Generäle des Tschetschenienkrieges: Nachnamenliste, Kurzbiografie und Foto. General Troshev: Was ist mit dem Helden des Tschetschenienkrieges passiert?

1991 brach die Sowjetunion zusammen, ein riesiges Land, das ein Sechstel des Landes einnahm. Es kam zu einer Neubewertung der Werte der ehemaligen „Untergebenen“, die zu eigenständigen Subjekten der internationalen Beziehungen wurden. An alte Missstände wurde erinnert, Ansprüche gegen Nachbarn tauchten auf. Dies führte zu sechs großen Kriegen, 20 militärischen Zusammenstößen und Hunderten von Konflikten aus interethnischen und interreligiösen Gründen. Das Buch bietet einen klaren und ideologischen Überblick über die Informationen, die zum Verständnis des Wesens postsowjetischer Konflikte erforderlich sind.

Russische Generäle, die an den Tschetschenienkriegen teilnahmen

Rohlin Lew Jakowlewitsch

Geboren am 6. Juni 1947 in der Stadt Aralsk, Region Kzyl-Orda der Kasachischen SSR. 1970 schloss er die Taschkent Combined Arms Command School mit einer Goldmedaille ab, der Akademie. M. V. Frunze (mit Auszeichnung), 1993 - Akademie des Generalstabs.

1982–1984 diente in Afghanistan.

Seit Juni 1993 - Kommandeur des 8. Wolgograder Armeekorps und Chef der Wolgograder Garnison.

Vom 1. Dezember 1994 bis Februar 1995 leitete er die nördliche Gruppierung der Bundestruppen in Tschetschenien.

Im Dezember 1995 wurde Rokhlin in der 6. Einberufung in die Staatsduma der Russischen Föderation gewählt.

General Lev Rokhlin wurde in der Nacht vom 2. auf den 3. Juli 1998 in einem Traum mit seiner eigenen 5,45-mm-PSM-Prämienpistole getötet, die später in der Nähe seines Hauses gefunden wurde.

Die Generalstaatsanwaltschaft Russlands beschuldigte seine Frau Tamara Rokhlina, dieses Verbrechen begangen zu haben. Sie gestand die Tat zunächst, änderte jedoch später ihre Aussage und sagte, sie habe sich unter Druck und aus Angst um ihre Familie verleumdet.

Schamanow Wladimir Anatoljewitsch

Geboren am 15. Februar 1957 in der Stadt Barnaul Altai-Territorium in einer berufstätigen Familie. 1978 absolvierte er die Ryazan Higher Airborne Command School. Von 1978 bis 1995 diente er bei den Luftlandetruppen und stieg vom Zugführer zum Divisionsstabschef auf. Nach dem College befehligte er einen selbstfahrenden Artilleriezug des Fallschirmjägerregiments der Division Pskow, dann einen Zug und eine Kompanie der RVVDKU. 1985 wurde er für die erfolgreiche Führung einer Kompanie durch persönliche Entscheidung des Kommandeurs der Luftlandetruppen zum Bataillonskommandeur (unter Umgehung des Postens des Stabschefs des Bataillons) des 104. Regiments der 76. Luftlandedivision ernannt ( Pskow).

1986–1989 - Studium an der Frunze-Akademie. 1990 wurde er zum stellvertretenden Kommandeur des 300. Regiments der 98. Luftlandedivision (Kischinjow) ernannt. Von 1991 bis 1994 kommandierte er das 28. Regiment (Kirovabad, Aserbaidschanische SSR). 1993 gelang ihm der erfolgreiche Abzug des Regiments aus Aserbaidschan in die Stadt Uljanowsk.

1994 wurde er zum Stabschef der 7. Luftlandedivision (Noworossijsk) ernannt. Im März 1995 leitete er die Einsatzgruppe der in Tschetschenien kämpfenden 7. Luftlandedivision.

Im Mai 1995 wurde er schwer verwundet (mehrere Schrapnellwunden), weigerte sich jedoch, in Rostow ins Krankenhaus eingeliefert zu werden, und kehrte zum Dienst zurück. Im September 1995 wurde Oberst V. Schamanow zum stellvertretenden Kommandeur der 58. Armee ernannt und fungierte als stellvertretender Kommandeur der Gruppierung des Verteidigungsministeriums in Tschetschenien für Militäreinsätze.

Im April 1996 wurde Generalmajor V. Schamanow zum Kommandeur der Gruppierung des Verteidigungsministeriums in Tschetschenien ernannt. Am 31. Juli gibt er sein Amt auf und geht zum Studium an die Akademie des Generalstabs.

Im August 1999 wurde er zum Kommandeur der 58. Armee (Wladikawkas) ernannt. Die Armee wird in Botlikh empfangen und wehrt sofort die Aggression der tschetschenischen Kämpfer ab, die in Dagestan einmarschierten. Seit Oktober 1999 - Kommandeur der gemeinsamen Gruppierung der Bundeskräfte in Tschetschenien „West“.

Surowikin Sergej Wladimirowitsch

Geboren 1966 in der Stadt Nowosibirsk in einer Angestelltenfamilie. Nach dem Abschluss durchschnittlich Bildungseinrichtung 1987 trat er in die Oberkommandoschule für kombinierte Waffen Omsk ein und schloss diese mit einer Goldmedaille ab, 1995 erhielt er Auszeichnungen von der M.V.-Frunse-Militärakademie und der Militärakademie des Generalstabs der Streitkräfte Russische Föderation in 2002.

Er begann seine Offizierslaufbahn bei den Spezialeinheiten, in denen er internationale Einsätze auf dem Territorium der Republik Afghanistan verrichtete. Er durchlief alle wichtigen militärischen Positionen vom Kommandeur eines motorisierten Schützenzuges bis zum Kommandeur der kombinierten Waffenarmee des Moskauer Militärbezirks. Während seiner Dienstzeit wechselte er mehrere Bezirke und Garnisonen – die Wolgaregion, den Ural, Nordkaukasus, Die Republik Tadschikistan.

Igor Prokopenko zitiert in seinem Buch bisher unbekannte dokumentarische Fakten und Aussagen von Teilnehmern und Augenzeugen des Tschetschenienkrieges. Der Autor lädt dazu ein, einen neuen Blick darauf zu werfen tragische Ereignisse dieser Krieg. Warum ist unserem Land eine so schreckliche Tragödie widerfahren? Warum hat die Regierung so viele Fehler gemacht? Warum war dieser Krieg im Hinblick auf das Ausmaß an Dummheit, Verrat, Korruption und Zynismus beispiellos? Die Hauptfiguren in diesem Krieg waren laut Autor einfache Soldaten und Offiziere, die die Verantwortung für die getroffenen Entscheidungen übernahmen und gegen die Charta und manchmal sogar gegen die Befehle höherer Militärbeamter verstießen. Ein Militärjournalist enthüllt die geheimen Quellen der Tragödie Hauptrolle spielte den Verrat des „Kreml-Adels“, Analphabetismus und Feigheit der höchsten Ränge. Warum ist es so wichtig, die Wahrheit über den Tschetschenienkrieg zu erfahren? Die Antwort finden Sie in diesem Buch...

Eine Serie: Militärgeheimnis mit Igor Prokopenko

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von der Liter Company.

Generäle und ihre Armee

29. November 1994. Dienstag. Mitglieder des russischen Sicherheitsrats versammeln sich im Kreml zu einer Dringlichkeitssitzung: Präsident Boris Jelzin, Premierminister Viktor Tschernomyrdin, Staatsduma-Chef Iwan Rybkin und Vorsitzender des Föderationsrates Wladimir Schumeiko. Darüber hinaus nehmen an der Sitzung die Leiter aller Energieabteilungen und Sonderdienste teil. Auf der Tagesordnung steht nur eine Frage: Krieg in Tschetschenien beginnen oder nicht. Verteidigungsminister Pawel Gratschow hält einen Bericht zu diesem Thema vor.

Ich traf mich mit einigen Teilnehmern dieses Treffens sowie mit den Leuten, die die dort getroffenen Entscheidungen umsetzen sollten. Das hat er mir gesagt Oberbefehlshaber der Bodentruppen Wladimir Semjonow:

„Diese Entscheidung wurde hinter den Kulissen getroffen. Gratschow sprach vor dem Sicherheitsrat und überzeugte den Präsidenten davon, dass wir bereit sind und dass wir dort für Ordnung sorgen werden.“

Pavel Grachev selbst hat seine eigene Version der Ereignisse. Nach seinem Bericht begannen die Mitglieder des Sicherheitsrats mit der Abstimmung. Alle Anwesenden stimmten für den Truppeneinmarsch in Tschetschenien. Alle außer ihm.

Im Gespräch mit mir Verteidigungsminister Pawel Gratschow angegeben:

„Ich war der Einzige, der sich auf diesem unglückseligen Sicherheitsrat gegen Militäreinsätze in Tschetschenien ausgesprochen hat. Ich erinnere mich Premierminister Tschernomyrdin, einmal waren wir in einer sehr gute Beziehungen Er sagte: „Boris Nikolajewitsch, so einen Minister brauchen wir nicht, lasst uns ihn schnell ändern.“ Er hat Angst, nach Tschetschenien zu gehen.“ Dann kündigte Boris Nikolajewitsch eine zehnminütige Pause an und lud Tschernomyrdin, Lobow und den Sekretär des Sicherheitsrats Schumeiko in sein Büro ein. 10 Minuten vergingen, wir setzten uns wieder hin und Boris Nikolajewitsch verkündete: „Pawel Sergejewitsch, wir haben beschlossen, Sie nicht zu entlassen, aber Sie müssen innerhalb von zwei Wochen einen Plan für den Truppentransport nach Tschetschenien ausarbeiten und zunächst die Führung leiten.“ So ist es passiert.

Grachev hätte wahrscheinlich ablehnen und gehen können. Aber... es bedeutete, Jelzin zu verraten, der ihn zum Verteidigungsminister machte. Daher akzeptierte Gratschow die Spielregeln: Er blieb auf dem Vorsitz des Verteidigungsministers, trug dafür aber die gesamte Verantwortung für den Krieg.

Einen Tag nach der geheimen Sitzung des Sicherheitsrats unterzeichnete Präsident Jelzin ein Dekret „Über Maßnahmen zur Stärkung von Recht und Ordnung im Nordkaukasus“, in dem er alle Militanten aufforderte, ihre Waffen abzugeben. Bis zum 15. Dezember... Dieses „zweiwöchige Ultimatum“, wie Historiker es später nannten, hatte die Wirkung einer explodierenden Bombe auf dem Territorium Tschetscheniens und zwang die Militanten nicht zur Kapitulation, sondern im Gegenteil zum Kauf von Waffen . Am 11. Dezember 1994 erhielten russische Truppen den Befehl, ohne das Ende des Ultimatums abzuwarten, in das Gebiet Tschetscheniens einzudringen.

1994 Grosny. Von hier aus, vom Bahnhof der Stadt, transportieren täglich Personenzüge Tausende hastig versammelte und schlecht gekleidete Menschen ab. Sie alle sind Russen, Einwohner der Stadt, die niemals dorthin zurückkehren können.

Dass in Tschetschenien fast jeder Tschetschene eine Waffe besitzt, dass sie Russen ausrauben und töten, war im Kreml bekannt. Sie wussten auch, dass Tschetschenien sich auf eine Abspaltung von Russland vorbereitete und dass das Land in diesem Fall einfach auseinanderfallen würde. Aus diesem Grund besuchten in nur wenigen Jahren fast alle wichtigen Politiker und prominenten Generäle die Republik. Zwar besuchten sie alle heimlich Tschetschenien. Jeder von ihnen versuchte, mit Dschochar Dudajew zu verhandeln. Auch der Kommandeur der Luftwaffe, General der Armee Pjotr ​​Deinekin, auf den der Kreml besondere Hoffnungen setzte, versuchte mit ihm zu verhandeln. Schließlich kannte er Dudajew besser als andere: Mehrere Jahre lang stand der General der Sowjetarmee, der Kommandeur der schweren Bomberdivision, Dschochar Dudajew, unter seiner direkten Aufsicht und galt als einer der besten Kommandeure.

Ich traf mich mit Oberbefehlshaber der Luftwaffe Pjotr ​​Deinekin. Hier ist, was er mir erzählt hat:

„Nun, Dudayev empfing mich mit Respekt, wie in der Vergangenheit sein Chef. Er weigerte sich jedoch kategorisch, in die Armee zurückzukehren, mit der Begründung, dass er vom tschetschenischen Volk gewählt worden sei und nicht gegen dessen Willen vorgehen könne. Ich flog dorthin mit Boris Wsewolodowitsch Gromow, dem damaligen stellvertretenden Verteidigungsminister, und mit Gratschow Pawel Sergejewitsch.

Verteidigungsminister Pawel Gratschow traf sich auch mit Dschochar Dudajew. Und ... auch heimlich. Er besuchte Grosny 6 (!) Mal. Aber... Diese Treffen brachten keine ernsthaften Ergebnisse. Jeder brauchte einen Krieg. Kompromisse passten niemandem mehr.

Bezeugt Der russische Verteidigungsminister Pawel Gratschow:

„Ich sage: „Dzhokhar, hör auf mit diesem ganzen Geschäft.“ Kündigen Sie an, dass Sie mehr nachdenken, Kompromisse finden müssen, Ihre politischen Berater zu uns schicken und sie die Angelegenheit mit unserem Minister für nationale Politik klären lassen müssen.“ Und er sagt zu mir: „Es wird schon spät.“

Dieses Treffen war der letzte Versuch, einen Krieg zu verhindern. Es geschah, als der russische Generalstab bereits einen Plan für den Truppentransport nach Tschetschenien entwickelt hatte. Armeegeneral Wladimir Semjonow diente damals als Oberbefehlshaber der Bodentruppen. Er sollte die Leitung der Operation übernehmen. Dem Plan zufolge sollten russische Truppen am 11. Dezember in Tschetschenien einmarschieren. Aus drei Richtungen: von Mosdok durch Ossetien, von Wladikawkas durch Inguschetien und von Kisljar – aus dem Gebiet von Dagestan.

Im Gespräch mit mir Oberbefehlshaber der russischen Bodentruppen Wladimir Semenow erinnert:

„Der vom Generalstab entwickelte Plan bestand aus einer Karte mit drei eingezeichneten Routen. Und es gab in dieser Hinsicht nichts anderes. Als ich den Bezirkskommandanten fragte: „Was ist das? Wissen Sie nicht, wie der Einsatzplan aussehen soll?“ - Er sagte mir: „Ich weiß, aber sehen Sie: Es wurde vom Generalstabschef unterzeichnet und vom Verteidigungsminister genehmigt.“

Warum das Militär keine Zeit hatte, einen Plan auszuarbeiten, der alle Anforderungen erfüllt, ist verständlich. In zwei Wochen konnte nichts anderes getan werden. Aber... Pawel Gratschow akzeptierte Jelzins Bedingungen und hielt sich nicht mehr für berechtigt, sein gegenüber dem Oberbefehlshaber gegebenes Wort zu brechen.

Nur 9 Tage vor dem Sturm auf Grosny ereignete sich im Verteidigungsministerium ein unglaubliches Ereignis: Der Verteidigungsminister entließ alle seine Stellvertreter!

21. Dezember 1994. Verteidigungsminister Pawel Gratschow flog nach Mozdok und hielt ein Treffen ab. Hauptfrage- wer wird die Truppengruppierung in Tschetschenien leiten?

Seltsamerweise das Wichtigste Figuren die offiziell für die Stelle in Betracht gezogen wurden. Erst heute, nach fast 18 Jahren, lässt sich mit Sicherheit sagen: Sie waren nur deshalb nicht bei dem Treffen, weil sie sich alle unter verschiedenen Vorwänden weigerten, die Operation zu leiten!

Pawel Gratschow erinnerte sich, wie alles passierte:

„Alle meine Stellvertreter haben mich praktisch betrogen. Man wollte die Führung nicht anführen, da er von der ersten Minute an mit dem Truppeneinmarsch nicht einverstanden war. Ein anderer sagte, er sei bereits müde. Der dritte bezog sich auf die Tatsache, dass sein Herz in Afghanistan krank geworden sei. Der Befehlshaber der Truppen des Bezirks stimmte zu, aber zu Beginn der Indienststellung begann er seine Untergebenen so sehr anzuschreien und zu beschimpfen, dass ich nicht einmal die Hälfte seiner Gespräche über die „Abhörung“ verstehen konnte. Ich verstand überhaupt nicht, wovon er sprach. Ich habe ihn dann zu mir eingeladen, sage ich – du bist krank geworden, lass uns ins Krankenhaus gehen. Es gab auch einen General, der die Bodentruppen befehligte, und ich beschloss erwartungsgemäß, ihn zu ernennen, aber er sagte, seine Frau sei Tschetschene, er könne nicht ... Er weinte sogar ... "

Laut Pavel Grachev handelt es sich bei diesem General um den Oberbefehlshaber der Bodentruppen Wladimir Semjonow. Er war tatsächlich mit einer Tschetschenin verheiratet und stammte selbst aus Karatschai-Tscherkessien. Es ist nicht bekannt, wie sehr Pawel Gratschow übertreibt, aber etwas anderes ist sicher bekannt: Semjonow wurde seines Postens enthoben, „wegen Handlungen, die die Ehre und Würde eines Militärangehörigen diskreditieren und mit seiner Position unvereinbar sind“. Der russische Präsident ließ ihn frei.

Worin die „diskreditierenden“ und „unvereinbaren“ Handlungen des Oberbefehlshabers bestanden, ist noch unbekannt. Wladimir Semenow selbst äußert sich zurückhaltend zu diesem Thema.

Im Gespräch mit mir Wladimir Semenowäußerte bei dieser Gelegenheit nur einen Satz:

„Ich war nicht in Tschetschenien, hier ist meine persönliche Einstellung zu diesen Ereignissen.“

Keiner der Leiter der Militärabteilung wollte die Verantwortung für die Umsetzung des Befehls des Oberbefehlshabers übernehmen.

Jeder weigerte sich unter unterschiedlichen Vorwänden. Er hat also tatsächlich den Eid gebrochen. Man kann sich leicht vorstellen, was einem General widerfahren wäre, der es beispielsweise in den harten Dreißigern und sogar in den stagnierenden Siebzigern nicht gewagt hätte, dem Befehl des Obersten zu folgen. Doch 1994 war im neuen Russland alles anders. Und jeder Inhaber des Generalbüros hat verstanden: Wer sich weigert, in den Krieg zu ziehen, riskiert im schlimmsten Fall seine Entlassung. Mit einer Generalspension, einer Generalswohnung und einer Datscha.

Vielleicht wurde deshalb der „nicht beneidenswerte“ Posten aufgegeben: der Oberbefehlshaber der Bodentruppen, General der Armee Wladimir Semenow, und die Stellvertreter von Pawel Gratschow – Waleri Mironow, Georgi Kondratjew. Laut Anatoly Shkirko lehnte nach einem kleinen Befehl auch der Kommandeur des Nordkaukasischen Militärbezirks, Generaloberst Alexei Mityukhin, ab.

Im Gespräch mit mir Anatoly Shkirko erinnert:

„Er weigerte sich zu handeln, das ist alles. Vielleicht für eine Woche. Dann sagte er: „Ich werde nicht befehlen.“ In dieser Zeit unterzeichnete er kein einziges Dokument. Rechtlich gesehen kein einziger Kampfbefehl. Er war damals Kommandeur des Nordkaukasischen Bezirks.

Die letzte Person, die Verteidigungsminister Pawel Gratschow zum Kommandeur der Operation zur Erstürmung Grosnys zu ernennen versuchte, war Eduard Worobjow, der erste stellvertretende Kommandeur der Bodentruppen. Pavel Grachev betrachtete seine Weigerung als Verrat.

Während unseres Treffens Pawel Gratschow Den Verlauf seines Gesprächs mit General Worobjow beschrieb er wie folgt:

„Dann schlug ich Worobjow vor, ich sage: „Hier, Eduard Arkadjewitsch, leiten Sie bitte die Gruppe.“ Du bist ein erfahrener Kamerad und kannst führen. Und er sagt mir: „Ich werde nicht führen.“ Ich fragte warum? „Weil die Truppe nicht vorbereitet ist.“ Ich sage: „Warum bist du nicht vorbereitet, Liebes? Wie viele Tage lang haben Sie mir berichtet, dass die Truppen bereit sind, aber die Truppen sind, wie sich herausstellt, nicht vorbereitet!

Heute Generaloberst Worobjow behauptet: Pavel Grachev hat kein Recht auf solche Worte. Der ehemalige stellvertretende Kommandeur der Bodentruppen ist fest davon überzeugt, dass die Verantwortung für die Ausbildung der Truppen nichts mit ihm zu tun hat.

Hier ist, was er mir erzählt hat Generaloberst Worobjow:

"Nun was soll ich sagen? Das stimmt natürlich nicht. Die wahre Lüge. An der Vorbereitung der Operation war kein Worobjow beteiligt. Ich kann nachweisen, dass ich eine Woche zuvor im Leningrader Militärbezirk studiert habe. Und davor teilte uns der Oberbefehlshaber (Wladimir Semenow) mit, dass es Empfehlungen gebe, sich nicht in den Nordkaukasischen Militärbezirk einzumischen.“

Es stellte sich heraus, dass am Vorabend des Krieges niemand an irgendetwas beteiligt war und niemand für irgendetwas verantwortlich war. Aber die Armee lebte IMMER unter dem Kommando dieser Generäle. Sie waren es, die über Übungen und Schüsse berichteten, über „Kampfkoordination, über erfolgreiche Kampf- und politische Ausbildung“ ... Eine Woche vor dem Sturm auf Grosny erwiesen sich all diese Berichte als jahrelange Fiktion.

Ich bringe Kommentare General Konstantin Pulikovsky:

„Ich werde Ihnen ein Beispiel geben. Auf Befehl, das Feuer zu eröffnen, eröffnete die Artillerie innerhalb von 40 Minuten das Feuer auf ein ungeplantes Ziel! Der erste Schuss wurde abgefeuert, als sich das Ziel bereits entfernte. Und nach allen Maßstäben muss man höchstens in eine Minute passen – in zwei ...“

Die Armee war nicht kriegsbereit. Das ist nur so, dass ihre Generäle sich weigern könnten, in den Krieg zu ziehen, aber normale Soldaten und Offiziere – nein. Infolgedessen am Vorabend einer ernsthaften Prüfung russische Armee wurde praktisch enthauptet. Trotzdem musste Verteidigungsminister Pawel Gratschow so tun, als ob alles nach Plan liefe.

30. Dezember auf dem Flugplatz Mozdok für mich persönlich Pawel Gratschow sagte die folgenden Worte. Hier ist eine wörtliche Abschrift:

„Obwohl wir unsere Maßnahmen nicht erzwingen, hoffen wir dennoch auf Besonnenheit, dass sie eine weiße Flagge hissen. Selbst wir Militärs wollen nicht zu viel Blut. Obwohl wir diese Aufgabe schon vor ein paar Tagen hätten erledigen können.“

Diese Worte äußerte Verteidigungsminister Gratschow genau einen Tag vor Beginn des Angriffs auf Grosny. Obwohl er sicherlich wusste, dass die gut bewaffneten und entschlossenen Militanten nicht kapitulieren würden.

31. Dezember 1994. 6 Uhr morgens. Kolonnen von Bundestruppen begannen sich in Richtung Grosny zu bewegen. Dem Plan zufolge sollten Truppen in vier Richtungen in die Stadt eindringen: Osten, Westen, Nordosten und Norden. In dieser Truppengruppierung „Nord“ marschierte das 81. Samara-Regiment.

Bezeugt Stabschef des 81. Regiments Semyon Burlakov:

„Die Aufgabe war folgende. Das erste Angriffskommando sollte die Kontrolle über den Bahnhof übernehmen. Und die zweite Angriffsabteilung sollte die Kontrolle über den Platz übernehmen, Dudajews Palast einnehmen und, wie Kwaschnin sagte, ein Banner auf den Ruinen von Dudajews Palast hissen und angesehenen Kämpfern Befehle und Medaillen überreichen.

Burlakov selbst begleitete die erste Angriffsabteilung. Um 7 Uhr morgens gelang es der Abteilung, den Flughafen Severny zu besetzen, und nachdem sie mehrere Brücken in der Nähe des Flusses Neftjanka geräumt hatte, begann sie, sich in Richtung Stadtzentrum zu bewegen. Doch unerwartet geriet die Abteilung unter heftigen Beschuss der Militanten. Um ihren Widerstand zu brechen, beschloss das Kommando, das Viertel mit Artillerie zu beschießen. Dazu müssen Sie jedoch die gesamte Säule nach hinten ziehen. Die erste Angriffsabteilung erhielt den Befehl: Vollverteidiger.

Über das, was danach geschah Semjon Burlakow erinnerte sich wie Alptraum:

„Während des Personalmangels haben wir völlig ungeschulte Fahrer-Mechaniker bekommen, die für die gesamte Zeit zuständig waren Sommerzeit Man könnte sagen, dass das Training um das BMP herumging und nicht darauf fuhr. Sie konnten nur das Auto starten und losfahren, nichts anderes konnten sie tun. Und als das Regiment mit der Rückeroberung begann, kam es zu einem schrecklichen Gedränge. Autos fuhren über und türmten sich buchstäblich übereinander.

Mitten im Zentrum von Grosny blieb ein Konvoi russischer Truppen im Stau stecken. Darauf reagierte Feldkommandant Aslan Maschadow, ein ehemaliger Oberst der Sowjetarmee, sofort. Auf seinen Befehl hin begannen die Militanten, sich dem Zentrum zu nähern. Die geringste Verzögerung für die russischen Truppen könnte dazu führen, dass sie mit dem Feind kämpfen müssten, der bereits vorteilhafte Kampfpositionen eingenommen hatte. Und dann bot Oberstleutnant Burlakov, dessen Auto nicht in einen Stau geriet, dem Kommando den einzigen Ausweg aus der Situation an: Er zieht schnell das erste Angriffskommando aus dem Stau und rückt an seiner Spitze weiter in Richtung Eisenbahn vor Bahnhof.

Ich bringe eine Geschichte mit Oberstleutnant Burlakow:

„Ich ging zum Bahnhof, und dort war die Maikop-Brigade mit Brigadekommandeur Savin bereits in der Defensive. Und Savin sagte mir: „Hier ist der Befehl des 1.: Ich besetze das Bahnhofsgebäude selbst, das im Bau befindliche Hotel, das an den Bahnhof angrenzt, es wird unsere Trennlinie sein, und alles andere gehört dir.“ Und wir mussten das gesamte Gebiet besetzen. Und wir müssen bedenken, dass das Feuer sehr stark war. Und ich musste den Leuten, die unter Beschuss standen, eine Aufgabe stellen.

Die erste Angriffsabteilung des 81. Regiments unter dem Kommando von Oberstleutnant Burlakov nahm die Verteidigung in den Vorhofgebäuden auf. Gegenüber dem Bahnhof befand sich ein fünfstöckiges Gebäude. Der tschetschenische Feldkommandant Maschadow stationierte dort fast eineinhalbhundert Militante. Nachdem sie die Positionen der Verteidiger aus den oberen Stockwerken des Gebäudes untersucht hatten, begannen sie einen Kampf. Dieser Kampf hörte fast einen Tag lang nicht auf.

Ich bringe Erinnerungen mit Regimentskommandeur Jaroslawzew:

„Und mein erstes Bataillon und ein Bataillon der Maikop-Brigade mit einem Brigadekommandeur an der Spitze, sie waren alle am Bahnhof. Und sie waren völlig vom Rest der Teile abgeschnitten. Da war Semyon Burlakov, der Stabschef. Diese beiden Bataillone waren völlig abgeschnitten, kein einziges Infanterie-Kampffahrzeug, kein einziger Panzer gelangte tagsüber an sie „...

Wenn die Generäle in dieser schicksalhaften Nacht die Verantwortung nicht gegenseitig abwälzten, sich nicht in den Ecken versteckten, sondern sich daran erinnerten, was ihnen in den Akademien beigebracht wurde, hätte es sicherlich viel weniger Opfer dieses sinnlosen Neujahrsangriffs gegeben. Sogar an die Tatsache, dass die Luftfahrt zur Unterstützung der ausblutenden fortgeschrittenen Einheiten eingesetzt werden konnte, erinnerte man sich, als es bereits zu spät war.

Hier ist, was er in einem Gespräch mit mir gesagt hat Kommandeur der Luftwaffe General Pjotr ​​Deinekin:

„Ohne Vorurteile sage ich, dass das Flugverbot, obwohl das Wetter gut war, WAR ... Ich kam gerade am 31. nach Hause, als Anatoli Wassiljewitsch (Kwaschnin) mich anrief und um Hilfe bat. Ich ging sofort zurück zum Gefechtsstand, aber leider konnte die Fliegerei zu diesem Zeitpunkt nicht direkt im Kampf helfen, da es zum Nahkampf kam. Zum Beispiel am Bahnhof ...“

Dort, am Bahnhof, kamen das 81. Samara-Regiment und die 131. Maikop-Brigade sowie ihr Brigadekommandeur Ivan Savin ums Leben.

Das 81. Samara-Regiment und die 131. Maikop-Brigade, eingepfercht im Ring, hielten den Ansturm der Militanten so gut sie konnten zurück. Aber... die Kräfte waren ungleich. Fast die gesamte Ausrüstung: Panzer, Schützenpanzer und Selbstfahrlafetten – wurde verbrannt. Hungrige und erschöpfte Soldaten brachen vor Müdigkeit zusammen, es gab nicht genug Nahrung und Medikamente, die Munition ging zur Neige ... Aber am wichtigsten war, dass die Militanten in das Bahnhofsgebäude einbrachen. Die überlebenden Kämpfer kontrollierten nur den Warteraum.

Als die Offiziere erkannten, dass keine Hilfe kommen würde und die Militanten jeden Moment einbrechen würden, beschlossen sie, zu ihren eigenen Kräften durchzubrechen. Die Kämpfer fanden den überlebenden Panzer, der die Ecke des Gebäudes zerstörte. Durch dieses Loch begann eine dringende Evakuierung der Verwundeten auf die verbleibenden Schützenpanzer.

Das Auto, in dem der verwundete Brigadekommandeur Savin landete, wurde von Militanten überfallen. Niemand überlebte. Sein von Militanten verstümmelter Körper, dem ein Skalpell entfernt worden war, wurde erst im März entdeckt.

Das Infanteriefahrzeug, in dem Semyon Burlakov landete, geriet unter Beschuss und fing Feuer. Oberstleutnant Burlakov, der an der Luke saß, zog am Griff, fiel aus dem Schützenpanzer und landete in einer Schlucht.

In dieser Schlucht wurde er von einer einfachen Russin gefunden. Eine Bewohnerin von Grosny, die sich am Silvesterabend 1994 wie Oberstleutnant Burlakov mitten im Nirgendwo befand. Fast zwei Wochen lang pflegte sie die Verwundeten. Und dann gelang es ihr, ihn zum russischen Kontrollpunkt zu bringen.

Semyon Burlakov war einer der wenigen, die Glück hatten. Wer weniger Glück hatte, konnte Grosny nie verlassen. Infolgedessen verlor die russische Armee innerhalb weniger Tage nach dem Angriff mehrere tausend getötete und verwundete Soldaten und Offiziere.

Ehemaliger Verteidigungsminister Pawel Gratschow Achtzehn Jahre nach dem tragischen Neujahrssturm erinnert er sich in unserem Gespräch an diese Ereignisse:

„... Es gab große Verluste. Was soll ich sagen - ein Versehen, eine Fehleinschätzung ... Sie sehen, ich habe es auf mich genommen. Also habe ich etwas falsch gemacht. Ich habe die Kommandeure damals also nicht gestört. Und es war notwendig, ständig auf das Headset zu schlagen, zu schlagen, um sich nicht über das Erreichte zu beruhigen. Denn die ersten Erfolge waren ganz einfach ... Wir betraten die Stadt ... Stille ... Nun, wir entspannten uns ... "

Nachdem klar wurde, dass der Angriff auf Grosny nicht nur gescheitert war, sondern sich in ein blutiges Massaker verwandelte, erinnerte sich Verteidigungsminister Pawel Gratschow sofort an einen Satz, den er wenige Tage vor Beginn der Operation geäußert hatte:

„Wir werden Grosny in zwei Tagen mit einem Luftlanderegiment einnehmen.“

Heute, 18 Jahre später, ist Pavel Grachev bereit, sich für diesen Satz zu entschuldigen. Aber... er besteht immer noch darauf: Der Satz wurde aus dem Zusammenhang gerissen.

Während unseres Treffens sagte er:

„Selbstverständlich möchte ich mich für diese Aussage entschuldigen. Sie packten ihn. Nun, wie bekommen sie es? Verstehst du? Ich wurde erwischt, als ich sagte, es gäbe „ein Fallschirmregiment“. Es ist ausgebrochen! Nun, dieser Satz ist mir entfallen! Dann lasst uns schießen.

Aber ... weder für diesen Satz noch für den Angriff, der zum Tod Tausender russischer Soldaten führte, hat natürlich niemand Verteidigungsminister Pavel Grachev erschossen. Er wurde weder suspendiert, noch entlassen oder auch nur gerügt. Darüber hinaus wurde die Figur Gratschows selbst von Tag zu Tag wertvoller, je schlimmer die Lage im Krieg war. Er wurde nur entlassen, als das Wahlkampfhauptquartier dies verlangte. Der vielbeachtete Rücktritt eines unpopulären Ministers sollte Jelzins stärkste Karte bei der Präsidentschaftswahl werden.

Hier ist, was er uns erzählt hat Pawel Gratschow zu den damaligen Ereignissen:

„Boris Nikolajewitsch sagt zu mir: „Ich möchte Lebed zum Sekretär des Sicherheitsrats ernennen.“ Ich sage: „Dein Wille, Boris Nikolajewitsch, aber er hat sich immer gegen dich gestellt.“ Und dann sagt er: „Naja, zusammenarbeiten kann man nicht.“ Wie können Sie von Ihrem Posten entbunden werden? Wofür?" Ich sage: „Boris Nikolajewitsch, quäle dir nicht den Kopf, ich gehe raus und schreibe mir selbst, warum ich diese Position verlassen möchte.“ So haben wir uns verabschiedet. Ich ging in den Empfangsraum, bat um ein Blatt Papier und einen Füllfederhalter und schrieb einen Bericht an den Oberbefehlshaber: Es heißt, ich bitte Sie, mich in diesem Zusammenhang von meinem Posten zu entbinden ... Aber ich Ich denke: im Zusammenhang mit was? Und der Gedanke selbst kam irgendwie: „im Zusammenhang mit den Umständen.“

Genau einen Tag vor diesem Gespräch, am 16. Juni 1996, ereignete sich im Land ein Ereignis, das bedeutete, dass in Russland ein neuer Präsident erscheinen könnte. Alexander Lebed belegte im ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahl den dritten Platz. Die Wähler gaben ihre Stimme für ihn in der Hoffnung, dass dieser besondere Mann, ein kämpfender sowjetischer General, der es geschafft hat, die Ordnung in Transnistrien wiederherzustellen, in der Lage sein wird, die Ordnung im Land wiederherzustellen. Und dann war Ordnung für viele gleichbedeutend mit dem Ende des Tschetschenienkrieges. Die Vorwahllogik verlangte einfache und verständliche Versprechen an das Volk. Und Lebed war bereit, diese einfachen Versprechen zu machen. Infolgedessen wurde er perfekte Figur um den schwächelnden und kranken Jelzin zu unterstützen, wurde eine Wette auf ihn abgeschlossen.

Lebed versprach problemlos, das Problem des Tschetschenienkrieges zu lösen, und belegte dadurch problemlos einen ehrenvollen dritten Platz im Wahlkampf. Was folgte, war eine Frage der Technik. Als Gegenleistung für die Unterstützung, die Jelzin in der zweiten Runde erhält, wird ihm der Posten des Sekretärs des russischen Sicherheitsrats mit „Sondervollmachten“ angeboten. Lebed stimmt auf Anraten von Boris Berezovsky zu. Boris Abramovich erklärte dem General schnell das Profil Napoleons einfache Arithmetik Kampf um die Macht: Bevor man Herrscher wird, muss man die Macht erlangen, und die Macht in Russland ist die Armee. General Lebed begann sofort mit seinem Spiel.

Ich zitiere die Worte unseres Gesprächs General Konstantin Pulikovsky:

„... Er (Lebed) rief mich sofort an und sagte in einem eher freundlichen Ton mit Namen und Patronym: Hier, Konstantin Borisovich, so und so, sagen Sie mir, wie Sie dort befehlen, wer Ihnen befehligt. Ich sagte ihm: Alexander Iwanowitsch, ich befehle dem Präsidenten der Russischen Föderation, ich wurde durch seinen Erlass ernannt. „Nun, von diesem Tag an werde ich das Sagen haben“, antwortet er. Ich sage: „Alexander Iwanowitsch, ich werde keinen Ihrer Befehle ausführen, weil Sie nirgendwo auf der Liste der Chefs stehen, die der Präsident der Russischen Föderation festgelegt hat.“ Doch am nächsten Tag traf per Fax ein Präsidialerlass ein. Der Schwan rief mich erneut an und sagte: Hast du ein Fax bekommen? Ich sage ja. Darunter befand sich Jelzins Unterschrift.

Alexander Lebed hat es geschafft, dieses vom Präsidenten unterzeichnete Dekret innerhalb eines Tages zu erhalten! Und das, obwohl sich Jelzin zu dieser Zeit auf eine Herzoperation vorbereitete. Das Dekret erlaubte Lebed, im Namen des Präsidenten Russlands ALLE Entscheidungen zu treffen.

Dies bedeutete nur eines: Alexander Lebed erhielt mit der absoluten Anarchie Jelzins praktisch unbegrenzte Macht, der zu dieser Zeit einen weiteren Herzinfarkt erlitt. Es ist Zeit für einen echten Kampf um die Präsidentschaft.

Zu diesem Zeitpunkt waren in Tschetschenien bereits Kommandeure aufgetaucht, die wussten, wie man kämpft, und die Soldaten spürten den Geschmack des Sieges. Der Wunsch, ihre toten Kameraden zu rächen, trieb sie voran. Und einfache Wehrpflichtige wirkten im Kampf Wunder. Den russischen Truppen gelang es, fast alle flachen Gebiete Tschetscheniens von den Militanten zu befreien, und sie begannen, sich in die Berge zurückzuziehen. Es schien, als sei das Ende des Krieges nahe. Es ist nur notwendig, die verbleibenden Feldkommandeure und ihre erschöpften Banden zu erledigen.

Aber um Zeit zu gewinnen, griff Aslan Maschadow zu einem Trick. Er schlug Verhandlungen vor... Jelzins Gefolge verstand, dass die Wahlen ohne ein Ende des Krieges in Tschetschenien nicht gewonnen werden könnten. Aus diesem Grund wurden die friedenserhaltenden Bemühungen gestartet. Prominente Beamte besuchten die Militanten, sie begannen, den Banditen alle möglichen Zugeständnisse zu machen.

Um jedoch den Anschein von Frieden zu erwecken, war es notwendig, nicht nur die Unterstützung der Anführer der Militanten zu gewinnen, sondern auch zu verhindern, dass ihre Generäle, die einen knappen Sieg witterten, den in die Enge getriebenen Feind erledigen konnten. Geheime Informationen flossen wie ein Fluss nach Maschadow. Kaum planten die Generäle einen weiteren Angriff, kam aus Moskau ein Befehl: zurück. Im Frühjahr 1996 wurde Alexander Lebed, der neue Sekretär des Sicherheitsrats, zum Hauptinstrument dieser Aufgabe. Auf seiner Pressekonferenz kündigte er an, dass er bald ein Treffen mit Maschadow abhalten werde, danach werde es einen Waffenstillstand geben und ein Austausch der Verwundeten beginnen.

Unterdessen führen in Tschetschenien Angriffskommandos und Gruppen von Bundeskräften Aufklärungs- und Suchaktionen durch. Das Kommando erhielt zuverlässige Informationen über die Standorte der Stützpunkte der Militanten und ihrer Lagerhäuser mit Waffen und Munition. Auf diesen Feldern ist Artillerie im Einsatz. Und dann ... unerwartet ein neues Moratorium.

Anfang August 1996 begann die Situation völlig außer Kontrolle zu geraten. Da sie das Gefühl hatten, dass Moskau zumindest einen Anschein von Frieden brauchte, beschlossen die Anführer der Militanten, ihre Positionen vor den bevorstehenden Verhandlungen zu stärken und Grosny endgültig zu erobern.

Aus der operativen Zusammenfassung des Joint Forces Headquarters:

„Um 5.50 Uhr morgens besetzten etwa 200 Militante den Güterbahnhof des Bahnhofs und begannen, in Richtung des Regierungsgebäudes vorzurücken, wodurch die Stellungen der Bundeskräfte und der lokalen Behörden einem massiven Schlag ausgesetzt wurden.“

Sie wussten, warum sie die Station erobern mussten. Diese mit Waffen und Munition vollgestopften Güterwagen standen mehr als einen Tag auf den Gleisen. Es ist klar, dass sie nicht zufällig hier zurückgelassen wurden. Bewaffnet zerstreuten sich die Banditen schnell in der ganzen Stadt. Alles wurde im Voraus durchdacht.

Und zu diesem Zeitpunkt wird in Moskau akzeptiert seltsame Entscheidung. Anstatt Truppen zu entsenden und die Kontrolle über Grosny zurückzugewinnen, kontaktiert General Lebed Maschadow und schlägt einen Waffenstillstand vor.

Hier geschieht das Unerwartete... Der Kommandeur der Vereinigten Truppengruppe, Konstantin Pulikovsky, erkennt, dass Grosny mit stillschweigender Zustimmung Moskaus den Militanten übergeben wurde, was bedeutet, dass der Sieg fast in ihren Händen liegt, gerät außer Kontrolle und stellt entgegen den Aussagen Lebeds und damit des Kremls ein Ultimatum. Er bietet den Zivilisten an, die Stadt innerhalb von 48 Stunden zu verlassen und den Militanten, sich zu ergeben. Er plant, eine groß angelegte Militäroperation zu starten.

Derzeit verhandelt General Lebed mit Maschadow. Die Militanten erobern weiterhin Grosny, die restlichen Einheiten sind sich selbst überlassen. In diesem Moment wird klar, warum das alles begonnen hat! Lebed beschließt, die Macht im Land zu ergreifen und anstelle Jelzins Präsident zu werden. Er trifft sich sofort mit dem Personal der Bundestruppen und erklärt offen: Jelzin gibt es nicht mehr. Er, General Lebed, zukünftiger Präsident.

Hier ist, was er mir darüber erzählt hat, wie es war:

„Swan sagte unverblümt: „Ich bin gekommen, um den Krieg zu beenden.“ Niemand kontrolliert das Land, weil sich Boris Nikolajewitsch Jelzin nach seiner Amtseinführung und nach den Zweitwahlen einer Bypass-Operation unterziehen muss. Und er hat uns natürlich angelogen, er sagte, er sei bereits nach England geschickt worden, die Operation würde in England stattfinden. Und eine Entscheidung ist bereits gefallen, und für Oktober sind bereits vorgezogene Präsidentschaftswahlen angesetzt. „Ich bin bei dieser Wahl Dritter geworden“, sagte er. „Jetzt werde ich Präsident. Und nur dieser Krieg hindert mich daran, Präsident zu werden.“

Der Schwan bluffte. Jelzin war in Moskau, niemand rief vorgezogene Wahlen aus. In seinen Worten steckte nur eine Wahrheit: Er wollte unbedingt Präsident werden und war dafür bereit, allen Bedingungen des Feindes zuzustimmen. Maschadow ist sich darüber im Klaren, dass Pulikowskis Ultimatum zu einer vollständigen Niederlage der Militanten in Grosny führen könnte, und fordert General Alexander Lebed auf, „seinen ganzen Einfluss zu nutzen, um den drohenden Wahnsinn zu stoppen“. Genau zwei Tage nach diesem Appell traf sich Lebed mit Maschadow im Dorf Nowye Atagi. Mit seiner Macht hob er Pulikovskys Ultimatum auf und entließ den General selbst vom Kommando über die Truppen. Ein anderer General, Tikhomirov, nahm die Einheiten mit und Konstantin Pulikovsky landete im Krankenhaus.

Ich kommentiere dies Konstantin Pulikovsky:

„Ich hatte eine schwere hypertensive Krise. Da mein Herz diesem Druck nicht standhalten konnte, verbrachte ich zwei Wochen auf der Intensivstation. Diejenigen, die am Truppenabzug beteiligt waren, erzählen natürlich schreckliche Bilder davon, wie diese Militanten spotteten, jede Kolonne eskortierten, schrien, beleidigten und „Allah Akbar“ riefen.

31. August 1996... In Chasawjurt, einer kleinen Stadt in Dagestan an der Grenze zu Tschetschenien, wurden nach zahlreichen Verhandlungen mit Maschadow die Abkommen von Chasawjurt unterzeichnet, wonach russische Truppen verpflichtet waren, das Territorium der Tschetschenischen Republik zu verlassen. Warum diese Abkommen zu für Russland so ungünstigen Bedingungen unterzeichnet wurden, ist immer noch ein Rätsel. Vielleicht einfach, weil der Frieden in Tschetschenien für Alexander Lebed lebenswichtig war. Schließlich bereitete er sich darauf vor, Präsident Russlands zu werden. Diese Träume sollten nicht wahr werden. Lebed verzeihte Pulikovskys Hartnäckigkeit nicht und beschloss, nach seiner Rückkehr nach Moskau, ihn direkt aus dem Krankenhaus zum Anziehen anzurufen.

So hat er diese Episode kommentiert General Konstantin Pulikovsky:

„Ich sage: „Nun, geben Sie den Ärzten den Befehl.“ Sie werden mich entbinden, ich liege hier im Krankenhaus, das weiß jeder. Wenn Sie mir Handschellen anlegen wollen, dann ist es nicht nötig, sie in Moskau anzulegen. Geben Sie den Befehl, sie werden sie hier für mich anziehen. Warum brauchst du mich dort?

Er fluchte, also fluchte er und legte auf. Nun, buchstäblich vier Tage nach diesem Gespräch wurde er von seinem Posten entfernt. Und er hat bereits aufgehört, Sekretär des Sicherheitsrats zu sein.“

Für Alexander Lebed war das der Anfang vom Ende. Mithilfe eines ehrgeizigen Generals wird er an die Spitze der Region Krasnojarsk gedrängt, wo der gescheiterte Generalpräsident seine politische Karriere beendet und dann bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt, bei dem viele Menschen immer noch nicht glauben, dass es sich um einen Unfall handelte.

Verteidigungsminister Pawel Gratschow Nach seinem Rücktritt wird er mit dem Gefolge des Präsidenten brechen und noch lange in Rosvooruzhenie arbeiten. Genau zwei Tage nach dem Tod von Boris Jelzin werden sie ihn von dort aus entlassen.

Ehemaliger Oberbefehlshaber der Bodentruppen Wladimir Semenow, nach Meinung vieler Generäle, der wirklich einen guten Grund hatte, den Kampf in Tschetschenien zu verweigern, wird zum Präsidenten von Karatschai-Tscherkessien gewählt.

Sein Stellvertreter Eduard Worobjow, der sich weigert, die Operation zur Erstürmung von Grosny zu leiten, wird Abgeordneter der Staatsduma, wo er das Vorgehen der Generäle im Kampf gegen die Militanten scharf kritisieren wird.

Konstantin Pulikovsky, Kommandeur der Vereinigten Streitkräftegruppe In Tschetschenien wird er nach seinem Ausscheiden aus der Armee Präsidentschaftsvertreter im Fernen Osten.

Gennady Troshev, stellvertretender Kommandeur des Nordkaukasus-Militärbezirks, wird im zweiten Tschetschenienkrieg kämpfen. 2008 kam er bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.

Das Schicksal der vermissten russischen Soldaten und Offiziere ist noch ungeklärt.

* * *

Der folgende Auszug aus dem Buch Tschetschenienfalle: zwischen Verrat und Heldentum (I. S. Prokopenko, 2012) bereitgestellt von unserem Buchpartner -

) und aktive terroristische Aktivitäten (auf dem Territorium Tschetscheniens, Dagestans, Inguschetiens und Kabardino-Balkariens und Ossetiens).

Die Tabelle basiert auf offene Quellen und können daher unvollständig sein und Ungenauigkeiten enthalten. Zusammengestellt in chronologische Reihenfolge. Die Namen der Generäle, denen der Titel Held der Russischen Föderation (alle posthum) verliehen wurde, sind mit einem goldenen Stern gekennzeichnet. Die Tabelle zeigt den Nachnamen, Vornamen, Vatersnamen einer Person, Typ bewaffnete Kräfte oder Abteilung, Rang, Datum, Ort und Umstände des Todes (Tod). Die Tabelle kann nach vollständigem Namen, Truppen, Dienstgrad und Ort in alphabetischer Reihenfolge sortiert werden.

Aufführen

Name	Büro	Titel, Position	Ort	Sterbedatum	Umstände
Korezki, Anatoli Grigorjewitsch	Verteidigungsministerium	Generalmajor, Kommandeur des 42. Armeekorps und Chef der Wladikawkas-Garnison	Mit. Bezirk Tarskoje Prigorodny, Nordossetien	1. August 1993	Von unbekannten Tätern aus einem Hinterhalt mit automatischem Feuer erschossen
Worobjow, Viktor Wassiljewitsch	Innenministerium	Generalmajor der Miliz, Leiter der Hauptdirektion für die Gewährleistung der öffentlichen Ordnung des Innenministeriums der Russischen Föderation	Grosny, Tschetschenien	7. Januar 1995	Bei der Erstürmung von Grosny durch Mörserbeschuss getötet
Skrypnik, Nikolai Wassiljewitsch	Interne Truppen des Innenministeriums	Generalmajor, Erster Stellvertretender Kommandeur des Nordkaukasischen Bezirks des Innenministeriums	Mit. Gechi, Tschetschenien	11. Juli 1996	Bei einer Landminenexplosion während einer Militäroperation tödlich verwundet, starb noch am selben Tag
Prokopenko Viktor Grigorjewitsch	Verteidigungsministerium	Generalmajor, stellvertretender Leiter der Hauptoperationsdirektion des Generalstabs der Russischen Föderation	Autobahn Mosdok-Wladikawkas, Grenzgebiet von Inguschetien und Nordossetien	16. April 1998	Durch automatisches Feuer aus einem Hinterhalt von unbekannten Tätern getötet (laut offizielle Version- Tschetschenische Kämpfer)
Shpigun, Gennadi Nikolajewitsch	Innenministerium	Generalmajor der Miliz, bevollmächtigter Vertreter des Innenministeriums Russlands in Tschetschenien	Tschetschenien	5. März 1999	Von tschetschenischen Kämpfern am Flughafen Grosny gefangen genommen, Grab im Jahr 2000 in den Bergen Tschetscheniens gefunden
Korowinski, Stanislaw Pawlowitsch	Justizministerium	Generalmajor des Inneren Dienstes, Leiter der Task Force des Justizministeriums der Russischen Föderation in Tschetschenien	Bezirk Grosny, Tschetschenien	29. Dezember 1999	Er starb an einem Herzinfarkt im Hauptquartier einer Gruppe russischer Truppen
Malofeev, Michail Jurjewitsch	Verteidigungsministerium	Generalmajor, stellvertretender Kommandeur der Nordgruppe der russischen Truppen	Grosny, Tschetschenien	18. Januar 2000	Beim Angriff auf Grosny im Kampf getötet (Granatenexplosion).
Otrakowski, Alexander Iwanowitsch	Verteidigungsministerium	Generalmajor, Kommandeur des Marine Corps	Mit. Vedeno, Tschetschenien	6. März 2000	Er starb während der Schlacht am Kommandoposten an einem Herzinfarkt
Ugryumov, deutscher Alekseevich	FSB	Admiral, Leiter des regionalen Hauptquartiers für die Operation zur Terrorismusbekämpfung, stellvertretender Direktor des FSB	Chankala, Tschetschenien	31. Mai 2001	Im Amt an einem Herzinfarkt gestorben
Posdnjakow, Anatoli Sergejewitsch	Verteidigungsministerium	Generalmajor, Leiter der Hauptoperationsdirektion des Generalstabs der Russischen Föderation	Grosny, Tschetschenien	17. September 2001
Warfolomejew, Pawel Nikolajewitsch	Verteidigungsministerium	Generalmajor, stellvertretender Abteilungsleiter der Hauptdirektion für Personal des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation	Grosny, Tschetschenien	17. September 2001	In einem von tschetschenischen Militanten abgeschossenen Hubschrauber getötet
Hajiyev, Heydar Malikovich	Verteidigungsministerium	Generalmajor, Militärkommandant des Bezirks Urus-Martan	Mit. Urus-Martan, Tschetschenien	29. November 2001	Bei einem Terroranschlag (Explosion einer Landmine durch einen Selbstmordattentäter) tödlich verwundet, am 1. Dezember gestorben
Rudtschenko, Michail Methodjewitsch	Interne Truppen des Innenministeriums	Generalleutnant, stellvertretender Minister – Leiter der Hauptdirektion des Innenministeriums der Russischen Föderation für den Südlichen Föderationskreis	Bezirk Schelkowskaja, Tschetschenien	27. Januar 2002	In einem von tschetschenischen Militanten abgeschossenen Hubschrauber getötet
Garidov, Nikolai Petrowitsch	Interne Truppen des Innenministeriums	Generalleutnant, Erster Stellvertretender Oberbefehlshaber der Inneren Truppen des Innenministeriums der Russischen Föderation	Bezirk Schelkowskaja, Tschetschenien	27. Januar 2002	In einem von tschetschenischen Militanten abgeschossenen Hubschrauber getötet
Shifrin, Igor Leonidowitsch	Föderaler Dienst für Sonderbau der Russischen Föderation	Generalleutnant, Leiter der militärischen Einsatz- und Wiederherstellungsdirektion für Kommunikation des FSSS der Russischen Föderation	Grosny, Tschetschenien	15. November 2002	Durch automatisches Feuer aus einem Hinterhalt tschetschenischer Kämpfer getötet
Omarow, Magomed Omarowitsch	Innenministerium	Generalmajor der Miliz, stellvertretender Innenminister von Dagestan – Leiter der Miliz für öffentliche Sicherheit	Machatschkala, Dagestan	2. Februar 2005
Lipinsky, Valery Vladimirovich	Interne Truppen des Innenministeriums	Generalmajor, stellvertretender Stabschef des Nordkaukasus-Regionalkommandos der VV	Bezirk Machatschkala, Dagestan	29. Dezember 2008	Durch automatisches Feuer aus einem Hinterhalt getötet
Magomedtagirov, Adilgerey Magomedovich	Innenministerium	Generalleutnant der Miliz, Innenminister von Dagestan	Machatschkala	5. Juni 2009	Von einem Scharfschützen getötet

Statistische Daten

So wurden zwischen 1992 und 2009 18 russische Generäle bei den Kämpfen im Nordkaukasus getötet und starben (die Tabelle berücksichtigt nicht die Toten und diejenigen, die aus Gründen starben, die nichts mit den Kämpfen zu tun hatten). Zum Zeitpunkt des Todes (Tod) hatten 13 Personen den Rang eines Generalmajors, 4 - Generalleutnant, 1 - Admiral. Davon beliefen sich die Kampfverluste auf 15 Personen, die Nichtkampfverluste (Tod durch natürliche Ursachen während der Feindseligkeiten) auf 3 Personen.

Die Zugehörigkeit der Toten nach Abteilungen:
- Innenministerium (einschließlich der internen Truppen) - 8 Personen;
- Verteidigungsministerium - 7 Personen;
- Justizministerium - 1 Person;
- Bundessicherheitsdienst - 1 Person;
- Bundesdienst für Sonderbau - 1 Person.

Die größte Zahl der Toten – 14 Menschen – während der Feindseligkeiten in der Republik Tschetschenien (einschließlich während des ersten Tschetschenienkrieges – 2 Menschen, während des zweiten Tschetschenienkrieges – 10 Menschen, zwischen dem ersten und zweiten Tschetschenienkrieg – 2 Menschen); 3 Menschen starben bei Terroranschlägen in Dagestan, 1 Person starb im Ossetisch-Inguschen-Konflikt. Die Todesumstände derjenigen, die im Kampf ums Leben kamen, sind wie folgt:
- bei Terroranschlägen und Hinterhalten getötet - 7 Menschen, über dem von den armenischen Streitkräften kontrollierten Gebiet. Notizen

Heißer 96. August

Die Geschichte der Menschheit ist die Geschichte des Verrats. Von der Erschaffung der Welt und den ersten Menschen Adams und seines Sohnes Kain bis heute hat sich wenig geändert. Dies macht sich besonders im Krieg bemerkbar, wenn der menschliche Geist besonderen Prüfungen unterzogen wird.

Wie einst im 41. ...

Alles begann am frühen Morgen des 6. August. Die etwa 1.000 Mann starken Militanten, die sich im Vorfeld versammelt und in der Stadt konzentriert hatten, griffen plötzlich an Bahnhof, die Kommandantur von Grosny, das Regierungsgebäude, das Gebäude des FSB der Republik, das Koordinationszentrum des Innenministeriums, fast alle Kontrollpunkte.

Die Militanten schießen

Gleichzeitig begannen Hunderte von bewaffneten Menschen, die sich im Vorfeld in den Vorstadtdörfern versammelt hatten, in organisierter Form in der Stadt einzutreffen und sicher die Posten zu umgehen, von denen einige am Vortag im Rahmen der Abkommen von Moskau und Nazran beseitigt worden waren. Der Wahrheit halber müssen wir die Tatsache zugeben: Mehr als 130 Straßen führen nach Grosny. Nur 33 standen zu diesem Zeitpunkt direkt unter der Kontrolle der Bundeskräfte, es wird angenommen, dass es nicht genug Leute für mehr gab.

Grosny-Karte

Anschließend erreichte die Gesamtzahl der Militanten in Grosny 4-6.000 Menschen. Angeführt wurden sie von den erfahrensten Kommandeuren unter der Führung von Maschadow: Basajew, Gelajew, Israpilow, Khattab. Es braute sich ein sehr ernstes „Durcheinander“ zusammen (die Separatisten gaben ihm einen lauten Namen – Operation „Dschihad“), das hätte vermieden werden können, aber leider mussten sich unsere Jungs entwirren. Wie konnte das passieren?

Lange Zeit später fiel mir ein Dokument auf, das in den Eingeweiden des Hauptquartiers von Alexander Lebed, der 1996 Sekretär des Sicherheitsrats Russlands war, erstellt wurde. Meiner Meinung nach enthält es Formulierungen, die den Kern der aktuellen Situation widerspiegeln, zu deren Geiseln nicht nur die Soldaten und Offiziere der Truppengruppe in Tschetschenien, ihr Kommandeur, sondern vielleicht auch der Präsident selbst geworden sind. Ich zitiere einige Absätze aus dem Dokument: „Die Spannungen in Grosny haben nicht nachgelassen. Die hier konzentrierten bedeutenden Kräfte von Recht und Ordnung dienten lediglich dem Anschein, die öffentliche Sicherheit aufrechtzuerhalten und die Bürger vor kriminellen Übergriffen zu schützen. Nachts geriet die Stadt im Wesentlichen unter die Kontrolle krimineller Elemente und Militanter, die in Wohngebiete eindrangen, da in dieser Zeit kein Streifendienst und keine Ortsbesichtigungen durch die Organe für innere Angelegenheiten durchgeführt wurden. Die „Plötzlichkeit“ war also ziemlich vorhersehbar. Darüber hinaus berichtete der Militärgeheimdienst über den bevorstehenden Angriff, teilte nur spärlich Informationen des FSB mit, und die über seine Kanäle erhaltenen Informationen wurden von der Oper des Innenministeriums an die Spitze gemeldet.

Es ist schwierig und kaum angebracht, die Chronologie dieser tragischen Tage anzugeben. Die Ereignisse entwickelten sich rasant, mit kaleidoskopischer Vielfalt und Geschwindigkeit. Heute werden sie ganz ehrlich und klar erfasst und in einer Vielzahl von Dokumenten widergespiegelt: von Zusammenfassungen und Berichten bis hin zu Dokumentarfilme und Memoiren. Gleichzeitig gibt es in dieser dunklen Geschichte immer noch „weiße Flecken“, die noch nicht aufgeklärt werden. Ich werde versuchen, dieses sehr farbenfrohe Bild durch meine bescheidenen Striche von dem, was ich gesehen, gehört, erlebt und gedacht habe, zu ergänzen.

Gehen Sie zur Rückkehr

Nach dem Plan des Kommandos der Vereinigten Gruppe wurde die Verteidigung von Grosny dem russischen Innenministerium anvertraut. Es wurde angenommen, dass es in der Stadt etwa 12.000 Polizeibeamte gab (von denen nicht mehr als 6.000 Soldaten der Inneren Truppen des Innenministeriums waren). Die im ehemaligen 15. Militärlager stationierten Truppen, hauptsächlich Einheiten der 101. und 34. separaten Einsatzbrigade (Obron), bewachten 22 Kontrollpunkte, 5 Kommandanturbüros und 2 Kommandanturstationen; Mehrere Abteilungen von OMON und SOBR verstärkten die Büros und Verwaltungsgebäude des Kommandanten. Es gab auch mehrere Formationen der Zavgaev-Miliz in der Stadt. Zwar war bereits am Vortag, genau für den 6. August, eine Operation in den Vororten der tschetschenischen Hauptstadt geplant und ein Teil dieser Streitkräfte aus Grosny abgezogen. Armeeeinheiten mit schwerer Ausrüstung und Waffen befanden sich nach Befehl des Kommandos größtenteils im Süden der Republik.

101. Verteidigung

Im Film des berühmten Fernsehjournalisten Alexander Sladkov „Shooting August“ gab der damalige amtierende Kommandeur der Vereinigten Gruppe, Generalleutnant Konstantin Pulikovsky (anstelle des in den Urlaub gegangenen Generalleutnants Vyacheslav Tikhomirov), zu, dass er nicht genug hatte Um die Treue einer solchen Entscheidung über die Ausrichtung der Kräfte herauszufinden. Zeit, keine Autorität - eine solche Entscheidung wurde ganz oben genehmigt. Es ist mir nicht gelungen, den Urheber eines solchen Plans mit absoluter Genauigkeit zu ermitteln. Lassen Sie den verstorbenen Boris Nikolajewitsch, der eine solche Entscheidung gebilligt hat, höchstwahrscheinlich ohne sie zu lesen, die „extreme“ Entscheidung sein.

Wir, die Offiziere der 8. Abteilung der Spezialeinheiten der Inneren Truppen des Innenministeriums Russlands „Rus“, in der ich mich zu dieser Zeit in Tschetschenien befand, hatten jedoch nicht die Möglichkeit, alle Informationen zu beherrschen Unsere Geheimdienstoffiziere, die täglich durch die Republik wanderten, brachten Nachrichten, deren Kern auf das nächste reduziert wurde – das Schweigen, das zu Beginn des Sommers herrschte, nach der deklarativen Erklärung von Boris Nikolajewitsch, dass, wie sie sagen, „der Krieg“ sei „Es ist vorbei, das reicht, wir haben genug gekämpft“, täuschte. Unsere Abteilung steht übrigens in direktem Zusammenhang mit dieser Propaganda und politischen Aktion. Während des berühmten Besuchs von Präsident Jelzin in der Republik im Mai erregte eine Kolonne unserer gepanzerten Personentransporter „zufällig“ die Aufmerksamkeit des Oberbefehlshabers und imitierte den Truppenabzug. Jelzin schien damals wirklich geglaubt zu haben, dass „der Prozess begonnen hat“ und unterzeichnete auf der Rüstung einer unserer „Kisten“ ein Dekret zur Verkürzung der Dienstzeit von Soldaten, die in Tschetschenien dienten. Und dann kehrte die Kolonne nach einem Umweg zum Stützpunkt zurück – der Krieg ging für uns weiter.

Jelzin in Tschetschenien

Gleich zu Beginn dieser letzten Operation des ersten Tschetschenienfeldzugs befand ich mich in Rostow am Don, wohin ich erst am Tag zuvor zu einer Geschäftsreise aus dem noch „friedlichen“ Tschetschenien geflogen war. Ein paar Tage später kehrte ich in einer völlig anderen Umgebung zurück. Das erste, was ich beim Start vom Severny-Flughafen sah, waren in einer Reihe stehende Autos, aus denen eine in Folie gewickelte Trage getragen wurde. Da waren viele. Die Beine von jemandem, beschuht mit Turnschuhen der Größe 45, fielen mir ins Gedächtnis ein und gingen über die Dimensionen der Trage hinaus. Ich gestehe, ich hatte Angst...

Es gibt nichts zum Gegenangriff

Wir kennen die Ergebnisse dieser schweren Kämpfe, an die wir uns allerdings nicht gern erinnern, aber wir müssen lernen, der Wahrheit ins Auge zu sehen: ein fast vollständiger Kontrollverlust über die Stadt, eine große Zahl von Toten und Verwundeten, ein Schlag gegen das Ansehen des Staates und seiner Sicherheitskräfte. Diese formale Wahrheit hat jedoch auch eine Art Futter, das aus Tausenden von „Wahrheiten“ direkter Teilnehmer an der Verteidigung Grosnys besteht.

Eine der Gruppen unserer Abteilung, angeführt von Kapitän Alexander Iglin, in der Größe von nicht mehr als 20 Personen, befand sich am 6. August im Koordinationszentrum (CC) des Innenministeriums, das sich neben dem republikanischen Ministerium für Innere Angelegenheiten befand Innere Angelegenheiten und der FSB in der Nähe des Dynamo-Stadions. Der Ort ist nicht einmal für die Durchführung einer aktiven Verteidigung geeignet, und noch mehr für die Durchführung einer Art Gegenoffensive, was General Pulikovsky in dem erwähnten Film den Polizisten vorwarf. Das KC selbst ist ein geschlossenes Gebäude mit „Checkpoints“, ein von Häusern umgebenes Gebäude mit angrenzendem Territorium, umgeben von einem Betonzaun und das einzige Eingangstor. Von der Ausrüstung - ein Paar BTR-80-Abteilung - und das war's! Zwar gab es, wie in großen Hauptquartieren zu erwarten, viele Generäle und Offiziere, die wussten, wie man Waffen in den Händen hält.

Der leitende Leiter der Einrichtung war der Erste Stellvertretende Innenminister Russlands, Milizgeneraloberst Pavel Golubets. Später wurde ihm vorgeworfen, er habe sich aus der Verwaltung zurückgezogen und die Verteidigung der Stadt und der ihm anvertrauten Streitkräfte nicht geleitet. Dafür gab es objektive Gründe: Kurz nach Beginn der heftigen Kämpfe fiel die Kommunikationsleitung der Regierung aus, wodurch das Kontrollsystem der Einheiten gestört wurde. Ja, und was konnte getan werden, wenn der Feind gleichzeitig fast alle Einrichtungen angriff, in denen Militärangehörige und Polizisten dienten, und die Luft erfüllt war von Hilferufen, Schreien der Verwundeten, Flüchen gegen die Militanten und die höhere Führung sowie Streitereien .

Darüber hinaus wurden auf den Radiosendern auch regelrechte „Fehlinformationen“ verbreitet, die sich mit Maschadows Appell an die Bundeskräfte und tschetschenischen Polizisten mit der Aufforderung, die Waffen niederzulegen, abwechselten. Es gab zum Beispiel Informationen, dass diese geflohen seien oder sich ganz auf die Seite der Militanten gestellt hätten, was nicht stimmte: Es gab Verräter und Feiglinge unter ihnen, aber diejenigen, die dem Eid treu blieben, verteidigten standhaft den Bahnhof, den Stützpunkt des tschetschenischen OMON, Standort des 2. Regiments des PPSM des Innenministeriums Russlands in der Tschechischen Republik. Gleichzeitig ist anzuerkennen, dass es den Banditen vor allem am Anfang gelang, die Arbeit der Führungseinheiten zu desorganisieren. Es ist jedoch natürlich unmöglich, von weit verbreiteter Panik, Manifestationen von Feigheit oder völliger Trunkenheit von Soldaten und Angestellten zu sprechen, die plötzlich umzingelt waren. Mein Archiv enthält Videomaterial und Audioaufzeichnungen von Radiogesprächen, aus denen mit unvoreingenommener Genauigkeit klar hervorgeht, wer was getan hat, einschließlich der Führung.

KC Innenministerium und das gesamte sogenannte. Das Regierungsviertel wurde heftig angegriffen. Mit 100-prozentiger Kenntnis des Gebiets, Studium aller Ansätze und Schwachpunkte Verteidigung, die Militanten unterbrachen die Kommunikation, wurden durchschossen und unternahmen mehrere Versuche, in das Territorium des KC einzudringen. Dies wurde durch das kompetente Vorgehen seiner Verteidiger verhindert. Sobald Kapitän Iglin bekannt wurde, was in der Stadt geschah, brachte er das Geheimnis zweier Kämpfer auf dem Dach eines nahegelegenen Gebäudes an. Ihre Aufgabe bestand darin, die Lage rund um das KC und vor allem die Annäherungen an das KC zu überwachen und den Kommandanten per Funk zu informieren.

Am 6. August gegen 18 Uhr führten die Militanten ihren ersten schweren Angriff durch. Zuvor hatten die Banditen den ganzen Tag lang mit Scharfschützengewehren auf die Spezialeinheiten geschossen. Eine Gruppe von Militanten, die von der Möbelfabrik her vorrückte, bemerkte das Geheimnis rechtzeitig. Sie wurden von Granatwerfern unter dem Lauf abgefeuert, das Feuer wurde von heimlichen Kämpfern erfolgreich korrigiert. Mehrere Angreifer wurden verletzt, der von ihnen organisierte Angriff konnte vereitelt werden. Um 23.00 Uhr, als es bereits dunkel war, versuchten die Militanten erneut, die Stellungen der Spezialeinheiten anzugreifen. Und wieder stießen sie auf kompetenten Widerstand. Es kamen Unterlauf-Granatwerfer zum Einsatz, und an den Fenstern des Hauptpostamtes, von wo aus sie besonders dicht schossen, feuerte ein Schützenpanzer der Abteilung mehrere lange Schüsse ab. Der Angriff wurde abgewehrt. Doch im Vertrauen auf ihre zahlenmäßige und moralische Überlegenheit starteten die Militanten gegen ein Uhr morgens einen dritten Angriff. Die Funküberwachung zeigte: Die Banditen glaubten, dass es fast niemanden gab, der das Objekt verteidigen konnte, alle flohen und griffen deshalb wütend an, gingen ins Freie. Und wieder stießen sie auf eine organisierte Zurückweisung. Es wurden keine Angriffsversuche mehr unternommen, aber alle Verteidiger standen unter der Aufsicht eines Scharfschützen und Maschinengewehrschützen. Das Objekt wurde übrigens nie dem Feind übergeben.

Kämpfe in Grosny

Augenzeugen zufolge war die Situation in den benachbarten Gebäuden des FSB und der Abteilung zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität des Innenministeriums noch schlimmer. Dort gelang es den Banditen sogar, die unteren Stockwerke zu erobern, und die Kämpfe gingen im Inneren der Gebäude weiter. Ich musste die Luftfahrt einschalten, die ebenfalls schwere Verluste erlitt: Schon in den ersten Stunden des Angriffs schossen Militante drei Hubschrauber ab.

Längere „Minute“

Eine weitere Facette der Wahrheit, eine eigene Seite, ist die Leistung von Soldaten und Offizieren der 34. Panzertruppe des russischen Innenministeriums, die zwei Allgemeinmediziner im Bereich des Minutka-Platzes und des sogenannten verteidigten. „Romanovsky-Brücke“. Sie kämpften zwei Wochen lang in vollständiger Umzingelung, erlitten Verluste (nur 10 Menschen starben und starben an Wunden) und hatten ernsthafte Probleme aufgrund des Mangels an Munition, Medikamenten, Nahrungsmitteln und Wasser. Die Militanten boten ihnen mehrmals an, die von ihnen gehaltenen Gebäude zu verlassen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten, aber die Beamten lehnten ab, in der Hoffnung, dass man sie nicht vergessen hatte, dass sich die Situation bald umkehren würde und die Opfer, die sie erlitten hatten, nicht umsonst sein würden.

Soldaten der 34. Verteidigung kämpfen im Bereich des Minutka-Platzes

Und erst als die Verteidiger im Fernsehen hörten, dass sie mit Hilfe von Panzerbatterien wiederbelebt wurden Top-Neuigkeiten Tage - die Amtseinführung des Präsidenten, und „die Lage in der tschetschenischen Hauptstadt normalisiert sich und ist unter Kontrolle“, hatten die Verteidiger erste Zweifel an ihrer Richtigkeit. Als Teilnehmer dieser Schlachten erinnerte sich Oberstleutnant Michail Poljakow später: „Da ist etwas in uns zerbrochen, ich werde es nicht verbergen.“ Es gab Fragen, die vorher nicht aufgekommen waren. Warum setzen wir Jungen ein? ... Im Allgemeinen begannen diejenigen, die die Verteidigung der VOP leiteten, am Tag nach dieser „politischen Information“ Verhandlungen mit Khunkar Israpilov, der Kontakt aufnahm, dem Feldkommandanten, der für die Gesamtleitung der Aktionen von verantwortlich war die Militanten im Minutka-Gebiet ... Es ging nicht um Kapitulation, sondern um unsere Fähigkeit, zusammen mit Waffen, den Verwundeten und den Leichen der Gefallenen frei zu unseren eigenen zu gehen. Was letztendlich am 19. August geschah.“

Diese Soldaten und Offiziere werden nicht des Verrats oder der Feigheit beschuldigt (obwohl solche Versuche später von den zuständigen Behörden unternommen wurden). Sie leisteten mehr, als von ihnen verlangt wurde, da einige andere verteidigte Objekte viel früher fielen. Und der Wille der Verteidiger wurde durch die Gleichgültigkeit gegenüber ihrem Schicksal gebrochen, die auf der „Box“ des Landes zum Ausdruck kam; die Verwirrung des Kommandos, der mangelnde Wille der obersten Staatsführung und die eindeutig verräterische Haltung der Medien. Es ist kein Geheimnis, dass sich Journalisten führender russischer Fernsehsender während des Angriffs auf die Stadt in einem der Keller der angegriffenen Regierungsgebäude befanden, von wo aus sie, ohne die Nase herauszustrecken, Panikbotschaften über die Kapitulation der Stadt sendeten . Ich selbst erinnere mich noch sehr gut an diesen Moment: Die Kommandanturen, darunter auch das KC MVD, kämpfen mit aller Macht, und die Journalisten haben sie bereits „übergeben“! Man kann sich kaum einen besseren Dienst für den Feind vorstellen, denn die Panik, die sich wie ein Echo in den tausendstimmigen, schiefen Spiegeln der Medien widerspiegelt, ist in der Lage, selbst eine stärkere Verteidigung zu Fall zu bringen!

Stichwort: Verrat

Und dann traf der Cheffriedenswächter des Landes, der Sekretär des Sicherheitsrats Russlands Alexander Lebed, mit dem Wunsch des kriegsmüden Oberbefehlshabers, ihn zu stoppen, und mit großer Autorität in Tschetschenien ein. Ich persönlich hatte weder damals noch heute Einwände dagegen, und ich glaubte nicht wirklich an die Wirksamkeit des Ultimatums der Generäle Pulikovsky-Tichomirow, das Maschadow am Vortag angekündigt hatte: die eingeschlossene Stadt innerhalb von 48 Stunden zu verlassen . Es gab gute Gründe zu zweifeln. Bis vor Kurzem gelang es den Banditen mehr als einmal, die Einkesselung zu verlassen. Ja, und in anderen Fällen, als die Militanten stark unter Druck gesetzt wurden, kam sofort der Befehl „Feuer einstellen“ und „Verhandlungen aufnehmen“, sodass ich mir keine Illusionen machte, dass es dieses Mal irgendwie anders sein würde.

Tichomirow und Kulikow in Chankala. Foto von Roman Iljuschtschenko

Doch was der nächste Angriff auf die Stadt kosten würde, wurde mir schnell klar, als ich mit einer der Gruppen der Abteilung zu Verhandlungen aufbrach, die ab der zweiten Augusthälfte aktiv zwischen den Konfliktparteien geführt wurden. Auf einer der Straßen von Grosny entlang der Bewegungsroute (meiner Meinung nach Gudermesskaya) stießen wir auf eine zerbrochene Militärkolonne: zernagte Skelette von Infanteristen mit ausgebrannten Gebärmüttern von Luftlandetruppen; abgewickelte Raupenspulen, die den Schwänzen toter Alligatoren ähneln; verbrauchte Patronenhülsen, ein von einer Kugel durchbohrter Helm ...

Die Straßen sind menschenleer, es herrscht Totenstille und auf beiden Seiten der Straße stehen fünfstöckige Gebäude, von denen aus es schien, als würde der Tod uns beobachten. Nacheinander wurden die Befehle „Kein Feuer eröffnen“ und „Nicht auf den Straßenrand springen“ gegeben, die sich als vermint herausstellten. Und dann tauchten wie aus der Erde Bewaffnete auf, schwenkten ihre Maschinengewehre und begrüßten uns mit einem Siegesruf: „Allahu Akbar!“. Ich persönlich hatte das deprimierende Gefühl der moralischen Überlegenheit des Feindes über uns, der überhaupt nicht kapitulieren würde.

Während der Verhandlungen, an denen auf Seiten der Militanten der bekannte Feldkommandant Aslanbek Ismailov teilnahm, gelang es mir, mit einigen Tschetschenen aus seiner Außengarde zu sprechen. Sie feierten den Sieg und verheimlichten ihn nicht. Kaum verhaltene Schadenfreude und vorgetäuschter Adel der „echten Krieger“ sind ein typisches Erscheinungsbild der tschetschenischen Milizen dieser Zeit.

Ich erinnere mich an mehrere Episoden. Ich habe, nicht zu vergessen das Maschinengewehr, versucht, es mit Foto- und Videokameras festzuhalten Historisches Ereignis. Viele Banditen posierten mit charakteristischen Gesten. Einer von ihnen zeigte eine Kokarde mit einem Wolf auf einer Mütze und fügte hinzu, dass sie in Russland hergestellt wurden, und nannte eine bestimmte Fabrik. Ein anderer zeigte uns einen „tschetschenischen Körperschutz“, rief dreimal „Allahu Akbar!“ und versicherte uns, dass er keine Angst vor dem Tod habe. Einer von ihnen freute sich aufrichtig über den Sieg und lud mich ein, ihn zu besuchen. Genau wie Hasek: „Um 18 Uhr nach dem Krieg.“ Es ist unmöglich, die Kinder nicht zu erwähnen, die überall umherhuschen und uns mit Gesängen zum Thema „Allahu Akbar“ belästigen.

Ich werde lügen, wenn ich der Vollständigkeit halber nicht die Tschetschenin erwähne, die sowohl uns als auch die Militanten mit hausgemachten Kuchen verwöhnte, die wir einstimmig ablehnten (wir verkaufen sie nicht für Lebkuchen) und düster treu blieben zum Eid. Wir hatten jedoch keinen Grund, Spaß zu haben: Zusätzlich zu allem anderen starb gestern im Bereich des 13. Kontrollpunkts unser Kamerad, der Geheimdienstoffizier Sergeant Andrey Vasilenko, über den ich geschrieben hatte, in einem Hinterhalt eine Einreichung für die Verleihung der Medaille „Für Courage“ am Vortag.

Soldaten mit der Leiche des verstorbenen A. Vasilenko. Foto von Roman Iljuschtschenko

Ein weiteres charakteristisches Bild dieser Tage, das mir im Gedächtnis geblieben ist, sind die Augen tschetschenischer Polizisten, die Russland gegenüber loyal blieben. Sie wurden mit ihren Familien und ihrem elenden Hab und Gut nach Chankala gebracht. Sie irrten verloren um den Stützpunkt herum und wussten nicht, wo sie sich aufhalten sollten, weil sie nicht nach Hause zurückkehren konnten. Als ich ihren fernen Blick bemerkte, konnte ich es lange nicht ertragen, denn wir sind drin Noch einmal verraten. Aber sie haben uns ihrerseits verraten.

Verrat im Allgemeinen Stichwort um diesen Krieg zu verstehen , dessen Drehbuch, wie mir scheint, im Voraus geschrieben wurde, in der Stille hoher Ämter weit weg von hier. Es schien, dass die bis zum Äußersten heiße, alles durchdringende Luft der tschetschenischen Hauptstadt voller Verrat war und alle unsere Siege im Voraus zur Niederlage verurteilte. Sie verrieten und verkauften (nicht umsonst sind diese Wörter auf Russisch so ähnlich) nicht nur Verteidigungspläne oder Waffen, sondern auch die Soldaten selbst, Offiziere, einfache Leute, Interessen des Staates... Groß- und Einzelhandel.

Der verstorbene Alexander Lebed wurde in die Rolle eines der Hauptverräter der Interessen des Landes berufen. Aber ich glaube, dass er selbst aufrichtig in seinem Wunsch war, einem müden Land Frieden zu bringen. Das Unglück von Alexander Iwanowitsch bestand darin, dass er in Ordnung war und die Lorbeeren eines Friedensstifters nicht mit anderen teilen wollte, was ihm (wie er es wirklich wollte) den Weg zur Präsidentschaft ebnete. Und um dieses Ziel zu erreichen, war er zu viel bereit. Wie die Zeit gezeigt hat – eine ganze Menge. Zu den Opfern des ehrgeizigen Sekretärs des Sicherheitsrats gehörten nicht nur die an die kurze Leine genommene und dann tatsächlich aus Tschetschenien vertriebene Armee, sondern auch Russland selbst, dessen internationales Ansehen durch den beschämenden Chassawjurt-Vertrag gelitten hat zum obszönen Vertrag von Brest. Ich bin sicher, dass es selbst durch Verhandlungen mit den Separatisten möglich war, aus einer schwierigen Situation wunderbar herauszukommen, ohne das Gesicht zu verlieren und gleichzeitig den Status einer Großmacht zu bewahren. Leider war General Lebed, der in Afghanistan gut gekämpft und das Blutvergießen in Transnistrien gestoppt hat, viel besser als Lebed, ein Diplomat.

Aslan Maschadow und Alexander Lebed

Die Unterzeichnung des Friedens von Chasawjurt

Spätere Ereignisse zeigten das Es ist unmöglich, die „Tschetschenenfrage“ ohne Berücksichtigung der Meinung der Tschetschenen und auf Kosten der Tschetschenen selbst zu lösen . Die Zeiten, in denen russische Generäle wie Alexej Jermolow, Jakow Baklanow oder sowjetische Marschälle wie Lawrenti Beria im Kaukasus Politik machten und den Einheimischen Angst einjagten, sind unwiderruflich vorbei. Dies wurde schnell verstanden, als der neue Führer Russlands an die Macht kam (ich erinnere Sie daran, ein pensionierter FSB-Oberst), der es mit herausragenden diplomatischen Fähigkeiten schaffte, die richtige und wahrscheinlich die einzig richtige Lösung zu finden.

Heute im Bereich des Minutka-Platzes

Um zu beurteilen, wer am Ende ein Held und wer ein Verräter war; Wer Recht hat und wer nicht, es wird Gott und Nachkommen geben . Doch auch wenn sie wiederholt verraten wurden, zeigten russische Soldaten und Offiziere weiterhin hohe Moral und glaubten an den bevorstehenden Sieg. Zur Bestätigung werde ich ein paar geben bekannte Tatsache: Die letzten, die Tschetschenien verließen, waren die Soldaten der 101. Panzertruppe des russischen Innenministeriums (Brigadekommandeur - Oberst Yuri Zavizionov), deren Verluste mit über 80 Menschen am größten waren. Sie nahmen das Symbol des Sieges, das T., mit -Panzer, stehend auf einem Sockel in der ehemaligen Militärstadt der Panzerdivision 34. Und auf der Rüstung ihrer „Kisten“, die Tschetschenien unter dem Gejohle der Menge verließen, schrieben diese vom Krieg todmüden Menschen, die tief in ihren Herzen ihren Groll verbargen: „Lass sie sich irren, aber das ist unser Vaterland!“

Und obwohl das Vertrauen seiner Verteidiger in Russland unzerstörbar ist, können wir nicht besiegt werden.

P.S. Als Folge der Kämpfe in Grosny vom 6. bis 23. August 1996, nach verallgemeinerten Daten von verschiedene Quellen Wir haben bis zu 2080 Menschen verloren (fast 500 Tote, über 1400 Verwundete, mehr als 180 Vermisste). Auf den Straßen der Stadt wurden bis zu 18 Panzer, 61 Infanterie-Kampffahrzeuge, 8 Schützenpanzerwagen, 30 Fahrzeuge verbrannt und 4 Hubschrauber abgeschossen. Die Verluste der Militanten an Arbeitskräften überstiegen unsere um das Zwei- bis Dreifache.

Ewige Erinnerung an die Soldaten des Vaterlandes, die in diesen Schlachten gefallen sind!

Roman Iljuschtschenko – Oberstleutnant der Reserve, Kampfveteran

Samen des Verfalls: Kriege und Konflikte auf dem Territorium der ehemaligen UdSSR Schirochow Michail Alexandrowitsch

Russische Generäle, die an den Tschetschenienkriegen teilnahmen

Rohlin Lew Jakowlewitsch

Geboren am 6. Juni 1947 in der Stadt Aralsk, Region Kzyl-Orda der Kasachischen SSR. 1970 schloss er die Taschkent Combined Arms Command School mit einer Goldmedaille ab, der Akademie. M. V. Frunze (mit Auszeichnung), 1993 - Akademie des Generalstabs.

1982–1984 diente in Afghanistan.

Seit Juni 1993 - Kommandeur des 8. Wolgograder Armeekorps und Chef der Wolgograder Garnison.

Vom 1. Dezember 1994 bis Februar 1995 leitete er die nördliche Gruppierung der Bundestruppen in Tschetschenien.

Im Dezember 1995 wurde Rokhlin in der 6. Einberufung in die Staatsduma der Russischen Föderation gewählt.

General Lev Rokhlin wurde in der Nacht vom 2. auf den 3. Juli 1998 in einem Traum mit seiner eigenen 5,45-mm-PSM-Prämienpistole getötet, die später in der Nähe seines Hauses gefunden wurde.

Die Generalstaatsanwaltschaft Russlands beschuldigte seine Frau Tamara Rokhlina, dieses Verbrechen begangen zu haben. Sie gestand die Tat zunächst, änderte jedoch später ihre Aussage und sagte, sie habe sich unter Druck und aus Angst um ihre Familie verleumdet.

Schamanow Wladimir Anatoljewitsch

Geboren am 15. Februar 1957 in der Stadt Barnaul im Altai-Territorium in einer Arbeiterfamilie. 1978 absolvierte er die Ryazan Higher Airborne Command School. Von 1978 bis 1995 diente er bei den Luftlandetruppen und stieg vom Zugführer zum Divisionsstabschef auf. Nach dem College befehligte er einen selbstfahrenden Artilleriezug des Fallschirmjägerregiments der Division Pskow, dann einen Zug und eine Kompanie der RVVDKU. 1985 wurde er für die erfolgreiche Führung einer Kompanie durch persönliche Entscheidung des Kommandeurs der Luftlandetruppen zum Bataillonskommandeur (unter Umgehung des Postens des Stabschefs des Bataillons) des 104. Regiments der 76. Luftlandedivision ernannt ( Pskow).

1986–1989 - Studium an der Frunze-Akademie. 1990 wurde er zum stellvertretenden Kommandeur des 300. Regiments der 98. Luftlandedivision (Kischinjow) ernannt. Von 1991 bis 1994 kommandierte er das 28. Regiment (Kirovabad, Aserbaidschanische SSR). 1993 gelang ihm der erfolgreiche Abzug des Regiments aus Aserbaidschan in die Stadt Uljanowsk.

1994 wurde er zum Stabschef der 7. Luftlandedivision (Noworossijsk) ernannt. Im März 1995 leitete er die Einsatzgruppe der in Tschetschenien kämpfenden 7. Luftlandedivision.

Im Mai 1995 wurde er schwer verwundet (mehrere Schrapnellwunden), weigerte sich jedoch, in Rostow ins Krankenhaus eingeliefert zu werden, und kehrte zum Dienst zurück. Im September 1995 wurde Oberst V. Schamanow zum stellvertretenden Kommandeur der 58. Armee ernannt und fungierte als stellvertretender Kommandeur der Gruppierung des Verteidigungsministeriums in Tschetschenien für Militäreinsätze.

Im April 1996 wurde Generalmajor V. Schamanow zum Kommandeur der Gruppierung des Verteidigungsministeriums in Tschetschenien ernannt. Am 31. Juli gibt er sein Amt auf und geht zum Studium an die Akademie des Generalstabs.

Im August 1999 wurde er zum Kommandeur der 58. Armee (Wladikawkas) ernannt. Die Armee wird in Botlikh empfangen und wehrt sofort die Aggression der tschetschenischen Kämpfer ab, die in Dagestan einmarschierten. Seit Oktober 1999 - Kommandeur der gemeinsamen Gruppierung der Bundeskräfte in Tschetschenien „West“.

Surowikin Sergej Wladimirowitsch

Geboren 1966 in der Stadt Nowosibirsk in einer Angestelltenfamilie. Nach dem Studium an einer weiterführenden Bildungseinrichtung trat er 1987 in die Oberkommandoschule für kombinierte Waffen Omsk ein und schloss sie mit einer Goldmedaille ab, 1995 erhielt er Auszeichnungen von der M.V.-Frunse-Militärakademie und der Militärakademie des Generalstabs der Streitkräfte von der Russischen Föderation im Jahr 2002.

Er begann seine Offizierslaufbahn bei den Spezialeinheiten, in denen er internationale Einsätze auf dem Territorium der Republik Afghanistan verrichtete. Er durchlief alle wichtigen militärischen Positionen vom Kommandeur eines motorisierten Schützenzuges bis zum Kommandeur der kombinierten Waffenarmee des Moskauer Militärbezirks. Während seines Dienstes wechselte er mehrere Bezirke und Garnisonen – die Wolgaregion, den Ural, den Nordkaukasus, die Republik Tadschikistan.

Sergej Surowikin führte die Truppen während der tschetschenischen Feldzüge an. Seit 2009 - Leiter der Hauptoperationsdirektion des Generalstabs der Streitkräfte der Russischen Föderation. Im Januar 2010 wurde er zum Stabschef – Erster Stellvertretender Kommandeur des Wolga-Ural-Militärbezirks, später des Zentralen Militärbezirks – ernannt. Surovikin kennt die Härten des Krieges aus erster Hand. Die Auszeichnungen auf seiner Brust sprechen für sich: Er erhielt drei Tapferkeitsorden, den Militärverdienstorden, Medaillen des Verdienstordens für das Vaterland, die Grade I, II (mit dem Bild von Schwertern) und den Roten Orden Stern, Medaillen „Für Mut“, „Für militärische Verdienste“ und andere Medaillen.

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