Byzantinische Mosaik-Meisterwerke. Byzanz

Florentinische, römische, venezianische, byzantinische Mosaike – diese Namen von Techniken streicheln das Ohr, und die Bilder, die mit diesen hochkünstlerischen Objekten verbunden sind, die die Meister der Vergangenheit geschaffen haben, faszinieren seit Jahrtausenden. Jede Schule ist einzigartig, aber alle Künstler haben eine Zeichnung daraus zusammengestellt Verschiedene Materialien(Smalt, Steine, Keramikfliesen, Holzfurnier usw.) auf der vorbereiteten Oberfläche.

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Erste Erfahrungen

Die Geschichte der Mosaike reicht bis in die Zeit des sumerischen Königreichs zurück. Das älteste Mosaik wurde aus gebrannten Tonstücken zusammengesetzt. Als Basis wurde ungebrannter Ton verwendet.

Die Kunst der altägyptischen Mosaizisten besteht aus einer Vielzahl von Materialien (Halbedel- und Edelsteine, Elfenbein und wertvolle Baumarten) und Anwendungsbereichen – Möbel, Haushaltsgegenstände, Kleidung der Pharaonen. Auch der berühmte Thron Tutanchamuns ist mit Mosaikelementen übersät.

Byzanz

Das älteste Mosaik von Byzanz stammt aus dem 3. bis 4. Jahrhundert. ANZEIGE Goldene Zeit Diese Technologie fällt auf die Jahrhunderte VI-VII und IX-XIV. ANZEIGE Aufgrund des hohen Material- und Arbeitsaufwands war die katholische Kirche der Hauptabnehmer byzantinischer Mosaike. Prächtige antike Mosaike sind in den Tempeln Italiens (in Ravenna, Montreal, Cefalu) und der Türkei (in der Hagia Sophia in Istanbul) erhalten geblieben. Die Hauptmotive biblische Geschichten.

Byzantinisches Mosaik ist ein Standard, es zeichnet sich durch hohes künstlerisches Können aus. Die Bilder sind genau, große Leinwände werden bevorzugt, der Skaleneffekt wird berücksichtigt: die Entfernung des Betrachters, sein Standort. Eine Besonderheit der Zeichnung ist das Vorhandensein einer Kontur für jedes abgebildete Objekt. Der Zweck der Technik besteht darin, das Element aus großer Entfernung optisch auf einem gemeinsamen, oft goldenen Hintergrund hervorzuheben.

Mosaik „Christus Pantokrator“. Kathedrale der Diözese Cefalu (Italien, Sizilien). 1145-1148

Das von byzantinischen Künstlern geschaffene antike Mosaik zeichnet sich durch Respekt vor den Proportionen aus, insbesondere bei der Darstellung des menschlichen Körpers, der sogar in Dynamik dargestellt wird. Die Zeichnung ist voluminös gestaltet, die Wirkung wird jedoch durch das Vorhandensein einer Kontur ausgeglichen.

Meister verwendeten in ihrer Arbeit kleingefärbtes Glas. Die Technologie basiert auf der Zugabe von Metalloxiden zum Glas, die den Fliesen die gewünschte Farbe verleihen. In den Werkstätten wurden bis zu mehrere hundert verschiedene Farbtöne hergestellt. Das Material für Mosaike in Byzanz war sehr teuer. Um eine Tafel herzustellen, griffen sie auf Smalt zurück und fügten Blattgold, gemischt mit Kupfer und Quecksilber, hinzu. Die Technologie zeichnet sich durch die Dichte der Plattenanordnung (kleine Quadrate, seltener in unterschiedlicher Form) und die Verwendung eines Direktsatzes beim Verlegen aus. Die fertige Leinwand hat eine unebene Oberfläche und einen charakteristischen Glanz.

Florenz

Das Florentiner Mosaik Pietra Dura (aus dem Italienischen – „geschnitzter Stein“) ist eine einzigartige Technik, die komplexeste der existierenden. Dies ist eine alte Kunst, die auf der Arbeit mit Steinplatten basiert.

Florentiner Mosaike erfreuten sich besonders im 16.-19. Jahrhundert großer Beliebtheit. Am Ende des 16. Jahrhunderts. Handwerker aus Mailand wurden in die Stadt eingeladen, wo die Herstellung von Steinprodukten zu dieser Zeit eine Blütezeit erlebte. Die Förderer der Meister waren Mitglieder der Medici-Familie, die die ersten Werkstätten gründeten und später zu den Hauptkunden wurden.

Richtungsfunktionen:

• Bei der Arbeit wurden Halbedelsteine ​​​​verwendet - Tigerauge, Amethyst, Malachit, Lapislazuli, Hämatit, Jaspis, Marmor, Aventurin, Bergkristall, Achat, Chalcedon;
• Das Zeichenprojekt wurde unter Berücksichtigung der Besonderheiten der Textur und des natürlichen Musters der Steine ​​erstellt;
• Die Form der Fliesen war nicht auf das klassische Rechteck beschränkt;
• Die Platinen waren so dicht aneinander gestapelt, dass keine Lücke entstand;
• Die Technik wurde zur Dekoration von Wänden, Möbelelementen (Tische, Schränke), Schatullen und Schachbrettern verwendet;
• Filigrane Darstellung („Steinbild“), Komplexität und Realismus der Komposition. Meister schufen Jachthäfen, Stillleben, Landschaften und allegorische Szenen.

In florentinischer Technik hergestelltes Mosaik an den Türen eines Holzschranks aus 20.000 farbigen Steinen (Jaspis, Lapislazuli, Marmor, Amazonit und andere). Peterhof Lapidarium-Fabrik. 80-90er Jahre 19. Jahrhundert

Florentiner Mosaike tauchten Mitte des 18. Jahrhunderts in Russland auf. Russische Meister beherrschten die Technik problemlos und waren damit ein würdiger Konkurrent der Italiener. In der UdSSR wurden florentinische Mosaike zur Dekoration von U-Bahn-Stationen verwendet, obwohl diese Technik a priori zur Herstellung kleiner Leinwände verwendet wurde.

Rom

Das antike Mosaik von Rom wurde zur Grundlage, die zukünftige Generationen von Meistern verwendeten. Aber gleichzeitig wurde das römische Mosaik als Kunst, als Technologie von den Griechen übernommen. Bei der Arbeit werden Smalt- oder Kleinsteinstücke – hauptsächlich Marmor und andere Natursteine ​​– in Form eines Quadrats oder Rechtecks ​​verwendet. Traditionell wurden römische Mosaike zur Dekoration der Wände und Böden öffentlicher und privater Räume verwendet.

Das älteste Mosaik wird auf das 2. Jahrhundert v. Chr. datiert. Chr. und auf der griechischen Insel Delos gefunden. Erste Muster - geometrische Ornamente, rekrutiert aus ganzen Rohsteinen. Später erschienen stilisierte Bilder von Menschen und Tieren.

Folgende Techniken sind bekannt:

Die Ente auf dem Boden ist in der Opus-Tessellatum-Technik gefertigt. Satyr und Nymphe, Mosaik im Haus des Fauns in Pompeji. Opus vermiculatum. Opus sectile Marmor auf dem Boden der Hadriansvilla.

• Opus tessellatum, bei dem Tesserae (Steinfragmente) mit einer Größe von über 4 mm verwendet wurden;
• Opus vermiculatum, für das Steinchen mit einer Größe von nicht mehr als 4 mm verwendet wurden, was das Zeichnen kleiner Details ermöglichte;
• Opus sectile, das sowohl große als auch kleine Klingen kombinierte;
• Opus regulatum, wo die Gemälde aus gleichgroßen, in geraden Linien angeordneten Felsstücken bestehen.

Merkmale des im römischen Stil gefertigten Tafelmusters:

• Heller Hintergrund, zufällig zusammengesetzt aus homogenen Steinen;
• Dekorative Elemente (Muster, Figuren) entstehen durch kleinere Anteile;
• Die Farbgebung des Bildes ist begrenzt finanzielle Möglichkeiten Kunde – je monumentaler das Projekt, desto teurer ist es, je vielfältiger das verwendete Material, desto besser kann der Künstler seine Kunst und sein Können unter Beweis stellen.

Venedig

Venedig ist Kunst und Kunst ist Venedig. Daher entstand hier eine eigene Schule der Mosaikarbeit. Und diese Kunst blühte hier auf, wie nur die Liste der Tempel zeigt, in denen sich ein venezianisches Mosaik befindet:

• Erzbischöfliche Kapelle (Ravenna, 1112);
• Kirche Santa Maria e Donato (Fr. Donato, zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts);
• Kathedrale San Marco (Venedig, XII-XIII Jahrhundert).

Mosaik der zentralen Kuppel der Kathedrale von San Marco. Venedig, Italien. 12. Jahrhundert

Lokale Künstler wurden sowohl von byzantinischen als auch von romanischen Traditionen beeinflusst:

• Die Figuren der Menschen sind schwer und ihre Gesichter eintönig;
• Die lineare Stilisierung ist ausgeprägt, was sich besonders bei der Vermittlung von Volumen und Perspektive bemerkbar macht;
• Es herrschen dunkle Farben vor.

Modernes venezianisches Mosaik - „Terrazzo“, hergestellt auf der Basis einer Zementmischung und inerten Materialien (Steinsplitter, Granitfragmente, zerbrochenes farbiges Glas).

Eine Mosaikplatte ist unabhängig von der Ausführungstechnik das dominierende Element des Innenraums. Seine Handlung und Farben bilden die Grundlage für die Gestaltung des Raumes. Kommentare unterstützt von HyperComments

Bei byzantinischen Mosaiken handelt es sich in erster Linie um Kleinmosaiken.

Es waren die Byzantiner, die die Technologie zur Herstellung von Smalt entwickelten, wodurch dieses relativ wirtschaftliche und leicht zu handhabende Glas zum Hauptmaterial der Monumentalmalerei wurde. Durch die Zugabe verschiedener Metalle (Gold, Kupfer, Quecksilber) zur Rohglasschmelze in unterschiedlichen Anteilen lernten die Byzantiner, mehrere hundert verschiedene Smaltfarben herzustellen, und zwar mit Hilfe von einfache Werkzeuge Den Elementen des Mosaiks könnten elementare geometrische Formen gegeben werden, die sich gut zum Einlegen in eine Mosaikleinwand eignen.

Dennoch wurden Würfel zum Hauptmosaikelement – ​​es waren die Kompositionen aus sauber angeordneten kleinen und mehr oder weniger gleichgroßen Würfeln, die den byzantinischen Mosaiken Berühmtheit verschafften. Die ältesten erhaltenen Beispiele byzantinischer Mosaike stammen aus dem III.-IV. Jahrhundert, und zwei Perioden des Wohlstands fallen auf das VI.-VII. Jahrhundert (Goldenes Zeitalter) und das IX.-XIV und die paläologische Renaissance).

Die berühmtesten byzantinischen Mosaike sind die von Ravenna und Bilder der Hagia Sophia (Konstantinopel). Während das römische Mosaik neben ästhetischen Aufgaben auch rein funktionale Probleme löste, wurde das byzantinische zum Hauptelement der künstlerischen Dekoration von Kathedralen, Gräbern, Basiliken und visuellen Aufgaben traten in den Vordergrund.

Römische mythologische Bilder, oft verspielt und genrehaft, sehen sowohl in privaten Atrien als auch in öffentlichen Bädern gleichermaßen gut aus und wurden durch monumentale Gemälde zu biblischen Themen ersetzt, die in der Gestaltung und Umsetzung grandios waren. Christliche Geschichten Zum zentralen Thema der Mosaike wurde der Wunsch, den größtmöglichen Eindruck des Bildes zu erzielen treibende Kraft Verbesserung der Technik des Mosaiklegens und Entwicklung neuer Farben und Kompositionen von Smalt.

Ein Merkmal byzantinischer Mosaike in Tempeln war die Verwendung eines erstaunlichen goldenen Hintergrunds. Die Mosaike wurden im Direct-Set-Verfahren ausgelegt, und jedes Element der Verlegung zeichnete sich durch seine einzigartige Oberfläche und seine Position im Verhältnis zu anderen Elementen und dem Untergrund aus. Es entstand ein einzelnes und lebendiges goldenes Feld, das sowohl im natürlichen Licht als auch im Kerzenlicht schimmerte. Die Einzigartigkeit des Farbspiels und der Lichtreflexionen auf einem goldenen Hintergrund erzeugte den Bewegungseffekt des gesamten Bildes.

Für die byzantinischen Meister war die Technik der Konturierung von Körpern, Objekten und Objekten obligatorisch. Die Kontur wurde in einer Reihe von Würfeln und Elementen von der Seite der Figur oder des Objekts und auch in einer Reihe von der Seite des Hintergrunds angeordnet. Die glatte Linie solcher Konturen verleiht Bildern vor einem flackernden Hintergrund Klarheit.

Die meisten Techniken byzantinischer Mosaike werden auch in modernen Mosaikkompositionen verwendet. Die Verwendung von Smalt, der durch die Unregelmäßigkeiten von Smaltwürfeln gebildete Hintergrund, die gleichmäßigen Konturen der Ränder von Objekten und des Hintergrunds – das ist ein Klassiker des Mosaiks, ein Klassiker von Byzanz.

Im Fall von Byzanz kann man genau das Jahr benennen, das zum Ausgangspunkt des byzantinischen Reiches, der byzantinischen Kultur und Zivilisation wurde. Kaiser Konstantin I. der Große verlegte seine Hauptstadt in die Stadt Byzanz (ab dem 1. Jahrhundert n. Chr.).

e. Teil des Römischen Reiches) und benannte es 330 in Konstantinopel um.

Die ersten Jahrhunderte der Existenz des byzantinischen Staates können als die wichtigste Phase in der Bildung des Weltbildes der byzantinischen Gesellschaft angesehen werden, die auf den Traditionen des heidnischen Hellenismus und den Prinzipien des Christentums basiert. Die Entstehung des Christentums als philosophisches und religiöses System war ein komplexer und langwieriger Prozess. Das Christentum übernahm viele philosophische und religiöse Lehren dieser Zeit. Das christliche Dogma hat sich unter dem starken Einfluss der religiösen Lehren des Nahen Ostens, des Judentums und des Manichäismus entwickelt. Es war ein synthetisches philosophisches und religiöses System, dessen wichtiger Bestandteil uralt war philosophische Lehren. Die Unvereinbarkeit des Christentums mit allem, was das Stigma des Heidentums trug, wird durch einen Kompromiss zwischen der christlichen und der antiken Weltanschauung ersetzt. Die gebildetsten und weitsichtigsten christlichen Theologen erkannten die Notwendigkeit, das gesamte Arsenal der heidnischen Kultur zu beherrschen, um sie bei der Schaffung philosophischer Konzepte zu nutzen. Denker wie Basilius von Cäsarea, Gregor von Nyssa und Gregor von Nazianz legten den Grundstein für die byzantinische Philosophie, die ihre Wurzeln in der Geschichte des hellenischen Denkens hat. Im Zentrum ihrer Philosophie steht das Verständnis des Seins als Vollkommenheit. Eine neue Ästhetik ist geboren, ein neues System spiritueller und Moralvorstellungen, der Mann selbst dieser Zeit verändert sich, seine Vision der Welt und seine Einstellung zum Universum, zur Natur, zur Gesellschaft.

Perioden der Geschichte der byzantinischen Kunst

Frühchristliche Zeit (die sogenannte vorbyzantinische Kultur, I-III Jahrhundert)
frühbyzantinische Zeit, das „goldene Zeitalter“ von Kaiser Justinian I., die Architektur der Hagia Sophia in Konstantinopel und die Mosaiken von Ravenna (VI.-VII. Jahrhundert)
ikonoklastische Zeit (7.-frühes 9. Jahrhundert). Man nannte es die dunkle Zeit – weitgehend in Analogie zu einem ähnlichen Entwicklungsstadium Westeuropa.
Periode der mazedonischen Renaissance (867-1056) Sie gilt als die klassische Periode der byzantinischen Kunst.
die Zeit des Konservativismus unter den Kaisern der Komnenos-Dynastie (1081-1185)
die Zeit der paläologischen Renaissance, die Wiederbelebung hellenistischer Traditionen (1261-1453).

Kunst Byzantinisches Reich- in vielerlei Hinsicht Gegenstand von Kontroversen unter Historikern, Philosophen und Kulturwissenschaftlern. Aber wenn viele philosophische Abhandlungen und Gemälde über mehrere Jahrhunderte hinweg verloren gegangen sind, dann sind die wunderschönen byzantinischen Mosaike aus Stein und Smalt zum Symbol einer Ära und einer ganzen Zivilisation geworden. Im Byzantinischen Reich wurde die Produktion von Mosaiken und Smalt in Betrieb genommen. In den historischen Aufzeichnungen finden sich Geschichten über Experimente, die von Smalt-Meistern durchgeführt wurden, um verschiedene Smalt-Töne zu erhalten, und über Versuche, dem Smalt-Glas verschiedene Eigenschaften zu verleihen. Kleinmosaiken waren nicht nur ein unverzichtbares Attribut von Kultstätten und königlichen Palästen, sondern dienten auch als Dekoration für die Innenräume gewöhnlicher Bürgerhäuser.

Im Vergleich zu antiken Mosaiken aus Steinstücken zeichneten sich Smalt-Kompositionen durch eine größere Farbvielfalt, Helligkeit, Lichtspiel auf der Oberfläche aus und waren vor allem deutlich günstiger. Dies bestimmte die rasche Verbreitung der Smalt-Technologie sowohl im Byzantinischen Reich selbst als auch über seine Grenzen hinaus (insbesondere im antiken Russland).

Byzantinische Kleinmosaiken. Frühbyzantinische Zeit

Mausoleum der Galla Placidia in Ravenna, 5. Jahrhundert v. Chr

Mausoleum der Galla Placidia Der Legende nach wurde es als Grabstätte für die Tochter des Kaisers Theodosius erbaut. Tatsächlich ist Galla jedoch in Rom begraben, und ihr sogenanntes Mausoleum war eine Kapelle, die dem Heiligen gewidmet war. Lawrence – ein Märtyrer und Schutzpatron der kaiserlichen Familie, besonders verehrt in der Familie von Theodosius. Wie viele andere Gebäude in Ravenna wurde auch dieses Martyrium in lombardischer Ziegelbauweise errichtet. Äußerlich ähnelt es stark einem Festungsbauwerk: geschlossen, bewusst eingezäunt Außenwelt Das Volumen wird durch dicke Wände, schmale, schießschartenartige Fenster betont. Im Grundriss ist das Mausoleum ein griechisches Kreuz, am Schnittpunkt der Kreuzarme befindet sich ein Würfel, in dessen Inneren sich eine Kuppel auf Segeln befindet. Das schwere, überhängende Gewölbe weist keine klaren Grenzen auf und weist keine Fensteröffnungen auf. Nur durch schmale Fenster in den Wänden dringt schwaches, flackerndes Licht in die Kirche.

Der untere Teil der Wände der Kapelle (bis zur Höhe der menschlichen Körpergröße) ist mit transparentem Jet-Marmor von leicht gelblicher Tönung ausgekleidet. Die Oberflächen der Kuppel und der Bögen sowie die abgerundeten Abschnitte der Wände unter den Bögen (Lünetten) sind mit kleinen Mosaiken verziert. Kleine Stücke mit unregelmäßige Form, eine unebene Oberfläche bilden. Dadurch wird das Licht von ihm in verschiedenen Winkeln reflektiert, wodurch kein einheitlicher kalter Glanz entsteht, sondern ein magisch strahlender Schimmer, als ob er im Zwielicht des Tempels zittert.

Das Thema der Bemalung des Mausoleums ist mit dem Bestattungsritus verbunden. Mosaike befinden sich nur in den oberen Teilen des Tempels. In der Mitte des Gewölbes befindet sich ein Kreuz (ein Symbol des Sieges über den Tod) mit Sternen am blauen Himmel. Die Gewölbe sind mit dichten Blumenornamenten verziert, die mit den Symbolen des Garten Eden in Verbindung stehen. In der südlichen unteren Lünette ist der Hl. Lawrence geht mit einem Kreuz in den Tod. Der offene Schrank zeigt die Bücher der vier Evangelien und inspiriert den Märtyrer zu einer Heldentat im Namen des Erlösers.

Sankt Laurentius. Mosaik der Südlünette des Mausoleums der Galla Placidia in Ravenna. Ungefähr 440.

In den oberen, großen Lünetten an den Seiten der Fenster sind die Apostel paarweise dargestellt. Sie heben ihre Hände zur Kuppel mit einem Kreuz und verkörpern in einer stillen Geste den Ruf des Evangeliums, dessen Personifikation das Bild des Heiligen ist. Lawrence: „Nimm dein Kreuz auf dich und folge mir nach.“ Die Apostel sind so dargestellt, dass ihre Drehungen und Gesten eine kreisförmige Bewegung von Lünette zu Lünette bilden. Lediglich die Stammapostel Petrus und Paulus in der östlichen Lünette (wo sich der Altar befindet) sind symmetrisch dargestellt: Der Satz endet hier.

In der nördlichen unteren Lünette blickt Christus in Gestalt des Guten Hirten von der Wand über dem Eingang auf den Besucher. Schafe laufen um ihn herum auf dem grünen Gras, und er berührt liebevoll ein Schaf, das sich ihm nähert. Der göttliche Hirte ist in goldene Gewänder gekleidet und sitzt auf einem Hügel, wie ein Kaiser auf einem Thron, fest auf ein Kreuz gestützt. Das Kreuz fungiert hier als Attribut der Macht, wie ein kaiserlicher Stab; Christus bekräftigt es weltweit als Zeichen des Siegeszuges des Christentums. Die Figur des Sohnes Gottes wird in einer komplexen kontrastierenden Wendung dargestellt: Seine Beine sind übereinander gekreuzt, seine Hand greift nach einem Schaf, sein Kopf ist jedoch in die andere Richtung gedreht und sein Blick ist in die Ferne gerichtet.

Christus, der gute Hirte. Mosaik der Nordlünette des Mausoleums der Galla Placidia in Ravenna. Ungefähr 440.

Ein charakteristisches Merkmal der Mosaike des Mausoleums von Galla ist der Kontrast der beiden Lünetten.
Die Szene mit dem Guten Hirten ist im Geiste einer antiken Pastorale mit bewusst berührenden Bildern ausgeführt. Die rosa-grüne Farbskala, subtile Farbübergänge und die Verwendung von Halbtönen bei der Darstellung des Fleisches zeigen den unvergänglichen Charme der Antike, der durch die Einbindung der Komposition in einen schweren und prächtigen Rahmen des umgebenden Kastengewölbes unterstrichen wird.
Szene mit dem Bild des Hl. Lawrence demonstriert die Geburt eines Neuen künstlerische Sprache. Die Komposition ist klar und zeichnet sich durch einfache Symmetrie aus große Formen. Das Bild wird bewusst angezeigt Vordergrund. Die Anfänge einer umgekehrten Perspektive (das Bild eines Gitters unter einem stark schrumpfenden Fenster) erzeugen die Illusion eines zum Betrachter „kippenden“ Raumes. Die Komposition ist nicht zentrisch und pyramidenförmig (nach dem Vorbild des Guten Hirten) aufgebaut, sondern kreuzweise, diagonal. Die Figur des hl. Lawrence wird in Bewegung festgehalten. Die fragilen Konturen der Falten seiner Kleidung fallen nicht, sondern heben sich ab und kreuzen sich in einem skurrilen Rhythmus. Im Angesicht des Heiligen ist von der sanften Schönheit und psychologischen Neutralität der Pastoral keine Spur mehr. Es manifestiert scharf und kraftvoll das spirituelle Prinzip, die ekstatische Erleuchtung eines Märtyrers für den Glauben.

Baptisterium der Orthodoxen in Ravenna, 5. Jahrhundert v. Chr Kuppelmosaik

Das Baptisterium (Taufkirche) der Orthodoxen in Ravenna ist ein Beispiel für ein Gebäude zentrischen Typs. Im Grundriss ist es ein Achteck. Die Ausschmückung des Baptisteriums erfolgte unter Bischof Neon (451-73). Seine luxuriöse Dekoration lässt Sie die besondere Pracht des Taufritus spüren. Die Dekoration ist aus architektonischer Sicht sehr gut durchdacht, und die architektonische (bereicherte ionische Ordnung) und skulpturale Dekoration (Hochreliefs mit Bildern der Propheten) sind organisch mit der Mosaikmalerei verbunden und als integraler Bestandteil darin enthalten .

Das Hauptmerkmal der Dekoration ist die Umsetzung eines einzigen Motivs auf allen Ebenen – Bögen auf Säulen oder ein Portikus mit Giebel auf Säulen. Dieses Motiv bildet die unterste Ebene der oktaedrischen Taufkapelle, wo sich tiefe Arkosolen mit falschen Nischen abwechseln. In der zweiten Ebene vervielfacht es sich: Die Bögen, die die Skulpturen der Propheten einrahmen, umgeben die Fensteröffnungen. In einer komplexeren und reichhaltigeren Form findet sich das gleiche Motiv in der dritten, mosaikartigen Ebene der Dekoration. Hier wird dieses Motiv anschaulich verkörpert: Es reproduziert den Raum der Basilika, wo sich an den Seiten der Apsiden Portiken mit bischöflichen Stühlen und Obstbäumen befinden, in denen Throne mit Kreuzen oder Altäre mit aufgeschlagenen Evangelien auf Thronen präsentiert werden. Oben, in der allerletzten Reihe, die das zentrale Medaillon umgibt, erscheint das Motiv des Bogens auf den Säulen in versteckter Form: Die Säulen werden hier zu luxuriösen goldenen Kandelabern, die die Figuren der Apostel trennen, und die Bögen oder Giebel werden zu Biegungen durchhängender Vorhänge in Muscheln aus dem Rahmen des zentralen Medaillons.

Die Szenerie des Baptisteriums ist eng mit dem Thema des himmlischen Jerusalems verbunden, das sich den Augen eines Christen in der Szene der Taufe des Erlösers (Theophanie) öffnet, die sich in der Kuppel direkt über dem Taufbecken befindet. Die Dekoration scheint in die Kugel der Kuppel „eingeschrieben“ zu sein, was durch eine besondere Technik erreicht wird: Die Figuren und die sie trennenden Elemente werden als eine Art Radius interpretiert – goldene Strahlen, die von der zentralen Scheibe ausgehen. Das Thema des himmlischen Jerusalem erklärt die Anwesenheit von Kronen in den Händen der Apostel: Sie werden auf den zwölf Thronen sitzen, um die zwölf Stämme Israels zu richten. So wird die Taufe unmittelbar in den Kontext der Suche nach einer guten Antwort am Richterstuhl Christi gestellt und die üppig fruchtbaren Bäume in den Abschnitten der symbolischen Basiliken der dritten Etage sind ein Bild Christliche Seele bringt gute Früchte. Das Urteil lautet: „Licht ist in die Welt gekommen“, und das Motiv des aus dem zentralen Medaillon mit Christus fließenden Lichts, angedeutet durch weiße und goldene Ströme (auf der Ebene des apostolischen Kreises), erhält in der Komposition eine besondere Bedeutung .

Orthodoxes Baptisterium in Ravenna. 5. Jahrhundert Kuppelmosaik.
Das zentrale Medaillon enthält die Szene der Taufe Christi (Dreikönigstag).
Um das zentrale Medaillon herum befindet sich ein apostolischer Kreis.

Das Thema des himmlischen Jerusalem erscheint in enger Verflechtung mit dem Thema der irdischen Kirche. Neben der Aussicht, die Himmlische Stadt im Schauplatz der Epiphanie zu sehen, ist das Thema der Macht- und Gnadenübertragung hier nicht weniger bedeutsam. Vom Erretter, der die Taufe empfängt (zentrales Medaillon), wird die gnadenvolle Energie durch die Apostel (radiale Strahlen) zur irdischen Kirche übertragen (symbolisiert durch Altäre und Bischofssitze der dritten Dekorationsebene). Es wird angenommen, dass dieser Ausfluss gesegneter Energie kontinuierlich und konstant ist.

Die Idee der Unerschöpflichkeit, der Unendlichkeit dieses Stroms wird durch die Besonderheit der Zusammensetzung des apostolischen Kreises unterstrichen: Er hat weder Anfang noch Ende, es gibt kein Zentrum, zu dem sich die Jünger Christi bewegen würden. Genauer gesagt befindet sich dieses Zentrum außerhalb des Kreises selbst, es ist das Bild des Erlösers auf dem zentralen Medaillon. Das Malen als Ganzes ist sehr effektiv. Die Figuren der Apostel werden in Bewegung dargestellt. Die Größe ihres Schritts wird durch die weit auseinander stehenden Beine und die Beugung der Hüften betont. Die Illusion von Raum ist immer noch vorhanden: Die Oberfläche, auf der die Apostel gehen, wirkt heller als der geheimnisvolle und bodenlose blaue Hintergrund des Hauptbildes. Die schweren und opulenten Gewänder erinnern an die Pracht römischer Patriziergewänder. In den apostolischen Chitons unterscheiden sich nur zwei Farben – Weiß, das das Licht verkörpert, und Gold, das Licht des Himmels. Nur mehrfarbige Schatten (Grau, Blau, Taube) heben diese leuchtenden Gewänder hervor. Goldene Kleidung wird mit einem dünnen, luftigen Stoff verglichen – er legt sich in üppigen, wie geschwollenen Falten. Weißer Stoff hingegen gefriert in unnatürlich spröden Falten.

Das Thema der Epiphanie ist in erster Linie das Thema des Lichtausflusses, der Lichtschenkung. Die Apostel werden als Träger dieses ewigen Lichts dargestellt, da sie das Licht der christlichen Aufklärung – der Aufklärung durch die Wahrheit – in sich tragen. Die Gesichter der Apostel sind beeindruckend, jeder von ihnen hat eine ausgeprägte Individualität. Sie erscheinen als reale Persönlichkeiten, was durch die noch unentwickelte Typologie und Ikonographie erleichtert wird. Christliche Bilder. Große Nasen, scharf begrenzte Nasolabialfalten, Relieffalten, kräftig hervortretender Nacken, pralle Lippen, ausdrucksstarke Blicke. In diesen mit römischen Patriziern verglichenen Bildern lässt sich eine unglaubliche innere Energie erahnen, die die Macht der christlichen Kirche des 5. Jahrhunderts symbolisiert, die praktisch zur einzigen spirituellen und politischen Autorität in der westlichen Welt geworden ist.

Großer Kaiserpalast in Konstantinopel. 5. Jahrhundert

Im Gegensatz zu religiösen Gebäuden der damaligen Zeit ist der Boden des Bolschoi Kaiserlicher Palast in Konstantinopel enthält große Nummer Bilder alltäglicher Szenen mit Menschen und Tieren. Das Hintergrundmosaik-Layout zieht die Aufmerksamkeit auf sich – Hunderttausende Stücke eines einfarbigen weißen Mosaiks bilden ein bizarres Muster, in dem das Ausmaß der Arbeit und die Genauigkeit der alten Meister auffallen.

Adler und Schlange. Mosaik des Bodens des Großen Kaiserpalastes in Konstantinopel. 5. Jahrhundert

Hirsch und Schlange. Mosaik des Bodens des Großen Kaiserpalastes in Konstantinopel. 5. Jahrhundert

Hase und Hunde. Mosaik des Bodens des Großen Kaiserpalastes in Konstantinopel. 5. Jahrhundert

Junge mit einem Korb. Mosaik des Bodens des Großen Kaiserpalastes in Konstantinopel. 5. Jahrhundert

pastorale Szene. Mosaik des Bodens des Großen Kaiserpalastes in Konstantinopel. 5. Jahrhundert

Kirche San Vitale in Ravenna, 6. Jahrhundert
Die Kompositionen sind von perfekter Ausgewogenheit geprägt. Architektonische Formen, Pflanzenmotive, menschliche Körper, verglichen mit einfachsten geometrischen Figuren, als wären sie mit einem Lineal gezeichnet. Vorhänge haben weder Volumen noch lebendige Weichheit. Es gibt in nichts ein lebendiges Gefühl von Substanz, nicht einmal den entferntesten Hinweis auf eine natürliche Atmung. Der Weltraum verliert endgültig jede Ähnlichkeit mit der Realität.

Basilika Sant'Apollinare Nuovo in Ravenna, 6. Jahrhundert
In der Darstellung von Märtyrern und Märtyrern lässt sich ein klarer Trend erkennen, den man als Sakralisierung des Stils bezeichnen kann. Das Bild versucht bewusst, auf konkrete Lebensassoziationen zu verzichten. Sogar ein entfernter Hinweis auf einen imaginären Raum oder eine Handlungsumgebung verschwindet – der gesamte freie Raum wird von einem endlosen goldenen Hintergrund eingenommen. Blumen unter den Füßen der Weisen und Märtyrer spielen eine rein symbolische Rolle und unterstreichen die Unwirklichkeit des Dargestellten zusätzlich.

Basilika Sant'Apollinare in Classe in Ravenna, 6. Jahrhundert
Der Stil der Mosaike weist deutliche Anzeichen westlichen Geschmacks auf. Die Formen sind abstrakt und bewusst vereinfacht, die Komposition wird von einem linearen Rhythmus dominiert. Die breiten und ätherischen Flecken der Silhouetten sind mit einer gleichmäßigen Farbe bemalt, die tatsächlich ihre Ausdruckskraft behält. Äußere Eleganz und Farbklang kompensieren den anämischen und amorphen Stil.

Byzantinische Kleinmosaiken. Die Ära der Komnenos-Dynastie

Kleine Mosaike in der Kirche Mariä Himmelfahrt, Daphne

Die auffälligste und vollständigste Manifestation des byzantinischen Stils des späten 11. Jahrhunderts und der Ära des Komnenos sind die Mosaiken der Kirche Mariä Himmelfahrt in Daphne bei Athen, die ein einzigartiges Phänomen in der Geschichte der byzantinischen Kunst darstellen. Der Tempel ist teilweise nach klassischem Schema dekoriert: in der Kuppel - Pantokrator mit sechzehn Propheten in den Trommelwänden, in der Apsis - die Muttergottes mit anbetenden Propheten. Eine Vielzahl festlicher Szenen befindet sich jedoch auf ebenen Wandflächen und nicht nur auf architektonischen Übergangselementen zwischen rechteckigen und runden Teilen oder gewölbten Durchgängen.

Christus - Pantokrator. Mosaik der Kirche Mariä Himmelfahrt in Daphne. Um 1100

Mosaike aus Daphne erzeugen ein Gefühl von Festlichkeit, unkomplizierter Ruhe und universeller Harmonie. Alle düsteren Töne verschwinden vollständig aus dem Gemälde und die Evangelienbilder sind voller poetischer Schönheit. Selbst in den Szenen der Leidenschaft ist von Leidenschaft und Pathos des Leidens und der Aufopferung nichts zu spüren. Blut, Schmerz und die Dornenkrone der Kreuzigung passen nicht in diese Welt edler und neutraler Schönheit.

In Daphnes Mosaiken nehmen erzählerische Tendenzen zu: Es gibt mehr Szenen, Landschaften, Elemente der Architektur tauchen darin auf, der Handlung wird mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Die Hauptmotivation des Meisters ist jedoch keineswegs der Wunsch nach einer ausgeprägten Entwicklung der Geschichte. Sorgfältig ausgewählte Details, die Idealität der Handlung, das Fehlen jeglicher Emotionen und darüber hinaus Ausdruck und spirituelle Spannung fixieren die Welt nicht als Prozess, sondern als Zustand. Den Künstler interessiert nicht das, was passiert, sondern wie es passiert.

Taufe Christi. Mosaik der Kirche Mariä Himmelfahrt in Daphne. Um 1100

In Daphne wurden die Kompositionsprinzipien der byzantinischen Malerei entwickelt. Die Kompositionen der Mosaike sind sehr frei, gefüllt mit einem weiten Hauch von Raum, der nicht von Formen eingenommen wird. Charakteristisch ist nicht nur die Bildhauerei, sondern auch die ideale, vollkommene Rundheit der Volumen, die die Figuren des Gemäldes mit einer schönen runden Skulptur vergleicht. Das Verhältnis der Figuren untereinander und zum Raum hat sich verändert: Die Charaktere werden in verschiedenen Winkeln und Drehungen dargestellt, die Fülle an Dreiviertel- und Profilumrissen erzeugt eine ständige Bewegung der Volumina aus der Tiefe nach außen. Volumetrische, aber leichte Stoffe demonstrieren die Plastizität von Körpern und bleiben gleichzeitig hinter der Oberfläche zurück, als wären sie leicht vom Wind verweht.

Erscheinung eines Engels bei Joachim. Mosaik der Kirche Mariä Himmelfahrt in Daphne. Um 1100

Die Gesichter bestechen durch eine besondere kühle Schönheit, Gelassenheit und endlose Distanz zur Welt der Leidenschaften und Emotionen. Selbst ziemlich sanfte Typen (Muttergottes, Engel) sind von spiritueller Zärtlichkeit völlig abgelenkt. Das Gefühl idealer Leidenschaftslosigkeit vergleicht das Bild des Menschen und des Gottmenschen mit der Leidenschaftslosigkeit eines ideal arrangierten und geordneten Kosmos. Farbpalette Smalt erhält eine besondere Leichtigkeit und innere Ausstrahlung. Der außergewöhnliche Reichtum an Farbüberläufen, die den Hauptton sofort verändern, erweckt das Gefühl der oszillierenden Oberfläche von Stoffen. Alle Farben sind in einem einzigen, kalt-silbrigen Farbton gehalten, wobei Asche-, Silber-, Blau-, Kaltrosa- und strahlende Saphirtöne vorherrschen. Durch den hellen, leicht grünlichen Goldstich wirkt das Gold-Smalt der Hintergründe locker und transparent.

Mosaike aus der Kathedrale von Cefalu

Die Mosaiken der Basilika in Cefalù (Sizilien) gehören zur klassischen Kunstrichtung der Comnenos-Ära, die das ganze 12. Jahrhundert über weiterlebte. Die Schaffung von Mosaiken in Cefalu fiel mit der Herrschaft von Manuel Komnenos zusammen, der Zeit der weiten Verbreitung der byzantinischen Kunst, dem brillanten Werk von Konstantinopel-Künstlern auf der ganzen Welt, das den Ruhm des großen Römischen Reiches wiederbelebte und dessen Größe wieder aufleben ließ der Kaiser träumte.

Das Ensemble wurde im Auftrag des normannischen Königs Roger II. von Meistern aus Konstantinopel aufgeführt. Die Kompositionen verbinden die byzantinische Perfektion künstlerischer Darbietung und die Tiefe spiritueller Bedeutung mit einem ungewöhnlichen, leicht barbarischen, festlichen Luxus. Das wichtigste Element der Mosaikdekoration der Kathedrale ist das monumentale Bild von Christus Pantokrator in der Muschel der Apsis. Dieses typisch byzantinische Bild befand sich traditionell in der zentralen Kuppel griechischer Tempel. In der Hand Christi liegt das Evangelium, auf dessen Verbreitung die Zeile zu lesen ist: „Ich bin das Licht der Welt.“ Die Inschrift spiegelt die Doppelnatur der damaligen sizilianischen Kultur wider und ist in zwei Sprachen wiedergegeben, auf einer Seite – in Latein, auf der anderen – in Griechisch, obwohl das Bild selbst eindeutig dem byzantinischen Meister gehört.

Christus Pantokrator. Mosaik der Muschel der Apsis der Kathedrale in Cefalu. 12. Jahrhundert

Das Antlitz Christi ist voller Majestät, aber es weist nicht die starke Entfremdung und spirituelle Intensität auf, die für die ostchristlichen Vorstellungen von Christus als „schrecklichem Richter“ charakteristisch sind. Die Komposition zeichnet sich durch Klarheit, Strenge, Transparenz der künstlerischen Sprache und innere Bedeutung aus. Die Gestalt Christi ist voller Anmut und besonderer Noblesse der Formen.

Die Hauptform der bildenden Kunst im Oströmischen oder Römischen Reich, später Byzanz, war die Malerei (mit einer fast vollständigen Ablehnung der Bildhauerei/Bildhauerei).
Die Hauptformen der römisch-byzantinisch-orthodoxen Malerei sind: monumentale Tempelmalerei (Mosaik und Fresko), Ikonographie (einschließlich solcher aus Emaille und Goldstickerei) und Buchminiaturen. das wundervollste Kunstwerke Nach Ansicht der meisten Kunsthistoriker handelt es sich bei dieser Epoche um Mosaike.

Kleine mehrfarbige Würfel aus Smalt (einer Glaslegierung mit Mineralfarben), aus denen das Bild aufgebaut ist, flackern, blitzen, schimmern und reflektieren Licht. Mosaikmeister konnten aus den Merkmalen von Smalt großartige malerische Effekte erzeugen, indem sie den Einfallswinkel des Lichts sehr genau berechneten und die Oberfläche des Mosaiks nicht ganz glatt, sondern etwas rau machten. Manchmal wurde die Oberfläche der Smaltwürfel facettiert gestaltet, wie zum Beispiel auf den Mosaiken im Katholikon (Hauptkirche) des Klosters Hosios Lukas in Griechenland, die zu Beginn des 11. Jahrhunderts entstanden.

Lichtmess, Mosaik, Katholikon des Klosters Hosios/Hosios Loukas, in Phokis, Griechenland

Die Wirkungsstärke auf den Betrachter und die Sicherheit des Mosaiks ist viel höher als die des Freskos, obwohl die Entstehungszeit ungefähr gleich ist.

Einzug des Herrn in Jerusalem, Fresko, Kloster Hosios/Hosios Lucas, Griechenland, XI v.

Die Mosaiker berücksichtigten die optische Verschmelzung der Farben im Auge des Betrachters, der das Mosaik aus großer Entfernung betrachtet. Auch in unserer Zeit, von uraltem Staub und Ruß befreit, bleibt die Farbe strahlend und klangvoll.

Mosaike und Fresken sind seit der Antike als exquisite dekorative Werkzeuge bekannt. Zum Beispiel in Britisches Museum In London, Großbritannien wird die berühmte „Standarte aus Ur“, Assyrien, ca. 2600 v. Chr. aufbewahrt.

Die Mosaike der „Standarte“ erzählen von den Ergebnissen der UR (a) – einem Feldzug, Siegen über den Feind, Trophäen und Besonderheiten des Hoflebens des Königs und seines Gefolges – das sind die Hauptthemen der Mosaike von Das antike Mesopotamien, darunter Szenen aus dem Leben der alten Sumerer.

Im Archäologischen Museum, Heraklion, Kreta, Griechenland, werden Fresken aus dem Palast von Knossos aufbewahrt, zum Beispiel das Kultmysterium „Spiel mit dem Stier, dem Minotaurus“. Tauromachie, ihr Alter
um 1500 v. Chr - links;
Heilige Hörner am südlichen Rand des Palastgebiets, der Legende nach der Thron von König Minos - rechts.

Spiele - Wettbewerbe mit Tieren.

Spiele mit Delfinen, Mosaik Tauromachia - Spiele mit einem Stier, Mosaik

Die Bildkunst der Antike (Altes Griechenland und antikes Rom) ist auch durch prächtige Fresken und Mosaike vertreten.

Die berühmten Fresken sind in der Villa der Mysterien in einem Vorort von Pompeji erhalten geblieben. Auf dem roten Hintergrund der Wände werden die Teilnehmer des dem Gott Bacchus / Dionysos gewidmeten Feiertags in natürlicher Form dargestellt.

Pompeji. Villa der Mysterien. 100-15 Jahre

Im Fresko „Frühling“ aus der Stadt Stabiae in der Nähe von Pompeji, Italien, entfernt sich ein Mädchen, das den Frühling symbolisiert (die Göttin Flora?), vom Betrachter in die Tiefen einer blühenden Wiese. In ihrer linken Hand hält sie ein Füllhorn und mit der rechten berührt sie sanft eine Blume. Ihr kastanienbraunes Haar, ihr goldgelber Umhang und der Rosaton ihrer nackten Schultern harmonieren mit dem hellgrünen Hintergrund, und die Leichtigkeit der Bewegungen des Mädchens, als ob sie durch die Luft schweben würden, bilden die Grundlage für die malerische Komposition des Freskos.

Frühling, Stabiae, Pompeji, Fresko

Landschaftsgemälde finden sich häufig auf Fresken: Parks, Gärten, Häfen, gewundene Flussufer. Es gab genug gute Fresken für ein kleines Album, also bitte ich euch, Freunde, ich werde es auf jeden Fall veröffentlichen, aber etwas später.

Die Griechen nannten Mosaike Bilder, die den Musen gewidmet waren. Musen sind ewig – diese Bilder müssen auch ewig sein, deshalb wurden sie zuerst aus farbigen Steinstücken und dann in der hellenistischen und römischen Zeit aus speziell geschweißten Glasstücken – Smalt – gesammelt.

Es waren die Mosaike, die die Grundlage für die dekorative Dekoration der Paläste und Villen des Adels des antiken Roms bildeten. Besonders gut erhalten sind Mosaike in Rom, Pompeji, Stabia und Herculaneum. Übrigens gibt es eine Legende, dass der berühmte goldene Smalt von griechischen Mosaizisten im heidnischen Rom geschaffen und zur Dekoration des berühmten Goldenen Palastes von Nero verwendet wurde. Die Methode seiner Herstellung geriet dann viele Jahrhunderte lang in Vergessenheit oder ging verloren und wurde erst im Jahr 2000 wieder aufgenommen Christliches Zeitalter.
Auf die eine oder andere Weise verblüfft die Bildkunst der Antike noch immer mit der Pracht dekorativer Kompositionen, dem Reichtum der Handlungen, der Vielfalt der künstlerischen Techniken, dem Wissen und der Verwendung von Direktheit Aerial Perspektive, d. h. vieles von dem, was von Künstlern der Renaissance „erfunden“ wurde.

Im Nationalen Archäologischen Museum von Neapel ist eine Kopie des Mosaikgemäldes „Die Schlacht Alexanders des Großen mit dem persischen König Darius III.“ erhalten.

Schlacht gegen die Perser bei Issos

Alexander der Große auf einem Fragment eines antiken römischen Mosaiks aus Pompeji.

Mosaik aus dem 2. Jahrhundert v. Chr

Mosaike und Fresken gingen in den ersten Jahrhunderten n. Chr. in den Besitz einer christlichen Kirche über, als Gläubige, die sich verstecken mussten, begannen, malerische antike Szenen und Bilder von unterirdischen Labyrinthen zu verwenden – Katakomben, die der Bestattung der Toten dienten. Christen statteten diese Bilder mit neuem symbolischen Inhalt aus: Der Palmzweig – ein unverzichtbares Attribut kaiserlicher Triumphe – ein Symbol himmlischer Glückseligkeit, der Weinstock – das Sakrament der Eucharistie, Brot und Wein – Transsubstantiation in Fleisch und Blut Christi, Orpheus – Christus und Psyche – ein Symbol der christlichen Seele.

Für die neuen Barbarenstaaten, die auf den Ruinen des Weströmischen Reiches entstanden und die Kultur des großen Roms verehrten, war es sehr wichtig, dass das Mosaik die vorherrschende Darstellungsweise in Tempeln blieb, dies zeugte von der Kontinuität der Traditionen und des Wahrung des Erbstatus des Oströmischen Reiches. Darüber hinaus konnten es sich die Römer damals leisten (Mosaik ist ein sehr teures Vergnügen), die meisten Wände, die Innenflächen von Kuppeln und Gewölben, Säulen und Säulen mit prächtigen Mosaiken zu bedecken, was auf andere einen großen Eindruck machte Völker.

Nahaufnahme Kulturzentrum Das Reich der Römer, in dem eine große Anzahl christlicher Mosaike in Tempeln und Gräbern erhalten geblieben sind, ist Ravenna – die Heimat großer Schatten.

Alles, was momentan ist, alles, was vergänglich ist,
Du hast Jahrhunderte lang begraben.
Du schläfst wie ein Baby, Ravenna,
Verschlafene Ewigkeit in den Händen.

Aus dem Zyklus italienischer Gedichte von A. Blok.

Ravenna ist alt und wunderschön.

In Ravenna gibt es einen einzigartigen Komplex von Denkmälern aus dem 5.-7. Jahrhundert, einem Wendepunkt, als Rom und Byzanz, Antike und Mittelalter aufeinandertrafen.
Das Zeichen ihrer Begegnung und kurzfristigen Verbindung ist das Mausoleum von Galla Placidia, Tochter von Kaiser Theodosius dem Großen, Ravenna, Italien, erste Hälfte des 5. Jahrhunderts.

Mausoleum von Gala Placidia generelle Form außen, Gesamtansicht des Innenraums

In der Nähe, schwach beleuchtet, ist es im Inneren mit erstaunlichen Mosaiken geschmückt, von denen man schwer sagen kann, ob sie der römisch-hellenistischen Vergangenheit oder der byzantinisch-mittelalterlichen Zukunft angehören.

Nach christlicher Lehre sollte die Gestaltung des Tempels und des Mausoleums zwei Welten verbinden: die reale und die andere Welt, die himmlische und die irdische. Die bildende Kunst spielte hier die erste Rolle, indem sie göttliche Bilder schuf, lehrte und den Weg zur Erlösung öffnete und den Gläubigen von der realen Welt ins Übersinnliche führte. Dies bestimmte und diktierte die künstlerische Gestaltung des Innenraums des Mausoleums der Galla Placidia.

Und die Mosaikmeister haben die Aufgabe mit einem „Fünf Plus“ abgeschlossen – der Innenraum im Mausoleum wird als verwandelte Welt wahrgenommen, die sich der Realität widersetzt. Der untere Teil der Wände war mit Marmor ausgekleidet und die Gewölbe, Segel und Kuppel waren mit tiefblauen Mosaiken ausgekleidet.
Die Mosaike des Mausoleums haben keinen goldenen, sondern einen blauen Hintergrund: Aus dem dicht schimmernden Blau tauchen in antikes Weiß gehüllte Figuren christlicher Märtyrer und Heiliger auf, goldene Sterne blitzen auf, märchenhafte Paradieslandschaften übersät mit scharlachroten Mohnblumen, goldene Hirsche und Vögel, deren Bögen von goldenen Ranken umrankt sind und in der Kuppel ein Kreuz und ein Sternenhimmel zu sehen sind. Dieses Mosaik symbolisiert den Triumph Christi über den Tod, seine absolute Macht über die geschaffene Welt.

Paradies im Mausoleum von Gala Placidia, Mosaik, Kreuz und Sternenhimmel- Mosaik in der Kuppel.

Die Illusion und das Geheimnis werden durch das natürliche Licht der Fenster in den Lünetten und im Gewölbe noch verstärkt.
Eine Lünette ist ein halbmondförmiger Teil einer Mauer, der oben von einer Archivolte und unten von einem horizontalen Gesims begrenzt wird. Konzepte mit ähnlicher Bedeutung: Desudeport, Zakomara, Kokoshnik, Giebel.

Lichtfenster in der Lünette des Mausoleums von Gala Placidia

Und nur in der Lünette über dem Eingang nimmt von innen an die Stelle des fehlenden Fensters das Mosaik des Guten Hirten ein, das wie ein beleuchtetes Fenster funkelt.
Das Christusbild ist eine verfeinerte hellenistische Version von „Der gute Hirte im Garten Eden“. Vor dem Hintergrund einer völlig irdischen Landschaft, unter strahlend blauem Himmel, Christus, ein junger, bartloser Hirte, der an den sanftmütigen Orpheus erinnert alte Mythen, aber in goldenen Gewändern sitzt er wirklich auf einem Hügel, seine gekreuzten Beine berühren den Boden und der Schatten seiner Sandalenfüße ist deutlich zu erkennen.
Um ihn herum laufen Schafe auf dem grünen Gras (weiße Schafe sind Symbole der Seelen der Gerechten), er streckt einem von ihnen die Hand entgegen. Über dem Haupt Christi befindet sich ein Heiligenschein, aber eine antike Frisur, offensichtlich eine Perücke, verallgemeinerte, eher kleine Gesichtszüge – alle Elemente sind eindeutig aus der Antike geerbt.
Wichtig ist die Lebendigkeit der komplexen Pose – Christus wird nicht mit vollem Gesicht, sondern halb verdreht dargestellt, ein Teil seiner Aufmerksamkeit gilt nicht dem Publikum, sondern den „Schafen“ – der geistigen Herde. Christus stützt sich nicht auf einen Hirtenstab, sondern auf ein Kreuz – ein Zeichen für die triumphale Verbreitung des Christentums in der Welt (der Schatten des Kreuzes ist übrigens auch auf der Erde deutlich sichtbar).

Guter Hirte, Mosaik

Und noch etwas, deutlich sichtbar (durch eine gestrichelte Linie angedeutet) die Grenze der irdischen/terrestrischen Welt – der hellblaue Himmel und das bergige, dunkelblaue im oberen Teil des Mosaiks. Die herabsteigende „Zunge“ des himmlischen Himmels „umhüllt“ nur den Kopf und die Schultern Christi – nur er gehört zu beiden Welten.

Der Typus des jungen Christus („Christus Immanuel“) ist in der Ikonographie selten: So wurde er in den ersten Jahrhunderten des Christentums dargestellt antike Darstellungenüber die ewige Jugend als Attribut einer Gottheit wurden noch nicht durch den strengen Kult des „Älterseins“ ersetzt.

Ein weiteres bemerkenswertes Mosaikset befindet sich in der Kirche San Apollinare Nuovo, die im 6. Jahrhundert von König Theoderich erbaut wurde. in Ravenna.

San Apollinare Nuovo, Außenansicht und Innenraum.

Ein weiteres Bild des Guten Hirten in der Kirche San Apollinare Nuovo: Weiße Schafe umgeben Christus, aber seine Hände sind in einer segnenden Geste erhoben und sein Blick ist in die Ferne gerichtet.

Guter Hirte, Mosaik

Nicht weniger interessant ist ein weiteres Mosaik „Das Wunder der Brote und Fische“ aus derselben Kirche San Apollinare Nuovo in Ravenna, das im Jahr 504 geschaffen wurde. Es zeigt auch einen jungen Jesus Christus, bartlos, noch ein Mann (vor der Kreuzigung), was die Farbe des Heiligenscheins um seinen Kopf bestätigt – einen Heiligenschein aus Grün und Gold.
Die grüne Farbe ist ein Symbol für die Unvollständigkeit der Entwicklung und Transformation, die goldene Farbe vermittelt dem Träger Bilder und Informationen einer anderen spirituellen Welt. Aber Christus ist in purpurnen Gewändern mit goldenen Streifen. Lila- ein Symbol der transzendenten Welt, tiefes Eintauchen in den jenseitigen Raum.

In voller Übereinstimmung mit dem Kanon sind auf beiden Seiten Christi symmetrisch zwei Brüderpaare dargestellt, die er zum See rief: Jakobus mit Johannes und Petrus mit Andreas (weshalb dieses Mosaik manchmal „Der wundersame Fang“ genannt wird). Wird in weißer und blauer Kleidung gerufen – Farben, die spirituelle Reinheit, Heiligkeit und Loslösung vom Weltlichen symbolisieren; Sie nehmen Brot und Fisch mit bedeckten Händen entgegen, als heilige Gaben, an denen Christus teilnimmt und die Apostel segnet.

Wunder mit Broten und Fischen oder Wunderbarer Fang

Christus ist mit vollem Gesicht dargestellt, seine Arme sind ausgestreckt, in einem Laib, in dem anderen - Fisch, er gibt seinen Anhängern Geschenke; Ihre Figuren sind in einer Vierteldrehung dargestellt, ihre Gesichter sind jedoch dem Publikum zugewandt. Die Augen aller Dargestellten sind vergrößert und direkt auf das Publikum gerichtet. Alle Bilder werden innerhalb einer schematisierten, aber irdischen Landschaft präsentiert – sie stehen tatsächlich auf einer blühenden grünen Erdoberfläche, rechts und links dieser Gruppe befinden sich Hügel und grüne Bäume und Sträucher. Der Hintergrund des Mosaiks ist weich, gemischt, sanft grünlich-braun mit goldenen Spritzern.

Und noch ein Mosaik, oder besser gesagt ein Teil davon, aber ich konnte nicht anders, als es aufzunehmen. Ich hoffe, es wird euch, Freunden, auch gefallen, insbesondere denen, die Exzentrizität lieben und schätzen.

Die Verehrung der Heiligen Drei Könige gilt den Heiligen Drei Königen, Freunde, obwohl ich es auch nicht glauben kann.

Die meisten Mosaike sind in der Kirche San Vitale in Ravenna, Italien, erhalten, die im 6. Jahrhundert von Kaiser Justinian erbaut wurde. Es handelte sich um eine kaiserliche Hofkirche, was die Vielfalt der Themen und Hintergründe erklärt, zu denen sie dargestellt werden. Darüber hinaus gibt es eine interessante Besonderheit: Die Darstellungen auf grünen, blaublauen und selten weißen Hintergründen sind rein christlich und die Farben der Hintergründe stammen aus der Spätantike. Im Allgemeinen überwiegt der grüne Hintergrund, während der goldene Hintergrund hauptsächlich mit den Altarmosaiken in Verbindung gebracht wird.

Basilika San Vitale, Gesamtansicht, Fassade, Innenraum des Mittelschiffs und der Apsis

Basilika San Vitale, Querschiff und Gewölbeinnenraum, Bandmosaiken auf Säulen und Bögen

Zwei Mosaike an den Seitenwänden des Altars – zwei Prozessionen. Einer wird von Kaiser Justinian geleitet, der andere von Kaiserin Theodora. Alle Figuren sind gleich groß, die Kaiser zeichnen sich durch lila Kleidung, Kronen und Heiligenscheine aus. In der Darstellung der Gesichter des Kaiserpaares und des Bischofs Maximilian lässt sich der Wunsch des Künstlers, eine Porträtähnlichkeit zu vermitteln, erahnen, doch die eingefrorenen Posen, der distanzierte Gesichtsausdruck, die durch die Falten der Mäntel verdeckten Umrisse der Figuren entziehen den Bildern der Individualität - das perfekte Bilder ideale Herrscher, keine echten Menschen. Aber das Mosaik vermittelt genau den Geist des römischen Zeremoniells, die offizielle Pracht, die in den Rang eines Überirdischen erhoben wird.

Kaiser Justinian mit Gefolge, Mosaik, Kaiserin Theodora, mit Gefolge, Mosaik

Alle Dargestellten haben zu große, bewegungslose Augen und Heiligenscheine um die Köpfe von Justinian und Theodora erheben diese lebenden Menschen, obwohl sie mit heiliger Macht ausgestattet sind, in den Rang von Heiligen. Es war diese Tradition, die zu einem der Gründe für die Entstehung des Bildersturms wurde. Ihren Zeitgenossen zufolge waren nicht alle Kaiser, Kaiserinnen und Patriarchen der Kirche, insbesondere zu ihren Lebzeiten, eines so hohen Ranges würdig.

In der unteren Reihe überreichen Justinian und Theodora, begleitet von einem Gefolge, dem Tempel Geschenke. Dieses Mosaik ist insofern interessant, als es deutliche Unterschiede in der Haltung der römisch-orthodoxen Kirche gegenüber dem Kaiser und der Kaiserin aufzeigt. Obwohl ihre Köpfe mit Heiligenscheinen bedeckt sind, befindet sich über den Köpfen von Theodora und dem zwischen ihr und Justinian stehenden Patriarchen ein grüner Baldachin, und die grüne Farbe ist ein Symbol der Unvollständigkeit. spirituelle Entwicklung, mehr „Menschlichkeit“.

Justinian und Theodora

Auf der Ebene der zweiten Ebene, in der Lünette, die sich auf drei Bögen befindet, befindet sich ein sehr interessantes Mosaik – kombinatorisch oder kombiniert. Sein Inhalt umfasst zwei Haupthandlungen, die eng miteinander verbunden sind. Die Dreifaltigkeit verbindet sie miteinander. Ihre konsequente „Lesung“ erinnert die Gläubigen an wichtige biblische Ereignisse im Alten Testament.

Gastfreundschaft und Opferung Abrahams, Mosaik

Im 7. Jahrhundert erreicht die byzantinische Malerei eine der höchsten Stufen. Von der Kirche Mariä Himmelfahrt in Nicäa, Türkei, die im selben Jahrhundert erbaut und während des Griechisch-Türkischen Krieges 1917–22 zerstört wurde, sind nur Fotografien und Mosaikfragmente erhalten. Eines der erhaltenen Fragmente sind geflügelte Figuren mit Bannern und Kräften in den Händen, in luxuriöser Kleidung höfischer Leibwächter.

Die Gesichter dieser militanten Engel sind erstaunlich – sie erinnern an das antike Schönheitsideal – zarte Ovale, klassische Proportionen und Gesichtszüge, ein sinnlicher kleiner Mund, eine dünne Nase und ein hypnotisierender Blick. Sie sind sanft malerisch ausgeführt und erinnern an das Impressionistische. Olivgrüne, rosafarbene, blasslila und weiße Smalzwürfel sind „in Unordnung“ angeordnet, was tatsächlich einer idealtypischen Berechnung herausragender Mosaikisten entspricht: Aus der Entfernung verschmelzen sie und erzeugen die Illusion eines zarten, lebendigen Gesichts.

Engel Dunamis., ein Fragment eines Mosaiks aus dem Altargewölbe der Kirche Mariä Himmelfahrt in Nike, Türkei

Das perfektes Beispiel„inspirierte Sinnlichkeit“, aber sie drücken nichts Bestimmtes aus, das mit einem echten menschlichen Gefühl oder Erlebnis verbunden wäre. Ihre Spiritualität ist leidenschaftslos und die Sinnlichkeit ist ätherisch.

Bei der Verlegung sphärischer, gekrümmter Flächen mit Mosaiken entdeckten Mosaikmeister, dass leichte Ornamente und Figuren optisch in den realen Raum des Innenraums gedrängt wurden. Der Effekt wurde durch den goldenen Hintergrund verstärkt, der keine Tiefe hatte und diese auch nicht zuließ. In Kombination mit der konkaven Oberfläche „bringt“ das Gold des Hintergrunds das Bild des Heiligen gewissermaßen in die gleiche räumliche Umgebung wie die Betenden.
Gleichzeitig erschienen den Menschen die Bilder der Heiligen, die regungslos vor den Anbetern standen und sie mit großen Augen aufmerksam ansahen, bedeutsam und überirdisch.

Diejenigen, die zum Tempel kamen, hatten das Gefühl, in der Heiligkeit selbst zu sein, was die Grundidee jeder christlich geprägten Kirche war.
Das Erreichen dieser Ziele wurde durch Techniken wie das Prinzip der Symmetrie (die Anordnung der Figuren sollte symmetrisch zu Christus sein), die Flachheit der Komposition, die unterschiedlichen Maßstäbe der Figuren und ihre aus der Antike entlehnte Frontalstellung erleichtert Ägyptische Proben.

Mosaik – „schimmernde Edelmalerei“, die besondere optische Effekte verleiht, eignete sich sehr gut zur Schaffung abstrakter, erhabener und surrealer Bilder.

Der nächste Abschnitt wird der römisch-byzantinischen Ikone gewidmet sein, ohne sie gäbe es keine russische Ikone, was bedeutet, dass die Seele unseres Volkes eine andere wäre.

Schicke monumentale Leinwände, die sich durch einen besonderen Umfang und Maßstab der Bilder auszeichnen, sind ein byzantinisches Mosaik. Das alte Arten die Kunst, ein beliebiges Bild oder Bild aus identischen, kleinen Partikeln zusammenzusetzen. Zentrales Thema Solche Mosaike waren christlich ...

Schicke monumentale Leinwände, die sich durch einen besonderen Umfang und Maßstab der Bilder auszeichnen, sind ein byzantinisches Mosaik. Dies ist die älteste Kunstform, ein beliebiges Bild aus identischen, kleinen Partikeln zusammenzusetzen. Das zentrale Thema solcher Mosaike war eine christliche Ausrichtung, und die treibende Kraft auf dem Weg zur Verbesserung der Verlegetechnik, zur Schaffung neuer Farbtöne und Texturen war der Wunsch nach maximaler optischer Wirkung.

Im Gegensatz zu römischen Mosaiken, die die weltlichen Aufgaben der Dekoration und Funktionalität von Räumen in Privatvillen oder öffentlichen Gebäuden lösten, hatten byzantinische Mosaike etwas andere Funktionen. Ihr Hauptzweck bestand darin, der Dekoration von Kathedralen, Gräbern, Tempeln, Basiliken usw. einen künstlerischen Wert zu verleihen. Das byzantinische Mauerwerk ist so konzipiert, dass es das Bild aus großer Entfernung wahrnimmt – die Gemälde weisen etwas ungleichmäßige, „samtige“ Farbtöne und Texturen auf, was die erstellten Bilder „belebt“.

Woraus besteht ein byzantinisches Mosaik?

Vor vielen Jahrhunderten wurde in Byzanz ein erstaunliches Material namens Smalt hergestellt. Alten Legenden zufolge waren es die Byzantiner, die die einzigartigen Eigenschaften von Glas entdeckten, das durch die Zugabe verschiedener Metalle zu geschmolzenen Glassplittern eine beispiellose Festigkeit erlangt. So entstand Smalt – eine Glasmasse mit einer Beimischung von Gold, Kupfer, Quecksilber in unterschiedlichen Anteilen. Jedes einzelne Metall lieferte einen bestimmten Farbton der Mosaikblöcke, denen die Handwerker mit einfachen Werkzeugen geometrische Formen gaben, die sich gut verlegen ließen. So entstand das byzantinische Mosaik – eine exklusive Kunstform, die mit Hilfe von Smalt hergestellt wurde.

„Zest“ des byzantinischen Stils

Ein Merkmal der Verwendung eines solchen Mosaiks in Tempeln war die Schaffung eines schicken goldenen Hintergrunds, der auf den meisten Gemälden zu sehen ist. Üblicherweise verwendeten die Meister ein Direktset zum Verlegen, wobei ein einzelnes goldenes Feld entstand, das nicht nur bei Tageslicht großartig aussah, sondern auch im geheimnisvollen Lichtreflex der Kerzen „lebendig“ wirkte. Dieser Bewegungseffekt wurde durch das Spiel von Schattierungen und Lichtreflexionen auf goldenem Smalt bestimmt.

Eine wichtige Nuance des byzantinischen Mauerwerks ist das Vorhandensein präziser Konturen jedes abgebildeten Objekts. Um maximale Klarheit zu erreichen, wurden die Konturen des Erscheinungsbildes des Objekts in Mosaikwürfeln in einer Reihe von der Seite seiner Figur und in einer Reihe von der Seite des allgemeinen Hintergrunds angeordnet. Wenn Sie die Schönheit und Erhabenheit einer solchen Leinwand aus der Ferne genießen, dann verleihen die gewählten Konturen den Figuren eine spektakuläre Wirkung und betonen ihr Gesicht auf einem golden schimmernden Hintergrund.

Unter anderem mehr späte Kunst Beim byzantinischen Mosaiken wird darauf geachtet, die richtigen Proportionen des menschlichen Körpers beizubehalten, der manchmal sowohl gedreht als auch bewegt dargestellt wird.

Byzantinische Wandmalerei: Entstehungsgeschichte

Die ältesten erhaltenen Beispiele von Mosaiken stammen aus dem 3. bis 4. Jahrhundert, obwohl das Smalt etwa im 1. bis 2. Jahrhundert v. Chr. gefunden wurde. Die berühmtesten byzantinischen Fliesen sind das Mosaik von Ravenna sowie das Bild der Hagia Sophia in Konstantinopel. IN Kiewer Rus Die Überreste der Smaltproduktion wurden in der Nähe der Hagia Sophia in Kiew gefunden. Archäologen zufolge wurden die russischen Meister von Menschen aus Byzanz angeführt. Bis heute hat das byzantinische Mosaik seinen Adel und seine Energie nicht verloren: Es ist ein kreativer Flug, ein Spiegelbild spirituellen Luxus, eine Aura der Harmonie und des Friedens.