Traditioneller Gesellschaftstisch. Traditionelle, industrielle, postindustrielle (Informations-)Gesellschaft

Heute ist eine Industriegesellschaft ein Begriff, der in allen entwickelten und sogar vielen Entwicklungsländern der Welt bekannt ist. Der Prozess des Übergangs zur mechanischen Produktion, der Rückgang der Rentabilität der Landwirtschaft, das Wachstum der Städte und eine klare Arbeitsteilung – all dies sind die Hauptmerkmale des Prozesses, der die sozioökonomische Struktur des Staates verändert.

Was ist eine Industriegesellschaft?

Neben Produktionsmerkmalen zeichnet sich diese Gesellschaft durch einen hohen Lebensstandard, die Formation, aus Bürgerrechte und Freiheiten, die Entstehung von Dienstleistungstätigkeiten, zugängliche Informationen und menschenwürdige Wirtschaftsbeziehungen. Bisherige traditionelle sozioökonomische Modelle zeichneten sich durch einen relativ niedrigen durchschnittlichen Lebensstandard der Bevölkerung aus.

Die Industriegesellschaft gilt als modern, in ihr entwickeln sich sowohl technische als auch soziale Komponenten sehr schnell, was sich auf die Verbesserung der Lebensqualität im Allgemeinen auswirkt.

Hauptunterschiede

Der Hauptunterschied zwischen einer traditionellen Agrargesellschaft und einer modernen ist das Wachstum der Industrie, die Notwendigkeit einer modernisierten, beschleunigten und effizienten Produktion und Arbeitsteilung.

Als Hauptgründe für die Arbeitsteilung und die Inline-Produktion können sowohl wirtschaftliche - die finanziellen Vorteile der Mechanisierung - als auch soziale - Bevölkerungswachstum und erhöhte Nachfrage nach Gütern angesehen werden.

Die Industriegesellschaft ist nicht nur durch Wachstum gekennzeichnet industrielle Produktion sondern auch die Systematisierung und den Ablauf landwirtschaftlicher Tätigkeiten. Darüber hinaus wird der Prozess des industriellen Wiederaufbaus in jedem Land und in jeder Gesellschaft von der Entwicklung von Wissenschaft, Technologie, Medien und bürgerlicher Verantwortung begleitet.

Veränderung der Gesellschaftsstruktur

Viele Entwicklungsländer zeichnen sich heute durch einen besonders aus beschleunigter ProzessÜbergang von traditionelle Gesellschaft zu industriell. Der Prozess der Globalisierung und des freien Informationsraums spielen eine bedeutende Rolle bei sich verändernden sozioökonomischen Strukturen. Neue Technologien und wissenschaftliche Fortschritte ermöglichen es, Produktionsprozesse zu verbessern, was viele Branchen besonders effizient macht.

Die Prozesse der Globalisierung und der internationalen Zusammenarbeit und Regulierung wirken sich auch auf den Wandel der Sozialchartas aus. Eine Industriegesellschaft zeichnet sich durch ein völlig anderes Weltbild aus, wenn die Ausweitung von Rechten und Freiheiten nicht als Zugeständnis, sondern als Pflicht empfunden wird. In Kombination ermöglichen solche Veränderungen dem Staat, sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus gesellschaftspolitischer Sicht Teil des Weltmarktes zu werden.

Die Hauptmerkmale und Zeichen einer Industriegesellschaft

Die Hauptmerkmale können in drei Gruppen eingeteilt werden: Produktion, Wirtschaft und Soziales.

Die wichtigsten Produktionsmerkmale und Kennzeichen einer Industriegesellschaft sind:

• Mechanisierung der Produktion;
• Reorganisation der Arbeit;
• Arbeitsteilung;
• Produktivitätssteigerung.

Unter wirtschaftliche Merkmale muss hervorheben:

• wachsender Einfluss privater Produktion;
• die Entstehung eines Marktes für wettbewerbsfähige Produkte;
• Ausbau der Absatzmärkte.

Das wichtigste wirtschaftliche Merkmal einer Industriegesellschaft ist die ungleichmäßige wirtschaftliche Entwicklung. Krise, Inflation, Produktionsrückgang – all das sind häufige Phänomene in der Wirtschaft eines Industriestaates. Die industrielle Revolution ist keineswegs ein Garant für Stabilität.

Das Hauptmerkmal einer Industriegesellschaft in Bezug auf ihre gesellschaftliche Entwicklung- Werte- und Weltanschauungswandel, der beeinflusst wird durch:

• Entwicklung und Zugänglichkeit von Bildung;
• Verbesserung der Lebensqualität;
• Popularisierung von Kultur und Kunst;
• Urbanisierung;
• Ausweitung der Menschenrechte und Freiheiten.

Bemerkenswert ist, dass auch die Industriegesellschaft von rücksichtsloser Ausbeutung geprägt ist natürliche Ressourcen, darunter unersetzliche, und eine fast vollständige Missachtung der Umwelt.

Historischer Hintergrund

Neben wirtschaftlichen Vorteilen und Bevölkerungswachstum war die industrielle Entwicklung der Gesellschaft auf eine Reihe anderer Gründe zurückzuführen. In traditionellen Staaten konnten die meisten Menschen ihren Lebensunterhalt sichern, mehr nicht. Nur wenige konnten sich Komfort, Bildung und Vergnügen leisten. Die Agrargesellschaft wurde gezwungen, in eine agrarisch-industrielle überzugehen. Dieser Übergang ermöglichte eine Produktionssteigerung. Die agrarisch-industrielle Gesellschaft war jedoch durch die unmenschliche Haltung der Eigentümer gegenüber den Arbeitern und den geringen Grad der Mechanisierung der Produktion gekennzeichnet.

Vorindustrielle sozioökonomische Modelle basierten auf verschiedenen Formen des Sklavensystems, die auf das Fehlen universeller Freiheiten und den niedrigen durchschnittlichen Lebensstandard der Bevölkerung hindeuteten.

Industrielle Revolution

Der Übergang zur Industriegesellschaft begann während der industriellen Revolution. Es war diese Zeit, das 18. bis 19. Jahrhundert, die für den Übergang von manueller zu mechanisierter Arbeit verantwortlich war. Anfang und Mitte des 19. Jahrhunderts wurden zum Höhepunkt der Industrialisierung in einer Reihe führender Weltmächte.

Während der industriellen Revolution nahmen die Hauptmerkmale Gestalt an moderner Staat wie Industriewachstum, Urbanisierung, Wirtschaftswachstum und das kapitalistische Modell Gemeindeentwicklung.

Normalerweise wird die industrielle Revolution mit dem Wachstum der Maschinenproduktion und der intensiven technologischen Entwicklung in Verbindung gebracht, aber in dieser Zeit fanden die wichtigsten gesellschaftspolitischen Veränderungen statt, die die Bildung einer neuen Gesellschaft beeinflussten.

Industrialisierung

Es gibt drei Hauptsektoren in der Zusammensetzung sowohl der Welt als auch der Staatswirtschaft:

• Primär - Rohstoffgewinnung und Landwirtschaft.
• Sekundär - Verarbeitung von Ressourcen und Herstellung von Nahrung.
• Tertiär - der Dienstleistungssektor.

Traditionelle Gesellschaftsstrukturen basierten auf der Überlegenheit des primären Sektors. Anschließend, während der Übergangszeit, begann der sekundäre Sektor den primären Sektor einzuholen, und der Dienstleistungssektor begann zu wachsen. Industrialisierung ist die Erweiterung des sekundären Wirtschaftssektors.

Dieser Prozess vollzog sich in der Weltgeschichte in zwei Etappen: technologische Revolution, die die Schaffung mechanisierter Fabriken und die Ablehnung der Manufaktur sowie die Modernisierung von Geräten umfasst - die Erfindung des Förderers, der Elektrogeräte und der Motoren.

Urbanisierung

IN modernes Verständnis Urbanisierung ist die Zunahme der Bevölkerung von Großstädten durch Abwanderung aus ländlichen Gebieten. Der Übergang zur Industriegesellschaft war jedoch durch eine breitere Auslegung des Begriffs gekennzeichnet.

Städte wurden nicht nur Arbeits- und Migrationsorte der Bevölkerung, sondern auch kulturelle und wirtschaftliche Zentren. Es waren die Städte, die zur Grenze der wahren Arbeitsteilung wurden – territorial.

Zukunft der Industriegesellschaft

Heute findet in den entwickelten Ländern ein Übergang von einer modernen Industriegesellschaft zu einer postindustriellen Gesellschaft statt. Es gibt einen Wandel in den Werten und Kriterien des Humankapitals.

Der Motor der postindustriellen Gesellschaft und ihrer Wirtschaft sollte die Wissensindustrie sein. Wissenschaftliche Entdeckungen und technologische Entwicklungen der neuen Generation spielen daher in vielen Staaten eine wichtige Rolle. Fachkräfte mit hohem Bildungsgrad, guter Lernfähigkeit und kreativem Denken gelten als wertvolles Betriebskapital. Der dominierende Sektor der traditionellen Wirtschaft wird der tertiäre Sektor sein, also der Dienstleistungssektor.

Die traditionelle Gesellschaft (vorindustriell) ist die längste der drei Stufen, mit einer Geschichte von Tausenden von Jahren. Der größte Teil der Geschichte der Menschheit wurde in einer traditionellen Gesellschaft verbracht. Es handelt sich um eine Gesellschaft mit agrarischer Lebensweise, wenig dynamischen Sozialstrukturen und einer auf Tradition beruhenden soziokulturellen Regulierung. In einer traditionellen Gesellschaft ist der Hauptproduzent nicht der Mensch, sondern die Natur. Subsistenzlandwirtschaft herrscht vor – die absolute Mehrheit der Bevölkerung (über 90%) ist in der Landwirtschaft beschäftigt Landwirtschaft; Es werden einfache Technologien verwendet, und daher ist die Arbeitsteilung einfach. Diese Gesellschaft ist durch Trägheit und geringe Wahrnehmung von Innovationen gekennzeichnet. Wenn wir die marxistische Terminologie verwenden, ist die traditionelle Gesellschaft eine primitive kommunale, sklavenhaltende, feudale Gesellschaft.

Industriegesellschaft

Eine Industriegesellschaft ist durch maschinelle Produktion, ein nationales Wirtschaftssystem und einen freien Markt gekennzeichnet. Diese Gesellschaftsform entstand erst vor relativ kurzer Zeit – ab dem 18. Jahrhundert als Ergebnis der industriellen Revolution, die zuerst England und Holland und dann den Rest der Welt erfasste. In der Ukraine begann die industrielle Revolution etwa Mitte des neunzehnten v. Das Wesen der industriellen Revolution ist der Übergang von der manuellen zur maschinellen Produktion, von der Manufaktur zur Fabrik. Neue Energiequellen werden erschlossen: Wenn die frühere Menschheit hauptsächlich die Energie der Muskeln, seltener Wasser und Wind, nutzte, begann sie mit Beginn der industriellen Revolution, Dampfenergie zu nutzen, und später - Dieselmotoren, Verbrennungsmotoren, Strom. In einer Industriegesellschaft ist die Aufgabe, die für eine traditionelle Gesellschaft die Hauptaufgabe war, die Menschen zu ernähren und mit den Dingen des Lebens zu versorgen, in den Hintergrund getreten. Heute produzieren nur noch 5-10 % der in der Landwirtschaft beschäftigten Menschen genug Nahrung für die ganze Gesellschaft.

Die Industrialisierung führt zu einem verstärkten Wachstum der Städte, der nationale freiheitlich-demokratische Staat wird gestärkt, Industrie, Bildung und der Dienstleistungssektor entwickeln sich. Neue spezialisierte soziale Status entstehen ("Arbeiter", "Ingenieur", "Eisenbahner" usw.), Klassengrenzen verschwinden - nicht mehr edle Geburt oder familiäre Bindungen sind die Grundlage für die Bestimmung einer Person in der sozialen Hierarchie und ihres persönlichen Handelns. In einer traditionellen Gesellschaft blieb ein Adliger, der arm geworden war, ein Adliger, und ein reicher Kaufmann war immer noch das Gesicht der "Unedlen". In einer Industriegesellschaft gewinnt jeder seinen Status durch persönliche Verdienste – ein Kapitalist, ging bankrott, ist kein Kapitalist mehr, und der Schuhputzer von gestern kann Eigentümer eines großen Unternehmens werden und übernehmen Hohe Position in der Gesellschaft. Die soziale Mobilität wächst, es findet eine Angleichung der menschlichen Fähigkeiten statt, aufgrund der universellen Zugänglichkeit von Bildung.

In einer Industriegesellschaft führt die Verkomplizierung des Systems sozialer Bindungen zu einer Formalisierung menschlicher Beziehungen, die in den meisten Fällen entpersönlicht werden. Ein moderner Städter kommuniziert in einer Woche mit mehr Menschen als sein entfernter ländlicher Vorfahre in seinem ganzen Leben. Daher kommunizieren Menschen über ihre Rollen- und Statusmasken: nicht als bestimmtes Individuum mit einem bestimmten Individuum, die jeweils mit bestimmten Individuen ausgestattet sind menschliche Qualitäten, sondern als Lehrer und Schüler, oder Polizist und Fußgänger, oder Direktor und Angestellter („Ich sage Ihnen als Fachkraft …“, „das ist bei uns nicht üblich …“, „das Professor sagte ... ").

postindustrielle Gesellschaft

Postindustrielle Gesellschaft (der Begriff wurde 1962 von Daniell. Bell vorgeschlagen). D. Bell leitete einst die „Kommission des Jahres 2000“, die durch Beschluss des US-Kongresses geschaffen wurde. Aufgabe dieser Kommission war es, Prognosen über die sozioökonomische Entwicklung der Vereinigten Staaten im dritten Jahrtausend zu erarbeiten. Basierend auf den Recherchen der Kommission hat Daniel Bell zusammen mit anderen Autoren das Buch „Amerika im Jahr 2000“ geschrieben, in dem es besonders darauf ankam, dass hinter der Industriegesellschaft herkommt neue Bühne Menschheitsgeschichte, die auf den Errungenschaften des wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts beruhen wird. Daniel Bell nannte diese Phase „postindustriell“.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In den am weitesten entwickelten Ländern der Welt, wie den Vereinigten Staaten, Westeuropa und Japan, nimmt die Bedeutung von Wissen und Information stark zu. Die Dynamik der Aktualisierung von Informationen ist bereits in den 70er Jahren so hoch geworden. 20. Jahrhundert Soziologen sind zu dem Schluss gekommen (wie die Zeit gezeigt hat - richtig), dass im 21. Jahrhundert. Analphabeten können nicht diejenigen sein, die nicht lesen und schreiben können, sondern diejenigen, die nicht lernen können, das Unnötige vergessen und wieder lernen.

In Verbindung mit dem wachsenden Gewicht von Wissen und Informationen wird die Wissenschaft zu einer direkten Produktivkraft der Gesellschaft - ein immer größerer Teil des Einkommens fortgeschrittener Länder wird nicht aus dem Verkauf von Industrieprodukten, sondern aus dem Handel mit neuen Technologien und erzielt Wissenschaftsintensive und Informationsprodukte (z. B. Kino, Fernsehprogramme, Computerprogramme usw.). In einer postindustriellen Gesellschaft wird der gesamte geistige Überbau in das Produktionssystem integriert und damit der Dualismus von Material und Ideal überwunden. War die Industriegesellschaft ökonomisch zentriert, so ist die postindustrielle Gesellschaft durch kulturelle Zentrierung gekennzeichnet: Die Rolle des „Faktors Mensch“ und des gesamten darauf ausgerichteten Systems sozial-humanitären Wissens wächst. Das bedeutet natürlich nicht, dass die postindustrielle Gesellschaft die grundlegenden Bestandteile der Industriegesellschaft (hochentwickelte Industrie, Arbeitsdisziplin, hochqualifiziertes Personal) leugnet. Wie Daniel Bell feststellte, "ersetzt die postindustrielle Gesellschaft nicht die industrielle Gesellschaft, ebenso wenig wie die industrielle Gesellschaft den landwirtschaftlichen Sektor der Wirtschaft eliminiert." Aber ein Mensch in einer postindustriellen Gesellschaft hört schon auf, ein "Wirtschaftsmensch" zu sein. Neue, „postmaterialistische“ Werte werden für sie dominant (Tab. 4.1).

Der erste „Eintritt in die Öffentlichkeit“ einer Person, für die „postmaterialistische Werte“ Priorität haben, wird als Jugendaufstand in den späten 60er Jahren des 20. Jahrhunderts angesehen (G. Marcuse, S. Ayerman), der den Tod erklärte der protestantischen Arbeitsethik als moralische Grundlagen der westlichen Industriekultur.

Tabelle 4.1. Vergleich von industrieller und postindustrieller Gesellschaft

Wissenschaftler haben erfolgreich an der Entwicklung des Konzepts einer postindustriellen Gesellschaft gearbeitet: Zbigniew Brzezinski, Alvin Toffler, Aron, Kennep Bouldinga, Walt Rostow usw. Einige von ihnen verwendeten zwar ihre eigenen Begriffe, um einen neuen Gesellschaftstyp zu benennen den industriellen ersetzen. Kenneth Boulding nennt es „Postzivilisation“. Zbigniew Brzezinski bevorzugt den Begriff „technotronische Gesellschaft“ und betont damit die entscheidende Bedeutung von Elektronik und Kommunikation in der neuen Gesellschaft. Alvin Toffler nennt es eine „superindustrielle Gesellschaft“ und meint damit eine komplexe mobile Gesellschaft, die auf hochentwickelter Technologie und einem postmaterialistischen Wertesystem basiert.

Alvin Töffler im Jahr 1970 Er schrieb: „Die Bewohner der Erde sind nicht nur entlang rassischer, ideologischer oder religiöser Linien gespalten, sondern auch in in gewissem Sinne, und rechtzeitig. studieren moderne Bevölkerung Planet finden wir eine kleine Gruppe von Menschen, die noch immer von der Jagd und dem Fischfang leben. Andere, die meisten von ihnen, verlassen sich auf die Landwirtschaft. Sie leben ähnlich wie ihre Vorfahren vor Hunderten von Jahren. Diese beiden Gruppen machen zusammen etwa 70 % der Weltbevölkerung aus. Das sind die Menschen der Vergangenheit.

Mehr als 25 % der Weltbevölkerung lebt in Industrieländern. Sie leben modernes Leben. Sie sind ein Produkt der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. geprägt von Mechanisierung und Massenbildung, aufgewachsen in Erinnerungen an die agroindustrielle Vergangenheit ihres Landes. Sie sind moderne Menschen.

Die restlichen 2-3% der Weltbevölkerung können weder als Menschen der Vergangenheit noch als moderne Menschen bezeichnet werden. Denn in den Hauptzentren des technologischen und kulturellen Wandels, in New York, London, Tokio, leben Millionen von Menschen in der Zukunft. Diese Pioniere leben, ohne es zu wissen, so, wie andere morgen leben werden. Sie sind die Späher der Menschheit, die ersten Bürger einer superindustriellen Gesellschaft."

Wir können Toffler nur eines hinzufügen: Heute, fast 40 Jahre später, leben mehr als 40 % der Menschheit in einer Gesellschaft, die er als superindustriell bezeichnete.

Der Übergang von der Industrie- zur postindustriellen Gesellschaft wird durch folgende Faktoren bestimmt:

Wandel in der Wirtschaftssphäre: der Übergang von einer auf Warenproduktion ausgerichteten Wirtschaft zu einer auf den Dienstleistungs- und Informationssektor ausgerichteten Wirtschaft. Darüber hinaus, wir reden in erster Linie über hochqualifizierte Dienstleistungen, wie die Entwicklung und allgemeine Zugänglichkeit von Bankdienstleistungen, die Entwicklung der Massenkommunikation und die allgemeine Verfügbarkeit von Informationen, Gesundheitsversorgung, Bildung, Sozialfürsorge und erst in zweiter Linie - Dienstleistungen für einzelne Kunden. Mitte der 90er. 20. Jahrhundert im Produktionssektor und im Dienstleistungssektor bzw. der Erbringung von Informationsdiensten waren beschäftigt: in den USA - 25 % und 70 % der Erwerbsbevölkerung; in Deutschland - 40% und 55%; in Japan - 36 % und 60 %); darüber hinaus - selbst im verarbeitenden Gewerbe in Ländern mit postindustrieller Wirtschaft machen Vertreter der intellektuellen Arbeit, Produktionsorganisatoren, technische Intelligenz und Verwaltungspersonal etwa 60% aller Beschäftigten aus;

eine Veränderung der sozialen Struktur der Gesellschaft (Berufsteilung ersetzt Klassenteilung). Danielle Bell beispielsweise glaubt, dass die Kapitalistenklasse in einer postindustriellen Gesellschaft verschwindet und eine neue herrschende Elite mit einem hohen Bildungs- und Wissensstand an ihre Stelle tritt;

der zentrale Ort des theoretischen Wissens bei der Bestimmung der Hauptvektoren der Entwicklung der Gesellschaft. Der Hauptkonflikt in dieser Gesellschaft liegt also nicht zwischen Arbeit und Kapital, sondern zwischen Wissen und Inkompetenz. Die Bedeutung von höher Bildungsinstitutionen A: Die Universität ist in ein Industrieunternehmen eingetreten, die Hauptinstitution des Industriezeitalters. Unter den neuen Bedingungen hat die Hochschulbildung mindestens zwei Hauptaufgaben: Theorien zu schaffen, Wissen zu schaffen, das zum Hauptfaktor des sozialen Wandels wird, und auch Berater und Experten auszubilden;

Schaffung neuer geistiger Technologien (unter anderem zum Beispiel Gentechnik, Klonen, neue landwirtschaftliche Technologien usw.).

Kontrollfragen und Aufgaben

1. Definieren Sie den Begriff „Gesellschaft“ und beschreiben Sie seine Grundzüge.

2. Warum wird die Gesellschaft als ein sich selbst reproduzierendes System betrachtet?

3. Wie unterscheidet sich der systemmechanische Zugang zum Gesellschaftsverständnis vom systemorganischen?

4. Beschreiben Sie die Essenz des synthetischen Ansatzes zum Verständnis der Gesellschaft.

5. Was ist der Unterschied zwischen der traditionellen Gemeinschaft und moderne Gesellschaft(Bedingungen von F. Tjonnies)?

6. Beschreiben Sie die wichtigsten Theorien zur Entstehung der Gesellschaft.

7. Was ist „Anomie“? Beschreiben Sie die Hauptmerkmale dieses Gesellschaftszustandes.

8. Wie unterscheidet sich die Anomietheorie von R. Merton von der Anomietheorie von E. Durkheim?

9. Erklären Sie den Unterschied zwischen den Begriffen „sozialer Fortschritt“ und „soziale Evolution“.

10. Was ist der Unterschied zwischen Sozialreform und Revolution? Kennen Sie die Arten sozialer Revolutionen?

11. Nennen Sie die Ihnen bekannten Kriterien der Typologie von Gesellschaften.

12. Beschreiben Sie das marxistische Konzept der Typologie von Gesellschaften.

13. Vergleichen Sie traditionelle und industrielle Gesellschaften.

14. Beschreiben Sie die postindustrielle Gesellschaft.

15. Vergleichen Sie postindustrielle und industrielle Gesellschaften.

Die Soziologie unterscheidet mehrere Gesellschaftstypen: traditionelle, industrielle und postindustrielle. Der Unterschied zwischen den Formationen ist enorm. Darüber hinaus hat jeder Gerätetyp einzigartige Eigenschaften und Merkmale.

Der Unterschied liegt in der Einstellung zur Person, in der Organisationsweise Wirtschaftstätigkeit. Der Übergang von der traditionellen zur industriellen und postindustriellen (Informations-)Gesellschaft ist äußerst schwierig.

Traditionell

Der vorgestellte Typ des Sozialsystems wurde zuerst gebildet. In diesem Fall basiert die Regulierung der Beziehungen zwischen Menschen auf Tradition. Eine Agrargesellschaft oder traditionelle Gesellschaft unterscheidet sich von industriellen und postindustriellen vor allem durch eine geringe Mobilität im sozialen Bereich. Auf diese Weise gibt es eine klare Rollenverteilung und der Wechsel von einer Klasse zur anderen ist fast unmöglich. Beispiel − Kastensystem in Indien. Die Struktur dieser Gesellschaft ist durch Stabilität und einen niedrigen Entwicklungsstand gekennzeichnet. Grundlage der zukünftigen Rolle eines Menschen ist zunächst seine Herkunft. Soziale Aufzüge fehlen im Prinzip, in gewisser Weise sind sie sogar unerwünscht. Der Übergang von Individuen von einer Schicht zur anderen in der Hierarchie kann den Prozess der Zerstörung der gesamten gewohnten Lebensweise hervorrufen.

In einer Agrargesellschaft ist Individualismus nicht erwünscht. Alle menschlichen Handlungen sind darauf ausgerichtet, das Leben der Gemeinschaft zu erhalten. Entscheidungsfreiheit kann in diesem Fall zu einer Veränderung der Formation oder zur Zerstörung der gesamten Struktur führen. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Menschen sind streng geregelt. Unter normalen Marktverhältnissen kommt es zu einer Zunahme der Bürger, das heißt, es werden Prozesse eingeleitet, die für die gesamte traditionelle Gesellschaft unerwünscht sind.

Grundlage der Wirtschaft

Die Wirtschaft dieser Formation ist agrarisch. Das heißt, das Land ist die Grundlage des Reichtums. Je mehr Kleingärten ein Individuum besitzt, desto höher ist sein sozialer Status. Die Werkzeuge der Produktion sind archaisch und entwickeln sich praktisch nicht weiter. Das gilt auch für andere Lebensbereiche. In den frühen Stadien der Herausbildung einer traditionellen Gesellschaft herrscht natürlicher Austausch vor. Geld als universelle Ware und als Maß für den Wert anderer Dinge fehlt im Prinzip.

Es gibt keine industrielle Produktion als solche. Mit der Entwicklung entsteht die handwerkliche Herstellung der notwendigen Werkzeuge und anderer Haushaltsgegenstände. Dieser Prozess ist langwierig, da die meisten Bürger, die in einer traditionellen Gesellschaft leben, es vorziehen, alles selbst herzustellen. Subsistenzlandwirtschaft überwiegt.

Demographie und Leben

In einem Agrarsystem leben die meisten Menschen in lokalen Gemeinschaften. Gleichzeitig ist der Wechsel des Geschäftssitzes extrem langsam und schmerzhaft. Zu berücksichtigen ist auch, dass es bei einem neuen Wohnort oft zu Problemen bei der Zuteilung eines Grundstücks kommt. Eigenes Grundstück mit der Fähigkeit, verschiedene Feldfrüchte anzubauen - die Lebensgrundlage einer traditionellen Gesellschaft. Nahrung wird auch durch Viehzucht, Sammeln und Jagen gewonnen.

In einer traditionellen Gesellschaft ist die Geburtenrate hoch. Dies ist in erster Linie auf die Notwendigkeit des Überlebens der Gemeinschaft selbst zurückzuführen. Es gibt keine Medikamente, so dass einfache Krankheiten und Verletzungen oft tödlich enden. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist gering.

Das Leben ist nach den Grundlagen organisiert. Sie unterliegt auch keinen Änderungen. Gleichzeitig hängt das Leben aller Mitglieder der Gesellschaft von der Religion ab. Alle Kanones und Stiftungen in der Gemeinde werden durch den Glauben geregelt. Veränderungen und Fluchtversuche aus der gewohnten Existenz werden durch religiöse Dogmen unterdrückt.

Formationswechsel

Der Übergang von einer traditionellen Gesellschaft zu einer industriellen und postindustriellen Gesellschaft ist nur mit einer rasanten technologischen Entwicklung möglich. Dies wurde im 17. und 18. Jahrhundert möglich. Die Entwicklung des Fortschritts war in vielerlei Hinsicht auf die Pestepidemie zurückzuführen, die Europa heimsuchte. Ein starker Bevölkerungsrückgang provozierte die Entwicklung der Technologie, die Entstehung mechanisierter Produktionswerkzeuge.

industrielle Bildung

Soziologen assoziieren den Übergang von traditionelle Art Gesellschaft zu industriellen und postindustriellen mit einer Veränderung der wirtschaftlichen Komponente der Lebensweise der Menschen. Das Wachstum der Produktionskapazitäten hat zur Urbanisierung geführt, also zur Abwanderung eines Teils der Bevölkerung vom Land in die Stadt. Groß Siedlungen in der die Mobilität der Bürger deutlich zugenommen hat.

Die Struktur der Formation ist flexibel und dynamisch. Die Maschinenproduktion entwickelt sich aktiv, die Arbeit wird höher automatisiert. Der Einsatz neuer (damals) Technologien ist nicht nur typisch für die Industrie, sondern auch für die Landwirtschaft. Der Gesamtbeschäftigungsanteil im Agrarsektor übersteigt 10 % nicht.

Der Hauptfaktor der Entwicklung in einer Industriegesellschaft ist unternehmerische Tätigkeit. Daher wird die Position des Einzelnen durch seine Fähigkeiten und Fertigkeiten, den Wunsch nach Entwicklung und Bildung bestimmt. Auch die Herkunft bleibt wichtig, aber allmählich nimmt ihr Einfluss ab.

Regierungsform

Mit dem Wachstum der Produktion und der Kapitalvermehrung in einer Industriegesellschaft braut sich allmählich ein Konflikt zwischen einer Generation von Unternehmern und Vertretern der alten Aristokratie zusammen. Dieser Prozess hat in vielen Ländern zu einer Veränderung der Staatsstruktur geführt. Typische Beispiele sind Französische Revolution oder Auftreten konstitutionelle Monarchie in England. Nach diesen Veränderungen verlor die archaische Aristokratie ihre früheren Möglichkeiten, das Staatsleben zu beeinflussen (obwohl sie im Allgemeinen weiterhin auf ihre Meinung hörten).

Ökonomie einer Industriegesellschaft

Die Wirtschaft einer solchen Formation basiert auf der weitgehenden Ausbeutung natürlicher Ressourcen und Belegschaft. Laut Marx werden in einer kapitalistischen Industriegesellschaft die Hauptrollen direkt denen zugewiesen, die die Werkzeuge der Arbeit besitzen. Ressourcen werden oft zu Lasten der Umwelt erschlossen, der Zustand der Umwelt verschlechtert sich.

Gleichzeitig wächst die Produktion in einem beschleunigten Tempo. Die Qualität des Personals steht an erster Stelle. Handarbeit bleibt auch bestehen, aber um die Kosten zu minimieren, beginnen Industrielle und Unternehmer, in die Technologieentwicklung zu investieren.

Ein charakteristisches Merkmal der Industrieformation ist die Verschmelzung von Bank- und Industriekapital. In einer Agrargesellschaft, besonders in ihrer frühe Stufen Entwicklung wurde Wucher betrieben. Mit der Entwicklung des Fortschritts wurden Kreditzinsen zur Grundlage für die Entwicklung der Wirtschaft.

postindustriell

Mitte des letzten Jahrhunderts nahm die postindustrielle Gesellschaft Gestalt an. Die Länder Westeuropas, die USA und Japan wurden zur Lokomotive der Entwicklung. Merkmale der Gründung sind die Erhöhung des Anteils der Informationstechnologie am Bruttoinlandsprodukt. Transformationen betrafen auch Industrie und Landwirtschaft. Die Produktivität stieg, die Handarbeit nahm ab.

Lokomotive weitere Entwicklung war die Bildung einer Konsumgesellschaft. Die Zunahme des Anteils hochwertiger Dienstleistungen und Waren hat zur Entwicklung von Technologie und zu erhöhten Investitionen in die Wissenschaft geführt.

Der Begriff der postindustriellen Gesellschaft wurde vom Lehrer geprägt Harvard Universität Nach seiner Arbeit brachten einige Soziologen auch das Konzept der Informationsgesellschaft heraus, obwohl diese Konzepte in vielerlei Hinsicht synonym sind.

Meinungen

In der Theorie der Entstehung einer postindustriellen Gesellschaft gibt es zwei Meinungen. Aus klassischer Sicht wurde der Übergang ermöglicht durch:

1. Produktionsautomatisierung.
2. Die Notwendigkeit für ein hohes Bildungsniveau des Personals.
3. Steigende Nachfrage nach hochwertigen Dienstleistungen.
4. Steigerung der Einkommen der Mehrheit der Bevölkerung in den entwickelten Ländern.

Marxisten haben ihre eigene Theorie zu diesem Thema aufgestellt. Demnach sei der Übergang von industriell und traditionell zu einer postindustriellen (Informations-)Gesellschaft durch die globale Arbeitsteilung möglich geworden. Es gab eine Konzentration von Industrien in verschiedenen Regionen der Erde, was zu einer Zunahme der Qualifikationen führte Dienstpersonal.

Deindustrialisierung

Die Informationsgesellschaft hat einen weiteren sozioökonomischen Prozess hervorgebracht: die Deindustrialisierung. In Industrieländern ist der Anteil der in der Industrie beschäftigten Arbeitnehmer rückläufig. Gleichzeitig sinkt auch der Einfluss der direkten Produktion auf die Wirtschaft des Staates. Laut Statistik, von 1970 bis 2015, der Anteil der Industrie in den USA und Westeuropa des Bruttoinlandsprodukts von 40 auf 28 % zurückgegangen. Ein Teil der Produktion wurde in andere Regionen der Erde verlagert. Dieser Prozess führte zu einem starken Anstieg der Entwicklung in den Ländern, beschleunigte das Tempo des Übergangs von den agrarischen (traditionellen) und industriellen Gesellschaftsformen zur postindustriellen.

Risiken

Der intensive Weg der Entwicklung und der Aufbau einer auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierenden Wirtschaft ist mit verschiedenen Risiken behaftet. Der Migrationsprozess hat stark zugenommen. Gleichzeitig kommt es in einigen Ländern mit Entwicklungsrückstand zu einem Mangel an qualifiziertem Personal, das in Regionen mit Informationswirtschaft abwandert. Die Wirkung provoziert die Entwicklung von Krisenphänomenen, die eher für die industrielle Gesellschaftsformation charakteristisch sind.

Auch die demografische Schiefe bereitet Experten Sorgen. Drei Stufen der Entwicklung der Gesellschaft (traditionell, industriell und postindustriell) haben verschiedene Beziehungen zu Familie und Fruchtbarkeit. Für eine landwirtschaftliche Formation ist eine große Familie die Grundlage des Überlebens. In der Industriegesellschaft herrscht in etwa die gleiche Meinung. Übergang zu neue Formation war geprägt von einem starken Geburtenrückgang und einer alternden Bevölkerung. Daher ziehen Länder mit einer Informationswirtschaft aktiv qualifizierte, gebildete junge Menschen aus anderen Regionen der Erde an und vergrößern dadurch den Entwicklungsabstand.

Sorge bereitet Experten auch der Rückgang der Wachstumsraten der postindustriellen Gesellschaft. Die traditionellen (Agrar-) und Industriesektoren haben noch Raum, sich zu entwickeln, die Produktion zu steigern und das Format der Wirtschaft zu ändern. Die Informationsbildung ist die Krönung des Evolutionsprozesses. Ständig werden neue Technologien entwickelt, aber bahnbrechende Lösungen (z. B. Übergang zur Kernenergie, Weltraumforschung) erscheinen immer seltener. Daher prognostizieren Soziologen eine Zunahme von Krisenphänomenen.

Koexistenz

Jetzt gibt es eine paradoxe Situation: Industrielle, postindustrielle und traditionelle Gesellschaften leben in verschiedenen Regionen des Planeten friedlich nebeneinander. Eine landwirtschaftliche Formation mit einer angemessenen Lebensweise ist eher typisch für einige Länder in Afrika und Asien. Industrie mit schrittweisen Evolutionsprozessen hin zu Informationen wird in beobachtet Osteuropa und GUS.

Industrielle, postindustrielle und traditionelle Gesellschaft unterscheiden sich vor allem in Bezug auf menschliche Persönlichkeit. In den ersten beiden Fällen basiert die Entwicklung auf Individualismus, während im zweiten Fall kollektive Prinzipien vorherrschen. Jede Manifestation von Eigenwilligkeit und der Versuch, sich abzuheben, werden verurteilt.

Soziale Aufzüge

Soziale Aufzüge kennzeichnen die Mobilität der Bevölkerung innerhalb der Gesellschaft. In traditionellen, industriellen und postindustriellen Formationen kommen sie unterschiedlich zum Ausdruck. Für eine Agrargesellschaft ist nur die Verdrängung einer ganzen Bevölkerungsschicht möglich, beispielsweise durch eine Revolte oder Revolution. In anderen Fällen ist die Mobilität sogar für eine Person möglich. Die endgültige Position hängt von den Kenntnissen, erworbenen Fähigkeiten und Aktivitäten einer Person ab.

Tatsächlich sind die Unterschiede zwischen traditionellen, industriellen und postindustriellen Gesellschaftstypen enorm. Soziologen und Philosophen untersuchen ihre Entstehung und Entwicklungsstufen.

Die Stufentheorie des Wirtschaftswachstums ist das Konzept von W. Rostow, wonach die Geschichte in fünf Stufen eingeteilt wird:

1- "traditionelle Gesellschaft" - alle Gesellschaften vor dem Kapitalismus, gekennzeichnet durch eine niedrige Arbeitsproduktivität, Dominanz in der Agrarwirtschaft;

2- "Übergangsgesellschaft", die mit dem Übergang zum vormonopolistischen Kapitalismus zusammenfällt;

3- „Schichtzeit“, gekennzeichnet durch industrielle Revolutionen und den Beginn der Industrialisierung;

4- „Reifezeitraum“, gekennzeichnet durch die Vollendung der Industrialisierung und die Entstehung hochindustrialisierter Länder;

5- "Eine Ära des Massenkonsums auf hohem Niveau."

Eine traditionelle Gesellschaft ist eine Gesellschaft, die von der Tradition regiert wird. Die Bewahrung von Traditionen hat darin einen höheren Stellenwert als Entwicklung. Die soziale Struktur darin ist (insbesondere in den Ländern des Ostens) durch eine starre Klassenhierarchie und die Existenz stabiler sozialer Gemeinschaften gekennzeichnet, eine besondere Art, das Leben der Gesellschaft auf der Grundlage von Traditionen und Bräuchen zu regeln. Diese Organisation der Gesellschaft will die soziokulturellen Lebensgrundlagen unverändert erhalten. Die traditionelle Gesellschaft ist eine Agrargesellschaft.

Für eine traditionelle Gesellschaft sind in der Regel gekennzeichnet durch:

die traditionelle Wirtschaft

die Vorherrschaft der landwirtschaftlichen Lebensweise;

die Stabilität der Struktur;

Klassenorganisation;

· geringe Mobilität;

· hohe Sterblichkeit;

· hohe Geburtenrate;

geringe Lebenserwartung.

Der traditionelle Mensch nimmt die Welt und die etablierte Lebensordnung als etwas untrennbar Integrales, Ganzheitliches, Heiliges und Unveränderliches wahr. Der Platz einer Person in der Gesellschaft und ihr Status werden durch die Tradition (in der Regel durch das Geburtsrecht) bestimmt.

In einer traditionellen Gesellschaft herrschen kollektivistische Einstellungen vor, Individualismus ist nicht erwünscht (weil die Freiheit individuellen Handelns zu einer Verletzung der etablierten Ordnung führen kann, die das Überleben der Gesellschaft als Ganzes sichert und sich bewährt hat). Im Allgemeinen sind traditionelle Gesellschaften durch den Primat kollektiver Interessen gegenüber privaten gekennzeichnet, einschließlich des Primats der Interessen bestehender hierarchischer Strukturen (Staat, Clan usw.). Es wird nicht so sehr die individuelle Leistungsfähigkeit bewertet, sondern der Platz in der Hierarchie (Bürokratie, Klasse, Clan usw.), den eine Person einnimmt.

In einer traditionellen Gesellschaft herrschen in der Regel eher Umverteilungsbeziehungen als Marktaustausch vor, und Elemente Marktwirtschaft sind streng reglementiert. Dies liegt daran, dass freie Marktbeziehungen die soziale Mobilität erhöhen und die soziale Struktur der Gesellschaft verändern (insbesondere vernichten sie Vermögen); das System der Umverteilung kann durch die Tradition reguliert werden, aber die Marktpreise sind es nicht; erzwungene Umverteilung verhindert „unerlaubte“ Bereicherung/Verarmung sowohl von Individuen als auch von Klassen. Das Streben nach wirtschaftlichem Gewinn wird in einer traditionellen Gesellschaft oft moralisch verurteilt und steht im Gegensatz zu selbstloser Hilfe.

In einer traditionellen Gesellschaft leben die meisten Menschen ihr ganzes Leben in einer lokalen Gemeinschaft (z. B. einem Dorf), die Verbindungen zur "großen Gesellschaft" sind eher schwach. Gleichzeitig sind die familiären Bindungen im Gegenteil sehr stark.

Die Weltanschauung (Ideologie) einer traditionellen Gesellschaft ist durch Tradition und Autorität bedingt.

Die traditionelle Gesellschaft ist äußerst stabil. Wie der bekannte Demograf und Soziologe Anatoly Vishnevsky schreibt, „ist alles miteinander verbunden und es ist sehr schwierig, ein Element zu entfernen oder zu ändern.“

Eine Industriegesellschaft ist eine Art wirtschaftlich entwickelte Gesellschaft, in der der vorherrschende Sektor der Volkswirtschaft die Industrie ist.

Eine Industriegesellschaft ist gekennzeichnet durch die Entwicklung der Arbeitsteilung, der Massenproduktion von Gütern, der Mechanisierung und Automatisierung der Produktion, der Entwicklung der Massenmedien, des Dienstleistungssektors, der hohen Mobilität und Urbanisierung sowie der wachsenden Rolle des Staates bei der Regulierung der sozioökonomischen Bereich.

· Anerkennung der industriell-technologischen Struktur als dominant in allen gesellschaftlichen Bereichen (von Wirtschaft bis Kultur)

Veränderung der Beschäftigungsanteile nach Branchen: Deutliche Verringerung des Anteils der Beschäftigten in der Landwirtschaft (bis zu 3-5 %) und Erhöhung des Anteils der Beschäftigten in der Industrie (bis zu 50-60 %) und im Dienstleistungssektor Sektor (bis zu 40-45%)

Intensive Urbanisierung

Die Entstehung des Nationalstaates, organisiert auf der Grundlage von gemeinsame Sprache und Kultur

· Pädagogische (kulturelle) Revolution. Der Übergang zur universellen Alphabetisierung und die Bildung nationale Systeme Ausbildung

· Politische Revolution, die zur Einführung politischer Rechte und Freiheiten führt (z. B. alle Wahlrechte)

Wachstum des Konsumniveaus ("Konsumrevolution", Entstehung des "Wohlfahrtsstaates")

Veränderung der Arbeits- und Freizeitstruktur (Bildung einer „Konsumgesellschaft“)

· Veränderungen der demografischen Art der Entwicklung (niedrige Geburtenrate, niedrige Sterblichkeit, erhöhte Lebenserwartung, Alterung der Bevölkerung, d. h. Zunahme des Anteils älterer Altersgruppen).

Postindustrielle Gesellschaft - eine Gesellschaft, in der der Dienstleistungssektor eine vorrangige Entwicklung hat und das Volumen der industriellen Produktion und der landwirtschaftlichen Produktion überwiegt. In der Sozialstruktur der postindustriellen Gesellschaft steigt die Zahl der Beschäftigten im Dienstleistungssektor und es bilden sich neue Eliten: Technokraten, Wissenschaftler.

Dieses Konzept wurde erstmals 1962 von D. Bell vorgeschlagen. Es verzeichnete den Eintrag in den späten 50er und frühen 60er Jahren. entwickelte westliche Länder, die das Potenzial industrieller Produktion ausgeschöpft haben, in eine qualitativ neue Entwicklungsstufe.

Es ist gekennzeichnet durch einen Rückgang des Anteils und der Bedeutung der Industrieproduktion aufgrund des Wachstums des Dienstleistungs- und Informationssektors. Die Produktion von Dienstleistungen wird zum Hauptbereich der wirtschaftlichen Tätigkeit. So arbeiten in den Vereinigten Staaten heute etwa 90 % der erwerbstätigen Bevölkerung im Informations- und Dienstleistungsbereich. Aufgrund dieser Veränderungen findet ein Umdenken bei allen statt grundlegende Eigenschaften Industriegesellschaft, eine grundlegende Änderung theoretischer Vorgaben.

Als erstes „Phänomen“ eines solchen Menschen gilt der Jugendaufruhr Ende der 60er Jahre, der das Ende der protestantischen Arbeitsmoral als moralische Grundlage der westlichen Industriezivilisation bedeutete. Das Wirtschaftswachstum ist nicht mehr das wichtigste, geschweige denn das einzige Ziel der gesellschaftlichen Entwicklung. Der Schwerpunkt verlagert sich auf soziale und humanitäre Probleme. Die vorrangigen Themen sind die Qualität und Sicherheit des Lebens, die Selbstverwirklichung des Einzelnen. Neue Kriterien für Wohlbefinden und soziales Wohlbefinden werden gebildet. Die postindustrielle Gesellschaft wird auch als „post-class“ Gesellschaft definiert, was den Zusammenbruch der Nachhaltigkeit widerspiegelt soziale Strukturen und Identitäten, die für eine Industriegesellschaft charakteristisch sind. Wenn früher der Status eines Individuums in der Gesellschaft durch seine Stellung in der Wirtschaftsstruktur bestimmt wurde, d.h. Klassenzugehörigkeit, der alle anderen sozialen Merkmale untergeordnet waren, wird nun die Statuseigenschaft eines Individuums von vielen Faktoren bestimmt, unter denen die Bildung, das Kulturniveau (was P. Bourdieu „kulturelles Kapital“ nannte) eine zunehmende Rolle spielen. Auf dieser Grundlage brachten D. Bell und eine Reihe anderer westlicher Soziologen die Idee einer neuen „Service“-Klasse vor. Ihr Wesen liegt darin, dass in einer postindustriellen Gesellschaft keine wirtschaftlichen und politische Elite, und an die Intellektuellen und Fachleute, die sich ausmachen neue Klasse, gehört zur Macht. In Wirklichkeit gab es keine grundlegende Änderung in der Verteilung der wirtschaftlichen und politischen Macht. Auch Behauptungen über den "Tod der Klasse" erscheinen deutlich übertrieben und verfrüht. Zweifellos finden jedoch bedeutende Veränderungen in der Gesellschaftsstruktur statt, die vor allem mit einer Veränderung der Rolle des Wissens und seiner Träger in der Gesellschaft verbunden sind (siehe Informationsgesellschaft). Daher können wir der Aussage von D. Bell zustimmen, dass "die Veränderungen, die durch den Begriff der postindustriellen Gesellschaft fixiert werden, die historische Metamorphose der westlichen Gesellschaft bedeuten können".

Informationsgesellschaft - eine Gesellschaft, in der die Mehrheit der Arbeitnehmer mit der Produktion, Speicherung, Verarbeitung und dem Verkauf von Informationen, insbesondere ihrer höchsten Form - Wissen, beschäftigt ist.

Wissenschaftler glauben, dass der Prozess der Computerisierung in der Informationsgesellschaft den Menschen Zugang zu zuverlässigen Informationsquellen verschaffen, sie von Routinearbeiten befreien und einen hohen Grad an Automatisierung der Informationsverarbeitung im industriellen und sozialen Bereich ermöglichen wird. treibende Kraft Entwicklung der Gesellschaft sollte die Produktion von Informationen sein, nicht ein materielles Produkt. Das materielle Produkt wird informationsintensiver, was bedeutet, dass der Anteil von Innovation, Design und Marketing an seinem Wert steigt.

In der Informationsgesellschaft wird sich nicht nur die Produktion verändern, sondern die gesamte Lebensweise, das Wertesystem, die Bedeutung der kulturellen Freizeit in Bezug auf materielle Werte wird zunehmen. Im Vergleich zu einer Industriegesellschaft, in der alles auf die Produktion und den Konsum von Gütern ausgerichtet ist, wird in der Informationsgesellschaft Intellekt und Wissen produziert und konsumiert, was zu einem Anstieg des Anteils an geistiger Arbeit führt. Dem Menschen wird die Fähigkeit zur Kreativität abverlangt, der Wissensbedarf wird steigen.

Die materielle und technologische Grundlage der Informationsgesellschaft werden verschiedene Systeme sein, die auf Computertechnologie und Computernetzwerken, Informationstechnologie und Telekommunikation basieren.

ZEICHEN DER INFORMATIONSGESELLSCHAFT

· Das Bewusstsein der Gesellschaft für die Priorität von Informationen gegenüber anderen Produkten menschlicher Aktivität.

· Die grundlegende Grundlage aller Bereiche menschlichen Handelns (wirtschaftlich, industriell, politisch, pädagogisch, wissenschaftlich, kreativ, kulturell usw.) sind Informationen.

· Information ist ein Produkt der Aktivität des modernen Menschen.

· Information in ihrer reinen Form (an sich) ist Gegenstand von Kauf und Verkauf.

· Chancengleichheit beim Zugang zu Informationen für alle Bevölkerungsschichten.

· Sicherheit der Informationsgesellschaft, Information.

· Schutz des geistigen Eigentums.

· Interaktion aller staatlichen Strukturen und der Staaten untereinander auf Basis von IKT.

· Management der Informationsgesellschaft durch den Staat, öffentliche Organisationen.