Traditions- und Industriegesellschaft kurz. vorindustrielle Gesellschaft
25. Haupttypen von Gesellschaften: traditionell, industriell, postindustriell. Formative und zivilisatorische Ansätze zur Entwicklung der Gesellschaft.
Am stabilsten in der modernen Soziologie ist die Typologie, die auf der Zuordnung von traditionellen, industriellen und postindustriellen Gesellschaften basiert.
Eine traditionelle Gesellschaft (sie wird auch einfach und agrarisch genannt) ist eine Gesellschaft mit einer agrarischen Lebensweise, sesshaften Strukturen und einer Methode der soziokulturellen Regulierung, die auf Traditionen basiert (traditionelle Gesellschaft). Das Verhalten der Individuen darin wird streng kontrolliert, reguliert durch die Bräuche und Normen des traditionellen Verhaltens, etablierte soziale Institutionen, unter denen die Familie und die Gemeinschaft die wichtigsten sein werden. Versuche jeglicher gesellschaftlicher Veränderungen, Innovationen werden abgelehnt. Es zeichnet sich durch niedrige Entwicklungs- und Produktionsraten aus. Wichtig für diese Art von Gesellschaft ist eine gut etablierte soziale Solidarität, die von Durkheim bei der Untersuchung der Gesellschaft der australischen Aborigines festgestellt wurde.
Eine traditionelle Gesellschaft ist gekennzeichnet durch eine natürliche Arbeitsteilung und Spezialisierung (hauptsächlich nach Geschlecht und Alter), Personalisierung der zwischenmenschlichen Kommunikation (direkt durch Einzelpersonen und nicht durch Beamte oder Statuspersonen), informelle Regulierung von Interaktionen (durch die Normen des Ungeschriebenen Gesetze der Religion und Moral), Verbundenheit der Mitglieder durch Verwandtschaftsbeziehungen (Organisationsform der Familie), Gemeinschaft), ein primitives System der Gemeinschaftsverwaltung (Erbmacht, Herrschaft der Ältesten).
Moderne Gesellschaften zeichnen sich durch folgende Merkmale aus: die rollenbasierte Natur der Interaktion (Erwartungen und Verhalten von Menschen werden durch den sozialen Status und die sozialen Funktionen von Individuen bestimmt); die sich entwickelnde tiefe Arbeitsteilung (auf beruflicher und qualifikationsbezogener Basis in Bezug auf Bildung und Berufserfahrung); ein formelles System zur Regulierung der Beziehungen (basierend auf geschriebenem Recht: Gesetze, Verordnungen, Verträge usw.); ein komplexes System des Sozialmanagements (unter Hervorhebung der Institution des Managements, besonderer Leitungsgremien: politische, wirtschaftliche, territoriale und Selbstverwaltung); Säkularisierung der Religion (Trennung vom Regierungssystem); die Zuordnung vieler sozialer Institutionen (sich selbst reproduzierende Systeme besonderer Beziehungen, die soziale Kontrolle, Ungleichheit, Schutz ihrer Mitglieder, Verteilung von Vorteilen, Produktion, Kommunikation ermöglichen).
Dazu gehören industrielle und postindustrielle Gesellschaften.
Eine Industriegesellschaft ist eine Organisationsform des gesellschaftlichen Lebens, die die Freiheit und Interessen des Einzelnen mit den allgemeinen Grundsätzen seiner gemeinsamen Tätigkeit verbindet. Es zeichnet sich durch die Flexibilität sozialer Strukturen, soziale Mobilität und ein entwickeltes Kommunikationssystem aus.
In den 1960ern die Konzepte einer postindustriellen (Informations-)Gesellschaft erscheinen (D. Bell, A. Touraine, J. Habermas), verursacht durch drastische Veränderungen in Wirtschaft und Kultur der am weitesten entwickelten Länder. Die Rolle von Wissen und Information, Computern und automatischen Geräten wird in der Gesellschaft als führend anerkannt. Eine Person, die die notwendige Ausbildung erhalten hat, die Zugang zu den neuesten Informationen hat, hat eine vorteilhafte Chance, die Leiter der sozialen Hierarchie hinaufzusteigen. Kreative Arbeit wird zum Hauptziel einer Person in der Gesellschaft.
Die negative Seite der postindustriellen Gesellschaft ist die Gefahr, die soziale Kontrolle des Staates, der herrschenden Elite durch den Zugang zu Informationen und elektronischen Medien und die Kommunikation über Menschen und die Gesellschaft als Ganzes zu stärken.
Lebenswelt menschliche Gesellschaft mehr und mehr der Logik von Effizienz und Instrumentalismus unterworfen. Kultur, einschließlich traditioneller Werte, wird unter dem Einfluss administrativer Kontrolle zerstört, die dazu neigt, soziale Beziehungen und soziales Verhalten zu standardisieren und zu vereinheitlichen. Die Gesellschaft unterliegt zunehmend der Logik des Wirtschaftslebens und des bürokratischen Denkens.
Besonderheiten einer postindustriellen Gesellschaft:
der Übergang von der Güterproduktion zu einer Dienstleistungswirtschaft;
der Aufstieg und die Dominanz von hochqualifizierten Berufsfachleuten;
die Hauptrolle des theoretischen Wissens als Quelle für Entdeckungen und politische Entscheidungen in der Gesellschaft;
Kontrolle über Technologie und die Fähigkeit, die Folgen wissenschaftlicher und technologischer Innovationen abzuschätzen;
Entscheidungsfindung auf der Grundlage der Schaffung intelligenter Technologie sowie der Nutzung der sogenannten Informationstechnologie.
Letztere wurde durch die Bedürfnisse der Informationsgesellschaft ins Leben gerufen, die Gestalt anzunehmen begann. Die Entstehung eines solchen Phänomens ist keineswegs zufällig. Die Grundlage der sozialen Dynamik in der Informationsgesellschaft sind nicht traditionelle materielle Ressourcen, die ebenfalls weitgehend erschöpft sind, sondern Informationen (intellektuell): Wissen, wissenschaftliche, organisatorische Faktoren, intellektuelle Fähigkeiten der Menschen, ihre Initiative, Kreativität.
Das Konzept des Post-Industrialismus ist heute ausführlich entwickelt, es hat viele Befürworter und eine immer größer werdende Zahl von Gegnern. In der Welt haben sich zwei Hauptrichtungen für die Beurteilung der zukünftigen Entwicklung der menschlichen Gesellschaft herausgebildet: Ökopessimismus und Technooptimismus. Der Ökopessimismus prognostiziert aufgrund der zunehmenden Umweltverschmutzung eine globale Katastrophe im Jahr 2030; Zerstörung der Biosphäre der Erde. Der Techno-Optimismus zeichnet ein rosigeres Bild, da er davon ausgeht, dass der wissenschaftliche und technologische Fortschritt alle Schwierigkeiten in der Entwicklung der Gesellschaft bewältigen wird.
Die traditionelle Gesellschaft (vorindustriell) ist die längste der drei Stufen, mit einer Geschichte von Tausenden von Jahren. Der größte Teil der Geschichte der Menschheit wurde in einer traditionellen Gesellschaft verbracht. Es handelt sich um eine Gesellschaft mit agrarischer Lebensweise, wenig dynamischen Sozialstrukturen und einer auf Tradition beruhenden soziokulturellen Regulierung. In einer traditionellen Gesellschaft ist der Hauptproduzent nicht der Mensch, sondern die Natur. Subsistenzlandwirtschaft überwiegt – die absolute Mehrheit der Bevölkerung (über 90 %) ist in der Landwirtschaft beschäftigt; Es werden einfache Technologien verwendet, und daher ist die Arbeitsteilung einfach. Diese Gesellschaft ist durch Trägheit und geringe Wahrnehmung von Innovationen gekennzeichnet. Wenn wir die marxistische Terminologie verwenden, ist die traditionelle Gesellschaft eine primitive kommunale, sklavenhaltende, feudale Gesellschaft.
Industriegesellschaft
Eine Industriegesellschaft ist durch maschinelle Produktion, ein nationales Wirtschaftssystem und einen freien Markt gekennzeichnet. Diese Gesellschaftsform entstand erst vor relativ kurzer Zeit – ab dem 18. Jahrhundert als Ergebnis der industriellen Revolution, die zuerst England und Holland und dann den Rest der Welt erfasste. In der Ukraine begann die industrielle Revolution etwa Mitte des neunzehnten v. Das Wesen der industriellen Revolution ist der Übergang von der manuellen zur maschinellen Produktion, von der Manufaktur zur Fabrik. Neue Energiequellen werden erschlossen: Nutzte die frühere Menschheit vor allem Muskelenergie, seltener Wasser und Wind, so nutzt sie mit Beginn der industriellen Revolution Dampfenergie, später Dieselmotoren, Verbrennungsmotoren und Elektrizität . In einer Industriegesellschaft ist die Aufgabe, die für eine traditionelle Gesellschaft die Hauptaufgabe war, die Menschen zu ernähren und mit den Dingen des Lebens zu versorgen, in den Hintergrund getreten. Heute produzieren nur noch 5-10 % der in der Landwirtschaft beschäftigten Menschen genug Nahrung für die ganze Gesellschaft.
Die Industrialisierung führt zu einem verstärkten Wachstum der Städte, der nationale freiheitlich-demokratische Staat wird gestärkt, Industrie, Bildung und der Dienstleistungssektor entwickeln sich. Neue spezialisierte soziale Status entstehen ("Arbeiter", "Ingenieur", "Eisenbahner" usw.), Klassengrenzen verschwinden - nicht mehr edle Geburt oder familiäre Bindungen sind die Grundlage für die Bestimmung einer Person in der sozialen Hierarchie und ihres persönlichen Handelns. In einer traditionellen Gesellschaft blieb ein Adliger, der arm geworden war, ein Adliger, und ein reicher Kaufmann war immer noch das Gesicht der "Unedlen". In einer Industriegesellschaft gewinnt jeder seinen Status durch persönliche Verdienste – ein Kapitalist, ging bankrott, ist kein Kapitalist mehr, und der Schuhputzer von gestern kann Eigentümer eines großen Unternehmens werden und übernehmen Hohe Position in der Gesellschaft. Die soziale Mobilität wächst, es findet eine Angleichung der menschlichen Fähigkeiten statt, aufgrund der universellen Zugänglichkeit von Bildung.
In einer Industriegesellschaft führt die Verkomplizierung des Systems sozialer Bindungen zu einer Formalisierung menschlicher Beziehungen, die in den meisten Fällen entpersönlicht werden. Ein moderner Städter kommuniziert in einer Woche mit mehr Menschen als sein entfernter ländlicher Vorfahre in seinem ganzen Leben. Daher kommunizieren Menschen über ihre Rollen- und Statusmasken: nicht als bestimmtes Individuum mit einem bestimmten Individuum, die jeweils mit bestimmten Individuen ausgestattet sind menschliche Qualitäten, sondern als Lehrer und Schüler, oder Polizist und Fußgänger, oder Direktor und Angestellter („Ich sage Ihnen als Fachkraft …“, „das ist bei uns nicht üblich …“, „das Professor sagte ... ").
Schnell Industriegesellschaft
Postindustrielle Gesellschaft (der Begriff wurde 1962 von Daniell. Bell vorgeschlagen). D. Bell leitete einst die „Kommission des Jahres 2000“, die durch Beschluss des US-Kongresses geschaffen wurde. Aufgabe dieser Kommission war es, Prognosen über die sozioökonomische Entwicklung der Vereinigten Staaten im dritten Jahrtausend zu erarbeiten. Basierend auf den Recherchen der Kommission hat Daniel Bell zusammen mit anderen Autoren das Buch "Amerika im Jahr 2000" geschrieben, in dem es besonders notwendig war, dass nach der Industriegesellschaft eine neue Etappe der Menschheitsgeschichte beginnt, die wird auf den Errungenschaften des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts basieren, Daniel Bell nannte diese Phase „postindustriell“.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In den am weitesten entwickelten Ländern der Welt, wie den Vereinigten Staaten, Westeuropa und Japan, nimmt die Bedeutung von Wissen und Information stark zu. Die Dynamik der Aktualisierung von Informationen ist bereits in den 70er Jahren so hoch geworden. 20. Jahrhundert Soziologen sind zu dem Schluss gekommen (wie die Zeit gezeigt hat - richtig), dass im 21. Jahrhundert. Analphabeten können nicht diejenigen sein, die nicht lesen und schreiben können, sondern diejenigen, die nicht lernen können, das Unnötige vergessen und wieder lernen.
In Verbindung mit dem wachsenden Gewicht von Wissen und Informationen wird die Wissenschaft zu einer direkten Produktivkraft der Gesellschaft - ein immer größerer Teil des Einkommens fortgeschrittener Länder wird nicht aus dem Verkauf von Industrieprodukten, sondern aus dem Handel mit neuen Technologien und erzielt Wissenschaftsintensive und Informationsprodukte (z. B. Kino, Fernsehprogramme, Computerprogramme usw.). In einer postindustriellen Gesellschaft wird der gesamte geistige Überbau in das Produktionssystem integriert und damit der Dualismus von Material und Ideal überwunden. War die Industriegesellschaft ökonomisch zentriert, so ist die postindustrielle Gesellschaft durch kulturelle Zentrierung gekennzeichnet: Die Rolle des „Faktors Mensch“ und des gesamten darauf ausgerichteten Systems sozial-humanitären Wissens wächst. Das bedeutet natürlich nicht, dass die postindustrielle Gesellschaft die grundlegenden Bestandteile der Industriegesellschaft (hochentwickelte Industrie, Arbeitsdisziplin, hochqualifiziertes Personal) leugnet. Wie Daniel Bell feststellte, "ersetzt die postindustrielle Gesellschaft nicht die industrielle Gesellschaft, ebenso wenig wie die industrielle Gesellschaft den landwirtschaftlichen Sektor der Wirtschaft eliminiert." Aber ein Mensch in einer postindustriellen Gesellschaft hört schon auf, ein "Wirtschaftsmensch" zu sein. Neue, „postmaterialistische“ Werte werden für sie dominant (Tab. 4.1).
Der erste „Eintritt in die Öffentlichkeit“ einer Person, für die „postmaterialistische Werte“ Priorität haben, wird als Jugendaufstand in den späten 60er Jahren des 20. Jahrhunderts angesehen (G. Marcuse, S. Ayerman), der den Tod erklärte der protestantischen Arbeitsethik als moralische Grundlagen der westlichen Industriekultur.
Tabelle 4.1. Vergleich von industrieller und postindustrieller Gesellschaft
Wissenschaftler haben erfolgreich an der Entwicklung des Konzepts einer postindustriellen Gesellschaft gearbeitet: Zbigniew Brzezinski, Alvin Toffler, Aron, Kennep Bouldinga, Walt Rostow usw. Einige von ihnen verwendeten zwar ihre eigenen Begriffe, um einen neuen Gesellschaftstyp zu benennen den industriellen ersetzen. Kenneth Boulding nennt es „Postzivilisation“. Zbigniew Brzezinski bevorzugt den Begriff „technotronische Gesellschaft“ und betont damit die entscheidende Bedeutung von Elektronik und Kommunikation in der neuen Gesellschaft. Alvin Toffler nennt es eine „superindustrielle Gesellschaft“ und meint damit eine komplexe mobile Gesellschaft, die auf hochentwickelter Technologie und einem postmaterialistischen Wertesystem basiert.
Alvin Töffler im Jahr 1970 Er schrieb: „Die Bewohner der Erde sind nicht nur entlang rassischer, ideologischer oder religiöser Linien gespalten, sondern auch in in gewissem Sinne, und rechtzeitig. studieren moderne Bevölkerung Planet finden wir eine kleine Gruppe von Menschen, die noch immer von der Jagd und dem Fischfang leben. Andere, die meisten von ihnen, verlassen sich darauf Landwirtschaft. Sie leben ähnlich wie ihre Vorfahren vor Hunderten von Jahren. Diese beiden Gruppen machen zusammen etwa 70 % der Weltbevölkerung aus. Das sind die Menschen der Vergangenheit.
Mehr als 25 % der Weltbevölkerung lebt in Industrieländern. Sie leben modernes Leben. Sie sind ein Produkt der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. geprägt von Mechanisierung und Massenbildung, aufgewachsen in Erinnerungen an die agroindustrielle Vergangenheit ihres Landes. Sie sind moderne Menschen.
Die restlichen 2-3% der Weltbevölkerung können weder als Menschen der Vergangenheit noch als moderne Menschen bezeichnet werden. Denn in den Hauptzentren des technologischen und kulturellen Wandels, in New York, London, Tokio, leben Millionen von Menschen in der Zukunft. Diese Pioniere leben, ohne es zu wissen, so, wie andere morgen leben werden. Sie sind die Späher der Menschheit, die ersten Bürger einer superindustriellen Gesellschaft."
Wir können Toffler nur eines hinzufügen: Heute, fast 40 Jahre später, leben mehr als 40 % der Menschheit in einer Gesellschaft, die er als superindustriell bezeichnete.
Der Übergang von der Industrie- zur postindustriellen Gesellschaft wird durch folgende Faktoren bestimmt:
Wandel in der Wirtschaftssphäre: der Übergang von einer auf Warenproduktion ausgerichteten Wirtschaft zu einer auf den Dienstleistungs- und Informationssektor ausgerichteten Wirtschaft. Darüber hinaus, wir reden in erster Linie über hochqualifizierte Dienstleistungen, wie die Entwicklung und allgemeine Zugänglichkeit von Bankdienstleistungen, die Entwicklung der Massenkommunikation und die allgemeine Verfügbarkeit von Informationen, Gesundheitsversorgung, Bildung, Sozialfürsorge und erst in zweiter Linie - Dienstleistungen für einzelne Kunden. Mitte der 90er. 20. Jahrhundert im Produktionssektor und im Dienstleistungssektor bzw. der Erbringung von Informationsdiensten waren beschäftigt: in den USA - 25 % und 70 % der Erwerbsbevölkerung; in Deutschland - 40% und 55%; in Japan - 36 % und 60 %); darüber hinaus - selbst im verarbeitenden Gewerbe in Ländern mit postindustrieller Wirtschaft machen Vertreter der intellektuellen Arbeit, Produktionsorganisatoren, technische Intelligenz und Verwaltungspersonal etwa 60% aller Beschäftigten aus;
eine Veränderung der sozialen Struktur der Gesellschaft (Berufsteilung ersetzt Klassenteilung). Zum Beispiel glaubt Daniel Bell, dass die Kapitalistenklasse in einer postindustriellen Gesellschaft verschwindet und ihr Platz von einer neuen herrschenden Elite eingenommen wird, die dies getan hat hohes Level Bildung und Wissen;
der zentrale Ort des theoretischen Wissens bei der Bestimmung der Hauptvektoren der Entwicklung der Gesellschaft. Der Hauptkonflikt in dieser Gesellschaft liegt also nicht zwischen Arbeit und Kapital, sondern zwischen Wissen und Inkompetenz. Die Bedeutung von höher Bildungsinstitutionen A: Die Universität ist in ein Industrieunternehmen eingetreten, die Hauptinstitution des Industriezeitalters. Unter den neuen Bedingungen hat die Hochschulbildung mindestens zwei Hauptaufgaben: Theorien zu schaffen, Wissen, das zum Hauptfaktor wird sozialer Wandel und auch Berater und Experten ausbilden;
Schaffung neuer geistiger Technologien (unter anderem zum Beispiel Gentechnik, Klonen, neue landwirtschaftliche Technologien usw.).
Kontrollfragen und Aufgaben
1. Definieren Sie den Begriff „Gesellschaft“ und beschreiben Sie seine Grundzüge.
2. Warum wird die Gesellschaft als ein sich selbst reproduzierendes System betrachtet?
3. Wie unterscheidet sich der systemmechanische Zugang zum Gesellschaftsverständnis vom systemorganischen?
4. Beschreiben Sie die Essenz des synthetischen Ansatzes zum Verständnis der Gesellschaft.
5. Was ist der Unterschied zwischen der traditionellen Gemeinschaft und moderne Gesellschaft(Bedingungen von F. Tjonnies)?
6. Beschreiben Sie die wichtigsten Theorien zur Entstehung der Gesellschaft.
7. Was ist „Anomie“? Beschreiben Sie die Hauptmerkmale dieses Gesellschaftszustandes.
8. Wie unterscheidet sich die Anomietheorie von R. Merton von der Anomietheorie von E. Durkheim?
9. Erklären Sie den Unterschied zwischen den Begriffen „sozialer Fortschritt“ und „soziale Evolution“.
10. Was ist der Unterschied zwischen Sozialreform und Revolution? Kennen Sie die Arten sozialer Revolutionen?
11. Nennen Sie die Ihnen bekannten Kriterien der Typologie von Gesellschaften.
12. Beschreiben Sie das marxistische Konzept der Typologie von Gesellschaften.
13. Vergleichen Sie traditionelle und industrielle Gesellschaften.
14. Beschreiben Sie die postindustrielle Gesellschaft.
15. Vergleichen Sie postindustrielle und industrielle Gesellschaften.
Es ist bewiesen, dass sich die Gesellschaft ständig weiterentwickelt. Die Entwicklung der Gesellschaft kann in zwei Richtungen verlaufen und drei bestimmte Formen annehmen.
Richtungen der Entwicklung der Gesellschaft
Es ist üblich, den sozialen Fortschritt (den Entwicklungstrend von der niedrigsten Stufe des materiellen Zustands der Gesellschaft und der spirituellen Entwicklung des Individuums zu einer höheren) und den Rückschritt (das Gegenteil von Fortschritt: den Übergang von einem höher entwickelten) zu unterscheiden Zustand zu einem weniger entwickelten).
Wenn wir die Entwicklung der Gesellschaft grafisch darstellen, erhalten wir eine unterbrochene Linie (wo Höhen und Tiefen angezeigt werden, zum Beispiel ist die Zeit des Faschismus eine Phase des sozialen Rückschritts).
Die Gesellschaft ist ein komplexer und facettenreicher Mechanismus, in dessen Zusammenhang in einem ihrer Bereiche Fortschritt und in einem anderen Rückschritt zu beobachten ist.
Wenn wir uns also den historischen Fakten zuwenden, können wir den technologischen Fortschritt deutlich erkennen (den Übergang von primitiven Werkzeugen zu den komplexesten CNC-Maschinen, von Packtieren zu Zügen, Autos, Flugzeugen usw.). Jedoch Rückseite Medaillen (Regression) - Zerstörung natürliche Ressourcen, Untergrabung des natürlichen Lebensraums einer Person usw.
Kriterien des sozialen Fortschritts
Es gibt sechs davon:
- Bejahung der Demokratie;
- das Wachstum des Wohlergehens der Bevölkerung und ihrer sozialen Sicherheit;
- Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen;
- das Wachstum der Spiritualität und der ethischen Komponente der Gesellschaft;
- Schwächung der zwischenmenschlichen Konfrontation;
- ein Maß an Freiheit, das einem Individuum von der Gesellschaft gewährt wird (das Maß an individueller Freiheit, das von der Gesellschaft garantiert wird).
Formen gesellschaftlicher Entwicklung
Die häufigste ist die Evolution (glatte, allmähliche Veränderungen im Leben der Gesellschaft, die auf natürliche Weise auftreten). Merkmale ihres Charakters: Allmählichkeit, Kontinuität, Aufstieg (z. B. wissenschaftliche und technische Evolution).
Zweite Form Gemeindeentwicklung- Revolution (schnelle, tiefgreifende Veränderungen; ein radikaler Umbruch soziales Leben). Das Wesen des revolutionären Wandels hat radikale und grundlegende Züge.
Revolutionen können sein
- kurzfristig oder langfristig;
- innerhalb eines oder mehrerer Staaten;
- in einem oder mehreren Bereichen.
Wenn diese Veränderungen alle bestehenden Öffentlichkeiten (Politik, Alltagsleben, Wirtschaft, Kultur, öffentliche Organisation), dann heißt die Revolution sozial. Solche Veränderungen bewirken starke Emotionalität, Massenaktivität der gesamten Bevölkerung (z Russische Revolutionen wie Oktober, Februar).
Dritte Form gesellschaftliche Entwicklung- Reformen (eine Reihe von Maßnahmen, die darauf abzielen, bestimmte Aspekte der Gesellschaft zu verändern, z. B. Wirtschaftsreformen oder Reformen im Bildungsbereich).
Systematisches Modell von Typologien der sozialen Entwicklung D. Bell
Dieser amerikanische Soziologe zeichnete sich aus Weltgeschichte auf der Stufe (Typen) in Bezug auf die Entwicklung der Gesellschaft:
- industriell;
- postindustriell.
Der Übergang von einer Stufe zur anderen wird begleitet von einem Wechsel der Technologie, der Eigentumsform, des politischen Regimes, des Lebensstils, der sozialen Struktur der Gesellschaft, der Produktionsweise, der sozialen Institutionen, der Kultur und der Bevölkerung.
Vorindustrielle Gesellschaft: Merkmale
Es gibt einfache und komplexe Gesellschaften. Eine vorindustrielle Gesellschaft (einfach) ist eine Gesellschaft ohne soziale Ungleichheit und Einteilung in Schichten oder Klassen, sowie ohne Waren-Geld-Beziehungen und Staatsapparat.
In primitiven Zeiten lebten Sammler, Jäger, dann frühe Hirten und Bauern in einer einfachen Gesellschaft.
Die Sozialstruktur einer vorindustriellen Gesellschaft (einfach) weist folgende Merkmale auf:
- geringe Größe des Vereins;
- primitive Entwicklungsstufe der Technik und Arbeitsteilung;
- Egalitarismus (wirtschaftliche, politische, soziale Gleichheit);
- Vorrang der Blutsverwandtschaft.
Entwicklungsstufen einfacher Gesellschaften
- Gruppen (lokal);
- Gemeinschaften (primitiv).
Die zweite Stufe hat zwei Perioden:
- Stammesgemeinschaft;
- nachbarschaftlich.
Der Übergang von Stammesgemeinschaften zu benachbarten wurde durch eine sesshafte Lebensweise ermöglicht: Gruppen von Blutsverwandten siedelten sich eng aneinander an und wurden sowohl durch Heirat als auch durch gegenseitige Hilfeleistung bezüglich gemeinsamer Territorien, durch eine Arbeitsgesellschaft, vereint.
So ist eine vorindustrielle Gesellschaft gekennzeichnet durch die allmähliche Entstehung der Familie, die Entstehung einer Arbeitsteilung (intergeschlechtlich, interalterlich), die Emergenz soziale Normen, die Tabus (absolute Verbote) sind.
Übergangsform von einer einfachen Gesellschaft zu einer komplexen
Das Häuptlingstum ist eine hierarchische Struktur eines Systems von Menschen, das keinen ausgedehnten Verwaltungsapparat hat, der ein integraler Bestandteil eines reifen Staates ist.
In Zahlen ausgedrückt, dies großer Verein(mehr Stamm). Es gibt bereits Gartenbau ohne Ackerbau und ein Überschussprodukt ohne Überschuss. Allmählich gibt es eine Schichtung in reich und arm, edel und einfach. Die Anzahl der Managementebenen - 2-10 und mehr. Moderne Beispiele für Häuptlinge sind: Neu Guinea, Tropisches Afrika und Polynesien.
Komplexe vorindustrielle Gesellschaften
Die letzte Stufe in der Entwicklung einfacher Gesellschaften sowie der Vorläufer komplexer Gesellschaften war die neolithische Revolution. Eine komplexe (vorindustrielle) Gesellschaft ist gekennzeichnet durch die Entstehung eines Mehrprodukts, soziale Ungleichheit und Schichtung (Kasten, Klassen, Sklaverei, Stände), Waren-Geld-Verhältnisse, einen umfangreichen, spezialisierten Verwaltungsapparat.
Es ist normalerweise zahlreich (Hunderttausende - Hunderte Millionen Menschen). Im Rahmen einer komplexen Gesellschaft werden blutsverwandte, persönliche Beziehungen durch beziehungslose, unpersönliche ersetzt (dies zeigt sich besonders deutlich in Städten, wo sogar Mitbewohner fremd sein können).
Soziale Ränge werden durch soziale Schichtung ersetzt. In der Regel wird eine vorindustrielle Gesellschaft (Komplex) als stratifiziert bezeichnet, weil die Schichten zahlreich sind und die Gruppen nur diejenigen umfassen, die nicht mit der herrschenden Klasse verwandt sind.
Zeichen einer komplexen Gesellschaft von V. Child
Es gibt mindestens acht von ihnen. Die Zeichen einer vorindustriellen Gesellschaft (Komplex) sind wie folgt:
- Menschen werden in Städten angesiedelt.
- Es entwickelt sich eine nichtlandwirtschaftliche Spezialisierung der Arbeit.
- Ein überschüssiges Produkt entsteht und häuft sich an.
- Es gibt klare Klasseneinteilungen.
- Das Gewohnheitsrecht wird durch gesetzliches Recht ersetzt.
- Es entstehen groß angelegte öffentliche Arbeiten wie die Bewässerung, und auch Pyramiden entstehen.
- Überseehandel erscheint.
- Es gibt Schreiben, Mathematik und Elitekultur.
Trotz der Tatsache, dass die Agrargesellschaft (vorindustriell) von der Entstehung geprägt ist eine große Anzahl Städte lebte der Großteil der Bevölkerung auf dem Land (eine geschlossene territoriale Bauerngemeinschaft, die eine Subsistenzwirtschaft führte, die schlecht an den Markt angebunden war). Das Dorf orientiert sich an religiösen Werten und traditioneller Lebensweise.
Charakteristische Merkmale der vorindustriellen Gesellschaft
Folgende Merkmale einer traditionellen Gesellschaft werden unterschieden:
- Die Landwirtschaft nimmt eine dominierende Stellung ein, die von manuellen Technologien dominiert wird (die Energie von Tieren und Menschen wird genutzt).
- Ein erheblicher Teil der Bevölkerung lebt in ländlichen Gebieten.
- Die Produktion konzentriert sich auf den persönlichen Verbrauch, und daher sind die Marktbeziehungen unterentwickelt.
- Kasten- oder Standesklassifikationssystem der Bevölkerung.
- Geringe soziale Mobilität.
- Große patriarchalische Familien.
- Der gesellschaftliche Wandel schreitet nur langsam voran.
- Im Vordergrund steht das religiöse und mythologische Weltbild.
- Homogenität von Werten und Normen.
- Sakralisierte, autoritäre politische Macht.
Dies sind schematische und vereinfachte Merkmale einer traditionellen Gesellschaft.
Industrieller Gesellschaftstyp
Der Übergang zu diesem Typ war auf zwei globale Prozesse zurückzuführen:
- Industrialisierung (Schaffung einer maschinellen Großproduktion);
- Urbanisierung (Umsiedlung von Menschen aus Dörfern in Städte, sowie die Förderung urbaner Lebenswerte in allen Bevölkerungsschichten).
Die Industriegesellschaft (entstanden im 18. Jahrhundert) - das Kind zweier Revolutionen - politisch (Groß Französische Revolution) und wirtschaftlich (die englische industrielle Revolution). Das Ergebnis des ersten sind wirtschaftliche Freiheiten, eine neue soziale Schichtung, und das zweite ist eine neue politische Form(Demokratie), politische Freiheiten.
Der Feudalismus wurde durch den Kapitalismus ersetzt. Im Alltag hat sich der Begriff „Industrialisierung“ verstärkt. Sein Flaggschiff ist England. Dieses Land ist der Geburtsort der Maschinenproduktion, neuer Gesetze und des freien Unternehmertums.
Unter Industrialisierung versteht man die Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse der Industrietechnik, die Entdeckung grundlegend neuer Energiequellen, die es ermöglichten, alle Arbeiten zu verrichten, die zuvor von Menschen oder Zugtieren verrichtet wurden.
Dank des Übergangs zur Industrie konnte ein kleiner Teil der Bevölkerung eine beträchtliche Anzahl von Menschen ernähren, ohne das Land zu bewirtschaften.
Im Vergleich zu den Agrarstaaten und Imperien sind die Industrieländer zahlreicher (zehn, hundert Millionen Menschen). Dies sind die sogenannten hochgradig urbanisierten Gesellschaften (Städte begannen, eine dominierende Rolle zu spielen).
Zeichen einer Industriegesellschaft:
- Industrialisierung;
- Klassenantagonismus;
- repräsentative Demokratie;
- Urbanisierung;
- die Einteilung der Gesellschaft in Klassen;
- Übertragung der Macht an die Eigentümer;
- wenig soziale Mobilität.
Wir können also sagen, dass vorindustrielle und industrielle Gesellschaften eigentlich unterschiedliche soziale Welten sind. Dieser Übergang konnte offensichtlich weder einfach noch schnell sein. Westliche Gesellschaften, sozusagen die Pioniere der Modernisierung, brauchten mehr als ein Jahrhundert, um diesen Prozess umzusetzen.
postindustrielle Gesellschaft
Sie räumt dem Dienstleistungssektor Vorrang ein, der gegenüber Industrie und Landwirtschaft überwiegt. Die Sozialstruktur der postindustriellen Gesellschaft verschiebt sich zugunsten der Beschäftigten in den oben genannten Bereichen, und es entstehen auch neue Eliten: Wissenschaftler und Technokraten.
Diese Art von Gesellschaft wird als "Nachklasse" bezeichnet, da sie den Zusammenbruch von Festgefahrenem zeigt soziale Strukturen, Identitäten, die so charakteristisch für die Industriegesellschaft sind.
Industrielle und postindustrielle Gesellschaft: Besonderheiten
Die Hauptmerkmale der modernen und postmodernen Gesellschaft sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Charakteristisch | Moderne Gesellschaft | Postmoderne Gesellschaft |
1. Die Grundlage des Gemeinwohls | ||
2. Massenklasse | Führungskräfte, Mitarbeiter |
|
3. Sozialstruktur | "Körnig", Status | "Mobilfunk", funktional |
4. Ideologie | Soziozentrismus | Humanismus |
5. Technische Grundlagen | Industriell | Informativ |
6. Führende Industrie | Industrie | |
7. Das Prinzip der Führung und Organisation | Management | Koordinierung |
8. Politisches Regime | Selbstverwaltung, direkte Demokratie |
|
9. Religion | Kleine Konfessionen |
So sind sowohl die industrielle als auch die postindustrielle Gesellschaft moderne Typen. heim Unterscheidungsmerkmal letzteres ist, dass eine Person nicht überwiegend als „wirtschaftliche Person“ angesehen wird. Eine postindustrielle Gesellschaft ist eine „post-labor“, „post-ökonomische“ Gesellschaft (das ökonomische Subsystem verliert seine entscheidende Bedeutung; Arbeit ist nicht die Grundlage sozialer Beziehungen).
Vergleichende Merkmale der betrachteten Entwicklungstypen der Gesellschaft
Lassen Sie uns die Hauptunterschiede verfolgen, die eine traditionelle, industrielle und postindustrielle Gesellschaft haben. Vergleichende Eigenschaften in der Tabelle dargestellt.
Vergleichskriterium | Vorindustriell (traditionell) | Industriell | postindustriell |
1. Hauptproduktionsfaktor | |||
2. Hauptproduktionsprodukt | Lebensmittel | Industrieprodukte | |
3. Merkmale der Produktion | Außergewöhnliche Handarbeit | Breiter Einsatz von Technologien und Mechanismen | Computerisierung der Gesellschaft, Automatisierung der Produktion |
4. Spezifität der Arbeit | Individualität | Vorherrschen von Standardaktivitäten | Förderung der Kreativität |
5. Die Beschäftigungsstruktur | Landwirtschaft - ca. 75 % | Landwirtschaft - ca. 10 %, Industrie - 75 % | Landwirtschaft – 3 %, Industrie – 33 %, Dienstleistungen – 66 % |
6. Prioritätsart des Exports | Hauptsächlich Rohstoffe | Hergestellte Produkte | |
7. Sozialstruktur | In das Kollektiv eingeschlossene Klassen, Stände, Kasten, ihre Isolierung; wenig soziale Mobilität | Klassen, ihre Mobilität; Vereinfachung der bestehenden sozialen Strukturen | Erhalt der bestehenden sozialen Differenzierung; eine Zunahme der Größe der Mittelschicht; Berufliche Differenzierung nach Qualifikation und Wissensstand |
8. Lebenserwartung | 40 bis 50 Jahre alt | Bis 70 Jahre und älter | Über 70 Jahre |
9. Das Ausmaß der menschlichen Auswirkungen auf die Umwelt | Unkontrolliert, lokal | Unkontrolliert, global | kontrolliert, global |
10. Beziehungen zu anderen Staaten | Unerheblich | Enge Beziehung | Völlige Offenheit der Gesellschaft |
11. Politische Sphäre | Meist stehen monarchische Regierungsformen, Mangel an politischen Freiheiten, Macht über dem Gesetz | Politische Freiheiten, Gleichheit vor dem Gesetz, demokratische Transformationen | Politischer Pluralismus, eine starke Zivilgesellschaft, die Entstehung einer neuen demokratischen Form |
Es lohnt sich also, noch einmal an die drei Typen gesellschaftlicher Entwicklung zu erinnern: traditionelle, industrielle und postindustrielle Gesellschaft.
IN moderne Welt Es gibt verschiedene Arten von Gesellschaften, die sich in vielerlei Hinsicht voneinander unterscheiden, sowohl explizit (Sprache der Kommunikation, Kultur, geografische Lage, Größe usw.) als auch versteckt (Grad der sozialen Integration, Grad der Stabilität usw.). Die wissenschaftliche Klassifikation beinhaltet die Auswahl der wichtigsten, typischsten Merkmale, die einige Merkmale von anderen unterscheiden und Gesellschaften derselben Gruppe vereinen. Die Komplexität sozialer Systeme, die Gesellschaften genannt werden, bestimmt sowohl die Vielfalt ihrer spezifischen Erscheinungsformen als auch das Fehlen eines einzigen universellen Kriteriums, auf dessen Grundlage sie klassifiziert werden könnten.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts schlug K. Marx eine Typologie von Gesellschaften vor, die auf der Methode der Produktion materieller Güter und Produktionsverhältnissen - hauptsächlich Eigentumsverhältnissen - beruhte. Er teilte alle Gesellschaften in 5 Haupttypen (entsprechend der Art der sozioökonomischen Formationen) ein: primitiv kommunal, sklavenhaltend, feudal, kapitalistisch und kommunistisch (die Anfangsphase ist eine sozialistische Gesellschaft).
Eine andere Typologie unterteilt alle Gesellschaften in einfache und komplexe. Kriterium ist die Anzahl der Führungsebenen und der Grad der sozialen Differenzierung (Stratifizierung). Eine einfache Gesellschaft ist eine Gesellschaft, in der die Bestandteile homogen sind, es gibt keine Reichen und Armen, keine Führer und Untergebenen, die Struktur und Funktionen sind hier wenig differenziert und können leicht ausgetauscht werden. Dies sind die primitiven Stämme, die an einigen Orten bis heute erhalten sind.
Eine komplexe Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit hochdifferenzierten Strukturen und Funktionen, die miteinander verbunden und voneinander abhängig sind, was ihre Koordination erfordert.
K. Popper unterscheidet zwei Arten von Gesellschaften: geschlossene und offene. Die Unterschiede zwischen ihnen beruhen auf einer Reihe von Faktoren und vor allem auf dem Verhältnis von sozialer Kontrolle und individueller Freiheit. Eine geschlossene Gesellschaft ist gekennzeichnet durch eine statische Sozialstruktur, eingeschränkte Mobilität, Widerstand gegen Innovationen, Traditionalismus, dogmatische autoritäre Ideologie und Kollektivismus. K. Popper ordnete diesem Gesellschaftstyp Sparta, Preußen, das zaristische Russland, Nazideutschland, die Sowjetunion der Stalinzeit zu. Eine offene Gesellschaft zeichnet sich durch eine dynamische Gesellschaftsstruktur, hohe Mobilität, Innovationsfähigkeit, Kritik, Individualismus und demokratisch-pluralistische Weltanschauung aus. K. Popper betrachtete das antike Athen und die modernen westlichen Demokratien als Beispiele für offene Gesellschaften.
Die vom amerikanischen Soziologen D. Bell vorgeschlagene Einteilung der Gesellschaften in traditionelle, industrielle und postindustrielle Gesellschaften auf der Grundlage einer Veränderung der technologischen Basis – der Verbesserung der Produktionsmittel und des Wissens – ist stabil und weit verbreitet.
Traditionelle (vorindustrielle) Gesellschaft - eine Gesellschaft mit agrarischer Lebensweise, mit überwiegender Subsistenzlandwirtschaft, einer Klassenhierarchie, sesshaften Strukturen und einer auf Tradition basierenden Methode der soziokulturellen Regulierung. Es ist gekennzeichnet durch Handarbeit, extrem niedrige Entwicklungsraten der Produktion, die die Bedürfnisse der Menschen nur auf minimalem Niveau befriedigen kann. Es ist extrem träge und daher nicht sehr anfällig für Innovationen. Das Verhalten der Individuen in einer solchen Gesellschaft wird durch Bräuche, Normen und soziale Institutionen geregelt. Bräuche, Normen, Institutionen, die durch Traditionen geweiht sind, gelten als unerschütterlich und lassen nicht einmal den Gedanken zu, sie zu ändern. Kultur und soziale Institution jede Manifestation individueller Freiheit unterdrücken, die eine notwendige Bedingung für die allmähliche Erneuerung der Gesellschaft ist.
Der Begriff der Industriegesellschaft wurde von A. Saint-Simon eingeführt, um ihre neue technische Grundlage zu betonen. Industriegesellschaft - (im modernen Sinne) ist eine komplexe Gesellschaft, mit einer industriebasierten Art zu wirtschaften, mit flexiblen, dynamischen und modifizierbaren Strukturen, einer Methode der soziokulturellen Regulierung, die auf einer Kombination von individueller Freiheit und den Interessen der Gesellschaft basiert. Diese Gesellschaften sind durch eine entwickelte Arbeitsteilung, die Entwicklung von Massenmedien, Urbanisierung usw. gekennzeichnet.
Postindustrielle Gesellschaft (manchmal auch Informationsgesellschaft genannt) - eine auf Informationsbasis entwickelte Gesellschaft: Die Gewinnung (in traditionellen Gesellschaften) und Verarbeitung (in Industriegesellschaften) von Naturprodukten werden durch den Erwerb und die Verarbeitung von Informationen sowie die vorherrschende Entwicklung ersetzt (statt Landwirtschaft in traditionellen Gesellschaften und Industrie in industriellen) Dienstleistungssektoren. Damit verändern sich auch die Beschäftigungsstruktur und das Verhältnis verschiedener Berufs- und Qualifikationsgruppen. Prognosen zufolge wird bereits zu Beginn des 21. Jahrhunderts in fortgeschrittenen Ländern die Hälfte der Erwerbstätigen im Informationsbereich, ein Viertel im Bereich der materiellen Produktion und ein Viertel in der Produktion von Dienstleistungen einschließlich Informationen beschäftigt sein .
Der Wandel der technologischen Basis wirkt sich auch auf die Organisation des gesamten Systems sozialer Bindungen und Beziehungen aus. Wenn in einer Industriegesellschaft die Massenklasse aus Arbeitern bestand, dann waren es in einer postindustriellen Gesellschaft Angestellte und Manager. Gleichzeitig schwächt sich die Bedeutung der Klassendifferenzierung ab, statt einer Status- („granularen“) Sozialstruktur wird eine funktionale („vorgefertigte“) Sozialstruktur gebildet. Anstelle des Governance-Prinzips wird Koordination und repräsentative Demokratie wird durch direkte Demokratie und Selbstverwaltung ersetzt. Dadurch entsteht anstelle einer Hierarchie von Strukturen eine neue Art von Netzwerkorganisation, die auf schnelle Veränderung je nach Situation ausgerichtet ist.
Gleichzeitig achten einige Soziologen auf widersprüchliche Möglichkeiten einerseits, ein höheres Maß an individueller Freiheit in der Informationsgesellschaft zu gewährleisten, und andererseits auf das Entstehen neuer, versteckterer und daher gefährlicherer Formen der gesellschaftlichen Kontrolle darüber.
Abschließend ist festzuhalten, dass es neben den betrachteten noch weitere Klassifikationen von Gesellschaften in der modernen Soziologie gibt. Es hängt alles davon ab, welches Kriterium dieser Klassifizierung zugrunde liegt.
Das klassische Merkmal einer Industriegesellschaft deutet darauf hin, dass sie als Ergebnis der Entwicklung der maschinellen Produktion und der Entstehung neuer Formen der Organisation der Massenarbeit entstanden ist. Historisch entsprach diese Phase der sozialen Situation in Westeuropa 1800-1960
allgemeine Charakteristiken
Das allgemein akzeptierte Merkmal einer Industriegesellschaft umfasst mehrere grundlegende Merkmale. Was sind Sie? Erstens basiert die Industriegesellschaft auf entwickelte Industrie. Es hat eine Arbeitsteilung, die die Produktivität fördert. Ein wichtiges Merkmal ist der Wettbewerb. Ohne sie wäre die Charakterisierung der Industriegesellschaft unvollständig.
Der Kapitalismus führt zu dem, was aktiv wächst unternehmerische Tätigkeit mutige und unternehmungslustige Menschen. Gleichzeitig entwickelt sich die Zivilgesellschaft und das staatliche Verwaltungssystem. Es wird effizienter und komplexer. Eine Industriegesellschaft ist ohne moderne Kommunikationsmittel, urbanisierte Städte und Gute Qualität Leben des Durchschnittsbürgers.
Technische Entwicklung
Kurz gesagt, jedes Merkmal einer Industriegesellschaft schließt ein Phänomen wie die industrielle Revolution ein. Sie war es, die es Großbritannien ermöglichte, als erstes in der Menschheitsgeschichte aufzuhören, ein Agrarland zu sein. Wenn die Wirtschaft nicht mehr auf den Anbau landwirtschaftlicher Nutzpflanzen setzt, sondern auf eine neue Industrie, entstehen die ersten Triebe einer Industriegesellschaft.
Gleichzeitig findet eine spürbare Umverteilung der Arbeitsressourcen statt. Arbeitskraft verlässt die Landwirtschaft und geht in die Stadt, um in Fabriken zu arbeiten. Bis zu 15 % der Einwohner des Staates bleiben in der Landwirtschaft. Auch das Wachstum der Stadtbevölkerung trägt zur Wiederbelebung des Handels bei.
Unternehmerisches Handeln wird zum Hauptfaktor der Produktion. Das Vorhandensein dieses Phänomens ist das Kennzeichen einer Industriegesellschaft. Dieser Zusammenhang wurde erstmals kurz von dem österreichisch-amerikanischen Ökonomen Joseph Schumpeter beschrieben. Auf diesem Weg erfährt die Gesellschaft an einem bestimmten Punkt Erfahrungen wissenschaftliche und technologische Revolution. Danach beginnt die nachindustrielle Zeit, die bereits der Gegenwart entspricht.
Freie Gesellschaft
Mit der Industrialisierung wird die Gesellschaft sozial mobil. Dies ermöglicht es den Menschen, den Rahmen zu zerstören, der unter der traditionellen Ordnung existiert, die für das Mittelalter und die Agrarwirtschaft charakteristisch ist. Im Staat sind die Grenzen zwischen den Klassen fließend. Sie verlieren die Kaste. Mit anderen Worten, Menschen können dank ihrer Bemühungen und Fähigkeiten reich und erfolgreich werden, ohne auf ihre eigene Herkunft zurückblicken zu müssen.
Charakteristisch für eine Industriegesellschaft ist ein erhebliches Wirtschaftswachstum, das durch eine Zunahme hochqualifizierter Fachkräfte zustande kommt. In der Gesellschaft stehen an erster Stelle Techniker und Wissenschaftler, die die Zukunft des Landes bestimmen. Diese Ordnung wird auch Technokratie oder Macht der Technik genannt. Die Arbeit von Kaufleuten, Werbefachleuten und anderen Personen, die eine Sonderstellung in der Gesellschaftsstruktur einnehmen, gewinnt an Bedeutung und Gewicht.
Die Bildung von Nationalstaaten
Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Hauptmerkmale einer Industriegesellschaft darauf hinauslaufen, dass sie industriell ist und in allen Lebensbereichen von der Kultur bis zur Wirtschaft dominiert. Zusammen mit Urbanisierung und Veränderungen in der sozialen Schichtung kommt die Entstehung von Nationalstaaten umgeklappt gemeinsame Sprache. Dabei spielt auch die einzigartige Kultur der Volksgruppe eine wichtige Rolle.
In einer mittelalterlichen Agrargesellschaft war der nationale Faktor nicht so bedeutend. In den katholischen Königreichen des 14. Jahrhunderts war die Zugehörigkeit zu dem einen oder anderen Feudalherren viel wichtiger. Sogar Armeen existierten nach dem Prinzip der Anheuerung. Erst im 19. Jahrhundert bildete sich endgültig das Prinzip der Volksrekrutierung in die Staatswehr heraus.
Demographie
Die demografische Situation verändert sich. Was zeichnet hier die Industriegesellschaft aus? Anzeichen für eine Veränderung laufen auf sinkende Geburtenraten in einer durchschnittlichen Familie hinaus. Die Menschen widmen der eigenen Bildung mehr Zeit, die Standards in Bezug auf die Anwesenheit von Nachwuchs ändern sich. All dies wirkt sich auf die Anzahl der Kinder in einer klassischen „Gesellschaftszelle“ aus.
Aber gleichzeitig sinkt die Sterblichkeitsrate. Dies liegt an der Entwicklung der Medizin. Medizinische Dienstleistungen und Medikamente werden für breite Bevölkerungsschichten zugänglicher. Erhöht die Lebenserwartung. Die Bevölkerung stirbt im Alter mehr als in der Jugend (z. B. durch Krankheiten oder Kriege).
Konsumenten Gesellschaft
Die Bereicherung der Menschen im Industriezeitalter führte dazu, dass das Hauptmotiv für die Arbeit ihrer Mitglieder der Wunsch war, so viel wie möglich zu kaufen und zu erwerben. Wurde geboren neues System Werte, die um die Bedeutung materiellen Reichtums herum aufgebaut sind.
Der Begriff wurde von dem deutschen Soziologen Erich Fromm geprägt. In diesem Zusammenhang betonte er, wie wichtig es sei, die Arbeitszeit zu verkürzen, den Anteil an Freizeit zu erhöhen und die Grenzen zwischen den Klassen zu verwischen. Das ist das Kennzeichen einer Industriegesellschaft. Die Tabelle zeigt die Hauptmerkmale dieser Periode der menschlichen Entwicklung.
Massenkultur
Die klassische Charakteristik einer Industriegesellschaft nach Lebensbereichen besagt, dass der Konsum in jedem von ihnen zunimmt. Die Produktion beginnt sich auf die Standards zu konzentrieren, die das sogenannte This-Phänomen definieren - eines der auffälligsten Merkmale einer Industriegesellschaft.
Was ist es? Die Massenkultur formuliert die psychologischen Grundhaltungen der Konsumgesellschaft im Industriezeitalter. Kunst wird für alle zugänglich. Es fördert freiwillig oder unfreiwillig bestimmte Verhaltensnormen. Sie können als Mode oder Lifestyle bezeichnet werden. Blüte im Westen Massenkultur wurde von seiner Kommerzialisierung und der Schaffung des Showbusiness begleitet.
John Galbraiths Theorie
Die Industriegesellschaft wurde von vielen Wissenschaftlern des 20. Jahrhunderts sorgfältig untersucht. Einer der prominentesten Ökonomen dieser Serie ist John Galbraith. Er begründete mehrere Grundgesetze, mit deren Hilfe die Charakteristika einer Industriegesellschaft formuliert werden. Mindestens 7 Bestimmungen seiner Theorie sind grundlegend für die neuen und aktuellen Strömungen unserer Zeit geworden.
Galbraith glaubte, dass die Entwicklung der Industriegesellschaft nicht nur zur Etablierung des Kapitalismus, sondern auch zur Schaffung von Monopolen führte. Große Konzerne im Wirtschaftslage des freien Marktes machen Reichtum und verschlingen Konkurrenten. Sie kontrollieren Produktion, Handel, Kapital und Fortschritt in Wissenschaft und Technologie.
Stärkung der wirtschaftlichen Rolle des Staates
Ein wichtiges Merkmal ist nach der Theorie von John Galbraith, dass der Staat in einem Land mit einem solchen Beziehungssystem verstärkt in die Wirtschaft eingreift. Zuvor, im Agrarzeitalter des Mittelalters, fehlten den Behörden einfach die Ressourcen, um den Markt radikal zu beeinflussen. In einer Industriegesellschaft ist die Situation genau umgekehrt.
Der Ökonom bemerkte auf seine Art die Entwicklung der Technik in neue Ära. Darunter verstand er die systematisierte Anwendung neuer Erkenntnisse in der Produktion. Forderungen führen zum Siegeszug der Konzerne und des Staates in der Wirtschaft. Dies liegt daran, dass sie Eigentümer einzigartiger wissenschaftlicher Produktionsentwicklungen werden.
Gleichzeitig glaubte Galbraith, dass die Kapitalisten selbst unter dem Industriekapitalismus ihren früheren Einfluss verloren hätten. Nun bedeutete das Vorhandensein von Geld überhaupt nicht Macht und Bedeutung. Anstelle von Eigentümern treten wissenschaftliche und technische Spezialisten in den Vordergrund, die neue moderne Erfindungen und Produktionsverfahren anbieten können. Das ist das Kennzeichen einer Industriegesellschaft. Unter diesen Bedingungen wird nach Galbraiths Plan die ehemalige Arbeiterklasse ausgehöhlt. Die erschwerten Beziehungen zwischen den Proletariern und den Kapitalisten werden dank des technologischen Fortschritts und der Angleichung der Einkommen der Akademiker zunichte gemacht.
