler geistig gesund sind , besonders werde ich das nicht über mich sagen - ich bin etwas, das bis aufs Mark der Knochen von Wahnsinn durchdrungen ist; aber ich sage und bestätige, dass wir über solche Gegenmittel und solche Medikamente verfügen, die, wenn wir ein wenig guten Willen zeigen, viel stärker sein werden als die Krankheit.


Am 3. Februar 1889 macht Vincent van Gogh eine merkwürdige Beobachtung über die Einwohner der Stadt Arles – nein, nicht die Patienten der örtlichen psychiatrischen Klinik, sondern normale Bürger: „Ich muss sagen, dass die Nachbarn außergewöhnlich freundlich zu mir sind: hier leidet doch jeder an irgendetwas - manche mit fieber, manche mit halluzinationen, manche mit wahnsinn; Daher verstehen sich alle perfekt, als Mitglieder derselben Familie ... Es sollte jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass ich vollständig gesund bin. Einheimische der an der gleichen Krankheit litt, sagte mir die ganze Wahrheit: Der Patient kann bis ins hohe Alter leben, aber er wird immer Momente der Finsternis haben. Versichern Sie mir daher nicht, dass ich überhaupt nicht krank bin oder nicht wieder krank werden werde.


Aus dem Brief des Künstlers an seinen Bruder vom 19. März 1889 erfahren wir, dass sich die Einwohner von Arles mit einer von einigen Bürgern unterzeichneten Erklärung an den Bürgermeister der Stadt wandten, dass Van Gogh danach kein Recht mehr habe, in Freiheit zu leben woraufhin der Polizeikommissär die erneute Einweisung des Künstlers ins Krankenhaus anordnete. „Mit einem Wort, seit vielen Tagen sitze ich allein hinter Schloss und Riegel und unter der Aufsicht von Ministern, obwohl mein Wahnsinn nicht bewiesen ist und im Allgemeinen nicht beweisbar ist. Natürlich bin ich in der Tiefe meiner Seele von einer solchen Behandlung verletzt; klar ist auch, dass ich mir keine laute Empörung erlauben werde: Sich in solchen Fällen zu entschuldigen, bedeutet sich schuldig zu bekennen.


Am 21. April teilt Vincent van Gogh seinem Bruder Theo seine Entscheidung mit, sich nach dem Verlassen des Krankenhauses in einer Anstalt für Geisteskranke in Saint-Remy-de-Provence niederzulassen: „Ich hoffe, es reicht, wenn ich sage, dass ich absolut nicht in der Lage, eine neue Werkstatt zu suchen und dort alleine zu leben… Meine Arbeitsfähigkeit wird allmählich wiederhergestellt, aber ich habe Angst, sie zu verlieren, wenn ich mich überanstrenge und außerdem die gesamte Verantwortung für die Werkstatt auf mich fällt … Ich fange an, mich damit zu trösten, dass ich jetzt beginne, Wahnsinn als dieselbe Krankheit wie jede andere zu betrachten.


Vincent van Goghs Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik und später in einer Anstalt für Geisteskranke wurde von Theo, dem Bruder des Künstlers, finanziert. Darüber hinaus sicherte Theodore Vincent über 10 Jahre lang seinen Lebensunterhalt, gab Geld für Miete und Atelier, für Leinwände, Farben und laufende Kosten. „Ich kenne keine solche medizinische Einrichtung, in der sie sich bereit erklärt hätten, mich kostenlos aufzunehmen, unter der Bedingung, dass ich auf eigene Kosten malen und alle meine Arbeiten dem Krankenhaus überlassen würde. Das ist - ich will nicht groß sagen, aber immer noch Ungerechtigkeit. Wenn ich ein solches Krankenhaus fände, würde ich widerspruchslos einziehen.


Bevor Vincent van Gogh Arles in die Irrenanstalt von Saint-Remy-de-Provence verlässt, schreibt er folgenden Brief an seinen Bruder: „Ich muss die Dinge nüchtern betrachten. Natürlich gibt es eine ganze Reihe verrückte Künstler: das Leben selbst macht sie, um es milde auszudrücken, etwas abnormal. Nun, natürlich, wenn ich es schaffe, wieder zu arbeiten, aber ich werde für immer berührt bleiben.


Vincent Van Gogh verbrachte ein Jahr im Tierheim von Saint-Remy-de-Provence (von Mai 1889 bis Mai 1890), der Direktor des Tierheims erlaubte dem Künstler zu arbeiten und stellte sogar einen separaten Raum für die Werkstatt zur Verfügung. Trotz wiederholter Anfälle malte Vincent weiter, da er dies als einziges Mittel zur Bekämpfung der Krankheit ansah: „Die Arbeit an Gemälden ist eine notwendige Bedingung für meine Genesung: Ich habe es nur mit großer Mühe ausgehalten letzten Tage als ich gezwungen war herumzualbern und sie mich nicht einmal in den Raum gelassen haben, der mir zum Malen zugewiesen wurde ... "


In Saint-Remy-de-Provence malt der Künstler Landschaften, die Ansichten aus dem Fenster des Ateliers und des Gartens darstellen, und als Vincent unter Aufsicht das Tierheim verlassen durfte, erschien auch die Umgebung von Saint-Remy auf seinen Leinwänden.


Trotz drei schwerer Anfälle, die Vincent für viele Wochen außer Gefecht setzten, malte er dieses Jahr mehr als 150 Gemälde, fertigte mehr als 100 Zeichnungen und Aquarelle an.


Aus einem Brief von Van Gogh an seine Schwester: „Es stimmt, dass hier mehrere schwerkranke Menschen sind, aber die Angst und der Ekel, die der Wahnsinn zuvor in mir ausgelöst hat, haben sich erheblich abgeschwächt. Und obwohl man ständig schreckliche Schreie und Heulen hört, die an eine Menagerie erinnern, lernen sich die Bewohner des Tierheims schnell kennen und helfen sich gegenseitig, wenn einer von ihnen angegriffen wird. Wenn ich im Garten arbeite, kommen alle Patienten heraus, um zu sehen, was ich mache, und benehmen sich, das versichere ich Ihnen, feinfühliger und höflicher als die guten Bürger von Arles: Sie stören mich nicht. Es ist möglich, dass ich noch einige Zeit hier bleibe. Ich habe noch nie eine solche Ruhe erlebt wie hier und im Krankenhaus von Arles.


Aufrichtige Bewunderung löst der Wunsch Vincent van Goghs aus, trotz seiner Krankheit zu arbeiten, weiter zu malen und nicht aufzugeben: „Das Leben vergeht und man kann es nicht zurückdrehen, aber genau aus diesem Grund arbeite ich sparsam kein Aufwand: Die Gelegenheit zur Arbeit wiederholt sich auch nicht immer. Im Fall von mir - und noch mehr: Schließlich kann ein stärkerer als gewöhnlicher Angriff mich als Künstler für immer zerstören.


Es ist wichtig anzumerken, dass Van Gogh wahrscheinlich der einzige Bewohner des Tierheims war, der im Geschäft war: „Es ist sehr einfach, die in dieser Einrichtung angewendete Behandlung zu befolgen, selbst wenn Sie von hier wegziehen, weil hier absolut nichts getan wird. Die Patienten müssen im Müßiggang dahinvegetieren und sich mit geschmacklosen und manchmal abgestandenen Speisen trösten.


Ende Mai 1890 lud Theo seinen Bruder ein, näher zu ihm und seiner Familie zu ziehen, was Vincent nicht ablehnte. Nachdem er drei Tage mit Theo in Paris verbracht hatte, ließ sich der Künstler in Auvers-sur-Oise (einem kleinen Dorf unweit von Paris) nieder. Hier arbeitet Vincent, ohne sich eine Minute Ruhe zu gönnen, jeden Tag kommt ein neues Werk unter seinem Pinsel hervor. So entstehen in den letzten zwei Monaten seines Lebens 70 Gemälde und 32 Zeichnungen.


In Auvers-sur-Oise wird der Künstler von Dr. Gachet betreut, der ein Spezialist für Herzkrankheiten und ein großer Kunstliebhaber war. Über diesen Arzt schreibt Vincent: „Soweit ich weiß, kann man sich in keiner Weise auf Dr. Gachet verlassen. Erstens scheint er mir noch kränker zu sein als ich, jedenfalls nicht weniger; so sind die Dinger. Und wenn der Blinde den Blinden führt, fallen sie dann nicht beide in die Grube?


Zusammengebrochen ... Am 29. Juli 1890 wird Vincent van Gogh sterben, nachdem er sich in die Brust geschossen hat, er wird in Anwesenheit von Dr. Gachet sterben, der gerufen wurde. In der Tasche des Künstlers werden sie fündig letzter Buchstabe, an Theo van Gogh gerichtet, die so endet: "Nun, ich habe meine Arbeit mit meinem Leben bezahlt, und sie hat mich die Hälfte meines Verstandes gekostet, es ist wahr ..."


Der Tod seines älteren Bruders würde für Theodor Van Gogh zu einer Katastrophe werden: Nach einem erfolglosen Versuch, eine posthume Ausstellung der Gemälde seines Bruders zu organisieren, zeigte Theo Anzeichen von Wahnsinn, seine Frau beschloss, den Patienten in eine psychiatrische Klinik zu bringen, wo er würde am 21. Januar 1891 sterben.


Die gemeinsame Arbeit der Brüder wird posthum hoch gewürdigt, und es scheint eine unglaubliche Ungerechtigkeit zu sein, dass keiner von ihnen den Tag erlebte, an dem er zu Vincent van Gogh kam Weltruhm und Anerkennung.

Der weltberühmte niederländische postimpressionistische Maler Vincent Willem van Gogh wurde am 30. März 1853 geboren. Aber er wurde erst im Alter von 27 Jahren Künstler und starb mit 37. Seine Produktivität war unglaublich – er konnte mehrere Gemälde an einem Tag malen: Landschaften, Stillleben, Porträts. Aus den Aufzeichnungen seines behandelnden Arztes: „In den Pausen zwischen den Attacken ist der Patient völlig ruhig und widmet sich leidenschaftlich dem Malen.“

Vincent van Gogh. "Ansicht von Arles mit Schwertlilien". 1888

Krankheit und Tod

Van Gogh war das älteste Kind in der Familie und schon in der Kindheit zeigte sich sein widersprüchlicher Charakter - zu Hause war der zukünftige Künstler ein eigensinniges und schwieriges Kind, und außerhalb der Familie war er ruhig, ernst und bescheiden.

In ihm und in den folgenden Jahren seines Lebens manifestierte sich die Dualität - er träumte von einem Familienherd und Kindern, betrachtete dieses "wirkliche Leben", widmete sich aber ganz der Kunst. Offensichtliche Anfälle von Geisteskrankheiten begannen in den letzten Jahren seines Lebens, als Van Gogh entweder schwere Anfälle von Wahnsinn erlebte oder sehr nüchtern argumentierte.

Entsprechend offizielle Version, harte körperliche und geistige Arbeit und ein aufrührerischer Lebensstil führten zu seinem Tod - Van Gogh missbrauchte Absinth.

Der Künstler starb am 29. Juli 1890. Zwei Tage zuvor war er in Auvers-sur-Oise mit Zeichenmaterial spazieren gegangen. Er hatte eine Pistole bei sich, die Van Gogh kaufte, um bei der Arbeit im Freien Vogelschwärme zu verscheuchen. Aus dieser Pistole schoss sich der Künstler in die Herzgegend, woraufhin er selbstständig das Krankenhaus erreichte. 29 Stunden später starb er an Blutverlust.

Es ist erwähnenswert, dass Van Gogh sich erschoss, nachdem seine psychische Krise überwunden schien. Kurz vor diesem Tod wurde er aus der Klinik entlassen mit dem Fazit: "Er ist genesen."

Versionen

Vincent van Gogh. Gauguin gewidmet. 1888

Van Goghs Geisteskrankheit ist voller Geheimnisse. Es ist bekannt, dass er während der Angriffe von alptraumhaften Halluzinationen, Melancholie und Wut heimgesucht wurde, er konnte seine Farben essen, stundenlang im Raum herumrennen und lange Zeit in einer Position erstarren. Laut dem Künstler selbst sah er in diesen Momenten der Verblüffung Bilder von zukünftigen Leinwänden.

In der psychiatrischen Klinik in Arles wurde bei ihm Temporallappenepilepsie diagnostiziert. Aber die Meinungen der Ärzte darüber, was mit dem Künstler geschah, waren unterschiedlich. Dr. Felix Strahl glaubte, dass Van Gogh an Epilepsie litt, und leitete die psychiatrische Klinik in Saint-Remy Dr Peyron glaubte, dass der Künstler an einer akuten Enzephalopathie (Gehirnschädigung) litt. In die Behandlung schloss er Hydrotherapie ein – zweimal pro Woche einen zweistündigen Aufenthalt im Bad. Aber die Hydrotherapie linderte Van Goghs Krankheit nicht.

Gleichzeitig behauptete Dr. Gachet, der den Künstler in Auvers beobachtete, dass Van Gogh durch einen langen Aufenthalt in der Sonne und Terpentin, das er während der Arbeit trank, beeinträchtigt wurde. Aber Van Gogh trank Terpentin, als der Anfall bereits begann, um seine Symptome zu lindern.

Bis heute wird die korrekteste Diagnose in Betracht gezogen - dies ist eine eher seltene Manifestation der Krankheit, die bei 3-5% der Patienten auftritt.

Unter Van Goghs Verwandten mütterlicherseits waren Epileptiker. Eine seiner Tanten litt an Epilepsie. Die erbliche Veranlagung hätte sich vielleicht nicht manifestiert, wenn nicht die ständige Überanstrengung der geistigen und seelischen Kräfte, Überarbeitung, schlechte Ernährung, Alkohol und schwere Schocks gewesen wären.

Affektiver Wahnsinn

Unter den Aufzeichnungen der Ärzte finden sich folgende Zeilen: „Er hatte zyklische Anfälle, die sich alle drei Monate wiederholten. In den hypomanischen Phasen begann Van Gogh wieder von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu arbeiten, malte mit Begeisterung und Inspiration, zwei oder drei Bilder am Tag. Aufgrund dieser Worte diagnostizierten viele die Krankheit des Künstlers als manisch-depressive Psychose.

Vincent van Gogh. "Sonnenblumen", 1888.

Zu den Symptomen einer manisch-depressiven Psychose gehören Suizidgedanken, unmotivierte gute Laune, gesteigerte motorische und sprachliche Aktivität, manische Phasen und depressive Zustände.

Der Grund für die Entwicklung der Psychose bei Van Gogh könnte Absinth sein, der Experten zufolge einen Extrakt aus Wermut Alpha-Thujon enthielt. Diese Substanz, die in den menschlichen Körper gelangt, dringt in das Nervengewebe und das Gehirn ein, was zu einer Störung des Prozesses der normalen Hemmung von Nervenimpulsen führt. Infolgedessen erfährt eine Person Anfälle, Halluzinationen und andere Anzeichen von psychopathischem Verhalten.

"Epilepsie plus Wahnsinn"

Van Gogh wurde von Dr. Peyron, einem französischen Arzt, als verrückt angesehen, der im Mai 1889 erklärte: "Van Gogh ist ein Epileptiker und ein Verrückter."

Beachten Sie, dass bis zum 20. Jahrhundert die Diagnose Epilepsie auch Morbus Menière bedeutete.

Die entdeckten Briefe von Van Gogh zeigen die schwersten Schwindelanfälle, typisch für die Pathologie des Ohrlabyrinths (Innenohrs). Begleitet wurden sie von Übelkeit, unkontrollierbarem Erbrechen, Tinnitus und abwechselnden Perioden, in denen er völlig gesund war.

Morbus Menière

Merkmale der Krankheit: ständiges Klingeln im Kopf, dann nachlassend, dann intensiver, manchmal begleitet von Hörverlust. Die Krankheit entwickelt sich normalerweise im Alter von 30-50 Jahren. Als Folge der Krankheit kann die Schwerhörigkeit dauerhaft werden und einige Patienten entwickeln Taubheit.

Einer Version zufolge ist die Geschichte vom abgeschnittenen Ohr (das Gemälde „Selbstbildnis mit abgeschnittenem Ohr“) die Folge eines unerträglichen Klingelns.

Van-Gogh-Syndrom

Die Diagnose „Van-Gogh-Syndrom“ wird verwendet, wenn sich ein psychisch Kranker selbst lähmende Verletzungen zufügt (Abtrennen eines Körperteils, ausgedehnte Schnitte) oder den Arzt eindringlich zu einem chirurgischen Eingriff auffordert. Diese Krankheit tritt bei Schizophrenie, Dysmorphophobie, Dysmorphomanie aufgrund von Wahnvorstellungen, Halluzinationen und impulsiven Antrieben auf.

Es wird angenommen, dass Van Gogh, der stark unter häufigen Schwindelanfällen litt, begleitet von unerträglichen Geräuschen in den Ohren, die ihn in Raserei versetzten, sein Ohr abschnitt.

Vincent van Gogh. "Mit verbundenem Ohr", 1889.

Diese Geschichte hat jedoch mehrere Versionen. Laut einem von ihnen wurde Vincent van Goghs Ohrläppchen von seinem Freund abgeschnitten. Paul Gauguin. In der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember 1888 brach ein Streit zwischen ihnen aus und Van Gogh griff in einem Wutanfall Gauguin an, der, da er ein guter Schwertkämpfer war, Van Goghs linkes Ohrläppchen mit einem Rapier abschnitt, woraufhin er warf die Waffe in den Fluss.

Aber die Hauptversionen von Kunsthistorikern basieren auf dem Studium von Polizeiprotokollen. Laut Verhörprotokoll und laut Gauguin verließ Gauguin nach einem Streit mit einem Freund sein Zuhause und verbrachte die Nacht in einem Hotel.

Der verärgerte Van Gogh, der allein gelassen wurde, schnitt sein Ohrläppchen mit einem Rasiermesser ab, woraufhin er in ein Bordell ging, um einer bekannten Prostituierten ein in eine Zeitung gewickeltes Ohrstück zu zeigen.

Es ist diese Episode aus dem Leben des Künstlers, die als Zeichen einer psychischen Störung gilt, die ihn zum Selbstmord führte.

Übrigens argumentieren einige Experten, dass eine übermäßige Leidenschaft für grüne, rote und weiße Farben von Van Goghs Farbenblindheit spricht. Die Analyse des Gemäldes "Sternennacht" führte zur Entstehung dieser Hypothese.

Vincent van Gogh. " Sternennacht“, 1889.

Darin sind sich die Forscher im Allgemeinen einig großartiger Künstler litt unter Depressionen, die zusammen mit Ohrensausen, nervöser Anspannung und Absinthmissbrauch zu Schizophrenie führen können.

Es wird angenommen, dass die gleiche Krankheit litt Nikolai Gogol, Alexander Dumas Sohn, Ernest Hemingway, Albrecht Dürer und Sergej Rachmaninoff.

Unter all den gleichnamigen Begriffen der psychischen Psychopathologie ist das Van-Gogh-Syndrom vielleicht einer der berühmtesten. Die Essenz der Abweichung liegt in dem unwiderstehlichen Wunsch, chirurgische Eingriffe an sich selbst durchzuführen: Körperteile abzuschneiden, Schnitte zuzufügen. Dieses Syndrom kann bei verschiedenen psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie beobachtet werden.

Grundlage der Störung sind autoaggressive Einstellungen, die darauf abzielen, den eigenen Körper zu verletzen und zu schädigen. Dieses Syndrom wird oft mit Dysmorphomanie verglichen, die in pathologischer Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen besteht. Menschen, die unter dieser Abweichung leiden, sind besessen von der Idee, einen eingebildeten körperlichen Defekt unbedingt auf irgendeine Weise zu korrigieren: aus eigener Kraft oder mit Hilfe eines chirurgischen Eingriffs.

Das Konzept des Syndroms und seiner Zeichen

Das Van-Gogh-Syndrom ist eine psychische Störung, die mit dem Wunsch verbunden ist, chirurgische Eingriffe an sich selbst mit Amputation von Körperteilen durchzuführen. Dieses Syndrom manifestiert sich auch darin, das medizinische Personal zu solchen Manipulationen zu zwingen. am meisten berühmte Person, der an dieser Psychopathologie litt, war Vincent van Gogh, nach dem das Syndrom benannt ist. Die bekannte Tat des großen Genies schockierte die Öffentlichkeit mit ihrem Wahnsinn und ihrer Grausamkeit. Der berühmte Künstler amputierte sein Ohr und schickte es in einem Brief an seine Geliebte. Es gibt viele Versionen darüber, was passiert ist: Einige glauben, dass Van Gogh von seinem Freund verletzt wurde, andere sagen, dass der Künstler Opium verwendet und unter dem Einfluss einer Droge diese verrückte Tat begangen hat. Und doch deuten viele Fakten darauf hin, dass das Genie vermutlich an einer psychischen Störung litt und sich während einer Verschlimmerung der Krankheit ein Ohr abschnitt. Was auch immer es war, aber heute gibt es viele Menschen mit Van-Gogh-Syndrom.

Oft begleitet das Syndrom jede psychische Störung. Manchmal sind solche Selbstverstümmelungen demonstrativer Natur, beispielsweise führt ein moderner russischer Künstler, der wahrscheinlich unter dieser Abweichung leidet, ständig Aktionen mit angeblich politischen Untertönen durch, bei denen er entweder einen Teil seines Körpers abschneidet oder Schnittwunden und andere Verletzungen zufügt. Dieses Syndrom tritt bei folgenden Psychopathologien auf:

• Schizophrenie;
• hypochondrisches Delirium;
• Halluzinose;
• Dysmorphomanie;
• affektiver Wahnsinn;
• Essstörungen;
• Epilepsie mit psychotischen Anfällen;
• impulsive Anziehung.

Am häufigsten betrifft das Syndrom Personen mit Dysmorphomanie, Schizophrenie und hypochondrischen Wahnvorstellungen. Unter dysmorphomanen Wahnvorstellungen versteht man die Überzeugung eines Menschen in seiner nicht vorhandenen eingebildeten körperlichen Abweichung. Oft führen solche verrückten Ideen zur Entfernung von Körperteilen, zur Selbstoperation. Eine impulsive Handlung kann auch zu Selbstverletzungen führen, ein solcher Kontrollverlust hat schreckliche Folgen, da eine Person in einem Zustand der Leidenschaft schreckliche Dinge tun kann. So reagierte eine kaufsüchtige Chinesin auf die nächste Unzufriedenheit ihres Mannes mit einer Amputation ihres eigenen Fingers. Die Frau wurde rechtzeitig ins Krankenhaus gebracht, der Finger wurde gerettet. Das Fazit der Psychiater klang nach „impulsiver Anziehung vor dem Hintergrund von Suchtverhalten“.

Die Grundlage des Syndroms ist selbstschädigendes Verhalten und Autoaggression. Selbstverletzendes Verhalten bezieht sich auf eine Reihe von Handlungen, die darauf abzielen, dem eigenen Körper Schaden zuzufügen. Zu den Hauptursachen für Autoaggression gehören:

• Unfähigkeit, angemessen auf die Schwierigkeiten des Lebens zu reagieren und Stressfaktoren zu widerstehen;
• demonstratives Verhalten;
• Depression;
• impulsives Verhalten, Verletzung der Selbstkontrolle.

Bei selbstschädigendem Verhalten leiden am häufigsten zugängliche Körperstellen: Arme, Beine, Brust und Bauch, Genitalien. Laut Statistik sind Frauen am anfälligsten für autoaggressives Verhalten und das Syndrom berühmter Künstler- Männer. Das weibliche Geschlecht neigt eher zu schneidenden, tiefen Wunden als zur Amputation von Körperteilen. Männer mit diesem Syndrom verletzen sich häufig im Genitalbereich.

Die Entwicklung des Syndroms kann durch viele Faktoren beeinflusst werden:

• genetische Veranlagung;
• Alkohol- und Drogenabhängigkeit;
• sozialpsychologischer Aspekt;
• Erkrankungen der inneren Organe.

Der genetische Faktor beeinflusst grundlegend die Entstehung psychischer Störungen und Syndrome. Historischen Fakten zufolge litt die Schwester von Van Goghs Mutter an Epilepsie, und die Geschwister des Künstlers litten an Psychopathologien: von geistiger Behinderung bis hin zu Schizophrenie.

Der Konsum von Alkohol und Drogen beeinflusst das Niveau der Persönlichkeitskontrolle. Wenn eine Person zu autoaggressivem Verhalten neigt, kann eine Abnahme der Willensqualitäten und der Selbstbeherrschung zu Selbstverstümmelung führen. Berühmt französischer Künstler, der sich ein Ohr amputierte, Alkohol, Absinth trank und Opium rauchte, was vermutlich als Auslöser für die Entwicklung von selbstverletzendem Verhalten diente.

Sozialpsychologische Einflüsse spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von autoaggressivem Verhalten. Oft fügt sich eine Person selbst Schaden zu, weil sie nicht in der Lage ist, psycho-emotionalen Stress, tägliche Konflikte und Stress zu überleben. Ein Patient, der unter Ausbrüchen von selbstverletzendem Verhalten litt, behauptete, dass er, indem er sich selbst verletzte, „den mentalen Schmerz des Physischen in den Schatten stellte“.

Manchmal kann der Wunsch nach einem chirurgischen Eingriff am eigenen Körper durch einen schmerzhaften Krankheitsverlauf bedingt sein. Eine Person, die an einer psychischen Störung leidet und ständig Schmerzen in irgendeinem Organ oder Körperteil hat, wird sich wahrscheinlich selbst verletzen, um die Schmerzen loszuwerden. Eine der Versionen der sensationellen Amputation von Van Gogh ist die Annahme, dass der Künstler nach einer Mittelohrentzündung von unerträglichen Schmerzen gequält wurde.

Behandlung des Syndroms

Die Therapie des Syndroms beinhaltet die Behandlung der zugrunde liegenden psychischen Erkrankung, gegen die Ausbrüche von Autoaggression auftreten. Verschiedene Antipsychotika, Beruhigungsmittel und Antidepressiva werden verwendet, um das überwältigende Verlangen und die obsessiven Gedanken der Verstümmelung zu reduzieren. Bei Vorliegen eines Van-Gogh-Syndroms ist ein obligatorischer Krankenhausaufenthalt angezeigt, um das Schadensrisiko zu verringern.

Psychotherapie ist nur wirksam, wenn das Syndrom eine Manifestation selbstschädigenden Verhaltens vor dem Hintergrund einer depressiven Störung oder Neurose ist. Am effektivsten ist die kognitiv-behaviorale Psychotherapie, die nicht nur die Ursachen der Selbstverletzung des Klienten feststellt, sondern auch Möglichkeiten, den Ausbrüchen von Autoaggression entgegenzuwirken. Der Psychotherapeut untersucht im Detail den Grad der autoaggressiven Einstellungen, wenn sie vorherrschen, ist der kognitiv-behaviorale Ansatz nicht immer effektiv. Mit der Dominanz autoaggressiver Überzeugungen wird der Prozess der persönlichen Genesung durch die Unfähigkeit des Klienten behindert, die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

Die Behandlung der Krankheit ist ein ziemlich komplexer und langwieriger Prozess und nicht immer erfolgreich. Beispielsweise ist dieses Syndrom bei Schizophrenie viel einfacher zu behandeln als bei Dysmorphomanie und Epilepsie. Bei anhaltenden Wahnvorstellungen kann die Behandlung aufgrund der Komplexität der Pharmakotherapie sogar zum Erliegen kommen.

schockierende Fakten

Die amerikanische Künstlerin A. Fielding war so besessen von der Idee, spirituelle Erleuchtung zu erlangen, dass sie sich ein Loch in den Schädel bohrte. Vor der Operation wandte sich die Frau wiederholt mit hartnäckigen Bitten um eine Trepanation an Chirurgen, die ihr angeblich helfen würden, die Welt anders zu sehen.

Manche Menschen sind stark von der fantastischen Welt der Computerspiele, Filme und Bücher beeinflusst. Das fantastische Elfenthema hat viele Fans in den Wahnsinn getrieben dieses Genre. Es ist bekannt, dass mehrere Fälle von selbstbetriebenen Ohrmuscheln den spitzen Ohren von Elfen ähneln.

Bis heute gilt die Amputation von Fingern als Zeichen des Protests (politisch, sozial) oder der Hingabe als häufiges Ereignis. Eine solche pathologische Manifestation von Emotionen ist hauptsächlich demonstrativ und weist auf psychische Störungen hin. Dieses Phänomen ist am häufigsten in östliche Länder wie Japan, China aufgrund der Vererbung der alten "yubitsume"-Technik, die in kriminellen Gemeinschaften verwendet wurde. Das Verfahren beinhaltete die Amputation eines Teils des Fingers als Zeichen der Nichteinhaltung der Regeln der Mafia-Community.

Syndrom Van-G oh ha (benannt nach dem Patienten - dem holländischen Künstler des 19. Jahrhunderts Van Gogh) - psychisch Kranken selbst lähmende Schäden zufügt (Abschneiden eines Körperteils, ausgedehnte Schnitte) oder den Arzt nachdrücklich zu einem chirurgischen Eingriff auffordert das Vorhandensein von hypochondrischem Delirium, Halluzinationen, impulsiven Antrieben.

Vincent van Gogh. Selbstporträt (ein Fragment eines Bildes)

Er lebte ein Leben in Armut. Anerkennung kam ihm nach seinem Tod, und heute werden zig Millionen Dollar für seine Bilder gegeben.

Vincent van Gogh wurde am 30. März 1853 geboren. Vincents Vater war Theodor van Gogh, ein protestantischer Pfarrer, und seine Mutter war Anna Cornelia Carbentus, die Tochter eines ehrwürdigen Buchbinders und Buchhändlers aus Den Haag. Er war das älteste Kind in der Familie, das von Kindheit an seine Widersprüchlichkeit zeigte: Seine Familie erinnerte sich an ihn als ein eigensinniges und schwieriges Kind, und außerhalb der Familie war er ruhig, ernst, süß und bescheiden.

Zuerst lernte er in einer Dorfschule, dann zu Hause bei einer Gouvernante und im Alter von 11 Jahren wurde er in ein Internat geschickt. Die Isolation von seiner Familie machte auf ihn einen deprimierenden Eindruck, der sich im Ganzen widerspiegelte späteres Leben. Mit 15 Jahren verlässt er das Internat und kehrt nach Hause zurück.

Vincents Liebe zur Malerei begann, als er als Händler in der Kunst- und Handelsfirma seines Onkels zu arbeiten begann.
Bald erlitt er einen Liebesfehler. Enttäuschung wirkte sich auf die Arbeit aus - er verlor das Interesse daran und wandte sich der Bibel zu. Das Leben hat sich dramatisch verändert. Van Gogh war Buchhändler und arbeitete von 1869 bis 1876 als Kommissionär für eine Kunsthandelsfirma in Den Haag, Brüssel, London und Paris. Und 1876 arbeitete er als Lehrer in England.
Danach interessierte er sich für Theologie und war ab 1878 Prediger im Bergbaubezirk Borinage ( in Belgien)

Van Gogh wurde im Alter von 27 Jahren Künstler. 1885 sah die Welt das berühmte Gemälde „Kartoffelesser“. Es ist in dunklen Farbtönen geschrieben und wie in anderen Gemälden ist das zentrale Objekt eine Person mit ihren Emotionen und Erfahrungen.

1886 zog Van Gogh nach Paris, wo er eine ganze Sammlung von Gemälden malte, darunter den berühmtesten „Dichtergarten“. neue Periode kreativität ist geprägt von einem stilwandel. Die Farben werden heller, die Plots fröhlicher. Diese Periode ist durch die Technik des Pointillismus gekennzeichnet - kleine kurze Striche in schillernden Farben.

Stillleben . Vase mit Schwertlilien. Mai 1890

Van Gogh war ein sehr produktiver Künstler – er konnte mehrere Gemälde an einem Tag malen. Dies sind Landschaften und Stilleben und Porträts und Genremalerei.Die späte Schaffensperiode, die nach dem Umzug von Paris nach Südfrankreich begann, ist sehr umstritten, aber gleichzeitig auch die fruchtbarste.Die helle Natur der Provence inspirierte den Künstler zu sehr lebhaften und farbenfrohen Landschaften. Doch gleichzeitig reifte in der Seele des Künstlers eine Krankheit heran, die schließlich zu seinem Tod führte.In Krisenzeiten malt Van Gogh Gemälde, die das bedrückende Gefühl der Hoffnungslosigkeit vermitteln, das den Künstler erfasste. Seine Produktivität war unglaublich. " In den Pausen zwischen den Attacken ist der Patient völlig ruhig und widmet sich leidenschaftlich dem Malen. ", - erklärte der behandelnde Arzt.
Van Gogh erschoss sich am 27. Juli 1890, nachdem seine seelische Krise überwunden schien. Kurz zuvor wurde er aus der Klinik entlassen mit dem Fazit: „ erholt ».

Während der Angriffe wurde er von alptraumhaften Halluzinationen, Melancholie und Wut heimgesucht. Er konnte seine eigenen Farben essen, stundenlang durch den Raum rennen und lange Zeit in einer Position erstarren. Ihm zufolge sah er in diesen Momenten der Verblüffung Bilder von zukünftigen Leinwänden.

Der Höhepunkt der Krankheit, bei der er oft unerträgliche Kopfschmerzen hatte, war, dass er dem nicht minder großen Gauguin ein Glas Absinth in den Kopf schoss und ihn dann mit einem offenen Rasiermesser attackierte. Übrigens am selben Abend
Übrigens nach einer anderen Version: Vincent van Goghs Ohrläppchen wurde von seinem Freund Paul Gauguin abgeschnitten - so

halten Hans Kaufmann und Rita Wildegans.
Nach ihrer Version griff Van Gogh in der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember 1888 Gauguin in einem Wutanfall an, als er einem Freund sagte, dass er Arles verlassen würde. Gauguin, ein guter Schwertkämpfer, schnitt Van Goghs linkes Ohrläppchen mit einem Rapier ab, woraufhin er die Waffe in den Fluss warf. Die Schlussfolgerungen der Kunsthistoriker basieren unter anderem auf dem Studium von Polizeiprotokollen, auf denen die allgemein akzeptierte Version basierte: Van Gogh schnitt sich in einem Zustand geistiger Erregung mit einem Rasiermesser das eigene Ohr ab.
Das sagte Gauguin der Polizei.
Laut Verhörprotokoll verließ Gauguin nach einem Streit mit einem Freund sein Zuhause und verbrachte die Nacht in einem nahe gelegenen Hotel. Allein gelassen, frustriert, schnitt Van Gogh sein Ohrläppchen mit einem Rasiermesser ab, woraufhin er in ein Bordell ging, um einer bekannten Prostituierten ein in eine Zeitung gewickeltes Ohrstück zu zeigen. In der Folge galt diese Episode aus dem Leben des Künstlers als Zeichen einer psychischen Störung, die ihn zum Selbstmord führte. Einmal, nachdem ich den letzten Strich des Gemäldes gemacht hatte " Krähen in einem Weizenfeld“ schoss sich selbst in den Kopf. Einer anderen Version zufolge war der Schuss im Bauch, woraufhin er ein weiteres Gemälde malte. .

Bei psychischen Erkrankungen Verbot Goga viel Geheimnis.
Psychiater, die versuchen, das Krankheitsbild wiederherzustellen, werden jetzt als die richtige Diagnose anerkannt, die von Dr. Ray gestellt und von Dr. Peyron in der Anstalt Saint-Paul bestätigt wurde: Epileptische Psychose (früher nannten wir es: andere Bedingungen, die die Kriterien für eine organische Psychose erfüllen, aber nicht die Form von Verwirrtheit, nichtalkoholischer Korsakoff-Psychose oder Demenz annehmen; jetzt genannt: nicht näher bezeichnete psychotische Störungen aufgrund von Epilepsie) .
Unter Verwandten Lieferwagen Goga die Mutter hatte Epileptiker; Eine seiner Tanten litt an Epilepsie.
Sowohl Theo als auch Willemina wurden daraufhin von einer Geisteskrankheit befallen – die Wurzeln lagen offenbar in der Vererbung.
Aber natürlich ist die erbliche Veranlagung nichts Tödliches - sie könnte niemals zu Krankheit führen, wenn nicht anregende Bedingungen. Kolossale ständige Überanstrengung der seelischen und seelischen Kräfte, chronische Überarbeitung, schlechte Ernährung, Alkohol, verbunden mit schweren moralischen Umwälzungen, die zum Los gefallen sind Lieferwagen Goga im Übermaß - all dies war mehr als genug, um die potenzielle Prädisposition für die Krankheit zu erkennen.

Die fatale Dualität verfolgte den Künstler sein ganzes Leben lang. kurzes Leben. Es schien wirklich so, als hätten sich zwei Leute darin verstanden. Er träumte von einem Familienherd und Kindern und nannte es "das wahre Leben". Er widmete sich jedoch ganz der Kunst. Er wollte Priester werden, wie sein Vater, und er selbst begann, alle Regeln brechend, mit "einer jener Frauen zu leben, die Priester von der Kanzel aus verfluchen". Bei ihm gab es vor allem in den letzten Jahren starke Wahnsinnsanfälle, die übrige Zeit argumentierte er sehr nüchtern.

Lieferwagen Gog vergötterte Paul Gauguin, den er einlud, in seinem Atelier zu leben. Und es wird allgemein angenommen, dass er beim nächsten Angriff auch einen Versuch auf Gauguin unternommen hat.

LieferwagenGog wurde von drei Ärzten untersucht, die alle zu unterschiedlichen Meinungen kamen.
Dr. Ray glaubte das Lieferwagen Gog leidet an Epilepsie.
Der Leiter der psychiatrischen Klinik in Saint-Remy, Dr. Peyron, glaubte das Lieferwagen Gog litt an akuter Enzephalopathie (Gehirnschaden). In die Behandlung schloss er eine Hydrotherapie ein, das heißt einen zweistündigen Aufenthalt im Bad zweimal pro Woche. Die Hydrotherapie linderte die Krankheit jedoch nicht. Lieferwagen Goga.
Dr. Gachet, der zusah Lieferwagen Gog in Auvers war kein ausreichend qualifizierter Arzt. Das behauptete er weiter Lieferwagen Gog wurde angeblich durch lange Sonneneinstrahlung und Terpentin beeinträchtigt, das er während der Arbeit trank. Aber Terpentin LieferwagenGog trank, als der Anfall bereits begann, um seine Symptome zu lindern.

Die Bilder selbst dienen als Material für Hypothesen. Lieferwagen Goga . Besondere Aufmerksamkeit der Forscher wird durch das Bild angezogen "Sternennacht"

.

Einige von ihnen argumentieren, dass eine übermäßige Leidenschaft für grüne, rote und weiße Farben von der Farbenblindheit des Künstlers spreche. Doch während der Arbeit an diesem Bild, Lieferwagen

gut wusste genau, was er tat. Die während der Arbeit an dem Gemälde angefertigten Skizzen zeigen, dass der Künstler das Verhältnis der Farben auf der Leinwand sehr sorgfältig berechnet hat, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Vincent war sich der Einzigartigkeit seiner Schreibweise bewusst, die ihrer Zeit voraus und daher für viele Menschen unzugänglich war.
In einem Brief an Émile Bernard aus Arles schrieb er: „Ein Künstler, der im Voraus eine vollständige und endgültige Vorstellung davon hat, was er schreiben wird, kann nicht stolz auf sein Werk sein.“

« Seine Anfälle waren zyklisch und alle drei Monate wiederkehrend. In hypomanischen Phasen Lieferwagen gut begann wieder von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu arbeiten, malte mit Entzücken und Inspiration, zwei oder drei Bilder am Tag", - schrieb der Arzt. Daher diagnostizierten viele die Krankheit des Künstlers als manisch-depressive Psychose.

Nach einer Version war die Todesursache des Künstlers die zerstörerische Wirkung von Absinth, die ihm wie vielen anderen Menschen eines kreativen Lagers nicht gleichgültig war. Dieser Absinth enthielt laut Experten einen Extrakt aus Wermut Alpha-Thujon.
Diese Substanz, die in den menschlichen Körper gelangt, dringt in das Nervengewebe ein, einschließlich des Gehirns, was zu einer Störung des Prozesses der normalen Hemmung von Nervenimpulsen führt, mit anderen Worten, Nervensystem"bricht die Bremsen ab." Infolgedessen erfährt eine Person Anfälle, Halluzinationen und andere Anzeichen von psychopathischem Verhalten. Zu beachten ist, dass das Alkaloid Thujon nicht nur im Wermut enthalten ist, sondern auch in der Thuja, die diesem Alkaloid den Namen gab, und in vielen anderen Pflanzen. Ausgerechnet am Grab Vinzenz Lieferwagen Goga Es wachsen genau diese unglücklichen Thujas, deren Dope den Künstler völlig ruiniert hat.

Unter anderem Versionen über die Krankheit Lieferwagen Goga Vor kurzem ist noch einer dazugekommen. Es ist bekannt, dass der Künstler oft einen Zustand erlebte, der von einem Klingeln in den Ohren begleitet wurde. Experten haben also herausgefunden, dass dieses Phänomen von einer schweren Depression begleitet wird. Nur die professionelle Hilfe eines Psychotherapeuten kann einen solchen Zustand beseitigen. Vermutlich war es Ohrensausen bei Morbus Menière, und sogar in Kombination mit Depressionen, die dazu geführt haben Lieferwagen Goga zu Wahnsinn und Selbstmord.

Eine ähnliche Version: Zyklische Schizophrenie - es wird angenommen, dass Nikolai Gogol, Mikalojus Čiurlionis, Sohn von Alexander Dumas, Ernest Hemingway, Albrecht Dürer und Sergei Rachmaninov an derselben Krankheit litten.Im Allgemeinen schafft ein Schizophrener eine andere Welt als die, in der die meisten Menschen leben . Was ist vorbei ein gewöhnlicher Mensch lacht, es kann bei einem Schizophrenen Ärger hervorrufen. In seinem Kopf koexistieren unvereinbare Dinge, deren Antagonismus er nicht wahrnimmt. Oft verleiht er allem, was passiert, eine ungewöhnliche, oft unheimliche Bedeutung und glaubt, dass nur er diese Bedeutung erfassen kann.

Krankheiten von Van Gogh Vincent

Differenzialdiagnose

„Gachets Diagnose unterscheidet sich von Rays, die von Dr. Peyron bestätigt wurde, beide betrachteten die Vincent-Krankheit als eine Form der Epilepsie.

Seitdem interessieren sich viele Ärzte für die Van-Gogh-Krankheit. Manche hielten es für eine diffuse Meningoenzephalitis, andere für Schizophrenie (vor allem Karl Jaspers vertrat diese Meinung) und wieder andere für geistige Degeneration und konstitutionelle Psychopathie. In der Tat ist Van Toghs Wahnsinn nicht so einfach zu definieren und einzuordnen. Dieser Wahnsinn kann nicht isoliert von dieser außergewöhnlichen (im unmittelbarsten Sinne des Wortes) Persönlichkeit betrachtet werden, die Van Gogh war. Sie ist mit ihr ebenso untrennbar verbunden wie ihre Genialität, und sie muss auf einer Ebene beurteilt werden, auf der allgemein akzeptierte Begriffe in vielerlei Hinsicht ihre gewohnte Bedeutung verlieren. Was Van Toghs Talent bestimmte, bestimmte alle Umstände seines Lebens und seiner Krankheit. (Perruchot, 1973, S. 307.)

Beweise für Schizophrenie

„Schizothyme Veranlagung. Als Kind gab es kein besonderes Zeichentalent. Der Beginn des schizophrenen Prozesses im Jahr 1887, noch früher gab es eine allmähliche Zunahme der Introversion und Regression zu infantilen Komplexen. Mit dem Aufkommen der Schizophrenie in seiner Malerei gibt es einen starken Expressionismus und eine Regression, die den Ornamentalismus erreicht “(Westerman-Hoistijn, 1924.)

„Wer auch immer Gauguins Schilderung seiner Psychose liest, wird kaum Zweifel an der Schizophrenie haben“ (Winkler, 1949, S. 161.)

„Beginn einer Psychose Ende 1887, die Diagnose wurde im Frühjahr 1888 gestellt. Weihnachten 1888 litt er an einer akuten Psychose. Seit 1888 hat sich der Stil der Kreativität verändert. Es liegt keine Epilepsie vor, da es keine krampfartigen Anfälle und eine spezifische Persönlichkeitsveränderung mit Abnahme der Intelligenz gibt. Diagnose - paroxysmale Schizophrenie "(Jaspers, 1926.)

„Es ist bekannt, dass in Arles im Leben von Vincent eine Krise ausbrach. Gewöhnlich assoziieren Biografen dies mit schwerer Überarbeitung, Unterernährung, übermäßigem Rauchen, längerer Sonneneinstrahlung usw., aber jeder Psychiater weiß, dass all diese Tatsachen nicht die Ursachen von Prozesspsychosen sind. Die bei Vincent in Arles beobachteten Manifestationen der Psychose waren bereits anders als früher im Borinage und in Holland. Der Aufenthalt im Süden führte zu einer Veränderung der biologischen Qualität des Prozesses, träge Schizophrenie nahm einen aktiveren und periodischeren Verlauf an. Damals in der Anstalt für Geisteskranke von St. Remy untergebracht, fertigte er mehrere Zeichnungen der Menschenmenge vom Fenster aus an. Mit schizophrener Dummheit skandierte er: „Ich bin ein heiliger Geist, ich bin in meinem Geist!“ Dieselbe Inschrift machte er an der Wand der Station.Welt in Übereinstimmung mit Erfahrungen war eine direkte Folge von Vincents großem Eintauchen in schmerzhafte Erfahrungen und Ablösung von der Realität. Gleichzeitig war es Ausdruck einer primitiveren Art der Kreativität. Generell sind seine Bilder der letzten Zeit sehr chaotisch, die Farben sind rauer geworden, sie sind nicht mehr voller innerer Spannung und nicht mehr so hell, dass der Hintergrund der Wüste vorherrscht. Es gibt einen deutlichen Rückgang in der Subtilität der Empfindungen. [Die im Krankenhaus geschaffenen Gemälde] waren eher seltsam als verzerrt, obwohl es offensichtlich eine Tendenz zu Stereotypen, Ornamenten, Staus gab, Verlust der geistigen Plastizität und Integrität des Dargestellten, wie in den Zeichnungen von Patienten mit Schizophrenie. seine Gründe, an einen schizophrenen Prozess zu denken, waren zunächst träge und nahmen dann ab der Arles-Zeit einen Verlauf, der als Oneiroide Katatonie bezeichnet wird. Bei Auvers kam es zu einer Umwandlung von Oneiroid-Anfällen in einen depressiven Zustand. Auch die große Polymorphie der Symptome, die Transformation von Syndromen spricht für die Schizophrenie. (Tselibeev, S.)

Beweise für epileptische Erkrankungen

„Wir teilen nicht die Meinung, dass es eine typische Epilepsie war. Gegen eine solche Annahme spricht die Tatsache, dass er keine epileptischen Krämpfe hatte: In den Krankenakten der Psychiatrischen Klinik St. Remy noch in seinen persönlichen Schilderungen seiner Krankheit in Briefen an seinen Bruder Theo. IN moderne Zeiten Kleist beschrieb unter dem Titel „Episodische Dummern zustande“ einen der Epilepsie nahen Krankheitszustand. Daher überzeugt uns der epileptoide Zustand, der in vielerlei Hinsicht so eng mit dem Bild seiner Krankheit zusammenfällt, auffallend von einer solchen Diagnose der Van-Gogh-Krankheit. Jaspers, so kann man sagen, musste gegen seinen Willen Folgendes über Van Gogh sagen: „Bei solch schweren psychotischen Anfällen behielt er eine völlig kritische Haltung gegenüber der Umwelt – bei Schizophrenie – ein ungewöhnliches Phänomen.“ (Riize, 1927, S. 141-142.)

„Van Gogh litt laut Aufzeichnungen des Krankenhauses in Arles an einer somnambulen Form der Epilepsie. Ein Beweis für Van Goghs Geisteszustand ist sein „Selbstbildnis mit abgeschnittenem Ohr“ (Bogolepov, 1971, S. 400).

Epileptoide Psychose ohne epileptische Anfälle. Latente Epilepsie. (Doiteau & Leroy, 1928, S. 124, 128.)

"Episodische Dämmerungszustände in der Nähe von Epilepsie". (Goldbladt, 1928, S. 67-68.)

"Temporale Epilepsie". (Müller, 1959, S. 418.)

„Gelbe und orange Farben, sehr charakteristisch für Visionen während der sogenannten Aura - ein Vorbote eines epileptischen Anfalls, wie die vorhandenen Daten über Anfälle von Van Gogh, weisen auf Epilepsie hin. Viele Ärzte behandelten ihn jedoch wegen dieser Krankheit, und das ohne Erfolg. (Filonov, 1990, S. 3.)

Beweise für andere Krankheiten

"Gleichzeitige Kombination von Schizophrenie und Epilepsie". (Bleuler, 1911, S. 145; Bleuler, 1940, S. 68-69.)

"Cyclothymic Persönlichkeit mit gelegentlichen Depressionen und Manien". (Perry, 1947, S. 171.)

". Das Fehlen spezifischer Persönlichkeitsveränderungen, die für die meisten Formen von Schizophrenie und Epilepsie charakteristisch sind, macht diese Diagnosen fragwürdig. Die Arbeit und das Leben des Künstlers, seine Korrespondenz besagen, dass es sich in diesem Fall anscheinend um eine besondere periodische Psychose in einer disharmonischen Persönlichkeit handelt. (Buyanov, 1989, S. 212.)

„Van Gogh litt an Anfällen von manisch-depressiven Psychosen mit ihren charakteristischen zyklischen Stimmungsschwankungen. In einigen seiner Briefe an seinen Bruder Theo schrieb Van Gogh, dass er von abrupten Übergängen von einem kreativen Aufschwung zu völligem psychischen Zusammenbruch, Arbeitsunfähigkeit und tödlicher Verzweiflung bedrückt wurde. Für die Annahme einer manisch-depressiven Psychose sprechen auch die zyklischen Gezeiten in der sexuellen Aktivität des Künstlers, die durch eigene Bekenntnisse in Briefen an seinen Bruder Theo belegt werden. (Filonov, 1990, S. 3.)

"Alkoholismus (Absinthmissbrauch) mit erblicher Veranlagung zu Epilepsie mütterlicherseits." (Vinchon, 1924, S. 143.)

[Eine Reihe von Autoren versuchen, die falsche historische Vorstellung zu korrigieren, dass] ". Der krankhafte Zustand von Vincent van Gogh wurde durch das Vorhandensein von Epilepsie in Kombination mit Wahnsinn bestimmt. Diese Krankheiten wären zu Lebzeiten des Künstlers diagnostiziert worden, aber sie haben keine stabilen, unbestrittenen Kriterien. Eine Analyse persönlicher Briefe an Familie und Freunde, die zwischen 1884 und dem Selbstmord des Künstlers im Jahr 1890 geschrieben wurden, enthüllt die Identität eines völlig selbstbewussten Mannes, der an schwerem, handlungsunfähigem, wiederkehrendem Schwindel litt, der den Charakter von Anfällen hatte, aber keine Anfälle. Der Künstler hielt sich aufgrund des schriftlichen Gutachtens von Dr. Peyron, einem Arzt der Anstalt von St. Remy (Frankreich), für an Epilepsie erkrankt, wo sich Van Gogh am 9. Mai 1889 freiwillig in einem Krankenhaus für Epileptiker einsperrte die Wahnsinnigen. Die in seinen Briefen enthaltenen klinischen Daten entsprechen jedoch nicht der Epilepsie, sondern dem Morbus Meniere. [Die Autoren betonen, dass damals das Menière-Syndrom (Labyrinthstörung) noch nicht ausreichend bekannt war und oft als Epilepsie fehldiagnostiziert wurde.]“ (Arenbergudp., 1990, S. 70.)

Die Van-Gogh-Krankheit manifestierte sich in zwei verschiedene Aspekte: Einerseits trat seit seinem 20. Geburtstag eine bipolare Psychose mit abwechselnd depressiven und manischen Zuständen auf, verstärkt durch eine erbliche Veranlagung in der Familie. Andererseits besteht seit 1888 ein Dämmerzustand und völliger Bewusstseinsverlust, begleitet von akustischen und visuellen Halluzinationen, Aggressivität, Erreichen von gewalttätigem Wahnsinn und Selbstverstümmelung, depressiver Stimmung und Angstgefühl, erhöhter Suizidgefahr und vollkommen Klarheit des Geistes – all dies sind Symptome einer partiellen Temporallappenepilepsie mit Anzeichen einer limbischen psychomotorischen Epilepsie.“ (Neumayr, 1997a, S. 401.)

„Vieles bleibt bis heute unklar und umstritten in der Pathographie dieser schweren bionegativen Persönlichkeit. Wir können von einer syphilitischen Provokation einer schizo-epileptischen Psychose ausgehen. Seine fieberhafte Kreativität ist durchaus vergleichbar mit der gesteigerten Leistungsfähigkeit des Gehirns vor dem Ausbruch einer syphilitischen Gehirnerkrankung, wie es bei Nietzsche, Maupassant, Schumann der Fall war. Van-Gogh-Geschenke gutes Beispiel wie aus einem mittelmäßigen Talent dank Psychose ein international anerkanntes Genie wurde. (Lange-Eichbaum und Kurth, 1967, S. 373.)

". Psychose tritt genau dann auf, wenn der unglaublich schnelle Einsatz des „neuen Stils“ beginnt! ["Schizophrenie bringt nichts absolut" Neues, sondern geht gleichsam auf die bestehenden Kräfte zu. Dadurch entsteht etwas, das den anfänglichen Bestrebungen entspricht, aber ohne Psychose gar nicht entstanden wäre. , 1999, p. 209.)

„Zeichne zwischen den Angriffen geniale Gemälde von Van Gogh. Und das Hauptgeheimnis seines Genies war die außergewöhnliche Reinheit des Bewusstseins und ein besonderer schöpferischer Aufschwung, der als Folge seiner Krankheit zwischen den Anfällen entstand. Auch F.M. schrieb über diesen besonderen Bewusstseinszustand. Dostojewski, der einst unter ähnlichen Anfällen einer mysteriösen Geistesstörung litt. (Kandyba, 1998, S..)

[Brief an Bruder Theo vom 10.09.1889] „Im Zusammenhang mit meiner Krankheit denke ich an viele andere Künstler, die ebenfalls gelitten haben; dieser Zustand stört das Malen nicht, und in diesem Fall ist es, als gäbe es überhaupt keine Krankheit. (Van Gogh, 1994, Bd. 2, S. 233.)

Die Fülle an pathographischem Material mit einer Analyse der zitierten Fakten macht jeden Kommentar des Verfassers überflüssig. Die Diskussionen über die Diagnose von Vincent van Gogh mögen noch andauern, aber niemand zweifelt daran, dass seine psychische Störung sowohl den Inhalt der Kreativität als auch den kreativen Prozess selbst beeinflusst hat. Außerdem bestimmte es sein Schicksal.

Vincent van Gogh: Pathographische Skizze

Golenkov A.V. (Tscheboksary)*

Golenkov Andrej Wassiljewitsch

- Doktor der medizinischen Wissenschaften, Professor, Leiter der Abteilung für Psychiatrie und medizinische Psychologie der Tschuwaschen staatliche Universität benannt nach I. N. Uljanowa (Tscheboksary).

Anmerkung. Hauptsächlich gem ausländische Literatur werden Entwicklung und Verlauf der psychischen Störungen Vincent van Goghs analysiert. Ihr Vorhandensein ist unter Fachleuten unbestritten, jedoch erscheint die eindeutige Qualifizierung des psychischen Zustands aufgrund der retrospektiven Natur der Analyse und des Einflusses eines Komplexes verschiedener Faktoren schwierig. Am plausibelsten ist nach Meinung des Autors des Artikels noch immer die Schlussfolgerung über die affektive organische Psychose des Künstlers als eine atypische Form der manisch-depressiven Psychose mit anhaltendem bipolaren Verlauf. Klinische Merkmale werden durch organische Veränderungen im Gehirn, Stereotyp der Entwicklung und Prognose bestätigt. Unter den ätiologischen Faktoren gibt es eine ziemlich breite Palette von Faktoren: genetische, generische, toxische, Kreislauf-, Stoffwechsel- und Mangelernährung; prädisponierende Faktoren sind eng mit provokativen (sozialpsychologischen) Faktoren verflochten, so dass die Störungen ungünstig und progressiv verlaufen. Todesgedanken, Suizidabsichten und -versuche lassen sich durch die Krankheit hindurch verfolgen, die Motive „Protest, Hilferuf“ werden durch eine feste Entscheidung zum Sterben ersetzt. Van Goghs Selbstmord ist kein Zufall, er fügt sich kongruent in das Krankheitsbild seiner Geisteskrankheit ein.

Schlüsselwörter: Vincent van Gogh, psychische Störungen, Suizid, Pathographie.

„Anstatt in Verzweiflung zu verfallen,

Ich habe aktive Melancholie gewählt...

Hoffen, Streben, Suchen …“

Vincent van Gogh [T. 1. S. 108. 2]

Vincent van Gogh () - der weltberühmte niederländische Künstler, ein Vertreter des Postimpressionismus, litt, wie Sie wissen, an psychischen Störungen und war daher lange Zeit in psychiatrischen Kliniken. In der Literatur sind die Diskussionen um die verschiedenen Aspekte dieses Themas sowie deren Einfluss auf die bildende Kunst bis heute ungebrochen. Viel Aufmerksamkeit nehmen Diskussionen über die Gründe für den Selbstmord des Künstlers ein. Die überwiegende Mehrheit der Werke wird in Fremdsprachen veröffentlicht, was es einheimischen Fachleuten erschwert, sich mit ihnen vertraut zu machen. Deshalb haben wir einerseits versucht, den Lesern unbekannte Fakten aus dem Leben und der Geschichte von Van Goghs Krankheit, diagnostische Urteile von Ärzten verschiedener Fachrichtungen bekannt zu machen, andererseits sie zusammenzufassen und unsere eigene Meinung zu den Themen zu vertreten Unter Diskussion. Grundlage dieser Studie waren die Briefe von Van Gogh, nennenswerte Werke AUF DER. Dmitrieva und A. Perryusho, veröffentlicht in russischer Sprache, sowie zahlreiche ausländische Artikel. Anfänglich wurden die Materialien von I. Stone verwendet (I. Stone. Lust for Life: The Tale of Vincent Van Gogh / Aus dem Englischen übersetzt von N. Bannikov. - St. Petersburg: North-West, 1993. - 511 p.) , aber wir hielten sie für überflüssig und haben sie im endgültigen Text des Artikels weggelassen.

Kurze Lebensgeschichte. Vincents Mutter war bei der Geburt 34 Jahre alt, das erste Kind starb vor einem Jahr, 6 Wochen nach der Geburt. Die erhebliche Asymmetrie des Gesichts, die Unebenheit des Schädels und die Besonderheiten des Temperaments (erhebliche Emotionalität) ließen einige Wissenschaftler (Gastout) vermuten, dass er eine Geburtsverletzung erlitten hatte. Auch häufige Kopfschmerzen seit der Kindheit können davon zeugen.

Vincent wuchs als schweigsames und mürrisches Kind auf, mied seine jüngeren Geschwister, nahm nicht an Kinderspielen teil. Wegen der „Wutanfälle“ hätten die Kinder Angst vor ihm. Ich entschied mich für Unterhaltung, in die ich mich zurückziehen konnte. Er wanderte gern allein am Stadtrand herum, wo er Pflanzen und Insekten sammelte, besuchte den Friedhof, auf dem sein Bruder ruhte. Ich habe schon früh eine Leidenschaft fürs Lesen entwickelt. Außerdem las er "von Romanen bis zu philosophischen und theologischen Büchern" alles hintereinander.

Bis zu meinem 11. Lebensjahr besuchte ich eine örtliche Schule. Er unterschied sich von seinen Klassenkameraden durch einen kompromisslosen, ungehorsamen, schwierigen und widersprüchlichen Charakter. „Er wollte sich keiner Disziplin unterwerfen, zeigte eine solche Hemmungslosigkeit und benahm sich gegenüber Mitschülern so trotzig, dass der Pfarrer (Vater) ihn aus der Schule nehmen musste.“ Im Alter von 12 bis 14 Jahren besuchte er ein Internat in der Kleinstadt Zevenbergen und dann weitere anderthalb bis zwei Jahre – in weiterführende Schule König Wilhelm II. in Tilburg. Im Alter von 15 Jahren (1868) brach Van Gogh sein Studium ab. Es ist bekannt, dass "er sich hin und wieder mit seinen Eltern gestritten hat".

1869 (16 Jahre alt) ging er als Kunsthändlerlehrling in die Haager Filiale der Firma Goupil & Co, wo er vier Jahre arbeitete. Im Mai 1873 (im Alter von 20 Jahren) wechselte er in die Niederlassung London. Ende August verliebt er sich unsterblich in Ursula Leuer.

Im Mai 1875 wechselte er nach Paris. Am 1. April 1876 erhielt er vom Leiter der Firma einen Vergleich wegen Verletzung der Arbeitsdisziplin. Von dieser Zeit bis Dezember 1876 arbeitete er in England als Hilfslehrer in Mr. Stocks Pension. Von Januar bis April 1877 arbeitete er in Holland als Buchhändler. Mai 1877 bis Juli 1878 auf den Eintritt in die theologische Fakultät vorbereitet. Er trat jedoch in eine Missionsschule ein, wo er drei Monate lang studierte. Gleichzeitig begann er zu zeichnen (27 Jahre alt). Am Ende der Schule wird ihm eine Stelle verweigert, anschließend wird er dorthin geschickt Bergbau Stadt Borinage (November 1878 - November 1880), wo er als Prediger diente. Während der Inspektion wurde Van Gogh vom Kommissar der Evangelischen Gesellschaft wegen "beklagenswertem übermäßigen Eifers" und dem Fehlen von Eigenschaften wie "gesundem Menschenverstand und Mäßigung, die für einen guten Missionar so notwendig sind" entlassen. Er kehrte zu seinen Eltern nach Etten zurück, wo er acht Monate blieb (April - Dezember 1881). Nach einem weiteren Streit mit seinem Vater geht er im Dezember 1881 nach Den Haag, lebt dort zwei Jahre bei der Prostituierten Sin und ihren Kindern. Dann zog er nach Nuenen, wo er etwa 240 Zeichnungen anfertigte und etwa 180 Gemälde malte. Er studierte an der Schule der Schönen Künste in Antwerpen (1885 - März 1886) und zog dann nach Paris (1886 - Februar 1888). Dort besuchte er eine Privatschule, lernte die Kunst der Impressionisten kennen, studierte die Technik des japanischen Stichs und „die synthetischen Leinwände von P. Gauguin“. Aus der Pariser Zeit sind mehr als 20 Selbstporträts von Van Gogh erhalten. In den Jahren lebte in Arles (Frankreich). In 14 Monaten schuf er etwa 200 Gemälde. Von Mai bis 29. Juli 1889 wurde er mit kurzen Unterbrechungen in den psychiatrischen Krankenhäusern von Saint-Remy-de-Provence und Auvers-sur-Oise behandelt. In dieser Zeit malte er 70 Leinwände. Am 27. Juli 1890 beging er Selbstmord: Er schoss sich mit einer Pistole in die Brust. 29. Juli 1890 starb.

Geschichte der Krankheit. Die Schwester der Mutter und ihre weiteren Angehörigen litten unter „Epilepsie-Anfällen“. Auch bei Vincents jüngeren Geschwistern wurde festgestellt, dass sie psychisch krank sind: Theo hatte kurz vor seinem Tod psychotische Störungen aufgrund einer Nierenerkrankung (Urämie); anderen Quellen zufolge litt er an paralytischer Demenz, die die Ursache seines Todes war. Gornelis (Gornelis) wird nach einer gescheiterten Ehe als Freiwilliger in die Armee der Buren rekrutiert Südafrika um im Kampf zu sterben (wollte Selbstmord begehen); am meisten jüngere Schwester- Wilhelmina (Wilhelmina) - erkrankte im Alter von 35 Jahren an Schizophrenie, wurde zeitweise in einer psychiatrischen Klinik behandelt, starb dort im Alter von 79 Jahren.

Seit seiner Kindheit litt er unter Kopfschmerzen. Es wurde vermutet, dass "die ständige Teilnahme des Vaters an den Bestattungszeremonien sich in dem beeinflussbaren Kind widerspiegelte und dies teilweise seine Neigung zu Melancholie und Gedanken über Leben und Tod erklärt". Seit 1872 (19 Jahre alt) begann seine Korrespondenz mit seinem Bruder Theo (15 Jahre alt). Schon in den Briefen dieser Zeit finden sich immer wieder Aussprüche „Ich bin traurig, aber immer fröhlich“ und „… suche Freude und Licht in der Trauer“.

Seine erste ziemlich tiefe Depression erlitt er im Alter von 20 Jahren nach einer misslungenen Liebeserklärung. Mehrere Monate blieb er verzweifelt, von allen sozialen Kontakten zurückgezogen und hatte wenig Kontakt zu seiner Familie. „Der ehemalige vorbildliche Mitarbeiter schien ersetzt worden zu sein. Augenzeugen zufolge ist er niedergeschlagen, gereizt, ... in hoffnungslose Verzweiflung gestürzt, ... einsam. In seiner ersten Predigt (1876) entwickelt er die Idee von „der Verschmelzung von Leid mit Freude im menschlichen Herzen“; dass "... das Leiden höher ist als die Freude, aber Freude und Hoffnung steigen aus dem Abgrund des Leids." Hin und wieder überkamen ihn Suizidgedanken: „Ich frühstückte mit einem Stück trockenem Brot und einem Glas Bier – Dickens empfiehlt dieses Mittel allen Suizidversuchen als sicheren Weg, sich für eine Weile von ihrem Vorsatz abzuwenden ."

Er kam in seiner „Quäkerkleidung“ (23 Jahre alt) in einer Buchhandlung in Dordrecht (Südholland) zur Arbeit, was bei den Mitarbeitern für Verwirrung sorgte. Die Umgebung betrachtete Vincent als "einen exzentrischen Kerl", "verspottete ihn". Er zeigte keinen Handelseifer, interessierte sich nur für den Inhalt von Büchern, führte einen asketischen Lebensstil. Sogar seine eigene Schwester schrieb, dass "er vor Frömmigkeit sprachlos war ...". Etwa zur gleichen Zeit (24 Jahre alt) kam er nachts zu Fuß von Etten zum Friedhof Zundert, um dort den Sonnenaufgang zu erleben. Während seiner Krankheit erinnerte er sich oft an die Ereignisse seiner Kindheit, den Friedhof bis hinauf zum Elsternest auf einer hohen Akazie in der Nähe des Friedhofs. Im Frühjahr unternahm er einen fernen Feldzug von der Borinage in die französische Provinz Pas de Calais (wo einer der von ihm verehrten Künstler, Jules Breton, lebte). „Auf dem Weg dorthin verbrachte Vincent die Nacht entweder in einem Heuhaufen oder in einem verlassenen Karren und tauschte einige seiner Zeichnungen gegen Brot ein. Die Wallfahrt stellte seine Kraft wieder her.

Während er eine Missionsschule besucht und als Prediger dient, „kümmert er sich überhaupt nicht um sein Aussehen, kleidet sich willkürlich… leidet unter einem schlechten Gedächtnis, das es ihm schwer macht, sich an Predigttexte zu erinnern… Schlafmangel und Gewichtsverlust… Nervosität mit Wutausbrüche … Exzentrischer Typ mit plötzlichen Wutausbrüchen … Als Prediger in Wama all meine Kleider und mein Geld an die Armen verteilt.“ Die meiste Zeit sei er barfuß gelaufen, sei "nicht wie alle anderen". AUF DER. Dmitrieva beschreibt in ihrer Monographie, dass Vincent in the Borinage (1879) absichtlich barfuß ging, sein Gesicht absichtlich mit Kohle beschmierte und fast versuchte, die Toten wiederzubeleben. Aber es war keine Dummheit in seinem Verhalten: Sonst hätten ihm die Bergleute kaum vertraut ... . Ob dem so war, ist nicht bekannt, aber seine Umgebung verspottete ihn, nannte ihn gesegnet wegen exzessiver Erhebung, unanständigen Verhaltens ... Manchmal überkam ihn "hoffnungslose Sehnsucht", aber manchmal wurde er von "Wahnsinnsböen" gepackt. .. Viele Bewohner hielten ihn für verrückt. Unermüdlich, isst nicht, schläft nicht, alles was er hatte, hat er längst bei einer Fleckfieberepidemie verschenkt.

Jeder, der Vincent begegnet ist, ist von seiner Traurigkeit betroffen, "beängstigender Traurigkeit". In einem Brief (1880) an seinen Bruder Theo stimmt Vincent zu, dass er "ein Mann der Leidenschaften ist, der fähig und geneigt ist, mehr oder weniger rücksichtslose Taten zu begehen", was er später bereut. Sein Umfeld hält ihn für „ein Nichts und einen Faulpelz der schlimmsten Sorte“. „Anstatt der Verzweiflung nachzugeben, habe ich den Weg der aktiven Traurigkeit gewählt, soweit ich aktiv sein kann – mit anderen Worten, ich habe die Traurigkeit voller Hoffnungen, Sehnsüchte und Suchen der dumpfen, untätigen, distanzierten Traurigkeit vorgezogen.“

In der gesamten verfügbaren Literatur über Van Gogh wird eine Episode seines nicht ganz angemessenen Verhaltens beschrieben: Er schlug den Eltern der Braut vor: „... solange ich meine Hand auf das Feuer dieser Lampe halte, lass Kee (die Braut, Cousine, Tochter von Pastor Stricker) sei hier und höre mir so viele Minuten lang zu! Ich brauche nichts mehr! Und vor seinen entsetzten Eltern streckte er sofort seine Hand ins Feuer. Brandspuren an den Händen waren damals lange Zeit Gegenstand von Klatsch und Tratsch. Die Einwohner von Etten nannten Vincent einen Faulenzer und Ausschweifenden. Sein Vater hielt ihn für einen wertlosen, erledigten Mann, warf ihm Unmoral vor, weil er sich in eine Cousine verliebte und aufhörte, in die Kirche zu gehen. Der Pfarrer fing sogar an, "von der Einrichtung einer Vormundschaft über seinen Sohn zu sprechen, von der Entziehung seiner Bürgerrechte wegen seiner Geisteskrankheit".

Van Gogh litt unter Schlafstörungen mit frühem Erwachen. Es ist bekannt, dass er, sobald er aufwachte, sofort zu zeichnen begann, um seinen Zustand zu verbessern. Die Briefe hielten die Erfahrungen dieser Krankheitszeit fest: „... wie unendlich traurig ist das Leben! Und doch kann ich mich der Macht der Traurigkeit nicht ergeben, ich muss einen Ausweg finden, ich muss arbeiten ... ". „... um Wiedergutmachung zu leisten, muss ich hart arbeiten; Wenn alle Illusionen weg sind, ist Arbeit eine Notwendigkeit und eine der wenigen Freuden, die übrig bleiben. Arbeit gibt also Ruhe und Seelenfrieden ... ".

Vincent wurde verachtet und behandelt wie nie zuvor. Die Bewohner des Dorfes lachten ihn nur bei dem einen Auftritt des "schmutzigen Mannes", dieses Losers, aus. .

Er hat den Tod seines Vaters sehr schwer getroffen: „Es ist leichter für mich zu sterben als zu leben. Sterben ist schwer, aber leben ist noch schwerer. Vor dem Hintergrund von Selbstanklage- und Selbsterniedrigungsvorstellungen verzichtete er auf seinen Anteil am Erbe.

Seine Gesundheit wird durch Entbehrungen untergraben (er sitzt auf einem Brot und raucht viel, um den Hunger zu täuschen) ... einer nach dem anderen, 12 Zähne zerbröckelt, seine Verdauung war gestört, er hustet, er hat Erbrechen. "Ich verwandle mich schnell in einen alten Mann - verschrumpelt, bärtig, zahnlos - das ist 34 Jahre alt."

Er isst fast nichts, trinkt aber viel Kaffee und wenig Alkohol. Er wurde süchtig nach Absinth, nach diesem trüben und giftigen Getränk ... Vier Tage hintereinander trinkt er nur Kaffee - 23 Tassen. Oft sitzt er auf einem Brot ... Vincent war in einem Zustand nervöser Unruhe, die ihn jetzt nur noch selten losließ - Ruhe war nicht gegeben.

Mit einem der Künstler, dem Schotten Alexander Reed, hatte er die Idee, sich gemeinsam das Leben zu nehmen.

Anfallartige Zustände mit Episoden plötzlichen Entsetzens, spezifische Empfindungen in der Magengegend, Bewusstseinsschwankungen traten bei Van Gogh in Paris () während der Einnahme von Absinth auf. Es zeigen sich periodische Initialkrämpfe in der Hand, erstaunte und starre Augen, begleitet von einer verwirrt-amnestischen Bewusstseinsphase. In dieser Zeit habe er "immer wieder Schwindel und schreckliche Alpträume gehabt ...".

Van Gogh wechselte immer Zeiten des Verlangens nach Einsamkeit und Stille mit Zeiten ab, in denen ihn das Stadtleben und bunte Menschenmengen anzogen; dann, müde, sehnte er sich wieder danach, in die Stille einzutauchen, und begann dann wieder, sich nach den aufregenden Injektionen der Stadt zu sehnen ... . „Früher war er extrem schweigsam, dann ungezügelt laut und gesprächig.“ Erhöhte Erregung, die sich in lautstarken Streitereien und sogar Streitereien ausdrückte, war eher das Ergebnis des Absinths, den Van Gogh in Paris zu missbrauchen begann, während er zuvor nicht alkoholabhängig war.

Vincent ist im Winter besonders schlecht. Dann verfällt er in Depressionen, dann gibt er sich unerwarteten Wutausbrüchen hin und wird jeden Tag gereizter und intoleranter. 20. April - „Die Aufregung der letzten Wochen lässt nach - er verspürt wieder körperliche Schwäche. Der Sommer sei seine Lieblingsjahreszeit, aber schon damals: "... fühlte er sich oft niedergeschlagen, konnte sich schwarzer Melancholie nicht widersetzen - besonders an trüben Regentagen."

Der Gedanke an die Pflicht deprimierte Vincent oft. Er kehrte immer wieder zu dem quälenden Gedanken zurück, dass er das für ihn ausgegebene Geld niemals an seinen Bruder zurückgeben würde: „eine ziemlich traurige Aussicht, mir selbst zu wiederholen, dass mein Gemälde vielleicht nie einen Wert haben wird.“

Ende 1888 lebte und arbeitete Van Gogh zwei Monate bei Gauguin. Abends besuchten sie regelmäßig die Bordelle und Cafés, wo sie immer Absinth bestellten. Vor dem Hintergrund seines Konsums entwickelt Van Gogh Halluzinationen, die zu einem Streit mit Gauguin und "Wut gegen sich selbst" führten, wodurch er sich das linke Ohr abschnitt, es in einen Umschlag steckte und es einer Prostituierten gab. Danach schlief er ganz fest ein, später konnte er mit Mühe reproduzieren, was ihm passiert war. dramatische Ereignisse.

Zum ersten Mal in seinem Leben wurde er mit einem "Anfall von gewalttätigem Wahnsinn" in eine psychiatrische Klinik eingeliefert. Er wurde auf eine Isolierstation gebracht: Er stampft mit den Füßen, er hat akustische und visuelle Halluzinationen. Azubi Ray stuft den Zustand als Sonderform der Epilepsie ein (Dr. Jurpar bestätigt: „Violent insanity with general delirium“ S. 278). „Zwei Tage später, am 1. Januar, war Vincent bereits bei vollem Bewusstsein. Zuerst erinnerte er sich nicht an seinen Angriff. Erst allmählich wurde ihm klar, dass sich in seinem Leben eine Katastrophe ereignet hatte.

01.07.1889 Vincent wurde endgültig aus dem Krankenhaus entlassen. „Er ist deprimiert, seit mehreren Tagen kann er Theo keinen Brief schreiben. Nachts leidet er unter Schlaflosigkeit und seltsamen Albträumen, die er vor Dr. Ray verheimlicht. Er hat Angst, alleine zu schlafen, nicht sicher, ob er einschlafen kann. Er streut großzügig Kampfer auf seine Matratze und verstreut ihn im ganzen Zimmer.

Die Psyche bleibt eher instabil, die Stimmung wechselt ständig für kurze Zeit: „Fieberhafte Aufregung, depressive Stimmung, neuer Enthusiasmus und wieder Zusammenbruch. Dann scheint es so, als wollten sie ihn vergiften. Anfang Dezember 1889 war sein Geist erneut getrübt ...

Informationen über Van Goghs psychische Störungen verbreiten sich schnell unter den Einwohnern von Arles. Um ihn herum wird ständig gemobbt, geächtet: „Berührte“ schreien ihm nach und werfen Steine ​​... Er geht mit einer Pelzmütze, in mit Farbe befleckten Kleidern, trägt einen warmen Mantel und ein Halstuch in der Hitze ... [S. 290.5]. Später schrieben Anwohner eine Petition an den Bürgermeister der Stadt und forderten, Van Gogh in eine psychiatrische Klinik zu bringen. Vor dem Hintergrund der Behandlung wird nur eine leichte Verbesserung beobachtet. Noch immer „belastet seine Seele tiefe Traurigkeit“. Manchmal ist er "von einer grundlosen, seltsamen Sehnsucht bedeckt und manchmal von einem Gefühl der Leere und Müdigkeit im Gehirn".

1890 "Ohne deine Freundschaft hätte ich ohne Reue Selbstmord begangen, und feige wie ich bin, hätte ich es trotzdem beendet." Selbstmord sei jenes „Ventil“, durch das „es uns gegeben ist, zu protestieren“, schreibt er in einem Brief an seinen Bruder.

A. Perruchot beschreibt einen der Anfälle der Krankheit folgendermaßen: „Vincent fuhr mit einem Pinsel über die Leinwand, und plötzlich verkrampften sich seine Finger, seine Augen wanderten und er schlug in einem heftigen Anfall um“ ... 3 Wochen lang, Bis Ende Juli kehrten seine Gedanken nicht zu Vincent zurück. In Momenten besonders heftiger Anfälle schrie er, wehrte sich, schrie so schrecklich, dass ein Krampf seine Kehle verkrampfte und er nicht essen konnte. Er hatte religiöse Halluzinationen." Anfälle treten alle 2-3 Monate auf.

20.02. wieder ein schrecklicher Anfall - die längsten heftigen Anfälle wurden durch Anfälle schwerer Depressionen ersetzt ... Erst in der ersten Aprilhälfte ließ das Delirium des Patienten nach und trat aus der schweren Betäubung hervor, die immer mit Krankheitsanfällen einherging ...

Als sich der Zustand verschlechterte, wurde Van Gogh impulsiv, aufgeregt, konnte den Wärter schlagen oder einen Selbstmordversuch unternehmen. In einer dieser Episoden schien es ihm, als ob die Menge ihn verfolgte, die Polizei ihn verfolgte ... Er versuchte, sich mit Farben aus Tuben zu vergiften, es wurde ein Gegenmittel gegeben ... In Zeiten, in denen Wahnvorstellungen und Halluzinationen zurückgingen, trat eine vitale Depression mit einem Gefühl der Einsamkeit, Gedanken an Selbstanklage, Selbsterniedrigung und Selbstmordgedanken in den Vordergrund: „Völlig allein! Die Seele wird von Sehnsucht gequält. Mit der Energie der Verzweiflung greift er wieder zum Pinsel.

Van Goghs Selbstmord war eine absichtliche und vorbereitete Tat. Unter dem Vorwand, Krähen zu jagen, nahm er einem Freund eine Pistole ab und trug sie mehrere Tage bei sich. „Vincent geht düster, ängstlich“, gesteht er dem Wirt, dass er es nicht mehr ertragen kann, dass er nicht mehr die Kraft zum Leben hat. Ein weiterer Anfall von "hoffnungsloser Sehnsucht" war das offensichtlich letzter Strohhalm, die zur Umsetzung erdachter Suizidpläne führte.

Kreativität und psychische Störungen. Van Gogh gehört zu den Kunsthistorikern als Post-Impressionisten. Diese Richtung, die Mitte der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts auftauchte, ersetzte den Impressionismus (vom französischen Eindruck - Eindruck). Im Sowjet Enzyklopädisches Wörterbuch heißt es: „Ich habe die Reinheit und Klangfülle der Farbe aus dem Impressionismus übernommen, dem Postimpressionismus die Suche nach dauerhaften Anfängen des Seins, stabile materielle und geistige Wesenheiten, verallgemeinernde, synthetische Malmethoden, gesteigertes Interesse an philosophischen und symbolischen Aspekten gegenübergestellt , in dekorativen, stilisierenden und formalen Techniken“ .

Van Gogh wurde im Alter von 27 Jahren Künstler, nachdem er einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte. Der depressive (affektive) Zustand ist irgendwie sichtbar in den Titeln und der Handlung seiner Werke (Abb. 1-4). „Sorrow“, „Grieving Old Man“, „Weeping Woman“, „Melancholia“ etc. – wie Vincent seine Werke nannte – sind die Verkörperung von Freudlosigkeit und Trauer. Die Zeichnung "Trauer", wie aus dem Text von Van Goghs Brief an seinen Bruder Theo hervorgeht, "... die beste dieser Figuren, die ich gemalt habe, also habe ich beschlossen, sie Ihnen zu schicken ... ... war ich nicht Ich schäme mich, Ihnen ein wenig Melancholie zu zeigen. Ich wollte das sagen, wie in Michelets Buch:

Aber im Herzen ist eine Leere,

die nichts füllen kann."

Zeichnungen von Van Gogh [von 5]

Kummer. November 1882. Ein trauernder alter Mann. Mai 1890.

Schluchzende Frau. März-April 1883. Eine Frau mit Mütze. 1883.

Seine Werke zeichnen sich durch "leidenschaftliche Emotionalität", "akut dramatische Wahrnehmung des Lebens" aus, sie werden in einem "düsteren Maßstab" gehalten (erste Hälfte der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts); seit 1888 - "schmerzhaft intensive, äußerst ausdrucksstarke Manier, aufgebaut auf kontrastierenden Farben, ungestümem Rhythmus, auf der freien Dynamik eines pastosen Pinselstrichs" . Vincent arbeitet auch an Stillleben. Er malt einen Schädel mit einer Zigarre, ein ominöses Bild, gefärbt mit einer Art schrecklicher Ironie, eine echte Todesherausforderung; das Bild strotzt vor mächtigem, fast satanischem Spaß ... ". Cezanne (1886) betrachtet sie, Landschaften und Porträts von Van Gogh, schüttelt den Kopf und ruft: „Bei Gott, das ist das Gemälde eines Wahnsinnigen!“ . Zeitgenossen seiner Bilder wurden enttäuscht und belächelt: „All diese kalten Grautöne, die als edel gelten, obwohl sie eigentlich flach, uninteressant, kindlich hilflos komponiert sind“ . Kein Wunder, dass er von kontrastierenden Farben so angezogen wurde – er wusste die seltsame Harmonie geistiger Gegensätze zu spüren: Freude – Leid; Ruhe - Anspannung; Trost - Drama. Seine besten Leinwände sind sowohl dramatisch als auch fröhlich und festlich“, N.A. Dimitrieva**.

Nach einem Besuch in Paris und dem Einfluss der Impressionisten änderte sich die Palette seiner Gemälde. Dunkle Töne verbannte er komplett aus seiner Palette. Wie N. Smirnov schreibt ( Nachwort), hat es zwei Grundfarben - Gelb und Blau. Die erste ist von blasser Zitrone bis zu leuchtendem Orange. Identifiziert in seinem Kopf mit dem Konzept des "Lebens". Die zweite - von blau bis fast schwarz - drückte "leidenschaftliche Ewigkeit", "tödliche Unausweichlichkeit" und "Tod" aus. Eine Veränderung der Farbpalette mit einem Vorherrschen von Gelb wird jedoch von einigen Wissenschaftlern als Xanthopsie (Sehbehinderung, wenn Objekte gelb gefärbt erscheinen) als Folge einer Vergiftung mit Digitalis (Fingerhut) und / oder Santonin erklärt. P. Lanthony interpretiert zwei spezifische Merkmale in Van Goghs Gemälden wie folgt: Farbige Halos werden durch das Glaukom des Künstlers bestimmt, und die Dominanz der gelben Farbe wird durch Digitalis Xanthopsia bestimmt.

AUF DER. Dmitrieva weist darauf hin, dass ein Teil der Öffentlichkeit Van Gogh einseitig als einen „seltsamen“, „besessenen“, „mystischen“, „visionären“ Künstler betrachtete. Vielleicht spiegeln diese Einschätzungen hauptsächlich das Wissen um seine psychische Störung und seinen Selbstmord wider.

Psychiatrische (medizinische) Diagnosen.

Zahlreiche diagnostische Urteile von Ärzten sind mehrdeutig und sehr unterschiedlich und erreichen 30 verschiedene Krankheiten. Zum Kennenlernen können wir sagen, dass fast das gesamte Spektrum der Privatpsychiatrie besprochen wurde: Anpassungsstörungen, Borderline-Störung mit Umwandlung in ein psychoorganisches Syndrom, Epilepsie mit affektiven Störungen und Psychose, dysphorische Störung, zykloide Psychose, organische Störung. Unter anderen Diagnosen gibt es: diffuse Meningoenzephalitis, Schizophrenie, geistige Degeneration und konstitutionelle Psychopathie, Alkoholismus [cit. nach 21] ua Psychoanalytiker boten ihre eigene Interpretation von psychischen Störungen und ihren individuellen Manifestationen in Form von Selbstverletzung, genannt Van-Gogh-Syndrom, an.

E. van Meekeren (2000) geht davon aus, dass Van Gogh über einen langen Zeitraum seines Lebens Symptome der sogenannten Borderline-(Persönlichkeits-)Störung (Borderline = Persönlichkeitsstörung) zeigte: Impulsivität, Stimmungslabilität, Gefühl (Angst) vor Verlassenheit, Selbstbewusstsein -schädigendes Verhalten. Der Einfluss erblicher psychopathologischer Veranlagung könnte zusammen mit Mangelernährung, Rausch und Erschöpfung dazu beitragen, eine Borderline-Störung in ein psychoorganisches Syndrom mit psychotischen und konvulsiven Komponenten umzuwandeln.

Es gibt viele Werke, die von Van Goghs Epilepsie zeugen, aber psychische Störungen werden darin entweder nicht behandelt oder als eigenständige Pathologie betrachtet. Inzwischen ist nach der maßgeblichen Meinung von Gasteau die Grundlage psychischer Störungen jedoch die fronto-parietale Epilepsie, die durch den Konsum von Absinth und das Vorhandensein einer frühen Schädigung des limbischen Systems des Gehirns hervorgerufen wird.

Allerdings wird sogar die häufigste diagnostische Schlussfolgerung – Epilepsie – in Frage gestellt. Insbesondere wird eine sehr interessante Hypothese aufgestellt, dass Van Gogh an der Menière-Krankheit (einer Erkrankung des Innenohrs) und nicht an Epilepsie litt. Wie Sie wissen, sind für die Klinik dieser Krankheit Schwindelanfälle sehr charakteristisch, oft mit dem Sturz des Patienten. Da der Morbus Menière erst nach Van Goghs Tod beschrieben wurde, halten die Autoren aufgrund einer Analyse der Briefe und der Klinik die Diagnose einer Epilepsie bei dem Künstler für falsch. JB Hughes bestreitet nicht nur Epilepsie, sondern auch Morbus Menière und neigt dazu, das Geschwind-Syndrom zu qualifizieren, das oft mit fronto-parietaler Epilepsie koexistiert. Diese Entscheidung wird durch das Fehlen spontaner Anfälle bestätigt. Krampfzustände traten bekanntlich vor dem Hintergrund chronischer Unterernährung und Alkoholismus auf, wobei große Dosen Absinth verwendet wurden und typische Krampfzustände verursachten.

Die Meinung über in Ölfarben und anderen giftigen Substanzen enthaltene Bleivergiftungen ist sehr eigenartig. In Briefen an seinen Bruder Theo finden sich charakteristische Beschwerden, die uns von einer neurotoxischen Enzephalopathie und Suizid als Einfluss des Saturnismus sprechen lassen. Andere besprochene Giftstoffe sind: Bromide, Kampfer, Öle aus Absinth, Cognac (Absinth), Nikotin und Terpentin. Die Folge einer chronischen Intoxikation kann die Diagnose einer organischen psychischen Störung aufgrund einer Hirnschädigung oder einer somatischen Erkrankung (F.06) oder einer organischen Persönlichkeitsstörung (F.07, ICD-10) sein.

R.H. Rahe (1990) verdeutlicht den Einfluss psychosozialer Belastungen auf die Entstehung von Anpassungsstörungen. Der Autor untermauert seine Sichtweise mit einem Lebensdiagramm mit einer spezifischen Chronologie der Ereignisse, die die Entwicklung und weitere Dynamik der Krankheit begleiten. Das pathogenste Ereignis kann das Stigma einer psychischen Störung sein. Wie aus der Beschreibung des Lebens des Künstlers hervorgeht, war er während seines kurzen Lebens von familiären und sozialen Stigmatisierungen beeinflusst und in Wirklichkeit ein Ausgestoßener der Gesellschaft.

Einige Autoren, darunter K. Jaspers, diagnostizierten bei dem Künstler eine paranoide Schizophrenie. Das Fehlen der wichtigsten (grundlegenden) Symptome dieser Krankheit und das Vorhandensein psychotischer Episoden mit Bewusstseinstrübung und vollständiger Genesung machen dies jedoch zweifelhaft. Neurosyphilis kann aus ähnlichen Gründen abgelehnt werden: fehlende Informationen über Infektionen und eine charakteristische Klinik.

Van Gogh war geprägt von langen depressiven Episoden mit Perioden von (Hypo-) Manie. Seine Karriere als Evangelist endet, als sich ein „altruistischer Religionswahn“ entwickelt. Die bipolare Störung wird von Perioden sehr hoher Energie, Enthusiasmus und Produktivität begleitet, gefolgt von depressiven Episoden, die unter Schriftstellern und Künstlern so häufig sind. Die Vertiefung der Depression während seines Lebens in Paris war ein Faktor für den Beginn des Absinthkonsums, der seine zweite große Krankheit – Epilepsie – beschleunigte. Van Gogh erlitt Anfälle nur nach dem Trinken von Absinth, was die Anfallsaktivität erhöht. Die Anfälle waren partiell, was auf einen latenten epileptischen Fokus hinweist, der wahrscheinlich in der mesotemporalen Region lokalisiert ist. Sie trugen zur Entwicklung der interiktalen dysphorischen Störung sowie zu psychotischen Episoden mit anhaltender Amnesie bei. Van Goghs Selbstmord war möglicherweise ein unerwartetes Ereignis, das möglicherweise die dysphorische Störung verschlimmerte.

Eine äußerst verlockende Hypothese ist der Standpunkt zur Zykloidenpsychose im Verständnis von Kleist-Leonhard. Es geht umüber intermediäre atypische endogene Psychosen, etwas zwischen Schizophrenie und manisch-depressiver Psychose. Dafür sprechen das entsprechende Krankheitsbild der Van-Gogh-Geistesstörung („autochthone Labilität“), konstitutionelle Merkmale und eine günstige Prognose (keine psychischen Störungen).

Der Einfluss der Krankheit von Bruder Theo auf Van Goghs Selbstmord ist sehr interessant. Nach Angaben des Archivs des psychiatrischen Zentrums in Utrecht litt Theo van Gogh an einer paralytischen Demenz, deren erste Symptome bereits 1886 festgestellt wurden. Ihr rasches Fortschreiten bis 1890 während Vincents Besuch bei seinem Bruder in Paris könnte der entscheidende Grund dafür sein Der Selbstmord des großen Künstlers.

E. van Meekeren sieht die Gründe für Van Goghs Selbstmord in Stress (soziale Isolation, Status eines psychisch Kranken mit schlechter Prognose), einer Vergiftung durch die Behandlung einer psychischen Störung und der Krankheit von Bruder Theo.

Abschluss. Am plausibelsten ist unserer Meinung nach die Schlussfolgerung über die affektive organische Psychose im Verständnis von T.Ya. Khwilivitsky (1959). Sie wird auch als atypische Form der manisch-depressiven Psychose bezeichnet. Psychische Störungen sind durch einen kontinuierlichen bipolaren Verlauf in Form kurzperiodischer Rhythmen (schnelle Zyklen) gekennzeichnet. Gleichzeitig wird die Koexistenz von depressiven und manischen Zuständen mit Bewusstseinsstörungen nicht nur geleugnet, sondern zugelassen; eine Zunahme der Häufigkeit von Anfällen der Krankheit; das Vorhandensein diffuser neurologischer Symptome. Klinische Merkmale werden durch organische Veränderungen im Gehirn im Zusammenhang mit der intrauterinen und Geburtsperiode oder der frühen Kindheit bestätigt. Hier ist es angebracht, an das Phänomen (Hypothese) von J. Ballenger, R. Post (1978, 1980) zu erinnern - Amygdala-Kindling ("Zündung") beim Auftreten affektiver Störungen. Toxische (Stoffwechsel- und Durchblutungsstörungen und Mangelernährung) und andere Reizungen (Faktoren), die das Gehirn (limbisches System und Amygdala-Komplex) betreffen, führen zu Ausfluss, der sich in Form von Krampf- und / oder affektiven Manifestationen äußert. Im Fall von Van Gogh kann man wahrscheinlich von einer Zunahme organischer Störungen sprechen, einem allmählichen Fortschreiten psychischer Störungen, einem Übergang von einem affektiven Register zu einem konvulsiven und halluzinatorisch-wahnhaften. Manchmal ist es zulässig, das Vorhandensein gemischter Zustände anzunehmen - die Koexistenz von Depression und Manie (Reizung, Erregung mit dem Affekt der Melancholie; "ängstliche Hypomanie", "lächelnde (ironische) Depression"). In der Pariser Lebenszeit, als vor dem Hintergrund des Alkoholkonsums (Absinth, Cognac usw.) erstmals tonische Krämpfe mit Bewusstseinsschwankungen auftraten, kann man „Rush-Mania (Depression)“ nicht ausschließen - eine Kombination von manischen (depressiven) Zuständen mit Bewusstseinstrübung. Psychische Störungen schreiten voran, sie machen es immer schwieriger und machen manchmal den Prozess des künstlerischen Schaffens unmöglich, diese letzte Gelegenheit, sich irgendwie am Leben festzuhalten, sich an die Umgebung anzupassen, sich von zahlreichen und unlösbaren Problemen zu befreien („... I werde niemals jene Höhen erreichen, von denen mich die Krankheit gestürzt hat ... ").

Die Diagnose einer Epilepsie mit affektiven und psychotischen Störungen ist unwahrscheinlich. Dies kann durch den späten Ausbruch der Krankheit, das Auftreten von Anfällen vor dem Hintergrund einer Vergiftung und die Verwendung von Absinth ***, den Polymorphismus ihrer Manifestationen und Atypischität belegt werden. Auch keine charakteristischen epileptischen Persönlichkeitsveränderungen (der Frau seines Bruders erschien er als „stark gebauter, breitschultriger Mann“ mit „fröhlichem Ausdruck und gesunder Gesichtsfarbe“, „in dessen ganzem Erscheinungsbild man Eigensinn spüren konnte“ ). AUF DER. Dmitriev charakterisiert Van Gogh folgendermaßen: "... im Allgemeinen herablassend und tolerant gegenüber menschlichen Mängeln, unversöhnlich".

Unserer Ansicht nach passt Van Goghs Selbstmord in das Krankheitsbild seiner psychischen Störung. Wie oben erwähnt, wurde er vor dem Hintergrund einer depressiven Stimmung oft von Gedanken an den eigenen Tod heimgesucht und wiederholte Selbstmordversuche. Van Goghs suizidales Verhalten unterliegt ebenso wie psychische Störungen einer ungünstigen Dynamik. Suizidgedanken, Pläne verwandeln sich in beharrliche suizidale Absichten und Handlungen. Suizidales Verhalten vom Typ Protest wird durch suizidales Verhalten vom Typ Lebensverweigerung ersetzt. Der vom Glauben enttäuschte Künstler („... ich finde dieses ganze Gottesdienstsystem widerlich“ **** ...), verlor seine religiöse Ablehnung des Suizids und scheute sich nicht, diese Möglichkeit mit seinem Bruder und seinem Umfeld zu besprechen , um Pläne für seine Umsetzung zu schmieden. Das Leben gab immer mehr Gründe, Vorstellungen über die völlige Hoffnungs- und Sinnlosigkeit ihres weiteren Daseins zu verstärken. Der letzte Versuch, der mit dem Tod endete - das Ergebnis einer festen Entscheidung zu sterben, wurde auf dem Höhepunkt eines depressiven Zustands und eines existenziellen Vakuums unternommen.

Literatur

* Der Text der Veröffentlichung ist eine geänderte Version des Artikels: Golenkov A.V. Psychische Störungen von Vincent Van Gogh: eine Überprüfung der Meinungen von Ärzten und Wissenschaftlern // Bulletin of Psychiatry and Psychology of Chuvashia, 2009. - Nr. 5. - MIT..

*** Nach Definition der WHO-Experten ist Epilepsie durch unprovozierte Anfälle gekennzeichnet.

**** Nach den Briefen zu urteilen, teilte Van Gogh viele der Ansichten von L.N. Tolstoi über die Religion.

Golenkov A.V. Vincent van Gogh: Pathographische Skizze. [Elektronische Ressource] // Medizinische Psychologie in Russland: Elektron. wissenschaftlich Zeitschrift 2011. N 1. URL: http://medpsy.ru (Zugriff: hh.mm.yyyy).

Alle Elemente der Beschreibung sind notwendig und entsprechen GOST R 7.0 „Bibliografische Referenz“ (in Kraft getreten am 01.01.2009). Zugriffsdatum [im Format Tag-Monat-Jahr = hh.mm.jjjj] – das Datum, an dem Sie auf das Dokument zugegriffen haben und es verfügbar war.

Vincent van Gogh: Über das Erleben einer psychischen Störung

Vincent van Gogh gehört zu jenen Künstlern, die Experten einhellig als Künstler der Geisteskranken einstufen. Zu diesem Anlass ist eine Unmenge an Werken entstanden, deren Autoren Psychiater und Psychoanalytiker, Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler sind, und sogar Wikipedia gibt auf die Frage nach „psychisch kranken Künstlern“ Auskunft über ihn.

Forscher haben Diagnosen diskutiert, die darauf hindeuten, dass Van Gogh an einer bipolaren Störung, Schizophrenie oder Epilepsie litt, die durch Alkoholmissbrauch verschlimmert wurde. Aber all diese Diagnosen sind nur Interpretationen eines einzigartigen Ensembles von Texten, die von Vincent van Gogh selbst verfasst wurden.

1. Nur wenige Künstler, die zur Feder gegriffen haben, haben uns Beobachtungen, Tagebücher, Briefe hinterlassen, deren Bedeutung mit ihrem Beitrag zur Malerei vergleichbar wäre.

2. Aber Van Goghs Briefe sind ein überwältigendes, unvergleichliches Dokument, das sich über Hunderte von Seiten erstreckt, es ist ein Dialog mit den Adressaten der Briefe, aber auch mit sich selbst, Gott, der Welt.

3. Ohne die Notwendigkeit von Vermittlern und Übersetzern spricht Vincent van Gogh selbst über seine Erfahrungen mit einer psychischen Störung und präsentiert seine Leser als eine erstaunliche, denkende, fleißige und sehr sensible Person, die zwischen Anfällen einer schrecklichen Krankheit viel gesünder war als die meisten seiner Dolmetscher und Diagnostiker.

4. Die herzzerreißende Geschichte des Künstlers über die Erfahrung einer psychischen Störung beginnt am 2. Januar 1889 in einem Brief an seinen Bruder Theo aus der psychiatrischen Klinik in der französischen Stadt Arles, wo Vincent nach dem Brunnen landete -bekannter Vorfall mit abgeschnittenem Ohr.

5. „Um all Ihre Ängste mir gegenüber zu zerstreuen, schreibe ich Ihnen ein paar Worte aus der Praxis von Dr. Ray, der Ihnen bereits bekannt ist und im örtlichen Krankenhaus praktiziert. Ich werde noch zwei oder drei Tage darin bleiben, danach erwarte ich, sicher nach Hause zurückzukehren. Ich bitte Sie um eines - machen Sie sich keine Sorgen, sonst wird es für mich zu einer Quelle unnötiger Aufregung.

6. Übrigens malte der Künstler als Zeichen der Dankbarkeit für die Hilfe, die Mr. Rey Van Gogh in Krankheitsfällen leistete, sein Porträt. Zeitgenossen behaupteten, dass das Porträt dem Modell sehr ähnlich sei, aber Felix Rey war Kunst gleichgültig. Van Goghs Gemälde lag auf dem Dachboden, dann schlossen sie einige Zeit ein Loch im Hühnerstall, und erst 1900 (10 Jahre nach dem Tod des Künstlers) wurde das Gemälde in Dr. Rays Garten gefunden. Das Werk wurde von dem berühmten russischen Sammler Sergei Shchukin erworben und bis 1918 in seiner persönlichen Sammlung aufbewahrt. Bei der Ausreise ließ der Sammler das Gemälde zu Hause, sodass es in die Sammlung des Staatlichen Museums für Bildende Künste gelangte. Puschkin in Moskau.

7. Nach diesem ersten Krankenhausaufenthalt wird Vincent van Gogh an seinen Bruder Theo schreiben: „Ich versichere Ihnen, dass sich die wenigen Tage, die ich im Krankenhaus verbracht habe, als sehr interessant erwiesen haben: Das Leben sollte wahrscheinlich von den Kranken gelernt werden. Ich hoffe, dass mir nichts Besonderes passiert ist - nur, wie es bei Künstlern der Fall ist, fand ich eine vorübergehende Sonnenfinsternis, begleitet von hoher Temperatur und erheblichem Blutverlust, da eine Arterie durchtrennt wurde; aber mein Appetit war sofort wiederhergestellt, meine Verdauung ist gut, der Blutverlust wird jeden Tag wieder aufgefüllt, und mein Kopf arbeitet immer klarer.

8. In einem Brief an seinen Bruder Theo vom 28. Januar 1889 antwortet Vincent van Gogh auf die für viele interessante Frage nach dem Zusammenhang zwischen Genie und Wahnsinn, Kunst und Psychopathologie: „Ich will nicht sagen, dass wir Künstler sind geistig gesund, besonders sage ich das nicht von mir - ich bin bis aufs Mark der Knochen durchtränkt vom Wahnsinn; aber ich sage und bestätige, dass wir über solche Gegenmittel und solche Medikamente verfügen, die, wenn wir ein wenig guten Willen zeigen, viel stärker sein werden als die Krankheit.

9. Am 3. Februar 1889 macht Vincent van Gogh eine merkwürdige Beobachtung über die Einwohner der Stadt Arles – nein, nicht die Patienten der örtlichen psychiatrischen Klinik, sondern normale Bürger: „Ich muss sagen, dass die Nachbarn außergewöhnlich freundlich sind ich: hier leidet doch jeder an irgendwas - wer fiebert, manche mit halluzinationen, manche mit wahnsinn; Daher verstehen sich alle perfekt, als Mitglieder derselben Familie ... Es sollte jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass ich vollständig gesund bin. Anwohner, die an derselben Krankheit litten, sagten mir die ganze Wahrheit: Der Patient kann bis ins hohe Alter leben, aber er wird immer Momente der Sonnenfinsternis haben. Versichern Sie mir daher nicht, dass ich überhaupt nicht krank bin oder nicht wieder krank werden werde.

10. Aus dem Brief des Künstlers an seinen Bruder vom 19. März 1889 erfahren wir, dass sich die Einwohner von Arles mit einer von einigen Bürgern unterzeichneten Erklärung an den Bürgermeister der Stadt wandten, dass Van Gogh kein Recht auf ein Leben in Freiheit habe , woraufhin der Polizeikommissar eine erneute Krankenhauseinweisung des Künstlers anordnete . „Mit einem Wort, seit vielen Tagen sitze ich allein hinter Schloss und Riegel und unter der Aufsicht von Ministern, obwohl mein Wahnsinn nicht bewiesen ist und im Allgemeinen nicht beweisbar ist. Natürlich bin ich in der Tiefe meiner Seele von einer solchen Behandlung verletzt; klar ist auch, dass ich mir keine laute Empörung erlauben werde: Sich in solchen Fällen zu entschuldigen, bedeutet sich schuldig zu bekennen.

11. Am 21. April informiert Vincent van Gogh seinen Bruder Theo über seine Entscheidung, sich nach dem Verlassen des Krankenhauses in einer Anstalt für Geisteskranke in Saint-Remy-de-Provence niederzulassen: „Ich hoffe, es reicht, wenn ich sage dass ich definitiv nicht in der Lage bin, mir eine neue Werkstatt zu suchen und dort alleine zu leben ... Meine Arbeitsfähigkeit wird allmählich wiederhergestellt, aber ich habe Angst, sie zu verlieren, wenn ich mich überanstrenge und darüber hinaus die ganze Verantwortung für Der Workshop fällt auf mich ... Ich fange an, mich damit zu trösten, dass ich jetzt beginne, Wahnsinn als dieselbe Krankheit wie jede andere zu betrachten.

12. Vincent van Goghs Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik und später in einer Anstalt für Geisteskranke wurde vom Bruder des Künstlers, Theo, finanziert. Darüber hinaus sicherte Theodore Vincent über 10 Jahre lang seinen Lebensunterhalt, gab Geld für Miete und Atelier, für Leinwände, Farben und laufende Kosten. „Ich kenne keine solche medizinische Einrichtung, in der sie sich bereit erklärt hätten, mich kostenlos aufzunehmen, unter der Bedingung, dass ich auf eigene Kosten malen und alle meine Arbeiten dem Krankenhaus überlassen würde. Das ist - ich will nicht groß sagen, aber immer noch Ungerechtigkeit. Wenn ich ein solches Krankenhaus fände, würde ich widerspruchslos einziehen.

13. Bevor Vincent van Gogh Arles in die Irrenanstalt von Saint-Remy-de-Provence verlässt, schreibt er folgenden Brief an seinen Bruder: „Ich muss die Dinge nüchtern betrachten. Natürlich gibt es eine ganze Reihe verrückter Künstler: Das Leben selbst macht sie, gelinde gesagt, ein bisschen verrückt. Nun, natürlich, wenn ich es schaffe, wieder zu arbeiten, aber ich werde für immer berührt bleiben.

14. Vincent Van Gogh verbrachte ein Jahr im Tierheim von Saint-Remy-de-Provence (von Mai 1889 bis Mai 1890), der Direktor des Tierheims erlaubte dem Künstler zu arbeiten und stellte sogar einen separaten Raum für das Atelier zur Verfügung. Trotz wiederholter Anfälle malte Vincent weiter, da er dies als das einzige Mittel zur Bekämpfung der Krankheit ansah: mich für die Malerei…“

15. In Saint-Remy-de-Provence malt der Künstler Landschaften, die Ansichten aus dem Fenster des Ateliers und des Gartens darstellen, und als Vincent das Tierheim unter Aufsicht verlassen durfte, erschien auch die Umgebung von Saint-Remy auf seinen Leinwänden .

16. Trotz drei schwerer Anfälle, die Vincent für viele Wochen außer Gefecht setzten, schrieb er dieses Jahr mehr als 150 Gemälde, fertigte mehr als 100 Zeichnungen und Aquarelle an.

17. Aus einem Brief von Van Gogh an seine Schwester: „Es stimmt, dass es hier mehrere schwerkranke Menschen gibt, aber die Angst und der Ekel, die der Wahnsinn zuvor in mir ausgelöst hat, haben sich erheblich abgeschwächt. Und obwohl man ständig schreckliche Schreie und Heulen hört, die an eine Menagerie erinnern, lernen sich die Bewohner des Tierheims schnell kennen und helfen sich gegenseitig, wenn einer von ihnen angegriffen wird. Wenn ich im Garten arbeite, kommen alle Patienten heraus, um zu sehen, was ich mache, und benehmen sich, das versichere ich Ihnen, feinfühliger und höflicher als die guten Bürger von Arles: Sie stören mich nicht. Es ist möglich, dass ich noch einige Zeit hier bleibe. Ich habe noch nie eine solche Ruhe erlebt wie hier und im Krankenhaus von Arles.

18. Vincent van Goghs Wunsch, trotz seiner Krankheit zu arbeiten, weiter zu malen und nicht aufzugeben, wird aufrichtig bewundert: „Das Leben vergeht und man kann es nicht zurückdrehen, aber aus diesem Grund arbeite ich unermüdlich: die Arbeitsgelegenheiten werden auch nicht immer wiederholt. Im Fall von mir - und noch mehr: Schließlich kann ein stärkerer als gewöhnlicher Angriff mich als Künstler für immer zerstören.

19. Es ist wichtig anzumerken, dass Van Gogh wahrscheinlich der einzige Bewohner des Tierheims war, der im Geschäft war: „Es ist sehr einfach, die in dieser Einrichtung angewendete Behandlung zu befolgen, selbst wenn Sie von hier wegziehen, weil hier absolut nichts getan wird. Die Patienten müssen im Müßiggang dahinvegetieren und sich mit geschmacklosen und manchmal abgestandenen Speisen trösten.

20. Ende Mai 1890 lud Theo seinen Bruder ein, näher zu ihm und seiner Familie zu ziehen, was Vincent nicht widersprach. Nachdem er drei Tage mit Theo in Paris verbracht hatte, ließ sich der Künstler in Auvers-sur-Oise (einem kleinen Dorf unweit von Paris) nieder. Hier arbeitet Vincent, ohne sich eine Minute Ruhe zu gönnen, jeden Tag kommt ein neues Werk unter seinem Pinsel hervor. So entstehen in den letzten zwei Monaten seines Lebens 70 Gemälde und 32 Zeichnungen.

21. In Auvers-sur-Oise wird der Künstler von Dr. Gachet betreut, der ein Spezialist für Herzkrankheiten und ein großer Kunstliebhaber war. Über diesen Arzt schreibt Vincent: „Soweit ich weiß, kann man sich in keiner Weise auf Dr. Gachet verlassen. Erstens scheint er mir noch kränker zu sein als ich, jedenfalls nicht weniger; so sind die Dinger. Und wenn der Blinde den Blinden führt, fallen sie dann nicht beide in die Grube?

22. Zusammengebrochen ... Am 29. Juli 1890 wird Vincent van Gogh sterben, nachdem er sich in die Brust geschossen hat, wird er in Anwesenheit des gerufenen Dr. Gachet sterben. In der Tasche des Künstlers finden sie den letzten an Theo van Gogh adressierten Brief, der so endet: "Nun, ich habe mit meinem Leben für meine Arbeit bezahlt, und es hat mich die Hälfte meines Verstandes gekostet, es ist wahr ..."

23. Der Tod seines älteren Bruders wird sich für Theodore Van Gogh als Katastrophe herausstellen: Nach einem erfolglosen Versuch, eine posthume Ausstellung der Gemälde seines Bruders zu organisieren, wird Theo Anzeichen von Wahnsinn zeigen, seine Frau wird beschließen, den Patienten dort unterzubringen einer psychiatrischen Klinik, wo er am 21. Januar 1891 sterben wird.

24. Die gemeinsame Arbeit der Brüder wird posthum hoch gewürdigt werden, und es scheint eine unglaubliche Ungerechtigkeit zu sein, dass keiner von ihnen den Tag erlebt hat, an dem Vincent van Gogh Weltruhm und Anerkennung zuteil wurde.