Genrestruktur des russischen Unterhaltungsfernsehens. Kursarbeit: Fernsehgenres in der Geschichte des sowjetischen und modernen russischen Fernsehens
EINFÜHRUNG
KAPITEL 1. Historische Entwicklung des Genresystems im heimischen Fernsehen
1.1Die Entstehung des Fernsehens in Russland
1.2 Das Konzept der Fernsehgenres
KAPITEL 2. Merkmale der Existenz verschiedener Genres im sowjetischen und modernen russischen Fernsehen
2.1 Die Besonderheiten der Fernsehgenres in der UdSSR
2.2 Das Genresystem des modernen russischen Fernsehens
ABSCHLUSS
LITERATUR
EINFÜHRUNG
Das Fernsehen ist eines der größten Phänomene des 20. Jahrhunderts und vereint die fortschrittlichen Errungenschaften des Journalismus, der Wissenschaft, der Kunst, des wissenschaftlichen und technischen Denkens und der Wirtschaft.
In der jüngeren Vergangenheit entsprach die allgemeine ideologische Ausrichtung des Fernsehens dem Kurs der Kommunistischen Partei der UdSSR, jedoch wurde dem Fernsehen, das aufgrund seiner Spezifität - der Einheit des Audio- und Videosignals - der stärkste Einflusskanal ist, eine zugeordnet besondere Rolle: Erziehung des sowjetischen Volkes im Geiste der kommunistischen Ideologie und Moral, Unnachgiebigkeit gegenüber der bürgerlichen Ideologie und Moral.
In einem relativ kurzen Zeitraum, der als „Übergangszeit“ bezeichnet wird, vollzog sich eine Vielzahl von Veränderungen im inländischen Fernsehrundfunksystem: Fernsehunternehmen wurden nach Art der Tätigkeit (Rundfunk und Programmproduktion) aufgeteilt; neue Eigentumsformen entstanden (Werbung, öffentlich-rechtliches Fernsehen); neue Funktionen des Fernsehens haben sich entwickelt, wie etwa die Wahl- oder Meinungsmanagementfunktion; das für das heimische Fernsehsystem neue Netzwerkprinzip der Verbreitung von Programmen wurde eingesetzt; Die Zahl der regionalen und lokalen Sender ist gewachsen, die Besonderheiten ihrer Programmpolitik haben sich verändert, die inzwischen stark von den Bundesfernsehsendern beeinflusst wird. Bundesfernsehsender wie ORT ("Kanal Eins"), RTR ("Russland"), NTV, die heute in fast allen Regionen Russlands senden, ziehen ein großes Publikum an.
Gegenwärtig wird letzteres aufgrund der Demokratisierung der Gesellschaft und des Fernsehens ständig verbessert, wobei seine Methoden und Techniken verfeinert werden, wobei bereits neue Realitäten berücksichtigt werden. Die russische Gesellschaft organisiert ihre Entwicklung schon seit mehr als zehn Jahren nach den neuen Gesetzen der sozioökonomischen Struktur. Auf dem Gebiet des Massenkommunikationssystems haben Veränderungen stattgefunden, neue Mechanismen für die Beziehung zwischen Journalismus und anderen öffentlichen Strukturen sind entstanden, die Rolle und Funktionen des Journalismus haben sich geändert: Heute lebt und funktioniert er unter neuen Bedingungen des Wettbewerbs und der Marktbeziehungen .
Die Aktualität des Themas unserer Studienarbeit ergibt sich somit aus der dynamischen Entwicklung des Fernsehens von der Sowjetzeit bis in die Gegenwart, die eine Veränderung der Genrestruktur mit sich bringt.
Die methodische Grundlage für das Schreiben unserer Arbeit war die Arbeit von Ya.N. Zasursky, E.G. Bagirov, R.A. Boretsky, L. Kroichik, G.V. Kuznetsova, E.P. Prokhorov und andere, die sich mit den allgemeinen theoretischen Problemen der Medien befassen und anhand derer Fernsehgenres einzuordnen sind.
Studien von Autoren wie R.A. Boretsky, A. Vartanov, V.V. Egorov, Ya.N. Zasursky, G. V. Kusnezow, A. Ja. Yurovsky und andere helfen dabei, die wichtigsten Trends in der Entwicklung des Fernsehens im historischen Aspekt, seiner Besonderheit und seiner Rolle in der Gesellschaft als soziale Institution zu identifizieren.
Z.B. Bagirov analysierte in seinen Arbeiten die Entstehungs- und Entwicklungsstadien des heimischen Fernsehens und achtete dabei auf seine Genre- und Funktionsmerkmale.
VV Egorov beschreibt in der Monographie "Fernsehen zwischen Vergangenheit und Zukunft" die Hauptmerkmale des heutigen Fernsehens, die Themen und Genres des Fernsehens.
In einer Reihe von Arbeiten zur Theorie des Journalismus und der Massenkommunikation werden die Entwicklungsstadien des heimischen Fernsehens aufgezeigt, die der modernen Periode seiner Entwicklung innewohnen. Also, Ya.N. Zasursky analysiert den Zustand des einheimischen Journalismus in der Übergangszeit und spricht über die Stadien seiner Entwicklung, die Merkmale des Funktionierens in der modernen Gesellschaft und die Prinzipien der Interaktion mit anderen sozialen Institutionen.
Veröffentlichungen von L.A. Efimova, M. Golovanova, die die Probleme der Reorganisation des Fernsehens, seiner Unabhängigkeit von den Präsidialdiktaten, der Meinungsfreiheit ansprechen und die Veränderungen diskutieren, die nach 1991 im Staatsfernsehen stattgefunden haben.
Ziel der Arbeit ist es, den Prozess der Entstehung und Transformation des Systems der Fernsehgenres in Russland in der sowjetischen und postsowjetischen Zeit zu betrachten.
Gegenstand der Untersuchung sind Fernsehgenres, und Untersuchungsgegenstand ist ihre Identifizierung in verschiedenen historischen Stadien.
Um unser Ziel zu erreichen, hielten wir es für notwendig, die folgenden Aufgaben zu identifizieren:
1. Bestimmung der Hauptstadien in der Entwicklung des heimischen Fernsehens;
1. Definieren Sie das Konzept des „Fernsehgenres“, geben Sie eine Klassifizierung der Fernsehgenres und identifizieren Sie ihre Unterscheidungsmerkmale;
3. Bestimmen Sie die Merkmale der Existenz des Systems der Fernsehgenres in der sowjetischen und postsowjetischen Zeit.
Die praktische Bedeutung unserer Arbeit liegt darin, dass das darin präsentierte Material in der praktischen Tätigkeit von Journalisten verschiedener Fernsehsender sowie als Grundlage für die Entwicklung verwendet werden kann Trainingskurs im Fernsehjournalismus für Studenten. Einige der in der Arbeit enthaltenen Informationen können auch in Vorlesungen und Spezialkurse aufgenommen werden.
KAPITEL 1. Historische Entwicklung des Genresystems im heimischen Fernsehen
1.1 Die Entstehung des Fernsehens in Russland
Als Ausgangspunkt für die „Geburt“ des Fernsehens in Russland gilt folgendes Datum: Am 30 ) per Funk erfolgen. Vom Kurzwellensender RVEI-1 des All-Union Electrotechnical Institute (Moskau) werden bei einer Welle von 56,6 Metern ein Bild einer lebenden Person und Fotos übertragen.
Nach den ersten erfolgreichen Experimenten wurde beschlossen, eine regelmäßige Ausstrahlung zu starten. Vom Gebäude des All-Union Electrotechnical Institute wurde der Sender in das Haus Nr. 7 in der Nikolskaya-Straße (in die Räumlichkeiten des Moskauer Funkzentrums) verlegt, und am 1. Oktober 1931 begann die regelmäßige Tonübertragung im Mittelwellenbereich.
Am 1. Mai 1932 wurde im Fernsehen ein kleiner Film gezeigt, der an diesem Morgen auf dem Puschkinskaja-Platz, auf dem Twerskaja-Platz und auf dem Roten Platz gedreht wurde. Es ist interessant festzustellen, dass der Film Ton war: Die Stimmen der Ansager wurden (auf Film) aufgezeichnet, die an diesem Morgen eine Radiosendung über den Feiertag ausstrahlten. Im Oktober 1932 zeigte das Fernsehen einen Film über die Eröffnung des Dneproges: Natürlich fand die Show nur wenige Tage nach dem Ereignis statt.
Im Dezember 1933 wurden die Übertragungen des "mechanischen" Fernsehens in Moskau eingestellt, und das elektronische Fernsehen wurde als vielversprechender angesehen. Allerdings stellte sich bald heraus, dass die Einstellung der Übertragungen verfrüht war, da die Industrie die neuen elektronischen Geräte noch nicht beherrschte. Daher wurde am 11. Februar 1934 die Übertragung wieder aufgenommen. Darüber hinaus wurde eine Fernsehabteilung des All-Union Radio Committee gegründet, die diese Programme durchführte. (Die Übertragung des „mechanischen“ Fernsehens wurde schließlich am 1. April 1941 eingestellt, als das Moskauer Fernsehzentrum auf der Schabolowka bereits in Betrieb war.)
Die erste Übertragung des Kurzfernsehens aus Moskau - nicht mehr experimentell, sondern regelmäßig - fand am 15. November 1934 statt. Sie dauerte 25 Minuten und war ein Varietékonzert.
Wenden wir uns nun den Vorkriegsprogrammen des Moskauer Fernsehzentrums über Schabolowka zu. Am 25. März 1938 fand im neuen Fernsehzentrum die erste elektronische Fernsehsendung mit dem Film „The Great Citizen“ statt, und am 4. April 1938 ging das erste Studioprogramm auf Sendung. Experimentelle Übertragungen aus dem neuen Fernsehzentrum dauerten fast ein Jahr. Die regelmäßige Ausstrahlung begann am 10. März 1939, während der Tage des 18. Kongresses der Allunionskommunistischen Partei der Bolschewiki, mit einem Film über die Eröffnung des Kongresses, der von Soyuzkinochronika im Auftrag des Fernsehens gedreht wurde. Die Sendungen wurden fünfmal pro Woche ausgestrahlt.
Die erste große gesellschaftspolitische Sendung fand am 11. November 1939 statt; Es war dem 20. Jahrestag der Ersten Kavalleriearmee gewidmet. Im Sommer 1940 erschienen Informationsmeldungen in den Programmen, die vom Radiosprecher (im Rahmen) gelesen wurden. In der Regel handelte es sich dabei um Wiederholungen von Radiosendungen von Latest News. Im gleichen Zeitraum begann das Fernsehmagazin „Soviet Art“ zu senden, wenn auch unregelmäßig, das eine Montage von Wochenschaumaterial war. Prominente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Wissenschaftler hielten weiterhin kurze Reden vor der Fernsehkamera. Fernsehgenre Sowjetischer Rundfunk
Die Programme des Leningrader und des Moskauer Fernsehens in den Vorkriegsjahren hatten experimentellen Charakter. Und obwohl die Grundlage des Rundfunks Filme, Werke der Theater- und Varietékunst waren und der Fernsehjournalismus seine Entwicklung begann, stellte sich die Suche nach geeigneten Fernsehformen und Ausdrucksmitteln, die in dieser Zeit stattfanden, heraus, als er sich auf den Pfaden des Radiojournalismus bewegte für den gesamten weiteren Entstehungsprozess des heimischen Fernsehens wichtig und fruchtbar sein.
Die ersten Nachkriegsjahre (1945-1948) brachten dem Fernsehrundfunk im Vergleich zu den Vorkriegsjahren nichts grundlegend Neues. Die am 15. Dezember 1945 wieder aufgenommenen Programme des Moskauer Fernsehzentrums wurden im gleichen Geist fortgesetzt wie vor der durch den Krieg verursachten Unterbrechung. Das Leningrader Fernsehzentrum konnte am 18. August 1948 den Sendebetrieb wieder aufnehmen. Zunächst wurde zweimal wöchentlich für zwei Stunden ausgestrahlt, seit 1949 dreimal wöchentlich und seit 1950 jeden zweiten Tag. Und erst ab Oktober 1956 wurde das Fernsehen in Leningrad täglich; Das Moskauer Fernsehen stellte im Januar 1955 auf sieben Tage die Woche um.
In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre begann in der UdSSR der Bau von Fernsehkabelleitungen; die erste verband Moskau mit Kalinin und Leningrad mit Tallinn. Am 14. April 1961 traf Moskau mit Juri Gagarin zusammen, und dieses Treffen wurde entlang der Linie Moskau-Leningrad-Tallinn und (über die 80 Kilometer lange Meeresoberfläche) nach Helsinki übertragen.
Der rasche Bau terrestrischer Rundfunkleitungen in den 60er Jahren führte dazu, dass das Moskauer Fernsehen wirklich zentral wurde - seine Programme wurden in den Hauptstädten und Großstädten der gesamten Union empfangen. Neben dem terrestrischen Rundfunk begann sich in den 1960er Jahren der Satellitenrundfunk zu entwickeln. Der künstliche Erdsatellit Molniya-1 wurde in eine erdnahe Umlaufbahn gebracht, und auf der Erde wurde das vom Satelliten vom Moskauer Fernsehzentrum reflektierte Signal von einer Kette von Empfangsstationen empfangen, die mit Geräten ausgestattet waren, die automatisch Parabolantennen auf den Satelliten ausrichteten es bewegte sich im Raum.
Am 1. Mai 1956 wurde erstmals im Fernsehen über die Parade und Demonstration auf dem Roten Platz berichtet. Endgültig und unwiderruflich gewann die Berichterstattung über operative Ereignisse jedoch die Staatsbürgerrechte im sowjetischen Fernsehen in den Tagen des VI Weltfest Jugend und Studenten, die vom 28. Juli bis 11. August 1957 in Moskau stattfand.
Die Fernsehübertragung des 6. Weltjugendfestivals wurde für das neue Komitee zur obersten Priorität. Innerhalb von zwei Wochen wurden mehrere hundert Sendungen ausgestrahlt. Fernsehreporter sind zu vollwertigen Teilnehmern an den Veranstaltungen des Festivals geworden. Das Fernsehen hat seine Fähigkeit bewiesen, an der Lösung ernsthafter kreativer Probleme mitzuwirken.
Seit Juli 1957 wurde das Fernsehen "Neueste Nachrichten" zweimal täglich ausgestrahlt - um 19 Uhr und am Ende des Programms; Die zweite Ausgabe von Latest News wurde am nächsten Tag am Ende der Tagessendungen (um 14–16 Uhr) mit einigen Ergänzungen wiederholt. Elf Filmteams reisten täglich zum Dreh an. Darüber hinaus waren auch freiberufliche Autoren-Operatoren beteiligt. Jede Geschichte dauerte 2-3 Minuten, erreichte aber oft 4-5 Minuten oder mehr. In Bezug auf die äußere Form wurde das Fernsehen "Neueste Nachrichten" nur noch Wochenschauen gleich, was dazu führte, dass sich der Ansager weigerte, Informationen in Pressemitteilungen zu lesen. Es wurde schnell klar, dass es ohne den Rückgriff auf die Form der mündlichen Berichterstattung unmöglich war, den Zuschauer ausreichend vollständig und gleichzeitig zeitnah über wichtige Ereignisse zu informieren. Und seit Januar 1958 begannen die „Neuesten Nachrichten“ erneut, die Veröffentlichung von Radionachrichten (wenn auch auf 5 Minuten verkürzt) in die Ansagerlesung aufzunehmen und das Programm für sie zu öffnen.
Die wachsende Bedeutung des Fernsehens in öffentliches Leben und die Aussichten für sein Wachstum und seine Verbesserung sind in der Resolution des Zentralkomitees der KPdSU vom 29. Januar 1960 "Über die weitere Entwicklung des sowjetischen Fernsehens" angegeben. Diese Resolution beschleunigte die Entwicklung des Fernsehens, den Prozess der Offenlegung seiner Fähigkeiten. In jenen Jahren war das sowjetische Fernsehen tatsächlich genau das, was es proklamierte: „ein wichtiges Mittel der kommunistischen Erziehung der Massen im Geiste der marxistisch-leninistischen Ideologie und Moral, der Unnachgiebigkeit gegenüber der bürgerlichen Ideologie“. Das Fernsehen eröffne neue Möglichkeiten der alltagspolitischen, kulturellen und ästhetischen Bildung der Bevölkerung, auch jener Bevölkerungsgruppen, die am wenigsten von massenpolitischer Arbeit erfasst werden, heißt es in der Resolution. Das Fernsehen diente, wie jeder Journalismus, der Parteipropaganda, und folglich wurden die Interessen der Parteiführung über die Interessen des Volkes gestellt. Bei ihrer täglichen Arbeit ließen sich die Fernsehmitarbeiter von den Anweisungen des Zentralkomitees der KPdSU leiten, sodass sich die Rolle des Dekrets von 1960 als sehr auffällig herausstellte.
Damit kompensierte die Führung des Landes die schwerwiegenden Fehleinschätzungen bei der Schaffung der materiellen und technischen Basis des Fernsehens. Die Bildung des Staatlichen Komitees für Hörfunk und Fernsehen beim Ministerrat der UdSSR eröffnete die Möglichkeit, unbeschadet der technischen Kontrolle der Technologie, deren korrekteren Einsatz zur Verbesserung der Programme zu fördern. Allmählich, ab 1961, fielen die Fernsehanstalten des Landes zusammen mit dem Personal unter die Jurisdiktion dieses Komitees; nur Sender und Repeater blieben in der Zuständigkeit des Ministeriums für Kommunikation.
Nach den Veränderungen im gesellschaftspolitischen Leben des Landes begannen ernsthafte Veränderungen im Fernsehen. Perestroika - die Politik der Führung der KPdSU und der UdSSR, die in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre proklamiert und bis August 1991 fortgesetzt wurde; sein objektiver Inhalt war ein Versuch, die sowjetische Wirtschaft, Politik, Ideologie und Kultur mit universellen Idealen und Werten in Einklang zu bringen; wurde äußerst widersprüchlich durchgeführt und schuf durch widersprüchliche Bemühungen die Voraussetzungen für den Zusammenbruch der KPdSU und den Zusammenbruch der UdSSR.
Glasnost, das Pressegesetz, die Abschaffung der Zensur, all die politischen Veränderungen, die in unserem Land stattgefunden haben, haben die Fernsehjournalisten, einschließlich der Autoren von Nachrichtensendungen, befreit. Veränderungen brauten sich in den Eingeweiden der Informationsdienste zusammen. Im Gegensatz zum trockenen halboffiziellen Programm "Vremya" erschienen nächtliche Ausgaben von TSN (Television News Service), in denen junge talentierte Reporter arbeiteten. Das Fernsehen hat einen bedeutenden Beitrag zum Zusammenbruch des sozialistischen Systems geleistet, indem es dem Zuschauer eine beispiellose Menge an aufschlussreichem, äußerst offenem Material präsentierte. Die Zahl der Direktsendungen, die keiner redaktionellen Schere unterliegen, ist stark gewachsen. Die Jugendprogramme „12th Floor“ und „Vzglyad“ erwiesen sich in dieser Hinsicht als führend.
Im Leningrader Programm "Öffentliche Meinung" und in der Hauptstadt "Guten Abend, Moskau!" Kameras und Mikrofone, die direkt auf den Straßen installiert sind und es jedem Passanten ermöglichen, sich zu den dringendsten politischen Themen zu äußern, sind zu einem unverzichtbaren Bestandteil geworden.
Schrumpfte in den 1970er Jahren die Zahl der städtischen und regionalen Ateliers im Land etwas, so setzte nach 1985 ihr quantitatives Wachstum wieder ein, was das Bewusstsein um die Bedeutung regionaler Interessen und deren Diskrepanz zu den Interessen des Zentrums widerspiegelt. 1987 erschienen die ersten Kabelfernsehnetze in einigen Gebieten Moskaus und anderer Städte. Es entstehen die ersten nichtstaatlichen Fernsehverbände wie NIKA-TV (Unabhängiger Fernsehinformationskanal) und ATV (Autorenfernsehverband).
Die Fernsehdebatten während der Wahlen der Volksabgeordneten der UdSSR (1989) und Russlands (1990), Live-Übertragungen von Kongressen und Sitzungen der Obersten Sowjets trugen am meisten zur Bildung des öffentlichen Bewusstseins bei.
Somit ist das heimische Fernsehen die Frucht des totalitären Regimes und ein Instrument seiner Selbsterhaltung. Die zentrale Nomenklaturaverwaltung, die staatliche Haushaltswirtschaft, das Rundfunk- und Produktionsmonopol, die Fokussierung auf den „durchschnittlichen“ Zuschauer und die nahezu vollständige Abschottung vom Rest der Welt – das ist die Kombination von Faktoren, die vor August 1991 existierten.
Im Frühjahr desselben Wendepunkts 1991 entstand neben Ostankino ernsthaftes alternatives Fernsehen. Es war russisches Fernsehen, das zunächst aus hastig hergerichteten Räumlichkeiten in der Jamskoje-Pole-Straße sendete. Die mobilsten, demokratisch gesinnten Journalisten des Zentralfernsehens gingen dorthin, insbesondere diejenigen, die von der Luft suspendiert waren, um zu versuchen, die Wahrheit über die Ereignisse in Vilnius zu sagen. Im Zentralkomitee der KPdSU fand eine Sondersitzung zu der Frage statt, dass Ostankino gegen das russische Fernsehen kämpfen soll, das Ideen in die Praxis umsetzt, die mit dem Namen von B. N. Jelzin, dem Führer Russlands, verbunden sind und nach Unabhängigkeit von der Parteiführung streben UdSSR. Die Konfrontation zwischen den beiden staatlichen Fernsehsendern dauerte bis Ende 1991, bis zum Zusammenbruch der UdSSR.
75 Fernsehzentren und Fernsehstudios wurden in die Gerichtsbarkeit des neuen Russlands verlegt - mehr als die Hälfte der "Wirtschaft" des ehemaligen staatlichen Rundfunks und Fernsehens der UdSSR. Der Rest gehört jetzt der Ukraine, Kasachstan, anderen GUS- und baltischen Staaten. Im engen Informationsraum sendeten zunächst zwei große staatliche Unternehmen, Ostankino (Kanal 1) und RTR (Kanal 2). Für eineinhalb bis zwei Stunden am Tag wichen die Programme des 2. Kanals den Programmen von Region, Region und Republik auf Sendung. Nicht alle der 89 Subjekte des Verbandes hatten eigene Fernsehzentralen.
Zu Beginn des Jahres 1993 hatte sich das Bild dramatisch verändert: Die Zahl der Rundfunk- und Fernsehproduktionsorganisationen in Russland hatte tausend erreicht. Einige handelten jedoch nur auf dem Papier - sie erhielten Lizenzen. Dennoch hat der Übergang Russlands zu Marktbeziehungen die Privatinitiative im Fernsehbereich aktiviert. Die Lizenzen wurden gemäß dem im Dezember 1991 verabschiedeten Gesetz der Russischen Föderation „Über die Massenmedien“ erteilt. Mehrere Jahre lang diskutierte die Staatsduma über Versionen des Gesetzes über Fernsehen und Hörfunk. 1996 wurde der Gesetzentwurf von der Duma angenommen, aber vom Föderationsrat abgelehnt: Gesetzgeber und Rundfunkanstalten streiten weiterhin über das Ausmaß und die Formen der zulässigen Kontrolle des Rundfunks, über die Bedingungen für die Erlangung und Erneuerung von Lizenzen. Allgemeine Bestimmungen – die Grundlage für die Durchführung von Fernseh- und Hörfunksendungen – wurden entwickelt und vereinbart.
Am 1. Januar 1993 erschienen auf dem zuvor freien sechsten Frequenzkanal in Moskau Sendungen der Fernsehgesellschaft "TV-6 Moskau". Am 10. Oktober 1993 ging der NTV-Kanal auf Sendung. Seine Schöpfer boten den Zuschauern verschiedene Möglichkeiten, den Anfangsbuchstaben zu entziffern: „nichtstaatlich“, „neu“, „unser“, „unabhängig“. Nashe weckte unerwünschte Assoziationen mit dem fast gleichnamigen jingoistischen Programm von A. Nevzorov, von „Unabhängigkeit“ braucht man auch nicht zu sprechen: NTV gehört dem Medienmagnaten V. Gusinsky, das analytische Programm „Itogi“ spiegelt seine Interessen wider . Dennoch begannen die Nachrichtensendungen von NTV („Segodnya“), in denen sich die besten Journalisten staatlicher Sender bewegten, von Anfang an, in diesem wichtigen Bereich des Rundfunks hohe Maßstäbe zu setzen.
Am 1. April 1995 wurde der erste Sender von Ostankin in eine neue Struktur verlegt - die geschlossene Aktiengesellschaft ORT, die für "öffentliches russisches Fernsehen" steht. Auf Dezimeter, das für die Besitzer alter Fernsehempfänger weniger zugänglich ist, begannen Programme der Ren-TV-Unternehmen zu erscheinen (benannt nach der Gründerin Irena Lesnevskaya, Absolventin der journalistischen Fakultät der Moskauer Staatsuniversität), TNT, M-1 , STS, ("ein Netzwerk von Fernsehsendern"), über Kabel "Capital" und andere Programme werden ausgestrahlt.Auf dem dritten Meterkanal wird das Programm der Firma "TV-Center" gebildet, die die Aussicht hat Verbreitung weit über die Hauptstadtregion hinaus. Der fünfte Kanal (ehemals St. Petersburg) wurde 1997 einer neuen Struktureinheit der russischen staatlichen Fernseh- und Radiogesellschaft mit dem Namen "Kultur" übergeben. Gemäß dem Dekret des Präsidenten der Russischen Föderation vom 8. Mai 1998 wurde eine staatliche Medienholding auf der Grundlage von RTR, RIA Novosti und 88 regionalen staatlichen Fernsehgesellschaften und technischen Fernsehzentren gegründet. So werden die nach dem Zusammenbruch der UdSSR gedankenlos zerstörten administrativen vertikalen „Zentrumsregionen“ im Fernsehbereich wieder aufgebaut.
In kurzer Zeit hat das heimische Fernsehen einen gigantischen Transformationspfad durchlaufen: Es hat sich dem Diktat der bolschewistischen Doktrin entzogen und gleichzeitig einem so schändlichen Phänomen wie der staatlichen politischen Zensur ein Ende gesetzt; hörte auf, ein parteistaatliches Monopol zu sein, nachdem es fast alle Eigentumsformen (Aktien, Privat usw.) getestet hatte; es gab eine Aufteilung der Fernsehgesellschaften in Programmproduzenten (Produktionsfirmen) und Sender (sogar Vermittler zwischen Erst- und Zweitauftritt - Verleiher); dadurch ist ein Markt für Programme entstanden – Wettbewerb in diesem Bereich soll dazu beitragen, den Markt der Zuschauerinteressen zu sättigen.
Die Struktur des Zentralfernsehens Russlands, das 1999 Gestalt annahm, ist wie folgt: Staatsfernsehen - RTR; öffentliches Fernsehen - ORT; kommerzielles Fernsehen - NTV. In der Tat, und dieser Umstand ist nach Ansicht vieler Forscher einer der wichtigsten - alles Fernsehen modernen Russland, das an der Schwelle eines neuen Jahrhunderts gegründet wurde, ist ein kommerzielles Phänomen. Dies lässt sich beispielsweise daran verdeutlichen, dass der Staat den eigenen Landeskanal RTR nur zu einem Drittel bezahlt. Die restlichen Kosten werden vom russischen Fernsehen über Werbung gedeckt und kommen kaum über die Runden. „Und das sogenannte öffentlich-rechtliche Fernsehen (ORT) ist zu 51 % im Besitz des Kapitals, das einen Standpunkt zum Ausdruck bringt und unterstützt, der in seinem Wesen oft sehr weit von der Öffentlichkeit, den Menschen, entfernt ist.“
So hat die Entwicklung des heimischen Fernsehens Aspekte seiner Existenz wie Eigentums- und Organisationsformen, Verwaltungsmechanismen, Sende- und Signalübertragungsmethoden, Programmprinzipien, Methoden und kreative Herangehensweisen an die Produktion beeinflusst, was unweigerlich zu Änderungen in Form, Themen und Probleme von Programmen. , und nahm auch erhebliche Anpassungen an der Entwicklung der Funktionen der Sendung selbst vor.
1.2 Das Konzept der Fernsehgenres
Theoretische Begründungen für die Definition einer Gattung, ihre Merkmale sind in der Kunst- und Literaturkritik zu suchen, woher kommt der Begriff „Gattung“? kam zur Theorie des Journalismus.
Ein Genre im Fernsehen kann als eine etablierte Form der Realitätsreflexion definiert werden, die eine Reihe von relativ stabilen Merkmalen aufweist, zur Einordnung kreativer Produkte dient und die Rolle eines Hinweises für das Publikum spielt. Für das moderne Fernsehen ist die Genrestruktur von praktischer Bedeutung: Die Einteilung von Fernsehinhalten in Genres ist nicht nur aus inhaltlicher, sondern auch aus technischer Sicht wichtig, da die Produktionstechnik maßgeblich davon abhängt.
Journalismus ist, wie bereits erwähnt, nicht nur Kreativität (oft nicht so sehr), sondern auch ein Bereich politischer Betätigung. Direkter, aber häufiger versteckter politischer Determinismus ist den Interessen der wirklichen Eigentümer der Medien geschuldet, seien es Zeitungen, Zeitschriften, Radio- oder Fernsehstudios. Sie können ein Staat, eine Partei, eine Finanzgruppe oder sogar eine Einzelperson sein. Diese Abhängigkeit manifestiert sich in der Programmpolitik, in der langfristigen und laufenden Planung, in der Gestaltung eines echten Tagesprogramms. Aber das Programm ist eine Art ganzheitliche sinnvolle Form, die sich wie eine Mosaikplatte aus einzelnen, ebenfalls ganzheitlichen Fragmenten zusammensetzt. Jeder von ihnen erfüllt seine Funktion, jeder ist mit bestimmten Merkmalen und Eigenschaften ausgestattet. Das heißt, gehört mit anderen Worten zu einem bestimmten Genre.
Die Genreeinteilung basiert nicht nur auf dem Maß der Typisierung. Es berücksichtigt auch die Art und Weise, wie die Realität wiedergegeben wird, die funktionalen Merkmale bestimmter Programme, ihre Teile, die thematische Originalität und die technischen Bedingungen für die Erstellung eines Fernsehwerks.
So lässt sich die ganze Vielfalt der Fernsehprodukte nach einer Reihe von formalen Merkmalen klassifizieren. Dies ermöglicht es uns, eine bestimmte Anzahl von Genres herauszugreifen, was nicht so sehr für das theoretische Verständnis der Probleme des Fernsehjournalismus wichtig ist, sondern für die praktische Tätigkeit von Fernsehjournalisten. In der Tat gibt es in einem angemessenen Verständnis der Natur des Genres Möglichkeiten für die vollständigste Verwirklichung der Meisterschaft und die Erfüllung einer redaktionellen Aufgabe.
Die überaus komplexe und vielschichtige Gattungstheorie selbst befindet sich in einem ständigen Entwicklungsprozess, verändert sich mit dem Leben und verändert die Praxis. Die Entstehung und Entwicklung, das Aufkommen neuer und das Absterben alter Gattungen ist ein historisch unvermeidlicher Prozess. Die Praxis unseres Fernsehens überzeugt uns ein für allemal vom Scheitern des vorgegebenen, eingefrorenen Genreschemas. Vor unseren Augen erscheinen Formen, die nicht nur in Zeitungen oder Radio, sondern auch im Fernsehen vergangener Jahre keine Analogien finden. Die Verbreitung von Genres ist charakteristisch für den Journalismus im Allgemeinen, aber im Fernsehjournalismus besonders deutlich – nicht so sehr aufgrund der Neuheit des Fernsehens als einer Art Journalismus, sondern aufgrund des enormen Reichtums der Sprache – bewegter visueller Bilder, begleitet von Ton . An der Schnittstelle der Gattungen, an ihrem Zusammenbruch werden die komplexen Lebenszusammenhänge, die dramatischen Zusammenstöße unserer Zeit manchmal genauer reflektiert.
Das Fernsehen entwickelte sich auf dem Weg der Bewältigung traditioneller Genres. Dann - ihre Brechung nach ihrer figurativen und expressiven Natur sowie die Besonderheiten der Beziehungen zum Fernsehpublikum. Daher sind in einer Fernsehsendung sowohl Reportagen oder Interviews als auch Bildschirmspiele, Wettbewerbe oder Talkshows (auch eine Abwandlung des Genres Interview) gleichermaßen bekannt geworden.
Aber so komplex der Aufbau einer Fernsehsendung auch sein mag, an ihrer Basis findet man immer stabile Genremerkmale.
Zu den Informationsgattungen gehören operative mündliche Mitteilungen, Videos, kurze Interviews und Berichte; zu analytisch - was in der Praxis oft als "Transfer" bezeichnet wird. Hier können Sie Videokorrespondenz, Konversation, Kommentar, Rezension, Diskussion, Pressekonferenz, Talkshow hervorheben. Fiktionaler Dokumentarfilm umfasst Skizzen, Essays, Essays, Feuilletons, Broschüren.
Genre ist eine historische Kategorie. Darüber hinaus manifestiert sich der Historismus hier nicht nur in der Auswahl und Konsolidierung seiner Qualitäten (stabilen Merkmale). Genresysteme – und das gilt speziell für den Journalismus – können als eine Art Indikator für eine Epoche dienen. So ist festzustellen, dass bei der Einschränkung von Informationsfreiheiten analytische, bewertende und erbauliche Gattungen vorherrschen. Und im Gegenteil, die Informationssättigung, die Dominanz der Berichterstattung demonstrieren die Zeit der Meinungsfreiheit.
Journalismus (von lat. publicus - öffentlich, Volk) - eine Art von Werken, die sich aktuellen Problemen und Ereignissen des aktuellen Lebens widmen; spielt eine wichtige Rolle, beeinflusst die Aktivitäten sozialer Institutionen, dient als Mittel der öffentlichen Bildung, als Mittel zur Organisation und Übermittlung sozialer Informationen. Publizität existiert in verschiedenen Formen: verbal (schriftlich und mündlich), grafisch und visuell (Plakat, Karikatur), Foto und Kino (Video), grafisch (Dokumentarfilm und Fernsehen), theatralisch und dramatisch usw. Die grundlegenden Merkmale hier sind die Relevanz des Themas und der Umfang des Verständnisses spezifischer Probleme und Ereignisse der umgebenden Welt.
Sendungen oder Berichte über Sitzungen des höchsten gesetzgebenden Organs, Kommentare zu bestimmten Regierungsentscheidungen, Gespräche mit bekannten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, journalistische Recherchen zu ungelösten Problemen des öffentlichen Lebens, "Runde Tische" von Fachleuten, Pressekonferenzen von ausländischen Führern, die angereist sind bei offiziellen Besuchen - alle Das ist Fernsehjournalismus.
Wöchentliche Analysesendungen und Reiseberichte, gedreht in einem exotischen Land, eine Auswahl von Videobotschaften, die über Satellitenkanäle empfangen werden, und ein Gespräch mit einem westlichen Geschäftsmann, der sein Kapital in die Entwicklung unserer Wirtschaft investiert, sind Journalismus von Fernsehjournalisten.
Ein Kommentar zu Wirtschaftsthemen, eine Chronik der Feldarbeit, Börsennachrichten, ein Fernsehporträt eines Arbeiters oder Bauern, eine Geschichte über die karitativen Aktivitäten eines einheimischen Geschäftsmanns, ein Gespräch eines Anwalts, der neue Gesetze interpretiert - das ist Fernsehjournalismus.
Eine Rede eines berühmten Schriftstellers angesagtes Thema, ein Bericht vom Set des Filmstudios, eine Skizze zur Tour talentierter Musiker, eine Botschaft zum Eröffnungstag junger Künstler – all das ist auch Telepublizismus.
Wie Sie sehen können, ist das Hauptmerkmal von Publicism hier die Ansprache vieler Menschen auf einmal (Publicity). Aber alle diese Programme sind nicht gleich in Form und Art ihrer Erstellung, in den Besonderheiten der journalistischen Arbeit. Mit anderen Worten, sie werden in verschiedenen Genres hergestellt.
Natürlich richtet sich die Definition der Gattung eines Fernsehwerks nicht nach einem einzelnen Merkmal, sondern nach deren Gesamtheit. Wenn wir über das System der Genres sprechen, unterscheiden wir drei Hauptprinzipien der Herangehensweise an die Darstellung der Realität, die jeweils in der kompositorischen Organisation von Fernsehmaterial festgelegt sind.
Erstens eine Gruppe von Genres, die den Wunsch nach einer einfachen Fixierung der Realität zum Ausdruck bringen. Hier folgt der Autor einem bestimmten Ereignis, Phänomen. Die Zusammensetzung solcher Materialien und ihre Organisation werden von der Struktur der Veranstaltung selbst bestimmt. Dies gilt für Informationsgattungen.
Schließlich, drittens, Botschaften, deren Zusammensetzung von dem vom Autor vorgeschlagenen figurativen System abhängt. Unter Beibehaltung des dokumentarischen Charakters des Materials bedient sich die Autorin künstlerischer Ausdrucksmittel bis hin zum Schauspiel. Solche Botschaften gehören zu den Genres des künstlerischen Journalismus. Die Präsenz eines Bildes ist dabei entscheidend, Botschaft und Faktenanalyse zweitrangig. Man kann sagen, dass ein Essay, ein Essay, eine Skizze das Ergebnis der künstlerischen Organisation von Faktenmaterial ist, während analytische Genres (Kommentar, Rezension, Korrespondenz) nicht den Anspruch erheben, figurativ zu sein, sondern sich auf die Analyse von Fakten, Ereignissen und Phänomenen beschränken . Die Funktion des künstlerischen Journalismus ist es, das Typische, das Allgemeine durch das Individuelle, das Gesonderte zu offenbaren. Um die Vollständigkeit der Verallgemeinerung zu erreichen, das Charakteristische zu enthüllen, verwendet der künstlerische Journalismus eine figurative Reflexion der Realität, und dieses Bild wird aus nicht-fiktionalem, faktischem Material erstellt.
In der journalistischen Praxis wird die Wahl des Genres oft nicht nur von der Art des abgebildeten Objekts beeinflusst, sondern auch vom Ort des zukünftigen Materials in der Sendung im Rahmen der aktuellen Überschrift, d.h. echte Produktionsherausforderung. Zwei Journalisten können zum selben Objekt geschickt werden - in eine Fabrik, ein Kaufhaus oder einen Hafen, um ein neues Flugzeug oder einen U-Bahn-Wagen zu testen.
KAPITEL 2. Merkmale der Existenz verschiedener Genres im sowjetischen und modernen russischen Fernsehen
2.1 Die Besonderheiten der Fernsehgenres in der UdSSR
Die ersten Fernsehsendungen in Russland (Sowjetunion) begannen bereits 1931 und wurden vom Moskauer Rundfunkzentrum organisiert; Nach dem Krieg wurde der Rundfunk 1945 wieder aufgenommen.
Seit Mitte der 1950er Jahre führte das Wachstum des Fernsehpublikums zu der Notwendigkeit, Programme nach den Interessen verschiedener soziodemografischer Zuschauergruppen zu differenzieren. Es gab Programme für Kinder, für Jugendliche; mit der Erweiterung des Empfangsbereichs der CST - Programme für Landarbeiter. Eine Erhöhung des Sendevolumens ermöglichte die Durchführung von Bildungsprogrammen (das erste war der Lehrfilmkurs "Automobil" von Januar bis Mai 1955), Programmen für Soldaten, für Frauen, für Eltern usw.
Der Wunsch, die Bedürfnisse verschiedener Bevölkerungsschichten zu befriedigen und gleichzeitig das Publikum zu stabilisieren, führte zur Entwicklung von Sendeformen, die für das Fernsehen neu, für Presse und Hörfunk jedoch traditionell sind: Fernsehzeitschriften entstanden und gewannen schnell an Bedeutung. Also 1954-1958. TV-Magazine „Young Pioneer“, „Art“, „Wissen“ und andere haben ihren festen Platz in den Programmen des CST eingenommen.
Die Theorie der Fernsehgenres wurde ebenfalls entwickelt. Die Hauptgruppen waren informierende und journalistische (Reportage, Essay, Information usw.), dokumentarische und künstlerische Genres (Konversation, Dokumentarfilm, Fernsehwettbewerbe usw.), künstlerische und spielerische Genres (Fernsehperformance, unterteilt in dramatisch, literarisch, Pop , Musical, Marionette; Konzert, Fernsehspielfilm). Eine besondere Gattungsgruppe sind Bildungsprogramme (Vortrag, Bildungstheater, TV-Tour etc.). Eine vielversprechende Form der Fernsehkreativität sind mehrteilige Werke (Fernsehgeschichte, Telenovela, Telechronik) und zyklische Sendungen.
Alle Fernsehstudios, die im 2. Stock eröffnet wurden. 50er Jahre, enthalten in ihren Programmen mindestens zwei oder drei Monatszeitschriften. Dabei handelte es sich um gesellschaftspolitische, populärwissenschaftliche, Kinder- und Jugendsendungen mit lokalem Bezug, die entweder mit den Namen der CST-Magazine übereinstimmten („Kunst“, „Junge Pioniere“, „Für dich, Frauen“) oder leicht abgewandelt benannt wurden .
Zwei der wichtigsten Arten der Fernsehübertragung begannen Gestalt anzunehmen und sich zu entwickeln: das Fernsehkino und der Informationsdienst.
Die im November 1956 gegründete Redaktion der Latest News des CST (bestehend aus nur drei Personen) war zunächst nur mit einer einfachen Wiederholung der Ansagerlesung der Veröffentlichungen der Latest News im Radio beschäftigt. Da diese Veröffentlichungen nicht jeden Tag und sogar zu unbestimmten Zeiten (am Ende des Sendetages) im Fernsehen liefen, hatten sie kein stabiles Publikum.
Mit der Stärkung der Fernsehfilmproduktion, dem Ausbau des Korrespondentennetzes und der Entwicklung der wechselseitigen Kommunikation zwischen den Fernsehanstalten haben die Repräsentativität, Bedeutung und Aktualität der in den TN-Ausgaben berichteten Informationen stetig zugenommen. Mitte der 60er Jahre entwickelte sich das Fernsehen zu einer der wichtigsten Informationsquellen für die Bevölkerung über wichtige Ereignisse im politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben.
Der Prozess, einsatzbereite Fernsehinformationen zu werden, verlief nicht reibungslos. Dies spiegelte sich auch in der unzureichenden Regelmäßigkeit der Veröffentlichungen von TN und in der Instabilität der Nachrichtenformen wider, deren Suche oft chaotisch und unsystematisch war. Den Fernsehinformationen fehlte die Qualität des Ensembles, das durch eine klare inhaltliche Zielstrebigkeit und eine harmonische Kombination von Genres und Stilen entsteht, die für eine etablierte Zeitung oder Zeitschrift charakteristisch ist.
Die am 1. Januar 1968 ausgestrahlte Vremya-Sendung sollte ein solches „Informationsensemble“ werden. Innerhalb eines (in Bezug auf Lautstärke und Ort) klar definierten Segments der Sendung informierte Vremya das Publikum über die wichtigsten Ereignisse des Tages und strebte eine stabile Form in der Nähe einer Zeitung an. "Vremya" sicherte sich nicht sofort einen genauen, nie gestörten Platz im Programm. Erst seit 1972 gewann das Publikum des Zentralfernsehens die Zuversicht, dass es von 21.00 bis 21.30 Uhr möglich sein würde, sich über die Ereignisse des Tages zu informieren. Die Stabilität des Sendeortes im Programm, die zuvor als unbedeutender Faktor erschienen war, offenbarte seine sozialpsychologische und politische Bedeutung voll und ganz. Die Abendzeit wurde für Millionen von Menschen in Abschnitte „vor den Nachrichten“ und „nach“ unterteilt. Natürlich gewann "Vremya" das Publikum nicht nur wegen der Regelmäßigkeit seines Funktionierens - der Prozess der Vertiefung des Inhalts und der Steigerung des kognitiven Werts ging weiter.
Es ist fair zu sagen, dass der Nachrichtendienst des Fernsehens mit seiner zunehmenden Professionalität natürlich ein unvollständiges Bild der Realität vermittelte - nur die positiven Aspekte des Lebens des Landes wurden widergespiegelt. Lassen Sie uns betonen, dass Schweigen (bei aller Zuverlässigkeit der berichteten Fakten) nur eine Form der Lüge ist, wenn wir die Realität in der Gesamtheit der gesellschaftlich bedeutsamen Fakten betrachten. Aber eine einseitige Lebensauffassung war charakteristisch für den sowjetischen Journalismus insgesamt. Und die Menschen nehmen es im Allgemeinen hin und nehmen es als selbstverständlich hin. Das Vremya-Programm wurde von fast der gesamten erwachsenen Bevölkerung des Landes gesehen.
Die beiden wichtigsten Genres des Informationsjournalismus – Berichterstattung und Interview – konnten zunächst im Rahmen einer „Live“-Übertragung erfolgreich bestehen und sich sogar entwickeln. Seit der zweiten Hälfte der 1950er Jahre haben diese Genres einen ausreichenden Platz in den Sendungen eingenommen, so dass das Fernsehen durch Interviews und Berichte, verbunden mit einem Hinweis („Plot“) in einer Nachrichtensendung, begann, seine Informationsfunktion zu erfüllen, was so ist heute wichtig.
In den Genres des künstlerischen Journalismus sind die Bedingungen zur Lösung des Problems viel komplizierter. Die Rolle des Essays im System der Massenmedien wird durch die Spezifika des Genres bestimmt: sachlich, dokumentarisch in Bezug auf das Material und gleichzeitig künstlerisch in Bezug auf die Ausdrucksmittel. Im Bestreben, ein künstlerisches und journalistisches Bild zu schaffen, das die Tatsachen der Realität widerspiegelt (und ohne die es keinen Essay gibt), könnte das „Live“-Fernsehen nicht vollständig mit den Ausdrucksmitteln des Bildschirms arbeiten. Publizität ist im Allgemeinen von Situationalität geprägt, und ohne Akteure kann es keine Situation geben, ebenso wie Personen mit einer bestimmten sozialen Bedeutung - außerhalb der Situation. Aber wenn "Live"-Fernsehen in der Lage ist, auf dem Bildschirm eine Situation zu zeigen, in der sich der Charakter einer Person manifestiert und offenbart, dann kann dies nur unter seltenen Umständen geschehen. Die Situation muss vor den Linsen von Fernsehkameras erscheinen, und zwar während der Übertragung und sogar in einer bestimmten handlungschronologischen Reihenfolge aller ihrer Teile. Beim Bemühen, die Lebenssituation während der Sendung zu entfalten, gingen Fernsehjournalisten oft den falschen Weg, die Realität zu inszenieren, zu "agieren". Und so tauchte das berüchtigte Klavier auf dem Fernsehbildschirm auf, „zufällig“ stellte sich heraus, dass es „hier im Gebüsch“ war, was so viele Jahre lang den Popgeist nährte und das Vertrauen des Zuschauers in das Geschehen während der „Live“-Übertragung untergrub.
Dabei ist zu betonen, dass in den Sendungen des „Live“-Fernsehens die Einheit von Zeit und Ort die Möglichkeiten der Realitätsdarstellung einschränkt und die Gattungsbreite der Sendung einschränkt. Sich nur auf eine "Live"-Übertragung zu verlassen, ohne auf eine Fixierung und anschließende Bearbeitung des Filmmaterials zurückzugreifen, konnte das Fernsehen das Genre des Essays nicht vollständig beherrschen. Inzwischen bildet dieses Genre (neben der Reportage) den Kern des gesamten Journalismus – das ist die Tradition unserer Kultur, die von Radischtschew und Herzen, von Schtschedrin und Uspenski, von Gorki und Kolzow kommt.
Zum ersten Mal fiel das Wort "Fernsehfilm", als Mosfilm begann, für Fernsehvorführungen zu filmen, zusammen mit Filmaufführungen von Kinofilmen, die auf Originaldrehbüchern basierten. Sie wurden im Gegensatz zur übrigen Produktion des Filmstudios (Filme) als Fernsehfilme bezeichnet. Ihre regelmäßige Produktion begann in den 60er Jahren, seit der Gründung des Kreativvereins "Telefilm". Nach den Spielen erschienen auch dokumentarische Fernsehfilme. Die meisten von ihnen gehörten (und tun es immer noch) zu Essays.
Ein breites Panorama des Lebens des Sowjetlandes und der ganzen Welt enthielt Fernsehprogramme, die dem 50. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution, dem 50. Jahrestag des Komsomol, dem 100. Jahrestag der Geburt von V. I. Lenin, dem 50. Jahrestag von gewidmet waren die Gründung der UdSSR, der 30. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg 1941-45. Die wichtigsten Programme dieser Richtung im Fernsehen sind „Chronik eines halben Jahrhunderts“, „Über Lenins Orte“, „Unzerbrechliche Union“, „Erinnerung an feurige Jahre“, Informationsprogramme „Vremya“, Ausgaben von „News“. In den Jahren 1971-75 wurde eine umfangreiche Fernsehchronik des Lebens in der UdSSR erstellt. Es umfasste 140 Sendungen des Fernsehzyklus „Fünfjahresplan vorzeitig!“, der ein Panorama der Erfolge aller Sowjetrepubliken gibt, die Errungenschaften zeigt Sowjetisches Volk im sozioökonomischen und kulturellen Aufbau. Es wird viel Platz gegeben internationale Themen(передачи «Международная панорама», «Содружество», «9-я студия», «Советский Союз глазами зарубежных гостей», беседы политических обозревателей), выступлениям передовиков и новаторов производства, встречам с ветеранами войны и труда (передача «От всей души» usw.).
Eine wichtige Form der Fernseharbeit in der Sowjetzeit waren die Antworten auf die Fragen der Arbeiter. Prominente Wissenschaftler, Publizisten und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens traten in diesen Programmen auf. 1976 belief sich die Fernsehpost auf 1.665.000 Briefe.
Eine der wichtigsten gesellschaftspolitischen Sendungen – „Lenin-Universität der Millionen“ – förderte aktuelle Probleme der marxistisch-leninistischen Theorie, Materialien und Dokumente der Kommunistischen Partei.
In den Rubriken „Mensch. Erde. Universum“, „Wissenschaft heute“, „Offensichtlich - Unglaublich“, „Wort – an den Wissenschaftler“ ua Aktuelle Probleme der Wissenschaft und Technologie, ihre Rolle bei der Entwicklung der Wirtschaft und bei der Erweiterung des Wissens über die Welt um sie herum wurden diskutiert. Sehr beliebt waren die Bildungsprogramme „Cinema Travel Club“, „In der Tierwelt“, „Gesundheit“ etc.
Fernsehprogramme waren für junge Leute bestimmt - "Jugend ist auf Sendung", "Viel Glück", "Komm schon, Mädchen" usw.
Fernsehspiele, eine der dialogisierten Formen einer personalisierten Nachricht, tauchten bereits 1957 auf dem Fernsehbildschirm auf, aber erst Mitte der 1960er Jahre wurde ihre Bedeutung vollständig offenbart. Der Erfolg des Programms des Klubs der Fröhlichen und Findigen (KVN), das am 8. November 1961 begann, übertraf alle Erwartungen; Sendungen stießen auf größeres Interesse als Sportberichterstattung und Abenteuerfilme. Aber Ende der 60er Jahre, als die politische Bedeutung des Fernsehjournalismus im Allgemeinen zunahm, begannen die Macher von KVN, sich von der Improvisation als Formgrundlage zu entfernen, um das sozialpädagogische Prestige des Programms aufrechtzuerhalten Inhalte von Programmen vertiefen können. KVN war einem schwierigen Szenario ausgesetzt; Die Auftritte der konkurrierenden Teams wurden im Vorfeld vorbereitet und verwandelten sich in professionell inszenierte Varieté-Darbietungen. Das Prinzip der Improvisation wurde jedoch weiterhin erklärt, weil ohne sie der Effekt der Unvorhersehbarkeit des Wettbewerbsergebnisses verschwinden würde. Und die KVN-Teilnehmer versuchten, Improvisation darzustellen, aber es stellte sich als unmöglich heraus, dies vor den Linsen von Fernsehkameras überzeugend darzustellen.
Die in KVN-Programmen identifizierten und entwickelten Möglichkeiten, die in Improvisationsaktionen enthaltene Persönlichkeit auf dem Fernsehbildschirm zu enthüllen, wurden anschließend in einer Reihe anderer Zyklen mit ähnlicher Struktur verwendet: „Kommt schon Mädchen!“, „Hallo, wir suchen Talente“, „Meister - goldene Hände“, „Siebenmal messen...“, „Was? Wo? Wenn?" usw.
Für Kinder unterschiedlichen Alters wurden Programme vorbereitet: „Reagiert, Hornisten!“, „Gute Nacht, Kinder“, Fernseholympiaden, „Musikabende für Jugendliche“, „Lustige Starts“, „Geschickte Hände“ usw. In den Programmen „Gesichter of Friends“, von denen viele nach den Briefen des Publikums vorbereitet wurden, sprachen sie über die besten Lehrer, über die Erfahrung der Arbeit in Kindergruppen, über Sowjets, die ihre ganze Kraft für die Erziehung der jüngeren Generation einsetzen.
In den Rubriken „Seiten der Kreativität Sowjetische Schriftsteller“, „Literarische Gespräche“, „Masters of Arts“, „Poetry“, „Stories about Artists“ und andere, gab es ein großes Gespräch über die Rolle und den Platz von Literaten und Künstlern im Leben des Landes. Einen besonderen Platz nahmen Bildungsfernsehprogramme ein, die gemeinsam mit den öffentlichen Bildungsbehörden, der APS der UdSSR, der Akademie der Wissenschaften der UdSSR und führenden Bildungseinrichtungen erstellt wurden. Sendungen für weiterführende Schulen deckten die Hauptthemen der meisten Schulfächer ab und wurden sowohl direkt in die Klassenzimmer als auch abends für die Schüler übertragen. Programme wurden systematisch für Lehrer („Screen to the Teacher“), für Bewerber an Universitäten, Fernstudenten und Abenduniversitäten durchgeführt. Transferzyklen für Spezialisten der Volkswirtschaft ermöglichten es, ihre Qualifikationen zu verbessern, ohne die Produktion zu unterbrechen.
Fernseh-Velo gut gemacht um einen "goldenen Fundus" von Theateraufführungen zu schaffen.
Musikprogramme führten das Publikum in die wichtigsten Ereignisse des Musiklebens im In- und Ausland ein, förderten Kostproben der modernen, klassischen und Volksmusik, trugen zu einem vertieften Verständnis der Kunst durch ein breites Publikum bei (Übertragungen der Zyklen „Musik Kiosk“, „Ihre Meinung“, „Die Stunde des großen Symphonieorchesters“, „Begegnung mit dem Lied“, Varieté- und Unterhaltungsprogramme „Benefizspiel“, „Kunstlotto“, Rubriken der Volkskunstredaktion „Unsere Adresse ist die Sowjetunion“, „Genossenlied“, „Lied fern und nah“, „Heimatlieder“) .
Einen großen Platz in Fernsehprogrammen nahmen Sportsendungen, Berichte von internationalen Meisterschaften, Olympischen Spielen usw. ein.
2.1 Genresystem des modernen russischen Fernsehens
Das kommerzielle Fernsehmodell, das Anfang der 90er Jahre in unserem Land auftauchte, proklamierte das Prinzip: "Die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich ziehen und dadurch - Werbung um jeden Preis." Fernsehluft war erfüllt von bisher unbekannten Genres und Formen. Es gab Veränderungen in der heimischen Fernsehpraxis, die nicht so sehr mit der „Meinungsfreiheit“ zu tun hatten, sondern mit einem Fokus auf kommerziellem Profit.
Die Kultur- und Freizeitfunktion des modernen Fernsehens wird in Unterhaltungsprogrammen (Talkshows, TV-Serien, TV-Quiz etc.) verwirklicht. Interaktive Technologien spielen in solchen TV-Sendungen eine immer größere Rolle, mit deren Hilfe der Zuschauer den Spielverlauf nicht nur verfolgen, daran teilnehmen, sondern auch den Ablauf der Sendung insgesamt beeinflussen kann.
Viele TV-Quiz helfen dem Zuschauer, seinen Horizont zu erweitern, sein Wissen zu bereichern und seine Gelehrsamkeit zu steigern. Zum Beispiel TV-Spiele „Ach, Glück gehabt!“, „Wer wird Millionär?“ (ORT, NTV), "Greed" (NTV), das vor relativ kurzer Zeit (2000-2001) in unserem Fernsehen ausgestrahlt wurde.
Gleichzeitig definieren Forscher die Genrestruktur des Fernsehens derzeit recht klar. Betrachten wir die wichtigsten von ihnen.
Informationsnachricht (Video)
Im Fernsehen erscheinen in diesem Genre mündliche Kommunikation und eine Videonotiz. Im Dokumentarfilm wird eine Videonotiz oft als Wochenschau bezeichnet: Kurzaufnahmen, die die Höhepunkte eines Ereignisses in ihrer natürlichen Abfolge zeigen. Für Fernsehpraktiker gibt es in ihrem Alltag die Namen „Informationen“ (über jede Chroniknachricht, einschließlich mündlich), „Handlung“ (in der Regel über eine Videonotiz, manchmal über eine separate „Seite“ eines komplexen Szenarios Programm). Offensichtlich besteht keine besondere Notwendigkeit, mit den alltäglichen Gewohnheiten der Praktizierenden zu brechen und für die Ausrottung eines Begriffs zu kämpfen, obwohl er ungenau verwendet wird, aber so weit verbreitet ist.
Videoclips können grob in zwei Typen unterteilt werden.
Der erste ist ein Bericht über ein offizielles, traditionelles Ereignis: von einer Sitzung des höchsten gesetzgebenden Organs bis zu einer Pressekonferenz. Ein erfahrener Kameramann benötigt beim Dreh solcher Ereignisse keine Anweisungen eines Journalisten. Die Standard-Bearbeitungsliste enthält mehrere allgemeine Pläne des Saals, eine Nahaufnahme des Redners, ein Panorama des Präsidiums, mehrere Aufnahmen der Zuhörer, die die Rede der Sitzungsteilnehmer skizzieren (im ersten Fall - Abgeordnete, im zweiten - Journalisten); eine Frage vom Boden - eine Antwort vom Podium. Das ist das Bildmaterial, das in die Redaktion kommt. Die weitere Arbeit besteht darin, das Filmmaterial auf Film oder Videoband zu bearbeiten und einen Voice-Over-Text zu schreiben.
Die zweite Variante kann Szenario oder Autor genannt werden. Hier wird die Beteiligung eines Journalisten am gesamten Schaffens- und Produktionsprozess und dessen Einfluss auf die Informationsqualität greifbarer. Der Autor wählt eine bildschirmwürdige Tatsache aus, denkt im Voraus über die Art der Aufnahme und Bearbeitung nach. Vom jungen Journalisten (Werkstudent, Volontär, Neueinsteiger kreatives Team) müssen einen Szenarioplan vorlegen, der einen kurzen Inhalt (Thema, Idee, tatsächliches Material der Handlung) und eine visuelle Lösung enthält, normalerweise Episode für Episode. Ein solches Video ist eigentlich eine Mini-Reportage.
Die thematische Grundlage des Berichts ist in der Regel ein offizielles Ereignis von erheblicher gesellschaftlicher, oft nationaler Bedeutung. Dies erklärt die Notwendigkeit einer "Protokoll"-Fixierung, einer detaillierten und langfristigen Anzeige.
Das Szenario des Berichts wird normalerweise nicht im Voraus geschrieben, aber es ist ratsam, dass der Journalist bei den Dreharbeiten anwesend ist: Dies hilft ihm beim Schreiben des Textes, der die Anzeige des Filmmaterials begleitet.
Der Bericht darf ohne journalistische Kommentierung ausgestrahlt werden. Dies geschieht in Fällen, in denen es notwendig ist, die Unparteilichkeit bei der Berichterstattung über ein Ereignis zu demonstrieren. Häufig wird ein Bericht auch als Live-Übertragung einer offiziellen Veranstaltung bezeichnet.
Rede (Monolog im Rahmen)
Jeder Aufruf einer Person an ein Massenpublikum von einem Fernsehbildschirm aus, wenn diese Person selbst das Hauptobjekt (meistens das einzige) der Show ist, ist eine Leistung im Rahmen.
Die Aufführung kann von einer Vorführung von Filmbildern, Fotografien, grafischen Materialien, Dokumenten begleitet werden; wenn die Aufführung außerhalb des Studios stattfindet, kann eine Darstellung der Umgebung, der Landschaft verwendet werden, der Hauptinhalt der Aufführung ist jedoch immer ein Monolog einer Person, die versucht, den Zuschauern nicht nur bestimmte Informationen, sondern auch ihre Haltung zu vermitteln in Richtung auf.
Im Kern jeder Öffentlichkeit, einschließlich des Fernsehens, ist die Rede natürlich eine Idee, ein Gedanke, der mit Hilfe streng ausgewählter und angemessen arrangierter Fakten, Argumente und Beweise offenbart wird. Es ist ein Beweis, denn im Prozess des öffentlichen Redens muss es immer notwendig sein, von etwas zu überzeugen, es gibt einen Überzeuger und einen Überzeuger, es gibt einen Kampf der Ansichten, Meinungen – und der Sieg muss überzeugend genug sein. Daher sollte der Text der Rede "aktiv", offensiv sein und die Aufführung selbst nach den Gesetzen der Dramaturgie aufgebaut sein.
Interview
Ein Journalist erhält die notwendigen Informationen, indem er bei wichtigen Ereignissen anwesend ist, sich mit Dokumenten und anderen Quellen vertraut macht, aber vor allem durch die Kommunikation mit Menschen - Informationsträgern. Jeder Prozess der menschlichen Kommunikation verläuft in der Regel in Form eines Dialogs - Fragen und Antworten.
Interview (aus dem Englischen, Interview - wörtlich ein Treffen, ein Gespräch) ist ein Genre des Journalismus, bei dem es sich um ein Gespräch zwischen einem Journalisten und einer gesellschaftlich bedeutenden Person zu aktuellen Themen handelt.
Ein Interview für einen Journalisten ist einerseits eine Möglichkeit, Informationen durch direkte Kommunikation mit einer Person zu erhalten, die diese Informationen besitzt; und andererseits ein journalistisches Genre in Form eines Gesprächs, eines Dialogs, bei dem ein Journalist auf dem Bildschirm mit einem Fragensystem dem Interviewten (der Informationsquelle) hilft, das gegebene Thema so vollständig wie möglich offenzulegen , logisch nacheinander während des Fernsehprogramms.
Wie viele erfahrene Interviewer zu Recht warnen, ist eine besondere mentale Einstellung des Interviewers erforderlich, um die tiefsten Eigenschaften der Persönlichkeit des Gesprächspartners zu erreichen. Sonst scheint alles richtig zu sein, vielleicht sogar entspannt, aber es wird nicht aufregen, nicht berühren, wird keine wechselseitigen Gefühle hervorrufen.
Das Genre Interview nimmt auf dem Fernsehbildschirm einen besonderen Platz ein. Tatsächlich gibt es keine einzige Pressemitteilung, in der Journalisten nicht kompetenten Personen Fragen stellen, sich nicht an Teilnehmer verschiedener Veranstaltungen wenden oder an der Meinung anderer zu bestimmten wichtigen Ereignissen interessiert wären. Das Interview ist ein unverzichtbarer Bestandteil vieler komplexer Fernsehformen. Weniger häufig wird es verwendet, um eine Selbstübertragung zu erstellen.
Ein Protokollinterview wird durchgeführt, um offizielle Abklärungen zu internen und internen Abläufen zu erhalten Außenpolitik Zustände. Der Befragte ist demnach ein hochrangiger Beamter.
Informationsgespräch. Ziel ist es, bestimmte Informationen zu erhalten („Interview-Meinung“, „Interview-Fakt“); Die Antworten des Gesprächspartners sind keine offizielle Aussage, daher kommt der Ton des Gesprächs dem üblichen nahe, gefärbt von verschiedenen emotionalen Manifestationen, was zu einer besseren Wahrnehmung von Informationen beiträgt. In den Informations- und journalistischen Programmen enthalten.
Ein Portrait-Interview ist eine besondere Form des Fernsehinterviews mit dem Ziel, die Persönlichkeit des Gesprächspartners voll zum Ausdruck zu bringen. Im Vordergrund stehen sozialpsychologische Emotionsmerkmale, die Identifikation des Wertesystems des Befragten. Fungiert oft als integraler Bestandteil des Screen Essays.
Problem Interview (oder Diskussion). Stellt die Aufgabe, verschiedene Standpunkte oder Wege zur Lösung eines gesellschaftlich bedeutsamen Problems zu identifizieren.
Ein Interviewfragebogen wird durchgeführt, um die Meinungen zu einem bestimmten Thema von verschiedenen Gesprächspartnern zu erfahren, die nicht miteinander in Kontakt kommen. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Reihe standardisierter Interviews, in denen allen Teilnehmern die gleiche Frage gestellt wird. Höchstwahrscheinlich ist es diese Art von Fernsehinterviews, die die erste unabhängige Aufgabe eines unerfahrenen Reporters werden kann. Der Interviewfragebogen wird in der Regel außerhalb des Studios durchgeführt. Bei dieser Aufgabe muss der Reporter in der Lage sein, mit Menschen in Kontakt zu treten, sie zu überzeugen und das Ziel zu erreichen.
Reportage
Der Begriff „Bericht“ stammt aus dem Französischen. Reportage und Englisch. berichten, was berichten bedeutet. Die gemeinsame Wurzel dieser Wörter ist lateinisch: reporto (übermitteln).
Berichterstattung ist also eine Art von Journalismus, die Presse, Radio, Fernsehen unverzüglich über jedes Ereignis informiert, an dem der Korrespondent Augenzeuge oder Teilnehmer ist. Auf den letzten Umstand sei besonders hingewiesen, denn die Nachrichtenberichterstattung ist auch das Ziel anderer Informationsgattungen. Aber in der Reportage tritt die persönliche Wahrnehmung des Ereignisses, Phänomens, die Auswahl von Fakten durch den Berichterstatter in den Vordergrund, was der Objektivität dieser Informationsgattung nicht widerspricht.
Im Kern ist die gesamte Geschichte des Journalismus die Geschichte der Entstehung und Verbesserung der Berichterstattung, geprägt von maximaler Annäherung an natürliches Leben fähig, die Phänomene der Wirklichkeit in ihrer natürlichen Entwicklung darzustellen.
Unterhaltungs-TV-Moderatorin Urgant
Fernsehen ist eine Massenkunstform, die in der modernen Gesellschaft am relevantesten ist. Es ist in der Lage, das Blickfeld seines Betrachters zu erweitern, es mit Hilfe lebendiger, sichtbarer Bilder zu öffnen.
Der Forscher Boreev definiert diesen Begriff wie folgt: „Fernsehen ist ein Mittel der Massenvideoinformation, das in der Lage ist, ästhetisch verarbeitete Ferneindrücke zu übermitteln; eine neue Art von Kunst, die Intimität, Häuslichkeit der Wahrnehmung, die Wirkung der Anwesenheit des Betrachters (die Wirkung von "Momentan"), die Chronik und den dokumentarischen Charakter künstlerischer Informationen bietet. Borev Y. Ästhetik [ Elektronische Ressource]: Tutorial // Gumer-Bibliothek - Humanitäre Wissenschaften. URL: http://www.gumer.info/bibliotek_Buks/Culture/Borev/_14.php Bei aller Faktizität und Chronizität des Fernsehens ist sein Produkt – TV-Programme – eine Interpretation von Lebenssituationen, Geschichte und Erfahrung.
Für die Entwicklung des Fernsehens gab es viele Prognosen. Eine der Vorhersagen aus den 1960er Jahren, als das Fernsehen ein völlig neues Phänomen war, klang so: „Das Fernsehen wird als „Massenkommunikationsmedium“ zur „Massifizierung“ beitragen und zu einer Entzerrung, Entpersönlichung fast aller Zuschauer führen.“ Bourdieu P. im Fernsehen. URL: http://bourdieu.name/content/bourdieu-o-televidenii Eine solche Aussage klang gegenüber dem Zuschauer eher abschätzig, seine Widerstandsfähigkeit wurde deutlich unterschätzt. Daher stimmten viele Soziologen, darunter auch der französische Forscher Bourdieu, dieser Theorie nicht zu. Er glaubt, dass solche Theoretiker die Fähigkeit des Fernsehens unterschätzt haben, nicht nur Zuschauer, Kulturvertreter, sondern auch Journalisten selbst zu verändern. Das Fernsehen beeinflusst die Produktion kultureller Produkte, sowohl im Bereich der Kunst als auch der Wissenschaft. Um seine Einschaltquoten zu halten, richtet es sich an die Mehrheit, die Fernsehprogramme als Freizeitbeschäftigung betrachtet. Daher konzentriert sich das moderne Fernsehen eher auf die Erholungsfunktion als auf die Bildungsfunktion. Dem russischen Fernsehen wird oft Erniedrigung vorgeworfen - die Anzahl der Unterhaltungsprogramme macht es zu einem Gebiet, in dem es keinen Platz für tiefe Gedanken und hohe Gefühle gibt. Sind TV-Sendungen von geringer Qualität und gleicher Art, dann findet mit ihrem „Massenkonsum“ die Bildung von Mustern und Klischees im öffentlichen Bewusstsein statt, die wiederum zu einer Standardisierung des Denkens der Menschen führen. Populärwissenschaftliche Projekte werden in der Regel weit nach Mitternacht ausgestrahlt und bleiben oft nicht lange im Fernsehen. Die meistbewerteten Programme seit mehreren Jahren sind neben Nachrichten auch Unterhaltung. Die Zeiten des „allgemeinen Fernsehspaßes von geringer Qualität“ gehen jedoch allmählich in die Vergangenheit über, das Gesicht des russischen Fernsehens ändert sich - Unterhaltungsprogramme sollen jetzt nicht nur unterhalten, sondern auch Informationen liefern und in die Kategorie der Bildung übergehen Einsen.
Das Unterhaltungsfernsehen ist neben dem Informations- und Analysefernsehen der wichtigste Faktor der sozialen Orientierung, die das Verhaltensmodell des Zuschauers in der Gesellschaft und seine ethischen Grundsätze bildet. Seine Entwicklung begann von 1957 - 1970. Mit dem Aufkommen der Parteikontrolle (1970) kam die Entwicklung des Unterhaltungsfernsehens zum Erliegen, was zu einer Qualitätsminderung beitrug. Die nächsten fünf Jahre waren eine Zeit des Übergangs, als der kommerzielle Massenfernsehen an Dynamik gewann.
Der Forscher P. Bourdieu gibt eine Vorstellung vom Zweck des Fernsehens: „Der Zweck des Fernsehens besteht darin, die Menschen zu informieren; entweder indem gezeigt wird, was gezeigt werden muss, aber nicht wirklich gezeigt wird, sondern indem die gezeigten Tatsachen jede Bedeutung verlieren; oder Ereignisse so darstellen, dass sie eine Bedeutung erlangen, die nicht der Realität entspricht. Bourdieu P. im Fernsehen. URL: http://bourdieu.name/content/bourdieu-o-televidenii
Das Geheimnis einer beliebten TV-Show ist die Auswahl an sensationellem und spektakulärem Material, besonders wenn es sich um eine Unterhaltungssendung handelt. Aber im Streben nach Einschaltquoten tendiert eine Fernsehsendung dazu, sich von der Wahrheit zu entfernen: „zeigt dieses oder jenes Ereignis und übertreibt seine Bedeutung, Ernsthaftigkeit, seine dramatische, tragische Natur“ Bourdieu P. Über das Fernsehen. URL: http://bourdieu.name/content/bourdieu-o-televidenii.
Seit 1990 erscheinen Sendungen im Genre „Infotainment“ auf russischen Bildschirmen. Die vielleicht auffälligste Übertragung dieser Jahre ist das Projekt von Leonid Parfyonov "The Other Day". Darüber hinaus gibt es im russischen Fernsehen viele Reality-Shows, von denen die erste bereits 2001 erschien - die Sendung "Behind the Glass" (TV-6).
Die Show im Format "Infotainment" (Unterhaltungsinformationen) hat sich fest in das Raster des russischen Fernsehens eingeschrieben. In den letzten fünf Jahren im heimischen Fernsehen aufgetreten ganze Linie Programme dieser Art sind zum Beispiel „Collection of Nonsense“ mit Maxim Kononenko (NTV, 2009), „I Want to Believe“ mit Boris Korchevnikov (STS, 2009-2010) und andere. Und die bekannte populärwissenschaftliche Sendung „Gene Against Us“ (NTV) von Pavel Lobkov wurde zu einem der erfolgreichsten Projekte des Jahres 2009. So zeigen die Zuschauer derzeit ein großes Interesse an Infotainment.
Eine Sendung im Unterhaltungsformat ist in der Lage, mindestens eines der aufgezählten Bedürfnisse des Zuschauers zu befriedigen: Spannung abbauen, geben positive Gefühle, um zu helfen, das Gesehene auf emotionaler Ebene zu verstehen, führen zu einem Zustand des Eskapismus (Realitätsvermeidung).
Es ist jedoch unmöglich, einen so zweideutigen Begriff wie "Unterhaltung" klar zu definieren, der sich nur auf eines der oben genannten Merkmale bezieht. Andernfalls ist es unmöglich, sie zu klassifizieren. Wenden wir uns daher der vom Forscher Akinfiev gegebenen Klassifizierung von Genres zu, wonach ein Unterhaltungsprogramm im Fernsehen ein Programm ist, das Anzeichen von Aufregung, Humor und Spielen kombiniert, das für die emotionale Reaktion des Publikums bestimmt ist, die mit dem Genuss verbunden ist. Genuss, emotionaler Komfort und Entspannung. Akinfiev S. N. Unterhaltungsfernsehen ... S. 110. Unterhaltungsprogramme sind nach der Klassifizierung von S. N. Akinfiev in Reality-Shows, Talkshows, Chroniken, Quiz und Shows unterteilt.
Laut dem Forscher Akinfiev ist das Hauptmerkmal einer Reality-Show die Beobachtung des Lebens der Charaktere im Programm in Echtzeit, der Appell an die Realität in all ihren Erscheinungsformen. Akinfiev S. N. Unterhaltungsfernsehen ... S. 111. Trotz der Tatsache, dass alle Reality-Shows ein gemeinsames Prinzip haben, können sie nach dem Thema des Programms unterteilt werden - sie ist es, die die Handlung im Programm vorantreibt und entwickelt. Laut Akinfiev nutzen Programme im Reality-Show-Format vor allem menschliche Instinkte und Emotionen, dies sind Programme, die auf dem Prinzip „Beziehungen - Wettbewerb - Exil“ aufbauen. Dort. S. 112. Zu diesen Programmen gehören: "Behind the Glass" (TV-6), "Dom-2" (TNT), "The Last Hero" (Channel One). Der Zweck des Projekts liegt nicht so sehr im Sieg des Teilnehmers, sondern darin, die Fähigkeiten des Teilnehmers zu testen, die Fähigkeit zu "überleben", seine Beziehung zu anderen Charakteren. Akinfiev bezieht sich auf das Format von Reality-Show-Programmen, bei denen der Schwerpunkt auf der Selbstentwicklung des Teilnehmers an der Show liegt, seiner Bildung auf dem gewählten Weg. Beispiele hierfür sind Projekte wie „Star Factory“, „Voice“ (Channel One), „Hunger“ (TNT), „Candidate“ (TNT). Auf den ersten Blick ähneln die äußeren Eigenschaften von Programmen denen der ersten Gruppe. Aber es gibt noch einen Unterschied: Bei den Projekten der zweiten Gruppe hängen der Verlust und der Sieg des Teilnehmers von seinen Fähigkeiten ab und nicht von den Beziehungen zum Team. Obwohl soziales Flair ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs eines Helden ist, tritt diese Qualität in den Hintergrund.
Akinfiev teilt Talkshows in drei Kategorien ein, je nachdem, für welches Publikum sie bestimmt sind: Familie, Frauen und Hochspezialisierte. Das Jahr 1996 wurde wichtig für die Entwicklung der Talkshow, als die Sendung „About This“ (NTV), Valery Komissarovs Sendung „My Family“ veröffentlicht wurde. "Ich selbst" - eine Talkshow von Yulia Menshova, wurde zu einem der interessantesten Projekte von NTV (1998). Der Sinn des Programms des Talkshow-Genres liegt nicht in der Unvoreingenommenheit in der Reflexion der Umwelt, nicht in pessimistischen Prognosen oder einer enttäuschenden Tatsachenbehauptung. Ziel ist es, dem Zuschauer, der mit dem von der Sendung betroffenen Problem konfrontiert ist, zu zeigen, dass er mit seinen Problemen nicht allein ist. Der Wert dieses Genres liegt in seiner Fähigkeit, unterschiedliche soziale Gruppen der Gesellschaft zusammenzubringen und auf die Ähnlichkeiten hinzuweisen Lebenspositionen Publikum, für ihn akzeptable moralische Grundsätze zu billigen und zur Suche nach einer universellen Lösung für das behandelte Problem beizutragen. Alle Talkshow-Teilnehmer – vom Zuschauer bis zum Experten – versuchen, für jeden Einzelfall eine gemeinsame Situation zu simulieren und projizieren sie nicht nur auf einen bestimmten Teilnehmer, der vor uns sitzt, sondern auch auf jeden Zuschauer, der direkt mit diesem Problem zu tun hat. Akinfiev S. N. Unterhaltungsfernsehen ... S. 114. Auch Talkshows lassen sich wiederum nach der Zielgruppe einteilen:
- Talkshows für Frauen. In einer solchen Sendung werden Fragen aufgeworfen, die für das weibliche Publikum wichtig sind: Modenachrichten, Selbstpflegetipps, Privatleben von Prominenten. Sie werden durch das Prisma der weiblichen Wahrnehmung der Welt betrachtet, die Helden der Geschichte und die Moderatoren des Programms sind Frauen: Ohne Komplexe “(Channel One),„ Ich selbst “(NTV),„ Lolita. Was eine Frau will“ („Russland“).
- "Familien"-Talkshows. Solche Programme sind familienorientiert, die Probleme, mit denen jedes Familienmitglied konfrontiert ist, unabhängig von seinem Geschlecht, werden besprochen: „Das Domino-Prinzip“ (NTV), „Meine Familie“ (Russland), „Teach Me to Live“ (TVZ)“ Lassen Sie sie sagen "(Channel One).
Hochspezialisierte Talkshows, sie werden nach den spezifischen Interessen des Zuschauers aufgeteilt (z. B. Musik, Kulinarik, medizinische Sendungen): „Analysegruppe“ (Muztv), „Live Healthy“ („Channel One“), „12 Evil Zuschauer“ (MTV), „Smak“ (Channel One), „Frag den Koch“ (Home). Einige Forscher schlagen auch vor, Talkshows aus ethischen Gründen zu klassifizieren: den moralischen und ethischen Inhalt des Programms, das sich an ein schmales Publikum richtet, und die Gestaltung des Studios in diesem Kontext (tatarisch "Ochrashular").
Konflikt-Talkshows. Der Hauptaspekt solcher Fernsehprogramme: Skandale, Meinungsverschiedenheiten, Scharmützel der Teilnehmer. In der Regel ist die Bedeutung des Programms, das Problem zu diskutieren, und nicht, eine Lösung dafür zu finden: "Big Wash" (Channel One), "Windows" (TNT).
Talkshow - Beratung. Diese Art von Show gibt dem Zuschauer Ratschläge, die ihm helfen, das Problem zu lösen. Die Gastgeber versuchen Konflikte zwischen den Teilnehmern während des Programms zu vermeiden. Dazu gehören das „Domino-Prinzip“ des Senders NTV und das Produkt des Ersten Senders „Five Evenings“.
Wenn wir über das Genre der Chronik sprechen, zitieren wir die Worte von S.N. Akinfieva: „Chroniken sind Programme, bei denen der Schwerpunkt nicht so sehr auf der Realität des Geschehens liegt, sondern auf der Unterhaltungskomponente der Programme“ Akinfiev S.N. Unterhaltungsfernsehen… S. 117.. Der Held muss keine Beziehungen zu anderen Teilnehmern aufbauen, sondern sein Recht auf absolute Führung im gewählten Bereich (aus dem Zyklus „Neuer Beruf“) beweisen. An einer solchen Show kann nicht eine Person, sondern ein ganzes Team teilnehmen: „Interception“ (NTV) „The Strongest Man“, „Battle of Psychics“ (TNT), Channel One-Programme: „King of the Ring“, „Stars on Ice“, „ Circus with stars. Die vierte Gruppe, identifiziert von Akinfiev: "Das sind Reality-Shows - Chroniken, wo die Kamera einfach einfängt, was passiert, abhängig von der Absicht des Autors" (Chroniken des Lebens einer berühmten Person). Dort. S. 119. Die Teilnehmer des Programms konkurrieren nicht miteinander, der Schwerpunkt liegt auf der Hauptfigur (manchmal als Gastgeber), er bestimmt die zeitlichen und territorialen Grenzen. Dies ist "Blonde in Chocolate" mit Ksenia Sobchak (Muz-TV) "Full Fashion" (Muz-TV, jetzt "Yu"), "Checked on yourself" ("Ren"). Eine besondere Nische besetzen Programme dieses Genres, die Elemente von versteckten Aufnahmen oder Heimvideos enthalten: „Joke“ (Channel One), „Naked and Funny“ (Ren-TV), „Self-Director“ („Russland“). Normalerweise ist der Initiator ein Gastgeber oder ein Gastteilnehmer, der seinen Freunden einen Streich spielen möchte.
Das nächste von Akinfiev identifizierte Genre sind Quizfragen. Seit 1989 sind sie ein fester Bestandteil des russischen Rundfunknetzes geworden. Ihre weitere Massenproduktion wurde durch das Erscheinen der ersten russischen Quiz erleichtert: "Brain-Ring" und "Lucky Chance". Die zentrale Figur in den Sendungen dieses Genres ist immer der Moderator, daher können Quizze in zwei Gruppen eingeteilt werden, "je nachdem, wer während des Spiels der Antagonist des Moderators ist: ein Spieler oder ein Team". Dort. S. 120. Quizze, bei denen der Moderator jedes Mal mit neuen, unbekannten Spielern konfrontiert wird: „Hundert zu Eins“ (RUSSLAND), Channel One-Projekte: „Wer wird Millionär“, „Feld der Wunder“ und „ Erraten Sie die Melodie“. Der unterlegene Teilnehmer oder Mannschaft nimmt nicht mehr an den Spielen dieser Transfers teil. Programme, bei denen der Gastgeber ein Spiel mit einer bestimmten Anzahl regelmäßiger Teilnehmer durchführt. Solche Spiele sind normalerweise zyklisch, sodass der Verlierer sich in der nächsten Saison des Projekts versuchen kann. In einigen Fällen werden Spieler in Teams eingeteilt, wie in „Was? Wo? Wann?“, Oder sie kämpfen jeder für sich, wie in „Eigenes Spiel“, (TV-Sender First und NTV).
Fernsehspiele sind aus vielen Gründen beliebt: Zugänglichkeit für alle („Nationalität“, ein Fernsehprojekt), die Fähigkeit des Zuschauers, das eigene Wissen objektiv zu bewerten, der Wunsch nach Selbstverbesserung, der Wunsch zu gewinnen. Das eigentliche Phänomen des Spiels kann auch als einer der Gründe bezeichnet werden: Der Überraschungseffekt und die sportliche Aufregung ziehen das Publikum an. Wie die Bundesagentur für Presse und Massenkommunikation in ihrem Bericht feststellt: „Trotz des Prozesses der Fragmentierung und Vertiefung der Unterschiede in den Fernsehpräferenzen verschiedener sozialer Gruppen des Publikums sind der Massenfernsehgeschmack und die Vorlieben der Russen ziemlich stabil und unverändert“ ( Siehe Abbildungen 1 und 2). Fernsehen in Russland: Zustand, Trends und Entwicklungsperspektiven [Elektronische Ressource]: Branchenbericht / Hrsg. ed. E. L. Vartanova.- M., 2014 // Bundesamt für Presse und Massenkommunikation. URL: http://www.fapmc.ru/rospechat/activities/reports/2014.html
Bild 1.
Bild 2
Wie in den Vorjahren bleiben Fernsehserien, Musik- und Unterhaltungsshows sowie Spielfilme die dominierenden Genres. Unterhaltungsprogramme haben Vorrang vor Informations- und Bildungsprojekten. Es gibt einen Trend, dass sie aufgrund von Infotainment einen großen Teil des Senderasters der größten On-Air-TV-Kanäle bilden.
So sind laut dem Video International Analytical Center, das die Genrestruktur von neun großen Fernsehsendern (Channel One, Russia 1, NTV, STS, REN TV, TNT, Domashny, Perets, TV3) untersucht hat, die wichtigsten Die Genreblöcke enthalten im Programmraster 2013 sind Unterhaltung (21 %), Spielfilme (21 %) und TV-Serien (20 %). (Siehe Bild 3). Fernsehen in Russland: Zustand, Trends und Entwicklungsperspektiven. URL: http://www.fapmc.ru/rospechat/activities/reports/2014.html
Bild 3
Die Forscher stellen fest, dass hinter dem „Unterhaltungscluster“ Information (7 %), Bildung und Erziehung (6 %), gesellschaftspolitische Sendungen (3 %) und Dokumentarfilme (3 %) deutlich zurückbleibt. Fernsehen in Russland: Zustand, Trends und Entwicklungsperspektiven. URL: http://www.fapmc.ru/rospechat/activities/reports/2014.html
Es besteht die Meinung, dass die Programme des Show-Genres indirekt mit dem Journalismus zusammenhängen. Um dieses Klischee zu widerlegen, genügt es, sich auf die Definition von V.L. Zwick, der klarstellt, dass Journalismus nicht nur „ein Mittel der öffentlichen Meinungsäußerung und -bildung, ein Instrument der vermittelten Kommunikation (Kommunikationsmittel)“ sei, sondern „in manchen Fällen – ein Weg der ästhetischen Erfassung der Wirklichkeit“. Zvik VL Einführung in den Journalismus. M., 2000. S. 65. Akinfiev unterteilt die Show in „Konzerte“ und „Humor“. Die ersten umfassen Live-Übertragungen von Großveranstaltungen und Festivals, Jubiläen von Prominenten und nur eine Reihe von Popnummern und Bühnenspektakel. („Weihnachtstreffen“ (Russland) „Samstagabend“ (Russland)). Die zweite Gruppe ist: solche humorvollen Programme wie Full House (Russland), KVN (Channel One), Crooked Mirror (Channel One). Grundlage dieser Sendungen ist der Auftritt von Comedians, die Miniaturen ihrer eigenen Komposition spielen. Zu den humorvollen Programmen gehören auch Sketchshows (Comedy Sketche mit einer Laufzeit von 2-5 Minuten, gespielt von einer Gruppe von Schauspielern). Dieses Genre erschien in den 90er Jahren im russischen Fernsehen: „Oba-na“ (ORT), „Masken-Show“, „Gorodok“ („Russland“), „Vorsicht, modern“ (STS) „Gentleman Show“ (RTR), "OSP-Studio" (TV-6) "Achtung, modern" (STS). In der modernen Realität umfasst dieses Genre Projekte wie: „Dear Program“ (Ren-TV), „Pun“ (DTV), „Six Frames“ (STS), „Our Russia“ (TNT). Die Popularität von Stand-up-Comedy gewinnt an Bedeutung: Comedy Club, Comedy Women, Stand Up. Die Bedeutung dieser Projekte liegt in der Fähigkeit von Schauspielern und Moderatoren, frei mit dem Publikum zu kommunizieren, sich darüber lustig zu machen und modische Themen zu diskutieren.
V. L. Zvik hebt die folgenden Funktionen der Show hervor: direkt-organisatorisch (Verbreitung im Alltag), kulturell und bildend: „In der Regel sind es jedoch die Showprogramme, die die klassische Version des Unterhaltungsprogramms darstellen.“ 10 Zvik VL Einführung in den Journalismus. Ab 76.
Was Late-Night-Shows betrifft, bezieht sich dieser englische Neologismus auf eine Talkshow mit humorvollen Elementen, die ihre Zuschauer spät in der Nacht unterhält. Sein klassisches Format impliziert die Anwesenheit eines Moderators, dessen Monologe, manchmal unvorhersehbar, in Nahaufnahme aufgenommen, mit Stand-up-Auftritten verwässert werden (eine Szene vor einem Live-Publikum, die zu einem bestimmten Thema konzipiert wurde). Berühmte Gäste werden ins Studio geladen, mit denen der Gastgeber ungezwungen spricht. Das Gespräch kann sowohl mit einem Gast als auch mit mehreren gleichzeitig stattfinden. Die musikalische Live-Begleitung ist ein obligatorischer Bestandteil der Late-Night-Show. In der Regel dies instrumentales Orchester, dessen Aufgabe es ist, auf die Bemerkungen des Gastgebers zu reagieren und Soundbeats zu spielen, die die thematischen Blöcke des Programms abgrenzen. Live-Auftritt eines berühmten oder beliebten Künstlers Musikgruppe beendet die Freigabe des Programms.
Latenight-Shows erscheinen in der Regel fünfmal wöchentlich und werden in Aufzeichnungen mit einer Laufzeit von 30 Minuten ausgestrahlt. Abendshows können auch einmal pro Woche (Samstag / Sonntag) erscheinen. So war zum Beispiel die humorvolle Parodieshow Yesterday Live, die von 2010 bis 2013 auf Channel One ausgestrahlt wurde. Der englische Name des Programms bedeutet übersetzt "Yesterday Live". Die Show parodierte andere TV-Shows sowie Filme, Theateraufführungen, Werbung, Sport und politische Ereignisse. Die Macher des Programms konzentrierten sich auf die beliebte amerikanische Show Saturday Night Live. Die Sendung war bekannt für ihre humorvollen Slogans: "Bleib bei uns, wir sind richtig high!", "Bleib bei uns, sonst explodiert dein Fernseher." Yesterday Live kann als rein unterhaltsames Programm bezeichnet werden, das keine große semantische Last trägt. Dem gleichen Format folgt der Autor " Abend dringend“, deren erste Folge am 16. April 2012 ausgestrahlt wurde. Das Programm wird jede Woche von Montag bis Freitag veröffentlicht.
Die erste Abendshow heißt The Ed Sullivan Show auf CBS (USA), die von 1948 bis 1971 lief. Sein Stil (Sprache und Verhalten im Rahmen) wurde zum Vorbild für alle seine Anhänger. Sullivans Originalität beruhte auf einem Übermaß an Niedlichkeit und Mobilität, das so seltsam mit der Gestalt eines gewöhnlichen Nachrichtensprechers kombiniert wurde, was ihn von den Moderatoren der damaligen Zeit unterschied. Die Co-Autoren des Programms waren die Schauspieler des Theater-Varietés und Musiker, die bereit sind, live aufzutreten. So traten in diesem Programm kurz nach Elvis Presley die damals wenig bekannten Beatles (1964) in den USA auf. Der bekannte amerikanische Moderator des NBC-Senders Johnny Carson arbeitete im Genre der Late-Night-Shows – seine Programme gibt es seit 30 Jahren, der berühmte Drehbuchautor und Stand-up-Comedian Jay Lenno, der die Tonight Show moderierte.
Die Tonight Show mit David Letterman wurde 1992 auf CBS veröffentlicht und ist bis heute bei Amerikanern sehr beliebt. Während Letterman den Gast ironisch mit kniffligen Fragen zu seinem Privatleben und seiner Arbeit bombardiert, antworten ihm einige Stars mit einer Provokation auf Sendung. Zum Beispiel ein gemeinsames Foto von Letterman und Ashton Kutcher, die auf dem Schoß des Schaustellers sitzen. Ashton kommentierte dies mit seinem Wunsch, mit Letterman das gleiche Bild zu haben wie seine Frau, die einen Monat vor ihrem Ehemann Gast in der Show wurde. Der Besuch eines Prominenten in einer Abendshow ist ein wichtiges Ereignis, sowohl für Fans als auch für Journalisten. David Letterman hatte sowohl Senatoren (John McCain) als auch Präsidenten (Bill Clinton und Barack Obama) zu Besuch. "The Tonight Show with David Letterman" ist eine Chance für Politiker und Stars, ihre Einschaltquoten zu erhöhen und ihr neues Projekt am Vorabend seiner Veröffentlichung anzukündigen. Es überrascht nicht, dass dieses Projekt 2003 laut dem wöchentlich erscheinenden GuideTV auf Platz 7 der Liste der größten amerikanischen Shows landete.
Heute eroberten Analoga amerikanischer Abendshows Fernsehsendungen in Europa, Russland und der Ukraine. Ein markantes Beispiel für eine Show dieses Genres im russischen Fernsehen ist Evening Urgant. Das Programm wird ab April 2012 montags bis freitags um 23:30 Uhr ausgestrahlt. Der Hauptunterschied zu amerikanischen Projekten besteht darin, dass "Evening Urgant" auf Platte veröffentlicht wird. Das Programm beginnt mit einem Video, in dem die Moderatorin und Gäste des Studios zu sehen sind.
Den Forschern zufolge wurde Igor Ugolnikov mit der Sendung Guten Abend zum Pionier des Abendshow-Genres im russischen Rundfunknetz. Die Sendung wurde auf den Fernsehsendern RTR (1997-1998) und STS (2001-2002) ausgestrahlt. Bevor das Projekt auf Sendung ging, erhielt der RTR-Sender eine kostenlose Jahreslizenz aus den USA. Nach dem gleichen Prinzip starteten sie auf dem STS-Kanal (1996-1999) ein Programm mit einem ähnlichen Format „Once in the Evening“, das Projekt wechselte 1999 zu TNT. Das Programm wurde von Dmitry Nagiyev und Sergey Rost moderiert. 2011 wurde ein Programm im Format der Abendshow Good Evening with Maxim (Russland 1) veröffentlicht, die von Maxim Galkin moderiert wurde.
Modernste Unterhaltungsprogramme im russischen Fernsehen, und vor allem Abendshows, kann nicht als bedeutungslos bezeichnet werden. Also, N.A. Khrenov stellt in seinem Buch „Television Stage“ fest, dass „der Hauptgrund für die Unterschätzung der Unterhaltung wahrscheinlich die sozialpsychologische Einstellung ist, die sich in jener Zeit der Geschichte gebildet hat, als die Unterhaltung wirklich eine Sphäre war, die die Persönlichkeit nicht entwickelte, sondern entfremdete aus der Kultur“. Khrenov N. Unterhaltsame Funktionen der Fernsehbühne // Fernsehbühne. M., 1981. Vom 26.
Um angemessen auf Unterhaltung zu reagieren, ist der Zuschauer gezwungen, psychologische Stereotypen zu überwinden, die auf der öffentlichen Meinung und seinen eigenen Schlussfolgerungen beruhen. Daher die herablassende Haltung gegenüber Informationen. Unterhaltung ist zunächst einmal eine emotionale Bewertung der Realität. Unterhaltungsfernsehen zielt darauf ab, den Zuschauer von Spannungen zu befreien und ihm Freude zu bereiten. Gleichzeitig tragen Unterhaltungsprojekte eine wichtige semantische Last. So spiegeln humorvolle Programme mit scheinbarer Frivolität Modelle des sozialen Verhaltens in der modernen Gesellschaft wider (sowohl akzeptabel als auch nicht akzeptabel).
„Die Darstellung von Informationen in Nachrichten- und Analysesendungen im Fernsehen unterliegt vielen Konventionen. Das Medium setzt seine eigenen Grenzen, die eine kurze Dauer der Handlung, den obligatorischen Charakter der Videosequenz, Collagen, Übergänge im Stil von „und jetzt ... über etwas anderes“, Dramatisierung usw. umfassen. - sagt der Forscher Kashkina. Kashkina M. G. Merkmale des regionalen Medienumfelds ... S. 5. Informationsprogramme enthalten auch ein unterhaltsames Element, das den Zuschauer erfreut, oder eine Nachricht, die mit Hilfe von Unterhaltung, Sensation und einem einfachen Appell des Moderators an den Zuschauer, zieht die Aufmerksamkeit „ihres“ Publikums auf sich. Laut M. G. Kashkina: „Das eigentliche Konzept von „Infotainment“ impliziert die Einführung von Helligkeit in das Programm, das die Hauptereignisse des Tages oder der Woche darstellt, sein Fokus auf Unterhaltung“ Ebenda. S. 5. Die Macher solcher Programme verstehen klar, dass die Person, die den Fernseher eingeschaltet hat, am Bildschirm bleiben muss, damit sie sich nicht langweilt. Der Forscher stellt fest, dass in den 1990er Jahren die Videoproduktion der Massenkultur mit der damals relevanten „MTV Visual Aesthetics“ assoziiert wurde, deren Sprache heute als „progressiv“ gilt. "Sein Charakterzüge- Betonung der Unterhaltung, Schönheit der Oberfläche des Handlungsclips, seine Prägnanz und Dynamik, "Tricks" der Bearbeitung, hohes Tempo und schnelle Bildwechsel, Diskontinuität und Inkohärenz von Videotextrahmen. Zu den Merkmalen der eigentlichen Rhetorik der Show können auch Ironie und Selbstironie, äußere Leichtigkeit, das Spiel mit dem Publikum gehören“, glaubt M. G. Kashkina. Kashkina M. G. Merkmale des regionalen Medienumfelds ... S. 6.
Zu diesen Sendungen gehört auch „The Other Day“, der 2001 ausgestrahlt wurde. Für das russische Fernsehen zeichnete sich die sonntägliche Informations- und Analysesendung des Autors von Leonid Parfenov durch einen völlig neuen Informationsansatz aus. In "Namedni" haben sie die traditionelle Darstellung von Informationen (Politik - Wirtschaft - Soziales - Kultur - Sport) aufgegeben, die im heimischen Journalismus übernommen wurde. Die Macher des Programms deckten die Agenda aller Lebensbereiche ab, dh Nachrichten "von oben" Seite an Seite mit Materialien über das Outback und eine Geschichte aus dem Leben von Hollywood-Stars - mit einem Bericht aus einem Brennpunkt. Der Alltag wurde dem Betrachter als etwas Helles und Faszinierendes präsentiert. Im Studio wurden mehrere Bildschirme installiert, die Videoclips ausstrahlten. Die Fernsehbilder wurden wie in einem Musikvideo in autonome Komponenten mit jeweils einem eigenen Videotextblock unterteilt. Für die Fernsehsprache des Jahres 2000 war diese Form der Stoffdarstellung ein Zeichen der Aktualität, der Angemessenheit der Zeit. Es war eine der ersten Methoden, um den Realitätseffekt zu erzeugen.
Diese Fragmentierung lenkte den Blick des Betrachters auf die Leinwand. Außerdem installierte sie eine Art Filter, der Informationen ab einer gewissen Komplexität nicht durchließ. Aber im „Infotainment“-Programm können theoretisch beliebige Informationen platziert werden.
Als S.N. Ilchenko: „Shows, Spiele werden zu einem Medienkanal für die Bereitstellung von Informationen für den Verbraucher. So diversifiziert sich der Akt der Kommunikation vom Prozess des gegenseitigen Austauschs mit Feedback hin zu einer imitierten Ähnlichkeit der Übermittlung von Nachrichten, Meinungen nach ganz besonderen Gesetzen – den Gesetzen des Spektakels. Iltschenko S. N. Die Entwicklung des Genresystems des heimischen Fernsehens ... S. 30. Aus der Kombination heterogener Elemente wird sich der Medientext nicht gemäß der Lebenswirklichkeit ändern, sondern mit den Zielen, ein potenzielles Publikum zu beeinflussen.
Ilchenko glaubt, dass die Entwicklung des Unterhaltungsfernsehens in der "postmodernen Ära" logisch und durch die Dynamik sozioökonomischer und kultureller Prozesse vorbestimmt ist, auf die die führenden Massenmedien prompt reagierten, und vergleicht das Fernsehen mit M. McLuhans "schüchternem Riesen". McLuhan M. Fernsehen. Schüchterner Riese / trans. aus dem Englischen. Grigoryva-Arkadyeva // Moderne Persönlichkeitsprobleme. M., 2001. Nr. 1. S. 140.
Laut Ilchenko ist das Fernsehen des 21. Jahrhunderts mit der Reformierung seiner technischen Plattform zum stärksten Katalysator für gesellschaftliche Prozesse geworden. Es hat einen starken Einfluss auf die Massen, korrigiert ihre Mentalität und Vorstellungen über die Welt um sie herum und die Realität. Der Forscher glaubt, dass es im Zeitalter der Postmoderne und des Aufbaus der Informationsgesellschaft zu einer Aktivierung der Prozesse der Visualisierung und Reform des Informationsraums (national, global) kommt. Die monomediale Umgebung entwickelt sich zu einer digitalen, multimedialen. Und „Fernsehen und Bildschirmkultur insgesamt werden als „Erweiterung einer Person“ betrachtet, die gleichzeitig zu einem wirksamen Instrument der Sozialisierung der Massen, der soziokulturellen Globalisierung werden.“ Iltschenko S. N. Die Entwicklung des Genresystems des heimischen Fernsehens ... S. 30. Unterhaltungsfernsehen wird heute immer beliebter. Diese Art der Kommunikation modifiziert und lenkt die emotionale und sinnliche Wahrnehmung von Bildschirmbildern durch den Betrachter. Die Freizeitfunktion des Fernsehens nimmt zu, was sich auf die Veränderung der sozialen Entwicklung des Publikums und der Fernsehinhalte auswirkt.
Laut dem Forscher S. N. Ilchenko hat das russische Unterhaltungsfernsehen in seiner Entwicklung einen langen Weg zurückgelegt, was beweist, dass das Publikum Unterhaltungsfernsehprogramme braucht. Es ist unbestreitbar und mit gesellschaftlichen Forderungen und dem emotionalen und psychologischen Zustand des Massenpublikums verbunden. Dort. S. 32. Ungelöst bleibt jedoch das Problem der Auswahl semantischer Kategorien für Unterhaltungsprogrammhandlungen im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung des Unterhaltungsfernsehens.
So sind die typologischen Merkmale des Unterhaltungsfernsehens in Russland In letzter Zeit Gegenstand näherer Studien. Die Hauptkriterien für die Typologie sind die Art des Publikums, die Zielsetzung und Genreformen, die es uns ermöglichen, verschiedene Arten von Fernsehprogrammen zu unterscheiden. Der Spielcharakter des Fernsehens tritt immer deutlicher hervor, nicht nur als eines der Massenmedien, sondern auch als eine Möglichkeit, die Realität zu interpretieren, die bestimmte sozialpsychologische Bedürfnisse des Zuschauers erfüllt. Daher fügt sich das Fernsehen in der Hierarchie der modernen Medien organisch in das bestehende System der Massenkommunikation ein und nimmt eine führende Position ein. Vor diesem Hintergrund werden das bisherige Genresystem transformiert, neue Genremodelle gebildet und die Funktionen von Fernsehen und Fernsehjournalismus erweitert.
Das kommerzielle Fernsehmodell, das Anfang der 90er Jahre in unserem Land auftauchte, proklamierte das Prinzip: "Die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich ziehen und dadurch - Werbung um jeden Preis." Bespamyatnova. GN Russisches Fernseh-Infotainment: Ursprünge und Merkmale der Kommunikation in der modernen Welt: mater. Ros. wissenschaftlich-praktisch Konf. "Probleme der Massenkommunikation", 11.-12. Mai 2005. / Hrsg. Prof.. VV Tulupova. Woronesch: VSU, Fakultät für Journalistik, 2005. S.4.
Fernsehluft war erfüllt von bisher unbekannten Genres und Formen. Es gab Veränderungen in der heimischen Fernsehpraxis, die nicht so sehr mit der „Meinungsfreiheit“ zu tun hatten, sondern mit einem Fokus auf kommerziellem Profit.
Die Kultur- und Freizeitfunktion des modernen Fernsehens wird in Unterhaltungsprogrammen (Talkshows, TV-Serien, TV-Quiz etc.) verwirklicht. Interaktive Technologien spielen in solchen TV-Sendungen eine immer größere Rolle, mit deren Hilfe der Zuschauer den Spielverlauf nicht nur verfolgen, daran teilnehmen, sondern auch den Ablauf der Sendung insgesamt beeinflussen kann.
Viele TV-Quiz helfen dem Zuschauer, seinen Horizont zu erweitern, sein Wissen zu bereichern und seine Gelehrsamkeit zu steigern. Zum Beispiel TV-Spiele „Ach, Glück gehabt!“, „Wer wird Millionär?“ (ORT, NTV), "Greed" (NTV), das vor relativ kurzer Zeit (2000-2001) in unserem Fernsehen ausgestrahlt wurde.
Gleichzeitig definieren Forscher die Genrestruktur des Fernsehens derzeit recht klar. Betrachten wir die wichtigsten von ihnen.
Informationsnachricht (Video)
Im Fernsehen erscheinen in diesem Genre mündliche Kommunikation und eine Videonotiz. Im Dokumentarfilm wird eine Videonotiz oft als Wochenschau bezeichnet: Kurzaufnahmen, die die Höhepunkte eines Ereignisses in ihrer natürlichen Abfolge zeigen. Für Fernsehpraktiker gibt es in ihrem Alltag die Namen „Informationen“ (über jede Chroniknachricht, einschließlich mündlich), „Handlung“ (in der Regel über eine Videonotiz, manchmal über eine separate „Seite“ eines komplexen Szenarios Programm). Offensichtlich besteht keine besondere Notwendigkeit, mit den alltäglichen Gewohnheiten der Praktizierenden zu brechen und für die Ausrottung eines Begriffs zu kämpfen, obwohl er ungenau verwendet wird, aber so weit verbreitet ist.
Videoclips können grob in zwei Typen unterteilt werden.
Der erste ist ein Bericht über ein offizielles, traditionelles Ereignis: von einer Sitzung des höchsten gesetzgebenden Organs bis zu einer Pressekonferenz. Ein erfahrener Kameramann benötigt beim Dreh solcher Ereignisse keine Anweisungen eines Journalisten. Die Standard-Bearbeitungsliste enthält mehrere allgemeine Pläne des Saals, eine Nahaufnahme des Redners, ein Panorama des Präsidiums, mehrere Aufnahmen der Zuhörer, die die Rede der Sitzungsteilnehmer skizzieren (im ersten Fall - Abgeordnete, im zweiten - Journalisten); eine Frage vom Boden - eine Antwort vom Podium. Das ist das Bildmaterial, das in die Redaktion kommt. Die weitere Arbeit besteht darin, das Filmmaterial auf Film oder Videoband zu bearbeiten und einen Voice-Over-Text zu schreiben.
Die zweite Variante kann Szenario oder Autor genannt werden. Hier wird die Beteiligung eines Journalisten am gesamten Schaffens- und Produktionsprozess und dessen Einfluss auf die Informationsqualität greifbarer. Der Autor wählt eine bildschirmwürdige Tatsache aus, denkt im Voraus über die Art der Aufnahme und Bearbeitung nach. Ein junger Journalist (Praktikant, Volontär, Neuling im Kreativteam) muss einen Szenarioplan vorlegen, der eine Zusammenfassung (Thema, Idee, tatsächliches Handlungsmaterial), eine visuelle Lösung, normalerweise Episoden enthält Folge. Ein solches Video ist eigentlich eine Mini-Reportage.
Die thematische Grundlage des Berichts ist in der Regel ein offizielles Ereignis von erheblicher gesellschaftlicher, oft nationaler Bedeutung. Dies erklärt die Notwendigkeit einer "Protokoll"-Fixierung, einer detaillierten und langfristigen Anzeige.
Das Szenario des Berichts wird normalerweise nicht im Voraus geschrieben, aber es ist ratsam, dass der Journalist bei den Dreharbeiten anwesend ist: Dies hilft ihm beim Schreiben des Textes, der die Anzeige des Filmmaterials begleitet.
Der Bericht darf ohne journalistische Kommentierung ausgestrahlt werden. Dies geschieht in Fällen, in denen es notwendig ist, die Unparteilichkeit bei der Berichterstattung über ein Ereignis zu demonstrieren. Häufig wird ein Bericht auch als Live-Übertragung einer offiziellen Veranstaltung bezeichnet.
Rede (Monolog im Rahmen)
Jeder Aufruf einer Person an ein Massenpublikum von einem Fernsehbildschirm aus, wenn diese Person selbst das Hauptobjekt (meistens das einzige) der Show ist, ist eine Leistung im Rahmen.
Die Aufführung kann von einer Vorführung von Filmbildern, Fotografien, grafischen Materialien, Dokumenten begleitet werden; wenn die Aufführung außerhalb des Studios stattfindet, kann eine Darstellung der Umgebung, der Landschaft verwendet werden, der Hauptinhalt der Aufführung ist jedoch immer ein Monolog einer Person, die versucht, den Zuschauern nicht nur bestimmte Informationen, sondern auch ihre Haltung zu vermitteln in Richtung auf.
Im Kern jeder Öffentlichkeit, einschließlich des Fernsehens, ist die Rede natürlich eine Idee, ein Gedanke, der mit Hilfe streng ausgewählter und angemessen arrangierter Fakten, Argumente und Beweise offenbart wird. Es ist ein Beweis, denn im Prozess des öffentlichen Redens muss es immer notwendig sein, von etwas zu überzeugen, es gibt einen Überzeuger und eine Person, die überzeugt wird, es gibt einen Kampf der Ansichten, Meinungen – und der Sieg muss überzeugend genug sein. Daher sollte der Text der Rede "aktiv", offensiv sein und die Aufführung selbst nach den Gesetzen der Dramaturgie aufgebaut sein.
Interview
Ein Journalist erhält die notwendigen Informationen, indem er bei wichtigen Ereignissen anwesend ist, sich mit Dokumenten und anderen Quellen vertraut macht, aber vor allem durch die Kommunikation mit Menschen - Informationsträgern. Jeder Prozess der menschlichen Kommunikation verläuft in der Regel in Form eines Dialogs - Fragen und Antworten.
Interview (aus dem Englischen, Interview - wörtlich ein Treffen, ein Gespräch) ist ein Genre des Journalismus, bei dem es sich um ein Gespräch zwischen einem Journalisten und einer gesellschaftlich bedeutenden Person zu aktuellen Themen handelt. Dmitrijew L.A. TV-Genres. M., 1991. S. 91.
Ein Interview für einen Journalisten ist einerseits eine Möglichkeit, Informationen durch direkte Kommunikation mit einer Person zu erhalten, die diese Informationen besitzt; und andererseits ein journalistisches Genre in Form eines Gesprächs, eines Dialogs, bei dem ein Journalist auf dem Bildschirm mit einem Fragensystem dem Interviewten (der Informationsquelle) hilft, das gegebene Thema so vollständig wie möglich offenzulegen , logischerweise konsequent während der Fernsehsendung.
Wie viele erfahrene Interviewer zu Recht warnen, ist eine besondere mentale Einstellung des Interviewers erforderlich, um die tiefsten Eigenschaften der Persönlichkeit des Gesprächspartners zu erreichen. Sonst scheint alles richtig zu sein, vielleicht sogar entspannt, aber es wird nicht aufregen, nicht berühren, wird keine wechselseitigen Gefühle hervorrufen.
Das Genre Interview nimmt auf dem Fernsehbildschirm einen besonderen Platz ein. Tatsächlich gibt es keine einzige Pressemitteilung, in der Journalisten nicht kompetenten Personen Fragen stellen, sich nicht an Teilnehmer verschiedener Veranstaltungen wenden oder an der Meinung anderer zu bestimmten wichtigen Ereignissen interessiert wären. Das Interview ist ein unverzichtbarer Bestandteil vieler komplexer Fernsehformen. Weniger häufig wird es verwendet, um eine Selbstübertragung zu erstellen.
Ein Protokollinterview wird durchgeführt, um offizielle Klärungen zu Fragen der Innen- und Außenpolitik des Staates zu erhalten. Der Befragte ist demnach ein hochrangiger Beamter.
Informationsgespräch. Ziel ist es, bestimmte Informationen zu erhalten („Interview-Meinung“, „Interview-Fakt“); Die Antworten des Gesprächspartners sind keine offizielle Aussage, daher kommt der Ton des Gesprächs dem üblichen nahe, gefärbt von verschiedenen emotionalen Manifestationen, was zu einer besseren Wahrnehmung von Informationen beiträgt. In den Informations- und journalistischen Programmen enthalten.
Interview-Porträt - eine besondere Art von Fernsehinterview mit dem Ziel, die Persönlichkeit des Gesprächspartners vollständig zu enthüllen. Im Vordergrund stehen sozialpsychologische Emotionsmerkmale, die Identifikation des Wertesystems des Befragten. Fungiert oft als integraler Bestandteil des Screen Essays.
Problem Interview (oder Diskussion). Stellt die Aufgabe, verschiedene Standpunkte oder Wege zur Lösung eines gesellschaftlich bedeutsamen Problems zu identifizieren.
Ein Interviewfragebogen wird durchgeführt, um die Meinungen zu einem bestimmten Thema von verschiedenen Gesprächspartnern zu erfahren, die nicht miteinander in Kontakt kommen. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Reihe standardisierter Interviews, in denen allen Teilnehmern die gleiche Frage gestellt wird. Höchstwahrscheinlich ist es diese Art von Fernsehinterviews, die die erste unabhängige Aufgabe eines unerfahrenen Reporters werden kann. Der Interviewfragebogen wird in der Regel außerhalb des Studios durchgeführt. Bei dieser Aufgabe muss der Reporter in der Lage sein, mit Menschen in Kontakt zu treten, sie zu überzeugen und das Ziel zu erreichen.
Reportage
Der Begriff „Bericht“ stammt aus dem Französischen. Reportage und Englisch. berichten, was berichten bedeutet. Die gemeinsame Wurzel dieser Wörter ist lateinisch: reporto (übermitteln). Dmitrijew L.A. TV-Genres. M., 1991. S. 99.
Reportage ist also eine Art des Journalismus, die Presse, Radio und Fernsehen unverzüglich über jedes Ereignis informiert, an dem der Korrespondent Augenzeuge oder Teilnehmer ist. Auf den letzten Umstand sei besonders hingewiesen, denn die Nachrichtenberichterstattung ist auch das Ziel anderer Informationsgattungen. Aber in der Reportage tritt die persönliche Wahrnehmung des Ereignisses, Phänomens, die Auswahl von Fakten durch den Berichterstatter in den Vordergrund, was der Objektivität dieser Informationsgattung nicht widerspricht.
Im Kern ist die gesamte Geschichte des Journalismus die Geschichte der Entstehung und Verbesserung der Berichterstattung, die sich durch größtmögliche Nähe zum natürlichen Leben auszeichnet und in der Lage ist, die Phänomene der Wirklichkeit in ihrer natürlichen Entwicklung darzustellen.
Ein Kommentar
Kommentar (vom lateinischen commentarius - Interpretation) - eine der Formen des operativen Analysematerials, das die Bedeutung eines aktuellen gesellschaftspolitischen Ereignisses, Dokuments usw. erklärt.
Fernsehkommentare sind meistens eine Art Darbietung im Rahmen. Zunehmend kommen jedoch Voice-Over-Kommentare zum Einsatz, die durch speziell ausgewählte Videoframes illustriert werden.
Der Kommentar bezieht sich auf den analytischen Journalismus, weil der Kommentator bei einer ziemlich breiten Berichterstattung über Ereignisse, seinem Hauptziel folgend, zunächst die Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen Ereignissen hervorhebt, von denen er spricht mögliche Konsequenzen was ist los. Die Grundlage des Kommentars als Genre ist eine offene Autorenbewertung, Analyse.
Rezension
In der Liste der journalistischen Berufe im Fernsehen (sie werden in einem speziellen Kapitel besprochen) folgt nach dem Reporter der Kommentator dem Kolumnisten. Das Vorhandensein einer solchen Position ist ein objektiver Beweis dafür, dass sich dieses spezifische Genre in der Fernsehpraxis fest etabliert hat.
Review ist eines der traditionellen, stabilen Genres des analytischen Journalismus. Wir listen die Hauptmerkmale auf, die es charakterisieren. Erstens ist es streng sachlich, und die Fakten werden in Übereinstimmung mit dem Ziel eines bestimmten Autors ausgewählt und gruppiert; zweitens betrachtet der Beobachter die Tatsachen in ihrem Zusammenwirken, legt die zwischen ihnen bestehenden kausalen Zusammenhänge offen, sucht das Allgemeine im Einzelnen; drittens zeichnet sich die Rezension durch die Breite des Studiums des Materials aus, im Gegensatz zum Kommentar, in dessen Mittelpunkt eine einzelne Tatsache oder ein einzelnes Ereignis stehen kann; viertens ist das Übersichtsmaterial oft durch chronologische Rahmen begrenzt („Heute in der Welt“, „Zeit des Leidens“). Dmitrijew L.A. TV-Genres. M., 1991. S. 103.
Das Gespräch, die Pressekonferenz und die Diskussion haben dialogischen Charakter und verfolgen ihre Genealogie bis zum Interview.
Ein Gespräch ist somit ein spezifisches Fernsehgenre des analytischen Journalismus, der eine dialogische Form der Kommunikation ist. Dort. S. 106 Weit verbreitet in Programmen. Themen von öffentlichem Interesse gewidmet: politisch, wirtschaftlich, sozial, moralisch und ethisch, wissenschaftlich usw. Entwickelt sich oft zu einer Diskussion.
Diskussion
Die wachsende Verbreitung und Popularität des Diskussionsgenres ist ganz natürlich und entspricht dem modernen Lebensstil mit seiner intensiven Wahrheitssuche.
Die Diskussion (von lat. Discussionio - Forschen, Nachdenken, Diskutieren) ist ein Genre, das für den Fernsehbildschirm attraktiv ist, weil es den Prozess des lebendigen Denkens, seine Entstehung, Entwicklung und Bewegung zum Ziel vor Augen führt Publikum. Das Aufeinanderprallen verschiedener Meinungen bezieht das Fernsehpublikum in den Forschungsprozess ein, aktiviert die intellektuelle Aktivität und überwindet die Passivität, die für die Wahrnehmung vorgefertigter Wahrheiten charakteristisch ist. Daher das hohe kognitive Potenzial des Genres. Dmitrijew L.A. TV-Genres. M., 1991. S. 114.
Der Streitgegenstand muss die Anforderungen erfüllen, die oben in Bezug auf den Interviewfragebogen genannt wurden: Das Thema ist durchaus umstritten, bietet zumindest mehrere Optionen für seine mögliche Lösung an, ist dem Publikum klar, damit es sich als Schiedsrichter fühlen kann. Schließlich muss das Diskussionsthema natürlich von allgemeinem Interesse und von gesellschaftlicher Bedeutung sein.
Die dialogischen (Gesprächs-)Genres des Fernsehens haben ihre traditionelle Struktur und ihre früheren Namen für ein halbes Jahrhundert beibehalten. In den letzten Jahren haben jedoch Sendungen mit einem für uns neuen Namen – Talkshows – einen immer wichtigeren Platz in unseren Programmen eingenommen. Wörtlich aus dem Englischen übersetzt - umgangssprachliches Spektakel, umgangssprachliche Aufführung. Kusnezow G. V. Talkshows: Unbekanntes Genre? //Journalist. 1998. Nr. 11. S. 26. Von der Bühne in die Fernsehpavillons verlegt, erfreute sich die Talkshow bereits in den 60er Jahren großer Beliebtheit bei den Zuschauern: zunächst in den USA, dann in Westeuropa und schließlich auf der ganzen Welt.
Talkshows, die die wesentlichen Merkmale von Interviews, Diskussionen und Spielen vereinen, konzentrieren sich auf die Persönlichkeit des Moderators. Dies ist die persönlichste Maske. Man kann mit gutem Grund sagen: Talkshows machen Stars und Stars machen Talkshows. Eine solche gegenseitige Beeinflussung, Interaktion der Form und ihres Schöpfers wird in erster Linie durch die notwendigen persönlichen Eigenschaften erleichtert: Intelligenz, Einfallsreichtum, Charme, Humor, die Fähigkeit, interessiert zuzuhören, sich plastisch zu bewegen und so weiter. Bedeutsam sind auch äußere Umstände: ein bestimmter Ort und eine streng eingehaltene Zyklizität, d.h. regelmäßige Wiederholung in der Sendung, die in den Köpfen der Massenzuschauer einen Zustand „ungeduldiger Erwartung eines Treffens“ wecken soll.
Die Talkshow von Vladimir Pozner oder Yulia Menshova auf der einen Seite, Artur Krupenin oder Elena Khanga auf der anderen Seite – zeugt von der außerordentlichen thematischen und funktionalen Breite Genre-Vielfalt. Aber seine intensive Verbreitung auf fast allen TV-Kanälen ist ein Beweis für Weltoffenheit und eine der Folgen der Kommerzialisierung unserer Medien, des Ringens um das Massenpublikum (als Werbekonsument) um jeden Preis.
Die unverzichtbaren „Bestandteile“ der Talkshow sind neben dem Moderator die Gäste („Helden“) – Menschen, die durch etwas berühmt geworden sind oder einfach durch ihr Tun, Denken, ihren Lebensstil interessant sind. Die Anwesenheit von mehreren Dutzend „einfachen Zuschauern“ im Studio ist obligatorisch, auch die Anwesenheit kompetenter Experten ist möglich. Das Publikum ist nicht immer in das Gespräch involviert, manchmal beschränkt sich seine Teilnahme auf Applaus, Gelächter, Überraschungsausrufe - dies schafft eine besondere Öffentlichkeitsatmosphäre und gibt den Zuschauern eine "emotionale Aufforderung".
Manchmal bezieht sich der Begriff "Talkshow" auf jede "Gesprächs"-Übertragung, zum Beispiel ein Gespräch vorbei runder Tisch oder sogar ein einfaches Interview im Studio, wenn es von einem ziemlich populären, freigeistigen Journalisten geführt wird - dem "Star" der Leinwand oder des Radios.
Pressekonferenz
Eine Pressekonferenz ist eine Art Interview mit einer großen Anzahl von Interviewern, die Fragen an eine oder mehrere Personen stellen, die sich in einem bestimmten Bereich auskennen.
Jede Pressekonferenz kann gleichzeitig zu einer Fernsehsendung werden - sofern ihr Thema von allgemeinem Interesse ist. Es ist auch möglich, dass Fernsehmitarbeiter selbst zum Organisator einer Pressekonferenz als einer Art Fernsehgattung des analytischen Journalismus werden. In diesem Fall haben die Organisatoren des Programms, nachdem sie einen herausragenden Politiker, eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, einen Wissenschaftler, einen Schriftsteller oder einen Künstler ins Studio eingeladen haben, sich nicht auf Interviewer aus dem Fernsehen beschränkt, sondern bieten auch die Möglichkeit, Vertretern bekannter Zeitschriften Fragen zu stellen , Journalisten, deren scharfe Materialien zum relevanten Thema an Popularität gewonnen haben. So eine Fernsehpressekonferenz wird manchmal zu einer scharfen Diskussion, wird für das Fernsehpublikum hochinteressant, fesselt das Publikum mit der Dramaturgie der Themenentwicklung, der kollektiven Wahrheitssuche. Eine Fernsehpressekonferenz, die wie jede Studioübertragung einen Director's Cut erfordert, wird in der Regel ungekürzt oder live übertragen.
Korrespondenz ("Übermittlung")
Wie bei anderen Genres des analytischen Journalismus gelangte die Korrespondenz von Zeitungen und Radiosendern zum Fernsehen. Aber der Begriff hat sich im Fernsehen nicht durchgesetzt. Anstelle von „Korrespondenz“ ist es üblich, einfach zu sagen: „Übertragung“. Dies ist eine analytische Gattung, die das eine oder andere aktuelle Problem zu einem bestimmten Material in einem eher begrenzten Umfang entwickelt. Die Themen der Korrespondenz sind nahezu grenzenlos: Landwirtschaft, Kunst, Wirtschaft, Erfindungen, internationale Veranstaltungen usw.
Im Fernsehjournalismus, der einen stabilen Wunsch hat, die Botschaft zu personifizieren, hat sich das Genre der Korrespondenz in Sendungen in Form öffentlicher Reflexionen verbreitet, Fernsehuntersuchungen eines akuten Problems durch einen bestimmten, in der Regel Journalisten, der bereits eine gemacht hat Namen für sich. Im Wesentlichen ist die Fernsehkorrespondenz das Bildschirmäquivalent der Zeitungs- und Zeitschriftenkorrespondenz oder eines problematischen Artikels.
satirische Genres
Eine besondere Stellung im Bildschirmjournalismus nimmt der satirische Teil des Programms ein. Und obwohl die Bildschirmsatire nicht ohne Weiteres konkrete Formen ihrer Existenz findet, obwohl sie in den Programmen der Fernsehstudios noch episodisch vorkommt, steht die objektive gesellschaftliche Bedeutung der Satire für das Fernsehen als eine Art Methode der Wirklichkeitsspiegelung außer Zweifel. Dmitrijew L.A. TV-Genres. M., 1991. S. 128.
Die Besonderheit satirischer Genres in einer Fernsehsendung erklärt sich aus der Tatsache, dass die Satire die schwierigste und wichtigste Funktion eines sozialen „Reinigers“ erfüllen muss, indem sie Laster aufdeckt. Der dokumentarische Charakter des Fernsehens erhöht die Wirksamkeit satirischer Fernsehsendungen erheblich und erfordert gleichzeitig eine enorme Verantwortung des Journalisten, seine äußerste Ehrlichkeit sowohl gegenüber denen, die er kritisiert, als auch gegenüber dem Publikum. Dies macht den Prozess der Erstellung von Botschaften in satirischen Genres äußerst mühsam und setzt aus kreativer Sicht natürliches Talent, großes Können, scharfe Wahrnehmung und tiefes Verständnis voraus.
Fast alle Fernsehgenres, die wir in ihrer reinen Form betrachtet haben, sind äußerst selten. Häufiger dienen sie als eine Art Baustein, Komponenten zur Schaffung komplexerer Fernsehstrukturen, die Fernsehpraktiker oft Programme, Programme und seit Ende der 80er Jahre Videokanäle nennen. .
Anscheinend können wir über ganz spezifische Merkmale des Videokanals sprechen: Es ist ein sehr langes „zusammengesetztes“ Fernsehprogramm, das manchmal völlig unabhängige Programme (Bestandteile) enthält, aber dennoch eine leicht erkennbare Einheit aufweist - entweder territorial oder thematisch. , und dazu gibt es einen oder mehrere beliebte Moderatoren, die als eine Art Entertainer heterogene Elemente zu einem Ganzen verbinden.
Schließlich sollte man eine Vielzahl von Programmen nennen, die Shows genannt werden (der Prototyp im sowjetischen Fernsehen ist das Programm „On the Light“). Heute sind dies zahlreiche, meist musikalische und natürlich Unterhaltungsprogramme. Das Erstellen eines Szenarios für ein solches Programm erfordert eine außergewöhnliche Erfindungsgabe und tadellose Kenntnisse der technischen Möglichkeiten des Fernsehens.
Dazu gehören auch zahlreiche Fernsehspiele, deren Genre (lange vor dem Fernsehen) von M. Koltsov mit dem treffenden Wort „Quiz“ definiert wurde. KVN und das Denkspiel „Was? Wo? Wann?“, und ein schlichtes „Love at First Sight“ und die Sendung „Lucky Chance“.
Nachdem ein unerfahrener Journalist die Komponenten solcher Programme in der Praxis gemeistert hat - Fernsehgenres in ihrer relativ reinen Form, kann er es erfolgreicher wagen, große Formen zu erstellen, von denen die schwierigste ein Film ist.
So hat die Entwicklung des heimischen Fernsehens Aspekte seiner Existenz wie Eigentums- und Organisationsformen, Verwaltungsmechanismen, Sende- und Signalübertragungsmethoden, Programmprinzipien, Methoden und kreative Herangehensweisen an die Produktion beeinflusst, was unweigerlich zu Änderungen in Form, Themen und Probleme von Programmen. , und nahm auch erhebliche Anpassungen an der Entwicklung der Funktionen der Sendung selbst vor.
Die Arbeit wurde in der Abteilung für Fernsehen und Rundfunk der Fakultät für Journalistik der Moskauer durchgeführt staatliche Universität ihnen. M. W. Lomonossow
Wissenschaftlicher Berater: Kandidat Philologische Wissenschaften, Associate Professor Kachkaeva Anna Grigorievna
Offizielle Gegner: Doktor der Philologie, Professor Desyaev Sergey Nikolaevich
Kandidatin der Philologischen Wissenschaften, außerordentliche Professorin Volkova Irina Ivanovna
Federführende Organisation: Institute for Advanced Studies of Television and Radio Broadcasting Workers
Die Dissertation ist in der Fundamentalbibliothek der Staatlichen Universität Moskau unter der Adresse: Moskau, 119192, Lomonosovsky Prospekt, 27, zu finden.
Wissenschaftlicher Sekretär des Dissertationsrates: Kandidat der philologischen Wissenschaften, außerordentlicher Professor V. V. Slavkin
Moskau, 2008
I. Allgemeine Merkmale des Werkes.
Die Relevanz der Arbeit. Unterhaltungsprogramme in ihrer modernen Form erschienen im russischen Fernsehen erst in den letzten 10-15 Jahren mit der Entstehung eines neuen wirtschaftlichen und politischen Systems, das die Entstehung des heimischen Fernsehens beeinflusste. Trotz des beeindruckenden Umfangs von Unterhaltungsfernsehprodukten im Programmplan gibt es jedoch noch immer keine vollständige Klassifizierung solcher Programme mit Ausnahme von wissenschaftliche Arbeiten, die lediglich auf die Existenz verschiedener Arten von Unterhaltungsprogrammen hinweisen oder ihre einzelnen Typen beschreiben oder bereits überholte Vergleichsklassifikationen anbieten. Darüber hinaus hat keiner der Theoretiker des Journalismus jemals eine genaue Definition des Begriffs "Unterhaltungsfernsehprogramm" gegeben. Erschwerend kommt hinzu, dass nur wenige Autoren Unterhaltungssendungen umfassend bewerten und sich dabei nur auf moralische und ethische Mängel und dürftige semantische Inhalte konzentrieren; Dabei wird übersehen, dass Fernsehunterhaltung ein integraler Bestandteil des Sendenetzes eines jeden Kanals ist, dessen sozialer Wert bei näherer Betrachtung unbestreitbar wird.
Der Grad der wissenschaftlichen Entwicklung des Themas. Angesichts der Tatsache, dass es in der Theorie des Fernsehjournalismus praktisch keine vollwertigen wissenschaftlichen Arbeiten gibt, die sich ausschließlich Unterhaltungsprogrammen widmen, mussten wir uns beim Schreiben einer Dissertation auf Arbeiten stützen, die nur bestimmte Aspekte des für uns interessierenden Problems untersuchen . So widmen sich beispielsweise das Studium des Unterhaltungsfernsehens im Allgemeinen und das Problem der Klassifizierung von Unterhaltungsprogrammen im Besonderen den Büchern von A. A. Novikova, E. V. Pobereznikova, N. V. Vakurova sowie „Einheitliche Anforderungen (Klassifikator) für Systeme für Feststellung und Entschlüsselung der Tatsache des Ausstrahlens von TV-Produkten“, angeboten von der nicht-kommerziellen Partnerschaft „Mediacommittee“1. Perspektiven und Wege der weiteren Entwicklung des russischen Unterhaltungsfernsehens werden in den Büchern von N. V. Berger, N. B. Kirillova, in den von D. B. Dondurei herausgegebenen Sammlungen „Television: Directoring Reality“ und „Teleradio Air: History and Modernity“ von A. G. Kachkaeva2. Die moralische und ethische Komponente des Unterhaltungsfernsehens wird in den Arbeiten von S. A. Muratov, R. A. Boretsky, A. S. Vartanov, V. A. Sarukhanov3 analysiert. Ein Ausflug in die Geschichte der Entwicklung des Unterhaltungsfernsehens wurde möglich dank der Werke von S. A. Muratov, G. V. Kuznetsov, E. G. Bagirov, A. S. Vartanov, R. I. Galushko sowie der Sammlungen „Fernsehen gestern, heute, morgen "und" Fernsehbühne "4. Der sozialpsychologische Aspekt der Fernsehunterhaltung wird in den Arbeiten von N. Luman, E. A. Bondarenko, I. N. Gaidareva, R. Harris, V. P. Terin, E. E. Pronina, G G. Pocheptsova, M. M. Nazarova und anderen untersucht5 Philosophische Grundlage Das untersuchte Problem waren die Arbeiten von E. Toffler, M. McLuhan, E. Bern, J. Dumasedier, M. Castells, J. Huizing6. Darüber hinaus untersuchten wir eine Reihe von Nachrichten- und Themenseiten (offizielle Seiten von Fernsehsendern, Fernsehgesellschaften, Internetquellen mit historischen und statistischen Informationen)7.
Die empirische Grundlage der Studie waren die Unterhaltungsfernsehprogramme der russischen On-Air-Fernsehsender im historischen Teil der Arbeit - die Unterhaltungsfernsehprogramme des sowjetischen Fernsehens.
Dissertationsmethodik. Die Forschungsmethodik basiert auf den Prinzipien des Historismus, der Struktur-Funktionsanalyse und der Konsistenz. Zu den Forschungsmethoden gehören sachliche und historische Analyse, Funktionsanalyse, vergleichende und typologische Analyse russischer Unterhaltungsfernsehprogramme für 2005-2008. Darüber hinaus basieren die in diesem Beitrag vorgestellte Genre-Klassifizierung von Unterhaltungsfernsehprogrammen und die Analyse der moralischen und ethischen Aspekte des Unterhaltungsfernsehens auf den Beobachtungen des Autors zur Entwicklung des Unterhaltungsfernsehens von 2005 bis 2008.
Wissenschaftliche Gültigkeit diese Studie wird durch den Einsatz geeigneter wissenschaftlicher Methodik eine detaillierte theoretische Basis, die Nutzung gewährleistet eine Vielzahl Methoden, umfangreiches empirisches Material.
Gegenstand der Dissertationsforschung ist das moderne russische Unterhaltungsfernsehen, es ist jedoch unmöglich, den gesamten Prozess der Entstehung des heimischen Unterhaltungsfernsehens ab 1957 von dem Moment an zu verfolgen, als das erste Unterhaltungsprogramm „Abend der fröhlichen Fragen“ stattfand Sendung in der UdSSR. Fast gleichzeitig mit den sowjetischen erschienen die ersten Unterhaltungsprojekte in den Vereinigten Staaten und Westeuropa. Ihre Entwicklungspfade waren jedoch diametral entgegengesetzt: Während das Unterhaltungsfernsehen im Westen rasant voranschreitet und Mitte der 1990er Jahre seinen Höhepunkt erreicht, nimmt das Unterhaltungsfernsehen in der UdSSR aus verschiedenen Gründen erst ab etwa 2000 sein heutiges Aussehen an Diesmal aus mehreren Gründen. Eine wirklich systematische Bildung des heimischen Unterhaltungsfernsehens beginnt erst in den späten 90er Jahren des 20. Jahrhunderts - dem Beginn des 21. Jahrhunderts.
Gegenstand dieser Studie ist die Genrestruktur des modernen russischen Unterhaltungsfernsehens.
Eine systematische Lösung der gestellten Aufgaben hilft, das Ziel der Studie zu erreichen:
1. Definition des Begriffs „Unterhaltungsprogramm“;
2. Klassifikation einzelner Bereiche des Unterhaltungsfernsehens;
3. Analyse der Persönlichkeit des Moderators als Symbol für jeden Programmtyp;
4. Analyse des moralischen und ethischen Aspekts des Einflusses der Fernsehunterhaltung auf die Köpfe der Zuschauer, um die angemessenste Einstellung zur Realität zu bilden;
5. Identifizierung des Vorhandenseins einer Unterhaltungskomponente in Informations- und Analysefernsehsendungen.
Ziel der Dissertationsarbeit ist es, die vorgeschlagene Genreeinteilung von Unterhaltungsprogrammen zu konkretisieren und Entwicklungsmuster des Unterhaltungsfernsehens aufzuzeigen.
Die wissenschaftliche Neuheit der Arbeit liegt darin, dass der Autor erstmals eine systematische Untersuchung des modernen russischen Unterhaltungsfernsehens durchführt. Im Zuge der Studie wird der Begriff „Unterhaltungs-TV-Programm“ definiert und eine systematisch untersuchte und gruppierte Systematik von Unterhaltungssendungen vorgeschlagen, die es ermöglicht, Unterhaltungsfernsehen als komplexes System mit allen Gliedern darzustellen hat seine eigenen Merkmale, Funktionen, Fähigkeiten und Zielgruppen.
Die wichtigsten Bestimmungen der zur Verteidigung eingereichten Dissertation:
Ein Unterhaltungsfernsehprogramm ist ein Fernsehprogramm, das eine Form und Art der Freizeitgestaltung darstellt und auf die emotionale Reaktion des Publikums in Verbindung mit Vergnügen, Genuss, emotionalem Komfort und Entspannung ausgerichtet ist;
Unterhaltungsfernsehen setzt sich aus Programmen unterschiedlicher Senderichtungen zusammen, die Zeichen von Spannung, Humor, Spiel und Eskapismus vereinen. Unterhaltungsprogramme können in vier Typen unterteilt werden: Reality-Shows, Talkshows, Quizshows und Shows. Eine solche Unterteilung ist notwendig, um die Bedeutung jedes dieser Typen am besten zu verstehen;
Unterhaltungsfernsehen ist zusammen mit Informations- und Analysefernsehen der wichtigste Faktor soziale Orientierung des Einzelnen, Entwicklung seiner ethischen Grundsätze und Verhaltensmuster in der Gesellschaft;
Die Unterhaltungskomponente wird zunehmend zu einem integralen Bestandteil der Informations- und Analysefernsehsendung, wodurch die Bewegung in Richtung Unterhaltung als einer der Haupttrends in der Entwicklung des modernen Fernsehens gilt.
Der theoretische Wert der Arbeit liegt in der Billigung des von uns vorgeschlagenen Begriffs „Unterhaltungsprogramm“ sowie in der Billigung einer neuen Genre-Klassifizierung von Unterhaltungsprogrammen.
Der praktische Wert der Arbeit liegt darin, dass die gewonnenen Erkenntnisse bei der Programmierung von Sendern und der Erstellung individueller Programme sowie im Rahmen des Bildungsprozesses an den Fakultäten für Journalistik beim Lesen von Vorlesungen, Spezialkursen, der Durchführung von Seminaren verwendet werden können und praktische Kurse an Universitäten, die sich mit der Ausbildung und Umschulung von Fernsehjournalisten befassen. Diese Studien könnten für Soziologen, die sich mit modernem Unterhaltungsfernsehen befassen, von Interesse sein.
Darüber hinaus hängt der Wert der Arbeit mit der bevorstehenden Integration des russischen Fernsehens in das paneuropäische Fernsehübertragungssystem zusammen, was in erster Linie die mögliche Vereinheitlichung der Arten von Fernsehprogrammen impliziert, nach denen die EU-Mitgliedstaaten dazu in der Lage sein werden Standardisierung aller Programme durch die Entwicklung gemeinsamer Fernsehgenres. Zweck einer solchen Vereinheitlichung soll „Rechtssicherheit gegen unlauteren Wettbewerb sowie größtmöglicher Schutz öffentlicher Interessen“8 sein. Es liegt auf der Hand, dass die Entwicklung eines einheitlichen Konzepts zur Straffung solcher Programme dem russischen Fernsehen helfen wird, einerseits einige Verwaltungs-, Marketing- und Forschungsaufgaben zu lösen und sich andererseits viel schneller in die Pfanne zu integrieren -Europäisches System von Rundfunkanweisungen.
Approbation der Arbeit und Veröffentlichung. Die Materialien der Dissertationsarbeit wurden auf der VIII. Internationalen Konferenz von Studenten, Postgraduierten und jungen Wissenschaftlern "Lomonosov 2006" (Moskau) vorgestellt. Zum Thema der Dissertation veröffentlichte der Autor einen Artikel in der Zeitschrift „Bulletin of Moscow University. Reihe 10. Journalismus“ sowie ein Artikel in der Online-Publikation Mediascope.
Die Einleitung begründet die Bedeutung und Relevanz des Studiums, legt den Grad des Studiums offen, formuliert den Zweck, charakterisiert Gegenstand und Gegenstand des Studiums, bestimmt die wissenschaftliche Neuartigkeit und den praktischen Wert der Arbeitsergebnisse.
Das erste Kapitel der Dissertation „Modernes russisches Unterhaltungsfernsehen“, das zwei Absätze umfasst, hebt das Problem der Definition des Begriffs Fernsehunterhaltung hervor, wonach die Geschichte des Unterhaltungsfernsehens in der UdSSR und Russland beschrieben und eine Klassifizierung von Unterhaltungsprogrammen vorgenommen wird gegeben.
Der erste Abschnitt „Unterhaltungsfernsehen – Definition, Geschichte, Typologie“ gibt einen kurzen kulturellen Überblick über den Begriff „Unterhaltung“, definiert die Zeichen und Grenzen der Fernsehunterhaltung und gibt einen kurzen Exkurs in die Entwicklungsgeschichte des Unterhaltungsfernsehens die UdSSR und Russland. Entertainment ist zunächst eine emotionale Bewertung der Realität, deren Inhalt die Absage an gesellschaftspolitische und ideologische Aspekte ist. Das Hauptmerkmal von Unterhaltungsprogrammen ist ihre Konzentration auf die Erfüllung einer bestimmten Anzahl spezifischer Funktionen, in deren Zusammenhang wir Unterhaltungsprogramme in einer separaten Gruppe herausgreifen. Eine Sendung kann als unterhaltsam bezeichnet werden, wenn sie mindestens einige der folgenden Zuschauerbedürfnisse erfüllt:
1. Freude bekommen, positive Emotionen;
2. Stressabbau (Erholung und Entspannung), Angstabbau;
3. Realitätsflucht (Eskapismus);
5. emotionales Verständnis des Comics (Humor).
Im Analyseprozess wird deutlich, wie komplex und mehrdeutig uns die Definition des Begriffs „Unterhaltungsprogramm“ erscheint, und daher wird in der Arbeit folgende Schlussfolgerung gezogen: Das Programm kann nicht als unterhaltsam bezeichnet werden, basierend auf nur einem der oben Zeichen - sonst werden wir nichts zwischen ihnen allgemein finden. Daher ist es nur unter Berücksichtigung aller Zeichen im Komplex möglich, den für uns interessierenden Begriff zu definieren. Unterhaltungsprogramme sind also Fernsehprogramme, die eine Form und Art der Freizeitgestaltung darstellen, die Zeichen von Aufregung, Humor, Spielen und Eskapismus kombinieren und auf die emotionale Reaktion des Publikums ausgerichtet sind, die mit Vergnügen, Genuss, emotionalem Komfort und Entspannung verbunden ist.
Inländisches Unterhaltungsfernsehen hat eine ziemlich lange Geschichte. In seiner Sowjetzeit sind drei Phasen klar zu unterscheiden: a) 1957 - 1970. – Entstehung und Entstehung des Unterhaltungsfernsehens; b) 1970 - die erste Hälfte der 80er Jahre - die Zeit der strengen Parteikontrolle im Fernsehen, die die qualitative Entwicklung des Unterhaltungsfernsehens unterbrach; c) Die zweite Hälfte der 80er Jahre ist eine Übergangszeit, der Beginn der Gründung des russischen Unterhaltungsfernsehens. Der russische Unterhaltungsfernsehsektor nimmt seine heutige Form erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts an. mit dem Aufkommen des Reality-Show-Genres sowie der Allgegenwart von Quiz, Talkshows und humorvollen Sendungen.
Der zweite Abschnitt „Genre-Klassifizierung von Unterhaltungsprogrammen“ widmet sich vollständig unserer vorgeschlagenen Klassifizierung moderner russischer Unterhaltungsprogramme. Im russischen Fernsehen Reality-Show erschien erstmals 2001 mit der Ausstrahlung der ersten Ausgabe der Sendung „Behind the Glass“ (TV-6). Ihr Hauptmerkmal ist die Echtzeitbeobachtung des Lebens der Helden des Programms, ein Appell an die Realität in all ihren Erscheinungsformen, beginnend mit den Teilnehmern und endend mit der Kulisse. Trotz der allgemeinen Grundsätze lassen sich alle Reality-Shows in vier Gruppen einteilen, je nachdem, worauf die Handlungsentwicklung im Programm basiert (neben der Tatsache, dass unterschiedliche psycho-emotionale und Wertegrundlagen in der Gruppeneinteilung liegen). . Die Programme der ersten Gruppe („The Last Hero“ (Channel One), „Dom-2“ (TNT), „Island of Temptation“ (REN - TV), „Behind the Glass“ (TV-6)) nutzen, Zunächst einmal sind menschliche Instinkte und Emotionen Programme, die auf dem Prinzip "Beziehungen - Konkurrenz - Exil" aufgebaut sind. Das Ziel ist nicht so sehr, einen Teilnehmer für einen bestimmten Wettbewerb oder ein Projekt im Allgemeinen zu gewinnen, sondern seine „Überlebensfähigkeit“ zu testen, die Fähigkeit, während des gesamten Übertragungszyklus Beziehungen zu anderen Charakteren aufzubauen. Die in der zweiten Gruppe zusammengefassten Reality-Shows sind Programme, die auf der Selbstverwirklichung der Teilnehmer basieren - „Hunger“ (TNT), „Star Factory“ (Channel One), „Candidate“ (TNT). Die äußeren Utensilien des Projekts sind die gleichen wie in der Realität der ersten Gruppe: Der Unterschied besteht darin, dass in den Programmen der zweiten Gruppe die Wahrscheinlichkeit, den Helden zu gewinnen oder zu verlieren, nicht nur und weniger von seinem sozialen Instinkt abhängt, aber auf seine Fähigkeiten. Beziehungen, obwohl sie ein wichtiger Teil des Projekts sind, treten in den Hintergrund. Die letzten beiden Gruppen sind Programme, die an der Schnittstelle von Realität und Shows stehen, Programme, die man nicht im vollen Sinne des Wortes als Reality-Shows bezeichnen kann, das ist eine Art Reality-Fernsehen, bei dem die Betonung nicht so sehr auf der Realität liegt was passiert, wie auf der Unterhaltungskomponente von Programmen. Die dritte Gruppe sind beispielsweise Projekte, deren Charaktere nicht zusammenleben und nicht von der Gesellschaft isoliert sind. Die Essenz des Transfers liegt nicht in der Entwicklung von Beziehungen zwischen ihnen, sondern in der Identifizierung des absoluten Gewinners in ihrem Bereich, der entweder eine Einzelperson („Battles of Psychics“ (TNT)) oder ein Team („The Strongest Man “, „Abfangen“ (NTV )). Die letzte, vierte Gruppe von Realitätsshows, äußerlich die einfachsten und unkompliziertesten - Chroniken, wo die Kamera einfach das Geschehen festhält, je nach Intention des Autors. Es gibt keine Teilnehmer, die miteinander konkurrieren, und die zeitlichen und territorialen Grenzen werden nur von der Hauptfigur bestimmt, manchmal der einzigen, die in einigen Fällen auch der Anführer ist. Die Chroniken sind in drei Typen unterteilt: a) Programme, in denen die Kamera dem Star des Showbusiness folgt und alle Momente ihres Lebens aufzeichnet („Full Fashion“ (Muz-TV), „Blonde in Chocolate“ (Muz-TV) , „Startseite“ (MTV)); b) Programme, in denen die Kamera alle Momente des Lebens eines Stars oder eines Journalisten festhält, der sich für eine bestimmte Zeit in einem für sie ungewöhnlichen Beruf versucht („Ein Tag“ mit Kirill Nabutov“ (NTV), „Tested on yourself“ (REN – TV), „Stars wechseln ihren Beruf“ (TNT), „Stars on Ice“ (Channel One), „Circus with Stars“ (Channel One), „King of the Ring“ (Channel One)); c) Programme, die versteckte Kameraaufnahmen oder Heimvideos verwenden („Sam selbst ein Regisseur“ („Russland“), „Joke“ (Channel One), „Naked and Funny“ (REN - TV), „Figli-Migli“ (TNT) ).
Reality-Shows tragen, wie jede andere Senderichtung, eine bestimmte Bedeutung, während sie eine ausgesprochen utilitaristische Bedeutung haben. Erstens zeigt die Realität einer Person Wege zur Lösung bestimmter Lebenssituationen (in der Regel Konflikte), und zweitens können laut beispielsweise D. B. Dondurei Realitätsshows zu einem einzigartigen Werkzeug werden, mit dem Menschen gelehrt werden, mehr zu sein tolerant sein, soziale Phobien loswerden9, Beziehungen in der Gesellschaft aufbauen, unabhängig von ihrer Größe.
Bedeutendes Jahr für Talkshow 1996 war das Jahr, in dem der NTV-Sender das erste wirklich unterhaltsame Projekt „About This“ startete. Im selben Jahr 1996 wurde die erste Ausgabe von V. Komissarovs Programm „Meine Familie“ auf ORT veröffentlicht, und 1998 erschien Yu. Menshovas Talkshow „Ich selbst“ auf NTV. Von diesem Moment an beginnt die fortschreitende Entwicklung dieser Richtung im russischen Fernsehen. Eine Talkshow zeigt einem Menschen, der mit einem Problem konfrontiert ist, dass er nicht allein ist, dass es genug Menschen mit identischen Problemen gibt, aber das wahre Wesen solcher Sendungen liegt nicht in einer leidenschaftslosen Reflexion der umgebenden Realität und nicht in einem Pessimismus Feststellung von Tatsachen. Der Wert von Talkshows besteht darin, dass solche Programme verschiedene Schichten und Zellen der Gesellschaft zu einem einzigen Ganzen konsolidieren, Ähnlichkeiten in Lebenspositionen finden, moralische Werte geltend machen, die für alle akzeptabel sind, und dazu beitragen, eine universelle Lösung für gemeinsame Probleme zu finden. Alle Teilnehmer der Talkshow – vom Zuschauer bis zum Experten – versuchen, für jeden Einzelfall eine gemeinsame Situation zu simulieren und projizieren sie nicht nur auf einen bestimmten Teilnehmer, der vor uns sitzt, sondern auch auf jeden Zuschauer, der direkt mit diesem Problem zu tun hat .
Zur Klassifizierung solcher Programme ist anzumerken, dass die Unterhaltungs-Talkshow im russischen Fernsehen im Sinne der Spezies eine eher vage Formation ist. Bei Vorhandensein von Genremerkmalen, die allen Programmen gemeinsam sind, gibt es eine Reihe von sekundären Merkmalen, die es nicht erlauben, Talkshows in Übereinstimmung mit nur einem Kriterium in klare Gruppen zu unterteilen, so dass es mindestens zwei Kriterien geben wird. Die erste – zielgerichtete – beinhaltet die Einteilung von Talkshows in Gruppen entsprechend dem Publikum, für das sie bestimmt sind. Es lassen sich drei Hauptgruppen unterscheiden. Gruppe eins - "Frauen"-Talkshows. Das Programm diskutiert jene Themen, die nur für Frauen von Interesse sind oder von Interesse sein könnten (persönliches Leben, Mode, Schönheit, Gesundheit, Karriere), das Problem wird normalerweise durch das Prisma der weiblichen Vision der Welt, der Helden der Welt, betrachtet Geschichte sind Frauen, die Gastgeber sind Frauen-Gastgeber: „Ich selbst“ (NTV), „Lolita“. Ohne Komplexe “(Kanal Eins), “Was eine Frau will” (“Russland”), “Stadt der Frauen” (Kanal Eins), “Mädchentränen” (STS). Die zweite Gruppe sind "Familien"-Talkshows. Anders als rein „weiblich“ sind sie bereits familienorientiert, es werden für beide Geschlechter gleiche Probleme besprochen, Männer und Frauen sind gleichermaßen beteiligt, die Programme sehen durch eine größere Vielfalt an Themen und Studienmöglichkeiten etwas interessanter aus das Problem aus verschiedenen Blickwinkeln. Dies sind Big Wash (Channel One), My Family (Russland), Family Passions (REN - TV), Okna (TNT), Domino Principle (NTV). Die dritte Gruppe sind hochspezialisierte, meist musikalische Talkshows wie Black and White (STS) oder Analysis Group (Muz-TV). Themen - Musik, Showbusiness, moderne Subkulturen. Das ethische Kriterium impliziert eine Einteilung in zwei Gruppen entsprechend dem moralisch-ethischen Inhalt und Design des Programms. Die erste Gruppe sind Programme, die sich auf Skandale, auf Konflikte, oft auf Kämpfe zwischen Teilnehmern konzentrieren. Die Essenz des Programms liegt in der Regel nicht in der Suche nach einer Lösung, sondern in der Diskussion des Problems selbst: „Große Wäsche“, „Windows“, „Lass sie reden“. Die zweite Gruppe sind Programme, die versuchen, „gelbe“ Themen zu vermeiden, offene Konflikte im Studio. Bei aller Unterhaltung helfen sie den Teilnehmern, einen Ausweg aus der Situation zu finden, Probleme zu lösen, zu geben die richtige Beratung. Dies sind das "Domino-Prinzip", "Fünf Abende" (Kanal Eins), "Privatleben", "Familienleidenschaften". Massenproduktion Spielshows beginnt erst 1989, als „Lucky Chance“ und „Brain Ring. Seitdem sind Programme dieser Art ein fester Bestandteil des Rundfunknetzes geworden. Da der Host die zentrale Figur von TV-Spielen ist, werden solche Sendungen ganz klar in drei Gruppen eingeteilt, je nachdem, wer während des Spiels der Antagonist des Hosts ist. Die erste Gruppe sind Quizze, bei denen der Moderator jedes Mal mit neuen, unbekannten Spielern konfrontiert wird („Wer wird Millionär“ (Channel One), „Natural Exchange“ (Muz-TV), „Field of Miracles“ (Channel One ), „Erraten Sie die Melodie“ (Channel One), „One Hundred to One“ („Russland“), „Lucky Chance“ (ORT). Ein besiegter Spieler oder ein besiegtes Team in Quiz des ersten Typs kehrt nicht mehr zum Programm zurück. Die zweite Gruppe sind Programme, bei denen mit dem Moderator eine bestimmte Anzahl der gleichen Gelehrten spielt. Spiele finden in der Regel während eines bestimmten Zyklus statt, der Verlierer kann im nächsten Zyklus zum Programm zurückkehren. Genau wie im ersten Spieler können sich Teams anschließen („What? Where? When?“ (Channel One), „Brain Ring“ (ORT)) oder für sich selbst kämpfen („Own Game“, (NTV)). Die dritte Gruppe ist die Konfrontation zwischen dem Moderator und dem Publikum (Zuschauer). Dies sind entweder SMS-Quiz („Catch your luck“ (MTV), „Money on call“ (REN - TV), „Money on the wire“ (TNT)) oder Sendungen, d vertreten das ist ein langer Wettbewerb mit ziemlich einfachen Regeln („Gold Rush“ (ORT), „Next“ (Muz-TV, MTV)). Dem Teilnehmer wird weniger Gelehrsamkeit als Reaktionsschnelligkeit abverlangt. Fernsehspiele sind aus vielen Gründen beliebte Programme. Der erste Grund kann als „Nationalität“ bezeichnet werden, Zugänglichkeit für alle, der zweite hängt mit der Fähigkeit einer Person zusammen, ihr Wissen objektiv zu bewerten. Der dritte Grund ist der Wunsch jeder Person, sich ständig zu verbessern, der vierte, kaufmännische, basiert auf dem natürlichen Wunsch jeder Person, zu gewinnen, der fünfte ist mit dem Effekt der Komplizenschaft verbunden und schließlich der letzte Grund für die Attraktivität von TV-Spielen kann man das Phänomen des Spiels selbst nennen, mit seiner Unvorhersehbarkeit, Überraschungseffekt und Wendungen Handlung, immer sportlicher Natur.
Einführung
Kapitel 1. Die Geschichte der Entstehung und Entwicklung des Unterhaltungsfernsehens in unserem Land
1.2 Unterhaltungsfernsehen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Entstehung der Russischen Föderation
Kapitel 2. Der aktuelle Stand der Unterhaltungssendungen im russischen Fernsehen. Genresystem und Entwicklungstrends
2.1. Der aktuelle Stand der Unterhaltungssendungen im russischen Fernsehen.
2.2. Genre TV-Unterhaltungssystem
Kapitel 3
3.1 Unterhaltungskomponente von Massen- und Nischenfernsehkanälen
3.2 Vergleichende Analyse von Channel One und Peretz TV Channel
Abschluss
Liste der verwendeten Quellen
KAPITEL 1. Die Geschichte der Entstehung und Entwicklung des Unterhaltungsfernsehens in unserem Land.
1.1. Unterhaltungsfernsehen in der Sowjetzeit der russischen Geschichte
„Fernsehunterhaltung ist ein komplexer Prozess, dessen gesellschaftlicher Wert bei näherer Betrachtung unbestreitbar ist.“ Unterhaltungsprogramme sind heute ein fester Bestandteil des Sendenetzes fast aller Fernsehsender, und ihr Fehlen ist der Grund für das Auftreten eines gewissen Informationsvakuums für das Publikum.
Das Hauptmerkmal von Unterhaltungsprogrammen ist ihre Konzentration auf eine bestimmte Anzahl spezifischer Funktionen, deren Leistung die Zuordnung von Unterhaltungsprogrammen zu einer separaten Gruppe bestimmt. Der Forscher des Phänomens Unterhaltungsfernsehen S.N. Akinfiev hebt in seinen Veröffentlichungen die Bedürfnisse des Publikums hervor, wenn sie zufrieden sind, kann das Programm als unterhaltsam bezeichnet werden:
1. „Vergnügen bekommen, positive Emotionen;
2. Stressabbau (Erholung und Entspannung), Angstabbau;
3. Realitätsflucht (Eskapismus);
5. emotionales Verständnis des Komischen (Humor)“.
Für eine korrekte theoretische Begründung der Unterhaltung eines Fernsehprogramms müssen diese Elemente nur in einem Komplex betrachtet werden, wobei ihre Austauschbarkeit und Komplementarität zu berücksichtigen sind.
Unterhaltungsprogramme sind also Fernsehprogramme, die eine der Formen der Freizeitgestaltung darstellen, die es dem Zuschauer ermöglichen, sich ohne besondere Vorbereitung zu entspannen, emotionalen Stress abzubauen, indem er Vergnügen, Genuss, Komfort und Entspannung erhält; sie zeichnen sich durch eine Kombination aus Spannung, Humor und einer gewissen Portion Eskapismus aus; oft ist ihr erfolg mit der spielerischen und dramatischen komponente verbunden.
Unterhaltungssendungen im Fernsehen haben ihren Ursprung in den Vereinigten Staaten von Amerika in den 1950er und 1960er Jahren. Etwa zur gleichen Zeit begann der Bildungsprozess des Unterhaltungssektors im heimischen Fernsehen. Ihre Entwicklungswege waren jedoch völlig unterschiedlich. Im Westen war die Entwicklung des Unterhaltungsfernsehens rasant - es erreichte bereits Mitte der 90er Jahre seinen Höhepunkt, zu diesem Zeitpunkt erhält der gleiche Fernsehsektor in unserem Land gerade ein modernes Aussehen. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen:
1. Die Existenz eines totalitären Regimes in der UdSSR, das zur Existenz einer strengen staatlichen Zensur führte.
2. Synthetischer Ursprung, schlechte Entwicklung der Massenkultur in der UdSSR, deren Entwicklung Mitte des letzten Jahrhunderts im Westen die Entstehung der Fernsehunterhaltung weitgehend vorbestimmt hat.
3. Die mangelnde Bereitschaft der Gesellschaft und des Staates, Unterhaltung im Fernsehen zu akzeptieren, verbunden mit dem stereotypen Denken der Bevölkerung. „Zufälligerweise wurde die unterhaltende Funktion der Kunst über viele Jahre deutlich unterschätzt. Außerdem glaubte man, echte Kunst sei mit Unterhaltung nicht vereinbar.
Der bekannte Publizist und Fernsehforscher V.S. Sappak misst Unterhaltungsprogrammen in seinem Buch „Das Fernsehen und wir“ von 1988 keine soziale und kulturelle Bedeutung bei, obwohl er sein Interesse an ihnen anmerkt: „Wir haben jedoch im Moskauer Rundfunk Programme, die ich mir immer am häufigsten anschaue reges Interesse. Nur, wie sie sagen, ich kann mich nicht losreißen. Vielleicht ist es sogar peinlich, es zuzugeben, denn die Programme scheinen nicht sehr seriös zu sein: entweder allgemeinbildend oder unterhaltsam - mit einem Wort, Quiz.
Der Grund für eine solche Einstellung zur Unterhaltung als solcher mag "die sozialpsychologische Einstellung sein, die sich in jener historischen Periode gebildet hat, als die Unterhaltung wirklich eine Sphäre war, die die Persönlichkeit nicht entwickelte, sondern sie von der Kultur entfremdete". Die Gesellschaft musste psychologische Barrieren überwinden, die eine angemessene Wahrnehmung von Unterhaltung nicht zuließen und zu falschen Stereotypen führten. Unterhaltung wurde als etwas Leeres wahrgenommen, ohne semantischen und ästhetischen Inhalt.
1957 erschien jedoch das erste Programm im sowjetischen Fernsehen, das in vielerlei Hinsicht unter die Definition von "Unterhaltungsfernsehshow" fiel. "An Evening of Merry Questions" wurde vom Journalisten Sergei Muratov nach dem Vorbild der tschechoslowakischen Sendung "Rate, rate, Wahrsager" geschaffen, ihr Produzent war die "Festival Edition des Zentralfernsehens". Der „Abend der lustigen Fragen“ wurde gemäß dem geschlossenen Erlass des Zentralkomitees der KPdSU in der dritten Ausgabe eingestellt, nachdem Hunderte von Zuschauern in Winterkleidung (als Bedingung des Wettbewerbs), die wegen des versprochenen Preises gekommen waren, pleite waren ins Fernsehstudio - dies wurde nicht ausgestrahlt. Das Programm war aufgrund seines nicht standardmäßigen Formats für das sowjetische Fernsehen sehr beliebt und bestimmte die Entstehung anderer Unterhaltungsprogramme und wurde damit zum Ausgangspunkt des Unterhaltungsfernsehens in unserem Land.
In dieser Arbeit wird die von S.N. Akinfiev, der drei Etappen in der Geschichte des heimischen Unterhaltungsfernsehens hervorhob:
1) 1957 - 1970 – Entstehung und Entstehung des Unterhaltungsfernsehens;
2) 1970 - die erste Hälfte der 80er Jahre - die Zeit der strengen Parteikontrolle im Fernsehen, die die qualitative Entwicklung des Unterhaltungsfernsehens unterbrach;
3) die zweite Hälfte der 80er Jahre - eine Übergangszeit, der Beginn der Gründung des russischen Unterhaltungsfernsehens.
Das Erscheinen der ersten Unterhaltungsprogramme in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts erfolgt vor dem Hintergrund bestimmter Veränderungen im Fernsehen. Seine Entwicklung in unserem Land beginnt nicht nur intensiv, sondern auch extensiv zu erfolgen. Das Fernsehen erschließt sich allmählich seine eigenen Ausdrucksmittel. Wie der Historiker I.G. Katsev ist es die Auswahl dieser Periode, die den Bruch "mit der bisherigen, quantitativen Methodik zur Bewertung der Entwicklung des Fernsehens markiert und den Fokus auf seine kreative und künstlerische Basis verschiebt".
Die erste Phase war zunächst durch das Auftreten eines so bedeutenden Fernseh- und später soziokulturellen Phänomens wie dem Club der Fröhlichen und Einfallsreichen gekennzeichnet. KVN, das am 8. November 1961 zum ersten Mal veröffentlicht wurde, war ein Jugendfernsehspiel, das "eine der dialogisierten Formen einer personalisierten Nachricht darstellt", basierend auf der Improvisation der Teilnehmer.
KVN enthielt die Hauptmerkmale des Unterhaltungsprogramms:
1) Konzentration auf Leidenschaft, Humor und Entspannung;
2) die bedeutende Rolle des charismatischen Gastgebers (nachdem der erste Gastgeber Albert Axelrod das Programm verlassen hatte, wurde Alexander Maslyakov der ständige Gastgeber dieses Spiels);
3) schauspielerische und dramatische Komponenten („KVN ist ein unterhaltsames Jugendtheater. Für dieses Genre braucht es zweierlei: ein Amphitheater mit Publikum und ein Bühnenpodest, auf dem sich das Spektakel entfaltet“).
Es ist jedoch unmöglich, KVN als ein Programm zu betrachten, das nur eine Erholungsfunktion erfüllt. Bemerkenswert ist seine soziale Ausrichtung, die für viele inländische Unterhaltungsfernsehsendungen charakteristisch ist. „KVN war im Wesentlichen eine sorgfältig getarnte politische Talkshow. In den ersten Jahren wurde sie live übertragen und erlaubte manchmal als Scherz offene Kritik an der bestehenden Ordnung. KVN war viele Jahre lang fast ein Ventil für intelligente Jugendliche.
Die Programmteilnehmer erlaubten sich, die sowjetische Realität und Ideologie zu ironisieren, da gerade solche Witze das größte Interesse bei den Zuschauern weckten, was eine negative Haltung gegenüber KVN beim Leiter des Zentralfernsehens, Sergei Lapin, hervorrief. Dies führte zur Absage der Live-Übertragung des Programms. Das Erscheinen der Videoaufzeichnung ermöglichte es den Führern der "ideologischen Front", aus allen Fernsehprogrammen, einschließlich KVN, Momente herauszuschneiden, die für sie unerwünscht waren. Die Popularität von KVN begann stark zu sinken, und 1973 hörte das Programm aufgrund seines „zweifelhaften“ Humors auf zu existieren. Das Schicksal dieses Programms veranschaulichte den Stand der Dinge im Land. „Die Aktivität des Fernsehens war sowohl von der politischen als auch von der wirtschaftlichen Situation im Land direkt abhängig“, was die weitere Entwicklung von Unterhaltungsfernsehprogrammen beeinflusste.
Die Einzigartigkeit des „Klubs der Fröhlichen und Einfallsreichen“ liege darin, dass „das Unterhaltungsprogramm samt Erkenntniselementen sich selbst mit einem Strom aktueller Probleme durchdringt, zum Störenfried wurde, die wahren Funktionen der Fernsehkunst als lyrischer und Journalistische Kunst, die formt und reflektiert öffentliche Meinung". Darüber hinaus wurden „die in KVN-Programmen identifizierten und entwickelten Möglichkeiten, die in Improvisationsaktionen enthaltene Persönlichkeit auf dem Fernsehbildschirm zu enthüllen“, dann in einer Reihe anderer Unterhaltungsprogramme des heimischen Fernsehens genutzt: „Kommt schon Mädchen!“, „Hallo, wir suchen Talente“, „Sieben mal messen ...“, „Meister - goldene Hände“ und andere.
Hervorzuheben ist noch ein Programm der ersten Periode, das ebenfalls zu neuen Rundfunkformen gehörte und eine Unterhaltungsorientierung hatte - „Blue Light“, das am 5. April 1962 als „TV Cafe“ erstmals ausgestrahlt wurde. Der Name änderte sich noch mehrmals: zuerst - "To the Light", dann - "To the Blue Light" und erhielt erst dann den üblichen Namen. Das Fernsehprogramm wurde jede Woche veröffentlicht, und sein Inhalt war Kommunikation im Rahmen und verschiedene Arten von Konzertnummern. Das „Fernsehcafé“ war die Voraussetzung für die Entstehung eines solchen Unterhaltungsgenres wie der Show.
Die Popularität der Fernsehsendung erklärt sich aus ihrer Neuheit für den Zuschauer, der die Möglichkeit erhalten hat, "systematisch mit Menschen zu kommunizieren, die sich in Bedingungen befinden, die der Umgebung, in der sich der Zuschauer selbst befand, so nahe wie möglich kommen". Das Konzept eines Transfer-Gesprächs an den Tischen wurde mehr als einmal im sowjetischen Fernsehen verwendet -
„Horizontals and Verticals“, „Literary Tuesday“, „Poet’s Oral Library“ – und bekamen Anerkennung vom Publikum.
Stand jedoch die Unterhaltungskomponente neben dem „ernsten“ Thema, so sorgte dies auch für Verurteilung. In dem Artikel „Der Mann, der nicht da ist“ (gemeinsam mit Georgy Fere verfasst), der am 16. Januar 1965 in der Zeitung „Soviet Culture“ veröffentlicht wurde, schreibt der Fernsehkritiker Sergei Muratov, dass „seriöse Programme die einfachen Formen der Varieté-Präsentation schnell gemeistert haben Material: ein Einführungslied, ein fröhlicher Bildschirmschoner, Zeichentrickfiguren und so weiter. Die Nachkommen dieser Mischehen sind manchmal hübsch, ähneln sich aber ungeheuerlich. Offensichtlich sind diese Zwillinge die Lieblingssendungen des „Durchschnittszuschauers“.
Solche Fernsehsendungen werden kritisiert, da Informationen und Meinungen für den Zuschauer nur zur Kulisse werden, „zu vernünftig für eine einfache Sendung und zu frivol für ein wissenschaftliches Gespräch. Für jemanden, der sich für ein bisschen von allem interessiert, was nichts Ernstes bedeutet.
Negativ für die Gesellschaft ist laut Muratov auch der umgekehrte Prozess, wenn „in Unterhaltungssendungen ein gewisser Anteil an schweren Informationen eingebracht wird, was in manchen Fällen zu einer regelrechten Entweihung großer Ideen führt“. „Der schwarze Rahmen des Fernsehbildschirms wurde zu einem Trauerrahmen für lebendig begrabene Ideen. Es begann eine schwer fassbare Abwertung des ästhetischen Werts der Programme“, stellt der Autor fest.
Die letzte Phase der totalen Kontrolle und Regulierung von Fernsehinhalten begann Anfang der siebziger Jahre und markierte den Beginn der zweiten Stufe in der Entwicklung des heimischen Unterhaltungsfernsehens. "Die Medien tauchten in eine Ära des 'öffentlichen Schweigens' ein, in der das Fernsehen für die Rolle eines Scharmützlers bestimmt war."
Das Fernsehen wurde vom Staat zur Propagierung der eigenen Ideologie benutzt und wurde zu einem echten "Massen"-Medium. Ein wichtiges Kriterium ist dabei nicht nur der quantitative Indikator des Publikums, sondern auch die Anerkennung des Fernsehens als "einer unabhängigen, mächtigen sozialen Institution, deren Aktivitäten die ideologische und psychologische Atmosphäre in der Gesellschaft ernsthaft beeinflussen".
Unter Zensurbedingungen wurde der soziale und politische Subtext im Fernsehen praktisch auf null reduziert. Das Bedürfnis nach Unterhaltung, Entspannung und Aufregung bei den Zuschauern blieb stark - in dieser Zeit erschien eine weitere wegweisende Sendung im Fernsehen - „Was? Wo? Wann? “, dessen Autor und Moderator Vladimir Voroshilov war. Die innovativen Ideen von Voroshilov wurden im ersten Programm verkörpert, das das Genre der intellektuellen Spiele repräsentiert.
Das Spiel als eine der Hauptformen des menschlichen Lebens ist für den Betrachter von großem Interesse. „Die Priorität universeller menschlicher Qualitäten vor besonderen und freie Improvisation, Wahl, Besitz davon - dies ist ein weiteres strukturelles Grundmerkmal jedes Spiels. Dadurch wird das Spiel auch mit dem Leben selbst in Beziehung gesetzt“, schrieb Woroschilow selbst in seinem Buch „Das Phänomen des Spiels“.
Auch Spielaktivitäten sind ein wichtiger Bestandteil des Unterhaltungsprogramms. Gamization kann definiert werden als „das Einbringen von Spielprinzipien, heuristischen Elementen in pragmatische Lebensstrategien, die es dem Einzelnen durch Selbstreflexion ermöglichen, grundlegende soziale Rollen sehr effektiv zu erfüllen, sich an die „Gesellschaft in Aktion“ anzupassen.
„Leichtigkeit, Improvisation auf der einen Seite und strenge Regeln auf der anderen Seite. Dies ist das erste Gesetz des Spiels. Aber es gibt noch etwas anderes, das alle Spielarten, alle Kategorien des Spiels durchdringt. Es gibt noch eine Qualität, eine Eigenschaft, ohne die jedes Spiel kein Spiel ist. Diese Eigenschaft ist Freude, Vergnügen, Befriedigung durch die bloße Teilnahme am Spiel. Somit vereinte das Spiel kulturelle und pädagogische, integrative und entspannende Funktionen.
"Was? Wo? Wenn?" wurde zu einem echten Phänomen nicht nur des sowjetischen Fernsehens, sondern der gesamten „Vor-Perestroika“-Periode in der Geschichte der UdSSR. Das von Voroshilov erfundene Format erlangte immense Popularität und führte neue Funktionen in das TV-Quiz-Genre ein. Ein Merkmal des Spiels war die Teamkomponente, bei der weniger die Gelehrsamkeit der Spieler als vielmehr das rationale, logische Denken im Vordergrund stand. „Dadurch haben wir im Laufe der Sendung einen offenen Gedankengang bekommen.“
Auch die Rolle des Anführers war großartig. „Voroshilovs Abwesenheit im Rahmen ist eine weitere brillante Idee für das Fernsehen. Ohne im Rahmen zu erscheinen, blieb Woroschilow eine gigantische Persönlichkeit, ein Meister, sogar ein Zauberer, ein Zauberer der Smaragdstadt.
Die Einzigartigkeit des Spiels bestand auch darin, dass es der Anstoß für die Entstehung anderer Fernsehspiele war. Transformierende Jugendversion von „What? Wo? Wenn?" zum "Brain Ring" wurde, sowie die Projekte "Clever and clever", "Wheel of history" und andere "zeugen davon, dass nicht immer nur reiche Preise und die Möglichkeit, sie zu gewinnen, die Menschen zu dieser Form der kreativen Spielrealisierung treiben. "
Unterscheidungsmerkmal zwei Meilensteine für das heimische Unterhaltungsfernsehen - "Club der Fröhlichen und Einfallsreichen" und "Was? Wo? Wann?", erscheint in andere Zeit und unter verschiedenen Bedingungen - ist ihre absolute Authentizität, Einzigartigkeit.
Unter den schwierigen Bedingungen der Zensur erschienen dennoch an Jugendliche gerichtete Unterhaltungssendungen („Come on, Boys“, „Come on, Girls“ und mit musikalischer Ausrichtung („Morning Mail“) usw.
Ende der 1980er-Jahre beschritt unser Land den Weg des grandiosen sozialen und politische Veränderungen. „Perestroika ist die Politik der Führung der KPdSU und der UdSSR, die in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre proklamiert und bis August 1991 fortgesetzt wurde; sein objektiver Inhalt war ein Versuch, die sowjetische Wirtschaft, Politik, Ideologie und Kultur mit universellen Idealen und Werten in Einklang zu bringen; wurde äußerst widersprüchlich durchgeführt und schuf durch widersprüchliche Bemühungen die Voraussetzungen für den Zusammenbruch der KPdSU und den Zusammenbruch der UdSSR. Zu dieser Zeit begannen gravierende Veränderungen im Fernsehen.
„Geformt durch jahrzehntelangen Kampf gegen Dissens und Dissens, brach das in sich geschlossene System des autoritären Fernsehens zusammen.“ Viele Grundlagen des sowjetischen Fernsehens wurden erschüttert, darunter das sogenannte „Durchschnittszuschauer“-Konzept, das es dem Staat erlaubte, den Menschen Fernsehinhalte aufzuzwingen.
Unter den neuen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen war der Hersteller eines Fernsehprodukts, hauptsächlich Unterhaltung, gezwungen, sich am Geschmack des Publikums zu orientieren. Verstärkt wurde diese Haltung durch die enge Verbindung der Unterhaltung mit der Populärkultur – ihre rasante Entwicklung im Westen wurde dadurch möglich, dass die Menschen im 20. Jahrhundert mehr Freizeit hatten. Es gab eine allmähliche Integration der westlichen Massenkultur.
Laut dem bekannten Filmregisseur A. Konchalovsky „fanden im 20. Jahrhundert radikale Veränderungen in der Ausrichtung der Kulturentwicklung statt: Von pädagogisch und pädagogisch wurde sie in erster Linie unterhaltsam.“
Während der Perestroika wurde die Entstehung völlig neuer Fernsehformate möglich. Im sowjetischen Fernsehen tauchten Sendungen auf, bei denen es sich um Talkshows nach Genre handelte (eine solche Definition wurde noch nicht verwendet) - Fernsehsendungen mit Gästen im Studio, die das vorgeschlagene Problem diskutieren konnten. Dazu gehören Maksimovas "Musical Ring", Sagalaevs "12th Floor", "Vzglyad", in dem viele bekannte Journalisten gearbeitet haben - V. Listyev, A. Lyubimov, D. Zakharov und andere. Allerdings waren die letzten beiden Programme zu stark gesellschaftspolitisch orientiert.
V. Egorov schreibt in seinem Buch „Fernsehen: Seiten der Geschichte“: „Wir haben uns ein neues Genre ausgedacht, ihm aber keinen Namen gegeben, aber ein Genre als Erinnerung an die Kultur beginnt damit, dass es gegeben ist ein Name. Dieser Name wurde gegeben, aber nicht bei uns: eine Talkshow, ein Gesprächsspektakel. Talkshows haben sich in unglaublicher Zahl im modernen Fernsehen ausgebreitet - politisch, familiär, Frauen, Unterhaltung, Erotik, Musical, Jugend, Bildung usw. Jeder TV-Moderator mit Selbstachtung hält es für eine Pflicht, eine eigene Talkshow zu haben. Sie können verstanden werden. Mit der relativ billigen Produktion ist dieses Genre erstaunlich effektiv. Kein Wunder, denn es beruht auf den fundamentalen Grundlagen des Theaters, und das Theater ist das Leben selbst. Shakespeare sagte zu Recht: "Die ganze Welt ist ein Theater."
Das Talkshow-Genre war neu in unserem Fernsehen. „Solange seine Grenzen nicht definiert waren (und sogar der Begriff selbst), waren soziale und spirituelle Spannungen darin vorhanden, es fanden ernsthafte Entdeckungen statt, nicht nur kreativ, sondern auch sozial.“ Nach und nach bewegten sich Talkshows immer mehr in Richtung Unterhaltung.
„Das heimische Fernsehen hat in kurzer Zeit einen gigantischen Transformationspfad durchlaufen: Es hat sich dem Diktat der bolschewistischen Doktrin entzogen und gleichzeitig einem so schändlichen Phänomen wie der staatlichen politischen Zensur ein Ende gesetzt; hörte auf, ein parteistaatliches Monopol zu sein, nachdem es fast alle Eigentumsformen (Aktien, Privat usw.) getestet hatte; es gab eine Aufteilung der Fernsehgesellschaften in Programmproduzenten (Produktionsfirmen) und Sender (sogar Vermittler zwischen Erst- und Zweitauftritt - Verleiher); dadurch ist ein Markt für Programme entstanden – Wettbewerb in diesem Bereich soll dazu beitragen, den Markt der Zuschauerinteressen zu sättigen.
So durchlief das Unterhaltungsfernsehen während der Sowjetzeit drei Phasen, in denen es sich entwickelte und veränderte, neue Genres und Formen fand und seine thematische und ideologische Ausrichtung änderte. Über die Periodisierung des sowjetischen Fernsehens sagte der Historiker I.G. Katsev merkt an, dass die Entwicklung des Fernsehens „von technologischen zu politischen und von ihnen zu sozialen Prioritäten in seiner Entwicklung zurückverfolgt werden kann“. Dies ist natürlich dem Unterhaltungssektor des Fernsehens zuzurechnen. Unterhaltung im Fernsehen, trotz seiner offensichtlichen Distanzierung von eigentliche Probleme, auch unter Bedingungen politischer Unterdrückung und daraus resultierender Verunsicherung, reagiert umfassend auf alle Veränderungen im gesellschaftlichen Leben, verarbeitet und überdenkt sie.
1.2. Unterhaltungsfernsehen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Gründung der Russischen Föderation
In unserer Studie schlagen wir vor, die Geschichte der russischen Periode des Unterhaltungsrundfunks in zwei Phasen zu unterteilen - die Übergangsphase (1991 - 2001) und die moderne (2001 - bis heute). Um die Jahrhundertwende kam es zu wesentlichen Veränderungen, die die weitere Entwicklung des Unterhaltungsfernsehens in unserem Land bestimmten.
In der kurzen Zeit nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Gründung Russische Föderation Das Fernsehsystem Russlands hat einen langen Weg der Transformation zurückgelegt: Das parteistaatliche Fernsehmonopol verschwand, die staatliche Zensur wurde beendet, Fernsehunternehmen wurden in Programmproduzenten und Sender aufgeteilt (es traten auch Verteiler auf - Vermittler zwischen ihnen), mehrere Eigentumsformen sofort im Fernsehbereich auftauchte (privat, Aktiengesellschaft, staatlich), "als Ergebnis ist ein Markt für Programme entstanden - der Wettbewerb in diesem Bereich sollte dazu beitragen, den Markt der Zuschauerinteressen zu sättigen."
Zudem hat sich das Fernsehen in relativ kurzer Zeit von einem Agitations- und Propagandamittel zu einer kommerziell profitablen Industrie entwickelt. Dies kann durch mehrere subjektive Faktoren erklärt werden:
Die Unfähigkeit des Staates, das gerade begonnene Mediengeschäft im Land vollständig zu regulieren;
Die Möglichkeit, die Erfahrung ausländischer Kollegen zu nutzen, die während der Zeit der Sowjetmacht fehlte;
Die Fähigkeit, die neuesten Technologien und technischen Grundlagen zu nutzen: „In der UdSSR gab es ein gigantisches, in der Weltpraxis praktisch beispielloses, einheitliches technisches System für die Verbreitung von Fernsehprogrammen im gesamten weiten Territorium des Landes, das a hatte Zeitverschiebung von sechs Zeitzonen.“
Die negativen Aspekte der Änderungen zeigten sich jedoch schnell. Einerseits wurde im kreativen Prozess aufgrund der aufkommenden Freiheit der Selbstdarstellung des Autors nach neuen Formen und interessanten kreativen Lösungen gesucht. Andererseits sei der unverhofft entstandene Freiraum für kreative Unternehmungen entweder zweckentfremdet oder gegen kommerziellen Erfolg eingetauscht worden, „der allgemeine Eindruck von den Merkmalen dieser Zeit ist Verwirrung, Professionalitätsverlust, Primitivierung“.
Diese Faktoren beeinflussten direkt die Entwicklung des Unterhaltungsfernsehens: „Die freiwillige Selbstisolation von der weltweiten Telepraxis hat zu Provinzialität und Genreverkommenheit geführt, die – mit seltenen Ausnahmen – die heimische Fernsehdramaturgie und -regie auszeichnet, ganz zu schweigen vom deprimierenden Niveau der Unterhaltungsprogramme. "
Das russische Fernsehen als Rechtsnachfolger des sowjetischen Fernsehens ging zunächst den einfachen Weg, westliche Unterhaltungsformate zu nutzen, eigene Projekte zu verweigern und so die sozioökonomischen und kulturellen Veränderungen der Gesellschaft nicht zu nutzen. Ein anschauliches Beispiel ist die Hauptstadtshow (so definieren die Macher des Programms das Genre) "Field of Miracles". Das beliebte amerikanische Quiz „Wheel of Fortune“ wurde zur Grundlage für ein ebenso beliebtes TV-Spiel in Russland, das immer noch im russischen Fernsehen läuft.
Zudem hat das Staatsfernsehen deutlich an Positionen verloren. „Es waren die privaten Fernsehanstalten, die als erste das Unterhaltungsbedürfnis der Zuschauer mit Hilfe von Quizspielen, TV-Spielen nutzten, während das Staatsfernsehen einmal mehr seine Unfähigkeit unter Beweis stellte, schnell auf neue Trends zu reagieren.“
Nicht alle Unterhaltungsprogramme, die in den 90er Jahren erstellt wurden, haben Popularität erlangt. „Alle (oder fast alle) der unzähligen Unterhaltungspremieren, die viel Geld gekostet haben, waren leer, sie blieben mehrere Monate, höchstens eine Staffel, auf der Leinwand, und dann waren sie vergessen. Und mit einem unangenehmen Beigeschmack eines lauten, beschämenden Scheiterns.
Fokussierung auf das Massenpublikum, der Versuch, Vertreter aller Gesellschaftsschichten zufrieden zu stellen, alle Altersgruppen mit unterschiedlichen Interessen, das Streben nach Einschaltquoten sind die Hauptmerkmale des Unterhaltungsfernsehens Anfang der 90er Jahre. „Die Massengesellschaft braucht keine Kultur, sondern Unterhaltung. Das Fernsehen entwickelt sich zum profitabelsten Bereich des Showbusiness. Noch nie waren Werke so ungeheuer schlecht und so gut. Sie wurden die beste Unterhaltung, aber schlimmere Kunst.“
Nach dem Zusammenbruch der UdSSR hatten die Macher des Fernsehprodukts die Möglichkeit, die Erfahrungen des Westens zu nutzen, was dazu führte, dass im russischen Fernsehen Kopien amerikanischer und europäischer Projekte erschienen, darunter ein so bedeutendes Genre während der Perestroika-Zeit wie Talkshows.
„Talkshows begannen als „Pauspapier“ westlicher Fernsehprogramme zu existieren, die nicht nur ihre Hauptmerkmale kopierten (leichte Konversation, Kunstfertigkeit des Moderators, obligatorische Anwesenheit des Publikums), sondern auch Unterhaltung als Element des kommerziellen Erfolgs.“
Das Jahr 1996 wurde zu einem Meilenstein für das Talkshow-Genre. Dann wurde die erste wirklich unterhaltsame Talkshow „About This“ auf dem NTV-Kanal veröffentlicht und die Sendung „My Family“ von V. Komissarov wurde auf ORT ausgestrahlt. Mit ihnen verändert sich das Verständnis des Genres Talkshows im heimischen Fernsehen. Heutige Sendungen sind bereits weitgehend der gesellschaftlichen Bedeutung beraubt, die den „Perestroika“-„Talkshows“ innewohnte. Dennoch spielen sie immer noch eine bedeutende Rolle im Leben der Gesellschaft – der politische Fokus der Talkshow hat sich ins Soziale und Alltägliche geändert.
In der Folge erscheinen im heimischen Fernsehen viele weitere Talkshows zu ganz anderen Themen: „Beruf“, „Karriere“, „Eins zu Eins“, „Mann und Frau“, „Wir“, „Mein Kino“, „Notruf“, „ Press Club“ (mit Beteiligung von Journalisten), „Sharks of the Pen“ mit Beteiligung von Musikkritikern.
Ein Beispiel für ein beliebtes Unterhaltungs-Comedy-Programm ist "White Parrot". Die Bewertung des Programms hing tatsächlich direkt von der Teilnahme von Prominenten ab kreative Kreise. Bekannte Schauspieler, Sänger, Fernsehmoderatoren erzählten zusammen mit Yuri Nikulin als Moderator Witze in leichter Improvisation ohne nachdenkliche Dramaturgie. Ohne die Verwendung neuer Genreformen, dramatischer Lösungen und des ursprünglichen Konzepts hatte das Programm dennoch hohe Einschaltquoten.
Nach und nach wurde der Unterhaltungssektor zum kommerziell erfolgreichsten, und die Ersteller von TV-Inhalten konzentrierten sich hauptsächlich auf Einschaltquoten. Einerseits folgte das rasante Wachstum und die Entwicklung von Unterhaltungsfernsehprogrammen, andererseits das Verschwinden in den Schatten künstlerischer und journalistischer Genres, Dokumentationen und Fernsehproduktionen. „Der Übergang von der Diktatur der Ideologie zur Diktatur der Quoten konnte der heimischen Öffentlichkeit zunächst nur als fast ein Sprung aus dem Reich der Notwendigkeit in das Reich der Freiheit erscheinen. Die Realität stellte sich als viel trauriger heraus.“
In den 90er Jahren war ein starker Anstieg der Anzahl von Unterhaltungsprogrammen zu beobachten („Love at First Sight“, „Guess the Melody“, „Empire of Passion“, „Director for Yourself“, „Lucky Chance“, „Fine Hour“) , belebte „KVN“, „Myself“, „My Family“), von denen die überwiegende Mehrheit im Genre der TV-Spiele (Quiz) und dann in Talkshows gedreht wurde.
Die Umwandlung des Fernsehens in unserem Land in die Sphäre des freien Unternehmertums führte zu einer rasanten Entwicklung der Massenkultur, und die Fernsehproduktion wurde zu einer Ware. Es war das Unterhaltungsfernsehen, das begann, Muster kultureller Werte zu schaffen, aber oft sind sie realitätsfern oder verzerrt, was unter anderem mit der Ästhetik der Postmoderne zusammenhängt, die „wesentlichen Einfluss auf die Besonderheiten des Fernsehens hatte: Fernsehen Sendungen begannen, als Realität und die Gesellschaft als Spiegel des Fernsehens wahrgenommen zu werden. Der geteilte Bildschirm ist zu einem Symbol der postmodernen Ästhetik geworden. Die Unterhaltung, das Spektakel, die Serialität der postmodernen Fernsehkultur haben die psychologische Einstellung des Publikums verändert.“
Bereits Mitte der 90er Jahre erschienen jedoch mehrere innovative Programme im heimischen Fernsehen. Oft wird Unterhaltungsfernsehen dem gesellschaftspolitischen Fernsehen gegenübergestellt und damit Unterhaltung als Teil des Rundfunknetzes definiert, das alles Ideologisierte und Politische ausschließt. Eine solche Meinung kann jedoch schon deshalb nicht stimmen, weil das Fernsehen außerhalb der Gesellschaft nicht existieren kann. „Unterhaltung trägt eine Ideologie – eine Lebensweise, Muster von Freizeitaktivitäten, Wahrnehmung der Realität usw. Richtiger wäre es daher zu sagen, dass Entertainment immer noch Politik mit einschließt, sie aber gleichsam aus der Klammer nimmt. Ein markantes Beispiel dafür ist die Sendung „Dolls“, die in den 90er Jahren auf NTV auf dem Sender ausgestrahlt wurde.
Die Sendung "Dolls" war eine Fernsehbroschüre, bestand aus kurzen humorvollen Fragmenten, Skizzen und flüchtigen Karikaturen. "Dolls" kombinierte eine Unterhaltungskomponente und eine sozial definierte, politische Satire auf das Handeln der Regierung und einzelner Politiker. „Das Lachen, mit dem der Zuschauer den Hit der Macher der „Dolls“ in einzelnen Details notiert, verebbt dann, wenn man versteht, wie ernst und zugespitzt die Satiriker agieren. Es wird durch Reflexionen ersetzt, eher traurig als lustig. Es entsteht ein Verständnis für die Unvollkommenheit unseres ganzen Lebens.
Während der Sowjetunion gab es Satire im Fernsehen. Ein Beispiel ist das Filmmagazin „Wick“, das aber anders als das politisch ausgerichtete „Dolls“ gesellschaftlich und lächerlich gemacht wird menschliche Laster und hatte einen moralischen und lehrreichen Charakter.
Die erste Fernsehsendung im heimischen Fernsehen, deren Autoren versuchten, Unterhaltungs- und Informationsinhalte zu kombinieren (hier sehen Sie die Voraussetzungen für die Entstehung eines solchen Phänomens wie „Infotainment“ in Russland), war die Sendung „Vremechko“.
„Nach dem ursprünglichen Plan von L. Novozhenov und seinen Kameraden wurde angenommen, dass sich diese Nachrichten grundlegend von denen unterscheiden würden, an die wir gewöhnt sind. Lustig, seltsam, vielleicht sogar lächerlich. So werden sie zu Bällen im Witzespiel zwischen Journalisten und Zuschauern. Elemente des Spiels waren für dieses Infotainment-Programm besonders wichtig - eine Art Präsentation von Informationen als „Nicht-Nachrichten“ („Heute in der Sendung werden Sie nicht erkennen ...“ als Anfangssatz), Interaktivität, Zuschauer als Quelle von Informationen. "L. Novozhenov brachte eine Atmosphäre des „Scherzens“ und oft der Improvisation, der Momentaufnahme in das Programm, was das Auftauchen akuter sozialer Probleme in Vremechka nicht verhinderte.
Die Sendung, die zum ersten Mal in Russland riskierte, sich auf Infotainment zu verlassen, war Leonid Parfyonovs The Other Day, der von 2001 bis 2004 veröffentlicht wurde. Die Hauptaufgabe des Programms, das als „Panorama der wichtigsten Nachrichten der Woche, ihre ausdrückliche Analyse, Diskussion, Identifizierung von Ursache-Wirkungs-Beziehungen und Trends“ definiert wurde, enthielt keine revolutionären Ideen. „Atypisch für das russische Fernsehen waren die Methoden zur Präsentation von Informationen, die die Grundlage des Programmkonzepts bildeten, wie z Umstände."
„Bei der Konzeption der Sendung haben sich die Journalisten bewusst auf die amerikanische Erfahrung verlassen“, so NTV-Chefredakteur Nikolai Kartozia.
„Die Möglichkeiten des Infotainments offenbaren sich am besten im gebrandeten „Gericht“ der „Namedni“-Sendung, das in der Redaktion „Trip“ oder „Immersion“ heißt. Der erste Titel betont eine Form des Reisens mit jemandem, dessen soziale Praxis sich von der des Mainstream-Publikums unterscheidet. Die zweite spiegelt den Grad der Durchdringung des Themas wider.
Der Schnitt wurde in "The Other Days" aktiv genutzt. Solche Techniken wurden als "monty python" - "Implantation" von animierten Bildern in Dokumentarfilmmaterial - und ein Interviewclip - ein kurzes audiovisuelles Werk, das auf emotionale Wahrnehmung ausgelegt ist - verwendet. Und obwohl „The Other Day“ aufgehört hat zu existieren, „dauert der Einfluss der Sendung auf das heimische Fernsehen an, weil. die darin entwickelten Konzepte und Techniken werden heute von vielen Journalisten verwendet.“
So befindet sich in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts das Unterhaltungsfernsehen in Russland im Aufbau, es wird nach neuen Formen und Genres der Unterhaltung gesucht. Dass eine Kombination verschiedener Funktionen in einem Programm unterhaltsam und informativ, unterhaltsam und gesellschaftsorientiert ist, ist im Fernsehen bereits spürbar, aber das sind nur Einzelfälle. Die Genrestruktur ist noch mager und wenig entwickelt.
Unterhaltungsprogramme haben erst in den letzten 10-15 Jahren während der Gründung eines neuen inländischen Fernsehsenders eine ausreichende Menge und Vielfalt erreicht. „Die geplante Bildung des Unterhaltungssektors beginnt erst im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts - dem Beginn des 21. Jahrhunderts. mit der rasanten Entwicklung von Genres wie Familien-Talkshows, Reality-Shows, dem Aufkommen einer Reihe von humorvollen Sendungen und Fernsehspielen sowie Sendungen, die an der Schnittstelle von Sport- und Unterhaltungsfernsehen stehen.
Dies ist größtenteils auf die allgemeinen Trends in der Entwicklung der modernen Weltgesellschaft zurückzuführen, die sich „allmählich von einer direkt arbeitsbezogenen, industriellen, sogar postindustriellen Zivilisation zu einer informations-, medialen, virtuellen Zivilisation bewegt. Freizeit und Erholung spielen dabei eine große Rolle.“
Ein bedeutendes Ereignis für das russische Fernsehen fand 2001 statt, als die erste Reality-Show ausgestrahlt wurde - die Sendung „Behind the Glass“, die auf dem inzwischen nicht mehr existierenden TV-6-Kanal ausgestrahlt wurde, der hohe Einschaltquoten hatte und dessen Teilnehmer sehr beliebt waren auf einmal. Die Zuschauer konnten das „echte“ Leben einer anderen Person beobachten, ohne ihr Zuhause zu verlassen, und sogar über sein Schicksal entscheiden, indem sie für den Teilnehmer abstimmten und ihn so im Projekt beließen.
Das neue Unterhaltungsformat war ein großer Erfolg, da es sich um ein völlig anderes Fernsehprodukt handelte. Bei Quiz- und TV-Spielen war das Gameplay schon immer losgelöst. In der Reality-Show war das Spiel untrennbar mit der Realität verbunden, wenn auch verzerrt, was zu einer zweideutigen öffentlichen Bewertung führte.
Ein weiteres Reality-Projekt, das bald im heimischen Fernsehen erschien, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in der Entwicklung des heimischen Fernsehens. In der „Sternenfabrik“ wurde die Realitätskomponente mit der Musikalischen kombiniert. Die Show, eine Kopie des europäischen TV-Projekts Star Academy, war ebenso beliebt, wurde aber gleichzeitig heftig kritisiert. Ein Auszug aus dem Artikel "Halbfertigprodukte" der Zeitung Novoe Vremya vom 24. Oktober 2002: "Das russische Fernsehen spielt weiterhin echte Shows." Nur nicht ohne Mühe überstanden alle das episch-dehnbare „Glas“, da uns sofort eine weitere Variation des Themas geboten wurde. Zwei zentrale Sender starteten sofort Show-Kombinationen für die Produktion von Nugget-Musikern.
Trotz gemischter Reaktionen wurden „Hinter dem Glas“ und „Sternenfabrik“ zu einem Meilenstein im russischen Fernsehen, der die weitere Entwicklung des „echten“ Fernsehens in Russland vorwegnahm.
Der inoffizielle Status des "ersten Unterhaltungskanals" wurde von STS (Network of Television Stations) gesichert. Bereits Ende der 90er Jahre positionierte sich STS als Jugendsender. Ein erheblicher Teil der Sendung bestand aus ausländischen Serien. „Klar ist, dass CTC aufgrund seiner ausländischen Wurzeln eine Art Hybrid ist, eine den lokalen Gegebenheiten angepasste Variante eines gut gemachten Durchschnitts „ihres“ allgemeinen Unterhaltungskanals. Welche sind die Mehrheit in der Welt. Bisher haben wir solche Kanäle "Familie" genannt.
Laut dem damaligen CEO Sergei Skvortsov: „Wir wollen mit niemandem politisch in Verbindung gebracht werden. Nachrichten sind nicht unser Metier, Erotik auch nicht... Wir sehen Fernsehen als Unterhaltungsinstrument, nicht als Manipulation öffentliches Bewusstsein". Seiner Meinung nach ist der unpolitische Kanal viel näher an den russischen Provinzen.
Beim Sendestart im Jahr 1996 zeichneten sich STS-Signalübertragungstechnologien durch Qualität, Mobilität und Kompaktheit sowie eine Gewährleistung der Verbreitung von Programm- und Werbeblöcken in den Regionen aus. "STS ist heute wahrscheinlich das einzige landesweit betriebene Digitalfernsehen."
Der Schlüsselmoment für STS in Bezug auf die Entwicklung war die Ankunft von Alexander Rodnyansky als Generaldirektor im Jahr 2002. Unter ihm fand die Änderung des Kanalkonzepts statt, die zur Steigerung der Einschaltquoten erforderlich war - er änderte die Programmstrategie radikal. „Als ich dem Vorschlag zustimmte, den STS-Kanal zu leiten, war mir klar, dass das Ende des Diskussions- und Informationszeitalters kommen würde. Alle politischen Informationen, die Teil politischer Technologien sind, haben zur Ermüdung eines großen Teils des Publikums geführt. Und ich habe viele mittelständische TV-Ideen."
Die Hauptrichtungen der Kanalentwicklung sind:
Das Primat der Unterhaltungsinhalte („Für Sie ist das Fernsehen eine der möglichen Quellen positiver guter Laune ... Und wir behandeln Unterhaltung nicht als Müßiggang. Dies ist der Stoff des Lebens, dies ist die Selbstverwirklichung eines Menschen unter Bedingungen von freie Wahl");
Ablehnung von minderwertigen Inhalten („Unglaublich, aber wahr: Alexander Rodnyansky hat kurz nach seinem Auftritt bei STS als General Producer das Programm „Windows“ aus der Luft genommen – eine „Goldmine“, ein Senderhit, der eine fabelhafte Bewertung erhielt : „Dieses Tuch ist nicht aus meiner Manufaktur“ Bei STS und „Big Jackpot“ hat es nicht lange gehalten – aus dem gleichen Grund: schlechte Qualität, „Vergilbung“, das Überschreiten aller möglichen Grenzen, ist nicht das Hauptzeichen der Unterhaltung“ );
Erstellung eigener hochwertiger Inhalte, einschließlich Sendungen mit Infotainment-Elementen („Da ich ein großer Fan von TV-Geschwätz bin, schien mir, dass er ein interessantes Format machen könnte, das erst jetzt an Fahrt gewinnt. Eine Kombination aus Nachrichten und Shows “) - „Details“, „Geschichten im Detail“;
Ausrichtung auf einen bestimmten Publikumssektor (anfangs waren es junge Leute, aber „nachdem ein Publikum von 5% -6% erreicht wurde, wurde klar, dass dies die Obergrenze für eine solche Positionierung war - junge Leute sehen weniger fern als alle Zielgruppen. 2003 begann sich der Kanal auf ältere und weibliche Zuschauer zu konzentrieren.)
Laut Rodnyansky beeinflussten auch Veränderungen im gesellschaftspolitischen Bereich das neue Konzept des Senders. Russische Gesellschaft: „Außerdem ist eine gewisse Zeit vorbei, es ist etwas Politisches passiert. Glaubte das Publikum 2002 an die Besten, so stellten sich 2004 andere Stimmungen ein. Das Land als Ganzes begann sich zu verändern.“
So erreichte die Unterhaltungsfunktion im russischen Fernsehen zu Beginn des 21. Jahrhunderts ihren Höhepunkt – es gab eine Zunahme der Anzahl relevanter Programme, die beim Publikum sehr beliebt sind, das Aufkommen neuer Formate (einschließlich Reality-Shows) und die Entwicklung alter Genres.
Die Freizeitfunktion hat sich von einer ergänzenden zu einer systembildenden Funktion gewandelt, was dazu geführt hat, dass für unser Land Kanäle eines neuen Typs entstanden sind - Unterhaltung. Ein anschauliches Beispiel für einen solchen Kanal ist STS, das versucht, das Rundfunknetz mit qualitativ hochwertigen Unterhaltungsinhalten aus eigener Produktion zu füllen, die sich an ein bestimmtes Publikum richten.
Somit hat das heimische Unterhaltungsfernsehen einen langen Weg zurückgelegt. Die Sowjetzeit kann bedingt in drei Phasen unterteilt werden: Die erste Phase ist die Entstehung und anfängliche Entwicklung von Unterhaltungsprogrammen, die zweite ist mit der Zensur verbunden, unter die unser gesamtes Fernsehen gefallen ist. Die dritte war geprägt vom Beginn der Perestroika und der zunehmenden gesellschaftlichen Ausrichtung des Fernsehens. Es gibt zwei Stadien in der russischen Periode. Die Übergangsphase ist durch eine eher niedrige Qualität des Unterhaltungssektors gekennzeichnet, was auf mangelnde Erfahrung bei der Erstellung dieser Art von Inhalten und die Promiskuität des Publikums zurückzuführen ist; das genresystem des unterhaltungsfernsehens beginnt sich gerade auszurichten.
Die aktuelle Phase ist mit der endgültigen Bildung des Unterhaltungssektors im heimischen Fernsehen sowie mit dem Eindringen der Unterhaltung in seine anderen Sektoren verbunden.
