In welchem ​​Sinne ist die sumerische Kultur geprägt? Lebensraum und Merkmale der sumerischen Kultur

Die Sumerer sind ein altes Volk, das einst das Gebiet des Tals der Flüsse Tigris und Euphrat im Süden des modernen Staates Irak (Südmesopotamien oder Südmesopotamien) bewohnte. Im Süden erreichte die Grenze ihres Lebensraums die Küste des Persischen Golfs, im Norden - bis zum Breitengrad des modernen Bagdad.

Ein ganzes Jahrtausend lang waren die Sumerer die Hauptfigur Schauspieler im alten Vorderen Orient. Gemäß der derzeit akzeptierten relativen Chronologie setzte sich ihre Geschichte durch die Zeit der Urschriftsteller, die frühdynastische Zeit, die Zeit der akkadischen Dynastie, die Ära der Gutianer und die Ära des dritten Königreichs der Dynastie von Ur fort. Proto-Literatenzeit (XXX-XXVIII Jahrhunderte) * - die Zeit der Ankunft der Sumerer auf dem Gebiet Südmesopotamiens, dem Bau der ersten Tempel und Städte und der Erfindung des Schreibens. Die frühdynastische Periode (abgekürzt RD) ist in drei Unterperioden unterteilt: RD I (ca. 2750-ca. 2615), als die Staatlichkeit der sumerischen Städte gerade gebildet wurde; RD II (c.2615-c.2500), wenn die Bildung der wichtigsten Institutionen beginnt Sumerische Kultur(Tempel und Schule); RD III (ca. 2500-ca. 2315) - Beginn der Vernichtungskriege der sumerischen Herrscher um die Vorherrschaft in der Region. Dann, für mehr als ein Jahrhundert, dauerte die Herrschaft der Könige semitischen Ursprungs, Einwanderer aus der Stadt Akkad (XXIV-Anfang des XXII Jahrhunderts). Die wilden Stämme der Gutianer spüren die Schwäche der letzten akkadischen Herrscher und greifen das sumerische Land an, die das Land auch ein Jahrhundert lang regieren. Das letzte Jahrhundert der sumerischen Geschichte ist die Ära der III. Dynastie von Ur, die Periode der zentralisierten Regierung des Landes, die Dominanz des Rechnungswesens und des bürokratischen Systems und paradoxerweise die Blütezeit der Schule und der verbalen und musikalischen Künste (XXI -XX Jahrhundert). Nach dem Fall von Ur unter den Schlägen der Elamiten im Jahr 1997 endet die Geschichte der sumerischen Zivilisation, obwohl die wichtigsten staatlichen Institutionen und Traditionen, die von den Sumerern in zehn Jahrhunderten aktiver Arbeit geschaffen wurden, in Mesopotamien noch etwa zwei Jahre lang genutzt werden weitere Jahrhunderte, bis Hamurappi (1792-1750) an die Macht kam.

Die sumerische Astronomie und Mathematik waren die genauesten im gesamten Nahen Osten. Noch immer teilen wir das Jahr in vier Jahreszeiten, zwölf Monate und zwölf Tierkreiszeichen ein, messen Winkel, Minuten und Sekunden in sechziger Jahren – so wie es die Sumerer einst taten. Wir nennen die Sternbilder bei ihren sumerischen Namen, übersetzt ins Griechische oder Arabische, und sind durch diese Sprachen in unsere gekommen. Wir kennen auch die Astrologie, die zusammen mit der Astronomie erstmals in Sumer auftauchte und seit Jahrhunderten ihren Einfluss auf den menschlichen Geist nicht verloren hat.

Uns liegt die Bildung und harmonische Erziehung der Kinder am Herzen – schließlich entstand zu Beginn des 3. Jahrtausends in der sumerischen Stadt Ur die erste Schule der Welt, die Naturwissenschaften und Kunst unterrichtete.

Wenn wir zum Arzt gehen, bekommen wir alle ... Rezepte für Medikamente oder Ratschläge von einem Psychotherapeuten, ganz ohne daran zu denken, dass sowohl die Pflanzenheilkunde als auch die Psychotherapie gerade bei den Sumerern ihre erste Entwicklung und ein hohes Niveau erreicht haben. Während wir eine Vorladung erhalten und auf die Gerechtigkeit der Richter zählen, wissen wir auch nichts über die Begründer des Gerichtsverfahrens - die Sumerer, die ersten Gesetzgebungsakte die zur Entwicklung der Rechtsbeziehungen in allen Teilen der antiken Welt beigetragen haben. Wenn wir schließlich an die Wechselfälle des Schicksals denken, die Tatsache beklagen, dass wir bei der Geburt betrogen wurden, wiederholen wir dieselben Worte, die die philosophierenden sumerischen Schriftgelehrten zuerst zu Ton gebracht haben - aber kaum etwas darüber erraten.

Aber der vielleicht bedeutendste Beitrag der Sumerer zur Geschichte der Weltkultur ist die Erfindung der Schrift. Das Schreiben ist zu einem mächtigen Fortschrittsbeschleuniger in allen Bereichen der menschlichen Tätigkeit geworden: Mit seiner Hilfe wurden Vermögensbuchhaltung und Produktionskontrolle eingeführt, Wirtschaftsplanung wurde möglich, ein stabiles Bildungssystem entstand, das Volumen des kulturellen Gedächtnisses nahm zu, wodurch das Volumen des kulturellen Gedächtnisses zunahm Eine neue Art von Tradition entstand, basierend auf der Befolgung des kanonischen geschriebenen Textes. Schreiben und Bildung haben die Einstellung der Menschen zu einer schriftlichen Tradition und dem damit verbundenen Wertesystem verändert. Die sumerische Schreibweise - Keilschrift - wurde in Babylonien, Assyrien, dem hethitischen Königreich, dem hurritischen Staat Mitanni, in Urartu, im alten Iran, in den syrischen Städten Ebla und Ugarit verwendet. Mitte des 2. Jahrtausends war die Keilschrift ein Brief der Diplomaten, sogar die Pharaonen des Neuen Reiches (Amenophis III., Echnaton) verwendeten sie in ihrer außenpolitischen Korrespondenz. Die aus Keilschriftquellen stammenden Informationen wurden in der einen oder anderen Form von den Verfassern der Bücher des Alten Testaments und griechischen Philologen aus Alexandria, Schreibern syrischer Klöster und arabisch-muslimischer Universitäten verwendet. Sie waren sowohl im Iran als auch im mittelalterlichen Indien bekannt . Im Europa des Mittelalters und der Renaissance wurde die „chaldäische Weisheit“ (die alten Griechen nannten Astrologen und Ärzte aus Mesopotamien Chaldäer) zunächst von hermetischen Mystikern und dann von orientalischen Theologen hoch geschätzt. Aber im Laufe der Jahrhunderte häuften sich unaufhaltsam Fehler in der Überlieferung alter Überlieferungen, und die sumerische Sprache und Keilschrift gerieten so gründlich in Vergessenheit, dass die Quellen menschlichen Wissens ein zweites Mal entdeckt werden mussten ...

Anmerkung: Fairerweise muss gesagt werden, dass zur gleichen Zeit wie die Sumerer die Schrift bei den Elamiten und Ägyptern auftaucht. Aber der Einfluss der elamischen Keilschrift und der ägyptischen Hieroglyphen auf die Entwicklung von Schrift und Bildung in der Antike ist nicht mit der Bedeutung der Keilschrift zu vergleichen.

der Autor ist hingerissen von seiner Bewunderung für die sumerische Schrift, indem er erstens die Fakten über die Existenz viel früherer Schriften sowohl in Harappa und Mohenjo-Daro als auch in Europa auslässt. Und zweitens, wenn wir Amenhotep III und Echnaton (die „Unruhestifter“ waren und nach denen Ägypten zu den alten Traditionen zurückkehrte) verwerfen, dann wir redenüber nur eine ziemlich begrenzte Region…

im Allgemeinen lässt der Autor alle mehr oder weniger wichtigen Entdeckungen auf dem Gebiet der Linguistik bereits in den letzten fünfzig Jahren vor der Veröffentlichung seines Buches absolut beiseite (zumindest die terterianischen Funde, die auf die Existenz der Schrift lange vor den Sumerern hinweisen etwa 50 Jahre alt) ...

…selbst der Vater der Assyriologie, Rawlinson, der 1853 [n. Chr.] die Sprache der Erfinder der Schrift definierte, nannte sie „skythisch oder türkisch“… Einige Zeit später neigte Rawlinson bereits dazu, die sumerische Sprache mit der mongolischen zu vergleichen, aber vorbei Am Ende seines Lebens war er von der türkischen Hypothese überzeugt … Trotz der für Linguisten nicht überzeugenden sumero-türkischen Verwandtschaft ist diese Idee in den türkischsprachigen Ländern immer noch beliebt, in dem Kreis von Menschen, die sich mit der Suche nach edlen alten Verwandten befassen.

Nach dem Türkischen wurde die sumerische Sprache mit den finno-ugrischen (auch agglutinierenden), mongolischen, indogermanischen, malayo-polynesischen, kaukasischen, sudanesischen, chinesisch-tibetischen Sprachen verglichen. Die bisher letzte Hypothese wurde von I. M. Dyakonov im Jahr 1997 [AD] aufgestellt. Laut dem St. Petersburger Wissenschaftler könnte die sumerische Sprache mit den Sprachen der Munda-Völker verwandt sein, die im Nordosten der Hindustan-Halbinsel leben und das älteste vorarische Substrat der indischen Bevölkerung darstellen. Dyakonov entdeckte Indikatoren für Pronomen der 1. und 2. Person Singular, die Sumerisch und Mund gemeinsam haben, ein gemeinsamer Indikator für den Genitiv, sowie einige ähnliche Verwandtschaftsbegriffe. Seine Vermutung lässt sich teilweise durch Berichte aus sumerischen Quellen über Kontakte mit dem Land Aratta bestätigen – eine ähnliche Siedlung wird in altindischen Texten der vedischen Zeit erwähnt.

Die Sumerer selbst sagen nichts über ihre Herkunft aus. Die ältesten kosmogonischen Fragmente beginnen die Geschichte des Universums mit einzelnen Städten, und dies ist immer die Stadt, in der der Text entstanden ist (Lagash), oder die heiligen Kultstätten der Sumerer (Nippur, Eredu). Die Texte vom Anfang des 2. Jahrtausends nennen die Insel Dilmun (heutiges Bahrain) als Ursprungsort des Lebens, aber sie wurden gerade in der Ära des aktiven Handels und der politischen Kontakte mit Dilmun verfasst, daher sollten sie es nicht sein als historische Beweise genommen. Viel ernstere Informationen in enthalten altes Epos"Enmerkar und der Herr von Ararta". Es spricht von einem Streit zwischen zwei Herrschern um die Ansiedlung der Göttin Inanna in ihrer Stadt. Beide Herrscher verehren Inanna gleichermaßen, aber einer lebt im Süden Mesopotamiens, in der sumerischen Stadt Uruk, und der andere im Osten, im Land Aratta, das für seine geschickten Handwerker berühmt ist. Außerdem tragen beide Herrscher sumerische Namen - Enmerkar und Ensukhkeshdanna. Sprechen diese Tatsachen nicht von der östlichen, iranisch-indischen (natürlich vorarischen) Herkunft der Sumerer?

Ein weiterer Beweis für das Epos: Der Nippur-Gott Ninurta, der im iranischen Hochland mit einigen Monstern kämpft, die den sumerischen Thron an sich reißen wollen, nennt sie „Kinder von An“, und mittlerweile ist bekannt, dass An der angesehenste und älteste Gott von An ist die Sumerer und damit Ninurta mit seinen Gegnern verwandt. So ermöglichen die epischen Texte, wenn nicht das Herkunftsgebiet der Sumerer, so doch zumindest die östliche, iranisch-indische Richtung der Migration der Sumerer nach Südmesopotamien zu bestimmen.

Dies erlaubt uns, nur die Tatsache zu beheben, dass der Krieg der Götter zwischen Verwandten stattfand. Nur und alles. Ein gewisser „Stammsitz“ der Sumerer, was hat das damit zu tun? ..

Bereits Mitte des III. Jahrtausends, als die ersten kosmogonischen Texte erstellt wurden, vergaßen die Sumerer völlig ihre Herkunft und sogar ihren Unterschied zu den übrigen Bewohnern Mesopotamiens. Sie selbst nannten sich Sang-ngig – „schwarzköpfig“, aber die mesopotamischen Semiten nannten sich auch in ihrer eigenen Sprache. Wollte der Sumer seine Herkunft betonen, nannte er sich „Sohn dieser und jener Stadt“, also freien Bürger der Stadt. Wenn er sein Land fremden Ländern entgegenstellen wollte, dann nannte er es das Wort kalam (die Etymologie ist unbekannt, es wird mit dem Zeichen „Volk“ geschrieben) und das eines anderen mit dem Wort kur („Berg, Leben nach dem Tod“). Nationale Identität fehlte also in der damaligen Selbstbestimmung einer Person; Wichtig war die territoriale Zugehörigkeit, die oft die Herkunft einer Person mit ihrem sozialen Status verband.

Der dänische Sumerologe A. Westenholz schlägt vor, "Sumer" als eine Verzerrung des Ausdrucks ki-eme-gir - "Land der edlen Sprache" (wie die Sumerer selbst ihre Sprache nannten) zu verstehen.

„edel“ ein uralte Vorstellung- vor allem „seinen Ursprung von den Göttern führen“ oder „einen göttlichen Ursprung haben“ ...

In Untermesopotamien gibt es viel Lehm und fast keinen Stein. Die Menschen lernten, Ton nicht nur zur Herstellung von Keramik, sondern auch zum Schreiben und Bildhauen zu verwenden. In der Kultur Mesopotamiens überwiegt das Modellieren gegenüber dem Schnitzen auf hartem Material ...

Unteres Mesopotamien ist nicht reich an Vegetation. Hier gibt es praktisch kein gutes Bauholz (dafür muss man nach Osten ins Zagros-Gebirge), aber es gibt viel Schilf, Tamarisken und Dattelpalmen. Schilf wächst an den Ufern sumpfiger Seen. Schilfbündel wurden in Wohnhäusern oft als Sitzgelegenheit verwendet; sowohl Wohnhäuser als auch Viehställe wurden aus Schilf gebaut. Tamariske verträgt Hitze und Trockenheit gut, daher wächst sie an diesen Orten in großer Zahl. Aus Tamarisken wurden Griffe für verschiedene Werkzeuge hergestellt, meistens für Hacken. Die Dattelpalme war eine wahre Quelle des Überflusses für Besitzer von Palmenplantagen. Aus seinen Früchten wurden mehrere Dutzend Gerichte zubereitet, darunter Kuchen und Brei sowie köstliches Bier. Aus den Stämmen und Blättern der Palme wurden verschiedene Haushaltsgegenstände hergestellt. Und Schilf, Tamariske und Dattelpalme waren heilige Bäume in Mesopotamien, sie wurden in Zaubersprüchen, Hymnen an die Götter und literarischen Dialogen gesungen.

In Untermesopotamien gibt es fast keine Mineralien. Silber musste aus Kleinasien geliefert werden, Gold und Karneol - von der Halbinsel Hindustan, Lapislazuli - aus den Gebieten des heutigen Afghanistan. Paradoxerweise spielte diese traurige Tatsache in der Kulturgeschichte eine sehr positive Rolle: Die Bewohner Mesopotamiens standen ständig in Kontakt mit den Nachbarvölkern, ohne eine Zeit kultureller Isolation zu kennen und die Entwicklung von Fremdenfeindlichkeit zu verhindern. Die Kultur Mesopotamiens war während der Jahrhunderte ihrer Existenz empfänglich für die Errungenschaften anderer Menschen, und dies gab ihr einen ständigen Anreiz, sich zu verbessern.

die aufgeführten "nützlichen" Mineralien für einen primitiven Menschen haben keinen praktischen Wert (vom Standpunkt des Überlebens und der Ernährung). Was könnte hier also der besondere Anreiz sein? ..

Ein weiteres Merkmal der lokalen Landschaft ist der Überfluss an tödlicher Fauna. In Mesopotamien gibt es etwa 50 Arten von Giftschlangen, viele Skorpione und Mücken. Es überrascht nicht, dass eines der charakteristischen Merkmale dieser Kultur die Entwicklung der Kräuter- und Verschwörungsmedizin ist. Eine große Anzahl von Zaubersprüchen gegen Schlangen und Skorpione ist uns überliefert, manchmal begleitet von Rezepten für magische Handlungen oder Kräutermedizin. Und im Tempeldekor ist die Schlange am meisten starkes Amulett, die alle Dämonen und bösen Geister zu fürchten hatten.

Die Begründer der mesopotamischen Kultur gehörten verschiedenen ethnischen Gruppen an und sprachen voneinander unabhängige Sprachen, hatten aber eine einzige Wirtschaftsstruktur. Sie beschäftigten sich hauptsächlich mit sesshafter Viehzucht und Bewässerungslandwirtschaft sowie mit Fischfang und Jagd. Die Viehzucht spielte in der Kultur Mesopotamiens eine herausragende Rolle und prägte die Bilder der Staatsideologie. Das Schaf und die Kuh sind hier mit größter Ehrfurcht gekennzeichnet. Sie stellten ausgezeichnete warme Kleidung aus Schafwolle her, die als Symbol des Reichtums galt. Die Armen wurden „ohne Wolle“ (nu-siki) genannt. Sie versuchten, aus der Leber des Opferlamms das Schicksal des Staates herauszufinden. Darüber hinaus war der ständige Beiname des Königs der Beiname „gerechter Schafhirte“ (sipa-zid). Es entstand aus Beobachtungen einer Schafherde, die nur durch geschickte Führung des Hirten organisiert werden kann. Die Kuh, die Milch und Milchprodukte gab, wurde nicht weniger geschätzt. Ochsen wurden in Mesopotamien gepflügt, die Produktivkraft des Stiers wurde bewundert. Es ist kein Zufall, dass die Gottheiten dieser Orte eine gehörnte Tiara auf dem Kopf trugen - ein Symbol für Macht, Fruchtbarkeit und Beständigkeit des Lebens.

Vergessen Sie nicht, dass die Wende des III-II-Jahrtausends der Wechsel von der Ära des Stiers zur Ära des Widders ist! ..

Die Landwirtschaft in Untermesopotamien konnte nur dank künstlicher Bewässerung existieren. Wasser mit Schlick wurde in eigens dafür angelegte Kanäle umgeleitet, um es bei Bedarf den Feldern zuführen zu können. Die Arbeit am Bau von Kanälen erforderte eine große Anzahl von Menschen und deren emotionale Sammlung. Deshalb haben die Menschen hier gelernt, organisiert zu leben und sich notfalls demütig zu opfern. Jede Stadt entstand und entwickelte sich in der Nähe ihres Kanals, was die Voraussetzung für eine unabhängige politische Entwicklung schuf. Bis zum Ende des III. Jahrtausends war es nicht möglich, eine landesweite Ideologie zu bilden, da jede Stadt ein eigenständiger Staat mit eigenen Kosmogonie-, Kalender- und Pantheonmerkmalen war. Die Vereinigung fand nur bei schweren Katastrophen oder zur Lösung wichtiger politischer Probleme statt, wenn es notwendig war, einen Militärführer zu wählen und Vertreter verschiedener Städte versammelten sich im Kultzentrum Mesopotamiens - der Stadt Nippur.

Der anthropologische Typus der Sumerer lässt sich bis zu einem gewissen Grad an den Skelettresten ablesen: Sie gehörten der mediterranen Nebenrasse der kaukasischen Hauptrasse an. Der sumerische Typus ist bis heute im Irak anzutreffen: Es sind dunkelhäutige Menschen von kleiner Statur, mit gerader Nase, lockigem Haar und üppiger Gesichts- und Körperbehaarung. Haare und Vegetation wurden sorgfältig abrasiert, um sich vor Läusen zu schützen, weshalb es so viele Bilder von kahlgeschorenen und bartlosen Menschen in sumerischen Figuren und Reliefs gibt. Auch für religiöse Zwecke war es notwendig, sich zu rasieren – insbesondere Priester gingen immer rasiert. Auf den gleichen Bildern - große Augen und große Ohren, aber das ist nur eine Stilisierung, die auch durch die Anforderungen des Kultes erklärt wird (große Augen und Ohren als Behälter der Weisheit).

da könnte was dran sein...

Weder Männer noch Frauen von Sumer trugen Unterwäsche. Aber bis ans Ende ihrer Tage legten sie die magische doppelte Spitze, die sie an ihrem nackten Körper trugen und die Leben und Gesundheit schützte, nicht von der Taille ab. Die Hauptkleidung eines Mannes war ein ärmelloses Hemd (Tunika) aus Schafwolle, das viel länger als die Knie war, und ein Lendenschurz in Form eines Wolltuchs mit Fransen an einer Seite. Bei Rechtsdokumenten könnte anstelle eines Siegels ein Fransenrand angebracht werden, wenn die Person nicht bemerkenswert genug war und kein persönliches Siegel hatte. Bei sehr heißem Wetter konnte ein Mann nur mit einem Verband und oft völlig nackt vor Menschen erscheinen.

Die Kleidung der Frauen unterschied sich relativ wenig von der der Männer, aber Frauen gingen nie ohne Tunika und erschienen nicht in einer Tunika, ohne andere Kleidung. Die Tunika der Frauen konnte bis zu den Knien und darunter reichen und hatte manchmal Schlitze an der Seite. Es war auch ein Rock bekannt, der aus mehreren horizontalen Bahnen genäht und das Oberteil in einen Tourniquet-Gürtel gewickelt war. Die traditionelle Kleidung von Adligen (sowohl Männern als auch Frauen) war neben der Tunika und dem Stirnband eine „Verpackung“ aus Stoff, der mit genähten Flaggen bedeckt war. Diese Flaggen sind wahrscheinlich nichts anderes als ein Rand aus farbigem Garn oder Stoff. In Sumer gab es keinen Schleier, der das Gesicht einer Frau verdecken würde. Von den Hüten waren Filzrundhüte, Hüte und Mützen bekannt. Von Schuhen - Sandalen und Stiefeln, aber sie kamen immer barfuß zum Tempel. Als die kalten Tage kamen Spätherbst, hüllten sich die Sumerer in einen Umhang - ein rechteckiges Tuch, in dessen oberem Teil auf beiden Seiten ein oder zwei Riemen befestigt waren, die zu einem Knoten auf der Brust gebunden waren. Aber es gab nur wenige kalte Tage.

Die Sumerer liebten Schmuck sehr. Reiche und edle Frauen trugen einen engen "Kragen" aus nebeneinander liegenden Perlen, vom Kinn bis zum Ausschnitt der Tunika. Teure Perlen wurden aus Karneol und Lapislazuli hergestellt, billigere aus farbigem Glas (Hurrian), die billigsten aus Keramik, Muscheln und Knochen. Sowohl Männer als auch Frauen trugen eine Schnur mit einem großen silbernen oder bronzenen Brustring um den Hals und Metallreifen an Armen und Beinen.

Seife war noch nicht erfunden, also wurden Seifenpflanzen, Asche und Sand zum Waschen und Waschen verwendet. Rein frisches Wasser ohne Schlick war zu einem hohen Preis - es wurde aus Brunnen getragen, die an mehreren Stellen in der Stadt (oft auf hohen Hügeln) gegraben wurden. Daher wurde es am häufigsten für das Händewaschen nach einem Opfermahl gehegt und ausgegeben. Die Sumerer kannten sowohl Salben als auch Weihrauch. Die Harze von Nadelpflanzen zur Herstellung von Weihrauch wurden aus Syrien importiert. Frauen rieben ihre Augen mit schwarz-grünem Antimonpulver aus, das sie vor grellem Sonnenlicht schützte. Die Salben hatten auch eine pragmatische Funktion – sie verhinderten übermäßiges Austrocknen der Haut.

Egal wie rein das Süßwasser der Stadtbrunnen war, es war unmöglich, es zu trinken, und die Aufbereitungsanlagen waren noch nicht erfunden. Außerdem war es unmöglich, das Wasser von Flüssen und Kanälen zu trinken. Es blieb Gerstenbier – das Getränk der Bürgerlichen, Dattelbier – für die Reichen und Traubenwein – schon für die Edelsten. Das Essen der Sumerer war für unseren heutigen Geschmack eher mager. Dies sind hauptsächlich Kuchen aus Gerste, Weizen und Dinkel, Datteln, Milchprodukte (Milch, Butter, Sahne, Sauerrahm, Käse) und verschiedene Fischsorten. Fleisch wurde nur an wichtigen Feiertagen gegessen und der Rest des Opfers gegessen. Süßigkeiten wurden aus Mehl und Dattelmelasse hergestellt.

Das typische Haus des durchschnittlichen Stadtbewohners war einstöckig und aus rohen Backsteinen gebaut. Die Räume darin befanden sich um einen offenen Hof herum - der Ort, an dem den Vorfahren Opfer dargebracht wurden, und noch früher der Ort ihrer Beerdigung. Ein wohlhabendes sumerisches Haus war eine Etage höher. Archäologen zählen darin bis zu 12 Räume. Im Erdgeschoss befanden sich ein Wohnzimmer, eine Küche, eine Toilette, ein Dienerzimmer und ein separater Raum, in dem sich der Hausaltar befand. Im Obergeschoss befanden sich die Privaträume der Hausbesitzer, darunter das Schlafzimmer. Es gab keine Fenster. Hochlehner, Schilfmatten und Wollteppiche auf dem Boden findet man in reichen Häusern, große Betten mit geschnitzten Kopfteilen aus Holz in den Schlafzimmern. Die Armen begnügten sich mit Rohrbündeln als Sitzgelegenheit und schliefen auf Matten. Der Besitz wurde in Ton-, Stein-, Kupfer- oder Bronzegefäßen aufbewahrt, in die sogar die Tafeln des Haushaltsarchivs fielen. Anscheinend gab es keine Kleiderschränke, aber es sind Schminktische in den Quartieren des Herrn und große Tische bekannt, an denen gegessen wurde. Dies ist ein wichtiges Detail: Im sumerischen Haus saßen die Gastgeber und Gäste beim Essen nicht auf dem Boden.

Aus den frühesten bildhaften Texten, die aus dem Tempel in der Stadt Uruk stammen und von A. A. Vaiman entschlüsselt wurden, erfahren wir etwas über den Inhalt der alten sumerischen Wirtschaft. Dabei helfen uns die Zeichen der Schrift selbst, die sich damals noch nicht von Zeichnungen unterschieden. In großer Zahl finden sich Abbildungen von Gerste, Dinkel, Weizen, Schaf und Schafwolle, Dattelpalmen, Kühen, Eseln, Ziegen, Schweinen, Hunden, verschiedenen Fischarten, Gazellen, Hirschen, Auerochsen und Löwen. Es ist klar, dass Pflanzen angebaut und einige der Tiere gezüchtet wurden, während andere gejagt wurden. Unter den Haushaltsgegenständen sind die Abbildungen von Gefäßen für Milch, Bier, Weihrauch und für lose Körper besonders häufig. Es gab auch spezielle Gefäße für Opfergaben. Das Bildschreiben hat uns Bilder von Metallwerkzeugen und einer Schmiede, sich drehenden Rädern, Schaufeln und Hacken mit Holzgriffen, einem Pflug, einem Schlitten zum Ziehen von Lasten über Feuchtgebiete, vierrädrigen Karren, Seilen, Stoffrollen, Schilfbooten mit hohen bewahrt gebogene Nasen, Schilfpferche und Viehställe, Schilfwappen von Ahnengöttern und vieles mehr. Zu dieser frühen Zeit gibt es sowohl die Bezeichnung des Herrschers als auch Zeichen für priesterliche Ämter und ein besonderes Zeichen für die Bezeichnung eines Sklaven. Alle diese wertvollsten Zeugnisse der Schrift weisen erstens auf die landwirtschaftliche und pastorale Natur der Zivilisation mit den Restphänomenen der Jagd hin; zweitens die Existenz einer großen Tempelwirtschaft in Uruk; drittens das Vorhandensein einer sozialen Hierarchie und sklavischer Verhältnisse in der Gesellschaft. Die Daten archäologischer Ausgrabungen bezeugen die Existenz eines Bewässerungssystems zweier Arten im Süden Mesopotamiens: Becken zur Ansammlung von Quellwasser und lange Hauptkanäle mit permanenten Dammeinheiten.

im allgemeinen deutet alles auf eine voll ausgebildete gesellschaft in der weiter beobachteten form hin ...

Da alle Wirtschaftsarchive des frühen Sumer aus Tempeln zu uns kamen, entstand und verstärkte sich in der Wissenschaft die Idee, dass die sumerische Stadt selbst eine Tempelstadt war und dass das gesamte Land in Sumer ausschließlich der Priesterschaft und den Tempeln gehörte. Zu Beginn der Sumerologie wurde diese Idee von dem deutsch-italienischen Forscher A. Deimel geäußert und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts [n. Chr.] von A. Falkenstein unterstützt. Aus den Arbeiten von I. M. Dyakonov wurde jedoch deutlich, dass es in den sumerischen Städten neben dem Tempelland auch das Land der Gemeinde gab, und dieses Gemeindeland war viel größer. Dyakonov berechnete die Stadtbevölkerung und verglich sie mit dem Tempelpersonal. Dann verglich er auf die gleiche Weise die Gesamtfläche des Tempellandes mit der Gesamtfläche des gesamten Landes Südmesopotamiens. Vergleiche fielen nicht zugunsten des Tempels aus. Es stellte sich heraus, dass die sumerische Wirtschaft zwei Hauptsektoren kannte: die Wirtschaft der Gemeinschaft (uru) und die Wirtschaft des Tempels (e). Über nicht-Tempel-Gemeinschaftsland sprechen neben Zahlenverhältnissen auch Dokumente über den Kauf und Verkauf von Land, die von Daimels Anhängern völlig ignoriert werden.

Das Bild des sumerischen Landbesitzes ist am besten anhand der Buchhaltungsdokumente zu erkennen, die aus der Stadt Lagash stammen. Gemäß den Wirtschaftsdokumenten des Tempels gab es drei Kategorien von Tempelland:

1. Priesterland (ashag-nin-ena), das von Landarbeitern des Tempels kultiviert wurde, die Rinder und Werkzeuge verwendeten, die ihnen vom Tempel gegeben wurden. Dafür erhielten sie Landzuteilungen und Sachleistungen.

2. Futterland (ashag-kur), das in Form von getrennten Zuteilungen an Beamte der Tempelverwaltung und verschiedene Handwerker sowie an die Ältesten von Gruppen von Landarbeitern verteilt wurde. Die gleiche Kategorie umfasste Felder, die dem Herrscher der Stadt als Beamter persönlich ausgestellt wurden.

3. Ackerland (ashag-nam-uru-lal), das ebenfalls aus dem Tempellandfonds in getrennten Zuteilungen ausgegeben wurde, aber nicht für Dienst oder Arbeit, sondern für einen Anteil an der Ernte. Tempelbeamte und Arbeiter nahmen es zusätzlich zu ihren Dienstzuteilungen oder Rationen, ebenso wie die Verwandten des Herrschers, Mitarbeiter anderer Tempel und vielleicht im Allgemeinen alle freien Bürger der Stadt, die die Kraft und Kraft hatten Zeit, um eine zusätzliche Zuteilung zu bearbeiten.

Vertreter des kommunalen Adels (einschließlich Priester) hatten entweder keine Schrebergarten auf dem Land des Tempels oder nur kleine Schrebergarten, hauptsächlich auf dem Anbauland. Wir wissen aus den Kauf- und Verkaufsdokumenten, dass diese Personen, wie die Verwandten des Herrschers, große Ländereien direkt von der Gemeinde und nicht vom Tempel erhalten hatten.

Die Existenz von Nicht-Tempelland wird durch eine Vielzahl von Dokumenten dokumentiert, die die Wissenschaft mit Kaufverträgen in Verbindung bringt. Es sind Tontafeln mit einer lapidaren Darstellung der wichtigsten Aspekte der Transaktion und Inschriften auf den Obelisken der Herrscher, die über den Verkauf großer Grundstücke an den König berichten und den Transaktionsvorgang selbst beschreiben. Für uns sind all diese Zeugnisse natürlich wichtig. Aus ihnen geht hervor, dass das Nicht-Tempelland einer großen Familiengemeinschaft gehörte. Dieser Begriff bezeichnet ein Kollektiv, das durch eine gemeinsame väterliche Abstammung, ein gemeinsames Wirtschaftsleben und Landbesitz verbunden ist und mehr als eine Einheit aus Familie und Ehe umfasst. Ein solches Kollektiv wurde vom Patriarchen geleitet, der das Verfahren zur Übertragung des Grundstücks an den Käufer organisierte. Dieses Verfahren bestand aus folgenden Teilen:

1. das Ritual, einen Handel abzuschließen – einen Pflock in die Hauswand zu treiben und Öl daneben zu gießen, den Stab als Symbol des zu verkaufenden Territoriums an den Käufer zu übergeben;

2. Zahlung des Grundstückspreises in Gerste und Silber durch den Käufer;

3. Zuschlag für den Einkauf;

4. "Geschenke" an die Verwandten des Verkäufers und arme Mitglieder der Gemeinschaft.

Die Sumerer bauten Gerste, Dinkel und Weizen an. Kauf- und Verkaufsabrechnungen erfolgten in Maßen von Gerstenkorn oder in Silber (in Form von Silberschrott nach Gewicht).

Die Rinderzucht in Sumer war Transhumanz: Rinder wurden in Pferchen und Ställen gehalten und jeden Tag auf die Weide getrieben. Von den Texten bekannte Ziegenhirten, Hirten von Kuhherden, aber bekannter als alle Schafhirten.

Handwerk und Handel entwickelten sich in Sumer schon sehr früh. In den ältesten Namenslisten von Tempelhandwerkern sind Bezeichnungen für die Berufe Schmied, Kupferschmied, Zimmermann, Juwelier, Sattler, Gerber, Töpfer und Weber erhalten. Alle Handwerker waren Tempelarbeiter und erhielten für ihre Arbeit sowohl Naturalien als auch zusätzliche Grundstücke. Sie arbeiteten jedoch selten auf dem Land und verloren im Laufe der Zeit jede wirkliche Verbindung zur Gemeinde und zur Landwirtschaft. Bekannt aus alte Listen und Kaufleute und Schiffer, die Waren für den Handel in östlichen Ländern über den Persischen Golf transportierten, aber sie arbeiteten auch für den Tempel. Ein besonderer, privilegierter Teil der Handwerker waren Schreiber, die in einer Schule, in einem Tempel oder in einem Palast arbeiteten und für ihre Arbeit hohe natürliche Zahlungen erhielten.

Gibt es nicht eine ähnliche Situation wie in der ursprünglichen Version, nur um die Tempelzugehörigkeit des Landes? ... Es ist kaum möglich, dass Handwerker nur an den Tempeln waren ...

Generell kann die sumerische Wirtschaft als Agrar- und Viehwirtschaft mit untergeordneter Stellung von Handwerk und Handel betrachtet werden. Sie basiert auf Subsistenzlandwirtschaft, die nur die Einwohner der Stadt und ihrer Behörden ernährte und ihre Produkte nur gelegentlich in benachbarte Städte und Länder lieferte. Der Austausch ging hauptsächlich in Richtung Import: Die Sumerer verkauften überschüssige landwirtschaftliche Produkte, führten Bauholz und -steine, Edelmetalle und Weihrauch in ihr Land ein.

Die insgesamt skizzierte Struktur der sumerischen Wirtschaft hat sich diachron nicht wesentlich verändert. Mit der Entwicklung der despotischen Macht der Könige von Akkad, die von den Monarchen der III. Dynastie von Ur konsolidiert wurde, fiel immer mehr Land in die Hände unersättlicher Herrscher, aber sie besaßen nie das gesamte kultivierbare Land von Sumer. Und obwohl die Gemeinde zu diesem Zeitpunkt bereits ihre politische Macht verloren hatte, musste der akkadische oder sumerische König das Land von ihr zurückkaufen, wobei er das oben beschriebene Verfahren genauestens einhielt. Handwerker wurden im Laufe der Zeit immer mehr vom König und den Tempeln fixiert, was sie fast auf die Position von Sklaven reduzierte. Dasselbe passierte mit Handelsvertretern, die in all ihren Handlungen dem König Rechenschaft schuldig waren. Vor ihrem Hintergrund galt die Arbeit eines Schreibers ausnahmslos als kostenlose und gut bezahlte Arbeit.

...schon in den frühesten piktographischen Texten von Uruk und Jemdet-Nasr finden sich Schilder zur Bezeichnung von leitenden, priesterlichen, militärischen und handwerklichen Positionen. Daher wurde niemand von irgendjemandem getrennt, und Menschen mit verschiedenen sozialen Zwecken lebten in den allerersten Jahren der Existenz der ältesten Zivilisation.

... teilte sich die Bevölkerung des sumerischen Stadtstaates wie folgt auf:

1. Wissen: der Herrscher der Stadt, der Leiter der Tempelverwaltung, Priester, Mitglieder des Ältestenrates der Gemeinde. Diese Menschen besaßen in der Reihenfolge Familien-Gemeinde oder Stammes- und oft Einzeleigentum Dutzende und Hunderte von Hektar Gemeinschaftsland und beuteten Klienten und Sklaven aus. Darüber hinaus nutzte der Herrscher das Land des Tempels oft zur persönlichen Bereicherung.

2. Ordentliche Gemeindemitglieder, die Gemeindegrundstücke in der Ordnung des Familien-Gemeinschafts-Eigentums besaßen. Sie machten mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung aus.

3. Auftraggeber des Tempels: a) Mitglieder der Tempelverwaltung und Handwerker; b) ihnen unterstellt. Dies sind ehemalige Gemeindemitglieder, die die Gemeindebindung verloren haben.

4. Sklaven: a) Tempelsklaven, die sich kaum von den unteren Kategorien von Klienten unterscheiden; b) Sklaven von Privatpersonen (die Zahl dieser Sklaven war relativ gering).

So sehen wir das Sozialstruktur Die sumerische Gesellschaft ist ganz klar in zwei Hauptwirtschaftssektoren unterteilt: die Gemeinschaft und den Tempel. Der Adel wird durch die Menge des Landes bestimmt, die Bevölkerung bewirtschaftet entweder ihre Zuteilung oder arbeitet für den Tempel und Großgrundbesitzer, Handwerker sind dem Tempel angegliedert und Priester sind dem Gemeindeland angegliedert.

Herrscher einer sumerischen Stadt Anfangszeit Die sumerische Geschichte war en („Herr, Besitzer“) oder ensi. Er vereinte die Funktionen eines Priesters, Heerführers, Bürgermeisters und Parlamentsvorsitzenden. Zu seinen Aufgaben gehörten unter anderem:

1. Leitung des Gemeinschaftskultes, insbesondere Teilnahme am Ritus der heiligen Eheschließung.

2. Bauleitung, insbesondere Tempelbau und Bewässerung.

3. Führung einer Armee von Personen, die von Tempeln und von ihm persönlich abhängig sind.

4. Vorsitz in der Volksversammlung, insbesondere im Ältestenrat der Gemeinde.

En und seine Leute mussten der Überlieferung nach die Erlaubnis für ihre Aktionen von der Volksversammlung einholen, die aus den „Jugendlichen der Stadt“ und den „Ältesten der Stadt“ bestand. Über die Existenz einer solchen Sammlung erfahren wir vor allem aus hymnenpoetischen Texten. Wie einige von ihnen zeigen, konnte der Herrscher auch ohne die Zustimmung der Versammlung oder einer der Kammern über sein riskantes Unternehmen entscheiden. Als die Macht in der Folge in den Händen einer politischen Gruppe konzentriert wurde, verschwand die Rolle der Volksversammlung vollständig.

Neben dem Amt des Stadtgouverneurs ist auch der Titel Lugal aus sumerischen Texten bekannt – „ großer Mann“, in verschiedenen Fällen entweder als „König“ oder als „Meister“ übersetzt. I. M. Dyakonov schlägt in seinem Buch „Ways of History“ vor, es mit dem russischen Wort „Prinz“ zu übersetzen. Dieser Titel taucht erstmals in den Inschriften der Herrscher der Stadt Kish auf, woher er möglicherweise stammt. Zunächst war es der Titel eines Heerführers, der von den obersten Göttern Sumers im heiligen Nippur (bzw. in seiner Stadt unter Beteiligung der Nippur-Götter) aus der Mitte der Ens gewählt wurde und zeitweilig die Position des Landesherrn mit einnahm die Macht eines Diktators. Aber später wurden Könige nicht durch Wahl, sondern durch Erbschaft, obwohl sie während der Inthronisation noch den alten Nippur-Ritus befolgten. Somit war ein und dieselbe Person sowohl der Enom einer Stadt als auch der Lugal des Landes, so dass der Kampf um den Titel eines Lugal zu allen Zeiten in der Geschichte Sumers weiterging. Es stimmt, der Unterschied zwischen den Titeln Lugal und En wurde bald deutlich. Während der Einnahme von Sumer durch die Gutianer hatte kein einziges Ensi das Recht, den Titel Lugal zu tragen, da sich die Besatzer Lugal nannten. Und zur Zeit der III. Dynastie von Ur waren die Ensi Beamte der Stadtverwaltungen, die vollständig dem Willen der Lugal untergeordnet waren.

Dokumente aus den Archiven der Stadt Shuruppak (XXVI. Jahrhundert) zeigen, dass in dieser Stadt abwechselnd regiert wurde und der Herrscher jährlich wechselte. Jede Linie fiel anscheinend nicht nur auf diese oder jene Person, sondern auch auf ein bestimmtes Territorium oder einen Tempel. Dies weist auf die Existenz einer Art kollegialer Leitungsgremium hin, dessen Mitglieder abwechselnd die Position des gleichnamigen Ältesten bekleideten. Außerdem sind Zeugnisse mythologischer Texte über die Ordnung in der Götterherrschaft bekannt. Schließlich bedeutet der Begriff selbst für den Begriff der Herrschaft des Lugala-Balls wörtlich „Warteschlange“. Bedeutet dies, dass die früheste Regierungsform in den sumerischen Stadtstaaten gerade die sukzessive Herrschaft von Vertretern benachbarter Tempel und Territorien war? Es ist durchaus möglich, aber es ist ziemlich schwierig, es zu beweisen.

Wenn der Herrscher auf der sozialen Leiter die oberste Sprosse besetzte, dann drängten sich Sklaven am Fuß dieser Leiter. Aus dem Sumerischen übersetzt bedeutet „Sklave“ „erniedrigt, erniedrigt“. Zunächst fällt mir das moderne Slang-Verb „niedriger“ ein, das heißt „jemandem den sozialen Status entziehen, sich als Eigentum unterwerfen“. Aber wir müssen auch die historische Tatsache berücksichtigen, dass die ersten Sklaven in der Geschichte Kriegsgefangene waren und die sumerische Armee ihre Gegner in den Bergen von Zagros bekämpfte, so dass das Wort für einen Sklaven einfach „aus den östlichen Bergen herabgelassen“ bedeuten kann “. Zunächst wurden nur Frauen und Kinder gefangen genommen, da die Waffen unvollkommen waren und es schwierig war, gefangene Männer zu eskortieren. Nach der Gefangenschaft wurden sie am häufigsten getötet. Aber später, mit dem Aufkommen von Bronzewaffen, wurden auch Männer am Leben erhalten. Die Arbeitskraft von Sklavenkriegsgefangenen wurde in Privathaushalten und in Tempeln eingesetzt ...

Neben Sklavengefangenen in letzten Jahrhunderten Es erschienen auch sumerische Schuldsklaven, die von ihren Gläubigern gefangen genommen wurden, bis die Schuld mit Zinsen bezahlt war. Das Schicksal solcher Sklaven war viel einfacher: Um ihren früheren Status wiederzuerlangen, mussten sie sich nur selbst erlösen. Sklavengefangene, selbst wenn sie die Sprache beherrschten und eine Familie hatten, konnten sich selten auf Freiheit verlassen.

Um die Wende des 4. und 3. Jahrtausends trafen auf dem Territorium Südmesopotamiens drei Völker mit völlig unterschiedlicher Herkunft und Sprache aufeinander und begannen, in einer gemeinsamen Wirtschaft zu leben. Die ersten, die hierher kamen, waren Muttersprachler einer Sprache, die wegen der großen Anzahl von Wörtern mit wiederholten Silben (wie Zababa, Huwawa, Bunene) üblicherweise „Banane“ genannt wird. Ihrer Sprache verdankten die Sumerer die Terminologie im Bereich des Handwerks und der Metallverarbeitung sowie die Namen einiger Städte. Die Träger der „Bananen“-Sprache hinterließen keine Erinnerung an die Namen ihrer Stämme, da sie nicht das Glück hatten, die Schrift zu erfinden. Doch ihre materiellen Spuren sind Archäologen bekannt: Sie waren insbesondere die Gründer einer landwirtschaftlichen Siedlung, die heute den arabischen Namen El Ubeid trägt. Die hier gefundenen Meisterwerke der Keramik und Bildhauerei zeugen von der hohen Entwicklung dieser namenlosen Kultur.

da die schrift in den frühen stadien bildhaft war und sich überhaupt nicht am klang des wortes (sondern nur an der bedeutung) orientierte, ist es einfach unmöglich, bei einer solchen schrift die „bananen“-struktur der sprache zu erkennen! ..

Die zweiten, die nach Mesopotamien kamen, waren die Sumerer, die im Süden die Siedlungen Uruk und Dzhemdet-Nasr (auch ein arabischer Name) gründeten. Die letzten kamen im ersten Viertel des 3. Jahrtausends die Semiten aus Nordsyrien, die sich vor allem im Norden und Nordwesten des Landes ansiedelten. Quellen, die aus verschiedenen Epochen der sumerischen Geschichte stammen, zeigen, dass alle drei Völker kompakt auf einem gemeinsamen Territorium lebten, mit dem Unterschied, dass die Sumerer hauptsächlich im Süden, die Semiten im Nordwesten und die „Bananen“ in beiden lebten Süden und im Norden des Landes. Es gab nichts Besseres als nationale Meinungsverschiedenheiten, und der Grund für ein so friedliches Zusammenleben war, dass alle drei Völker Neuankömmlinge in diesem Gebiet waren, die Schwierigkeiten des Lebens in Mesopotamien gleichermaßen erlebten und es als Gegenstand gemeinsamer Entwicklung betrachteten.

Sehr schwache Argumente. Wie die nicht allzu ferne historische Praxis zeigt (die Entwicklung Sibiriens, die Zaporizhzhya-Kosaken), sind überhaupt keine Jahrtausende erforderlich, um sich an das neue Territorium anzupassen. Bereits in hundert oder zwei Jahren betrachten sich die Menschen auf dieser Erde, auf die ihre Vorfahren vor nicht allzu langer Zeit kamen, als völlig „ihr Eigentum“. Mit „Umsiedlung“ ist hier höchstwahrscheinlich nichts zu tun. Sie könnten überhaupt nicht existieren. Und der „Bananen“-Sprachstil wird ziemlich oft bei Naturvölkern auf der ganzen Erde beobachtet. Ihre „Spur“ ist also nur der Rest von mehr alte Sprache der gleichen Bevölkerungsgruppe... Es wäre interessant, das Vokabular der „Bananen“-Sprache und späterer Begriffe aus diesem Blickwinkel zu betrachten.

Bestimmend für die Geschichte des Landes war die Organisation eines Netzes von Hauptkanälen, das ohne grundlegende Änderungen bis zur Mitte des 2. Jahrtausends bestand.

Übrigens eine sehr merkwürdige Tatsache. Es stellt sich heraus, dass ein bestimmtes Volk in diese Gegend kam; baute ohne ersichtlichen Grund ein ausgebautes Netz von Kanälen und Dämmen; und anderthalbtausend Jahre (!) hat sich dieses System überhaupt nicht geändert!!! Warum werden Historiker dann von der Suche nach dem „Stammhaus“ der Sumerer gequält - Sie müssen nur Spuren eines ähnlichen Bewässerungssystems finden, und das ist alles! ein neuer Ort bereits mit diesen Fähigkeiten!... irgendwo im Alten Ort, an dem er „trainieren“ und „seine Fähigkeiten entwickeln“ musste! .. Aber das ist nirgendwo !!! Hier ist ein weiterer Haken für offizielle Version Geschichten …

Auch die Hauptzentren der Staatsbildung - Städte - waren mit dem Kanalnetz verbunden. Sie wuchsen auf dem Gelände der ursprünglichen Gruppen landwirtschaftlicher Siedlungen auf, die sich auf separate entwässerte und bewässerte Gebiete konzentrierten, die in den vergangenen Jahrtausenden aus Sümpfen und Wüsten gewonnen wurden. Städte wurden gebildet, indem die Bewohner verlassener Dörfer im Zentrum umgesiedelt wurden. Allerdings kam es meist nicht zur kompletten Verlagerung des gesamten Stadtteils in eine Stadt, da die Bewohner einer solchen Stadt im Umkreis von mehr als 15 Kilometern keine Felder bewirtschaften konnten und die bereits erschlossenen Flächen außerhalb dieser Grenzen liegen müssten verlassen werden. Daher entstanden in einem Bezirk normalerweise drei oder vier oder mehr miteinander verbundene Städte, aber eine von ihnen war immer die Hauptstadt: Hier befanden sich das Zentrum gemeinsamer Kulte und die Verwaltung des gesamten Bezirks. I. M. Dyakonov schlug nach dem Beispiel der Ägyptologen vor, jeden solchen Bezirksnamen zu nennen. Auf Sumerisch hieß es ki, was „Land, Ort“ bedeutet. Die Stadt selbst, die das Zentrum des Distrikts war, hieß uru, was üblicherweise mit „Stadt“ übersetzt wird. In der akkadischen Sprache entspricht dieses Wort jedoch alu - "Gemeinschaft", so dass wir dieselbe ursprüngliche Bedeutung für den sumerischen Begriff annehmen können. Die Tradition hat Uruk den Status der ersten eingezäunten Siedlung (d. h. der Stadt selbst) zugeschrieben, was ziemlich wahrscheinlich ist, da Archäologen Fragmente der hohen Mauer gefunden haben, die diese Siedlung umgibt.

Titelbild: @thehumanist.com

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Sumerische Keramik

Erste Schulen.
Die sumerische Schule entstand und entwickelte sich vor dem Aufkommen der Keilschrift, deren Erfindung und Verbesserung der bedeutendste Beitrag Sumers zur Geschichte der Zivilisation war.

Die ersten schriftlichen Denkmäler wurden unter den Ruinen der antiken sumerischen Stadt Uruk (biblisches Erech) entdeckt. Hier wurden mehr als tausend kleine Tontafeln gefunden, die mit bildhafter Schrift bedeckt waren. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Haushalts- und Verwaltungsakten, darunter aber auch mehrere Lehrtexte: Wortlisten zum Auswendiglernen. Dies weist darauf hin, dass mindestens 3000 Jahre vor und. e. Schon die sumerischen Schriftgelehrten befassten sich mit dem Lernen. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich das Geschäft von Erech langsam, aber bis zur Mitte des III. Jahrtausends v. c), im Gebiet von Sumer). ERSCHEINT, dass es ein Netzwerk von Schulen für den systematischen Lese- und Schreibunterricht gab. Im alten Shuruppak-pa, dem Geburtsort der Sumerer ... während Ausgrabungen in den Jahren 1902-1903. Es wurde eine beträchtliche Anzahl von Tafeln mit Schultexten gefunden.

Aus ihnen erfahren wir, dass die Zahl der professionellen Schreiber damals mehrere Tausend erreichte. Schreiber wurden in Junior- und Senior-Schreiber eingeteilt: Es gab königliche und Tempelschreiber, Schreiber mit einer engen Spezialisierung auf einem bestimmten Gebiet und hochqualifizierte Schreiber, die wichtige Regierungsposten besetzten. All dies lässt vermuten, dass viele größere Schulen für Schriftgelehrte über ganz Sumer verstreut waren und dass diesen Schulen eine erhebliche Bedeutung beigemessen wurde. Keine der Tafeln aus dieser Zeit gibt uns jedoch noch eine klare Vorstellung von den sumerischen Schulen, ihrem System und ihren Lehrmethoden. Um solche Informationen zu erhalten, muss man sich auf die Tafeln der ersten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. beziehen. e. Aus der dieser Epoche entsprechenden archäologischen Schicht wurden Hunderte von Lehrtafeln mit allen möglichen Aufgaben entnommen, die von den Schülern während des Unterrichts selbst ausgeführt wurden. Alle Lernstufen sind hier vertreten. Solche „Notizbücher“ aus Ton erlauben uns, viele interessante Rückschlüsse auf das Bildungssystem der sumerischen Schulen und auf das dort erlernte Programm zu ziehen. Zum Glück haben die Lehrer selbst gerne darüber geschrieben Schulleben. Viele dieser Aufzeichnungen sind ebenfalls erhalten, wenn auch in Fragmenten. Diese Aufzeichnungen und Lehrtafeln geben ein ziemlich vollständiges Bild der sumerischen Schule, ihrer Aufgaben und Ziele, Schüler und Lehrer, des Programms und der Unterrichtsmethoden. Dies ist der einzige Fall in der Geschichte der Menschheit, in dem wir so viel über die Schulen einer so fernen Zeit lernen können.

Die Erziehungsziele der sumerischen Schule waren zunächst sozusagen rein fachlich, das heißt, die Schule sollte die im Wirtschafts- und Verwaltungsleben des Landes notwendigen Schreiber, vor allem für Paläste und Tempel, ausbilden. Diese Aufgabe blieb während der gesamten Existenz von Sumer zentral. Wie sich das Netzwerk der Schulen entwickelt. und mit der Ausweitung des Lehrplans werden die Schulen allmählich zu Zentren der sumerischen Kultur und des sumerischen Wissens. Formal wird der Typus eines universellen „Wissenschaftlers“ – eines Spezialisten auf allen Wissensgebieten, die es in dieser Zeit gab: in Botanik, Zoologie, Mineralogie, Geographie, Mathematik, Grammatik und Linguistik – selten berücksichtigt. poog^shahi Wissen über ihre Ethik. und nicht die Ära.

Schließlich waren die sumerischen Schulen im Gegensatz zu modernen Bildungseinrichtungen eine Art literarische Zentren. Hier studierten und kopierten sie nicht nur die literarischen Denkmäler der Vergangenheit, sondern schufen auch neue Werke.

Die meisten Schüler, die diese Schulen absolvierten, wurden in der Regel Schreiber in Palästen und Tempeln oder in den Haushalten reicher und adliger Leute, aber ein bestimmter Teil von ihnen widmete sein Leben der Wissenschaft und dem Unterrichten.

Wie heutige Universitätsprofessoren verdienten viele dieser antiken Gelehrten ihren Lebensunterhalt durch Lehren und widmeten ihre Freizeit der Forschung und dem Schreiben.

Die sumerische Schule, die zunächst als Anhängsel des Tempels in Erscheinung trat, löste sich schließlich von ihm, und ihr Programm nahm in der Hauptsache einen rein weltlichen Charakter an. Daher wurde die Arbeit des Lehrers höchstwahrscheinlich durch die Beiträge der Schüler bezahlt.

Natürlich gab es in Sumer weder eine allgemeine noch eine Schulpflicht. Die meisten Studenten stammten aus reichen oder wohlhabenden Familien – schließlich war es für die Armen nicht einfach, Zeit und Geld für ein Langzeitstudium aufzubringen. Obwohl Assyriologen schon vor langer Zeit zu diesem Schluss gekommen waren, war es nur eine Hypothese, die der deutsche Assyriologe Nikolaus Schneider erst 1946 mit genialen Beweisen auf der Grundlage von Dokumenten aus dieser Zeit untermauern konnte. Auf Tausenden von veröffentlichten Wirtschafts- und Verwaltungstafeln aus der Zeit um 2000 v. etwa fünfhundert Namen von Schriftgelehrten werden erwähnt. Viele von ihnen. Um Fehler zu vermeiden, setzen sie neben ihren Namen den Namen ihres Vaters und geben seinen Beruf an. Nachdem N. Schneider alle Tafeln sorgfältig sortiert hatte, stellte er fest, dass die Väter dieser Schriftgelehrten - und sie waren alle natürlich in Schulen ausgebildet worden - Herrscher, "Väter der Stadt", Gesandte der Tempelverwaltung, Militärführer, Schiffskapitäne waren , hohe Steuerbeamte, Priester verschiedener Ränge, Bauunternehmer, Aufseher, Schriftgelehrte, Archivare, Buchhalter.

Mit anderen Worten, die Väter der Schriftgelehrten waren die wohlhabendsten Städter. Interessant. dass in keinem der Fragmente der Name einer Schreiberin vorkommt; scheinbar. und sumerische Schulen unterrichteten nur Jungen.

Der Leiter der Schule war ein ummia (kundige Person, Lehrer), der auch der Vater der Schule genannt wurde. Schüler wurden "Söhne der Schule" genannt, und der Assistent des Lehrers wurde "großer Bruder" genannt. Zu seinen Aufgaben gehörte insbesondere die Herstellung von kalligraphischen Mustertafeln, die dann von den Studenten kopiert wurden. Er überprüfte auch die schriftlichen Aufgaben und ließ die Schüler das Gelernte aufsagen.

Unter den Lehrern befanden sich auch ein Zeichenlehrer und ein Lehrer der sumerischen Sprache, ein Mentor, der die Anwesenheit überwachte, und der sogenannte "Know No \ Flat"> (offensichtlich der Direktor, der für die Disziplin an der Schule verantwortlich war). Es ist schwer zu sagen, wer von ihnen als ranghöher angesehen wurde. "Wir wissen nur, dass der "Vater der Schule" ihr tatsächlicher Schulleiter war. Wir wissen auch nichts über die Quelle der Existenz des Schulpersonals. Das ist wahrscheinlich der „Vater der Schule“ zahlte jedem von ihnen seinen Anteil an den gesamten Studiengebühren.

Hinsichtlich Schulprogramme, dann stehen hier zu unseren Diensten die reichhaltigsten Informationen, die von den Schultafeln selbst gesammelt wurden - eine Tatsache, die in der Geschichte der Antike wirklich einzigartig ist. Daher müssen wir nicht auf indirekte Beweise oder auf die Schriften antiker Autoren zurückgreifen: Wir haben Primärquellen - Tafeln von Studenten, die von Kritzeleien von "Erstklässlern" bis zu den Werken von "Absolventen" reichen, so perfekt, dass sie es können kaum von den von Lehrern geschriebenen Tafeln zu unterscheiden.

Diese Arbeiten erlauben uns festzustellen, dass der Studiengang zwei Hauptprogrammen folgte. Die erste orientierte sich an Wissenschaft und Technik, die zweite war literarisch und entwickelte kreative Züge.

In Bezug auf das erste Programm muss betont werden, dass es keineswegs von einem Wissensdurst oder einem Verlangen nach Wahrheit getrieben wurde. Dieses Programm entwickelte sich allmählich im Unterrichtsprozess, dessen Hauptzweck darin bestand, das sumerische Schreiben zu lehren. Basierend auf dieser Hauptaufgabe schufen die sumerischen Lehrer ein Bildungssystem. nach dem Prinzip der sprachlichen Klassifikation. Das Lexikon der sumerischen Sprache wurde von ihnen in Gruppen eingeteilt, und die Wörter und Ausdrücke wurden durch eine gemeinsame Basis verbunden. Diese Grundwörter wurden auswendig gelernt und hierarchisiert, bis sich die Schüler daran gewöhnt hatten, sie selbst zu reproduzieren. Aber im III. Jahrtausend v. Chr., z. Schultexte begannen sich merklich zu erweitern und wurden allmählich zu mehr oder weniger stabilen Lehrmitteln, die in allen Schulen Sumers angenommen wurden.

Einige Texte geben lange Namenslisten für Bäume und Schilf; in anderen die Namen aller Arten von nickenden Lebewesen (Tiere, Insekten und Vögel): in der dritten die Namen von Ländern, Städten und Dörfern; viertens die Namen von Steinen und Mineralien. Solche Listen zeugen von dem bedeutenden Bewusstsein der Sumerer auf dem Gebiet der "Botanik", "Zoologie", "Geographie" und "Mineralogie" - ein sehr kurioses und wenig bekannte Tatsache. die erst seit kurzem die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern auf sich zieht, die sich mit Wissenschaftsgeschichte befassen.

Sumerische Pädagogen erstellten auch alle Arten von mathematischen Tabellen und stellten Sammlungen von Problemen zusammen, die jeweils mit einer geeigneten Lösung und Antwort versehen waren.

Apropos Linguistik: Zunächst einmal ist festzustellen, dass den zahlreichen Schultafeln nach zu urteilen ein besonderes Augenmerk auf die Grammatik gelegt wurde. Die meisten dieser Tafeln sind lange Listen mit zusammengesetzten Substantiven, Verbformen usw. Dies deutet darauf hin, dass die sumerische Grammatik gut entwickelt war. Später, im letzten Viertel des III. Jahrtausends v. h., als die Semiten von Akkad Sumer nach und nach eroberten, schufen die sumerischen Lehrer die ersten uns bekannten „Wörterbücher“. Tatsache ist, dass die semitischen Eroberer nicht nur die sumerische Schrift übernahmen: Sie schätzten auch die Literatur des alten Sumer sehr, bewahrten und studierten ihre Denkmäler und ahmten sie nach, selbst als Sumerisch eine tote Sprache wurde. Dies war der Grund für die Notwendigkeit von "Wörterbüchern". wo die Übersetzung sumerischer Wörter und Ausdrücke in die Sprache von Akkad gegeben wurde.

Wenden wir uns nun dem zweiten Curriculum zu, das eine literarische Ausrichtung hatte. Die Ausbildung im Rahmen dieses Programms bestand hauptsächlich aus dem Auswendiglernen und Kopieren literarischer Werke der zweiten Hälfte des 3. Jahrtausends v. e .. wenn die Literatur besonders reich war, sowie in Nachahmung von ihnen. Es gab Hunderte solcher Texte, und fast alle waren poetische Werke mit einer Größe von 30 (oder weniger) bis 1000 Zeilen. Gemessen an denen von ihnen. die zusammengestellt und entziffert wurden. diese Werke fielen unter verschiedene Kanons: Mythen und epische Geschichten in Versen, verherrlichende Lieder; sumerische Götter und Helden; Lobeshymnen an die Götter, Könige. weinen; zerstörte, biblische Städte.

Unter den Literarischen Tafeln und ihrem Ilomkop. Viele wurden aus den Ruinen von Sumer geborgen und sind Schulkopien, die von den Händen der Schüler kopiert wurden.

Wir wissen immer noch sehr wenig über die Methoden und Techniken des Unterrichts in den Schulen von Sumer. Am Morgen, als sie zur Schule kamen, zerlegten die Schüler das Tablet, das sie am Vortag geschrieben hatten.

Dann bereitete der ältere Bruder, dh der Assistent des Lehrers, eine NEUE Tafel vor, die die Schüler zu zerlegen und neu zu schreiben begannen. Älterer Bruder. und auch der Schulvater hat anscheinend kaum / die Arbeit der Schüler verfolgt, überprüft, ob sie den Text richtig abgeschrieben haben. Zweifellos hing der Erfolg der sumerischen Schüler zu einem großen Teil von ihrem Gedächtnis ab, Lehrer und ihre Assistenten mussten allzu trockene Wortlisten mit detaillierten Erklärungen begleiten. Tabellen und literarische Texte, die von Studenten kopiert wurden. Aber diese Vorlesungen, die uns beim Studium des wissenschaftlichen und religiösen Denkens und der Literatur der Sumerer von unschätzbarer Hilfe gewesen sein könnten, wurden anscheinend nie niedergeschrieben und sind daher für immer verloren.

Eines ist sicher: Der Unterricht in den Schulen von Sumer hatte nichts mit dem modernen Bildungssystem zu tun, in dem die Aneignung von Wissen weitgehend von Initiative und unabhängiger Arbeit abhängt; der Schüler selbst.

Was die Disziplin angeht. es ging nicht ohne Stock. Das ist durchaus möglich. Ohne sich zu weigern, die Schüler zum Erfolg zu ermutigen, verließen sich die sumerischen Lehrer dennoch mehr auf die beeindruckende Wirkung des Stocks, der sofort keineswegs himmlisch bestraft wurde. Er ging jeden Tag zur Schule und dort von morgens bis abends. Wahrscheinlich wurden im Laufe des Jahres einige Feiertage organisiert, aber wir haben keine Informationen darüber. Die Ausbildung dauerte Jahre, aus dem Kind wurde ein junger Mann. es wäre interessant zu sehen. ob sumerische Studenten die Möglichkeit hatten, einen Beruf oder eine ANDERE Spezialisierung zu wählen. und wenn ja. in welchem ​​Umfang und in welchem ​​Stadium der Ausbildung. Aber darüber, sowie über viele andere Details. Quellen schweigen.

Eine in Sippar. und der andere in Ur. Aber abgesehen davon. dass in jedem dieser Gebäude eine große Anzahl von Tafeln gefunden wurde, unterscheiden sie sich kaum von gewöhnlichen Wohngebäuden, und daher kann unsere Vermutung falsch sein. Erst im Winter 1934/35 entdeckten französische Archäologen in der Stadt Mari am Euphrat (nordwestlich von Nippur) zwei Räume, die in ihrer Lage und Ausstattung eindeutig Schulklassen repräsentieren. Sie bewahrten Bankreihen aus gebrannten Ziegeln, die für einen, zwei oder vier Schüler bestimmt waren.

Aber was dachten die Schüler selbst über die damalige Schule? Um diese Frage zumindest unvollständig zu beantworten. Wenden wir uns dem nächsten Kapitel zu, das einen sehr interessanten Text über das Schulleben in Sumer enthält, der vor fast viertausend Jahren geschrieben, aber erst kürzlich aus zahlreichen Passagen zusammengestellt und endgültig übersetzt wurde. Dieser Text gibt insbesondere eine klare Vorstellung von der Beziehung zwischen Schülern und Lehrern und ist einzigartig zuerst Dokument der Geschichte der Pädagogik.

Sumerische Schulen

Rekonstruktion des sumerischen Hochofens

Babylonische Siegel-2000-1800

Ö

Silbernes Bootsmodell, Damespiel

Der alte Nimrud

Spiegel

Life Sumer, Schreiber

Schreibtafeln

Klassenzimmer in der Schule

Pflugsämaschine, 1000 v

Weinkeller

Sumerische Literatur

Die Legende von Gilgamesh

Sumerische Keramik

Ur

Ur

Ur

Ur

Ur

du

Ur

Ur

Ur

Ur

Ur

Ur

Ur

Ur

Ur

Ur

Uruk

Uruk

Ubeid-Kultur

Kupferrelief mit Darstellung des Imdugud-Vogels aus dem Tempel von El-Ubeid. Sumer

Fragmente von Fresken im Palast von Zimrilim.

Marie. 18. Jahrhundert BC e.

Skulptur des professionellen Sängers Ur-Nin. Marie.

Ser. III Jahrtausend v äh

Ein löwenköpfiges Monster, einer der sieben bösen Dämonen, geboren im Berg des Ostens und hausend in Gruben und Ruinen. Es verursacht Zwietracht und Krankheit unter den Menschen. Sowohl böse als auch gute Genies spielten im Leben der Babylonier eine große Rolle. Ich Jahrtausend v e.

Steingeschnitzte Schale aus Ur.

III Jahrtausend v e.

Silberringe für Eselgeschirr. Grabmal der Königin Pu-abi.

Lv. III Jahrtausend v e.

Der Kopf der Göttin Ninlil - die Frau des Mondgottes Nanna, der Schutzpatronin von Ur

Terrakotta-Figur einer sumerischen Gottheit. Tello (Lagasch).

III Jahrtausend v e.

Statue von Kurlil - Kopf der Getreidespeicher von Uruk Uruk. Frühdynastische Periode, III. Jahrtausend v e.

Gefäß mit dem Bild von Tieren. Susa. Con. IV. Jahrtausend v e.

Steingefäß mit farbigen Einlagen. Uruk (Warka).Con. IV. Jahrtausend v e.

"Weißer Tempel" in Uruk (Warka).

Reetgedecktes Wohnhaus aus der Ubeid-Zeit. Moderne Rekonstruktion. Ctesiphon-Nationalpark

Rekonstruktion eines Privathauses (Innenhof) Ur

Urkönigliches Grab

Leben

Leben

Sumer trägt ein Opferlamm

Herrscher, Adel und Tempel verlangten eine Vermögensrechnung. Um anzuzeigen, wem, wie viel und was gehörte, wurden spezielle Zeichenzeichnungen erfunden. Die Piktographie ist die älteste zeichnerische Schrift.

Keilschrift wurde in Mesopotamien fast 3.000 Jahre lang verwendet. Später geriet sie jedoch in Vergessenheit. Über Dutzende von Jahrhunderten bewahrte die Keilschrift ihr Geheimnis, bis 1835 G. Rawlinson. Englischer Offizier und Liebhaber von Antiquitäten. habe es nicht entschlüsselt. Auf einer steilen Klippe im Iran dasselbe Inschrift in drei alten Sprachen, darunter Altpersisch. Rawlinson las zuerst die Inschrift in dieser Sprache, die er kannte, und schaffte es dann, eine andere Inschrift zu verstehen, indem er mehr als 200 Keilschriftzeichen identifizierte und entzifferte.

Die Erfindung der Schrift war eine der größten Errungenschaften der Menschheit. Das Schreiben ermöglichte es, Wissen zu bewahren, es einer großen Zahl von Menschen zugänglich zu machen. Es wurde möglich, die Erinnerung an die Vergangenheit in Aufzeichnungen (auf Tontafeln, auf Papyrus) zu bewahren, und nicht nur in mündlicher Nacherzählung, die von Generation zu Generation „mundpropaganda“ weitergegeben wurde. Bis heute bleibt das Schreiben das wichtigste Repositorium Information für die Menschheit.

2. Die Geburt der Literatur.

In Sumer wurden die ersten Gedichte geschrieben, die alte Legenden und Geschichten über Helden darstellen. Das Schreiben ermöglichte es, sie in unsere Zeit zu übertragen. So entstand die Literatur.

Das sumerische Gedicht über Gilgamesch erzählt von einem Helden, der es wagte, die Götter herauszufordern. Gilgamesch war der König der Stadt Uruk. Er prahlte vor den Göttern seiner Macht, und die Götter waren zornig auf den stolzen Mann. Sie erschufen Enkidu, einen halb Mensch, halb Bestie, der besessen war riesige Kraft und schickte ihn zum Kampf gegen Gilgamesch. Die Götter haben sich jedoch verrechnet. Die Streitkräfte von Gilgamesch und Enkidu waren gleich. Aus den letzten Feinden sind Freunde geworden. Sie gingen auf Reisen und erlebten viele Abenteuer. Zusammen besiegten sie den schrecklichen Riesen, der den Zedernwald bewachte, und vollbrachten viele andere Heldentaten. Aber der Gott der Sonne wurde wütend auf Enkidu und verurteilte ihn zum Tode. Gilgamesch betrauerte den Tod seines Freundes untröstlich. Gilgamesch erkannte, dass er den Tod nicht besiegen konnte.

Gilgamesch machte sich auf die Suche nach Unsterblichkeit. Auf dem Meeresgrund fand er Gras ewiges Leben. Aber sobald der Held am Ufer eingeschlafen war, fraß die böse Schlange das magische Gras. Gilgamesch konnte sich seinen Traum nie erfüllen. Aber das Gedicht, das von Menschen über ihn geschaffen wurde, machte sein Bild unsterblich.

In der Literatur der Sumerer finden wir eine Darstellung des Sintflutmythos. Die Menschen hörten auf, den Göttern zu gehorchen, und erregten durch ihr Verhalten ihren Zorn. Und die Götter beschlossen, die Menschheit zu vernichten. Aber unter den Menschen gab es einen Mann namens Utnapishtim, der den Göttern in allem gehorchte und ein rechtschaffenes Leben führte. Der Wassergott Ea hatte Mitleid mit ihm und warnte ihn vor einer bevorstehenden Flut. Utnapishtim baute ein Schiff, lud seine Familie, Haustiere und Besitz darauf. Sechs Tage und Nächte raste sein Schiff über die tobenden Wellen. Am siebten Tag ließ der Sturm nach.

Dann ließ Utnapnshtim einen Raben frei. Und der Rabe kehrte nicht zu ihm zurück. Utnapishtim verstand, dass der Rabe die Erde gesehen hatte. Das war der Gipfel des Berges, auf dem das Schiff von Utnapishtim landete. Hier brachte er den Göttern ein Opfer dar. Die Götter haben den Menschen vergeben. Utnapnshtim wurde von den Göttern Unsterblichkeit verliehen. Das Wasser der Flut ging zurück. Seitdem begann sich die menschliche Rasse wieder zu vermehren und neue Länder zu erobern.

Der Mythos der Sintflut existierte bei vielen Völkern der Antike. Er trat in die Bibel ein. Sogar die alten Bewohner Mittelamerikas, die von den Zivilisationen des Alten Ostens abgeschnitten waren, schufen ebenfalls eine Legende über die Sintflut.

3. Kenntnis der Sumerer.

Die Sumerer lernten, Sonne, Mond und Sterne zu beobachten. Sie berechneten ihren Weg durch den Himmel, identifizierten viele Sternbilder und gaben ihnen Namen. Es schien den Sumerern, dass die Sterne, ihre Bewegung und ihr Standort das Schicksal von Menschen und Staaten bestimmen. Sie entdeckten den Tierkreisgürtel – 12 Sternbilder, die sich bilden großer Kreis entlang der die Sonne das ganze Jahr über wandert. Die gelehrten Priester erstellten Kalender, errechneten Daten Mondfinsternisse. Eine der ältesten Wissenschaften, die Astronomie, wurde in Sumer gegründet.

In der Mathematik wussten die Sumerer, wie man mit Zehnern zählt. Aber die Zahlen 12 (ein Dutzend) und 60 (fünf Dutzend) wurden besonders verehrt. Wir verwenden immer noch das Erbe der Sumerer, wenn wir eine Stunde in 60 Minuten, eine Minute in 60 Sekunden, ein Jahr in 12 Monate und einen Kreis in 360 Grad unterteilen.

In Städten Altes Sumer Die ersten Schulen wurden gegründet. In ihnen lernten nur Jungen, Mädchen wurden zu Hause unterrichtet. Die Jungen gingen bei Sonnenaufgang zur Schule. Schulen wurden in Tempeln organisiert. Die Lehrer waren Priester.

Der Unterricht wurde den ganzen Tag fortgesetzt. Keilschrift schreiben, zählen, Geschichten über Götter und Helden erzählen lernen war nicht einfach. Wegen Unwissenheit und Disziplinarverstoß streng bestraft. Wer die Schule erfolgreich abgeschlossen hatte, konnte eine Anstellung als Schreiber, Beamter oder Priester bekommen. Dadurch war es möglich, ohne Armut zu leben.

Trotz der strengen Disziplin wurde die Schule in Sumer mit einer Familie verglichen. Lehrer wurden „Vater“ und Schüler „Söhne der Schule“ genannt. Und in jenen fernen Zeiten blieben Kinder Kinder. Sie liebten es zu spielen und herumzualbern. Archäologen haben Spiele und Spielzeug gefunden, mit denen Kinder früher gespielt haben. Die Jüngeren spielten genauso wie die Kinder von heute. Sie trugen Spielzeug auf Rädern. Interessanterweise wurde die größte Erfindung – das Rad – sofort in Spielzeug umgesetzt.

IN UND. Ukolova, L.P. Marinovich, Geschichte, Klasse 5
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Es entwickelte sich in den Tälern der Flüsse Tigris und Euphrat und existierte seit dem 4. Jahrtausend v. bis Mitte des 6. Jahrhunderts. BC. Anders als die ägyptische Kultur Mesopotamiens war sie nicht homogen, sondern entstand im Prozess der wiederholten Durchdringung mehrerer Ethnien und Völker und war es daher mehrschichtig.

Die Haupteinwohner Mesopotamiens waren im Süden Sumerer, Akkadier, Babylonier und Chaldäer, im Norden Assyrer, Hurriter und Aramäer. größte Entwicklung und Bedeutung erreichte die Kultur von Sumer, Babylonien und Assyrien.

Der Ursprung des sumerischen Ethnos ist immer noch ein Rätsel. Es ist nur bekannt, dass im IV. Jahrtausend v. der südliche Teil Mesopotamiens wird von den Sumerern bewohnt und legt den Grundstein für die gesamte nachfolgende Zivilisation dieser Region. Wie die Ägypter war diese Zivilisation Fluss. Zu Beginn des III. Jahrtausends v. Im Süden Mesopotamiens erscheinen mehrere Stadtstaaten, von denen die wichtigsten Ur, Uruk, Lagash, Jlapca usw. sind. Sie spielen abwechselnd eine führende Rolle bei der Vereinigung des Landes.

Die Geschichte von Sumer kannte mehrere Höhen und Tiefen. XXIV-XXIII Jahrhundert verdienen besondere Erwähnung. BC, wenn die Erhöhung auftritt Semitische Stadt Akkad nördlich von Sumer. Unter der Herrschaft von Sargon dem Alten gelang es Akkad, ganz Sumer unter seine Kontrolle zu bringen. Akkadisch ersetzt Sumerisch und wird zur Hauptsprache in ganz Mesopotamien. Auch die semitische Kunst hat einen großen Einfluss auf die gesamte Region. Im Allgemeinen erwies sich die Bedeutung der akkadischen Zeit in der Geschichte Sumers als so bedeutend, dass einige Autoren die gesamte Kultur dieser Zeit Sumero-Akkadisch nennen.

Kultur von Sumer

Die Grundlage der Wirtschaft von Sumer war die Landwirtschaft mit einem entwickelten Bewässerungssystem. Daher ist klar, warum eines der Hauptdenkmäler der sumerischen Literatur der „Landwirtschaftliche Almanach“ war, der Anweisungen zur Landwirtschaft enthielt – wie man die Bodenfruchtbarkeit erhält und Versalzung verhindert. Es war auch wichtig Viehzucht. Metallurgie. Bereits zu Beginn des III. Jahrtausends v. Die Sumerer begannen mit der Herstellung von Bronzewerkzeugen und Ende des 2. Jahrtausends v. trat in die Eisenzeit ein. Ab der Mitte des III. Jahrtausends v. Die Töpferscheibe wird zur Herstellung von Geschirr verwendet. Andere Handwerke entwickeln sich erfolgreich - Weben, Steinschneiden, Schmieden. Sowohl zwischen den sumerischen Städten als auch mit anderen Ländern - Ägypten, Iran - findet ein umfangreicher Handel und Austausch statt. Indien, die Staaten Kleinasiens.

Es sollte die Wichtigkeit betont werden Sumerische Schrift. Die von den Sumerern erfundene Keilschrift erwies sich als die erfolgreichste und effektivste. Verbessert im II. Jahrtausend v. Phönizier bildete es die Grundlage fast aller modernen Alphabete.

System religiöse und mythologische Vorstellungen und Kulte Sumer erinnert teilweise an das Ägyptische. Insbesondere enthält es auch den Mythos eines sterbenden und wiederauferstehenden Gottes, der der Gott Dumuzi ist. Wie in Ägypten wurde der Herrscher des Stadtstaates zum Nachkommen eines Gottes erklärt und als irdischer Gott wahrgenommen. Gleichzeitig gab es bemerkenswerte Unterschiede zwischen dem sumerischen und dem ägyptischen System. So erlangte bei den Sumerern der Bestattungskult, der Glaube an das Leben nach dem Tod, keine große Bedeutung. Ebenso wurden die Priester unter den Sumerern nicht zu einer besonderen Schicht, die eine große Rolle im öffentlichen Leben spielte. Im Allgemeinen scheint das sumerische Glaubenssystem weniger komplex zu sein.

In der Regel hatte jeder Stadtstaat seinen eigenen Schutzgott. Es gab jedoch Götter, die in ganz Mesopotamien verehrt wurden. Dahinter standen jene Naturgewalten, deren Bedeutung für die Landwirtschaft besonders groß war - Himmel, Erde und Wasser. Dies waren der Himmelsgott An, der Erdgott Enlil und der Wassergott Enki. Einige Götter wurden mit einzelnen Sternen oder Konstellationen in Verbindung gebracht. Es ist bemerkenswert, dass das Piktogramm eines Sterns in der sumerischen Schrift den Begriff „Gott“ bedeutete. Sehr wichtig in der sumerischen Religion hatte eine Muttergöttin, die Schutzpatronin der Landwirtschaft, Fruchtbarkeit und Geburt. Es gab mehrere solcher Göttinnen, eine davon war die Göttin Inanna. Patronin der Stadt Uruk. Einige Mythen der Sumerer – über die Erschaffung der Welt, die Sintflut – hatten einen starken Einfluss auf die Mythologie anderer Völker, einschließlich christlicher.

In Sumer war die führende Kunst die Architektur. Im Gegensatz zu den Ägyptern kannten die Sumerer keine Steinbauweise und alle Bauwerke wurden aus rohen Ziegeln erstellt. Aufgrund des sumpfigen Geländes wurden Gebäude auf künstlichen Plattformen - Böschungen - errichtet. Ab der Mitte des III. Jahrtausends v. Die Sumerer waren die ersten, die Bögen und Gewölbe im Bauwesen weit verbreitet verwendeten.

Die ersten architektonischen Denkmäler waren zwei Tempel, Weißer und Roter, die in Uruk (Ende des 4. Jahrtausends v. Chr.) entdeckt und den Hauptgottheiten der Stadt gewidmet waren - dem Gott Anu und der Göttin Inanna. Beide Tempel haben einen rechteckigen Grundriss mit Vorsprüngen und Nischen, die mit Reliefbildern im "ägyptischen Stil" verziert sind. Ein weiteres bedeutendes Denkmal ist der kleine Tempel der Fruchtbarkeitsgöttin Ninhursag in Ur (XXVI Jahrhundert v. Chr.). Es wurde mit den gleichen architektonischen Formen gebaut, aber nicht nur mit Reliefs, sondern auch mit runden Skulpturen verziert. In den Nischen der Wände befanden sich Kupferfiguren von gehenden Grundeln, und auf den Friesen waren Hochreliefs von liegenden Grundeln. Am Eingang des Tempels stehen zwei Löwenstatuen aus Holz. All dies machte den Tempel festlich und elegant.

In Sumer entwickelte sich eine besondere Art von Kultgebäude - ein Ziggurag, ein abgestufter Turm mit rechteckigem Grundriss. Auf der oberen Plattform der Zikkurat befand sich normalerweise ein kleiner Tempel - "die Wohnung des Gottes". Die Zikkurat spielte jahrtausendelang ungefähr die gleiche Rolle wie die ägyptische Pyramide, aber im Gegensatz zu letzterer war sie kein Jenseitstempel. Die berühmteste war die Zikkurat („Tempelberg“) in Ur (XXII-XXI Jahrhundert v. Chr.), die Teil eines Komplexes aus zwei großen Tempeln und einem Palast war und drei Plattformen hatte: schwarz, rot und weiß. Nur die untere, schwarze Plattform ist erhalten, aber auch in dieser Form macht die Zikkurat einen grandiosen Eindruck.

Skulptur in Sumer war weniger entwickelt als die Architektur. In der Regel hatte es einen kultischen, "einweihenden" Charakter: Der Gläubige stellte eine auf seine Bestellung gefertigte, meist kleine Figur in den Tempel, die sozusagen für sein Schicksal betete. Die Person wurde bedingt, schematisch und abstrakt dargestellt. ohne Rücksicht auf Proportionen und ohne Porträtähnlichkeit zum Modell, oft in der Pose eines Gebets. Ein Beispiel ist eine weibliche Figur (26 cm) aus Lagash, die überwiegend gemeinsame ethnische Merkmale aufweist.

In der akkadischen Zeit verändert sich die Skulptur erheblich: Sie wird realistischer, erhält individuelle Züge. Das berühmteste Meisterwerk dieser Zeit ist der Kupferkopf von Sargon dem Alten (XXIII. Jahrhundert v. Chr.), der die einzigartigen Charakterzüge des Königs perfekt zum Ausdruck bringt: Mut, Wille, Strenge. Dieses an Ausdruckskraft seltene Werk ist von modernen kaum zu unterscheiden.

Sumerisch erreichte ein hohes Niveau Literatur. Das bedeutendste literarische Denkmal neben dem oben erwähnten „Landwirtschaftlichen Almanach“ war das Gilgamesch-Epos. Dieses epische Gedicht erzählt von einem Mann, der alles sah, alles erlebte, alles wusste und kurz davor stand, das Geheimnis der Unsterblichkeit zu lüften.

Bis zum Ende des III. Jahrtausends v. Sumer verfällt allmählich und wird schließlich von Babylonien erobert.

Babylonien

Seine Geschichte ist in zwei Perioden unterteilt: die Antike, die die erste Hälfte des 2. Jahrtausends vor Christus umfasst, und die Neue, die in die Mitte des 1. Jahrtausends vor Christus fällt.

Das alte Babylonien erreicht seinen höchsten Aufstieg unter dem König Hammurabi(1792-1750 v. Chr.). Aus seiner Zeit sind zwei bedeutende Denkmäler erhalten. Der erste ist Gesetze von Hammurabi wurde zum herausragendsten Denkmal des antiken östlichen Rechtsdenkens. 282 Artikel des Gesetzbuches decken fast alle Aspekte des Lebens der babylonischen Gesellschaft ab und bilden Zivil-, Straf- und Verwaltungsrecht. Das zweite Denkmal ist eine Basaltsäule (2 m), die König Hammurabi selbst darstellt, der vor Shamash, dem Gott der Sonne und der Gerechtigkeit, sitzt, sowie einen Teil des Textes des berühmten Kodex.

Unter dem König erreichte Neubabylonien seinen höchsten Höhepunkt Nebukadnezar(605-562 v. Chr.). Unter ihm wurden berühmt gebaut "Die hängenden Gärten von Babylon", zu einem der sieben Weltwunder werden. Sie können als grandioses Denkmal der Liebe bezeichnet werden, da sie vom König seiner geliebten Frau geschenkt wurden, um ihre Sehnsucht nach den Bergen und Gärten ihrer Heimat zu lindern.

Nicht weniger berühmtes Denkmal ist auch Turm von Babylon. Es war die höchste Zikkurat Mesopotamiens (90 m), bestehend aus mehreren übereinander gestapelten Türmen, auf deren Spitze die Heilige und sie von Marduk, dem Hauptgott der Babylonier, standen. Als Herodot den Turm sah, war er von seiner Größe schockiert. Sie wird in der Bibel erwähnt. Als die Perser Babylonien (VI Jahrhundert v. Chr.) eroberten, zerstörten sie Babylon und alle darin befindlichen Denkmäler.

Die Errungenschaften Babyloniens verdienen besondere Erwähnung. Gastronomie Und Mathematik. Die babylonischen Sterngucker berechneten mit erstaunlicher Genauigkeit die Zeit des Mondumlaufs um die Erde, erstellten einen Sonnenkalender und eine Karte des Sternenhimmels. Die Namen der fünf Planeten und zwölf Sternbilder des Sonnensystems sind babylonischen Ursprungs. Astrologen gaben den Menschen Astrologie und Horoskope. Noch beeindruckender waren die Erfolge der Mathematiker. Sie legten die Grundlagen der Arithmetik und Geometrie, entwickelten ein „Positionssystem“, bei dem der Zahlenwert eines Zeichens von seiner „Position“ abhängt, wussten Potenzen zu quadrieren und Quadratwurzeln zu ziehen, erstellten geometrische Formeln zur Vermessung von Land.

Assyrien

Die dritte mächtige Macht Mesopotamiens – Assyrien – entstand im 3. Jahrtausend v. Chr., erreichte aber ihren Höhepunkt in der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Assyrien war arm an Ressourcen, gewann aber aufgrund seiner geografischen Lage an Bedeutung. Sie fand sich an der Kreuzung von Karawanenrouten wieder, und der Handel machte sie reich und groß. Die Hauptstädte Assyriens waren nacheinander Assur, Kalah und Ninive. Bis zum 13. Jahrhundert. BC. es wurde das mächtigste Imperium im gesamten Nahen Osten.

In der künstlerischen Kultur Assyriens – wie in ganz Mesopotamien – war die Kunst führend die Architektur. Die bedeutendsten Baudenkmäler waren der Palastkomplex von König Sargon II. in Dur-Sharrukin und der Palast von Ashur-banapala in Ninive.

Der Assyrer Erleichterungen, Dekoration des Palastgeländes, dessen Grundstücke Szenen aus dem königlichen Leben waren: religiöse Zeremonien, Jagd, militärische Ereignisse.

Eines der besten Beispiele für assyrische Reliefs ist die „Große Löwenjagd“ aus dem Palast von Ashurbanapal in Ninive, wo die Szene, die die verwundeten, sterbenden und getöteten Löwen darstellt, von tiefer Dramatik, scharfer Dynamik und lebendigem Ausdruck erfüllt ist.

Im 7. Jahrhundert BC. der letzte Herrscher von Assyrien, Ashur-banapap, schuf in Ninive einen prächtigen Bibliothek, mit mehr als 25.000 Keilschrifttafeln aus Ton. Die Bibliothek ist die größte im gesamten Nahen Osten geworden. Es enthielt Dokumente, die sich mehr oder weniger auf ganz Mesopotamien bezogen. Unter ihnen wurde das oben erwähnte „Gilgamesch-Epos“ aufbewahrt.

Mesopotamien ist wie Ägypten zu einer wahren Wiege der menschlichen Kultur und Zivilisation geworden. Schon die sumerische Keilschrift und die babylonische Astronomie und Mathematik reichen aus, um von der herausragenden Bedeutung der mesopotamischen Kultur zu sprechen.