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Noch einmal über Talente und Fans. Leonid univerg „Erst jetzt kann ich sicher sein, dass mein Auserwählter mich braucht und nicht mein Kapital“

Noch einmal zu Talenten und Fans:
Isaac Levitan und Sergey Morozov
(Zum 150. Geburtstag des Künstlers und Philanthropen)

Sie wurden im selben Jahr und sogar im selben Monat geboren, aber nichts sprach damals dafür, dass sich ihre Lebenswege eines Tages nicht nur kreuzen, sondern auch einander berühren würden.

Einer von ihnen war Isaac Levitan, der am 30. August 1860 am westlichen Rand Russlands in der Stadt Kibarty in der Provinz Kowno geboren wurde (jetzt - Kybartai in Litauen) -ein jüdischer Junge aus einer religiösen Familie, der Sohn von Ilya Abramovich Levitan, einem kleinen Eisenbahnangestellten, der sich durch Privatunterricht in Fremdsprachen (Französisch und Deutsch) zusätzliches Geld verdiente. Über seine Mutter liegen keine Informationen vor.niemand kennt heute ihren Namen.

Der andere war Sergey Morozov, der am 8. August 1860 in Moskau in der Familie des altgläubigen Priesters Timofey Savvich Morozov, eines Kaufmanns der 1. Gilde, eines erblichen Ehrenbürgers, Leiters und dann Leiters der größten Nikolskaya-Manufaktur, geboren wurde "Savva Morozov, Sohn und Co." .Sergejs Mutter war Maria Fedorovna Morozova (1830-1911) - die Tochter eines wohlhabenden Moskauer altgläubigen Kaufmanns F.I. Simonow.

Leider wird in der Literatur, die dem Leben und Werk des Künstlers, seiner Freundschaft mit Morozov und der Rolle, die er im Leben von Levitan spielte, sehr wenig Platz eingeräumt. Wir werden versuchen, diese Lücke zu schließen, aber zuerst erinnern wir uns an die wichtigsten Meilensteine Lebensweg hervorragend Russischer Landschaftsmaler.

Der Vater des Künstlers, Ilya Abramovich Levitan, war der Sohn eines Rabbiners und studierte einst an einer Yeshiva, dann aber unter dem Einfluss von Aufklärungs- und Assimilationstendenzen, die für die Bevölkerung dieser Orte in der „Ära der Reformen“ (haskala ), verließ er den Weg des Gottesdienstes. Ende 1870 übersiedelte er mit der ganzen Familie nach Moskau, weil er glaubte, dadurch seine finanziellen Verhältnisse zu verbessern und seinen vier Kindern die Möglichkeit zu geben, eine weltliche Ausbildung zu erhalten. Über die Familie von Isaac, über seine Kindheit, sind Informationen sehr spärlich, über das Leben seiner beiden Schwestern Teresa und Emma, mit denen er, ist wenig bekannt war besonders nah. Weder Isaac selbst noch sein älterer Bruder Abel (Adolf, wie er sich selbst nannte) sprachen gern über diese Zeit..

Nach dem Umzug nach Moskau lebte die Familie sehr schlecht. Die Einnahmequelle war der private Französischunterricht seines Vaters. Aber trotz der Geldknappheit war das Haus von einer günstigen Atmosphäre erfüllt spirituelle Entwicklung Kinder, und der Vater selbst leitete die Erziehung seiner Kinder.

I. Levitan. Foto 1898

Mit dreizehn Jahren trat Isaac, seinem älteren Bruder folgend, in die Moskauer Schule für Malerei, Bildhauerei und Architektur (MUZHVZ) ein. Sein Lehrer war ursprünglich V.G. Perov, damals schon berühmter Meister malen. Er litt unter ständiger Not, Hunger und wurde oft obdachlos, studierte fleißig und landete im September 1876 in der Landschaftswerkstatt von A.K. Savrasov, mit dem die Kommunikation entscheidend für die Wahl des zukünftigen Weges des Malers wurde. Savrasov wurde durch V.D. ersetzt. Polenov, der seinen Abschluss gemacht hat Bildung von Isaac als Landschaftsmaler. Unterseine Kommilitonen in der Landschaftswerkstatt waren K.A. Korovin, M. V. Nesterow, N.A. Kasatkin, V. V. Binder.

Später erinnerte sich M. Nesterov an die Jugendjahre seines Klassenkameraden und Freundes und schrieb: „Ein hübscher jüdischer Junge, eher wie die Jungen, die so oft mit einer Blume im lockigen Haar auf den Plätzen von Neapel und Venedig zu finden sind, zeichnete Levitan Aufmerksamkeit auf sich und die Tatsache, dass er damals schon in der Schule für sein Talent bekannt war. < … > Levitan dann in der Regel wirklich gebraucht. In der Schule gab es viele Geschichten über ihn, einerseits über seine Begabung, andererseits über seine große Not. Sie sagten, dass er manchmal nicht einmal eine Übernachtung hat. .

Nach dem Tod von Isaacs Eltern – die Mutter starb 1875, der Vater 1877 – blieben die Kinder ohne materielle Unterstützung, ohne Dach über dem Kopf. Oft wusste der junge Mann nirgendwo hin: Die Schwestern wohnten bei Fremden, und der ältere Bruder Adolf wusste oft nicht, wo er übernachten würde.

Bald wurde Isaac von der Schule verwiesen, weil er die nächste Unterrichtsgebühr nicht bezahlt hatte. Aber Kommilitonen sammelten den notwendigen Betrag, spendeten Geld an das Büro und Levitan kehrte zu seinen Studien zurück. Und bald beschloss der Lehrerrat der Schule, den Schüler Levitan als „großen Fortschritt in der Kunst“ vom Unterrichtshonorar zu befreien und ihm ein kleines Stipendium zuzuweisen.

Doch die ärmlichen und heimatlosen Studienjahre wurden auch die Zeit, in der der junge Mann das Gefühl von uneigennütziger Freundschaft, Aufmerksamkeit und Verständnis seiner Kommilitonen, deren soziale Herkunft und gesellschaftliche Stellung während der offenen staatlichen Judenverfolgung scheinen sollte, kennenlernte nicht Sympathie für ihn hervorgerufen haben. . Zu seinen engen Freunden gehörten der Sohn des Ufa-Kaufmanns Michail Nesterow, der Sohn des bankrotten Taganrog-Kaufmanns Nikolai Tschechow, der Sohn des Moskauer Kaufmanns Vasily Perepletchikov, der Sohn des St. Petersburger Ingenieurs Fjodor (Franz) Shekhtel.

Einer dieser engen Freunde und Kommilitonen war Konstantin Korovin, der Enkel eines altgläubigen Kaufmanns, der in der Rogozhskaya-Straße in Moskau einen Kutscher gründete.Nach dem Umzug in das Landschaftsstudio von Savrasov wanderten Isaac und Konstantin mehrere Jahre hintereinander durch die Außenbezirke von Moskau: Mieträume in Ostankino, Medvedkovo, Arbeit an Skizzen in Savvinskaya Sloboda bei Zvenigorod. Unter dem Einfluss von Kostya schloss sich Isaac der Jagd an und kaufte sogar eine Waffe für einen der seltenen Einnahmen für den Unterricht. Aber am meisten liebte er die Poesie der Kammerwinkel des Waldes oder die nächtliche Beleuchtung des Dorfrandes. Ende der 70er Jahre. Levitan hat bereits sein ganz besonderes Landschaftsgefühl als „Stimmungslandschaft“, in der das Aussehen und der Zustand der Natur vergeistigt und zum Träger des menschlichen Seelenzustandes, zum Spiegelbild der Stimmung eines Menschen wird.

Seine erste Arbeit, die Aufmerksamkeit erregte, wurde beim Studenten ausgestelltAusstellung 1877 Landschaft "Blick auf das Simonow-Kloster" (das älteste Moskauer Kloster, in den Jahren der Sowjetmacht zerstört). Für diese Arbeit wurde Levitan der Preis des Generalgouverneurs von Moskau, Prince, verliehen. V.A. Dolgorukov - der Betrag ist klein (100 Rubel), aber für Isaac bedeutend: Er war immer noch arm und obdachlos.

Zu dieser Armut kam 1879 die politische Rechtlosigkeit der Moskauer Juden hinzu.Nach dem Attentat auf A.K. Solowjow gegen Kaiser Alexander II., Juden wurden gewaltsam aus Moskau vertrieben. Isaac landete zusammen mit seiner Schwester, ihrem Ehemann und Bruder Abel im Feriendorf Saltykovka, ein paar Dutzend Kilometer von Moskau entfernt.

Freunde erhielten für ihn ein Zertifikat der Schule (MUZhVZ), das ihm half, die Erlaubnis zu erhalten, in Moskau zu leben. Isaac kehrte zu seinen Studien zurück. Mit dem Erlös aus dem Verkauf seines Gemäldes, 40 Rubel, mietete er ein Zimmer. Und obwohl nur noch wenig Geld übrig war, war Isaac Levitan voller hellster Hoffnungen und arbeitete trotz allem mit Inspiration, nachdem er es geschafft hatte, das Gemälde „Herbsttag. Sokolniki (1879, Staatliche Tretjakow-Galerie). Die Figur einer Frau wurde übrigens von seinem alten Freund an der Schule, Nikolai Tschechow, dem Bruder des Schriftstellers, gemalt.Das Bild wurde vom Publikum bemerkt und erhielt zu dieser Zeit vielleicht die höchstmögliche Bewertung - es wurde von Pavel Tretyakov für sein Bild erworben berühmte Galerie. In der Folge ließ er Levitan nicht mehr aus den Augen und erwarb ein seltenes Jahr lang keine neuen Werke von ihm für seine Sammlung.

Nikolai Tschechow war einer der ersten Tschechows aus Taganrog, der in Moskau auftrat, und wurde 1875 Schüler von V. Perov in der Klasse für Naturmalerei an der MUZhVZ. Nikolai, ein talentierter Künstler und Musiker, ein Mann mit offener Seele, freundete sich leicht und schnell mit Levitan, Korovin und Shekhtel an. Einmal lebte er sogar mit Isaac in möblierten Zimmern in der Sadovo-Spasskaya-Straße. In diesen Räumen lernte Levitan 1880 Anton Tschechow kennen. Dieses Treffen wurde zum Prolog ihrer anschließenden zwanzigjährigen Freundschaft, einer sehr engen vertrauensvollen Beziehung zwischen dem Künstler des Wortes und dem Maler. Levitan trat buchstäblich in die Familie von Anton Pavlovich ein, mit der die Kommunikation zu einem wesentlichen Bestandteil seines Lebens wurde.

Am 23. Februar 1884 fand ein sehr wichtiges Ereignis für Levitan statt - eine HauptversammlungMobile Partnerschaften Kunstausstellungen(TPKhV) nahm ihn unter seine Aussteller auf. Von diesem Moment an hörte Levitan, ein bereits etablierter Maler, der sich für kreative Arbeit begeistert, vollständig auf, den Unterricht der Schule zu besuchen, dafür wurde er bald, 1885, von der Schule ausgeschlossen, ohne auch nur den Titel "Klassenkünstler" zu erhalten– er erhielt ein Diplom als Kunstlehrer(Erst nach 13 Jahren, bereits Akademiker der Akademie der Künste, kehrt er an die Schule zurück und leitet seine Landschaftsklasse).

Levitan verbrachte traditionell den Sommer 1884 in der Region Moskau auf der Suche nach attraktiven Landschaften. Diesmal war er zusammen mit seinem Freund Vasily Perepletchikov (1863-1918), einem Landschaftsmaler, in Savvinskaya Sloboda bei Swenigorod. Die Landschaften, die er in diesem Sommer schuf, wie „The Bridge. Savvinskaya Sloboda“ oder „Savvinskaya Sloboda“ (beide in der Staatlichen Tretjakow-Galerie), werden später in die Liste seiner besten Werke aufgenommen.

1885-86 nahm Isaac auf der Suche nach Arbeit dankbar das Angebot von V.D. Polenov, um zusammen mit K. Korovin als Dekorateure im privaten Opernhaus von Savva Mamontov zu arbeiten, einem Eisenbahnmagnaten, Philanthropen, einem Mann von großem Umfang und ausgezeichnetem künstlerischen Flair. Levitan wurde kein Koryphäe der russischen Szenografie wie sein Freund K. Korovin: Für ihn war das Theater nur eine Episode, mehr nicht. Es war aber auch die Zeit seines Eintritts in den Mammutkreis der Künstler, mit denen er mit einigen – mit V. Serov und I. Ostroukhov – bis ans Ende seiner Tage befreundet war.

1886-1889. Levitan lebte in Moskau in den Zimmern des England Hotels in der Twerskaja-Straße. Er hat hier Wurzeln geschlagen, fing an, ein Zimmer für den Sommer hinter sich zu lassen, obwohl er manchmal hungerte und die Wohnung mit Skizzen bezahlte. Abends versammelten sich oft seine Freunde in diesem Raum, darunter Anton und Mikhail Chekhov. Im August 1886 brachten sie ihren Freund Isaac in das Haus der Kuvshinnikovs: Der Besitzer, Dmitry Pavlovich, war Polizeiarzt, und seine Frau Sophia war eine weltliche Dame, die in ihrer kleinen staatlichen Wohnung unter dem Feuer einen modischen Salon organisierte Turm. Levitan verbrachte drei Sommer hintereinander in der Nähe der Tschechows auf dem Gut Babkino, aber Sofia Kuvshinnikova, seine Schülerin und Freundin, war bereits neben ihm.

In denselben Jahren fanden auch Levitans Reisen an die Wolga statt. Unter den Werken des Wolga-Zyklus, die auf der XVII. Ausstellung des TPHV in Moskau präsentiert wurden, waren jetzt weithin bekannt: der goldene Herbst. Slobodka (1889, Russisches Museum). "Abend. Golden Ples“ (1889, Staatliche Tretjakow-Galerie), „Nach dem Regen. Plyos (1889, Staatliche Tretjakow-Galerie). Zu dieser Zeit Levitan wird der erste Landschaftsmaler in Russland und regelmäßiger Teilnehmer an den Ausstellungen der Wanderer und seit 1891 ordentliches Mitglied des TPHV. Akademiker I. E. schrieb sehr genau über den Eindruck, den Levitans Gemälde auf seine Zeitgenossen machten. Grabar - in jenen Jahren ein unerfahrener Künstler und Kunstkritiker: „... Wir freuten uns auf die einmalige Eröffnung der Wanderausstellung und suchten eifrig eine Ecke mit seinen neuen Bildern. Jeder von ihnen war für uns eine neue Offenbarung, unvergleichlicher Genuss und Freude. Sie haben uns Mut und Vertrauen eingeflößt, sie haben uns angesteckt und aufgebaut. Ich wollte leben und arbeiten .

Im Gegensatz zu junge Jahre Isaak Levitan frühe Jahre Das Leben von Sergei Morozov verlief unter völlig anderen Bedingungen. 1864 erwarb Maria Fedorovna in der Weißen Stadt Moskau ein ehemaliges Adelsgut mit den Überresten eines riesigen alten Gartens (Trekhsvyatitelsky-Gasse, 1-3). In dem von ihr umgebauten Zwanzig-Zimmer-Haus, begleitet von Kindermädchen und Erzieherinnen, Kinder- u Jugend Gymnasiast Sergei, Absolvent des 4. renommierten Moskauer Gymnasiums.

Sergei Timofeevich Morozov. Foto aus den 1890er Jahren

1887 er absolvierte die juristische Fakultät der Moskauer Universität und verließ sie als Jurakandidat; wurde erblicher Ehrenbürger, Kollegialassessor, Gesellschafter der Partnerschaft der Nikolskaya-Manufaktur "Savva Morozov, Sohn und Co." ... Aber weder die Leitung der Produktionsaktivitäten von Familienunternehmen noch der Handel zogen ihn an. Sergey war im Gegensatz zu Savvas jüngerem Bruder nie in das Familienunternehmen involviert.

Er war ledig und lebte getrennt von seiner Mutter in seiner eigenen Villa in der Sadovo-Kudrinskaya-Straße 13 (das Haus ist nicht erhalten). Nach den Erinnerungen seiner Zeitgenossen war Sergei raffiniert, traurig, zurückgezogen, liebte Natur und Kunst. Diese Charakterisierung wird durch den Eintrag über ihn im Tagebuch von Sophia Andreevna Tolstoy, der Frau von Leo Nikolayevich Tolstoy, vom 19. April 1898 bestätigt: „... Sergei Timofeevich Morozov kam, ein kränklicher Kaufmann, der sein Studium an der Universität abgeschlossen hatte und besser leben wollte. Er gab Lev Nikolaevich 1.000 Rubel für die hungernden Bauern. .

Philanthropie und Mäzenatentum, die traditionell den Morozov-Clans nahe stehen, waren auch für Sergei Timofeevich, der auf verschiedene Unternehmungen und Ereignisse seiner Zeit reagierte, voll und ganz charakteristisch, da seine finanzielle Situation viel zuließ. Das Haupthobby seines Lebens war jedoch das russische Volkskunsthandwerk (Kunsthandwerk, Haushaltsgegenstände mit künstlerischem Wert). Es ist möglich, dass dies der Einfluss seines Vaters war - einer der Initiatoren der Schaffung eines Kunst- und Industriemuseums an der Stroganov-Schule künstlerische Zeichnung. Timofei Savvich war sogar einer der Treuhänder des Museums und beteiligte sich an der Ergänzung seiner Sammlung.

Noch als Student war Sergey von der Idee begeistert, in Moskau ein Museum für Kunsthandwerk zu gründen, das 1885 vom Moskauer Provinzial Zemstvo gegründet wurde.

„Die Geschichte des Handels- und Industriemuseums für Kunsthandwerk ist untrennbar mit den hellsten Seiten im Leben Moskaus verbunden spätes XIX- Anfang des 20. Jahrhunderts. Auf der Allrussischen Ausstellung von 1882 zeigte das Moskauer Zemstvo alle Handwerksbetriebe und Kunsthandwerke der Moskauer Region und Zentralrusslands und bewies überzeugend, dass das Handwerk eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der russischen Industrie spielte. Die Exponate der Ausstellung wurden von einem Mäzen und Laien erworben Volkskunst Sergey Timofeevich Morozov für die Gründung des Handels- und Industriemuseums für Kunsthandwerk" .

Eine reiche und bedeutungsvolle Sammlung von Kunsthandwerk Kunstprodukte, die von Sergei Timofeevich persönlich gesammelt wurden, sowie seine Bibliothek wurden später in das Museum überführt, das den Namen Kustarny erhielt. Seine Sammlung bildete darin eine Abteilung „Russische Antike“.

Ursprünglich befand sich das Museum auf der Straße. Znamenka, 8, in einer zweistöckigen Empire-Villa, die einst M.P. Arbusova. 1890 wurde Sergei Timofeevich Leiter des Handwerksmuseums und verlegte es im selben Jahr in einen günstigeren Raum in der B. Nikitskaya-Straße 23 (in Sowjetische Zeit- das Gebäude des Kinos des wiederholten Films).

Die achtziger und neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts - die Zeit der Bildung einer neuen Position in Bezug auf die traditionelle russische Kunst, die Zeit der Geburt des neorussischen Stils, der sich in der kreativen Tätigkeit von Künstlern neben Abramtsevo ausdrückte Kunstkreis. Sergey Morozov stand ihnen nahe und zog viele der Künstler an, im Kunsthandwerksmuseum zu arbeiten - dies waren V.M. Ich bin. Vasnetsov, S.S. Verb, N.Ya. Davydova, M. V. Yakunchikova, A.Ya. Golowin, V.D. Polenow. Konstantin Korovin, ein geborener Dekorateur, war von Sergei wiederholt an der Gestaltung des Museumsgebäudes und der Pavillons für Kunsthandwerk auf Kunst- und Industrieausstellungen beteiligt.

Sergei Timofeevich führte die allgemeine Verwaltung des Museums durch, skizzierte Pläne für seine langfristige Entwicklung und investierte seine persönlichen Mittel in deren Umsetzung. Er war auch der Initiator der Einrichtung eines künstlerischen Rates im Museum – wahrscheinlich einer der ersten in Russland.

Sergey Timofeevich investierte auch beträchtliche Mittel in die Organisation von Zemstvo-Bildungsworkshops und in die Schaffung neuer Zweige handwerklicher Gedanken. Die ersten Zemstvo-Ausbildungswerkstätten wurden auf seine persönlichen Kosten gegründet: eine Korbwerkstatt in der Nähe des Bahnhofs Golitsyno im Jahr 1891, eine Spielzeugwerkstatt in Sergiev Posad im Jahr 1892. Morozov baute Gebäude für diese und andere Werkstätten und schickte auf eigene Kosten einen Spezialisten zum Studium ins Ausland die Technik des Korbflechtens.

Als Fan der bildenden Kunst, der selbst Landschaftsmalerei liebte, war Sergei ein großer Bewunderer von Levitans Werk, das er nachahmen wollte. Im Hof des bereits erwähnten Anwesens von Maria Feodorovna Morozova richtete er im dortigen Wohngebäude eine Werkstatt für seine künstlerische Tätigkeit ein.

Vermutlich machte Sergei Morozov zum Zeitpunkt seines Universitätsabschlusses, dh bis 1887, auch eine persönliche Bekanntschaft mit Isaac Levitan. Kann fügen Sie hinzu, dass K. Korovin in den achtziger Jahren Cousins von Sergei Mikhail und Ivan Morozov Malunterricht erteilte und ihr Berater in Bezug auf das Sammeln von Gemälden war. Nicht nur unter dem Einfluss von Kostya Korovin, in der Sammlung russischer Kunst von Mikhail Morozov, nahmen die Werke von Levitan nicht den letzten Platz ein. Es gab also viele mögliche Berührungspunkte zwischen S. Morozov und I. Levitan.

Wie dem auch sei, bis Ende der 1980er Jahre Isaac Levitan und Sergey Morozov waren bereits enge Freunde. Davon zeugt ihr Grußtelegramm V.A. Serov vom 29. Januar 1889 im Zusammenhang mit seiner Heirat mit O.F. Trubnikowa: "Herzlichen Glückwunsch und viel Glück. Morozov, Levitan .

Im selben Jahr 1889 verlor Sergei offenbar das Vertrauen in sich selbst als vielversprechender Landschaftsmalerübergab die Werkstatt dem noch obdachlosen, aber bereits gefragten Landschaftsmaler Isaac Levitan, seinem Idol, zur freien Nutzung.

Zunächst nur die Werkstatt, später das gesamte Nebengebäude, was es dem Künstler ermöglichte, sich bis zu seinem Lebensende keine Sorgen mehr um Wohnung und Werkstatt zu machen. Nach den Erinnerungen von Zeitgenossen wuchsen in der Nähe des Hauses große Fliederbüsche, unten befanden sich Wohnzimmer, deren Böden mit grauem Tuch bedeckt waren, und oben, wo eine Wendeltreppe führte, befand sich eine geräumige Werkstatt mit Oberlicht und Fenstern nach Norden und nimmt die gesamte Oberseite des Flügels ein. Unter den Staffeleien und Gemälden befanden sich mehrere Stühle, ein Klavier, ein Harmonium. Isaac verließ seinen Flügel monatelang frei und kehrte genauso frei zurück, er konnte seine Freunde und Bewunderer ohne Einschränkungen empfangen.

Werkstatt von I. Levitan. Aktuellen Zustand.
Foto von DM. Moiseenko, Mai 2010

1892 wurde das Schicksal eines russischen Juden, der es wagte, den Pale of Settlement zu verlassen, erneut vom Staat überfallen – auf Geheiß von Kaiser Alexander III. mussten alle Moskauer Juden die Stadt innerhalb von 24 Stunden verlassen. Als Levitan im September 1892 von einer Sommerreise mit Sofia Kuvshinnikova nach Boldino (Provinz Wladimir) nach Moskau zurückkehrte, ohne auch nur die Nacht in seiner Werkstatt verbracht zu haben, musste er die Stadt buchstäblich innerhalb weniger Stunden verlassen. Von den Kuvshinnikovs benachrichtigt, hoben seine Freunde in Moskau und St. Petersburg jeden auf, der helfen konnte, alle möglichen Verbindungen waren involviert - Kuvshinnikovs Haus war bekannt und beliebt bei jungen Leuten aus dem künstlerischen Umfeld Moskaus, das sich durch Gastfreundschaft und Demokratie auszeichnete . Verbunden in MoskauNikolai Mikhailovich Nagornov, ein Verwandter von L.N. Tolstoi (er war mit seiner Nichte Varvara Valerianovna Tolstoy verheiratet). Als Mitglied des Moskauer Stadtrates im Jahr 1892 nahm sich Nagornov der Mühe an, die Erlaubnis für Levitan zu erhalten, in Moskau zu leben und zu arbeiten.

Werkstatt von I. Levitan. Seitliche Fassade. Aktuellen Zustand.
Foto von DM. Moiseenko, Mai 2010.

PM schloss sich ebenfalls an. Tretjakow. In St. Petersburg wurden diese Belange von Pavel Aleksandrovich Bryullov übernommen – Neffe des "großen" Charles. „Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll … Levitan, gerührt von der Aufmerksamkeit, schrieb ihm. – Vor was für einer Menge Ärger hat mich Ihre Hilfe bewahrt! . Anfang Dezember 1892 durfte Levitan dennoch vorübergehend nach Moskau zurückkehren. Die Morozov-Werkstatt wartete noch auf ihn, und darin befanden sich unvollendete Leinwände, die zu Meisterwerken der russischen Landschaftsmalerei werden sollten.

Dies ist die Zeit seines ersten Auftritts auf einer ausländischen Vernissage – in der russischen Abteilung der World Columbian Exhibition in Chicago, sein berühmtes Gemälde"Abendglocken" (1892, Staatliche Tretjakow-Galerie).

Trotzdem war die Erlaubnis, in Moskau zu leben, befristet, und es bedurfte noch mehr als eines Jahres der Bemühungen von Freunden, einschließlich des wunderbaren Porträts des Malers, das trotzig auf der Ausstellung 1893 in St. Petersburg ausgestellt wurde und im selben Jahr von V. Serow. Außerdem war der Besuch der Grand Duke S.A. erforderlich. Romanov in das Atelier des Künstlers. Erst danach begann die königliche Elite, ermutigt in ihrem Antisemitismus durch den Synodenchef K.P. Pobedonostsev, erlaubte den weithin bekannten, europäischen anerkannter Künstler Isaac Levitan, in Moskau zu leben und zu arbeiten.

Sommer 1893-1895 Levitan verbrachte zusammen mit Sofia Kuvshinnikova, die mit ihrer einzigartigen Originalität alle Blicke auf sich zog, auf dem Anwesen der Ushakovs - Ostrovno in der Nähe von Vyshny Volochek. Ihre Gemälde mit Blumen wurden von Pawel Tretjakow selbst gekauft, und professionelle Moskauer Pianisten hörten sie Klavier spielen.

Die anschließende Bekanntschaft mit den Eigentümern des benachbarten Gorka-Anwesens führte zu Levitans Romanze mit der Eigentümerin des Anwesens, Anna Nikolaevna Turchaninova, einer St. Petersburger Gesellschaftsdame, der Frau eines hochrangigen Beamten, Senator I.N. Turtschaninow. Und bald folgte ein Bruch mit Kuvshinnikova: Sophia ging nach Moskau, und Isaac zog nach Gorka, nach Turchaninova, eine Affäre, mit der er bis zu seinem Tod fortfuhr.

Die Jahre 1894-1895 waren die Periode des Maximums kreativer Aufbruch Levitan, die Zeit des Erscheinens von Werken, die zu unübertroffenen Meisterwerken der russischen Landschaftsmalerei geworden sind, darunter März voller Licht und Frühlingsfreuden (1895, Staatliche Tretjakow-Galerie), Frischer Wind. Wolga“ (1895, Tretjakow-Galerie), „Goldener Herbst“ (1895, Tretjakow-Galerie).

Die Jahre, die Levitan im Flügel von Sergei Morozov lebte, waren die fruchtbarste und erfolgreichste Zeit seines Lebens. In diesem bescheidenen Haus malte er fast die besten Gemälde, hier wurde er ein großer Meister der Landschaft, wurde Akademiker, lernte die Freude am Unterrichten und erlebte den Erfolg seiner Schüler, wurde Leiter der Landschaftsklasse.

Seine Werkstatt wurde zu einem Treffpunkt nicht nur mit zahlreichen Künstlerfreunden und Schülern, sondern auch mit Bewunderern seines Talents herausragende Persönlichkeiten Kulturen, darunter F. Chaliapin und K. Timiryazev.

I. Levitan in seiner Werkstatt. Foto 1895

Aber 1896 schlichen sich Probleme ein - nach einem zweiten übertragenen Typhus verstärkten sich die Symptome einer Herzkrankheit, die sich zuvor bemerkbar gemacht hatte. Trotz der Hilfe der besten russischen und ausländischen Ärzte wurde klar, dass die Krankheit unheilbar war. In seinen Werken dominieren die Motive des Abends, des verblassenden Tages: „The Last Ray (Aspen Grove)“ (1896, Teilsammlung), „Twilight. Heuhaufen“ (1899, Staatliche Tretjakow-Galerie), „Sommerabend“ (1900, Staatliche Tretjakow-Galerie), aber gleichzeitig schuf er auch eine Leinwand, die zum Höhepunkt seiner Frühlingslandschaftslyrik wurde – „Frühling. großes Wasser"(1897, Staatliche Tretjakow-Galerie).

Isaac war mehrfach im Ausland, insbesondere auf Drängen von Ärzten, im Ausland letzte Periode eigenes Leben. In Frankreich, Italien, Deutschland, der Schweiz, in Finnland wurde er nicht nur behandelt, sondern auch viel gearbeitet: Er malte grüne Almwiesen, die Alpen, das Mittelmeer, Berge und kleine Dörfer an den Hängen der Berge. Mehr als einmal erlebte er ein Gefühl endloser Freude an der Verbindung mit der Natur, aber sobald er ein wenig in einem fremden Land lebte, zog es ihn sofort nach Hause. In den Briefen, die Levitan aus dem Ausland schrieb, beklagte er sich ständig, dass er "sehnsüchtig bis zur Betäubung", gelangweilt "bis zum Ekel", "tödlich" nach Hause wolle. Hier ist ein charakteristisches Fragment aus einem Brief von 1897 an einen Künstlerfreund N.A. Kasatkin aus Nervi:

„Was ist das für eine Melancholie, mein lieber Nikolai Alekseevich! Warum werden Russen hierher verbannt, die ihre Heimat, ihre Natur so sehr lieben, wie ich zum Beispiel?! Kann die Luft des Südens wirklich den Körper, den Körper, der so untrennbar mit unserem Geist, unserer Essenz verbunden ist, wiederherstellen!? Und unser Wesen, unser Geist, kann nur in unserem eigenen Land, unter uns, in Frieden sein, was zugegebenermaßen manchmal unangenehm und schwierig sein kann, aber ohne das es noch schlimmer ist. Mit welcher Freude würde ich nach Moskau transportiert werden! Und hier muss man laut den Ärzten sitzen (essen sie ihre Wölfe!). Obwohl, wenn ich mich weiterhin sehne, werde ich es nehmen und zurückkehren, selbst wenn ich sterbe!“ .

Im Sommer 1899 lebte Levitan auf dem Anwesen von S.T. Morozov, im Bezirk Swenigorod. Der Künstler V. V. Perepletchikov erinnerte sich: „Eine tödliche Krankheit – ein Herzleiden – hat die Überreste seines zerbrechlichen Körpers untergraben. Manchmal erwachte plötzlich die Hoffnung auf Leben, und dann war er völlig verwandelt und wurde unkenntlich. Aber bald verschwand die Hoffnung – der Gedanke an den Tod tauchte wieder auf, und die momentane Freude wurde durch lange Tage der Niedergeschlagenheit, Sehnsucht und Verzweiflung ersetzt. .

In seinem letzten Lebensjahr, 1900, traf sich Levitan mit Tschechow in seinem neuen Zuhause - im Dezember 1899 reiste er auf Anraten von Ärzten nach Jalta auf die Krim. Und im April besuchten Levitan und seine Schüler Skizzen in Khimki bei Moskau und bekamen eine schlimme Erkältung. Anton Pawlowitsch besuchte ihn im Mai, kehrte aber, selbst krank, bald nach Jalta zurück. Alarmiert kam Anna Nikolaevna aus St. Petersburg und verließ Isaac nicht bis zur letzten Minute seines Lebens. ich.ich Levitan starb am 4. August 1900 um 8:35 Uhr...

Die Beerdigung fand am 6. August auf dem jüdischen Friedhof statt, der in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts eröffnet wurde.v. hinter dem Dorogomilovsky-Außenposten des Kamer-kollezhsky-Schachts neben dem orthodoxen Dorogomilovsky-Friedhof, aber davon eingezäunt. Unter den vielen Bewunderern des Talents des Künstlers, unter Studenten und Bekannten, die Levitan verabschiedeten letzter Weg waren seine Freunde: V. Serov, A. Vasnetsov, K. Korovin, I. Ostroukhov, N. Kasatkin, L. Pasternak, V. Perepletchikov, K. Yuon, V. Byalynitsky-Birulya. Aber es gab keine drei engsten Freunde für ihn: Mikhail Nesterov, der vom Tod von Isaac Levitan aus schwarzem Krepp auf den Leinwänden seiner Gemälde erfuhr, die in der russischen Abteilung der Weltausstellung von 1900 in Paris ausgestellt waren; Anton Chekhov - er war krank, blieb in seiner neuen Datscha in Gurzuf und O.L. Knipper; Sergei Morozov - vermutlich war er damals wie Nesterov in Paris auf der Weltausstellung, wo russisches Kunsthandwerk und Handarbeiten in einem eigenen Pavillon präsentiert wurden. Die Kosten für die Beerdigung von I. Levitan wurden von Maria Fedorovna Morozova getragen.

Moskau. Nowodewitschi-Friedhof. Denkmal für I. I. Levitan

Rückseite. hebräisch

Das Epitaph auf der Vorderseite des Denkmals lautet:

„Hier ruht die Asche unseres lieben Bruders

ISAAC ILYICH LEVITAN

Friede sei mit deiner Asche“

Etwa 40 unvollendete Gemälde und etwa 300 Skizzen blieben in Levitans Atelier. Darunter das unvollendete Gemälde „See. Rus'“ (1900, Russisches Museum) ist eine Art Ergebnis von Levitans künstlerischer Suche … Zwei Jahre später errichtete Abel Levitan auf seinem Grab eine massive Steinstele aus schwarz poliertem Granit mit einer zweiseitigen Inschrift: auf der Vorderseite - auf Russisch, auf der Rückseite - auf Hebräisch. Abel überlebte seinen Bruder um viele Jahre. Geboren 1859 im selben Kybarty, starb er 1933 auf der Krim.

1901 fanden in St. Petersburg und Moskau zwei posthume Ausstellungen von Levitans Werken statt, die viele sammelten seine Werke - von den ersten Skizzen bis zum letzten unvollendeten Gemälde "Before the Storm". Sogar Nikolaus II. machte sich die Mühe, die posthume Ausstellung von Levitan in den Hallen der Kaiserlichen Akademie der Künste zu besuchen.

Einer der ersten Kunstkritiker, der über die Frage nachdachte: "Was unterschied Levitans Gemälde von den Werken seiner Kollegen und was schuf eine so herausragende Position unter ihnen?" war sein Zeitgenosse und Biograf Sergei Glagol (S.S. Goloushev). In seiner 13 Jahre nach seinem Tod erschienenen Monografie über den Künstler beantwortete er die von ihm selbst gestellte Frage folgendermaßen: „Zunächst war es die tiefe Poesie seiner Bilder, ohne den geringsten Hauch von Zucker, auf die sich die poetischen Motive der Wanderer so schnell reduzierten ... Levitan zog den Schleier von der ganzen russischen Natur, der ihre Schönheit verbarg von uns und im magischen Spiegel seiner Arbeit stand diese Natur als etwas Neues vor uns und gleichzeitig ganz nahe bei uns, mein Lieber ... Levitan fühlte diese Poesie, diese Schönheit eines einfachen Landlebens Landschaft überraschend und trotz Levitans jüdischer Herkunft kann er zu Recht als einer der realsten russischen Künstler bezeichnet werden, ein wahrer Dichter der russischen Landschaft " .

Die alte jüdische Nekropole existiert schon lange nicht mehr: Bereits Mitte der 30er Jahre wurden Bestattungen eingestellt, und 1941, noch vor Kriegsbeginn, wurde der Dorogomilovskoye-Friedhof vollständig liquidiert. (Anstelle des alten Friedhofs befindet sich heute ein großes Wohngebiet mit mehrstöckigen Gebäuden, der Kutuzovsky-Prospekt.) Dann, im April 1941, von Dorogomilovsky zum Nowodewitschi-Friedhof, neben dem Grab von A. Tschechow, die Asche von Isaac Levitan - "Turgenew der russischen Malerei, wie es manche Kunsthistoriker nennen. Auch sein bis heute erhaltener Grabstein wurde versetzt. Wir können sagen, dass es in diesem Elite-Denkmal, wo es Grabstätten einer Reihe von Juden gibt - prominente Kulturfiguren und Politiker der Sowjetzeit - nur ein Epitaph auf Hebräisch gibt - für Isaac Levitan auf seinem Denkmal ...

UM späteres LebenÜber Sergei Morozov ist wenig bekannt. Die heftigen politischen Umwälzungen der ersten Jahre des neuen Jahrhunderts änderten nichts an seinem Lebenslauf. Er nahm an einer Reihe von großen Veranstaltungen im damaligen kulturellen Leben Russlands teil und finanzierte sie auf die eine oder andere Weise. Darunter sind solche Projekte wie das Moskau Kunsttheater, das Magazin „World of Art“, das zukünftige Museum of Fine Arts – er ist Mitglied des Komitees für dessen Gründung, dessen Vorsitzender er war. Dr. Sergej Alexandrowitsch Romanow. Politik lag im Gegensatz zu seinem Bruder Savva außerhalb seines Interessenbereichs. Auch nach dem Tod seines Bruders im Jahr 1905, nachdem er das formelle Oberhaupt des Timofeevsky-Clans geworden war, änderte er nichts an seiner Lebensweise.

Im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit steht jedoch wie ursprünglich die Handwerksindustrie und das Handwerksmuseum.

Im Jahr 1900 kaufte Sergei von Anatoly Mamontov einen Teil seines Grundstücks in der Leontievsky Lane - Hausnummer 7. In den Jahren 1902-1903. Er baut diese alten Kammern für die Bedürfnisse des Museums wieder auf - Architekt S.U. Solowjow. Die Fassade des Gebäudes im neorussischen Stil ist eine davon beste Denkmäler Architektur dieser Art. 1911 entwarf der Architekt V.N. Bashkirov fügte dem Museumsgebäude eine Verkaufsfläche mit einer überdachten Veranda hinzu, alle im gleichen neorussischen Stil, dekoriert mit einem Keramikkamin „Treffen von Wolga Swjatoslawowitsch und Mikula Selyaninovich“, geschaffen von M.A. Vrubel ( Goldmedaille der Pariser Ausstellung 1900 G.) .

Das Handwerksmuseum war vor der Revolution eine Institution, die sich von anderen Moskauer Museen unterschied. Es war ein Zentrum für die Verwaltung und Förderung des Handwerks, das Lagerhäuser, Artels, Partnerschaften und einzelne Handwerker der Moskauer Provinz vereinte. Es war ein Museumsarchiv und ein Aussteller bei Inland und Internationale Ausstellungen(Goldmedaille auf der Weltausstellung in Paris 1900, Grand Prix auf der Ausstellung 1904, ebd.), ein Museumsladen, der Handwerker mit Rohstoffen versorgte und von ihnen Produkte zum Verkauf annahm, ein Museumslabor, das Muster entwickelte für Handwerker.

Auf dem 2. Kongress der Handwerksarbeiter im Jahr 1910 schlug Sergei Timofeevich ein radikales Programm zur Reorganisation des Handwerksbetriebs des Moskauer Zemstvo vor. Zunächst war die Reorganisation des Handwerksmuseums vorgesehen, in dem drei eigenständige Abteilungen geschaffen wurden: das Amt zur Förderung des Handwerks, die Handelsabteilung und das „Mustermuseum“. Letzteres entstand im Museum in 1910 Es konzentrierte die besten Werke der dekorativen und angewandten Kunst, die von solchen geschaffen wurden berühmte Künstler wie A.M. Vasnetsov, V.A. Vatagin, S.S. Goloushev, I.I. Oweschkow und andere.

Das Museum sammelte aktiv Werke der Bauernkunst des 18. bis 19. Jahrhunderts: eine Vielzahl von geschnitzten und bemalten Holzgegenständen, Volksweberei und -stickerei, Töpferwaren, Holz- und Keramikspielzeug.

Eine weitere wichtige Richtung des Programms von Sergey Morozov ist die Unterstützung der Zusammenarbeit in den Bereichen, die Schaffung von Produktionsartikeln von Handwerkern. Er organisierte einen Kreditfonds für die Genossenschaftsbewegung und überwies zu diesem Zweck 100.000 Rubel an das Moskauer Zemstvo (der Fonds wurde nach S. T. Morozov benannt), der von einem Sonderausschuss verwaltet wurde, der Kredite gemäß den Regeln vergab.

Aber Sergei Timofeevich beschränkte sein Tätigkeitsfeld nicht nur auf die Moskauer Provinz, sondern nur auf die Herstellung von künstlerischen Holzprodukten. Ein typisches Beispiel dafür ist eine große Leihgabe, die er dem Pawlowsker Handwerksartel (Pawlow an der Oka, Gouvernement Nischni Nowgorod) gegeben hat, dessen Organisator und ständiger Vorsitzender die Deutschbaltische A.G. Stange (Narodnaya Volya, verfolgt von der zaristischen Regierung, die durch den Willen des Schicksals in Pavlovo landete) spielte eine entscheidende Rolle bei der Entstehung dieses Artels - des ersten metallverarbeitenden Artels in Russland. In seinem Schreiben vom 29. November 1895 an den Vorstand des Artels wurde mitgeteilt, dass das zuvor gewährte Darlehen den Pawlowsker Mitarbeitern zur vollen Verfügung gestellt worden sei. Laut den Autoren eines Artikels in der Zeitschrift Nischni Nowgorod Museum, der sich diesem Thema widmet: „Zusammen mit A.G. Stange, S.T. Morozov kann zu Recht als zweiter "Vater" des Pawlowsker Kunsthandwerks bezeichnet werden. . Jetzt das ehemalige artel– Pavlovsky Werk der Kunstprodukte benannt nach CM. Kirow.

Annahme. S. T. Herrenhaus Morozov. Modernes Aussehen. Foto

Levitan war immer wieder hier und hat sogar lange gelebt. Die Landschaften von Uspensky inspirierten ihn dazu berühmte Leinwände, wie "Twilight", "Castle", "On the Moscow River". Hier traf er sich mit anderen Künstlern. Er lud auch Anton Tschechow nach Uspenskoje ein, aber Anton Pawlowitsch gefiel das gotische Schloss mit seinen prächtigen Innenräumen nicht, und er ging bald. Die persönliche Bekanntschaft des Schriftstellers mit Sergei Morozov hatte jedoch eine wichtige Fortsetzung für Tschechow. So schrieb Levitan am 21. September 1897 in einem Brief an ihn:

„Mein lieber Tschechow! Jetzt gaben sie mir Ihr Telegramm, und ich beruhigte mich. Morgen oder übermorgen werden Ihnen 2.000 Rubel zugeschickt. Daher kommt dieses Geld: Ich habe Sergei Timofeevich Morozov gesagt, dass Sie jetzt Geld brauchen und dass er Ihnen, wenn er kann, 2.000 Rubel leihen soll. Er stimmte bereitwillig zu ... Liebes, Liebes, ich bitte Sie aufs überzeugendste, sich keine Sorgen um Geldprobleme zu machen - alles wird arrangiert, und Sie sitzen im Süden und holen Ihre Gesundheit nach<…>Meine Liebe, wenn du keine Lust hast, arbeite nichts, ermüde dich nicht ... " .

Ein anderer Künstler, dessen Leben und Werk von Isaac Levitan beeinflusst wurde - Wladimir Iwanowitsch Sokolov (1872-1946), Absolvent der Moskauer Schule für Malerei, Bildhauerei und Architektur, besuchte Uspensky, manchmal für längere Zeit. I. Levitan machte 1894 auf ihn, noch einen Landschaftsmaler-Anfänger, aufmerksam, indem er ihm einen Preis beim Wettbewerb der Gesellschaft der Künste voraussagte und ihn einlud, sein Atelier zu besuchen. Anscheinend stellte Levitan Vladimir Sokolov in der Werkstatt Sergei Morozov vor, der seinerseits den jungen Künstler einlud, in seinem Uspensky zu leben und zu arbeiten.

Vladimir Sokolov, ein Bewunderer der Arbeit von Isaac Levitan, behielt ihm gegenüber lebenslang eine ehrfürchtige Haltung und legte seine Gefühle in dem Artikel „Meine Treffen mit I.I. Levitan“ (Sammlung „I.I. Levitan“, M., 1956, S. 189-) dar. 195).

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte V. Sokolov sehr große finanzielle Schwierigkeiten, da er praktisch keine Existenzmittel hatte. In diesem Wissen bot Sergei Timofeevich Sokolov eine Stelle als Zeichen- und Zeichenlehrer in der von ihm in Sergiev Posad gegründeten Lehrwerkstatt an und gewährte ihm ein Darlehen für den Kauf von Wohnungen. Drei Jahre später vertraute Sergei Morozov Sokolov die gesamte Kunst- und Tischlerwerkstatt vollständig an. Aber noch viele Jahre lang musste er jede Woche nach Moskau zum Handwerksmuseum reisen, wo S. T. Morozov Versammlungen abhielt, aber bis zum Ende seiner Tage lebte er in Sergiev Posad.

Das Ergebnis einer dieser Reisen war die praktische Einführung von Posad-Workshops mit einer neuen Art von künstlerischer Grafik für Russland - Holzverbrennung mit anschließender Färbung (Projekt von Sergei Morozov). Wie künstlerischer Leiter Workshop Sokolov hat viel für die Entwicklung einer neuen Art getan dekorative Kunst, Hunderte von neuen Designs von Schatullen, Schachteln und Ostereiern erstellen. Sein System der mehrschichtigen Überlagerung von Farbe auf verbrannten Zeichnungen, die den Eindruck von Emaille erweckten, wurde "Sokolovskaya-Malerei" genannt. Produkte mit Sokolov-Malerei wurden auf vielen Ausstellungen in St. Petersburg, Paris, Mailand, Leipzig mit Medaillen und Ehrendiplomen ausgezeichnet.

Aber immer noch das Wichtigste künstlerisches Erbe Künstler waren lithographierte Landschaftsarbeiten, die das Dreifaltigkeits-Sergius-Kloster, Posad, Alt-Moskau darstellen. 1922 veröffentlichte der Verlag "Knigopechatnik" zwei Serien kleiner Lithographien von Sokolov - "Corners of Sergiev Posad" und "Old Moscow". Ein einleitender Artikel zu ihnen wurde von einem bekannten Kunstkritiker und Sammler V.Ya. Adariukov schrieb: „Diese hervorragenden Lithographien sind positiv mit dem Siegel eines hervorragenden Talents versehen und machen einen frischen und tiefen Eindruck. Die Lithografien von V. I. Sokolov ähneln in Bezug auf hervorragende Zeichnung, Feinheit der Ausführung, Harmonie der Farben, geschickte Auswahl der Töne und ihre Tiefe den berühmten Werken von V. F. Wie sein Lehrer Levitan ist V. I. Sokolov elegisch, eine Art stille Traurigkeit, Levitans Stimmung ist in vielen seiner Werke zu spüren. Man sieht eine große Liebe zur Antike, großen Geschmack in der Wahl der Motive, intensive Bewunderung für die Natur, subtile und harmonische Übertragung der Natur. .

Im Dezember 1914 Moskau feierte den 25. Jahrestag der öffentlichen Aktivitäten von Sergei Morozov. Die Veranstaltung war geprägt von Veröffentlichungen in Zeitschriften, die von der breiten Anerkennung seiner Verdienste um die Entwicklung des russischen Kunsthandwerks zeugen. Seinerseits verlieh ihm Sergiev Posad, dessen Kunsthandwerk Gegenstand langjähriger Sorge von Sergei Morozov war, 1915 den Titel eines Ehrenbürgers der Stadt.

Zum Abschluss eines kurzen Überblicks über die Aktivitäten von S. Morozov als Mäzen möchte ich anmerken, dass er auf dem Höhepunkt des Ersten Weltkriegs, nicht lange vor seinem tragischen Ausgang für Russland, den Bau eines großen Theatergebäudes finanzierte, genannt das Polenovsky-Haus. Ein Grundstück in Presnya, in der heutigen Zoological Lane, wurde vom Künstler V. D. Polenov für die erworben Volkstheater. Das Theater existierte auch während der Sowjetzeit, aber 1928. darin, das bereits in "Zentrales Haus der Künste, benannt nach N. K. Krupskaya" umbenannt wurde, gab es ein Feuer, das Polenovs Kulissen und fast das gesamte Theatereigentum zerstörte .

1918 wurde Sergei Timofeevich seines gesamten Vermögens beraubt und aus dem Herrenhaus in der Kudrinskaya-Straße und aus dem Anwesen in der Trekhsvyatitelsky Lane vertrieben. Einige Zeit lebte er bei seinem Verwandten und arbeitete weiterhin unentgeltlich im Handwerksmuseum. Da er keine Familie hatte, beschloss er plötzlich nach der Revolution im Alter, O. V. Krivosheina (1866-1953) zu heiraten - Schwester ehemaliger zaristischer Minister A. V. Krivoshein, verheiratet mit seiner Nichte - der Tochter von Annas älterer Schwester, in der Ehe von Karpova. Er begründete seinen unerwarteten Schritt damit, dass sie jetzt ihn heiraten und nicht seine Millionen.

Sergei Morozov in Paris, kurz vor seinem Tod. 1942

(Aus dem Archiv von Nikita Igorevich Krivoshein) . Zum ersten Mal veröffentlicht

1924 datiert sein letzter bekannter öffentlicher Auftritt in Moskau zurück. Die Staatliche Akademie der Künste veranstaltete eine Diskussion über Fragen im Zusammenhang mit der Entwicklung des Handwerks und der Aktivitäten des Museums. Ihm wurde eine Stelle als Berater im Museum angeboten. Aber nachdem er 1925 auf Drängen seiner Verwandten die Erlaubnis erhalten hatte, zu gehen, ging er mit seiner Frau nach Paris, wo er 1944 starb. Sergei Morozov wurde im alten Teil des Friedhofs Sainte-Genevieve-des-Bois begraben. in der Nähe von Paris.

Grabstein auf dem Grab von Sergei und Olga Morozov auf dem Friedhof Sainte-Genevieve-des-Bois bei Paris.

(Aus dem Archiv von Nikita Igorevich Krivoshein)

Sergei Timofeevich malte auch gerne in Paris, er malte Bilder (hauptsächlich Blumen). Diese Leinwände, wie M.G.Smolyaninov, werden von Verwandten in Paris aufbewahrt. Dort leben heute Verwandte von Sergei Morozov und Olga Krivosheina - die Nachkommen seiner Schwester Anna und ihres Bruders Alexander Krivoshein .

Was seinen Nachkommen - das Handwerksmuseum - angeht, fügte er der traurigen Liste der Museen hinzu, die in Moskau verschwanden, indem er Sammlungen zusammenlegte und trennte. Museum mit über hundertjähriger Geschichte im Jahr 1999war an das relativ neu gegründete Allrussische Museum für Angewandte und Volkskunst (Delegatskaya Str.,9). Vom Museumsgebäude in Leontievsky per. alle Kollektionen von S.T.Morozov, die Exponate des Museums und seiner Bibliothek wurden hastig auf die Straße gebracht.Delegieren. Die berühmte Vrubel-Kaminplatte „Mikula Selyaninovich“, die die Lobby des ehemaligen Handwerksmuseums schmückte, wurde abgebaut, und dies widersprach den Verboten des Amtes für Denkmalschutz in Moskau.Moskau.

Außerdem wurde vor relativ kurzer Zeit 2006 ., durch Regierungserlass im Haus Nr.7 in der Leontievsky Lane wurden föderal platziert Regierungsbehörden Kultur: „Staatliches Akademisches Choreographisches Ensemble“ Beryozka im. N.S. Nadezhdina und das Staatliche Literaturmuseum. Für die Proben wurde ein einzigartiger Museumssaal zur Verfügung gestellt, dessen Wände und Decke von berühmten Künstlern des Dorfes Kholuy bemalt wurden(Dorf im Süden der Region Iwanowo, einst Zentrum der Ikonenmalerei, heute eines der 4 russischen Zentren für Lackminiaturen auf Pappmaché) .

Moskau. Leontievsky per., 7. Das Gebäude des ehemaligen Handwerksmuseums

Traurig ist die Geschichte des Familiennests von Sergei Timofeevich - des Anwesens in der Trekhsvyatitelsky Lane. Das Hauptgebäude des Anwesens, dessen Geschichte mehr als zwei Jahrhunderte umfasst, wurde im 19. Jahrhundert zweimal umgebaut und ist nicht nur ein Denkmal der Architektur, sondern auch der Geschichte (Zentrum des Aufstands der Linken SR 1918). Im Jahr 2001 wurde es jedoch von einem kommerziellen Unternehmen aufgekauft. Ziemlich bald verschwand das ursprüngliche Dekor der Fassaden, die weißen Steinportale der Hauptlobby und die luxuriöse Treppe aus Gusseisen verschwanden und die Innenräume verschwanden fast vollständig. Im Inneren des Hauses blieben aus der Antike nur die Gewölbe der unteren Etage und die Reste barocker Architrave, die unter einer Putzschicht verborgen waren. Als Zusammenfassung der Geschichte dieses Hauses wurden durch Beschluss der Moskauer Regierung vom 29. Juni 2009 nur die Pylone der Tore und Tore als historische und kulturelle Denkmäler von regionaler Bedeutung des Stadtguts der Morozovs eingestuft. .

Nebengebäude im Hof des Morozov-Hauses, in dem sich Levitans Werkstatt befand, lange Zeit steht unter der Zuständigkeit der Akademie der Künste - es beherbergte die Bildhauerwerkstätten der Doktoranden der Institute Surikov und Stroganov. Äußerlich sieht es sehr unschön aus: Es gibt zahlreiche Risse an den Wänden, bröckelnder Putz usw. Als Erinnerung daran, dass es die Werkstatt von I. Levitan war, ist an einer der Wände eine Gedenktafel mit Levitans Profil angebracht. Hier, so scheint es, ist der Ort, der vom Schicksal selbst für die Schaffung des Moskauer Museums von Isaac Levitan bestimmt wurde. Aber in Russland ist es nicht so einfach.

Moskau. Drei Heiligeelsky per., 1-3.M.F. Morozova

In der Mitte befindet sich ein Porträt von Timofey Savvich ; links - Savva Timofeevich;

Rechts - Sergey Timofeevich Foto von Staker. Moskau. 1900er

Hier ist, was Evgraf Vasilyevich Konchin, ein bekannter Moskauer Journalist und Schriftsteller, darüber schrieb: „Aber Isaac Iljitsch Levitan hat natürlich alle Rekorde gebrochen, als er auf sein Museum gewartet hat.<…>Offensichtlich hat kein einziges Gerät des Künstlermuseums eine solche Vielzahl von behördlichen Entscheidungen und Beschlüssen erhalten. Der Ministerrat der RSFSR, die Kulturministerien der UdSSR und Russlands, der Moskauer Rat und das Exekutivkomitee der Stadt Moskau setzten sich leidenschaftlich dafür ein. Bestimmte Werke wurden der Tretjakow-Galerie zugeordnet. Was ist aus der ganzen Papierfülle geworden? Und die Tatsache, dass es in Moskau noch kein solches Museum gibt. Aber dafür, so schien es, waren alle wirklichen Voraussetzungen gegeben. Levitan würde in die einzige Werkstatt seines Lebens passen, die ihm der Hersteller Morozov im Hof des Hauses Nr. 1 auf der Spur Bolshoi Vuzovsky (Trekhsvyatitelsky). In einem bescheidenen gemütlichen Flügel malte er seine letzten Bilder und starb darin im Juli (August nach neuem Stil) 1900. .

Ich möchte den Worten von Evgraf Konchin auch hinzufügen, dass die Abteilung, die damals über Levitans ehemalige Werkstatt verfügte, keineswegs daran interessiert war, nicht nur das Levitan-Museum zu schaffen, sondern auch nur die elementaren Regeln für den Betrieb einzuhalten Gebäude. Und die Abteilung ist die Russische Akademie der Künste, deren Präsident seit 1997 war und ist Volkskünstler Russisch Surab Zereteli.

Trekhsvyatitelsky per. 1-3. Nebengebäude. Gedenktafel für I. Levitan.
Foto von DM. Moiseenko, Mai 2010

A priori können wir sagen, dass Surab Tsereteli als Bildhauer und Künstler mehr als vertraut ist eine Vielzahl Leser, die sich für das moderne Moskau interessieren, braucht er sicherlich keine Werbung. Möglicherweise sind seine Aktivitäten als Popularisierer der bildenden Kunst, als „Hüter der russischen Kultur“, weniger bekannt, aber selbst in dieser Hinsicht ist seine Tätigkeit in Moskau in Umfang und Ausmaß nur auffallend. Schon eine unvollständige Aufzählung der von ihm in Moskau geschaffenen Museen der Schönen Künste ist dafür ein gewichtiger Beweis.

Dies ist in erster Linie ein Museum. zeitgenössische Kunst Mit seinen drei Schauplätzen im historischen Zentrum Moskaus ist es das erste staatliche Museum Russlands, das sich ganz auf die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts spezialisiert hat. Das Hauptgebäude, in dem sich die Dauerausstellung befindet, befindet sich in der Petrovka-Straße im ehemaligen Herrenhaus des Kaufmanns Gubin, das von dem berühmten Architekten Matvey Kazakov entworfen wurde. In der Ermolaevsky Lane ist dies ein fünfstöckiges Gebäude, in dem einst die Union untergebracht war Architekten. Zu Sowjetzeiten gehörte das Gebäude dem Moskauer Künstlerverband, hier fanden Jugendausstellungen statt und es befanden sich Künstlerwerkstätten. Auf dem Suvorovsky Boulevard ist dies nicht nur ein Denkmal der Architektur (Architekt M.F. Kazakov), sondern auch der Geschichte Russlands - das Haus des Dekabristen M.M. Naryschkin.

Direktor des Museums - Surab Tsereteli. Das Museum öffnete seine Pforten am 15. Dezember 1999. Ohne die Unterstützung der Moskauer Regierung und persönlich des Bürgermeisters Yu. Luzhkov könnte ein so teures Projekt natürlich nicht in so kurzer Zeit realisiert werden.

Aber der Höhepunkt dieser Art von Tätigkeit des Präsidenten Russische Akademie Kunst ist die Surab Tsereteli Gallery in der klassischsten Straße Moskaus Villa- "Das Dolgorukov-Haus" - eines der schönsten Gebäude in Moskau aus der Zeit des Klassizismus, enthalten in den "Alben besonderer Bauwerke" von M.F. Kasakow und in seinen Grundzügen bis heute erhalten, nach mehrmaligem Besitzerwechsel in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dieses Herrenhaus wurde in das nach der Kavalleriedame V.E. benannte Alexander-Mariinsky-Institut für edle Mädchen verlegt. Verdammt. 1998-2000 Der Palast wurde restauriert (Architekt D. I. Nikiforov war der Leiter der Arbeiten), größere Reparaturen wurden durchgeführt und eine Hauskirche wurde gebaut. Der Palast wurde rekonstruiert und in seiner früheren Pracht wiederhergestellt. Finanzierungsquellen werden nicht angegeben. Bleibt nur hinzuzufügen, dass dort in all seinen zahlreichen Sälen die Werke von Zurab Tsereteli ausgestellt sind. Gleichzeitig existierte das Tsereteli-Hausmuseum schon lange und existiert jetzt in B. Gruzinskaya, 15 - im ehemaligen Herrenhaus des Kaufmanns der ersten Gilde A. Gorbunov aus der Wolgastadt Ples ...

Bei einem solchen Volumen an dringender Arbeit der Russischen Akademie der Künste, sowohl physisch als auch finanziell, war es natürlich nicht die Hauswerkstatt von I. Levitan und noch mehr nicht die seines Museums.

30. August 2010 Informationsagentur"RIA-Nachrichten"veröffentlichte eine Nachricht, dass Das Haus der Moskomnaslediya (Komitee für das kulturelle Erbe Moskaus) in der Trekhsvyatitelsky Lane, in dem der berühmte Landschaftsmaler Isaac Levitan lebte und arbeitete, ist jetzt in einem schlechten Zustand, eine Restaurierung ist erforderlich. Und weiter „... In In letzter Zeit Dieses historische Gebäude, das den Status eines Kulturerbes von föderaler Bedeutung hat, wird von der Russischen Akademie der Künste genutzt, mit der, wie sie im Moskauer Erbe-Komitee sagten, ein Sicherungsmietvertrag abgeschlossen wurde. Der Akt des technischen Zustands des Denkmals sieht einen Komplex von Reparatur- und Restaurierungsarbeiten vor, einschließlich der Entwicklung von Vorentwürfen und Projektdokumentationüber Restaurierung und Anpassung an die moderne Nutzung des Objekts des Kulturerbes“.

Die Russische Akademie der Künste bestätigte, dass Levitans Haus restauriert werden müsse, lehnte es jedoch ab, sich weiter zu äußern, mit der Begründung, dass es noch kein Restaurierungsprojekt oder Finanzierungsprogramm gebe.

Auf die eine oder andere Weise unterliegt das Haus der Gerichtsbarkeit von Zereteli. Die Inspektion des Moskauer Denkmalkomitees kommt regelmäßig, um von der Akademie einen schönen Tribut für die schlechte Instandhaltung des Denkmals zu kassieren. Gleichzeitig lassen sie sich das Haus nicht ohne Projekt reparieren und streichen. Und so steht es da und bricht zusammen. Über das Levitan-Museum und das Moskauer Erbe-Komitee und die Akademie– kein Wort.

Die Notiz von E. Kalantar „Ein Haus ohne Zwischengeschoss“ spricht auch von der Objektivität und Fairness des Gesagten, der Relevanz dieser Worte: „Laut Konstantin Korovin lautete Levitans Hauptsatz: „Wir brauchen die Wahrheit!“ Obwohl Malerei gemeint war, scheint dies auch für den Staat zu gelten Historisches Erbe Levitan in Moskau. Dies gilt umso mehr heute, wo der Präsident der Akademie der Künste und andere beliebte Maler ihre eigenen Museen in restaurierten alten Herrenhäusern haben. Ich möchte hoffen, dass sich die Moskauer Behörden und die Öffentlichkeit an Levitan erinnern – zumindest anlässlich eines runden Termins. .

P.S.

Während über das Schicksal der „Hauswerkstatt von Isaac Levitan“ entschieden bzw. noch nicht entschieden wird, wird das Jubiläumsjahr von I.I. Levitan neigt sich dem Ende zu und schon jetzt können wir sagen, dass die meisten Veranstaltungen des Jubiläumsjahres bereits vorbei sind, obwohl es auch eine Fortsetzung gibt. Von all dem, was war und ist, möchte ich einige unserer Meinung nach wichtigsten Punkte erwähnen.

In der Stadt Pleso, Region Iwanowo. 9. August Nach einer umfassenden Restaurierung wurde das Haus-Museum von I. Levitan eröffnet (errichtet im ehemaligen Herrenhaus des Kaufmanns Solodovnikov im Jahr 1972). Die Eröffnung der Jubiläumsausstellung mit Werken von I. Levitan fiel zeitlich mit der Eröffnung des Hauses zusammen, das Gemälde aus dem Bestand des Hausmuseums und aus dem Bestand mehrerer Museen in Zentralrussland umfasste.

in Sankt Petersburg, in Benois-Korps Staatliches Russisches Museum, im April 2010 eröffnet große Ausstellung Werke von Isaac Levitan, gewidmet dem 150. Jahrestag seiner Geburt. Levitans bisheriges „persönliches Zimmer“ in der Stadt an der Newa ist übrigens ein halbes Jahrhundert her. Nach einer so langen Pause mehr als hundert Werke des Künstlers aus der Sammlung des Russischen Museums, der Tretjakow-Galerie (der Hauptsammlung von Levitans Landschaftsmeisterwerken) sowie mehrere Werke aus der Museumswohnung von Isaac Brodsky, darunter ein Porträt von S.P. Kuvshinnikova. Die Ausstellung in St. Petersburg war bis zum 15. Juli 2010 gültig.

Moskau übernahm den Staffelstab der groß angelegten Levitanovsky-Ausstellung. Die Tretjakow-Galerie in ihren Sälen am Krymsky Val 15. Oktober p. präsentierte fast 300 Werke von I. Levitan, darunter seine Grafiken und Skizzen zu den bedeutendsten Werken. Die Ausstellung umfasst Werke vom 17 Russische Museen und zwei ausländische, darunter die aus dem Jerusalemer Muzeon Yisrael (Israel Museum), sowie aus Privatsammlungen.

Die Besonderheit der Ausstellung liegt nicht nur in ihrem Umfang, sondern auch darin, dass dies die erste Ausstellung fast des gesamten grafischen Nachlasses des Künstlers ist, sogar Lithografien, die der junge Künstler für die Zeitschriften „Wecker“, „Moskau “ und „Russland“. Wie Sie wissen, begannen auch Anton Tschechow und sein Bruder Nikolai in „Der Wecker“. Unter den Grafiken von I. Levitan und Arbeiten zu jüdischen Themen: "Auf dem Weg nach Zion" (1890), im Auftrag der "Gesellschaft zur Verbreitung der Erziehung unter Juden", "Jude im orientalischen Schleier" (1884), " Portrait of a Boy Joseph Levin“ (Ende der 70er – Anfang der 80er) – alle aus dem Israel Museum.

Dem oben Gesagten möchte ich ein weiteres Ereignis des Jubiläumsjahres hinzufügen, das einem breiten Kreis von Bewunderern des Künstlers wahrscheinlich wenig bekannt oder völlig unbekannt ist.Am 1. Juli 2010 hat die Bank of Russia in der Serie „ Prominente Personen Russland“, eine silberne Gedenkmünze zu 2 Rubel, die dem 150. Jahrestag der Geburt von I.I. Levitan. Sein Reliefporträt vor dem Hintergrund einer farbenprächtigen Herbstlandschaft ist ein bedeutender Beitrag zum Jubiläum des Künstlers.

Zum Jubiläum von Sergei Timofeevich Morozov können wir sagen, dass es sehr bescheiden war. Das Allrussische Museum für dekorative, angewandte und Volkskunst (VMDPNI), zu dessen Sammlung die berühmten Sammlungen des Handwerksmuseums gehören, veranstaltete zeitgleich mit dem Forum am 125. Jahrestag des Handwerksmuseums - 9. Mai 1885. Eröffnung für die Öffentlichkeit.

Speziell für das VMDPNI-Forum wurde eine Fotoausstellung vorbereitet, in der Dokumente und Fotografien des späten 19. bis frühen 20. Jahrhunderts präsentiert werden, die die Entstehungsgeschichte des Handwerksmuseums widerspiegeln, darunter ein Porträt von Sergei Timofeevich.

Unter den Berichten und Mitteilungen, die in diesem Forum gemacht wurden, möchte ich zwei hervorheben, die in direktem Zusammenhang mit dem Helden des Tages stehen:

Drosdow Michail Sergejewitsch ( Lokalhistoriker, Historiker der Moskauer Kaufleute): "Sergei Timofeevich Morozov als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, Philanthrop und Mensch.

Morozova Irina Savvichna (Urenkelin ka Savva Timofeevich Morozov): "Sergei Timofeevich Morozov. Außerhalb Russlands.

Orechowo -Zuyevo ist die historische Heimat der Morozovs. Auf deiner Webseite Bogorodsk-Noginsk. Ortsgeschichte von Bogorodsk , in der Überschrift "Morozov-Lesungen" Viele Materialien wurden über den Gründer dieser Familie und seine Nachkommen veröffentlicht, über die Rolle dieser Familie in der Entwicklung der russischen Textilindustrie, über die Erinnerung, die sie in Moskau, in Orekhovo-Zuev, hinterlassen haben. Aber im Rahmen des angesprochenen Themas möchte ich besonders auf den Artikel der Kandidatin der Kunstkritik Natalia Nikolaevna Mamontova-Morozova „Moskauer Kunstmäzen Sergey Timofeevich Morozov“ hinweisen, den sie mit den Worten beendet : « Sergei Timofeevich Morozov war einer der würdigsten Menschen seiner Zeit. Sein Beitrag zur Kultur Russlands ist außerordentlich groß. 1916 schrieb der „Herold der Handwerksindustrie“, dass S.T. Morozov "gab während seiner Handarbeit wahrscheinlich mehr als eine Million Rubel an Handarbeit, aber wie viel er ihm seine Seele und seine Gedanken gab - das ist besser, als wir zu seiner Zeit einen unparteiischen Historiker der Handarbeit schätzen können." .

Es scheint uns, dass unser Artikel zusammen mit den bereits erwähnten ein weiterer Beitrag zum Gedenken an Sergei Morozov werden wird – eine prominente Figur der russischen Kultur. Und wir betonen noch einmal, dass seine philanthropischen Aktivitäten und seine freundliche Unterstützung dazu beigetragen haben, das kreative Leben des herausragenden russischen Landschaftsmalers - Isaac Levitan - zu verlängern.

Mamontova N.N., Kandidatin für Kunstgeschichte. Sergei Timofeevich Morozov und sein Moskauer Handwerksmuseum.// Bogorodskoe-Lokalgeschichte. Morozov-Lesungen 1996.

Isaac Levitan und Sergey Morozov

(zum 150. Geburtstag des Künstlers und Mäzens)

I. I. Levitan. Foto 1898. Archiv. Internet

Sie wurden im selben Jahr und sogar im selben Monat geboren, aber nichts sprach damals dafür, dass sich ihre Lebenswege eines Tages nicht nur kreuzen, sondern auch einander berühren würden.

Einer von ihnen war Isaac Levitan, der am 30. August 1860 am westlichen Rand Russlands in der Stadt Kibarty in der Provinz Kowno (heute Kibartai in Litauen) geboren wurde - ein jüdischer Junge aus einer religiösen Familie, der Sohn von Ilya Abramovich Levitan - ein kleiner Eisenbahnangestellter, der nebenberuflich als Privatlehrer für Fremdsprachen (Französisch und Deutsch) arbeitete. Über seine Mutter liegen keine Informationen vor. niemand kennt heute ihren Namen.

Der andere war Sergey Morozov, der am 8. August 1860 in Moskau in der Familie des altgläubigen Priesters Timofey Savvich Morozov, eines Kaufmanns der 1. Gilde, eines erblichen Ehrenbürgers, Leiters und dann Leiters der größten Nikolskaya-Manufaktur, geboren wurde "Savva Morozov, Sohn und Co." . Sergejs Mutter war Maria Fedorovna Morozova (1830 - 1911) - die Tochter eines wohlhabenden Moskauer altgläubigen Kaufmanns F.I. Simonow.

Sergei Timofeevich Morozov. Foto aus den 1890er Jahren.

Aus dem Buch von T. P. Morozova, I. V. Potkina "Savva Morozov" M., 1998.

Leider wird in der Literatur, die dem Leben und Werk des Künstlers, seiner Freundschaft mit Morozov und der Rolle, die er im Leben von Levitan spielte, sehr wenig Platz eingeräumt. Wir werden versuchen, diese Lücke zu schließen, aber zuerst erinnern wir uns an die wichtigsten Meilensteine im Leben eines herausragenden russischen Landschaftsmalers .

Der Vater des Künstlers, Ilya Abramovich Levitan, war der Sohn eines Rabbiners und studierte einst an einer Yeshiva, dann aber unter dem Einfluss von Bildungs- und Assimilationstendenzen, die für die Bevölkerung dieser Orte in der „Epoche der Reformen“ typisch waren. (Haskal), verließ den Weg des Gottesdienstes. Ende 1870 übersiedelte er mit der ganzen Familie nach Moskau, weil er glaubte, dadurch seine finanziellen Verhältnisse zu verbessern und seinen vier Kindern die Möglichkeit zu geben, eine weltliche Ausbildung zu erhalten. Über die Familie von Isaac, über seine Kindheit, sind Informationen sehr spärlich, über das Leben seiner beiden Schwestern Teresa und Emma, mit denen er besonders eng verbunden war, ist wenig bekannt. Weder Isaac selbst noch sein älterer Bruder Abel (Adolf, wie er sich selbst nannte) sprachen gern über diese Zeit.

Nach dem Umzug nach Moskau lebte die Familie sehr schlecht. Die Einnahmequelle war der private Französischunterricht seines Vaters. Aber trotz der Geldknappheit war das Haus von einer günstigen Atmosphäre für die spirituelle Entwicklung von Kindern erfüllt, und der Vater selbst unterrichtete seine Kinder.

Im Alter von dreizehn Jahren trat Isaac, seinem älteren Bruder folgend, in die Moskauer Schule für Malerei, Bildhauerei und Architektur (MUVZZh) ein. Sein Lehrer war ursprünglich V.G. Perov, zu dieser Zeit bereits ein bekannter Meister der Malerei. Er litt unter ständiger Not, Hunger und wurde oft obdachlos, studierte fleißig und landete im September 1876 in der Landschaftswerkstatt von A.K. Savrasov, mit dem die Kommunikation entscheidend für die Wahl des zukünftigen Weges des Malers wurde. Savrasov wurde durch V.D. ersetzt. Polenov, der die Ausbildung von Isaac als Landschaftsmaler vervollständigte. Zu seinen Kommilitonen in der Landschaftswerkstatt gehörten K.A. Korovin, M. V. Nesterow, N.A. Kasatkin, V. V. Binder.

Später erinnerte sich M. Nesterov an die Jugendjahre seines Klassenkameraden und Freundes und schrieb: „Levitan war ein hübscher jüdischer Junge, eher wie die Jungen, die so oft mit einer Blume im lockigen Haar auf den Plätzen von Neapel und Venedig zu finden sind die nämlich schon in der schule für talent bekannt war. ... Levitan dann überhaupt wirklich gebraucht. In der Schule gab es viele Geschichten über ihn, einerseits über seine Begabung, andererseits über seine große Not. Es wurde gesagt, dass er manchmal nicht einmal eine Übernachtung hatte.

Einer dieser engen Freunde und Kommilitonen war Konstantin Korovin, der Enkel eines altgläubigen Kaufmanns, der in der Rogozhskaya-Straße in Moskau einen Kutscher gründete. Nachdem sie in das Landschaftsstudio von Savrasov gezogen waren, wanderten Isaac und Konstantin mehrere Jahre hintereinander am Stadtrand von Moskau herum: Sie mieteten Zimmer in Ostankino, in Medvedkovo, arbeiteten an Skizzen in Savvinskaya Sloboda bei Zvenigorod. Unter dem Einfluss von Kostya schloss sich Isaac der Jagd an und kaufte sogar eine Waffe für einen der seltenen Einnahmen für den Unterricht. Aber am meisten liebte er die Poesie der Kammerwinkel des Waldes oder die nächtliche Beleuchtung des Dorfrandes. Ende der 70er Jahre. Levitan hat bereits sein ganz besonderes Landschaftsgefühl als „Stimmungslandschaft“, in der das Aussehen und der Zustand der Natur vergeistigt und zum Träger des menschlichen Seelenzustandes, zum Spiegelbild der Stimmung eines Menschen wird.

Sein erstes Werk, das Aufmerksamkeit erregte, war die Landschaft „Blick auf das Simonow-Kloster“ (das älteste Moskauer Kloster, das in den Jahren der Sowjetmacht zerstört wurde), das 1877 auf einer Studentenausstellung ausgestellt wurde. Für diese Arbeit wurde Levitan der Preis des Generalgouverneurs von Moskau, Prince, verliehen. V.A. Dolgorukov - der Betrag ist klein (100 Rubel), aber für Isaac bedeutend: Er war immer noch arm und obdachlos.

Zu dieser Armut kam 1879 die politische Rechtlosigkeit der Moskauer Juden hinzu. Nach dem Attentat auf A.K. Solowjow gegen Kaiser Alexander II., Juden wurden gewaltsam aus Moskau vertrieben. Isaac landete zusammen mit seiner Schwester, ihrem Ehemann und Bruder Abel im Feriendorf Saltykovka, ein paar Dutzend Kilometer von Moskau entfernt.

Freunde erhielten für ihn ein Zertifikat der Schule (MUZVZH), das ihm half, die Erlaubnis zu erhalten, in Moskau zu leben. Isaac kehrte zu seinen Studien zurück. Mit dem Erlös aus dem Verkauf seines Gemäldes, 40 Rubel, mietete er ein Zimmer. Und obwohl nur noch wenig Geld übrig war, war Levitan voller hellster Hoffnungen und arbeitete trotz allem mit Inspiration, nachdem er es geschafft hatte, das Gemälde „Herbsttag. Sokolniki (1879, Staatliche Tretjakow-Galerie). Die Figur einer Frau wurde übrigens von seinem alten Freund an der Schule, Nikolai Tschechow, dem Bruder des Schriftstellers, gemalt. Das Gemälde wurde vom Publikum bemerkt und erhielt damals vielleicht die höchstmögliche Bewertung - es wurde von Pavel Tretyakov für seine berühmte Galerie erworben. In der Folge ließ er Levitan nicht mehr aus den Augen und erwarb ein seltenes Jahr lang keine neuen Werke von ihm für seine Sammlung.

Am 23. Februar 1884 fand ein für Levitan sehr wichtiges Ereignis statt - die Generalversammlung des Verbandes der Wanderkunstausstellungen (TPKhV) nahm ihn als einen ihrer Aussteller auf. Von diesem Moment an ist Levitan ein bereits etablierter Maler, der sich leidenschaftlich für kreative Arbeit einsetzt. – hörte ganz auf, den Unterricht der Schule zu besuchen, wofür er bald, 1885, von der Schule ausgeschlossen wurde, ohne auch nur den Titel "Klassenkünstler" zu erhalten - er erhielt ein Diplom als Zeichenlehrer! (Nur 13 Jahre später kehrte er als bereits Akademiker der Akademie der Künste an die Schule zurück und leitete seine Landschaftsklasse.)

In den Jahren 1885 - 86 nahm Isaac auf der Suche nach Arbeit dankbar das Angebot von V.D. Polenov, um zusammen mit K. Korovin als Dekorateure im privaten Opernhaus von Savva Mamontov zu arbeiten, einem Eisenbahnmagnaten, Philanthropen, einem Mann von großem Umfang und ausgezeichnetem künstlerischen Flair. Levitan wurde kein Koryphäe der russischen Szenografie wie sein Freund K. Korovin: Für ihn war das Theater nur eine Episode, mehr nicht. Es war aber auch die Zeit seines Eintritts in den Mammutkreis der Künstler, mit denen er mit einigen – mit V. Serov und I. Ostroukhov – bis ans Ende seiner Tage befreundet war.

1886 - 1889. Levitan lebte in Moskau in den Zimmern des England Hotels in der Twerskaja-Straße. Er hat hier Wurzeln geschlagen, fing an, ein Zimmer für den Sommer hinter sich zu lassen, obwohl er manchmal hungerte und die Wohnung mit Skizzen bezahlte. Abends versammelten sich oft seine Freunde in diesem Raum, darunter Anton und Mikhail Chekhov. Im August 1886 brachten sie ihren Freund Isaac in das Haus des Ehepaars Kuvshinnikov: Der Besitzer, Dmitry Pavlovich, war Polizeiarzt, und seine Frau Sophia war eine weltliche Dame, die in ihrer kleinen staatlichen Wohnung unter dem Haus einen modischen Salon organisierte Feuerturm. Levitan verbrachte drei Sommer hintereinander in der Nähe der Tschechows auf dem Gut Babkino, aber Sofia Kuvshinnikova, seine Schülerin und Freundin, war bereits neben ihm.

In denselben Jahren fanden auch Levitans Reisen an die Wolga statt. Unter den Werken des Wolga-Zyklus, die auf der 17. Ausstellung des TPHV in Moskau präsentiert wurden, waren inzwischen weithin bekannt: „Goldener Herbst. Slobodka (1889, Russisches Museum). "Abend. Golden Ples“ (1889, Staatliche Tretjakow-Galerie), „Nach dem Regen. Plyos (1889, Staatliche Tretjakow-Galerie). Zu diesem Zeitpunkt war Levitan der erste Landschaftsmaler in Russland und regelmäßiger Teilnehmer an den Ausstellungen der Wanderers und seit 1891 - ordentliches Mitglied des TPHV. Akademiker I. E. schrieb sehr genau über den Eindruck, den Levitans Gemälde auf seine Zeitgenossen machten. Grabar war in jenen Jahren ein aufstrebender Künstler und Kunstkritiker: „... Wir freuten uns auf die einmalige Eröffnung der Wanderausstellung und suchten eifrig eine Ecke mit seinen neuen Bildern. Jeder von ihnen war für uns eine neue Offenbarung, unvergleichlicher Genuss und Freude. Sie haben uns Mut und Vertrauen eingeflößt, sie haben uns angesteckt und aufgebaut. Ich wollte leben und arbeiten“*2.

Im Gegensatz zu den jungen Jahren von Isaac Levitan verliefen die frühen Lebensjahre von Sergei Morozov unter völlig anderen Bedingungen. 1964 erwarb Maria Fedorovna ein ehemaliges Adelsgut in der Weißen Stadt Moskau mit den Überresten eines riesigen alten Gartens (Trekhsvyatitelsky per., 1). In dem von ihr umgebauten Haus mit zwanzig Zimmern, begleitet von Kindermädchen und Tutoren, verging die Kindheit und Jugend des Gymnasiasten Sergei, Absolvent des 4. renommierten Moskauer Gymnasiums.

Moskau. Trekhsvyatitelsky per., 3.

Morozovas Büro M.F.
Foto von Staker. Moskau. 1900er
In der Mitte befindet sich ein Porträt von Timofei Savich; links - Savva Timofeevich;

rechts - Sergei Timofeevich

1887 graduierte er an der Juristischen Fakultät der Moskauer Universität und verließ sie als Jurakandidat; wurde erblicher Ehrenbürger, Kollegialassessor, Gesellschafter der Partnerschaft der Nikolskaya-Manufaktur "Savva Morozov, Sohn und Co." ... Aber weder die Leitung der Produktionsaktivitäten von Familienunternehmen noch der Handel zogen ihn an. Sergey war im Gegensatz zu Savvas jüngerem Bruder nie in das Familienunternehmen involviert.

Er war ledig und lebte getrennt von seiner Mutter in seiner eigenen Villa in der Sadovo-Kudrinskaya-Straße 13 (das Haus ist nicht erhalten). Nach den Erinnerungen seiner Zeitgenossen war Sergei raffiniert, traurig, zurückgezogen, liebte Natur und Kunst. Diese Charakterisierung wird durch den Eintrag über ihn im Tagebuch von Sophia Andreevna Tolstoy, der Frau von Leo Nikolayevich Tolstoy, vom 19. April 1898 bestätigt: „... Sergei Timofeevich Morozov kam, ein kränklicher Kaufmann, der sein Studium an der Universität abgeschlossen hatte und besser leben wollte. Er gab Lew Nikolajewitsch 1.000 Rubel für die hungernden Bauern.*3

Philanthropie und Mäzenatentum, die traditionell den Morozov-Clans nahe stehen, waren auch für Sergei Timofeevich, der auf verschiedene Unternehmungen und Ereignisse seiner Zeit reagierte, voll und ganz charakteristisch, da seine finanzielle Situation viel zuließ. Das Haupthobby seines Lebens war jedoch das russische Volkskunsthandwerk (Kunsthandwerk, Haushaltsgegenstände mit künstlerischem Wert). Es ist möglich, dass dies der Einfluss des Vaters war – einer der Initiatoren der Einrichtung eines Kunst- und Industriemuseums an der Stroganov School of Artistic Drawing. Timofei Savvich war sogar einer der Treuhänder des Museums und beteiligte sich an der Ergänzung seiner Sammlung.

Noch als Student war Sergei von der Idee begeistert, in Moskau ein Museum für Kunsthandwerk zu gründen, das 1885 vom Moskauer Provinzial-Zemstvo gegründet wurde.

« Die Geschichte des Handels- und Industriemuseums für Kunsthandwerk ist untrennbar mit den hellsten Seiten im Leben Moskaus im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert verbunden. An Allrussische Ausstellung 1882 zeigte das Moskauer Zemstvo alle Handwerksbetriebe und Kunsthandwerke der Moskauer Region und Zentralrusslands und bewies überzeugend, dass das Handwerk eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der russischen Industrie spielte. Die Exponate der Ausstellung wurden vom Mäzen und Liebhaber der Volkskunst Sergey Timofeevich Morozov erworben, um das Handels- und Industriemuseum für Kunsthandwerk zu schaffen" * 4.

Ursprünglich befand sich das Museum auf der Straße. Znamenka, 8, in einer zweistöckigen Empire-Villa, die einst M.P. Arbusova. 1890 wurde Sergei Timofeevich Leiter des Handwerksmuseums und verlegte es im selben Jahr in ein günstigeres Gebäude in der B. Nikitskaya-Straße 23 (zu Sowjetzeiten – Kinogebäude neu filmen).

1980er und 1990er Jahre – die Zeit der Bildung einer neuen Position in Bezug auf die traditionelle russische Kunst, die Zeit der Geburt des neorussischen Stils, der sich in der kreativen Tätigkeit von Künstlern ausdrückte, die sich dem Kunstkreis von Abramtsevo anschlossen. Sergey Morozov stand ihnen nahe und zog viele der Künstler an, im Kunsthandwerksmuseum zu arbeiten - dies waren V.M. Ich bin. Vasnetsov, S.S. Verb, N.Ya. Davydova, M. V. Yakunchikova, A.Ya. Golowin, V.D. Polenow. Konstantin Korovin – geborener Dekorateur – Sergei war wiederholt an der Gestaltung des Museumsgebäudes und der Pavillons der Handwerkskunst auf Kunst- und Industrieausstellungen beteiligt.

Sergey Timofeevich investierte auch beträchtliche Mittel in die Organisation von Zemstvo-Bildungsworkshops und in die Schaffung neuer Zweige handwerklicher Gedanken. Auf seine persönlichen Kosten wurden die ersten Zemstvo-Ausbildungswerkstätten gegründet: eine Korbwerkstatt in der Nähe des Bahnhofs Golitsino im Jahr 1891, eine Spielzeugwerkstatt in Sergiev Posad im Jahr 1892. Morozov baute Gebäude für diese und andere Werkstätten und schickte auf eigene Kosten einen Spezialisten ins Ausland Lernen Sie die Technik des Korbflechtens.

Voraussichtlich zum Zeitpunkt des Studienabschlusses, d.h. Bis 1887 machte Sergei Morozov auch eine persönliche Bekanntschaft mit Isaac Levitan. Es kann hinzugefügt werden, dass K. Korovin in den achtziger Jahren Cousins von Sergei Mikhail und Ivan Morozov Malunterricht erteilte und ihr Berater in Bezug auf das Sammeln von Gemälden war. Nicht nur unter dem Einfluss von Kostya Korovin, in der Sammlung russischer Kunst von Mikhail Morozov, nahmen die Werke von Levitan nicht den letzten Platz ein. Es gab also viele mögliche Berührungspunkte zwischen S. Morozov und I. Levitan.

Im selben Jahr 1889 übergab Sergei, offenbar ohne Vertrauen in sich selbst als vielversprechender Landschaftsmaler, das Atelier dem immer noch obdachlosen, aber bereits gefragten Landschaftsmaler Isaac Levitan, seinem Idol, zur kostenlosen Nutzung.

Trekhsvyatitelsky Lane. Nebengebäude. Werkstatt von Levitan.

Fassade. Modernes Aussehen. Foto von DM. Moiseenko, Mai 2010

Trekhsvyatitelsky per., 3. Flügel.

Gedenktafel für I. Levitan. Foto von DM. Moiseenko, Mai 2010

Levitan in seiner Werkstatt. Foto 95g. Archiv. Internet

1892 wurde das Schicksal eines russischen Juden, der es wagte, den Pale of Settlement zu verlassen, erneut vom Staat überfallen – auf Geheiß von Kaiser Alexander III. mussten alle Moskauer Juden die Stadt innerhalb von 24 Stunden verlassen. Als Levitan im September 1892 von einer Sommerreise mit Sofia Kuvshinnikova nach Boldino (Provinz Wladimir) nach Moskau zurückkehrte, ohne auch nur die Nacht in seiner Werkstatt verbracht zu haben, musste er die Stadt buchstäblich innerhalb weniger Stunden verlassen. Von den Kuvshinnikovs benachrichtigt, hoben seine Freunde in Moskau und St. Petersburg jeden auf, der helfen konnte, alle möglichen Verbindungen waren involviert - Kuvshinnikovs Haus war bekannt und beliebt bei jungen Leuten aus dem künstlerischen Umfeld Moskaus, das sich durch Gastfreundschaft und Demokratie auszeichnete . In Moskau, Nikolai Mikhailovich Nagornov, ein Verwandter von L.N. Tolstoi (er war mit seiner Nichte Varvara Valerianovna Tolstoy verheiratet). Als Mitglied des Moskauer Stadtrats im Jahr 1892 übernahm Nagornov die Hausarbeit über die Erlaubnis für Levitan, in Moskau zu leben und zu arbeiten.

PM schloss sich ebenfalls an. Tretjakow. In St. Petersburg wurden diese Belange von Pavel Alexandrovich Bryullov, dem Neffen des „großen“ Karl, übernommen. „Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll … Levitan, gerührt von der Aufmerksamkeit, schrieb ihm. Vor was für einer Menge Ärger hat mich Ihre Hilfe bewahrt.» *6. Anfang Dezember 1892 durfte Levitan dennoch vorübergehend nach Moskau zurückkehren. Die Morozov-Werkstatt wartete noch auf ihn, und darin befanden sich unvollendete Leinwände, die zu Meisterwerken der russischen Landschaftsmalerei werden sollten.

Auf einer gemeinsamen Reise mit Sophia im Jahr 1892 wurde Levitans versehentliche Ausfahrt auf die verlassene Wladimirstraße zum Ausgangspunkt für die Entstehung seines berühmten Gemäldes „Vladimirka“ (1892, Staatliche Tretjakow-Galerie). Während der diesjährigen Reisen kam ihm auch die Idee, zwei weitere Gemälde zu schaffen: das berühmte „Am Teich“ (1892, Tretjakow-Galerie) und „Über dem ewigen Frieden“ (1894, Tretjakow-Galerie). Auf einer gemeinsamen Reise mit Sophia im Jahr 1892 wurde Levitans versehentliche Ausfahrt auf die verlassene Wladimirstraße zum Ausgangspunkt für die Entstehung seines berühmten Gemäldes „Vladimirka“ (1892, Staatliche Tretjakow-Galerie). Während der diesjährigen Reisen kam ihm auch die Idee, zwei weitere Gemälde zu schaffen: das berühmte „Am Teich“ (1892, Tretjakow-Galerie) und „Über dem ewigen Frieden“ (1894, Tretjakow-Galerie).

Trotzdem war die Erlaubnis, in Moskau zu leben, befristet, und es bedurfte noch mehr als eines Jahres der Bemühungen von Freunden, einschließlich des wunderbaren Porträts des Malers, das trotzig auf der Ausstellung 1893 in St. Petersburg ausgestellt wurde und im selben Jahr von V. Serow. Außerdem war der Besuch der Grand Duke S.A. erforderlich. Romanov in das Atelier des Künstlers. Erst danach begann die königliche Elite, ermutigt in ihrem Antisemitismus durch den Synodenchef K.P. Pobedonostsev, erlaubte dem bekannten, europäisch anerkannten Künstler Isaac Levitan, in Moskau zu leben und zu arbeiten.

Sommer 1893 - 1895 Levitan verbrachte zusammen mit Sofia Kuvshinnikova, die mit ihrer einzigartigen Originalität alle Blicke auf sich zog, auf dem Anwesen der Ushakovs - Ostrovno in der Nähe von Vyshny Volochek. Ihre Gemälde mit Blumen wurden von Pawel Tretjakow selbst gekauft, und professionelle Moskauer Pianisten hörten sie Klavier spielen.

1894 - 1895 war die Zeit von Levitans maximalem kreativen Aufschwung, die Zeit des Erscheinens von Werken, die zu unübertroffenen Meisterwerken der russischen Landschaftsmalerei wurden, darunter März voller Licht und Frühlingsfreuden (1895, Staatliche Tretjakow-Galerie), Fresh Wind. Wolga“ (1895, Tretjakow-Galerie), „Goldener Herbst“ (1895, Tretjakow-Galerie).

Seine Werkstatt wurde zu einem Treffpunkt nicht nur mit zahlreichen Künstlerfreunden und Studenten, sondern auch mit Bewunderern seines Talents, mit herausragenden Kulturschaffenden, darunter F. Chaliapin und K. Timiryazev.

Aber 1896 schlichen sich Probleme ein - nach einem zweiten übertragenen Typhus verstärkten sich die Symptome einer Herzkrankheit, die sich zuvor bemerkbar gemacht hatte. Trotz der Hilfe der besten russischen und ausländischen Ärzte wurde klar, dass die Krankheit unheilbar war. In seinen Werken dominieren die Motive des Abends, des verblassenden Tages: „The Last Ray (Aspen Grove)“ (1896, Teilsammlung), „Twilight. Heuhaufen“ (1899, Staatliche Tretjakow-Galerie), „Sommerabend“ (1900, Staatliche Tretjakow-Galerie), aber gleichzeitig schuf er auch eine Leinwand, die zum Höhepunkt seiner Frühlingslandschaftslyrik wurde – „Frühling. Großes Wasser“ (1897, Staatliche Tretjakow-Galerie).

Isaac war in seiner letzten Lebensphase mehrmals im Ausland, insbesondere auf Drängen von Ärzten. In Frankreich, Italien, Deutschland, der Schweiz, in Finnland wurde er nicht nur behandelt, sondern auch viel gearbeitet: Er malte grüne Almwiesen, die Alpen, das Mittelmeer, Berge und kleine Dörfer an den Hängen der Berge. Mehr als einmal erlebte er ein Gefühl endloser Freude an der Verbindung mit der Natur, aber sobald er ein wenig in einem fremden Land lebte, zog es ihn sofort nach Hause. In den Briefen, die Levitan aus dem Ausland schrieb, beklagte er sich ständig, dass er "sehnsüchtig bis zur Betäubung", gelangweilt "bis zum Ekel", "tödlich" nach Hause wolle. Hier ist ein charakteristisches Fragment aus einem Brief von 1897 an einen Künstlerfreund N.A. Kasatkin aus Nervi:

Im Sommer 1899 lebte Levitan auf dem Anwesen von S.T. Morozov, im Bezirk Swenigorod. Der Künstler V. V. Perepletchikov erinnerte sich: „Eine tödliche Krankheit – eine Herzkrankheit – hat die Überreste seines zerbrechlichen Körpers untergraben. Manchmal erwachte plötzlich die Hoffnung auf Leben, und dann war er völlig verwandelt und wurde unkenntlich. Aber bald verschwand die Hoffnung – der Gedanke an den Tod tauchte wieder auf, und die momentane Freude wurde durch lange Tage der Niedergeschlagenheit, Sehnsucht und Verzweiflung ersetzt.

In seinem letzten Lebensjahr, 1900, traf sich Levitan mit Tschechow in seinem neuen Zuhause - im Dezember 1899 reiste er auf Anraten von Ärzten auf die Krim nach Jalta. Und im April besuchten Levitan und seine Schüler Skizzen in Khimki bei Moskau und bekamen eine schlimme Erkältung. Anton Pawlowitsch besuchte ihn im Mai, kehrte aber, selbst krank, bald nach Jalta zurück. Alarmiert kam Anna Nikolaevna aus St. Petersburg und verließ Isaac nicht bis zur letzten Minute seines Lebens. ich.ich Levitan starb am 4. August 1900 um 8:35 Uhr...

Die Beisetzung fand am 6. August auf dem in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts eröffneten jüdischen Friedhof statt. hinter dem Dorogomilovsky-Außenposten des Kamer-Kollezhsky-Schachts, neben dem orthodoxen Dorogomilovsky-Friedhof, aber davon eingezäunt. Unter den vielen Bewunderern des Talents des Künstlers, unter den Studenten und Bekannten, die Levitan auf seiner letzten Reise verabschiedeten, waren seine Freunde: V. Serov, A. Vasnetsov, K. Korovin, I. Ostroukhov, N. Kasatkin, L. Pasternak , V. Perepletchikov, K Yuon, V. Byalynitsky-Birulya. Aber es gab keine drei engsten Freunde für ihn: Mikhail Nesterov, der vom Tod von Isaac Levitan aus schwarzem Krepp auf den Leinwänden seiner Gemälde erfuhr, die in der russischen Abteilung der Weltausstellung von 1900 in Paris ausgestellt waren; Anton Chekhov - er war krank, blieb in seiner neuen Datscha in Gurzuf und O.L. Knipper; Sergei Morozov - vermutlich war er, ebenso wie Nesterov, zu dieser Zeit in Paris auf der Weltausstellung, wo russisches Kunsthandwerk und Handarbeiten in einem eigenen Pavillon präsentiert wurden. Die Kosten für die Beerdigung von I. Levitan wurden von Maria Fedorovna Morozova getragen.

1901 fanden in St. Petersburg und Moskau zwei posthume Ausstellungen von Levitans Werken statt, die viele seiner Werke sammelten - von den ersten Skizzen bis zum letzten unvollendeten Gemälde "Vor dem Gewitter". Sogar Nikolaus II. machte sich die Mühe, die posthume Ausstellung von Levitan in den Hallen der Kaiserlichen Akademie der Künste zu besuchen.

Einer der ersten Kunstkritiker, der über die Frage nachdachte: "Was unterschied Levitans Gemälde von den Werken seiner Kollegen und was schuf eine so herausragende Position unter ihnen?" war sein Zeitgenosse und Biograf Sergei Glagol (S.S. Goloushev). In seiner 13 Jahre nach seinem Tod erschienenen Monografie über den Künstler beantwortete er die von ihm selbst gestellte Frage so: „Zunächst war es die tiefe Poesie seiner Bilder, ohne die geringste Spur jener Süße, zu der das Poetische gehört Motive der Wanderers so schnell reduziert ... Levitan zog gerade den Schleier von der ganzen russischen Natur, die ihre Schönheit vor uns verbarg, und diese Natur stand vor uns, wie etwas Neues und, im magischen Spiegel seines Werkes gleichzeitig sehr nahe bei uns, meine Lieben ... Diese Poesie, diese Schönheit einer einfachen ländlichen Landschaft, fühlte Levitan überraschend und trotz der jüdischen Herkunft von Levitan kann er zu Recht als einer der realsten russischen Künstler bezeichnet werden. ein echter Dichter der russischen Landschaft “ * 9.

Nowodewitschi-Friedhof. Das Grab von I. Levitan.

Foto. Archiv. Internet

Über das spätere Leben von Sergei Morozov ist wenig bekannt. Die heftigen politischen Umwälzungen der ersten Jahre des neuen Jahrhunderts änderten nichts an seinem Lebenslauf. Er nahm an einer Reihe von großen Veranstaltungen im damaligen kulturellen Leben Russlands teil und finanzierte sie auf die eine oder andere Weise. Darunter sind Projekte wie das Moskauer Kunsttheater, die Zeitschrift "World of Art", das zukünftige Museum der Schönen Künste - er ist Mitglied des Komitees für seine Gründung, dessen Vorsitzender V.K. Sergej Alexandrowitsch Romanow. Politik lag im Gegensatz zu seinem Bruder Savva außerhalb seines Interessenbereichs. Auch nach dem Tod seines Bruders im Jahr 1905, nachdem er das formelle Oberhaupt des Timofeevsky-Clans geworden war, änderte er nichts an seiner Lebensweise.

Im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit steht jedoch wie ursprünglich die Handwerksindustrie und das Handwerksmuseum.

Moskau. Leontievsky per., 7. Das Gebäude des ehemaligen Handwerksmuseums. Foto. Internet

Im Jahr 1900 kaufte Sergei von Anatoly Mamontov einen Teil seines Grundstücks in der Leontievsky Lane - Hausnummer 7. In den Jahren 1902-1903. Er baut diese alten Kammern für die Bedürfnisse des Museums um - Architekt S. U. Solovyov. Die Fassade des Gebäudes im neurussischen Stil ist eines der besten Baudenkmäler dieses Stils. 1911 fügte der Architekt V. N. Bashkirov dem Museumsgebäude eine Verkaufsfläche mit einer überdachten Veranda hinzu, alle im gleichen neorussischen Stil, dekoriert mit einem Keramikkamin „Treffen von Wolga Swjatoslawowitsch und Mikula Selyaninovich“, geschaffen von M.A. Vrubel (Goldmedaille der Pariser Ausstellung 1900) *10 .

Das Handwerksmuseum war vor der Revolution eine Institution, die sich von anderen Moskauer Museen unterschied. Es war ein Zentrum für die Verwaltung und Förderung des Handwerks, das Lagerhäuser, Artels, Partnerschaften und einzelne Handwerker der Moskauer Provinz vereinte. Es war ein Museumslager und Aussteller auf nationalen und internationalen Ausstellungen (Goldmedaille auf der Weltausstellung in Paris 1900, Grand Prix auf der Ausstellung 1904, ebd.), ein Museumsladen, der Handwerker mit Rohstoffen und akzeptierten Produkten versorgte von ihnen zu verkaufen, ein Museumslabor, das Muster für Handwerker entwickelt hat.

Auf dem 2. Kongress der Handwerksarbeiter im Jahr 1910 schlug Sergei Timofeevich ein radikales Programm zur Reorganisation des Handwerksbetriebs des Moskauer Zemstvo vor. Zunächst war die Reorganisation des Handwerksmuseums vorgesehen, in dem drei eigenständige Abteilungen geschaffen wurden: das Amt zur Förderung des Handwerks, die Handelsabteilung und das „Mustermuseum“. Letzteres wurde 1910 im Museum geschaffen . Es konzentrierte die besten Werke der dekorativen und angewandten Kunst, die von so berühmten Künstlern wie A.M. Vasnetsov, V.A. Vatagin, S.S. Goloushev, I.I. Oweschkow und andere.

Aber Sergei Timofeevich beschränkte sein Tätigkeitsfeld nicht nur auf die Moskauer Provinz, sondern nur auf die Herstellung von künstlerischen Holzprodukten. Ein typisches Beispiel dafür ist eine große Leihgabe, die er dem Pawlowsker Handwerksartel (Pawlow an der Oka, Gouvernement Nischni Nowgorod) gegeben hat, dessen Organisator und ständiger Vorsitzender die Deutschbaltische A.G. Shtange (Narodnaya Volya, verfolgt von der zaristischen Regierung, der durch den Willen des Schicksals in Pavlovo gelandet ist) spielte eine entscheidende Rolle bei der Entstehung dieses Artels - des ersten metallverarbeitenden Artels in Russland. In seinem Schreiben vom 29. November 1895 an den Vorstand des Artels wurde mitgeteilt, dass das zuvor gewährte Darlehen den Pawlowsker Mitarbeitern zur vollen Verfügung gestellt worden sei. Laut den Autoren eines Artikels in der Zeitschrift Nischni Nowgorod Museum, der sich diesem Thema widmet: „Zusammen mit A.G. Stange, S.T. Morozov kann zu Recht als zweiter "Vater" des Pawlowsker Kunsthandwerks bezeichnet werden. *11 . Jetzt ist das ehemalige Artel die Pawlowsker Fabrik für Kunstprodukte, die nach ihr benannt ist. CM. Kirow.

In seiner in den 90er Jahren erworbenen. Vorstadtgut Uspenskoe - einst ein prestigeträchtiges Adelsgut mit einem üppigen Lindenpark und einer Kirche im Peter-der-Große-Barockstil mit einem Glockenturm mit Walm aus dem 17. Jahrhundert. - Morozov baute an der Stelle des alten Herrenhauses (Architekt Boytsov) eine prächtige Backsteinburg im gotischen Stil. Levitan war immer wieder hier und hat sogar lange gelebt. Uspenskys Landschaften inspirierten ihn zu so bekannten Leinwänden wie "Twilight", "Castle", "On the Moscow River". Hier traf er sich mit anderen Künstlern. Er lud auch Anton Tschechow nach Uspenskoje ein, aber Anton Pawlowitsch gefiel das gotische Schloss mit seinen prächtigen Innenräumen nicht, und er ging bald. Die persönliche Bekanntschaft des Schriftstellers mit Sergei Morozov hatte jedoch eine wichtige Fortsetzung für Tschechow. Also 21.09.1897 Levitan schrieb ihm in einem Brief:

Annahme. S. T. Herrenhaus Morozov.

Bis heute erhalten. Foto. Internet

„Mein lieber Tschechow! Jetzt gaben sie mir Ihr Telegramm, und ich beruhigte mich. Morgen oder übermorgen werden Ihnen 2.000 Rubel zugeschickt. Daher kommt dieses Geld: Ich habe Sergei Timofeevich Morozov gesagt, dass Sie jetzt Geld brauchen und dass er Ihnen, wenn er kann, 2.000 Rubel leihen soll. Er stimmte bereitwillig zu ... Lieber, lieber, ich bitte Sie sehr überzeugend, sich keine Sorgen um Geldangelegenheiten zu machen - alles wird geregelt, und Sie sitzen im Süden und holen Ihre Gesundheit nach ... Mein Lieber, wenn Sie es nicht tun Lust hast, nichts arbeiten, dich nicht ermüden...“*12.

Uspensky wurde manchmal für lange Zeit von einem anderen Künstler besucht, dessen Leben und Werk von Isaac Levitan beeinflusst wurde - Vladimir Ivanovich Sokolov (1872 - 1946), einem Absolventen der Moskauer Schule für Malerei, Bildhauerei und Architektur. I. Levitan machte 1894 auf ihn, noch einen Anfänger im Landschaftsmalen, aufmerksam, indem er ihm einen Preis beim Wettbewerb der Gesellschaft der Künste voraussagte und ihn einlud, seine Werkstatt zu besuchen. Anscheinend stellte Levitan Vladimir Sokolov in der Werkstatt Sergei Morozov vor, der seinerseits den jungen Künstler einlud, in seinem Uspensky zu leben und zu arbeiten.

Vladimir Sokolov, ein Bewunderer der Arbeit von Isaac Levitan, behielt für den Rest seines Lebens eine ehrfürchtige Haltung ihm gegenüber und legte seine Gefühle in dem Artikel „Meine Treffen mit I.I. Levitan“ (Sammlung „I.I. Levitan“, M., 1956, S. 189–195).

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts. V. Sokolov hatte sehr große finanzielle Schwierigkeiten und hatte praktisch keine Existenzmittel. In diesem Wissen bot Sergei Timofeevich Sokolov eine Stelle als Zeichen- und Zeichenlehrer in der von ihm in Sergiev Posad gegründeten Lehrwerkstatt an und gewährte ihm ein Darlehen für den Kauf von Wohnungen. Drei Jahre später vertraute Sergei Morozov Sokolov die gesamte Kunst- und Tischlerwerkstatt vollständig an. Aber noch viele Jahre musste er jede Woche nach Moskau fahren, ins Handwerksmuseum, wo S.T. Morozov berief Treffen ein, lebte aber bis zum Ende seiner Tage in Sergiev Posad.

Das Ergebnis einer dieser Reisen war die praktische Einführung von Posad-Workshops mit einer neuen Art von künstlerischer Grafik für Russland - Holzverbrennung mit anschließender Färbung (Projekt von Sergei Morozov). Als künstlerischer Leiter der Werkstatt hat Sokolov viel getan, um eine neue Art dekorativer Kunst zu entwickeln, indem er Hunderte neuer Modelle von Schatullen, Schachteln und Ostereiern schuf. Sein System der mehrschichtigen Überlagerung von Farbe auf verbrannten Zeichnungen, die den Eindruck von Emaille erweckten, wurde "Sokolovskaya-Malerei" genannt. Produkte mit Sokolov-Malerei wurden auf vielen Ausstellungen in St. Petersburg, Paris, Mailand, Leipzig mit Medaillen und Ehrendiplomen ausgezeichnet.

Das wichtigste künstlerische Erbe des Künstlers waren jedoch lithografierte Landschaftsarbeiten, die das Dreifaltigkeits-Sergius-Kloster, Posad, Alt-Moskau, darstellen. 1922 veröffentlichte der Verlag "Knigopechatnik" zwei Serien kleiner Lithographien von Sokolov - "Corners of Sergiev Posad" und "Old Moscow". Ein einleitender Artikel zu ihnen wurde von dem berühmten Kunstkritiker und Sammler V.Ya. Adaryukov. Er betrachtete das große Verdienst von V. Sokolov in der Wiederbelebung der Lithographie, die zu dieser Zeit von der Fotografie und anderen mechanischen Reproduktionsmethoden gründlich verdrängt worden war. Adariukov schrieb: „Diese hervorragenden Lithographien sind positiv mit dem Siegel eines hervorragenden Talents versehen und machen einen frischen und tiefen Eindruck. Nach der hervorragenden Zeichnung, der Subtilität der Ausführung, der Harmonie der Farben, der geschickten Auswahl der Töne und ihrer Tiefe der Lithographie von V.I. Sokolov erinnern Berühmte Werke V.F. Timma - die glänzendste Blütezeit unserer Lithographie. Wie sein Lehrer Levitan, V.I. Sokolov ist elegisch, eine Art stille Traurigkeit, Levitans Stimmung ist in vielen seiner Werke zu spüren. Man sieht eine enorme Liebe zur Antike, großen Geschmack in der Wahl der Motive, eine intensive Bewunderung für die Natur, eine subtile und harmonische Wiedergabe der Natur “* 13.

Im Dezember 1914 feierte Moskau den 25. Jahrestag der sozialen Aktivitäten von Sergei Morozov. Die Veranstaltung war geprägt von Veröffentlichungen in Zeitschriften, die von der breiten Anerkennung seiner Verdienste um die Entwicklung des russischen Kunsthandwerks zeugen. Seinerseits verlieh ihm Sergiev Posad, dessen Kunsthandwerk Gegenstand langjähriger Sorge von Sergei Morozov war, 1915 den Titel eines Ehrenbürgers der Stadt.

Zum Abschluss eines kurzen Überblicks über die Aktivitäten von S. Morozov als Mäzen möchte ich anmerken, dass er auf dem Höhepunkt des Ersten Weltkriegs, nicht lange vor seinem tragischen Ausgang für Russland, den Bau eines großen Theatergebäudes finanzierte, genannt das Polenov-Haus. Ein Grundstück in Presnya, in der heutigen Zoologischen Gasse, erwarb der Künstler V.D. Polenov für das von ihm geschaffene Volkstheater. Das Theater existierte auch während der Sowjetzeit, wurde aber 1928 in „Zentrales Haus der Künste“ umbenannt. N. K. Krupskaya“, brach ein Feuer aus, das Polenovs Kulissen und fast das gesamte Theatereigentum zerstörte. * 14

1918 wurde Sergei Timofeevich seines gesamten Vermögens beraubt und aus dem Herrenhaus in der Kudrinskaya-Straße und aus dem Anwesen in der Trekhsvyatitelsky Lane vertrieben. Einige Zeit lebte er bei seinem Verwandten und arbeitete weiterhin unentgeltlich im Handwerksmuseum. Da er keine Familie hatte, beschloss er plötzlich nach der Revolution im Alter, O.V. zu heiraten. Krivosheina (1866-1953) - die Schwester des ehemaligen zaristischen Ministers A.V. Krivoshein, verheiratet mit seiner Nichte, der Tochter von Annas älterer Schwester, in der Ehe von Karpova. Er begründete seinen unerwarteten Schritt damit, dass sie jetzt ihn heiraten und nicht seine Millionen.

Sergei Timofeevich Morozov und Maria Nikolaevna Nenarokova (Karpova).
Paris, Ende der 30er Jahre. Aus dem Archiv von K. und N. Krivoschein. Zum ersten Mal veröffentlicht

Alexander Wassiljewitsch Kriwoschein und Olga Wassiljewna Kriwoschein. Krim. 1911
Aus dem Archiv von K. und N. Krivashein. Paris. Zum ersten Mal veröffentlicht

Sein letzter bekannter öffentlicher Auftritt in Moskau geht auf das Jahr 1924 zurück. Die Staatliche Akademie der Künste veranstaltete eine Diskussion über Fragen im Zusammenhang mit der Entwicklung des Handwerks und der Aktivitäten des Museums. Ihm wurde eine Stelle als Berater im Museum angeboten. Aber nachdem er 1925 auf Drängen seiner Verwandten die Erlaubnis erhalten hatte, zu gehen, ging er mit seiner Frau nach Paris, wo er 1944 starb. Sergey Morozov wurde im alten Teil des Friedhofs Sainte-Genevieve-des-Bois begraben. in der Nähe von Paris.

Sergei Timofeevich Morozov. Paris. 1942
Aus dem Archiv von K. und N. Krivoschein. Zum ersten Mal veröffentlicht

Grabsteindenkmal für S.T. und O.V. Morozov. Friedhof von Sainte-Genevieve-des-Bois.

Aus dem Archiv von K. und N. Krivoschein. Zum ersten Mal veröffentlicht

Sergei Timofeevich malte auch gerne in Paris, er malte Bilder (hauptsächlich Blumen). Diese Leinwände, wie M.G. Smolyaninov, werden von Verwandten in Paris aufbewahrt. Dort leben heute Verwandte von Sergei Morozov und Olga Krivosheina - die Nachkommen seiner Schwester Anna und ihres Bruders Alexander Krivoshein * 15

Was seinen Nachkommen - das Handwerksmuseum - angeht, fügte er der traurigen Liste der Museen hinzu, die in Moskau verschwanden, indem er Sammlungen zusammenlegte und trennte. Das Museum mit mehr als hundertjähriger Geschichte wurde 1999 an das relativ neu gegründete Allrussische Museum für angewandte und Volkskunst (Delegatskaya Str., 9) angeschlossen. Vom Museumsgebäude in Leontievsky per. alle Kollektionen von S.T. Morozov, die Exponate des Museums und seiner Bibliothek wurden hastig auf die Straße gebracht. Delegieren. Die berühmte Vrubel-Kaminplatte „Mikula Selyaninovich“, die die Lobby des ehemaligen Handwerksmuseums schmückte, wurde entgegen den Verboten des Moskauer Denkmalschutzamtes demontiert.

Zudem wurden erst kürzlich, im Jahr 2006, per Regierungserlass landeskulturelle Einrichtungen im Haus Nr. N.S. Nadezhdina und das Staatliche Literaturmuseum. Für die Proben wurde ein einzigartiger Museumssaal zur Verfügung gestellt, dessen Wände und Decke von berühmten Künstlern des Dorfes Kholui (ein Dorf im Süden der Region Ivanovo, einst ein Zentrum der Ikonenmalerei, heute eines der 4 russischen Zentren) bemalt wurden Lackminiaturen auf Pappmaché) *15.

Der Flügel im Hof des Morozov-Hauses, in dem sich Levitans Werkstatt befand, war lange Zeit unter der Zuständigkeit der Akademie der Künste - er beherbergte die Bildhauerwerkstätten der Doktoranden der Institute Surikov und Stroganov. Äußerlich sieht es sehr unschön aus: Es gibt zahlreiche Risse an den Wänden, bröckelnder Putz usw. Als Erinnerung daran, dass dies die Werkstatt von I. Levitan war, wurde an einer der Wände eine Gedenktafel mit einem Profil von Levitan angebracht. Hier, so scheint es, ist der Ort, der vom Schicksal selbst für die Schaffung des Moskauer Museums von Isaac Levitan bestimmt wurde. Aber in Russland ist es nicht so einfach.

Hier ist, was Evgraf Vasilyevich Konchin, ein bekannter Moskauer Journalist und Schriftsteller, darüber schrieb: „Aber Isaac Iljitsch Levitan hat natürlich alle Rekorde gebrochen, als er auf sein Museum gewartet hat. ... Offensichtlich hat kein einziges Gerät des Künstlermuseums eine solche Vielzahl von behördlichen Entscheidungen und Beschlüssen erhalten. Der Ministerrat der RSFSR, die Kulturministerien der UdSSR und Russlands, der Moskauer Rat und das Exekutivkomitee der Stadt Moskau setzten sich leidenschaftlich dafür ein. Bestimmte Werke wurden der Tretjakow-Galerie zugeordnet. Was ist aus der ganzen Papierfülle geworden? Und die Tatsache, dass es in Moskau noch kein solches Museum gibt. Aber dafür, so schien es, waren alle wirklichen Voraussetzungen gegeben. Levitan würde in die einzige Werkstatt seines Lebens passen, die ihm vom Hersteller Morozov gespendet wurde und sich im Hof des Hauses Nr. 1 in der Bolshoi Vuzovsky (Trekhsvyatitelsky) Lane befindet. In einem bescheidenen gemütlichen Flügel malte er seine letzten Bilder, und er starb darin im Juli (August nach neuem Stil) 1900 "* 16

Ich möchte den Worten von Evgraf Konchin auch hinzufügen, dass die Abteilung, die damals über Levitans ehemalige Werkstatt verfügte, keineswegs daran interessiert war, nicht nur das Levitan-Museum zu schaffen, sondern auch nur die elementaren Regeln für den Betrieb einzuhalten Gebäude. Und die Abteilung ist die Russische Akademie der Künste, deren Präsident seit 1997 der Volkskünstler Russlands Surab Zereteli ist und ist.

Das ist zunächst einmal das Museum of Modern Art mit seinen drei Schauplätzen im historischen Zentrum Moskaus – das erste staatliche Museum Russlands, das sich ganz auf die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts spezialisiert hat. Das Hauptgebäude, in dem sich die Dauerausstellung befindet, befindet sich in der Petrovka-Straße im ehemaligen Herrenhaus des Kaufmanns Gubin, das von dem berühmten Architekten Matvey Kazakov entworfen wurde. In der Ermolaevsky Lane ist dies ein fünfstöckiges Gebäude, in dem einst die Union of Architects untergebracht war. Zu Sowjetzeiten gehörte das Gebäude dem Moskauer Künstlerverband, hier fanden Jugendausstellungen statt und es befanden sich Künstlerwerkstätten. Auf dem Suvorovsky Boulevard ist dies nicht nur ein Denkmal der Architektur (Architekt M.F. Kazakov), sondern auch der Geschichte Russlands - das Haus des Dekabristen M.M. Naryschkin.

Aber der Höhepunkt dieser Art von Tätigkeit des Präsidenten der Russischen Akademie der Künste ist die Zurab-Zereteli-Galerie in der klassischsten Straße Moskaus im Herrenhaus - "Dom Dolgorukov" - eines der schönsten Gebäude in Moskau der Klassizismus-Ära , aufgenommen in die „Alben besonderer Bauten“ von M. F. Kazakov und bis heute in seiner Gründung erhalten benannt nach der Kavalleriedame V. E. Chertova.In den Jahren 1998-2000 wurde der Palast restauriert (Leiter des Architekten D .I. Nikiforov), größere Reparaturen wurden durchgeführt, eine Hauskirche wurde gebaut.Der Palast wurde rekonstruiert und in seiner früheren Pracht wiederhergestellt Die Finanzierungsquellen werden nicht angegeben.Es bleibt nur hinzuzufügen, dass die Werke von Surab Tsereteli dort in all seinen zahlreichen Sälen ausgestellt sind.Gleichzeitig existierte das Haus-Museum Tsereteli zu dieser Zeit schon lange und jetzt existiert in B. Gruzinskaya, 15 - im ehemaligen Herrenhaus des Kaufmanns der ersten Gilde A. Gorbunov Aus der Wolgastadt Ples ...

30. August 2010 Newsfeed der russischen Informationsagentur "RIA Novosti"veröffentlichte eine Nachricht, dass Das Haus der Moskomnaslediya (Komitee für das kulturelle Erbe Moskaus) in der Trekhsvyatitelsky Lane, in dem der berühmte Landschaftsmaler Isaac Levitan lebte und arbeitete, ist jetzt in einem schlechten Zustand, eine Restaurierung ist erforderlich. Und weiter „... Kürzlich wird dieses historische Gebäude, das den Status eines Kulturerbes von föderaler Bedeutung hat, von der Russischen Akademie der Künste genutzt, mit der, wie sie im Moskauer Erbe-Komitee sagten, eine Sicherheit besteht Pachtvertrag geschlossen wurde. Das Gesetz über den technischen Zustand des Denkmals sieht einen Komplex von Reparatur- und Restaurierungsarbeiten vor, einschließlich der Erstellung von Vorprojekt- und Entwurfsdokumentationen für die Restaurierung und Anpassung des Objekts des Kulturerbes für die moderne Nutzung.

„Laut Konstantin Korovin lautete Levitans Hauptsatz: „Wir brauchen die Wahrheit!“ Obwohl Malerei gemeint war, scheint dies auch für den Zustand von Levitans historischem Erbe in Moskau zu gelten. Dies gilt umso mehr heute, wo der Präsident der Akademie der Künste und andere beliebte Maler ihre eigenen Museen in restaurierten alten Herrenhäusern haben. Ich möchte hoffen, dass sich die Moskauer Behörden und die Öffentlichkeit an Levitan erinnern – zumindest anlässlich eines runden Termins“ *17.

P . S .

In der Stadt Pleso, Region Iwanowo. 9. August dieses Jahres Nach einer umfassenden Restaurierung wurde das Haus-Museum von I. Levitan eröffnet (errichtet im ehemaligen Herrenhaus des Kaufmanns Solodovnikov im Jahr 1972). Die Eröffnung der Jubiläumsausstellung mit Werken von I. Levitan fiel zeitlich mit der Eröffnung des Hauses zusammen, das Gemälde aus dem Bestand des Hausmuseums und aus dem Bestand mehrerer Museen in Zentralrussland umfasste.

In St. Petersburg wurde im Benois-Flügel des Staatlichen Russischen Museums im April 2010 eine große Ausstellung mit Werken von Isaac Levitan eröffnet, die seinem 150. Geburtstag gewidmet ist. Levitans bisheriges „persönliches Zimmer“ in der Stadt an der Newa ist übrigens ein halbes Jahrhundert her. Nach einer so langen Pause mehr als hundert Werke des Künstlers aus der Sammlung des Russischen Museums, der Tretjakow-Galerie (der Hauptsammlung von Levitans Landschaftsmeisterwerken) sowie mehrere Werke aus der Museumswohnung von Isaac Brodsky, darunter ein Porträt von S.P. Kuvshinnikova. Die Ausstellung in St. Petersburg war bis zum 15. Juli 2010 gültig.

Moskau übernahm den Staffelstab der groß angelegten Levitanovsky-Ausstellung. Die Tretjakow-Galerie in ihren Hallen am Krymsky Val 15. Oktober dieses Jahres. präsentierte fast 300 Werke von I. Levitan, darunter seine Grafiken und Skizzen zu den bedeutendsten Werken. Die Ausstellung umfasst Werke aus 17 russischen und zwei ausländischen Museen, darunter aus dem Jerusalem Museum Israel (Israel Museum), sowie aus Privatsammlungen.

Dem oben Gesagten möchte ich ein weiteres Ereignis des Jubiläumsjahres hinzufügen, das einem breiten Kreis von Bewunderern des Künstlers wahrscheinlich wenig bekannt oder völlig unbekannt ist. Am 1. Juli 2010 brachte die Bank of Russia in der Serie „Herausragende Persönlichkeiten Russlands“ eine silberne Gedenkmünze mit einem Nennwert von 2 Rubel in Umlauf, die dem 150. Jahrestag der Geburt von I.I. Levitan. Sein Reliefporträt vor dem Hintergrund einer farbenprächtigen Herbstlandschaft – wesentlichen Beitrag zum Jubiläum des Künstlers.

Unter den Berichten und Mitteilungen, die in diesem Forum gemacht wurden, möchte ich zwei hervorheben, die in direktem Zusammenhang mit dem Helden des Tages stehen:

Drozdov Michail Sergejewitsch ( Lokalhistoriker, Historiker der Moskauer Kaufleute): "Sergei Timofeevich Morozov als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, Philanthrop und Person."

Morozova Irina Savvichna (Urenkelin ka Savva Timofeevich Morozov) : "Sergei Timofeevich Morozov. Außerhalb Russlands.

Orechowo- Zuevo ist die historische Heimat der Morozovs. Auf deiner Webseite Bogorodsk-Noginsk. Ortsgeschichte von Bogorodsk , in der Rubrik „Morosow-Lesungen“ Viele Materialien wurden über den Gründer dieser Familie und seine Nachkommen veröffentlicht, über die Rolle dieser Familie in der Entwicklung der russischen Textilindustrie, über die Erinnerung, die sie in Moskau, in Orekhovo-Zuev, hinterlassen haben. Aber im Rahmen des angesprochenen Themas möchte ich besonders auf den Artikel der Kandidatin der Kunstkritik Natalia Nikolaevna Mamontova-Morozova „Moskauer Kunstmäzen Sergey Timofeevich Morozov“ hinweisen, den sie mit den Worten beendet : « Sergei Timofeevich Morozov war einer der würdigsten Menschen seiner Zeit. Sein Beitrag zur Kultur Russlands ist außerordentlich groß. 1916 schrieb der „Herold der Handwerksindustrie“, dass S.T. Morozov „gab während seiner handwerklichen Arbeit wahrscheinlich mehr als eine Million Rubel an handwerkliche Arbeit, aber wie viel er ihm Seelen und Gedanken gab - das ist besser, als wir zu gegebener Zeit einen unparteiischen Historiker des Handwerksgeschäfts schätzen können.“

Es scheint uns, dass unser Artikel zusammen mit den bereits erwähnten ein weiterer Beitrag zum Gedenken an Sergei Morozov werden wird – eine prominente Figur der russischen Kultur. Und wir betonen noch einmal, dass seine philanthropischen Aktivitäten und seine freundliche Unterstützung dazu beigetragen haben, das kreative Leben des herausragenden russischen Landschaftsmalers - Isaac Levitan - zu verlängern.

© Leonid Yuniverg

*14. Romanjuk S.K. Auf dem Land der Moskauer Dörfer und Siedlungen. M., 1998. Teil 1. S. 155.

*15. Smolyaninova M.G. Die Rolle der Morosows im kulturellen Leben Moskaus. 2010;

Mamontova N.N. Sergei Timofeevich Morozov und sein Moskauer Handwerksmuseum // Bogorodsk-Noginsk. Ortsgeschichte von Bogorodsk. Morozov-Lesungen – 98.

*16. Konchin E. Museumswohnung von M. Nesterov oder ein Handelsbüro? //Gas. "Kultur". 1998. 8. April

*17. Kalantar E. Ein Haus ohne Zwischengeschoss // Lit. Zeitung. 2010. Nr. 34. 1.-7. September

11. Dezember 1944, Paris) - Russischer Unternehmer aus der Moskauer Kaufmannsdynastie Morozov, Philanthrop, Organisator des Moskauer Kunsthandwerksmuseums.

Biografie

Vater - Timofey Savvich (1832-1889), Kaufmann der 1. Gilde, Vorstandsvorsitzender der Partnerschaft der Nikolskaya-Manufaktur "Savva Morozov's Son and Co." Vorsitzender des Moskauer Austauschkomitees in -. Mutter, Maria Fedorovna, geborene Simonova, (1830-1911) - Tochter eines wohlhabenden Moskauer altgläubigen Kaufmanns.

Sergei Morozov, der mit seinem Bruder Savva das Moskauer 4. Gymnasium absolviert hatte, trat in Erinnerung an Zarewitsch Nikolai in die Universitätsabteilung des Moskauer Lyzeums ein, studierte dann an der Rechtsfakultät der Moskauer Universität und verließ sie als Kandidat für Rechte.

Erblicher Ehrenbürger, Kollegialassessor. Geschäftsführer der Partnerschaft der Nikolskaja-Manufaktur "Savva Morozovs Sohn und Co.", jedoch "wegen seiner Nervenkrankheit wollte keine Geschäfte machen, sondern widmete sich ganz der Arbeit am Handwerksmuseum, für das er viel Geld ausgab, um die handwerkliche Produktion in puncto Entwicklung und Eleganz auf die gebührende Höhe zu treiben. Patron, finanzierte die Zeitschrift „World of Art“. Er unterstützte I. I. Levitan und malte Landschaften. Interessiert an Musik.

1885 gründete er das Museum für Kunsthandwerk (Handels- und Industriemuseum für Kunsthandwerk der Moskauer Provinz Zemstvo), das sich im Flügel des Herrenhauses der V. Ya. Lane 7 befand (S. T. Morozov kaufte ein zweistöckiges Gebäude von A. I. Mamontov und erheblich erweitert). Das Museum existierte nicht nur auf Kosten des Zemstvo, sondern auch auf persönliche Kosten des ehrenamtlichen Treuhänders des Museums M., der die allgemeine Verwaltung ausübte und Pläne für die zukünftige Entwicklung des Museums skizzierte. Nach Oktoberrevolution- Museum für Volkskunst. Sergei Timofeevich Morozov - Forschungsinstitut für Kunstindustrie (jetzt Fonds für Volkskunsthandwerk der Russischen Föderation).

Zusammen mit seinem Bruder Savva und anderen Moskauer Handelsmäzenen gründete er das Öffentliche Theater (Beitrag 2.000 Rubel), das zukünftige Moskauer Künstlertheater. 1900 war er im nach Kaiser Alexander II. benannten Kunstmuseum, der Strekalov-Schule für Schneider, der Stroganov-Zentralschule für technisches Zeichnen, dem Komitee für die Einrichtung des Museums der Schönen Künste, lebte in seinem eigenen Haus in Povarskaya. Er war Gründungsmitglied des Komitees für das Gerät des Museums der Schönen Künste der Moskauer Universität (). Bekanntes Porträt von Sergei Morozov

Sergei Timofeevich Morozov, einer der Vertreter der Morozov-Kaufmannsdynastie der Altgläubigen, wurde 1860 in Moskau geboren. Er war Geschäftsführer der Partnerschaft der Nikolskaya-Manufaktur "Savva Morozovs Sohn und Co." Er war Amateurkünstler, engagierte sich in der Schirmherrschaft, gründete das Handwerksmuseum, förderte Kunstschaffende. Er gründete eine der größten Moskauer Entbindungskliniken, finanzierte die Herausgabe der Zeitschrift „World of Art“. Erblicher Ehrenbürger, Kollegialassessor. 1925 emigrierte er nach Frankreich. Er starb 1944 in Paris.

"Kranker Kaufmann"

„Die Partnerschaft der Nikolskaya-Manufaktur „Savva Morozov son and Co“ war eines der erfolgreichsten Unternehmen in Russland. Es wurde 1873 von Timofey Savvich Morozov gegründet. Es bestand aus einer Reihe von Webereien, die sich auf die Provinz Wladimir konzentrierten. Sergei Morzov sollte dieses mächtige Konglomerat führen.

Er machte jedoch praktisch keine Geschäfte. Der Kaufmann Nikolai Varentsov erinnerte sich: „Aufgrund seiner Nervenkrankheit wollte Sergei Timofeevich keine Geschäfte machen, sondern widmete sich ganz der Arbeit an einem Handwerksmuseum, für das er viel Geld ausgab, um die Handwerksproduktion auf die richtige Höhe zu bringen in Bezug auf Produktion und Eleganz.“

Der Ruf eines nicht ganz gesunden Menschen, eines „Hypochondrien“, wie ihn seine Zeitgenossen nannten, spielte Sergei Timofeevich in die Hände, und er unterstützte ihn nach Kräften.

Insbesondere Sofya Andreevna Tolstaya, die Frau des großen Schriftstellers, notierte in ihrem Tagebuch: „Sergey Timofeevich Morozov, ein kränklicher Kaufmann, der sein Studium an der Universität abgeschlossen hatte und besser leben wollte, kam. Er gab Lew Nikolajewitsch 1.000 Rubel für die hungernden Bauern.“

Er kümmerte sich ums Geschäft Bruder Savva. Und Sergei Timofeevich konzentrierte sich auf das Handwerksmuseum.

Handwerk

Alles begann 1882, als der Philanthrop die Allrussische Industrie- und Kunstausstellung in Moskau besuchte. Besonders auffällig war der Bastelbereich. Der Kritiker V. Stasov schrieb: "Von allen russischen Ausstellungen, die wir bisher hatten, ist dies die großartigste Ausstellung."

Sergei Timofeevich erwarb ohne zu zögern diesen gesamten Abschnitt. Er war es, der die Grundlage des Handwerksmuseums bildete.

Diese kulturelle Institution war jedoch viel mehr als ein Museum. Dabei beschränkte sich die Angelegenheit nicht nur auf die Schaffung einer Sammlungs- und Ausstellungsarbeit. Sergei Timofeevich hat mehr geschwungen - um das Volkshandwerk auf grundlegend andere, viel effektivere Bahnen zu bringen. Meister aus ganz Russland (hauptsächlich aus der Moskauer Provinz) lernten hier Muster kennen, erhielten Zeichnungen, tauschten Erfahrungen aus. Darüber hinaus fungierte das Morozov-Museum als Vermittler zwischen dem Handwerker und dem Käufer. Internationale Ausstellungen waren in dieser Hinsicht besonders wirksam.

Das Gebäude des Handwerksmuseums in Moskau, 1902-1911 Foto von vmdpni.ru

In den „Vorschriften über das Handwerksmuseum des Moskauer Woiwodschafts-Zemstvo in Moskau“ wurde klar gesagt: „Das Handwerksmuseum übernimmt den gesamten Handel und seine Entwicklung im Ausland, da dies für einzelne Handwerker und sogar Organisationen völlig unmöglich ist Außenhandel aufgrund von Unkenntnis der Sprachen, der Komplexität des Geschäfts und des Mangels an Kapital.

Es gab glorreiche Triumphe, aber auch Misserfolge. Insbesondere die Zeitung Yuzhnaya Kopeyka berichtete: „Im Jahr 1913 wurden durch das Kunsthandwerksmuseum der Moskauer Provinzregierung Kunsthandwerk im Wert von 60.709 Rubel ins Ausland exportiert. 61 T. Im Vergleich zum Vorjahr nahm der Export von Produkten nach Frankreich, England und Österreich zu. Aber im Zusammenhang mit dem Balkankrieg ging der Export von Kunsthandwerk in die Türkei stark zurück.

1913 wurde zum ersten Mal ein Experiment zum Export von russischem Kunsthandwerk nach China durchgeführt. Die Erfahrung endete mit einem Misserfolg. Es stellte sich heraus, dass es unmöglich war, mit nennenswerten Verkäufen russischer Handarbeiten unter den Chinesen zu rechnen, da sie der Konkurrenz mit den billigen Produkten chinesischer Handwerker nicht standhalten konnten.

In Deutschland, Frankreich, England und anderen europäischen Ländern sind russische Zigarettenetuis aus karelischer Birke besonders gefragt.

Und der Moskau-Führer der Brüder Sabashnikov aus dem Jahr 1917 schrieb: „Die Arbeit des Moskauer Handwerksmuseums ist heute so weit verbreitet, dass sie große Aufmerksamkeit verdient und eine interessante Seite in der Geschichte der russischen Kultur darstellt.

Um seine Hauptziele zu erreichen – den Handwerkern billige Kredite und den gewinnbringendsten Verkauf ihrer Produkte zu verschaffen – verbreitete das Museum ein ganzes Netzwerk seiner Institutionen über die Provinzen. Er organisierte eine Reihe von Handwerkern (Spielzeugmacher, Kleeblätter, Spitzenklöppler usw.), eröffnete Lager (Körbe, landwirtschaftliche Geräte), Werkstätten (Pinsel, Spitzen) und schließlich eine Kunstschreiner- und Schnitzwerkstatt-Schule in Sergiev Posad, der ursprüngliche und einzige Ort in Rus für die handwerkliche Herstellung von Spielzeug.

Bei der Organisation von Workshops verliert das Zemstvo natürlich die Bildungsziele nicht aus den Augen: Es versucht, den Geschmack des Handwerkers an den künstlerischen Mustern verschiedener Produkte zu entwickeln und ihn gleichzeitig mit verbesserten Arbeitsmethoden vertraut zu machen und die besten Materialien. Aber das ultimative Ziel des Zemstvo ist es, Handwerker aus Handwerkern zu entwickeln, die in der Lage sind, ihr Geschäft unabhängig und korrekt zu führen.“

Die Spielzeugstube des Handwerksmuseums, 1913. Foto von artyx.ru

Am Museumsleben nahmen nicht nur unbekannte Meister aus der Provinz teil. Mit seinen Verbindungen zog Morozov Künstler der ersten Art an sich. Insbesondere, " Russisches Wort“ schrieb 1909: „Die bekannte Sammlerin der russischen Antike, Frau Shchabelsky, gab der Ausstellung 9 Figuren, die nach den Anweisungen des verstorbenen I. E. Zabelin gekleidet waren.

Das Polytechnische Museum zeigt eine Sammlung von Spielzeug, die von Herrn Pokrovsky gesammelt wurde, das St. Petersburger Kunsthandwerksmuseum schickte bis zu 300 Artikel.

Viele interessante Exponate wurden von den Künstlern M. Dobuzhinsky, A. Benois, I. Bilibin, M. F. Yakunchikova und anderen geschickt.

Es war nicht ohne Neugier: Der Schriftsteller Alexei Remezov schickte seinen Inspirator - "Chartrushka" mit der Bitte, es nur mit dem Etikett "Dormidoshka" auszustellen - so nenne ich ihn und ich weiß - er empfahl seinen "Chartushka" Mr. Remezov.

Und 1911 berichtete Novoye Vremya glücklich: „Das Moskauer Handwerksmuseum organisierte eine Ausstellung mit Skizzen und Zeichnungen des Autodidakten Samoyed Ilya Vylka, der aus Novaya Zemlya stammt. Die Ausstellung ist klein, aber äußerst originell und interessant.“

Kunsthandwerk aus der Ausstellung des Handwerksmuseums, con. 19. Jahrhundert. Foto von vmdpni.ru

Das Leben brodelte ernsthaft, und natürlich gehörte zu den Aufgaben des Museums auch die Nächstenliebe im üblichen Sinne des Wortes.

Hier ist zum Beispiel nur eine solche Zeitungsnotiz: „Der Treuhänder des Handwerksmuseums des Moskauer Zemstvo, Ser. T. Morozov spendete Weihnachtsschmuck an zwanzig ärmste Schulen. Schulen müssen bis zum 30. Dezember ihren Wunsch nach Erhalt von Geschenken erklären.“

Natürlich wurden die Spielzeuge von denselben Handwerkern hergestellt, und sie haben bereits viel von Morozov für ihre Arbeit erhalten.

hausgemacht

Das Museum befand sich in der Leontievsky-Gasse, aber eine andere Moskauer Adresse ist viel mehr mit der Persönlichkeit von Sergei Timofeevich verbunden - Bolshoi Trekhsvyatitelsky Lane, Gebäude 1 - 3. Dieses Gebäude mit einem riesigen - für die Maßstäbe des Moskauer Zentrums - Garten ging ein Geschichte als Herrenhaus von Maria Morozova, Ehefrau und später Witwe von Timofey Savvich Morozov - Eltern von Sergey Timofeevich. Hier befand sich auch der Vorstand der S. Morozov Partnership, die von Timofey Savvich geleitet wurde.

Das Herrenhaus von Maria Morozova in der Trekhsvyatitelsky Lane, con. 19. Jahrhundert. Foto von mosday.ru

Der bereits erwähnte Nikolai Varentsov erinnerte sich an dieses Haus: „Nicht weit vom Ivanovsky-Kloster entfernt, entlang der Trekhsvyatitelsky-Gasse und anderen daran angrenzenden verwirrten Gassen, befand sich ein großes Grundstück von T. S. Morozov, das mit einer Steinmauer mit einem Eisengitter eingezäunt war und sich über einen Garten erstreckte Entlang des Abhangs, über den Kuppelbäumen, konnte man ein schönes Herrenhaus sehen, in dem die Eigentümer des Hauses lebten.

Der Ruhm von Morozovs Reichtum verbreitete sich schon lange in Moskau, und unter den einfachen Leuten gab es die Vorstellung, dass Morozov so reich war, dass er sogar ein vergoldetes Dach auf seinem Haus machen wollte, wie es auf den Kuppeln von Kirchen gemacht wurde , aber die Regierung erlaubte ihm dies nicht. Natürlich war es nur Geschwätz, Morozov selbst hätte so etwas Dummes nicht getan.

Hier lebten auch Sergei Timofeevich sowie Isaac Levitan, ein Künstler, um den sich Sergei Morozov auf jede erdenkliche Weise kümmerte. Levitan hatte hier eine Wohnung (ein kleines, aber separates Nebengebäude) und eine Werkstatt. Es befand sich neben der Werkstatt von Sergei Timofeevich, der ebenfalls kein Unbekannter in der bildenden Kunst war, aber auf Amateurniveau schrieb und sich dessen durchaus bewusst war. Anderen Quellen zufolge war der Workshop eins zu zweit, aber dieser Moment ist nicht grundlegend. Auf jeden Fall verbrachten der Philanthrop und der Künstler viel Zeit gemeinsam hinter den Leinwänden - Levitan gab Morozov Unterricht.

Maria Fedorovna Morozova verehrte ihren Sohn Sergei bis zur Selbstvergessenheit, aber Levitan mochte ihn im Gegenteil nicht. Ihr Urenkel schrieb: „Der jüngste Sohn von Maria Fedorovna, Sergei Timofeevich, wurde mit besonderer mütterlicher Zuneigung zur Kenntnis genommen, obwohl sie seine Hobbys und seinen Lebensstil nicht gutheißen konnte. Ein Junggeselle richtete sich auf, hielt eine ungarische Tänzerin, besuchte sie sorgfältig zweimal in der Woche - nach dem System von Dr. Forel, immer in Begleitung seines Hausarztes. Egal wohin es geht – ein Mann steht im Saft, er ist verpflichtet, an seine Gesundheit zu denken. Aber es ist völlig eine Laune - Geld für Kunsthandwerk zu geben, ein Museum in der Leontievsky Lane zu bauen, einen Maler namens Isaac Levitan in seinem Atelier anzusiedeln ... “

Ja, Sergey Morozov war wirklich ruhig - besonders im Vergleich zu seiner schneidigen und willensstarken Mutter. Die Dame ist eigensinnig, sie folgte dem öffentlichen Leben, verband auf unverständliche Weise die Freundschaft mit den Slawophilen und studierte moderne europäische Zeitschriften. Ich machte Fortschritte, aber selektiv - ich benutzte keinen Strom, ich nahm kein Bad und bevorzugte alle Arten von duftenden Hygienesalben.

II Levitan in der Moskauer Werkstatt bei der Arbeit an dem Gemälde „Herbst. In der Nähe eines dichten Waldes“, Di, Hälfte der 1890er Jahre. Foto von der Website tg-m.ru

Levitan blieb auch auf dem Gut Morozov Uspenskoye - zusammen mit vielen anderen kreativen Menschen dieser Zeit. Insbesondere mit Anton Pawlowitsch Tschechow, an den er später schrieb:

"Ich bin sehr froh, dass Sie Morozov mochten, er ist gut, nur zu reich, das ist das Schlechte, besonders für ihn."

Anton Pawlowitsch selbst war zwar härter: „Neulich war ich auf dem Anwesen des Millionärs Morozov. Das Haus ist wie der Vatikan, die Lakaien in Pique-Westen mit Goldschlaufen am Bauch, die Möbel sind geschmacklos, der Wein ist aus Leve, der Besitzer hat kein Gesicht, und ich bin weggelaufen.

"Levitanovsky Morozov" - so genannter Anton Pavlovich Sergei Timofeevich.

Ein Faulpelz, ein Schicksalsdiener, ein reicher Mann und ein gebürtiger Moskauer sorgte in der Provinz Taganrog für durchaus verständliche Irritationen, Zwangsarbeit, Ausdauer und schlaflose Nächte, um sich seinen Weg zum Erfolg zu bahnen.

Hier, im Haus in Trekhsvyatitelsky, starb Levitan. Konstantin Korovin traf ihn zufällig kurz vor seinem Tod. „Ich habe Isaac Iljitsch auf der Tverskaya getroffen. Seine Wangen sackten herab und seine Augen wurden trübe. Er war elegant gekleidet und stützte sich auf einen Stock mit goldenem Kopf. Gebeugt, mit einem dünnen Hals, der mit einem seidenfarbenen Schal umwickelt war, mochte ich ihn nicht.

- Du bist krank? Ich fragte. - Du hast dich sehr verändert…

– Ja, Herz, weißt du... Herz tut weh...

"Es ist schlecht mit Levitan", sagte mir auch Anton Pavlovich, "es ist schlecht mit dem Herzen ...

Und bald sagten der Arzt und Belyaev Mamontov, dass Levitan schwer krank sei. Es war Sommer.

Levitan starb.

- Schließe die Fenster! er hat gefragt.

- Die Sonne scheint, - antworteten sie ihm, - warum die Fenster schließen?!

- Den Mund halten! Und die Sonne ist eine Lüge!... Das waren seine letzten Worte.“

Hauswerkstatt von I. I. Levitan in der Bolschoi Tryokhsvyatitelsky Lane, 1890er Jahre. Foto von wikipedia.org

Fitness und Freundschaft

Ein weiterer „Fall von Sergei Morozov“ ist die Russische Turngesellschaft, deren Aktivitäten er finanzierte. Am Strastnoy Boulevard, im Haus von Dr. Redlich, wurde für die Gesellschaft eine Halle gemietet, in der Sportler unermüdlich trainierten. Hier traf Tschechow seinen zukünftigen Herzensfreund Vladimir Gilyarovsky. Anton Pawlowitsch schrieb: „Inmitten einer riesigen Halle schlagen sich zwei kräftige Gestalten mit eisernen Masken, Brustpanzern und riesigen Handschuhen mit aller Kraft mit Eisenstreifen an Kopf und Seiten, so dass Funken fliegen - es ist beängstigend anzusehen . Ich bewundere sie und denke, dass ich vor dreihundert Jahren lebe. Auf den Bänken stehen mehrere Zuschauer. Wir haben uns auch hingesetzt. Seletsky sagte, einer der Kämpfer sei Tarasov, der erste Espadron-Kämpfer in ganz Russland, ein Lehrer der Gesellschaft, und der andere, in hohen Stiefeln, sein ständiger Partner, der Dichter Gilyarovsky. ... Seletsky hat mich euch beiden vorgestellt, und ihr habt mich nicht einmal angesehen, sondern meine Hand so fest gedrückt, dass ich fast geweint hätte.“

Nikolai Teleshov schrieb über Gilyarovskys „Spiele“ in dieser Halle auf Strastnoy: „Er sprang dort über das „Stutfohlen“, gab jungen Leuten ein Beispiel, kämpfte auf Espadrons, hob zwei Freunde auf einem eisernen Schürhaken über seinen Kopf und hängte an beiden Seiten dieses Schürhakens und zeigte im Allgemeinen Wunder an Beweglichkeit und Stärke. Und seine Stärke war selten, außergewöhnlich.

Tschechow hingegen saß meist auf der Bank. Er sagte zu Gilyarovsky: „Nun, was für ein Turner bin ich? Ich bin ein schwacher, moderner Mensch, und Sie und Tarasov sind aus den Tiefen der Jahrhunderte hervorgegangen. Templer! Ritter! Wie hast du dann mit Schwertern gepeitscht! Ich werde nie vergessen. Und du und ich in Gladiatoren!.. Nein, wo kann ich hin!

A. Dolzhenko (ein Verwandter der Tschechows), V. A. Gilyarovskiy, I. P. Chekhov (stehend); A. P. Tschechow, M. P. Tschechow (sitzend). Melichowo, 5. April 1892. Foto von manwb.ru

Die Beschreibung, die Tschechow von den Führern der Gesellschaft gegeben wurde, war sehr beredt: „Im ersten Jahr der Anstellung in der Gesellschaft, 1883, besuchte der talentierte Schriftsteller oft den Unterricht, er war dünn, seine Gesichtsfarbe war ungesund. Er beschäftigte sich nachlässig, warf oft dieses oder jenes Gerät, aber er schaute gerne zu, wie andere Leute turnten, er war eher still, und wenn er anfing zu reden, wurde er mitgerissen und führte ein langes, lebhaftes Gespräch.

Trotzdem verstanden sich Tschechow und Gilyarovsky sehr schnell. Beide kamen aus der Provinz nach Moskau, beide hatten damals keinen Cent im Busen, aber sie hatten Jugend, Talent und ein Meer von Ambitionen, vor allem literarischer. Sergei Morozov war für sie natürlich ein Mann aus einer ganz anderen Welt. Ja, er trauerte in dieser Hinsicht nicht.

Im Gegensatz zu vielen Philanthropen, die mit denen „befreundet“ sein wollten, denen sie um jeden Preis „nützten“, verstand Sergei Timofeevich sehr gut, dass diese „Freundschaft“ im Prinzip unmöglich war, mit seltenen, seltenen Ausnahmen.

Und in diesen Ausnahmen war alles umgekehrt - zuerst Freundschaft und dann finanzielle Beziehungen, wie zum Beispiel mit Nikolai Tarasov und Nikita Baliev, den Gründern des legendären Kabaretts "The Bat". Und Sergey Morozov lebte einfach zu seinem eigenen Vergnügen und von niemandem gute Gefühle sein persönliches Glück hing nicht davon ab.

Die Gesellschaft wurde bald geschlossen. Der Polizist, der mit einem Befehl in das Haus am Strastnoy kam, grummelte ungehalten: „Die Turnerschule ... Wir wissen, was wir wissen. In Rom gab es auch eine Spartacus-Schule ... Nein, das wird bei uns nicht funktionieren.“

Was zu tun war - musste gehorchen.

„Erst jetzt kann ich sicher sein, dass mein Auserwählter mich braucht und nicht mein Kapital“

Nach der Revolution wurde das Haus in Trekhsvyatitelsky natürlich beschlagnahmt. Dann nahmen ihn die aufständischen Linken Sozialrevolutionäre unter ihrem Hauptquartier gefangen. Bald wurde Dzerzhinsky selbst hier verhaftet. Er erschien zu Verhandlungen und wurde ohne zu zögern entwaffnet und in einen der Räume gesperrt. Dort versuchten sie, ihn zu desorientieren und zu propagieren – sie versicherten ihm insbesondere, dass alle Bolschewiki auf die Seite der linken Sozialrevolutionäre übergegangen seien, sie boten an, sich zu ergeben. Aber, wie P. D. Malkov, der Kommandant des Kreml, versicherte, aus diesem Abenteuer wurde nichts – Felix Edmundovich war unnachgiebig und benahm sich unverschämt.

Felix Edmundovich Dzerzhinsky, 1918 Foto von wikipedia.org

Sergey Timofeevich selbst wanderte damals um Verwandte herum. Er arbeitete im Museum, bereits als gewöhnlicher Angestellter. Die Einstellung zum Handwerk änderte sich jedoch allmählich und war nicht in bessere Seite. Handwerker wurden in Artels versammelt, das Format ihrer Tätigkeit änderte sich vollständig.

In der Zwischenzeit hat Morozov geheiratet - er ist tatsächlich ein alter Mann. Seine Frau war Olga Vasilievna Krivosheina, die Schwester des ehemaligen zaristischen Ministers, die wiederum mit der Nichte von Sergei Timofeevich verheiratet war. Die junge Frau war nicht viel jünger als Morozov - nur sechs Jahre alt. Auf die Frage seiner Freunde, warum er plötzlich beschloss, sein Leben so radikal zu ändern, antwortete er: „Wie kannst du das nicht verstehen! Erst jetzt kann ich sicher sein, dass mein Auserwählter mich braucht und nicht mein Kapital. Geld stand ihm wirklich im Weg.

Olga Vasilievna Morozova, geb. Krivoschein mit seinem Bruder Alexander. Foto von basilekrivocheine.org

Er und seine Frau verließen das Land erst nach dem Tod Lenins im Jahr 1925. Wie viele relativ wohlhabende Auswanderer der ersten Welle ließen sich die Morozovs in Paris nieder. Sergey Timofeevich versuchte dort auch, einen mehr oder weniger vertrauten Lebensstil zu führen. Insbesondere malte er viel in Öl.

Er starb 1944 als im Allgemeinen glücklicher Mann. Und vor allem, der viele seiner Zeitgenossen glücklich gemacht hat. Er wurde auf dem legendären Friedhof von Saint-Genevieve-des-Bois beigesetzt.

Sergey Timofeevich Morozov 1860, Moskau 11. Dezember 1944, Paris) Russischer Geschäftsmann aus der Moskauer Kaufmannsdynastie Morozov, Philanthrop, Organisator des Moskauer Kunsthandwerksmuseums. Erblicher Ehrenbürger, Kollegialassessor. Geschäftsführer des Vereins der Nikolskaja-Manufaktur "Savva Morozov's son and Co", jedoch "wollte er wegen seiner Nervenkrankheit keine Geschäfte machen, sondern widmete sich ganz der Arbeit am Handwerksmuseum, für das er einen viel Geld, um die handwerkliche Produktion entlang der Ausarbeitung und Eleganz auf die richtige Höhe zu treiben".

Die Familie

Pater Timofey Savvich, Kaufmann der 1. Gilde, Vorstandsvorsitzender der Partnerschaft der Nikolskaya-Manufaktur "Savva Morozovs Sohn und Co." Vorsitzender des Moskauer Börsenkomitees in den Jahren 1868-1878. Mutter, Maria Fedorovna, geborene Simonova, Tochter eines wohlhabenden Moskauer altgläubigen Kaufmanns.

Sergei Timofeevich heiratete Olga Vasilievna Krivosheina, bereits ein älterer Mann, jüngere Schwester berühmter Staatsmann A. V. Krivoshein. Sie hatten keine Kinder.

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