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Kultur der antiken Zivilisationen (ihre allgemeinen Merkmale). Die Kultur antiker Zivilisationen – die Disziplin der Kulturwissenschaften

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Wenn wir uns die Weltkarte ansehen und im Geiste die in der Antike existierenden Staaten darauf darstellen, dann liegt vor unseren Augen ein riesiger Gürtel großer Kulturen, der sich von Nordafrika über den Nahen Osten und Indien bis hin zu den schweren Wellen erstreckt des Pazifischen Ozeans.

Über die Ursachen ihres Auftretens und ihre langfristige Entwicklung gibt es unterschiedliche Hypothesen. Die von ihm in seinem Werk „Zivilisationen und große historische Flüsse“ zum Ausdruck gebrachte Theorie von Lew Iwanowitsch Mechnikow scheint uns am fundiertesten zu sein.

Er glaubt, dass der Hauptgrund für die Entstehung dieser Zivilisationen Flüsse waren. Erstens ist der Fluss ein synthetischer Ausdruck aller natürlichen Bedingungen eines bestimmten Gebiets. Und zweitens und am wichtigsten ist, dass diese Zivilisationen im Verlauf sehr mächtiger Flüsse entstanden sind, sei es der Nil, der Tigris und der Euphrat oder der Huanghe, die ein interessantes Merkmal aufweisen, das ihre große historische Mission erklärt. Dieses Merkmal liegt in der Tatsache, dass ein solcher Fluss alle Bedingungen für den Anbau absolut erstaunlicher Nutzpflanzen schaffen und über Nacht nicht nur Nutzpflanzen, sondern auch Tausende von Menschen, die entlang seines Kanals leben, zerstören kann. Um den Nutzen aus der Nutzung des Flussreichtums zu maximieren und die durch den Fluss verursachten Schäden zu minimieren, ist daher die gemeinsame, harte Arbeit vieler Generationen erforderlich. Aus Angst vor dem Tod zwang der Fluss die Menschen, die in seiner Nähe aßen, ihre Kräfte zu bündeln und ihren Kummer zu vergessen. Jeder erfüllte seine klar definierte Rolle, wobei er sich manchmal des Gesamtumfangs und der Richtung der Arbeit nicht einmal vollständig bewusst war. Vielleicht kommt von hier die ängstliche Verehrung und der anhaltende Respekt, der den Flüssen gegenüber empfunden wurde. Im alten Ägypten wurde der Nil unter dem Namen Hapi vergöttert und die Quellen des großen Flusses galten als Tore zur anderen Welt.

Beim Studium einer bestimmten Kultur ist es sehr wichtig, sich das Bild der Welt vorzustellen, das in den Köpfen einer Person einer bestimmten Zeit existierte. Das Weltbild besteht aus zwei Hauptkoordinaten: Zeit und Raum, jeweils spezifisch gebrochen im kulturellen Bewusstsein einer bestimmten ethnischen Gruppe. Mythen sind ein ziemlich vollständiges Abbild des Weltbildes, und das gilt sowohl für die Antike als auch für unsere Tage.

Im alten Ägypten (der Selbstname des Landes ist Ta Kemet, was „Schwarze Erde“ bedeutet) gab es ein sehr verzweigtes und reiches mythologisches System. Darin sind viele primitive Glaubensvorstellungen sichtbar – und das nicht ohne Grund, denn der Beginn der Entstehung der altägyptischen Zivilisation wird der Mitte des 5. – 4. Jahrtausends v. Chr. zugeschrieben. Irgendwann an der Wende vom 4. zum 3. Jahrtausend, nach der Vereinigung von Ober- und Unterägypten, wurde ein integraler Staat unter der Führung von Pharao Narmer gebildet und der berühmte Countdown der Dynastien begann. Das Symbol der Wiedervereinigung der Länder war die Krone der Pharaonen, auf der sich zusammen ein Lotus und ein Papyrus befanden – die Zeichen des oberen und unteren Teils des Landes.

Die Geschichte des alten Ägypten gliedert sich in sechs zentrale Etappen, wobei es Zwischenpositionen gibt:

Vordynastische Zeit (XXXV – XXX Jahrhunderte v. Chr.)

Frühdynastisch (Frühes Königreich, XXX.-XXVII. Jahrhundert v. Chr.)

Altes Reich (XXVII – XXI Jahrhundert v. Chr.)

Reich der Mitte (XXI – XVI Jahrhundert v. Chr.)

Neues Reich (XVI – XI Jahrhundert v. Chr.)

Spätes Reich (8.–4. Jahrhundert v. Chr.)

Ganz Ägypten war in Nome (Regionen) unterteilt, jeder Nome hatte seine eigenen, lokalen Götter. Die Götter des Nome, in dem sich gerade die Hauptstadt befand, wurden zu den zentralen Göttern des ganzen Landes erklärt. Hauptstadt altes Königreich war Memphis, was den höchsten Gott bedeutet – Ptah. Als die Hauptstadt nach Süden, nach Theben, verlegt wurde, wurde Amon-Ra zum Hauptgott. Seit vielen Jahrhunderten uralt Ägyptische Geschichte Als Grundgottheiten galten: der Sonnengott Amon-Ra, die Göttin Maat, die für Gesetze und die Weltordnung zuständig war, der Gott Shu (Wind), die Göttin Tefnut (Feuchtigkeit), die Göttin Nut (Himmel). und ihr Ehemann Geb (Erde), der Gott Thoth (Weisheit und List), der Herrscher des Jenseitsreichs Osiris, seine Frau Isis und ihr Sohn Horus, der Schutzpatron der irdischen Welt.

Altägyptische Mythen erzählen nicht nur von der Erschaffung der Welt (die sogenannten kosmogonischen Mythen), dem Ursprung von Göttern und Menschen (theogonische bzw. anthropogonische Mythen), sondern sind auch voller Tiefe philosophische Bedeutung. In dieser Hinsicht scheint das kosmogonische System von Memphis sehr interessant zu sein. Wie wir bereits sagten, steht in seinem Zentrum der Gott Ptah, der ursprünglich die Erde war. Durch eine Willensanstrengung erschuf er sein Fleisch und wurde ein Gott. Ptah beschloss, dass es notwendig sei, eine bestimmte Welt um sich herum zu schaffen, und brachte bei dieser schwierigen Aufgabe Götter zur Welt, die ihm helfen sollten. Die Erde war das Material. Der Entstehungsprozess der Götter ist interessant. Der Gedanke an Atum (die erste Generation von Ptah) entstand im Herzen von Ptah und der Name „Atum“ erschien auf seiner Zunge. Sobald er dieses Wort aussprach, wurde Atum augenblicklich aus dem Urchaos geboren. Und hier werden sofort die ersten Zeilen des Johannesevangeliums in Erinnerung gerufen: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott“ (Johannes 1-1). Wie wir sehen können, hat die Bibel starke kulturelle Wurzeln in der Bibel. Tatsächlich gibt es eine Hypothese, dass Moses ein Ägypter war und, nachdem er das Volk Israel in das gelobte Land geführt hatte, viele der Bräuche und Glaubensvorstellungen des alten Ägypten bewahrte.

Wir treffen auf eine interessante Version der Herkunft der Menschen in der heliopolitischen Kosmogonie. Gott Atum verlor versehentlich seine Kinder in der ursprünglichen Dunkelheit, und als er sie fand, weinte er vor Glück, Tränen fielen zu Boden – und aus ihnen gingen Menschen hervor. Aber trotz einer so ehrfürchtigen Geschichte, Leben gewöhnlicher Mensch war völlig den Göttern und Pharaonen unterworfen und wurde als Götter verehrt. Einem Menschen war eindeutig eine bestimmte soziale Nische zugeordnet, es war schwierig, darüber hinauszugehen. So wie oben die Dynastien der Pharaonen existierten, so gab es unten jahrhundertealte Dynastien, zum Beispiel Handwerkerdynastien.

Das wichtigste im mythologischen System des alten Ägypten war der Mythos von Osiris, der die Idee einer ewig sterbenden und ewig auferstehenden Natur verkörperte.

Ein lebendiges Symbol des absoluten Gehorsams gegenüber den Göttern und ihren Stellvertretern, den Pharaonen, kann als Gerichtsszene im Jenseitskönigreich von Osiris dienen. Diejenigen, die zum posthumen Gericht in den Hallen von Osiris kamen, mussten das „Geständnis der Verleugnung“ ablegen und auf 42 Todsünden verzichten, darunter sowohl Todsünden, die von der christlichen Tradition als solche anerkannt werden, als auch sehr spezifische, z. B. damit verbundene Todsünden Beispiel mit dem Bereich des Handels. Aber das Bemerkenswerteste war der Moment, in dem es zum Beweis der Sündenlosigkeit ausreichte, einen Verzicht auf die Sünden mit der Genauigkeit eines Kommas auszusprechen. Gleichzeitig bewegten sich die Schuppen (das Herz des Verstorbenen wurde auf eine Schale gelegt und die Feder der Göttin Maat auf die andere) nicht. Die Feder der Göttin Maat verkörpert in diesem Fall die Weltordnung, die ständige Einhaltung der von den Göttern aufgestellten Gesetze. Als sich die Waage zu bewegen begann, geriet das Gleichgewicht ins Wanken, die Nichtexistenz erwartete den Menschen statt der Fortsetzung des Lebens im Jenseits, was die schlimmste Strafe für die Ägypter war, die sich ihr ganzes Leben lang auf das Leben nach dem Tod vorbereitet hatten. Aus diesem Grund kannte die ägyptische Kultur übrigens keine Helden in dem Sinne, wie wir es bei den alten Griechen finden. Die Götter haben eine weise Ordnung geschaffen, der man gehorchen muss. Alle Veränderungen sind nur zum Schlechten, daher ist der Held gefährlich.

Interessant sind die Vorstellungen der alten Ägypter über den Aufbau der menschlichen Seele, die aus fünf Komponenten besteht. Die wichtigsten sind Ka (das astrale Gegenstück des Menschen) und Ba (Lebenskraft); dann kommen Ren (Name), Shuit (Schatten) und Ah (Leuchten). Obwohl Ägypten natürlich noch nicht die Tiefe der spirituellen Selbstreflexion kannte, die wir in der Kultur des westeuropäischen Mittelalters sehen.

Es stellte sich also heraus, dass Zeit und Raum der altägyptischen Kultur klar in zwei Teile geteilt waren – „hier“, also in der Gegenwart, und „dort“, also in der anderen Welt, dem Leben nach dem Tod. „Hier“ ist der Fluss der Zeit und die Endlichkeit des Raumes, „dort“ ist Ewigkeit und Unendlichkeit. Der Nil diente Osiris als Weg ins Jenseits, und das „Buch der Toten“ diente als Wegweiser, Auszüge daraus finden sich auf jedem Sarkophag.

All dies diente dem Totenkult, der in der altägyptischen Kultur stets eine führende Stellung einnahm. Ein wichtiger Bestandteil des Kultes war der Bestattungsprozess selbst und natürlich der Ritus der Mumifizierung, der den Körper für das spätere Leben nach dem Tod retten sollte.

Die relative Unbeweglichkeit des kulturellen Bewusstseins war etwa drei Jahrtausende lang einer der Hauptgründe für die seltsame Unveränderlichkeit der altägyptischen Kultur. Und die Wahrung von Bräuchen, Überzeugungen, Kunstnormen usw. im Laufe der Geschichte trotz schwerwiegender Folgen intensiviert äußere Einflüsse. Beispielsweise blieben die Hauptmerkmale der altägyptischen Kunst sowohl im Alten als auch im Neuen Reich Kanonizität, Monumentalität, Hieratizität (heilige Abstraktion von Bildern) und Dekorativität. Für die Ägypter spielte Kunst gerade im Hinblick auf den Jenseitskult eine wichtige Rolle. Durch die Kunst wurden ein Mensch, sein Bild, sein Leben und seine Taten verewigt. Kunst war der „Weg“ in die Ewigkeit.

Und wahrscheinlich die einzige Person, der nicht nur die Grundlagen des Staatssystems, sondern auch kulturelle Stereotypen ernsthaft erschütterte, war der Pharao der XVIII. Dynastie namens Echnaton, der im XIV. Jahrhundert v. Chr., in der Ära des Neuen Reiches, lebte. Er gab den Polytheismus auf und befahl, einen Gott anzubeten, Aton, den Gott der Sonnenscheibe; schloss viele Tempel, stattdessen baute er andere, die der neu proklamierten Gottheit gewidmet waren; Da er unter dem Namen Amenhotep IV. stand, nahm er den Namen Echnaton an, was in der Übersetzung „Angenehm für Aton“ bedeutet; baute eine neue Hauptstadt Akhetaten (Geschichte des Aton), die nach völlig anderen Kriterien als zuvor errichtet wurde. Inspiriert von seinen Ideen begannen Künstler, Architekten und Bildhauer, eine neue Kunst zu schaffen: offen, hell, der Sonne entgegen, voller Leben, Licht und Sonnenwärme. Echnatons Frau war die schöne Nofretete.

Doch diese „Blasphemie“ hielt nicht lange an. Die Priester schwiegen mürrisch, das Volk murrte. Und die Götter waren wahrscheinlich wütend – das militärische Glück wandte sich von Ägypten ab, sein Territorium wurde stark reduziert. Nach dem Tod Echnatons, der etwa 17 Jahre lang regierte, normalisierte sich alles wieder. Und Tutanchaton, der den Thron bestieg, wurde zu Tutanchamun. Und die neue Hauptstadt wurde im Sand begraben.

Natürlich liegen die Gründe für solch ein trauriges Ende tiefer als die einfache Rache der Götter. Echnaton schaffte alle Götter ab und behielt dennoch den Titel eines Gottes, sodass der Monotheismus nicht absolut war. Zweitens ist es unmöglich, Menschen an einem Tag zu einem neuen Glauben zu bekehren. Drittens erfolgte die Einpflanzung einer neuen Gottheit mit gewaltsamen Methoden, was völlig inakzeptabel ist, wenn es um die tiefsten Schichten der menschlichen Seele geht.

Das alte Ägypten erlebte in seinem langen Leben mehrere ausländische Eroberungen, behielt aber stets seine Kultur bei. Unter den Schlägen der Armeen Alexanders des Großen vollendete es jedoch seine jahrhundertealte Geschichte und hinterließ uns Pyramiden, Papyri und viele Legenden als Erbe . Dennoch können wir die Kultur des alten Ägypten als eine der Wiegen der westeuropäischen Zivilisation bezeichnen, deren Echos in der Antike zu finden sind und auch im christlichen Mittelalter spürbar sind.

Für moderne KulturÄgypten wurde nach der Arbeit von Jean-Francois Champollion offener, der im 19. Jahrhundert das Geheimnis der altägyptischen Schrift löste, wodurch wir viele alte Texte und vor allem die sogenannten „Pyramidentexte“ lesen konnten. .

Altes Indien.

Ein charakteristisches Merkmal der alten indischen Gesellschaft ist ihre Einteilung in vier Varnas (aus dem Sanskrit „Farbe“, „Bedeckung“, „Hülle“) – Brahmanen, Kshatriyas, Vaishyas und Shudras. Jede Varna war eine geschlossene Gruppe von Menschen, die einen bestimmten Platz in der Gesellschaft einnahmen. Die Zugehörigkeit zur Varna wurde durch die Geburt bestimmt und nach dem Tod vererbt. Ehen wurden nur innerhalb einer einzigen Varna geschlossen.

Brahmanen („Fromme“) waren mit geistiger Arbeit beschäftigt und Priester. Nur sie konnten Riten durchführen und interpretieren heilige Bücher. Kshatriyas (vom Verb „kshi“ – besitzen, herrschen und auch zerstören, töten) waren Krieger. Vaishyas („Hingabe“, „Abhängigkeit“) machten den Großteil der Bevölkerung aus und waren in der Landwirtschaft, im Handwerk und im Handel tätig. Was die Shudras betrifft (der Ursprung des Wortes ist unbekannt), so befanden sie sich auf der untersten sozialen Ebene, ihr Los war schwere körperliche Arbeit. Eines der Gesetze des alten Indien besagt: Ein Sudra ist „ein Diener eines anderen, er kann willkürlich vertrieben oder willkürlich getötet werden.“ Die Shudra Varna wurde größtenteils aus einheimischen Ureinwohnern gebildet, die von den Ariern versklavt wurden. Die Männer der ersten drei Varnas wurden in das Wissen eingeführt und daher nach der Einweihung „zweimal geboren“ genannt. Shudras und Frauen aller Varnas war dies verboten, da sie sich den Gesetzen zufolge nicht von Tieren unterschieden.

Trotz der extremen Stagnation der alten indischen Gesellschaft gab es in ihren Tiefen einen ständigen Kampf zwischen den Varnas. Natürlich erfasste dieser Kampf auch den kulturellen und religiösen Bereich. Im Laufe der Jahrhunderte kann man einerseits die Auseinandersetzungen zwischen dem Brahminismus – der offiziellen kulturellen und religiösen Doktrin der Brahmanen – und den Bewegungen des Bhagavatismus, Jainismus und Buddhismus, hinter denen die Kshatriyas standen, verfolgen.

Eine Besonderheit der alten indischen Kultur besteht darin, dass sie die Namen nicht kennt (oder sie unzuverlässig sind) und daher das individuelle schöpferische Prinzip darin ausgelöscht wurde. Daher die extreme chronologische Unsicherheit seiner Denkmäler, die manchmal auf ein ganzes Jahrtausend datiert werden. Die Argumentation der Weisen konzentriert sich auf moralische und ethische Probleme, die, wie Sie wissen, einer rationalen Forschung am wenigsten zugänglich sind. Dies bestimmte den religiösen und mythologischen Charakter der Entwicklung der alten indischen Kultur als Ganzes und ihre sehr bedingte Verbindung mit dem eigentlichen wissenschaftlichen Denken.

Ein wichtiger Bestandteil der alten indischen Kultur waren die Veden – Sammlungen heiliger Lieder und Opferformeln, feierlicher Hymnen und Zaubersprüche bei Opfern – „Rigveda“, „Samaveda“, „Yajurveda“ und „Atharvaveda“.

Nach der vedischen Religion galten als führende Götter: der Himmelsgott Dyaus, der Gott der Wärme und des Lichts, des Regens und des Sturms, der Herr des Universums Indra, der Feuergott Agni, der Gott des göttlichen berauschenden Getränks Soma, der Sonnengott Surya, der Gott des Lichts und Tages Mitra und der Gott der Nacht, der Hüter der ewigen Ordnung Varuna. Die Priester, die alle Rituale und Vorschriften der vedischen Götter durchführten, wurden Brahmanen genannt. Allerdings war der Begriff „Brahman“ im Kontext der alten indischen Kultur weit gefasst. Als Brahmanen wurden auch Texte mit rituellen, mythologischen Erklärungen und Kommentaren zu den Veden bezeichnet; Brahman wurde auch das abstrakte Absolute, die höchste spirituelle Einheit genannt, die die altindische Kultur nach und nach zu verstehen begann.

Im Kampf um die Hegemonie versuchten die Brahmanen, die Veden auf ihre eigene Weise zu interpretieren. Sie komplizierten die Riten und die Opferordnung und verkündeten einen neuen Gott – Brahman als Schöpfergott, der zusammen mit Vishnu (später „Krishna“), dem Schutzgott, und Shiva, dem Zerstörergott, die Welt regierte. Bereits im Brahmanismus kristallisiert sich eine charakteristische Herangehensweise an das Problem des Menschen und seines Platzes in der ihn umgebenden Welt heraus. Der Mensch ist ein Teil der Tierwelt, der den Veden zufolge vollständig vergeistigt ist. Es gibt keinen Unterschied zwischen Mensch, Tier und Pflanze in dem Sinne, dass sie alle einen Körper und eine Seele haben. Der Körper ist sterblich. Die Seele ist unsterblich. Mit dem Tod des Körpers wandert die Seele in einen anderen Körper einer Person, eines Tieres oder einer Pflanze.

Aber der Brahmanismus war die offizielle Form der vedischen Religion, während es noch andere gab. In den Wäldern lebten und lehrten asketische Einsiedler, die Waldbücher schufen – Aranyakas. Aus diesem Kanal entstanden die berühmten Upanishaden – Texte, die uns die Interpretation der Veden durch asketische Einsiedler näherbrachten. Aus dem Sanskrit übersetzt bedeuten die Upanishaden „in der Nähe sitzen“, d. h. zu Füßen des Lehrers. Die Zahl der maßgeblichsten Upanishaden beträgt etwa zehn.

Die Upanishaden tendieren zum Monotheismus. Tausende Götter werden zunächst auf 33 und dann auf einen einzigen Gott Brahman-Atman-Purusha reduziert. Den Upanishaden zufolge ist Brahman die Manifestation der kosmischen Seele, des absoluten, kosmischen Geistes. Atman ist die individuelle subjektive Seele. Somit bedeutet die proklamierte Identität „Brahman ist Atman“ die immanente (innere) Teilhabe des Menschen am Kosmos, die ursprüngliche Beziehung aller Lebewesen, und bestätigt die göttliche Grundlage von allem, was existiert. Ein solches Konzept wurde später „Pantheismus“ („Alles ist Gott“ oder „Gott ist überall“) genannt. Die Lehre von der Identität von Objektivem und Subjektivem, Körperlichem und Geistigem, Brahman und Atman, Welt und Seele ist die Hauptposition der Upanishaden. Der Weise lehrt: „Das ist der Atman. Du bist eins mit ihm. Das bist du."

Es war die vedische Religion, die die Hauptkategorien des religiösen und mythologischen Bewusstseins schuf und begründete, die sich im Laufe der Geschichte entwickelt haben. kulturelle Entwicklung Indien. Insbesondere wurde aus den Veden die Idee geboren, dass es einen ewigen Kreislauf der Seelen auf der Welt gibt, ihre Neuansiedlung, „Samsara“ (aus dem Sanskrit „Wiedergeburt“, „durch etwas hindurchgehen“). Zunächst wurde Samsara als ein ungeordneter und unkontrollierbarer Prozess wahrgenommen. Später wurde Samsara vom menschlichen Verhalten abhängig gemacht. Es entstand das Konzept des Gesetzes der Vergeltung oder des „Karma“ (aus dem Sanskrit „Tat“, „Handlung“), das die Summe der von einem Lebewesen begangenen Taten meint, die die gegenwärtige und zukünftige Existenz eines Menschen bestimmt. Wenn während eines Lebens der Übergang von einer Varna zur anderen unmöglich war, konnte ein Mensch nach dem Tod mit einer Änderung seines sozialen Status rechnen. Was die höchste Varna – die Brahmanen – betrifft, so ist es für sie sogar möglich, aus Samsara befreit zu werden, indem sie den Zustand „Moksha“ (aus dem Sanskrit „Befreiung“) erreichen. In den Upanishaden steht geschrieben: „Wie Flüsse fließen und im Meer verschwinden und dabei Namen und Form verlieren, so steigt der Wissende, befreit von Name und Form, zum göttlichen Purusha auf.“ Nach dem Gesetz von Samsara können Menschen je nach Karma in verschiedene höhere und niedrigere Wesen wiedergeboren werden. Yoga-Kurse tragen beispielsweise zur Verbesserung des Karmas bei, d.h. praktische Übungen zielt darauf ab, das alltägliche Bewusstsein, die Gefühle und Empfindungen zu unterdrücken und zu kontrollieren.

Aus solchen Ideen entstand eine spezifische Haltung gegenüber der Natur. Auch im modernen Indien gibt es Sekten der Digambaras und Shvetambaras, die eine besondere, ehrfurchtsvolle Haltung gegenüber der Natur haben. Die ersten fegen beim Gehen den Boden vor sich her, und die zweiten tragen ein Stück Stoff in der Nähe ihres Mundes, damit, Gott bewahre, keine Mücke hineinfliegt, denn es könnte einmal ein Mensch gewesen sein.

Bis zur Mitte des ersten Jahrtausends v. Chr öffentliches Leben Indien erlebt große Veränderungen. Zu diesem Zeitpunkt gibt es bereits eineinhalb Dutzend große Staaten, darunter auch Magatha. Später vereint die Maurya-Dynastie ganz Indien. Vor diesem Hintergrund verschärft sich der Kampf der Kshatriyas, unterstützt von den Vaishyas, gegen die Brahmanen. Die erste Form dieses Kampfes ist mit dem Bhagavatismus verbunden. Die Bhagavad Gita ist Teil des alten indischen Epos Mahabharata. Die Hauptidee dieses Buches besteht darin, den Zusammenhang zwischen den weltlichen Pflichten eines Menschen und seinen Gedanken über die Erlösung der Seele aufzuzeigen. Tatsache ist, dass die Frage nach der Moral sozialer Pflichten für die Kshatriyas alles andere als müßig war: Einerseits zwang sie ihre militärische Pflicht gegenüber dem Land dazu, Gewalt zu begehen und zu töten; Andererseits stellten der Tod und das Leid, die sie den Menschen brachten, die Möglichkeit einer Befreiung aus Samsara in Frage. Gott Krishna zerstreut die Zweifel der Kshatriyas und bietet eine Art Kompromiss an: Jeder Kshatriya muss seine Pflicht (Dharma) erfüllen, kämpfen, aber dies muss mit Distanz, ohne Stolz und Fanatismus geschehen. Somit schafft die Bhagavad-gita eine ganze Lehre vom losgelösten Handeln, die die Grundlage des Konzepts des Bhagavatismus bildete.

Die zweite Form des Kampfes gegen den Brahmanismus war die Jain-Bewegung. Wie der Brahminismus leugnet der Jainismus nicht Samsara, Karma und Moksha, sondern glaubt, dass die Verschmelzung mit dem Absoluten nicht nur durch Gebete und Opfer erreicht werden kann. Der Jainismus leugnet die Heiligkeit der Veden, verurteilt Blutopfer und verspottet brahmanische Ritualriten. Darüber hinaus leugnen Vertreter dieser Lehre die vedischen Götter und ersetzen sie durch übernatürliche Wesen – Dschinn. Später zerfiel der Jainismus in zwei Sekten – gemäßigt („in Weiß gekleidet“) und extrem („im Weltraum gekleidet“). Sie zeichnen sich durch eine asketische Lebensweise außerhalb der Familie, in Tempeln, die Vermeidung des weltlichen Lebens und die Verachtung der eigenen Körperlichkeit aus.

Die dritte Form der Anti-Brahmanen-Bewegung war der Buddhismus. Der erste Buddha (übersetzt aus dem Sanskrit – erleuchtet), Gautama Shakyamuni, aus der Familie der Prinzen Shakya, wurde der Legende nach im 6. Jahrhundert v. Chr. von der Seite seiner Mutter geboren, die einst davon träumte, dass ein weißer Elefant in ihre Seite trat. Die Kindheit des Sohnes des Prinzen war wolkenlos, und außerdem verheimlichten sie ihm auf jede erdenkliche Weise, dass es Leid auf der Welt gab. Erst als er 17 Jahre alt war, erfuhr er, dass es kranke, schwache und verarmte Menschen gibt und dass das elende Alter und der Tod zum Finale der menschlichen Existenz werden. Gautama erholte sich auf der Suche nach der Wahrheit und wanderte sieben Jahre lang umher. Nachdem er sich einmal entschieden hatte, sich auszuruhen, legte er sich unter den Bodhi-Baum – den Baum der Erkenntnis. Und Gautama erschien im Traum vier Wahrheiten. Als Gautama sie kannte und erleuchtet wurde, wurde er ein Buddha. Hier sind sie:

Die Präsenz des Leidens, das die Welt beherrscht. Alles, was durch die Bindung an das Irdische entsteht, ist Leiden.

Die Ursache des Leidens ist das Leben mit seinen Leidenschaften und Wünschen, denn alles hängt von etwas ab.

Eine Flucht aus dem Leiden ins Nirvana ist möglich. Nirvana – das Aussterben von Leidenschaften und Leiden, der Abbruch der Bindungen zur Welt. Aber Nirvana ist nicht das Aufhören des Lebens und nicht der Verzicht auf Aktivität, sondern nur das Aufhören von Unglück und die Beseitigung der Ursachen einer Neugeburt.

Es gibt einen Weg, das Nirvana zu erreichen. 8 Schritte führen dorthin: 1) gerechter Glaube; 2) wahre Entschlossenheit; 3) gerechte Rede; 4) rechtschaffene Taten; 5) ein gerechtes Leben; 6) aufrichtige Gedanken; 7) aufrichtige Gedanken; 8) wahre Kontemplation.

Die zentrale Idee des Buddhismus ist, dass ein Mensch die Kette der Wiedergeburt durchbrechen, aus dem Weltkreislauf ausbrechen und sein Leiden beenden kann. Der Buddhismus führt das Konzept des Nirvana ein (in der Übersetzung „Abkühlung, Aussterben“). Im Gegensatz zum brahmanischen Moksha kennt Nirvana keine sozialen Grenzen und Varnas, außerdem wird Nirvana von einem Menschen erlebt, der bereits auf der Erde ist und nicht in der anderen Welt. Nirvana ist ein Zustand vollkommenen Gleichmuts, Gleichgültigkeit und Selbstbeherrschung, ohne Leiden und ohne Befreiung; ein Zustand vollkommener Weisheit und vollkommener Gerechtigkeit, denn vollkommenes Wissen ist ohne hohe Moral unmöglich. Jeder kann das Nirvana erreichen und ein Buddha werden. Diejenigen, die das Nirvana erreicht haben, sterben nicht, sondern werden Arhats (Heilige). Ein Buddha kann auch ein Bodhisattva werden, ein heiliger Asket, der Menschen hilft.

Gott im Buddhismus ist dem Menschen immanent, der Welt immanent, und deshalb braucht der Buddhismus keinen Gott-Schöpfer, Gott-Retter, Gott-Regierer. Der Buddhismus reduzierte sich in einem frühen Stadium seiner Entwicklung vor allem auf die Identifizierung bestimmter Verhaltensregeln sowie moralischer und ethischer Probleme. Anschließend versucht der Buddhismus, mit seinen Lehren das gesamte Universum abzudecken. Insbesondere vertritt er die Idee einer ständigen Veränderung von allem, was existiert, treibt diese Idee jedoch auf die Spitze und glaubt, dass diese Veränderung so schnell erfolgt, dass man nicht einmal vom Sein als solchem sprechen kann, sondern nur von ewiges Werden.

Im 3. Jahrhundert v. Chr. Der Buddhismus wird von Indien als offizielles religiöses und philosophisches System akzeptiert und dann in zwei Hauptbereiche aufgeteilt – Hinayana („kleines Fahrzeug“ oder „schmaler Weg“) und Mahayana („großes Fahrzeug“ oder „breiter Weg“). ) – verbreitet sich weit außerhalb von Indien, Sri Lanka, Burma, Kampuchea, Laos, Thailand, China, Japan, Nepal, Korea, der Mongolei, Java und Sumatra. Es muss jedoch hinzugefügt werden weitere Entwicklung Die indische Kultur und Religion beschritt den Weg der Transformation und Abkehr vom „reinen“ Buddhismus. Das Ergebnis der Entwicklung der vedischen Religion, des Brahmanismus und der Assimilation der unter den Menschen bestehenden Überzeugungen war der Hinduismus, der zweifellos viele Anleihen bei früheren kulturellen und religiösen Traditionen nahm.

Antikes China.

Der Beginn der Entstehung der alten chinesischen Kultur reicht bis ins zweite Jahrtausend v. Chr. zurück. Zu dieser Zeit entstanden im Land viele unabhängige Monarchiestaaten äußerst despotischen Typs. Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung ist die Bewässerungslandwirtschaft. Die Hauptquelle der Existenz ist das Land, und der rechtmäßige Eigentümer des Landes ist der Staat, vertreten durch den erblichen Herrscher – die Wana. In China gab es kein besonderes Priestertum soziale Einrichtung, Erbmonarch und alleiniger Grundbesitzer, war gleichzeitig Hohepriester.

Im Gegensatz zu Indien, wo Kulturelle Traditionen Unter dem Einfluss der hochentwickelten Mythologie und Religion der Arier entstand die chinesische Gesellschaft auf ihrer eigenen Grundlage. Mythologische Ansichten belasteten die Chinesen weniger, dennoch stimmt die chinesische Mythologie in einer Reihe von Bestimmungen fast wörtlich mit der indischen und der Mythologie anderer alter Völker überein.

Im Allgemeinen ist die alte chinesische Kultur im Gegensatz zur alten indischen Kultur, die dem kolossalen Einfluss der Mythologie unterlag und jahrhundertelang darum kämpfte, Geist mit Materie, Atman mit Brahman wieder zu vereinen, viel „weltlicher“, praktischer und basiert auf dem weltlichen gesunden Menschenverstand . Dabei geht es weniger um allgemeine Probleme als vielmehr um Probleme sozialer, zwischenmenschliche Beziehungen. Üppige religiöse Rituale werden hier durch ein sorgfältig entwickeltes Ritual mit sozialen und altersbezogenen Zwecken ersetzt.

Die alten Chinesen nannten ihr Land das Himmlische Reich (Tian-xia) und sich selbst die Söhne des Himmels (Tian-tzu), was in direktem Zusammenhang mit dem in China existierenden Himmelskult steht, der nicht mehr einen anthropomorphen Anfang hatte, sondern war ein Symbol einer höheren Ordnung. Allerdings konnte nur eine Person, der Kaiser, diesen Kult verbreiten, so dass sich in den unteren Schichten der alten chinesischen Gesellschaft ein anderer Kult, die Erde, entwickelte. Gemäß dieser Hierarchie glaubten die Chinesen, dass der Mensch zwei Seelen habe: eine materielle (po) und eine spirituelle (hun). Der erste geht nach dem Tod auf die Erde und der zweite in den Himmel.

Wie oben erwähnt, war ein wichtiges Element der alten chinesischen Kultur das Verständnis der dualen Struktur der Welt, basierend auf der Beziehung zwischen Yin und Yang. Das Symbol von Yin ist der Mond, dies ist der Beginn des Weiblichen, Schwachen, Düsteren, Dunklen. Yang ist die Sonne, der Anfang ist männlich, stark, hell, hell. Beim in China üblichen Ritual der Weissagung auf einer Hammelschulter oder einem Schildpatt wurde Yang durch eine durchgezogene Linie und Yin durch eine unterbrochene Linie angezeigt. Anhand ihres Verhältnisses wurde das Ergebnis der Wahrsagerei ermittelt.

Im VI-V Jahrhundert v. Chr. Die chinesische Kultur gab der Menschheit eine wunderbare Lehre – den Konfuzianismus – die einen großen Einfluss auf alle hatte spirituelle Entwicklung China und viele andere Länder. Der antike Konfuzianismus wird durch viele Namen repräsentiert. Die wichtigsten sind Kung Fu Tzu (in russischer Transkription „Konfuzius“, 551-479 v. Chr.), Men Tzu und Xun Tzu. Meister Kun stammte aus einer verarmten Adelsfamilie im Königreich Lu. Bestanden hektisches Leben: war Hirte, lehrte Moral, Sprache, Politik und Literatur, am Ende seines Lebens erreichte er eine hohe Position im Staatsbereich. Nach sich selbst hinterließ er das berühmte Buch „Lun-yu“ (übersetzt als „Gespräche und Anhörungen“).

Konfuzius kümmert sich wenig um die Probleme der anderen Welt. „Wenn man noch nicht weiß, was Leben ist, wie kann man dann wissen, was Tod ist?“ sagte er gern. Im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit steht der Mensch in seinem irdischen Dasein, seine Beziehung zur Gesellschaft, sein Platz in der gesellschaftlichen Ordnung. Land für Konfuzius - große Familie, wo jeder an seinem Platz bleiben, seine Verantwortung tragen und den „richtigen Weg“ („Tao“) wählen muss. Konfuzius legt besonderen Wert auf kindliche Hingabe und Ehrfurcht vor den Ältesten. Dieser Respekt vor den Ältesten wird durch angemessene Etikette im alltäglichen Verhalten – Li (wörtlich „zeremoniell“) – verstärkt, die sich im Zeremonienbuch Li-jing widerspiegelt.

Um die Ordnung im Reich der Mitte zu verbessern, stellt Konfuzius eine Reihe von Bedingungen. Erstens ist es notwendig, die alten Traditionen zu ehren, denn ohne Liebe und Respekt für die eigene Vergangenheit hat das Land keine Zukunft. Es ist notwendig, sich an die alten Zeiten zu erinnern, als der Herrscher weise und klug war, die Beamten desinteressiert und hingebungsvoll und das Volk wohlhabend war. Zweitens besteht die Notwendigkeit, „Namen zu korrigieren“, d. h. die Einordnung aller Menschen an ihren Platz in einer streng hierarchischen Ordnung, die in der Formel des Konfuzius zum Ausdruck kam: „Der Vater sei der Vater, der Sohn – der Sohn, der Beamte – der Beamte und der Souverän – der Souverän.“ " Jeder sollte seinen Platz und seine Verantwortung kennen. Diese Position des Konfuzius spielte eine große Rolle im Schicksal der chinesischen Gesellschaft und schuf einen Kult der Professionalität und des Könnens. Und schließlich muss der Mensch sich Wissen aneignen, um sich selbst zu verstehen. Es ist nur möglich, von einer Person etwas zu verlangen, wenn ihre Handlungen bewusst sind, aber von einer „dunklen“ Person gibt es keine Forderung.

Konfuzius verstand es in gewisser Weise Gesellschaftsordnung. Als oberstes Ziel der Bestrebungen der herrschenden Klasse bestimmte er die Interessen des Volkes, in dessen Dienst der Souverän und die Beamten stehen. Das Volk steht noch höher als die Gottheiten, und erst an dritter Stelle dieser „Hierarchie“ steht der Kaiser. Da die Menschen jedoch ungebildet sind und ihre wahren Bedürfnisse nicht kennen, müssen sie kontrolliert werden.

Basierend auf seinen Ideen definierte Konfuzius das Ideal einer Person, das er Jun Tzu nannte, mit anderen Worten, es war ein Bild „ kultivierter Mensch in der alten chinesischen Gesellschaft. Dieses Ideal bestand laut Konfuzius aus folgenden Dominanten: Menschlichkeit (jen), Pflichtbewusstsein (yi), Treue und Aufrichtigkeit (zhen), Anstand und Einhaltung von Zeremonien (li). Die ersten beiden Plätze waren entscheidend. Unter Menschlichkeit wurde Bescheidenheit, Gerechtigkeit, Zurückhaltung, Würde, Desinteresse und Liebe zu den Menschen verstanden. Pflicht nannte Konfuzius die moralische Verpflichtung, die sich ein menschlicher Mensch aufgrund seiner Tugenden selbst auferlegt. Somit ist das Ideal von Jun Tzu ein ehrlicher, aufrichtiger, geradliniger, furchtloser, allsehender, verständnisvoller, aufmerksamer Redner, vorsichtiger Mensch, der hohen Idealen und Zielen dient und ständig nach der Wahrheit sucht. Konfuzius sagte: „Wer morgens die Wahrheit kennt, kann abends in Frieden sterben.“ Es war das Ideal von Jun Tzu, das Konfuzius der Spaltung der sozialen Schichten zugrunde legte: Was näherer Mann Je höher er dem Ideal entspricht, desto höher sollte er auf der sozialen Leiter stehen.

Nach dem Tod von Konfuzius wurden seine Lehren in acht Schulen aufgeteilt, von denen zwei – die Mencius-Schule und die Xunzi-Schule – die bedeutendsten sind. Mencius ging von der natürlichen Freundlichkeit eines Menschen aus und glaubte, dass alle Manifestationen seiner Aggressivität und Grausamkeit nur durch soziale Umstände bestimmt werden. Der Zweck der Lehre und des Wissens ist „die Suche nach der verlorenen Natur des Menschen“. Die Staatsstruktur sollte auf der Grundlage gegenseitiger Liebe und Respekt umgesetzt werden – „Van muss die Menschen lieben wie seine Kinder, die Menschen müssen den Van lieben wie seinen Vater.“ Dementsprechend sollte die politische Macht die Entwicklung der natürlichen Natur des Menschen zum Ziel haben und ihm maximale Freiheit zur Selbstdarstellung geben. In diesem Sinne fungiert Mencius als erster Theoretiker der Demokratie.

Sein Zeitgenosse Xun Tzu hingegen glaubte, dass der Mensch von Natur aus böse sei. „Der Wunsch nach Profit und Gier“, sagte er, „sind die angeborenen Eigenschaften eines Menschen.“ Nur die Gesellschaft kann menschliche Laster durch entsprechende Bildung, den Staat und das Gesetz korrigieren. Tatsächlich besteht das Ziel der Staatsmacht darin, einen Menschen neu zu erschaffen und umzuerziehen, um zu verhindern, dass sich seine natürliche, bösartige Natur entwickelt. Dazu bedarf es vielfältiger Zwangsmittel – die Frage ist nur, wie man diese geschickt einsetzt. Wie man sieht, begründete Syun-ztsy tatsächlich die Unvermeidlichkeit einer despotischen, totalitären Form der sozialen Ordnung.

Es muss gesagt werden, dass die Ideen von Xun Tzu nicht nur theoretisch unterstützt wurden. Sie bildeten die Grundlage einer mächtigen gesellschaftspolitischen Bewegung während der Herrschaft der Qin-Dynastie (3. Jahrhundert v. Chr.), die als Juristen oder „Legisten“ bezeichnet wurde. Einer der Haupttheoretiker dieser Bewegung, Han Fei-tzu, argumentierte, dass die bösartige Natur eines Menschen überhaupt nicht geändert werden könne, sondern durch Strafen und Gesetze begrenzt und unterdrückt werden könne. Das Legist-Programm wurde fast vollständig umgesetzt: Eine einzige Gesetzgebung für ganz China wurde eingeführt, eine einzige Währungseinheit, ein einziges Skript, eine einzige Militärbürokratie und der Bau der Chinesischen Mauer wurde abgeschlossen. Mit einem Wort: Der Staat wurde geeint und anstelle der verfeindeten Königreiche entstand das Große Chinesische Reich. Da sie es sich zur Aufgabe gemacht hatten, die chinesische Kultur zu vereinen, verbrannten die Legalisten die meisten Bücher und die Werke der Philosophen wurden in den Latrinen ertränkt. Um Bücher zu verbergen, wurden sie sofort kastriert und zum Bau der Chinesischen Mauer geschickt. Für Denunziationen wurden sie ermutigt, für Nichtinformationen wurden sie hingerichtet. Und obwohl die Qin-Dynastie nur 15 Jahre dauerte, forderte das blutige Treiben der ersten „Kulturrevolution“ in China viele Opfer.

Neben dem Konfuzianismus ist der Taoismus zu einer der Hauptrichtungen der chinesischen kulturellen und religiösen Weltanschauung geworden. Nach dem Eindringen des Buddhismus in China trat er der offiziellen religiösen Triade Chinas bei. Die Notwendigkeit einer neuen Lehre war auf die philosophischen Grenzen des Konfuzianismus zurückzuführen, der als sozialethisches Konzept Fragen einer globalen Perspektive unbeantwortet ließ. Diese Fragen wurden von Lao Tzu beantwortet, dem Gründer der taoistischen Schule, der die berühmte Abhandlung „Tao-te-ching“ („Das Buch von Tao und De“) verfasste.

Das zentrale Konzept des Taoismus ist Tao („der richtige Weg“) – das Grundprinzip und das universelle Gesetz des Universums. Die Hauptmerkmale des Tao, wie Yang Hing Shun sie im Buch „The Ancient Chinese Philosophy of Lao Tzu and His Teachings“ definiert:

Das ist der natürliche Lauf der Dinge. Es gibt keine Gottheit oder einen „himmlischen“ Willen.

Es existiert für immer als die Welt. Unendlich in Zeit und Raum.

Es ist die Essenz aller Dinge, die sich durch ihre Attribute (de) manifestiert. Tao existiert nicht ohne Dinge.

Als Essenz ist Tao die Einheit der materiellen Grundlage der Welt (Qi) und ihrer natürliche WeiseÄnderungen.

Dies ist die unerbittliche Notwendigkeit der materiellen Welt, und alles unterliegt ihren Gesetzen. Es fegt alles weg, was es behindert.

Das Grundgesetz des Tao: Alle Dinge und Phänomene sind in ständiger Bewegung und Veränderung und verkehren sich im Prozess der Veränderung in ihr Gegenteil.

Alle Dinge und Phänomene sind miteinander verbunden, was durch ein einziges Tao geschieht.

Tao ist unsichtbar und immateriell. Es ist für das Gefühl unzugänglich und im logischen Denken bekannt.

Die Erkenntnis des Tao steht nur denen zur Verfügung, die in der Lage sind, hinter den Kampf der Dinge zu sehen – Harmonie, hinter die Bewegung – Frieden, hinter das Sein – Nichtexistenz. Dazu müssen Sie sich von Leidenschaften befreien. „Wer weiß, spricht nicht. Wer spricht, weiß es nicht.“ Daraus leiten die Taoisten das Prinzip des Nichthandelns ab, d.h. ein Verbot von Handlungen, die dem natürlichen Lauf des Tao zuwiderlaufen. „Wer laufen kann, hinterlässt keine Spuren. Wer sprechen kann, macht keine Fehler.“

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Staatliches Komitee für Fischerei der Russischen Föderation

STAATLICHER TECHNISCHER ASTRAKHAN

UNIVERSITÄT

Institut für Wirtschaftswissenschaften

Prüfung

Nach Disziplin: Kulturologie

Thema: KULTUR ALTER ZIVILISATIONEN

Vollendet:

StudentengruppeZFE-88

Seryoga

Geprüft:

D.E.N, O.K.

KULTUR ALTER ZIVILISATIONEN

Gehen wir direkt zur Geschichte der fremden Kultur. Und beginnen wir unsere Geschichte mit den Zeiten, die üblicherweise als historisch bezeichnet werden, da diese Epochen uns schriftliche Denkmäler beschert haben, die es ermöglichen, die Kulturbilder verschiedener Perioden der Menschheitsgeschichte mit unterschiedlicher Sicherheit wiederherzustellen. Also ein paar Worte zur Kultur der alten Zivilisationen.

Die Theorie der politischen Ökonomie in Bezug auf antike Kulturen unterscheidet zwischen den beiden damals existierenden Produktionsweisen – altasiatisch und alt – und dementsprechend zwei Systemen der Sklaverei – patriarchalisch (auf die Produktion direkter Lebensunterhaltsmittel ausgerichtet) und höher („zivilisiert“), das auf die Produktion von Mehrwert abzielt. Unter dem Gesichtspunkt der Entwicklung der Produktivkräfte entsprechen diese beiden sklavenbesitzenden Produktionsweisen der Bronzezeit und der Eisenzeit.

Die Gesellschaften der Bronzezeit entstanden im dritten Jahrtausend v. Chr. und schufen drei Zentren der antiken Zivilisation: östlich (altes China), mittel (altes Indien) und westlich (sumero-akkadisches Königreich, altes Ägypten, dann Babylonien, kretisch-mykenischer Staat). ). Die antike Produktionsmethode (seit Beginn der Eisenzeit) in ihrer klassischen Form entwickelte sich im östlichen Mittelmeerraum, im antiken Griechenland und in Antikes Rom. Im Beisein vieler Spezielle Features In jeder Region hatten diese Zivilisationszentren eine Reihe gemeinsamer Merkmale.

Bronzezeit

Zeitalter des Eisens

Subsistenzwirtschaft im Zusammenhang mit Produktaustausch;

Mangel an Privateigentum an Land;

Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft;

die wirtschaftliche Dominanz des ländlichen Raums über die Stadt;

der patriarchalische Charakter der Sklaverei;

Kaste (fast vollständige gegenseitige Undurchlässigkeit der sozialen Schichten);

„orientalischer Despotismus“ (die Stellung eines Menschen in der Gesellschaft wird durch seine Zugehörigkeit zur Staatsmacht bestimmt);

die Existenz einer Staatsreligion und der Priesterklasse – die Ideologen dieser Gesellschaft.

der Beginn der Waren-Geld-Beziehungen; Trennung von Handwerk und landwirtschaftlicher Tätigkeit;

die Entstehung von Handelskapital;

der Verfall der Gemeinschaft;

die Etablierung der wirtschaftlichen Dominanz der Stadt über das Land;

die Abschaffung der Schuldensklaverei;

das Eindringen der Sklavenarbeit in die Produktionssphäre;

die Bildung einer Sklavendemokratie in einer Reihe von Staaten;

das Fehlen einer organisierten Priesterklasse als besondere Teilung der Staatsgewalt.

Die Geschichte des alten Ägypten gliedert sich in sechs zentrale Etappen, wobei es Zwischenpositionen gibt:

Vordynastische Zeit (XXXV – XXX Jahrhunderte v. Chr.)

Frühdynastisch (Frühes Königreich, XXX.-XXVII. Jahrhundert v. Chr.)

Altes Reich (XXVII – XXI Jahrhundert v. Chr.)

Reich der Mitte (XXI – XVI Jahrhundert v. Chr.)

Neues Reich (XVI – XI Jahrhundert v. Chr.)

Spätes Reich (8.–4. Jahrhundert v. Chr.)

Ganz Ägypten war in Nome (Regionen) unterteilt, jeder Nome hatte seine eigenen, lokalen Götter. Die Götter des Nome, in dem sich gerade die Hauptstadt befand, wurden zu den zentralen Göttern des ganzen Landes erklärt. Die Hauptstadt des Alten Reiches war Memphis, was bedeutet, dass der höchste Gott Ptah war. Als die Hauptstadt nach Süden, nach Theben, verlegt wurde, wurde Amon-Ra zum Hauptgott. Viele Jahrhunderte lang galten in der altägyptischen Geschichte folgende Gottheiten als grundlegende Gottheiten: der Sonnengott Amon-Ra, die Göttin Maat, die für Gesetze und die Weltordnung zuständig war, der Gott Shu (Wind), die Göttin Tefnut (Feuchtigkeit). ), die Göttin Nut (Himmel) und ihr Ehemann Geb (Erde), der Gott Thoth (Weisheit und List), der Herrscher des Unterweltreichs Osiris, seine Frau Isis und ihr Sohn Horus, der Schutzpatron der irdischen Welt.

Altägyptische Mythen erzählen nicht nur von der Erschaffung der Welt (die sogenannten kosmogonischen Mythen), vom Ursprung der Götter und Menschen (theogonische bzw. anthropogonische Mythen), sondern sind auch voller tiefer philosophischer Bedeutung. In dieser Hinsicht scheint das kosmogonische System von Memphis sehr interessant zu sein. Wie wir bereits sagten, steht in seinem Zentrum der Gott Ptah, der ursprünglich die Erde war. Durch eine Willensanstrengung erschuf er sein Fleisch und wurde ein Gott. Ptah beschloss, dass es notwendig sei, eine bestimmte Welt um sich herum zu schaffen, und brachte bei dieser schwierigen Aufgabe Götter zur Welt, die ihm helfen sollten. Die Erde war das Material. Der Entstehungsprozess der Götter ist interessant. Der Gedanke an Atum (die erste Generation von Ptah) entstand im Herzen von Ptah und der Name „Atum“ erschien auf seiner Zunge. Sobald er dieses Wort aussprach, wurde Atum augenblicklich aus dem Urchaos geboren. Und hier werden sofort die ersten Zeilen des Johannesevangeliums in Erinnerung gerufen: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott“ (Johannes 1-1). Es stellt sich heraus, welche starken kulturellen Wurzeln die Bibel hat. Tatsächlich gibt es eine Hypothese, dass Moses ein Ägypter war und, nachdem er das Volk Israel in das gelobte Land geführt hatte, viele der Bräuche und Glaubensvorstellungen des alten Ägypten bewahrte.

Wir treffen auf eine interessante Version der Herkunft der Menschen in der heliopolitischen Kosmogonie. Gott Atum verlor versehentlich seine Kinder in der ursprünglichen Dunkelheit, und als er sie fand, weinte er vor Glück, Tränen fielen zu Boden – und aus ihnen gingen Menschen hervor. Aber trotz einer solch ehrfürchtigen Geschichte war das Leben eines gewöhnlichen Menschen vollständig den Göttern und Pharaonen unterworfen, die als Götter verehrt wurden. Einem Menschen war eindeutig eine bestimmte soziale Nische zugeordnet, es war schwierig, darüber hinauszugehen. So wie oben die Dynastien der Pharaonen existierten, so gab es unten jahrhundertealte Dynastien, zum Beispiel Handwerkerdynastien.

Das wichtigste im mythologischen System des alten Ägypten war der Mythos von Osiris, der die Idee einer ewig sterbenden und ewig auferstehenden Natur verkörperte.

Interessant sind die Vorstellungen der alten Ägypter über den Aufbau der menschlichen Seele: Sie besteht aus fünf Komponenten. Die wichtigsten sind Ka (das astrale Gegenstück des Menschen) und Ba (Lebenskraft); dann kommen Ren (Name), Shuit (Schatten) und Ah (Leuchten). Obwohl Ägypten natürlich noch nicht die Tiefe der spirituellen Selbstreflexion kannte, die wir beispielsweise in der Kultur des westeuropäischen Mittelalters sehen.

Die relative Unbeweglichkeit des kulturellen Bewusstseins war etwa drei Jahrtausende lang einer der Hauptgründe für die seltsame Unveränderlichkeit der altägyptischen Kultur. Und die Wahrung von Bräuchen, Überzeugungen, Kunstnormen usw. hat sich im Laufe der Geschichte trotz gravierender äußerer Einflüsse verstärkt. Beispielsweise blieben die Hauptmerkmale der altägyptischen Kunst sowohl im Alten als auch im Neuen Reich Kanonizität, Monumentalität, Hieratizität (die heilige Abstraktion von Bildern) und Dekorativität. Für die Ägypter spielte Kunst gerade im Hinblick auf den Jenseitskult eine wichtige Rolle. Durch die Kunst wurden ein Mensch, sein Bild, sein Leben und seine Taten verewigt. Kunst war der „Weg“ in die Ewigkeit.

Und wahrscheinlich war die einzige Person, die nicht nur die Grundlagen des Staatssystems, sondern auch kulturelle Stereotypen ernsthaft erschütterte, der Pharao der XVIII. Dynastie namens Echnaton, der im XIV. Jahrhundert v. Chr., Zur Zeit des Neuen Reiches, lebte. Er gab den Polytheismus auf und befahl, einen Gott anzubeten, Aton, den Gott der Sonnenscheibe; schloss viele Tempel, stattdessen baute er andere, die der neu proklamierten Gottheit gewidmet waren; Da er unter dem Namen Amenhotep IV. stand, nahm er den Namen Echnaton an, was in der Übersetzung „Angenehm für Aton“ bedeutet; baute eine neue Hauptstadt Akhetaten (Geschichte des Aton), die nach völlig anderen Kriterien als zuvor errichtet wurde. Inspiriert von seinen Ideen begannen Künstler, Architekten und Bildhauer, eine neue Kunst zu schaffen: offen, hell, der Sonne entgegen, voller Leben, Licht und Sonnenwärme. Echnatons Frau war die schöne Nofretete.

Für die moderne Kultur wurde Ägypten nach der Arbeit von Jean-Francois Champollion offener, der im 19. Jahrhundert das Rätsel der altägyptischen Schrift löste, dank dessen wir viele alte Texte und vor allem die sogenannten lesen konnten „Pyramidentexte“.

Altes Indien. Die Entstehung der alten indischen Kultur ist mit der Ankunft arischer Stämme („Arier“ oder „Arier“) in den Tälern des Indus und des Ganges in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrtausends v. Chr. verbunden. Laut Wissenschaftlern entstanden die arischen Stämme bereits in der Mitte des dritten Jahrtausends v. Chr. nördlich des Schwarzen und Kaspischen Meeres, im Zusammenfluss von Dnjepr, Don und Wolga. Zweifellos ihre Nähe zu den protoslawischen und protoskythischen Stämmen, wie viele sagen Gemeinsamkeiten dieser Kulturen, einschließlich der sprachlichen Affinität. In der Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr. Aus einem bisher unbekannten Grund zogen die Arier in das Gebiet des heutigen Iran, Zentralasiens und Hindustans. Die Migration scheint in Wellen stattgefunden zu haben und mindestens 500 Jahre gedauert zu haben.

Brahmanen („Fromme“) waren mit geistiger Arbeit beschäftigt und Priester. Nur sie konnten Rituale durchführen und heilige Bücher interpretieren. Kshatriyas (vom Verb „kshi“ – besitzen, herrschen und auch zerstören, töten) waren Krieger. Vaishyas („Hingabe“, „Abhängigkeit“) machten den Großteil der Bevölkerung aus und waren in der Landwirtschaft, im Handwerk und im Handel tätig. Was die Shudras betrifft (der Ursprung des Wortes ist unbekannt), so befanden sie sich auf der untersten sozialen Ebene, ihr Los war schwere körperliche Arbeit. Eines der Gesetze des alten Indien besagt: Ein Sudra ist „ein Diener eines anderen, er kann willkürlich vertrieben oder willkürlich getötet werden.“ Die Shudra Varna wurde größtenteils aus einheimischen Ureinwohnern gebildet, die von den Ariern versklavt wurden. Die Männer der ersten drei Varnas wurden in das Wissen eingeführt und daher nach der Einweihung „zweimal geboren“ genannt. Shudras und Frauen aller Varnas war dies verboten, da sie sich den Gesetzen zufolge nicht von Tieren unterschieden.

Es war die vedische Religion, die die Hauptkategorien des religiösen und mythologischen Bewusstseins schuf und begründete, die sich durch die gesamte Geschichte der kulturellen Entwicklung Indiens zieht. Insbesondere wurde aus den Veden die Idee geboren, dass es einen ewigen Kreislauf der Seelen auf der Welt gibt, ihre Neuansiedlung, „Samsara“ (aus dem Sanskrit „Wiedergeburt“, „durch etwas hindurchgehen“). Zunächst wurde Samsara als ein ungeordneter und unkontrollierbarer Prozess wahrgenommen. Später wurde Samsara vom menschlichen Verhalten abhängig gemacht. Es entstand das Konzept des Gesetzes der Vergeltung oder des „Karma“ (aus dem Sanskrit „Tat“, „Handlung“), das die Summe der von einem Lebewesen begangenen Taten meint, die die gegenwärtige und zukünftige Existenz eines Menschen bestimmt. Wenn während eines Lebens der Übergang von einer Varna zur anderen unmöglich war, konnte ein Mensch nach dem Tod mit einer Änderung seines sozialen Status rechnen. Was die höchste Varna – die Brahmanen – betrifft, so ist es für sie sogar möglich, aus Samsara befreit zu werden, indem sie den Zustand „Moksha“ (aus dem Sanskrit „Befreiung“) erreichen. In den Upanishaden steht geschrieben: „Wie Flüsse fließen und im Meer verschwinden und dabei Namen und Form verlieren, so steigt der Wissende, befreit von Name und Form, zum göttlichen Purusha auf.“ Nach dem Gesetz von Samsara können Menschen je nach Karma in verschiedene höhere und niedrigere Wesen wiedergeboren werden. Yoga-Kurse tragen beispielsweise zur Verbesserung des Karmas bei, d.h. praktische Übungen zur Unterdrückung und Kontrolle des Alltagsbewusstseins, der Gefühle und Empfindungen.

Mitte des ersten Jahrtausends v. Chr. fanden im gesellschaftlichen Leben Indiens große Veränderungen statt. Zu diesem Zeitpunkt gibt es bereits eineinhalb Dutzend große Staaten, darunter auch Magatha. Später vereint die Maurya-Dynastie ganz Indien. Vor diesem Hintergrund verschärft sich der Kampf der Kshatriyas, unterstützt von den Vaishyas, gegen die Brahmanen. Die erste Form dieses Kampfes ist mit dem Bhagavatismus verbunden. Die Bhagavad Gita ist Teil des alten indischen Epos Mahabharata. Die Hauptidee dieses Buches besteht darin, den Zusammenhang zwischen den weltlichen Pflichten eines Menschen und seinen Gedanken über die Erlösung der Seele aufzuzeigen. Tatsache ist, dass die Frage nach der Moral sozialer Pflichten für die Kshatriyas alles andere als müßig war: Einerseits zwang sie ihre militärische Pflicht gegenüber dem Land dazu, Gewalt zu begehen und zu töten; Andererseits stellten der Tod und das Leid, die sie den Menschen brachten, die Möglichkeit einer Befreiung aus Samsara in Frage. Gott Krishna zerstreut die Zweifel der Kshatriyas und bietet eine Art Kompromiss an: Jeder Kshatriya muss seine Pflicht (Dharma) erfüllen, kämpfen, aber dies muss mit Distanz, ohne Stolz und Fanatismus geschehen. Somit schafft die Bhagavad-gita eine ganze Lehre vom losgelösten Handeln, die die Grundlage des Konzepts des Bhagavatismus bildete.

Die zweite Form des Kampfes gegen den Brahmanismus war die Jain-Bewegung. Wie der Brahminismus leugnet der Jainismus nicht Samsara, Karma und Moksha, sondern glaubt, dass die Verschmelzung mit dem Absoluten nicht nur durch Gebete und Opfer erreicht werden kann. Der Jainismus leugnet die Heiligkeit der Veden, verurteilt Blutopfer und verspottet brahmanische Ritualriten. Später zerfiel der Jainismus in zwei Sekten – gemäßigt („in Weiß gekleidet“) und extrem („im Weltraum gekleidet“). Sie zeichnen sich durch eine asketische Lebensweise außerhalb der Familie, in Tempeln, die Vermeidung des weltlichen Lebens und die Verachtung der eigenen Körperlichkeit aus.

Die Präsenz des Leidens, das die Welt beherrscht. Alles, was durch die Bindung an das Irdische entsteht, ist Leiden.

Die Ursache des Leidens ist das Leben mit seinen Leidenschaften und Wünschen, denn alles hängt von etwas ab.

Es gibt einen Weg, das Nirvana zu erreichen. 8 Schritte führen dorthin:

1) gerechter Glaube;

2) wahre Entschlossenheit;

3) gerechte Rede;

4) rechtschaffene Taten;

5) ein gerechtes Leben;

6) aufrichtige Gedanken;

7) aufrichtige Gedanken;

8) wahre Kontemplation.

Im 3. Jahrhundert v. Chr. Der Buddhismus wird von Indien als offizielles religiöses und philosophisches System akzeptiert und dann in zwei Hauptbereiche aufgeteilt – Hinayana („kleines Fahrzeug“ oder „schmaler Weg“) und Mahayana („großes Fahrzeug“ oder „breiter Weg“). ) – verbreitet sich weit außerhalb von Indien, Sri Lanka, Burma, Kampuchea, Laos, Thailand, China, Japan, Nepal, Korea, der Mongolei, Java und Sumatra. Es muss jedoch hinzugefügt werden, dass die weitere Entwicklung der indischen Kultur und Religion dem Weg der Transformation und Abkehr vom „reinen“ Buddhismus folgte. Das Ergebnis der Entwicklung der vedischen Religion, des Brahmanismus und der Assimilation der unter den Menschen bestehenden Überzeugungen war der Hinduismus, der zweifellos viele Anleihen bei früheren kulturellen und religiösen Traditionen nahm.

Antikes China. Der Beginn der Entstehung der alten chinesischen Kultur reicht bis ins zweite Jahrtausend v. Chr. zurück. Zu dieser Zeit entstanden im Land viele unabhängige Monarchiestaaten äußerst despotischen Typs. Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung ist die Bewässerungslandwirtschaft. Die Hauptquelle der Existenz ist das Land, und der rechtmäßige Eigentümer des Landes ist der Staat, vertreten durch den erblichen Herrscher – die Wana. In China gab es kein Priestertum als besondere gesellschaftliche Institution, der Erbmonarch und einzige Grundbesitzer war gleichzeitig der Hohepriester.

Im Gegensatz zu Indien, wo die kulturellen Traditionen von der hochentwickelten Mythologie und Religion der Arier geprägt waren, entwickelte sich die chinesische Gesellschaft auf ihrer eigenen Grundlage. Mythologische Ansichten belasteten die Chinesen weniger, dennoch stimmt die chinesische Mythologie in einer Reihe von Bestimmungen fast wörtlich mit der indischen und der Mythologie anderer alter Völker überein.

Im Allgemeinen ist die alte chinesische Kultur im Gegensatz zur alten indischen Kultur, die dem kolossalen Einfluss der Mythologie unterlag und jahrhundertelang darum kämpfte, Geist mit Materie, Atman mit Brahman wieder zu vereinen, viel „weltlicher“, praktischer und basiert auf dem weltlichen gesunden Menschenverstand . Dabei geht es ihr weniger um allgemeine Probleme als vielmehr um Probleme sozialer, zwischenmenschlicher Beziehungen. Üppige religiöse Rituale werden hier durch ein sorgfältig entwickeltes Ritual mit sozialen und altersbezogenen Zwecken ersetzt.

Die alten Chinesen nannten ihr Land das Himmlische Reich (Tian-xia) und sich selbst die Söhne des Himmels (Tian-tzu), was in direktem Zusammenhang mit dem in China existierenden Himmelskult steht, der nicht mehr einen anthropomorphen Anfang hatte, sondern war ein Symbol einer höheren Ordnung. Dieser Kult konnte jedoch nur von einer Person gesandt werden – dem Kaiser. Daher entwickelte sich in den unteren Schichten der alten chinesischen Gesellschaft ein anderer Kult – die Erde. Gemäß dieser Hierarchie glaubten die Chinesen, dass der Mensch zwei Seelen habe: eine materielle (po) und eine spirituelle (hun). Der erste geht nach dem Tod auf die Erde und der zweite in den Himmel.

Im VI-V Jahrhundert v. Chr. Die chinesische Kultur gab der Menschheit eine wunderbare Lehre – den Konfuzianismus – die einen großen Einfluss auf die gesamte spirituelle Entwicklung Chinas und vieler anderer Länder hatte. Der antike Konfuzianismus wird durch viele Namen repräsentiert. Die wichtigsten sind Kung Fu Tzu (in russischer Transkription „Konfuzius“, 551-479 v. Chr.), Men Tzu und Xun Tzu. Meister Kun stammte aus einer verarmten Adelsfamilie im Königreich Lu. Er erlebte ein turbulentes Leben: Er war Hirte, lehrte Moral, Sprache, Politik und Literatur und erreichte am Ende seines Lebens eine hohe Position im Staatsbereich. Nach sich selbst hinterließ er das berühmte Buch „Lun-yu“ (übersetzt als „Gespräche und Anhörungen“).

Konfuzius kümmert sich wenig um die Probleme der anderen Welt. „Wenn man noch nicht weiß, was Leben ist, wie kann man dann wissen, was Tod ist?“ sagte er gern. Im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit steht der Mensch in seinem irdischen Dasein, seine Beziehung zur Gesellschaft, sein Platz in der gesellschaftlichen Ordnung. Das Land für Konfuzius ist eine große Familie, in der jeder an seinem Platz bleiben, seine Verantwortung tragen und den „richtigen Weg“ („Tao“) wählen muss. Konfuzius legt besonderen Wert auf kindliche Hingabe und Ehrfurcht vor den Ältesten. Dieser Respekt vor den Ältesten wird durch angemessene Etikette im alltäglichen Verhalten – Li (wörtlich „zeremoniell“) – verstärkt, die sich im Zeremonienbuch Li-jing widerspiegelt.

Konfuzius verstand die soziale Ordnung auf eine besondere Art und Weise. Als oberstes Ziel der Bestrebungen der herrschenden Klasse bestimmte er die Interessen des Volkes, in dessen Dienst der Souverän und die Beamten stehen. Das Volk steht noch höher als die Gottheiten, und erst an dritter Stelle dieser „Hierarchie“ steht der Kaiser. Da die Menschen jedoch ungebildet sind und ihre wahren Bedürfnisse nicht kennen, müssen sie kontrolliert werden.

Basierend auf seinen Ideen definierte Konfuzius das Ideal einer Person, das er Jun-tzu nannte, mit anderen Worten, es war das Bild einer „kultivierten Person“ in der alten chinesischen Gesellschaft. Dieses Ideal bestand laut Konfuzius aus folgenden Dominanten: Menschlichkeit (jen), Pflichtbewusstsein (yi), Treue und Aufrichtigkeit (zhen), Anstand und Einhaltung von Zeremonien (li). Die ersten beiden Plätze waren entscheidend. Unter Menschlichkeit wurde Bescheidenheit, Gerechtigkeit, Zurückhaltung, Würde, Desinteresse und Liebe zu den Menschen verstanden. Pflicht nannte Konfuzius die moralische Verpflichtung, die sich ein menschlicher Mensch aufgrund seiner Tugenden selbst auferlegt. Somit ist das Ideal von Jun Tzu ein ehrlicher, aufrichtiger, geradliniger, furchtloser, allsehender, verständnisvoller, aufmerksamer Redner, vorsichtiger Mensch, der hohen Idealen und Zielen dient und ständig nach der Wahrheit sucht. Konfuzius sagte: „Wer morgens die Wahrheit kennt, kann abends in Frieden sterben.“ Es war das Ideal von Jun Tzu, das Konfuzius als Grundlage für die Spaltung der sozialen Schichten legte: Je näher ein Mensch dem Ideal kommt, desto höher sollte er auf der sozialen Leiter stehen.

Das ist der natürliche Lauf der Dinge. Es gibt keine Gottheit oder einen „himmlischen“ Willen.

Es existiert für immer als die Welt. Unendlich in Zeit und Raum.

Es ist die Essenz aller Dinge, die sich durch ihre Attribute (de) manifestiert. Tao existiert nicht ohne Dinge.

Als Essenz ist Tao die Einheit der materiellen Grundlage der Welt (Qi) und ihres natürlichen Weges der Veränderung.

Dies ist die unerbittliche Notwendigkeit der materiellen Welt, und alles unterliegt ihren Gesetzen. Es fegt alles weg, was es behindert.

Das Grundgesetz des Tao: Alle Dinge und Phänomene sind in ständiger Bewegung und Veränderung und verkehren sich im Prozess der Veränderung in ihr Gegenteil.

Alle Dinge und Phänomene sind miteinander verbunden, was durch ein einziges Tao geschieht.

Tao ist unsichtbar und immateriell. Es ist für das Gefühl unzugänglich und im logischen Denken bekannt.

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9. Jung K.-G. Zur Psychologie östlicher Religionen und Philosophien. - M., 2003

10. Jaspers K. Der Sinn und Zweck der Geschichte. - M., 2002

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„Wenn die Herrscher zerstören, aber nicht erschaffen können, was ist dann ihr Verdienst? Wenn sie die Toten nicht auferwecken können, wie können sie dann die Lebenden zum Tode verurteilen? Jeder kann einen Ast von einem Baum abschneiden, aber nur ein Meister kann ihn an einem Baum befestigen. Und der Herrscher ist nur ein Mann. Und er hat auch Angst vor dem Tod, wie jeder von euch, und versteckt sich deshalb hinter dem Leben seiner Krieger und erlässt Dekrete. Aber Sie führen seine Befehle aus. Der Herrscher ist einer, aber ihr seid viele. Er täuscht dich und sagt, er sei stark, denn seine Stärke bist du, indem er seinen Willen gegen deinen eigenen ausführt. Wenn die Menschen ihre Waffen niederlegen, wird es niemanden mehr geben, gegen den sie kämpfen können. Die Stärke des Berges liegt nicht im darauf liegenden Stein, sondern in seiner Festigkeit. Und die Menschen waren von dieser Weisheit durchdrungen und gaben sie an die Nachbarvölker weiter, mit denen sie Krieg führten. Die Wahrheit wurde gehört. Und das Volk legte seine Waffen nieder. Dank eines einfachen jungen Mannes, der den Menschen das wahre Wort des Weisen vermittelte, endete an diesem Ort der Krieg und es kam Frieden. Und viele Leben wurden durch die Wahrheit gerettet und viele fanden den Weg dorthin.

- Anastasia NOVICH – AllatRa

Immer mehr Menschen erkennen, dass das Kennenlernen der historischen Vergangenheit nicht nur das Kennenlernen der Meisterwerke der Weltzivilisation bedeutet, einzigartige Denkmäler antike Kunst und Literatur, nicht nur eine Schule der moralischen und künstlerischen Bildung, sondern auch ein integraler Bestandteil modernes Leben, gewissermaßen eine Einschätzung der Gegenwart und sogar die „Entdeckung“ der Zukunft durch das Prisma historischer Erfahrung.

Neue Forschungen haben bisherige Vorstellungen über die frühen Stadien der Menschheitsgeschichte und -kultur weitgehend verändert. Archäologische und sprachwissenschaftliche Forschung sowie moderne Methoden der wissenschaftlichen Forschung haben die Zeit des Übergangs zur Landwirtschaft und Metallverarbeitung, der Entstehung der Schrift und der Entstehung städtischer Zivilisationen deutlich in die Tiefe von Jahrtausenden zurückgedrängt. Aber hier ist das Paradox: Zeitabstände nehmen zu, chronologischer Rahmen rücken merklich auseinander und die alten Zivilisationen selbst rücken näher an uns heran. Näher, weil Sie es brauchen.

Ohne die Errungenschaften antiker Zivilisationen ist unsere Welt in keinem ihrer Zusammenhänge denkbar. Dies verbindet uns einerseits mit einer starken Kontinuität mit antiken Zivilisationen und trennt uns andererseits von der Antike, weil sie nicht viel von dem hatte, was sie für ihre Nachkommen erlangte, sondern nur den weiteren Fortschritt vorbereitete. Gerade wegen ihrer Fruchtbarkeit erscheinen uns antike Zivilisationen zwar natürlich, aber als einzigartige, unnachahmliche Etappe der weltgeschichtlichen Entwicklung.

Viele außerordentlich wichtige Entdeckungen in der materiellen und spirituellen Kultur gehen auf antike Zivilisationen zurück. Noch heute schöpft die Menschheit mit Dankbarkeit aus dieser reichsten Quelle. Indem es etwas Neues schafft, greift es unfreiwillig und zwangsläufig auf das Erbe früherer Zivilisationen zurück. Und dieser Appell ist die Suche nach wesentlichem Wissen und Erfahrung, der Wunsch, die Weisheit unserer fernen Vorfahren zu verstehen, die Gründe für ihre Erfolge und Einsichten, Fehler und Wahnvorstellungen, die Motive für edle und unmoralische Taten.

Bei all den Unterschieden und Gegensätzen sind die antiken Zivilisationen durch eine Reihe wichtiger Merkmale verbunden, die ihnen grundlegende Unterschiede sowohl zu primitiven Kulturen als auch zu Zivilisationen verleihen, die an ihre Stelle getreten sind.

Erstens sind alte Zivilisationen Zivilisationen, eine Art Einheit, die sich dem widersetzt, was noch keine Zivilisation ist – vorklassige und vorstaatliche, vorstädtische und vorbürgerliche, und schließlich, was sehr wichtig ist, dem vorgebildeten Zustand von Gesellschaft und Kultur. Bis vor relativ kurzer Zeit wurde die primitive Gesellschaft als prähistorisch bezeichnet. Da die Wissenschaft nun wichtige Ergebnisse bei der Erforschung der Entwicklungsperiode vor der Zivilisation erzielt hat, musste diese Definition aufgegeben werden. Und das ist fair. Es gab jedoch Gründe für einen solchen Ansatz, insbesondere wenn wir Geschichte im ursprünglichen, herodotischen Sinne des Wortes verstehen: als Befragung mündlicher Überlieferungen.

Wir bewundern die Wunder der vorgebildeten Kultur – von Höhlen- und Felszeichnungen bis hin zu Megalithen (in Großbritannien), studieren sie, begreifen die darin verborgenen Geheimnisse und erkennen gleichzeitig, dass die Menschen, die diese Meisterwerke geschaffen haben, niemals „ „Sprechen“ Sie mit uns und werden nicht sagen, mit welchen Worten sie die Ereignisse bezeichneten, die die Zeit ihres Lebens prägten, was sie ihren Zeitgenossen und zukünftigen Generationen vermachten.

Mittlerweile ist uns die Machtübernahme aus schriftlichen Dokumenten bereits als Drama mit Handlung bekannt, mit „Intrigen“, wir haben eine Vorstellung von Persönlichkeit und wir verstehen die wahren Beweggründe von Erklärungen, wir hören lebendig Stimmen, ganz zu schweigen von den Helden und Ereignissen der Geschichte der griechisch-römischen Welt, über antike Charaktere, deren Betonung fast unverkennbar ist. Und nicht nur das historische Wissen über Gesellschaften, die eine schriftliche Tradition hinterlassen haben, wird vollständiger. Es ist wichtig, dass es eine grundlegend andere Bedeutung erhält. Der Erkenntnisgegenstand selbst ist ungleich reicher. Im Vergleich zur Urzeit markierte der Übergang zur Zivilgesellschaft eine qualitativ neue Etappe in der Entwicklung der Kultur und anderer Aspekte menschlichen Handelns. Die Welt der Klassen und Klassenkämpfe, der Städte und städtischen Zivilisationen, die Welt der schriftlichen Traditionen schafft einen so bedeutungsvollen Inhalt des historischen Zeitprozesses, den es vorher nicht gab.

Und auf dieser Grundlage steht die archaischste Zivilisation näher an Athen und Rom als an der scheinbar „gestern“ und bisher nicht weit entfernten Primitivität. Dies ist die untere Grenze der Einheit. Aber gleichzeitig dürfen wir nicht vergessen: Die Obergrenze wird durch die Tatsache bestimmt, dass antike Zivilisationen nicht so sehr in Bezug auf die Zeit, sondern in ihrem Wesen uralt sind. Sie erbten von primitiven Kulturen die für diese charakteristischen mythologischen Muster des Denkens, Sprechens und Handelns viel direkter als spätere Zivilisationen.

Nicht weniger beeindruckend sind die geografischen Grenzen – die „Freiflächen“ antiker Zivilisationen. Dies sind nicht nur klassische Zivilisationen und, sondern auch Kulturen, Zivilisationen. Sie sind einander auffallend unähnlich und gleichzeitig überraschend organisch verlötet. Die bekannteren Stereotypen antiker Gesellschaften, die bekannten Ereignisse ihrer politischen Geschichte, die fast aus der Kindheit bekannten Mythen und Traditionen überschatteten sozusagen andere Zivilisationen, die noch nicht so detailliert untersucht wurden, aber die Lösung der Geheimnisse Das wird der Wissenschaft sicherlich Überraschungen bereiten. Diese Überraschungen werden an Bedeutung und Sensationseffekt der Entdeckung von Troja oder Pompeji nicht nachstehen.

Wenden wir uns zum Beispiel den frühen Kulturen Afrikas zu – Nord- und Tropenafrika. Ihr Aussehen ist ungewöhnlich unterschiedlich, nicht nur die Zeit variiert, sondern auch das Tempo der Bildung und Entwicklung der Zivilisationen hier – neben Meroe, Aksum und Ife gibt es eine brillante Swahili-Zivilisation. Von Jahr zu Jahr werden die afrikanischen Ursprünge immer deutlicher hervorgehoben. Ähnlichkeiten zwischen den paläolithischen und mesolithischen Kulturen Ägyptens und der Arabischen Wüste, den Kulturen Oberägyptens und Nordnubiens aus dieser Zeit, den ältesten (Karruba, Bu-Alem, Jebel-Seba, Zenaga, Tassili usw.) und den arabischen Wüste () mit Bildern von heiligen Tieren, Kultbooten und Jagdszenen, die an die Gemälde prädynastischer ägyptischer Keramik erinnern – all dies macht die altägyptische Kultur mit der nordafrikanischen Welt verbunden. Mit ihm war Ägypten besonders eng verbunden und er übte in seiner Blütezeit großen Einfluss auf ihn aus. Andererseits ist die Leichtigkeit und Tiefe der Wahrnehmung der Elemente der ägyptischen Zivilisation durch benachbarte afrikanische Völker ein klarer Beweis für die anfängliche Einbeziehung Ägyptens in die einheitliche Welt der ältesten Kulturen Afrikas.

In der Neuen Welt ereigneten sich völlig andere Ereignisse. Als die Legionen die Macht der widerspenstigen Römer unterwarfen und Horden von Nomaden aus den endlosen Steppen Asiens nach Westen an die Donau zogen, erschienen die ersten auf der anderen Hälfte des Globus. Sie wurden unabhängig voneinander auf lokalem Boden geboren, ohne nennenswerten Einfluss der alten Völker der Alten Welt und sogar vor der Ankunft europäischer Eroberer im 16. Jahrhundert. hat es geschafft, einen langen und schwierigen Weg der Evolution zu gehen.

Die „Begegnung“ zweier Welten und zweier so unterschiedlicher Kulturen kann durchaus als erstaunlich eingestuft werden historische Paradoxien: Wenn die am weitesten entwickelten Zivilisationen der amerikanischen Ureinwohner in ihrem allgemeinen Niveau den archaischsten Staatsformen des alten Ostens entsprachen, dann hat Europa bereits die Schwelle antifeudaler Revolutionen überschritten und stand dort.

Natürlich ist es alles andere als einfach, das Wesen der Unterschiede, die Hauptursachen, Gemeinsamkeiten und Konvergenzen antiker Zivilisationen aufzudecken – Wissenschaftler aus verschiedenen humanitären und sogar naturwissenschaftlichen Disziplinen arbeiten an der Lösung dieses Problems. Jeder Versuch, die Muster der menschlichen Entwicklung, das Allgemeine und das Besondere, zu ignorieren historischer Prozess entdeckt seine Unzulänglichkeit. Der Weg der alten Zivilisationen, die durch Bande der Kontinuität und des kulturellen Austauschs verbunden sind, ist ungewöhnlich lang und vielfältig.

Dies ist der Weg von alte Formen verbale und künstlerische Kreativität, immer noch untrennbar damit verbunden gemeinsames Ritual, zu entwickelter Poesie, Rhetorik, raffinierter Kunst, die sowohl individuelle Autorschaft als auch den Anspruch eines Kenners suggeriert, zur Theorie der Poetik, zur Psychologie der bildenden Kunst.

Dies ist der Weg von Zweifeln an der Wahrheit traditioneller Vorstellungen hin zur Suche nach unabhängigen Konzepten des Universums und der „Struktur“ des Universums philosophische Lehren und und

Um das grandiose Ausmaß und die einzigartigen Besonderheiten des Beitrags antiker Zivilisationen zum Kulturschatz der Menschheit voll und ganz zu würdigen, ist es wichtig, den damals entstandenen Rationalismus einerseits klarer vom vorwissenschaftlichen Wissen zu unterscheiden und andererseits andererseits aus dem neuen europäischen Rationalismus, bereits auf neuen Grundlagen, die in der Ära entstanden sind und.

Die Ära der Antike ist nicht nur mit der Geburt von Weltreligionen wie verbunden, sondern auch mit der Entstehung der platonisch-aristotelischen Metaphysik, deren Niveau die europäische Philosophie erst erreichte, und des konfuzianischen Verhaltenskodex, der bis dahin China beherrschte kürzlich. Eine Welt, die aus dem Schoß antiker Zivilisationen hervorgeht, in der die Menschen weniger nach ethnischen, geografischen und kulturellen als vielmehr nach konfessionellen Merkmalen gespalten sind – in Orthodoxe und Katholiken, in Schiiten und Sunniten usw.; wo die neue Kategorie der konfessionellen Zugehörigkeit selbst Sinn macht; wo platonische Denkmodelle durch die Scholastik und Mystik des Christentums und des Islam weitgehend in das Leben der Massen einbezogen werden, die Platon nicht gelesen und noch nicht einmal von ihm gehört haben, und die konfuzianische Tradition im gesungenen Neokonfuzianismus erstarrt; wo der Geist metaphysischer Konstruktionen in der spezifischsten professionellen Praxis der bildenden Künste verwirklicht werden kann, beispielsweise in der byzantinisch-russischen Ikone oder der chinesischen Landschaftsmalerei der Song-Ära (960-1279), die im Zeichen des Chan-Buddhismus steht - Das ist schon eine andere Welt, die Welt des Mittelalters.

Dies sind nur einige der meisten allgemeine Konturen Probleme, Handlungen, Phänomene, die auf der Website berücksichtigt werden. Man kann kaum daran zweifeln, dass das Interesse an diesem Thema stetig wächst – faszinierend, notwendig, dankbar. Jede Epoche nahm die alten Kulturen auf ihre eigene Weise wahr; Die Generationen, die an unsere Stelle kommen, werden ihre Einschätzung natürlich anders beurteilen, aber der Reichtum der materiellen und spirituellen Kultur, die von alten Zivilisationen geerbt wurde, wird für immer im Gedächtnis der Völker eingeprägt sein.

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Bundesamt für Bildung

Zweigstelle Kirow

Staatliche Bildungseinrichtung

höhere Berufsausbildung

Staatliche Universität für Dienstleistung und Wirtschaft St. Petersburg

Kulturwissenschaftlicher Aufsatz zum Thema:

„Merkmale der Kultur antiker Zivilisationen“

Von einem Studenten abgeschlossen

1 Kurskorrespondenzabteilung

080507 „Geschäftsführung“

Krinitsyna A.A.

Geprüft:

Kirow

2011

Einführung

1. Merkmale der aztekischen Kultur

1.1 Geschichte der Azteken

1.2 Aztekische Schrift

1.3 Aztekenreich

1.4 Aztekischer Kalender

2. Merkmale der Kultur des alten China

3. Merkmale der Kultur Ägyptens

3.1 Altes Reich

3.2 Reich der Mitte

3.3 Neues Königreich

3.4 Religion und Kunst des alten Ägypten

4. Merkmale der Kultur der Inkas

4.1 Ursprung der Zivilisation

4.2 Gesetze

4.3 Inkastraßen

4.4 Kunst und Wissenschaft der Inka

Abschluss

Literatur

Einführung

Zivilisation – historiosophische Bedeutung – die Einheit des historischen Prozesses und die Gesamtheit der materiellen, technischen und spirituellen Errungenschaften der Menschheit im Verlauf dieses Prozesses (menschliche Zivilisation in der Erdgeschichte). Lokale Zivilisationen sind integrale Systeme, die einen Komplex aus wirtschaftlichen, politischen, sozialen und spirituellen Subsystemen darstellen und sich nach den Gesetzen lebenswichtiger Zyklen entwickeln.

Einer der ersten, der das Konzept der „Zivilisation“ in die wissenschaftliche Zirkulation einführte, war der Philosoph Adam Ferguson, der mit dem Begriff eine Phase in der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft meinte, die durch die Existenz sozialer Klassen sowie Städte, Schriften usw. gekennzeichnet ist andere ähnliche Phänomene. Die vom schottischen Wissenschaftler vorgeschlagene stufenweise Periodisierung der Weltgeschichte (Wildheit – Barbarei – Zivilisation) erfreute sich im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert in wissenschaftlichen Kreisen großer Beliebtheit, erfreute sich jedoch im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert wachsender Beliebtheit des Pluralzyklischen In der historischen Betrachtungsweise begann man unter dem allgemeinen Begriff „Zivilisation“ auch „lokale Zivilisationen“ zu verstehen.

Jede Kultur trägt eine riesige kulturelle Schicht in sich, die erforscht wird und noch erforscht wird und die sich in den Schöpfungen der Architektur, Zeugnissen der Schrift, in den Überresten der Handwerkskunst sowie in der Sprache, die uns überliefert ist, zum Ausdruck bringt. Jedes Mal konfrontiert antike Kultur Lateinamerika und nicht selten finden wir in der Moderne viele interessante und noch ungelöstere Dinge darin und umgeben von einem Heiligenschein der Mystik. Worum geht es in einem Mythos? Märchenland Eldorado. Viele Fragmente aus der fernen Ära der Existenz der Zivilisationen der Inkas, Azteken und Maya sind leider für immer verloren gegangen, aber es gibt noch vieles, mit dem wir in direktem Kontakt stehen, aber es gibt uns auch Möglichkeiten, vieles zu entschlüsseln. manchmal unerklärlich, für uns moderne Menschen, wenn man Kunst im Allgemeinen betrachtet, diese fernen Welten.

Merkmale der aztekischen Kultur

1.1 Geschichte der Azteken

Die Geschichte der Azteken beginnt mit der Abreise in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts vom mythischen Stammsitz – der Insel Astlan („Ort der Reiher“ – daher der Name des Stammes; der zweite Name der Azteken ist Tenochki). . Nach langen Wanderungen ließen sich die Azteken am Texcoco-See nieder, wechselten zur Landwirtschaft und gründeten um 1325 die Stadt Tenochtitlan (heute Mexiko-Stadt), die zum Zentrum des Staates wurde. Der Name Azteke wurde für alle Träger der aztekischen Kultur verwendet.
Durch zahlreiche Eroberungen der Herrscher von Tenochtitlan verbreitete sich die aztekische Kultur weit über das Tal von Mexiko hinaus. Die Azteken von Tenochtitlan behielten bis zur spanischen Eroberung die alten Stammestraditionen bei, einschließlich der Aufteilung in vier Phratrien und 20 Clans mit gewählten Beamten. Mitglieder derselben Familie wurden in die höchsten Ämter gewählt, es herrschte Sklaverei, von den unterworfenen Städten wurden Tribute erhoben. Auf den Seen entwickelten die Azteken originelle landwirtschaftliche Techniken – den Bau künstlicher Inseln („schwimmende Gärten“ – Chinampa). Die Sümpfe wurden durch ein Kanalnetz entwässert.
Die Azteken bauten verschiedene Sorten Mais und Bohnen, Zucchini, Kürbis, Tomaten, grüne und rote Paprika, Ölsaaten und Baumwolle an. Das berauschende Getränk Pulque wurde aus Agavensaft hergestellt. Das Handwerk (Stein- und Holzbearbeitung, Töpferei, Weberei) trennte sich von der Landwirtschaft und erreichte einen hohen Entwicklungsstand. Die Werkzeuge bestanden aus Stein, hauptsächlich Obsidian. Zur Herstellung von Schmuck wurde Metall (Kupfer, Gold) verwendet. Städte hatten einen regelmäßigen Grundriss, der teilweise mit der Aufteilung des Landes zwischen Clans in rechteckige Grundstücke verbunden war. Der zentrale Platz diente als Ort öffentlicher Versammlungen. In Tenochtitlan gab es statt Straßen Kanäle mit Fußwegen an den Seiten – die Stadt wurde auf einer Insel mitten im Texcoco-See erbaut und durch zahlreiche Dämme und Brücken mit dem Ufer verbunden.
Die Trinkwasserversorgung erfolgte über Aquädukte. Vor allem wurden die mit der Landwirtschaft verbundenen Gottheiten des Windes, des Regens und der Ernte sowie der Kriegsgott verehrt. Das Ritual der Menschenopfer für den Gott Huitzilopochtli war bei den Azteken weit verbreitet. Die aztekische Kultur nahm die reichen Traditionen der in Zentralmexiko lebenden Völker auf, hauptsächlich der Tolteken, Mixteken und anderer. Die Azteken entwickelten Medizin und Astronomie und begannen mit der Schrift.
Ihre Kunst blühte im 14. und frühen 16. Jahrhundert auf. Die wichtigsten monumentalen Bauwerke waren tetraedrische Steinpyramiden mit einem Tempel oder Palast auf einer abgestumpften Spitze (die Pyramide in Tenayuca nördlich von Mexiko-Stadt). Die Häuser des Adels waren aus Lehm gebaut und mit Stein verkleidet oder verputzt; Die Zimmer waren rund um den Innenhof angeordnet. Die Wände religiöser Gebäude waren mit Reliefs, Gemälden und gemustertem Mauerwerk verziert. Die monumentale Kultskulptur – Götterstatuen, verzierte Altäre – besticht durch Grandiosität und Schwere (eine 2,5 m hohe Statue der Göttin Coatlicue).
Berühmt ist der sogenannte „Sonnenstein“. Weltberühmt sind realistische Steinskulpturen von Köpfen: „Warrior-Eagle“, „Head of the Dead“, „Sad Indian“. Besonders ausdrucksstark sind kleine Stein- oder Keramikfiguren von Sklaven, Kindern, Tieren oder Insekten. Auf einer Reihe von Baudenkmälern sind Reste von Wandmalereien mit Darstellungen von Gottheiten oder marschierenden Kriegern erhalten. Die Azteken stellten kunstvoll Federschmuck, polychrome Keramik, Stein- und Muschelmosaike, Obsidianvasen und feinsten Schmuck her.
Die reiche und ursprüngliche Kultur der Azteken wurde durch die spanische Eroberung 1519–21 zerstört.

1.2 Aztekische Schrift.

Die von den Azteken verwendete piktografische Schrift mit Hieroglyphenelementen ist seit dem 14. Jahrhundert bekannt. Das Schreibmaterial waren Leder- oder Papierstreifen, die in Form eines Bildschirms gefaltet waren.
Es gab kein eindeutiges System für die Anordnung der Piktogramme: Sie konnten sowohl horizontal als auch vertikal folgen und die Boustrophedon-Methode (entgegengesetzte Richtung benachbarter „Linien2“, d. h. Reihe von Piktogrammen) verwenden. Die wichtigsten Systeme der aztekischen Schrift: Zeichen zur Vermittlung der phonetischen Erscheinung des Wortes, für die die sogenannte Rebus-Methode verwendet wurde (zum Beispiel wurde zum Schreiben des Namens Itzcoatl ein Itz-Tli-Pfeil über der Coatl-Schlange abgebildet); Hieroglyphenzeichen, die bestimmte Konzepte vermitteln; richtige phonetische Zeichen, insbesondere um den Klang von Affixen zu vermitteln. Zur Zeit der spanischen Eroberung, die die Entwicklung der aztekischen Schrift unterbrach, existierten alle diese Systeme parallel und ihre Verwendung war nicht rationalisiert.

1.3 Königreich der Azteken.

Die Staatsbildung der Azteken in Mexiko im 14. – frühen 16. Jahrhundert mit dem Zentrum in der Stadt Tenochtitlan (heute Mexiko-Stadt) hing bis 1348 von den Herrschern der Stadt Culuacán in den Jahren 1348–1427 ab.
In den späten 20er Jahren des 15. Jahrhunderts führte der aztekische Herrscher Itzcoatl die „Vereinigung der drei Städte“ Tenochtitlan, Texcoco, Tlacopan (Takuba) an und besiegte die Herrscher von Azcopotsalco. Als Folge der Eroberungskriege von Itzcoatl und seinen Nachfolgern (Moctezuma I. der Zornige, regierte in Ahuizotl 1440-1469; Ashayacatl 1469-1486; Ahuitzotl 1486-1503) umfasste das Aztekenreich nicht nur das Tal von Mexiko City River, sondern ganz Zentralmexiko.
Unter Moctezuma II. (1503-1519) erreichte das Aztekenreich seinen Höhepunkt. Mit 15-Anfang. 16. Jahrhundert Die Sklaverei wurde stark entwickelt. Der Hauptherrscher des aztekischen Königreichs (tlacatecuhtli) war formal ein gewählter Anführer, aber tatsächlich war seine Macht erblich. Die Bildung der Hauptklassen der Gesellschaft war noch nicht abgeschlossen (die Stellung eines Mitglieds der Gesellschaft wurde durch seine Zugehörigkeit nicht nur zu einer Klasse, sondern auch zu einer Kaste bestimmt, von denen es im Aztekenreich mehr als 10 gab). 1521 wurde das Aztekenreich von den Spaniern erobert.

Aztekischer Kalender oder „Stein der Sonne“.
Der Aztekenkalender, ein Denkmal aztekischer Skulpturen aus dem 15. Jahrhundert, ist eine Basaltscheibe (Durchmesser 3,66 m, Gewicht 24 Tonnen) mit eingravierten Darstellungen von Jahren und Tagen. Im mittleren Teil der Scheibe ist das Gesicht des Sonnengottes Tonatiu abgebildet. Im Stein der Sonne fanden sie eine symbolische skulpturale Verkörperung der aztekischen Zeitvorstellung. Der Sonnenstein wurde 1790 in Mexiko-Stadt gefunden und wird heute im Museum für Anthropologie aufbewahrt.
Der aztekische Kalender – das aztekische Kalendersystem – hatte ähnliche Funktionen wie der Maya-Kalender. Die Grundlage des aztekischen Kalenders war ein 52-Jahres-Zyklus – eine Kombination aus einer 260-tägigen Ritualsequenz (die sogenannte heilige Zeit oder Tonalpoualli), bestehend aus einer Kombination von wöchentlichen (13 Tagen) und monatlichen (20 Tagen, angegeben). durch Hieroglyphen und Zahlen) Zyklen, mit Sonnen- oder 365-Tage-Jahr (18-20-Tage-Monate und 5 sogenannte Unglückstage). Der aztekische Kalender war eng mit einem religiösen Kult verbunden. Jede Woche waren die Tage des Monats, die Stunden des Tages und der Nacht verschiedenen Gottheiten gewidmet. Von großer ritueller Bedeutung war der Ritus des „neuen Feuers“, der nach 52-Jahres-Zyklen durchgeführt wurde.

1.5 Aztekische Sprache.

Die Nahuatl-Sprache wird in Mexiko gesprochen (vermutlich seit dem 6. Jahrhundert), die Zahl der Sprecher beträgt 1977 etwa 1,3 Millionen.
Seit dem 14. Jahrhundert ist die Schrift bekannt, seit dem 16. Jahrhundert – basierend auf lateinischen Grafiken. In der grammatikalischen Struktur der aztekischen Sprache werden Merkmale der Agglutination und der moderaten Polysynthese festgestellt. Flexions- und Wortbildungsformen werden gebildet: durch Anhängen von Affixen, hauptsächlich Suffixen, an eine unveränderliche Wurzel, zum Beispiel: icxatl – „Schaf“, icxacame – „Schaf“; Verdoppelung (Verdoppelung) der Anfangssilbe der Wurzel: teotl – „Gott“, teteotl – „Götter“; positionell: tepostli – „Eisen“, mecatl – „Kette“, teposmecatl – „Eisenkette“; durch die Kombination ganzer Wörter in einem einzigen Wortkomplex: totolin – „Huhn“, tell „Stein“, axcalli – „Brot“, totoltetl – „Ei“, totoltetlaxcalli – „Rührei“ (wörtlich: Huhn-Stein-Brot).

Merkmale der Kultur des alten China

Eine der ältesten Zivilisationen der Welt sind die Chinesen. Im Zeitintervall kann es bestimmt werden Ende III – Anfang des 2. Jahrtausends v. Chr - 220 n. Chr e.(die Zeit des Zusammenbruchs des Han-Reiches).

Die alte chinesische Zivilisation weist eine Reihe spezifischer Merkmale auf, die sich in der Entwicklung ihrer Kultur widerspiegeln:

- Erstens sind dies ziemlich schwierige natürliche Bedingungen, die die relativ spätere Zeit beeinflussten (wenn wir Sumer, Akkad, Ägypten meinen, sowie die Zeit des Erscheinens der ersten landwirtschaftlichen Gemeinschaften im Tal des Gelben Flusses, etwa 5.000 Jahre v. Chr.). Entstehung hier Zivilisation.

- Das alte China entwickelte sich fast bis zum 2. Jahrhundert v. Chr. isoliert von anderen Zivilisationen. N. h., keinen direkten Kontakt zu den Ländern der westlichen Welt haben.

- Die alte chinesische Zivilisation hatte im Gegensatz zu den alten ägyptischen, alten indischen und mesopotamischen Zivilisationen einen Typ ohne Bewässerung. Die Bewässerungslandwirtschaft beginnt sich in dieser Region erst ab der Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. zu entwickeln. e.

- Die Kultur des alten China gehört zu den traditionellen Kulturtypen. Der alte chinesische Staat ist ein typischer orientalischer Despotismus. Staatsoberhaupt seit dem 5. Jahrhundert Chr e. Als erblicher Monarch übte er auch die Pflichten des ersten Priesters und alleinigen Grundbesitzers aus. In China gab es kein Priestertum als eigenständige soziale Institution; religiöse Aktivitäten wurden von Familienoberhäuptern, Beamten und Königsvätern ausgeübt. Das gesamte Land war königliches Eigentum. Darüber hinaus unterlag alles einer strengen sozialen Hierarchie, außerhalb derer es Sklaven gab.

Der chinesische Traditionalismus nahm in China die Form des Ritualismus an. Alle Beziehungen zwischen den Chinesen sind seit langem einem komplexen Ritual von ideologischer Bedeutung untergeordnet. Und wie im Buch „Zuo Zhuan“ erwähnt: „ Das Ritual basiert auf der ständigen Bewegung des Himmels, der Ordnung der Phänomene auf der Erde und dem Verhalten der Menschen.“ „Ritual ist die Grundlage in der Beziehung von oben und unten, das Fundament und die Enten von Himmel und Erde.“ Er gibt den Menschen Leben”.

Das weltliche Ritual – die Beziehung zwischen höher und niedriger auf der sozialen Leiter – war eng mit dem religiösen Ritual der Beziehung der Lebenden zu den Toten, zu den Geistern der Vorfahren, Naturphänomenen, Erde, Himmel verbunden. In China entwickelt sich wie nirgendwo sonst der Ahnenkult. Das ganze Leben der Lebenden war sozusagen ein Bericht an die Geister ihrer Vorfahren (ihnen wurden Opfer gebracht, zunächst sogar Menschen).

- die Idee einer autochthonen chinesischen Zivilisation, die die Schaffung dieser Zivilisation ausschließlich durch das chinesische Volk impliziert. Obwohl diese Idee eine gewisse Konventionalität aufweist. So wiederholen die skulpturalen Tierbilder aus Bronze die Merkmale, die in der altaisch-skythischen Kultur erkennbar sind. Gleiches gilt für Pferdewagen, die vermutlich den Indogermanen entlehnt sind.

- die Idee des Sinozentrismus.

Im 5. Jahrtausend v. Chr Im Einzugsgebiet des Gelben Flusses entwickelte sich die neolithische Kultur der Yangshao-Keramikmalerei. Traditionell galt Yangshao als die älteste der Kulturen, die der chinesischen Zivilisation vorausgingen. Gleichzeitig wurde im Nordosten Chinas, in Liaoning, in der jüngeren Vergangenheit Archäologen zufolge eine noch ältere Kultur entdeckt – Hongshan .

In der Geschichte Chinas werden folgende Perioden unterschieden:

1) Shang Yin , die Schöpfer der Bronzekultur - XVIII-XII Jahrhunderte. Chr e.

2) Zhou - XII-V Jahrhunderte. Chr e.

3) Zhou-Zhanguo , „die Ära der kriegführenden Königreiche“, 7 größte Staaten – V-III Jahrhundert. Chr e. Die zweite und dritte Periode können auch als eine Zhou-Periode betrachtet werden, die diesen Namen im Namen des Eroberervolkes erhielt (XII-III Jahrhundert v. Chr.).

4) Qin-Reich – 221–206 Chr e.

5) Han-Reich - Ende des 3. Jahrhunderts. Chr e. - II. Jahrhundert. N. e.

Merkmale der Kultur des alten Ägypten

Die Geschichte und Kultur des alten Ägypten wurde weitgehend durch seine geografische Lage bestimmt. Echte Welt Die Ägypter wurden durch das enge Tal des großen Nils begrenzt, das im Westen und Osten von Wüstensand umgeben war. Es war die Natur des Landes und seines einzigen riesigen Flusses, von dessen Verschüttungen das Leben und Wohlergehen der Menschen abhing, der wichtigste Faktor, der die Einstellungen und Weltanschauungen der Ägypter, ihre Einstellung zum Leben und bestimmte Tod, ihre religiösen Ansichten.

Der Name Ägypten wurde dem Staat von den Griechen gegeben, die nach Ägypten kamen, um seine kulturellen Errungenschaften kennenzulernen. Der Name des Landes Aygyuptos findet sich in den Schriften des griechischen Historikers Herodot. Die Ägypter selbst nannten ihr Land aufgrund der Farbe seines fruchtbaren Bodens Ta-Kemet (Schwarze Erde), im Gegensatz zum roten Wüstenland oder Ta-Mera (Land der Überschwemmungen).

Das alte Ägypten existierte dreitausend Jahre lang. Hier gab es keine scharfen historischen Brüche, Veränderungen erfolgten schrittweise, ohne gegen etablierte Traditionen zu verstoßen. Über so lange Zeit ist eine Kultur von weltweiter Bedeutung entstanden. Die Ursprünge der ägyptischen Kultur gehen in der Antike verloren. Da die ägyptische Kultur afrikanischen Ursprungs war, fand sie nicht sofort ihr Gesicht. Seine Entstehung begann mit dem Übergang zur Bewässerungslandwirtschaft und Viehzucht, wodurch dauerhafte Siedlungen entstanden und die ethnische Zusammensetzung stabilisiert wurde. Die Entwicklung der altägyptischen Kultur war hauptsächlich auf günstige Lebensbedingungen in den Tälern großer Flüsse und auf fruchtbarem Land zurückzuführen. Die Zerstörung der Stammesisolation führte zu qualitativen Veränderungen in der Entwicklung von Arbeitsinstrumenten. Die Ausweitung und Entwicklung der Landwirtschaft erfolgte sowohl durch die Einführung fortschrittlicherer Bewässerungssysteme und die Entwicklung von Überschwemmungsgebieten als auch durch Eroberung. Gleichzeitig nahm auch die Zahl der in der Wirtschaft genutzten Pflanzen und der domestizierten Nutztiere zu.

Die wirtschaftliche und ethnische Stabilität wiederum sorgte für die Bildung nachhaltiger kultureller Traditionen, was zu einer unerwarteten kulturellen Explosion führte, die das Aufblühen der altägyptischen Zivilisation sicherte. Nur der Übergang zur Herstellung von Kupferwerkzeugen, die Verbesserung des Bewässerungssystems, die Entwicklung der Viehzucht, die Entstehung der Eigentumsdifferenzierung und der sozialen Hierarchie, die Bildung von Bestattungsvorstellungen und der Kult des vergötterten Herrschers, die Entstehung von Hieroglyphen Das Schreiben ermöglichte es der ägyptischen Kultur, genau ägyptisch zu werden und nicht afrikanisch zu bleiben.

Periodisierung der altägyptischen Kultur: Frühes Reich, Altes Reich, Mittleres Reich, Neues Reich und Spätes Reich, wobei die Epochen des Alten, Mittleren und Neuen Reiches für sie am fruchtbarsten waren.

altes Königreich

In der Antike besetzte Ägypten praktisch das gleiche Gebiet des Alten Reiches wie heute. In der vordynastischen Zeit gab es auf diesem Territorium getrennte Regionen – Nomen, die sich später zu Königreichen vereinigten: Oberägypten im Süden im Niltal und Unterägypten im Norden im Nildelta.

Um 3100 v. Chr. Der Pharao von Oberägypten, Nermer oder Less, eroberte Unterägypten und vereinte beide Königreiche unter der Herrschaft der ersten Dynastie. Außerdem gründete er an der Grenze der beiden Königreiche eine neue Hauptstadt namens Memphis. Diese Hauptstadt gab dem ganzen Land seinen Namen, da das griechische Wort Aygyuptos eine verzerrte poetische Bezeichnung der alten Hauptstadt Memphis – Hetka-Pta – ist.

Die Ära des Alten Reiches wurde von den Ägyptern selbst als die Zeit der Herrschaft mächtiger und weiser Könige wahrgenommen. Die Zentralisierung der Macht im alten Ägypten führte zu einer besonderen Form des gesellschaftlichen Bewusstseins – dem Pharaonenkult. Dieser Kult basierte auf der Idee des Pharaos als Vorfahre aller Ägypter. Der Pharao wiederum galt als Erbe Gottes, als Schöpfer und Herrscher der Welt. Daher hatte er Macht über den gesamten Kosmos. Der Wohlstand des Landes war der Anwesenheit des Pharaos zu verdanken. Dank ihm herrschten überall Regelmäßigkeit und Ordnung. Pharao hielt in seiner eigenen Person das Gleichgewicht der Welt, die ständig vom Chaos bedroht war.

Im Gegensatz zu anderen Völkern, die in der Antike im Nahen Osten lebten, waren alle Ägypter vor Gott gleich. Weder die Aristokratie noch andere Zwischeninstanzen standen zwischen Staat und Individuum. Die Stellung einer Person in der Gesellschaft wurde durch den Namen ihrer Eltern und den Titel bestimmt, der ihrem Platz im Verwaltungssystem entsprach. Ein Mann und eine Frau waren vor dem Gesetz gleich, obwohl eine Frau normalerweise das Haus ihres Mannes betrat und dort die Herrin des Hauses wurde. Offenbar schätzten die Ägypter familiäre Beziehungen besonders, was sich in zahlreichen Zeichnungen und Inschriften an den Wänden von Gräbern und in literarischen Denkmälern widerspiegelt.

Die entscheidende Rolle bei der Entstehung der ägyptischen Kultur dieser Stufe spielten die religiösen und mythologischen Vorstellungen der alten Ägypter: der Bestattungskult und die Vergöttlichung der Macht des Pharaos. Die künstlerische Kultur war ein integraler Bestandteil von Kulten und Ritualen, sie war eng mit der Religion verbunden, die die Kräfte der Natur und der irdischen Macht vergötterte. Daher sind Religion und Mythologie der Schlüssel zum Verständnis der gesamten künstlerischen Kultur des alten Ägypten.

Das wichtigste Merkmal der Haltung der Ägypter war die Ablehnung des Todes, den sie sowohl für den Menschen als auch für die gesamte Natur als unnatürlich betrachteten. Diese Haltung basierte auf dem Glauben an die regelmäßige Erneuerung der Natur und des Lebens. Schließlich erneuert sich die Natur jedes Jahr, und der überfließende Nil bereichert die umliegenden Länder mit seinem Schlick und bringt auf ihnen Leben und Wohlstand hervor. Doch als er an seine Ufer zurückkehrt, kommt es zu einer Dürre, die nicht den Tod bedeutet, denn im nächsten Jahr wird der Nil erneut überschwemmen. Aus diesem Glauben entstand das Glaubensbekenntnis, wonach der Tod nicht das Ende der Existenz eines Menschen bedeutete, sondern die Auferstehung auf ihn wartete. Dazu muss sich die unsterbliche Seele des Verstorbenen wieder mit seinem Körper verbinden. Daher müssen die Lebenden dafür sorgen, dass der Körper des Verstorbenen erhalten bleibt, und die Einbalsamierung ist das Mittel zur Erhaltung des Körpers. So führte die Sorge um die Erhaltung des Körpers des Verstorbenen zur Entstehung der Kunst der Mumienherstellung.

Da die Ägypter glaubten, dass der Tod nicht das Ende der menschlichen Existenz sei, sondern nur ihr Übergang in eine andere Welt, in der ihre irdische Existenz auf besondere Weise fortbesteht, versuchten sie, diese Existenz mit allen notwendigen Dingen zu versorgen. Zunächst galt es, sich um den Bau eines Grabes für den Körper zu kümmern, in dem die Lebenskraft – ka – in den ewigen Körper des Verstorbenen zurückkehren würde.

Ka war das Gegenstück des Menschen, sein Schutzengel. Nach dem Tod eines Menschen hing seine Existenz von der Sicherheit seines Körpers ab. Aber die Mumie war zwar haltbarer als der Körper, aber auch vergänglich. Um dem Ka einen ewigen Behälter zu bieten, wurden präzise Porträtstatuen aus hartem Stein geschaffen.

Die Behausung des Verstorbenen sollte ein Grab sein, in dem er in der Nähe seines Körpers lebte – einer Mumie und einer Porträtstatue. Da das Leben nach dem Tod als direkte Fortsetzung des irdischen Lebens gedacht war, war es nach dem Tod der Toten notwendig, ihnen alles zur Verfügung zu stellen, was sie zu Lebzeiten besaßen. Die in die Wände der Grabkammern eingravierten Reliefs reproduzierten Szenen aus dem täglichen Leben des Verstorbenen und ersetzten für ihn das, was den Menschen im Alltag auf der Erde umgab. Diese Bilder wurden nicht als wunderbares Leben wahrgenommen, sondern als Fortsetzung des echten irdischen Lebens. Ausgestattet mit erläuternden Inschriften und Texten sowie Haushaltsgegenständen sollten sie es dem Verstorbenen ermöglichen, auch im Jenseits seinen gewohnten Lebensstil fortzuführen und seinen Besitz zu nutzen.

Die Ägypter betrachteten die Augen als Spiegel der Seele und richteten ihre Aufmerksamkeit auf sie, indem sie sie mit einer Paste stark tönten, der zerstoßener Malachit zugesetzt wurde. Die Augen der Statuen wurden aus verschiedenen Materialien hergestellt: In eine Bronzeschale, die der Form des Auges entsprach, wurden Alabasterstücke eingesetzt, die Eichhörnchen imitierten, und Bergkristall für die Pupille. Unter den Kristall wurde ein kleines Stück poliertes Holz gelegt, wodurch dieser brillante Punkt entstand, der der Pupille und dem ganzen Auge Lebendigkeit verlieh.

mittleres Königreich

Die Ära des Reichs der Mitte wird oft als klassisch bezeichnet; sie wurde zu einer neuen Blütezeit der ägyptischen Kultur. Um 2050 v. Chr. Pharao Mentuhetep I. konnte Ägypten vereinen und unter der Schirmherrschaft von Theben eine einheitliche Macht wiederherstellen. Die Ära des Mittleren Reiches begann und setzte die Tendenzen in der Entwicklung der Kultur des Alten Reiches fort.

Das Reich der Mitte gilt zu Recht als die klassische Periode der ägyptischen Kultur. Zu dieser Zeit nahm schließlich die mittelägyptische Sprache Gestalt an, die als vorherrschende Sprache bis zum Ende der ägyptischen Geschichte existierte und einen überwiegend religiösen und kultischen Zweck behielt. Der Wohlstand des Staates in der Ära des Mittleren Reiches trug zum intensiven Tempelbau bei, bei dem der Baustil des Alten Reiches nicht nur wiederbelebt, sondern auch auf der Grundlage neuer politischer, religiöser und künstlerischer Bedürfnisse neu überdacht wurde. Gleichzeitig mit der Entwicklung der Architektur kam es zu einer Entwicklung konkreter wissenschaftlicher Erkenntnisse. Aus dieser Zeit sind uns die ersten mathematischen und medizinischen Texte, die ältesten Aufzeichnungen über die Vermessung des Landes, Sternbildlisten auf Sarkophagen und das erste Wörterbuch der Welt überliefert.

Der Individualismus der Ägypter manifestierte sich vor allem darin, dass sich jeder um seine eigene Unsterblichkeit kümmerte. Um das ewige Leben zu gewährleisten, genügte eine Stele – eine Steinplatte, auf der magische Texte geschrieben waren, die dem Verstorbenen sowohl das Leben nach dem Tod als auch materielle Unterstützung garantierten.

Aber die Pharaonen bauten weiterhin Gräber in Form von Pyramiden und wollten die mächtigen Herren des Alten Reiches nachahmen. Natürlich handelte es sich nicht mehr um dieselben Pyramiden, die einst gebaut wurden: Ihre Abmessungen hatten sich deutlich verringert, das Baumaterial bestand nicht aus monolithischen Zwei-Tonnen-Blöcken, sondern aus Rohziegeln, und auch die Verlegemethode hatte sich geändert. Von oben waren die Pyramiden mit Kalksteinplatten ausgekleidet. Diese Pyramiden waren ein Steinrahmen, der mit Steinsplittern, Ziegeln und sogar Sand gefüllt war. Wahrscheinlich glaubten die Herrscher des Reichs der Mitte, dass die Steinpyramiden die Sicherheit der Mumie nicht ausreichend gewährleisteten. Daher wurde die Grabkammer im Schutzsystem unterirdischer Korridore versteckt, was sich in ein echtes Labyrinth verwandelte. Ein solcher Übergang von Steinpyramiden zu Ziegelpyramiden war mit dem Kampf gegen Räuber verbunden und erforderte für deren Bau keine großen Materialkosten.

Besonders berühmt unter den architektonischen Bauwerken dieser Phase der ägyptischen Kultur war der Totentempel an der Pyramide des Pharaos Amenemhet III. Dieser Tempel ging unter dem Namen Labyrinth in die Geschichte der künstlerischen Kultur ein. Der Ursprung des Namens ist mit dem Thronnamen Amenemhat verbunden, der in der griechischen Transkription als Labir gelesen wird. Laut dem griechischen Historiker Herodot stellte der Tempel mit seinem Ruhm sogar die Pyramiden des Alten Reiches in den Schatten.

Das Reich der Mitte dauerte im Vergleich zu anderen Epochen der ägyptischen Geschichte relativ kurz. Daher wurden deutlich weniger Kulturdenkmäler geschaffen. Interne soziale Krise und Invasion des Landes im Jahr 1720 v. Chr nomadische asiatische Stämme der Hyksos machten dem Reich der Mitte ein Ende.

neues Königreich

Ägypten erreichte seinen höchsten Aufstieg während des Neuen Reiches, das nach der Verbannung im Jahr 1580 v. Chr. begann. Hyksos aus Ägypten.

Die Erweiterung des geografischen Horizonts, die Interaktion mit den Kulturen anderer Völker und der Zustrom enormen Reichtums nach Ägypten führten zu einer beispiellosen Blüte der ägyptischen Kultur. Die Ära des Neuen Reiches ist geprägt vom Bau von Tempeln, der weiteren Verbesserung der Reliefkunst, der Malerei, der bildenden Kunst und des Schmucks. Der grandiose Bau der Pharaonen zielt noch immer darauf ab, den göttlichen Charakter zu bekräftigen königliche Macht. Doch statt der Pyramiden ist der Tempel die Krönung dieses Bauwerks.

Die Eroberung neuer Länder durch die Ägypter im Zeitalter des Neuen Reiches, die Handelsansiedlungen von Einwanderern aus anderen Ländern, das Eindringen von Ausländern in den Staatsapparat und die ägyptische Armee, die zunehmende interlinguale Kommunikation – all dies trug zum Interaktionsprozess bei und Assimilation von Kulturen. Auf dieser Welle zunehmender internationaler Kontakte zeichnet sich ein neuer Trend in der ägyptischen Kultur ab – die bewusste Archaisierung.

Kulturdenkmäler dieser Epoche überraschen mit Stilmix, äußerer Stilisierung, besonderer Eleganz und Perfektion in der Ausführung. Gleichzeitig verstärkte sich das Gefühl der Verbundenheit mit der Vergangenheit, was sich insbesondere im Erwachen des Interesses an der Genealogie von Menschen und Göttern, in der Verehrung in einem Tempel zusammen mit der Hauptgottheit anderer Götter des Pantheons äußerte . Die Herrscher des Neuen Reiches verehrten besonders den Sonnengott Amon. Der grandiose Bau, der in dieser Zeit begann, ist mit dem Namen dieses Gottes verbunden. In kurzer Zeit veränderten prächtige Paläste und Häuser sowie prächtige Tempel das Gesicht von Theben und machten es zur reichsten und majestätischsten ägyptischen Stadt. Die Pharaonen dieser Dynastie blieben der alten thebanischen Tradition treu, nach der die toten Könige in unterirdischen Felsengräbern begraben wurden. Daher wurde das Hauptaugenmerk auf den Bau von Totentempeln gelegt und zusätzlich wurden Tempel gebaut, die dem Sonnengott Ra gewidmet waren.

Unter den Totentempeln nahm der Tempel der Königin Hatschepsut im Tal der Könige in Deir al-Bahri einen besonderen Platz ein. Dieser gigantische Tempel bestand aus drei übereinander ragenden Terrassen. Der Tempel fügte sich wunderbar in das Gelände ein und glänzte mit seinen weißen Säulen vor dem braunen Hintergrund riesiger Felsen. Neben der grandiosen äußeren Erscheinung wurde dieser Tempel auch für seine luxuriöse Innenausstattung berühmt. Die Reliefs der Zusammensetzung des Tempels erzählten von der Geburt Hatschepsuts aus der Hochzeit ihrer Mutter mit dem Gott Amun, woraus folgte, dass die Königin göttlichen Ursprungs war. Darüber hinaus glaubte man, dass sie von der Himmelsgöttin Hathor beschützt wurde, deren Bilder überall angebracht waren. Die Innenausstattung des Tempels war ungewöhnlich reichhaltig: Bodenplatten aus Gold und Silber, mit Bronze eingelegte Türen, Figuren aus Halbedelsteinen. Die Statuen, die in der Kapelle des Tempels standen und Kultcharakter hatten, waren im Wesentlichen Porträts der Königin.

Nicht weniger berühmte Gebäude dieser Zeit waren der Leichenkomplex von Pharao Ramses II., der aus einem Palast und einem Tempel in Theben bestand, sowie der Felsentempel von Ramses II. in Abu Simbel. Letzterer bestand aus zwei Bauwerken: dem Großen Tempel, der dem Pharao und den drei Göttern Amon, Ra und Ptah gewidmet war, und dem Kleinen Tempel, der zu Ehren der Göttin Hathor errichtet wurde, in deren Bild die Frau von Ramses, Nefertari, stand , wird repräsentiert. Vor dem Tempel befanden sich zwanzig Meter hohe Kolosse des Pharaos, die direkt in den Felsen gehauen waren. Entgegen der Tradition befand sich der Tempel am Westufer des Nils und war nach Osten ausgerichtet. Daher verfärbten sich die riesigen Skulpturen mit den ersten Sonnenstrahlen plötzlich dunkelrot und schienen aus dem Felsen herauszuragen.\

Neben Pyramiden, Totentempeln und Mastabas wurden im Neuen Reich auch Heiligtümer errichtet, die nichts mit dem Jenseitskult zu tun hatten. Dabei handelt es sich um Tempel, die verschiedenen Göttern gewidmet sind, allen voran dem Sonnengott Ra. Zu dieser Art von Tempeln gehören zwei berühmte Tempel des Gottes Amun in Theben – Karnak und Luxor.

Religion und Kunst des alten Ägypten

Die Geschichte der Kultur des alten Ägypten zeigt, dass diese Zivilisation nicht immer monolithisch und mächtig war, sondern Zeiten des Wohlstands und des Niedergangs erlebte. Verschiedene Widersprüche, erzeugt durch den Luxus der herrschenden Elite und die Armut des Volkes, Zusammenstöße zwischen der Macht des Pharaos und der Macht der Priester, erschütterten und schwächten manchmal den ägyptischen Staat. Und Kriege mit Nachbarn, die Rivalität anderer mächtiger Reiche bedrohten manchmal die Integrität des Reiches der Pharaonen. Aber trotz all dieser Umstände erwiesen sich die inneren Kräfte als recht groß, da dieses Reich fast dreißig Jahrhunderte lang, jedes Mal, wenn es sich von einem weiteren Schlag erholte, weiterhin die höchste Stufe der menschlichen Zivilisation seiner Zeit verkörperte. Der Hauptgrund für die hohe Vitalität des ägyptischen Staates waren nach Ansicht der Forscher die religiösen Überzeugungen der alten Ägypter.

Das Pantheon der ägyptischen Götter war zunächst von Chaos, Widersprüchlichkeit und Widersprüchlichkeit geprägt. Im alten Ägypten gab es viele Götter, in jeder Stadt gab es mehrere davon. Der wichtigste war der Sonnengott Ra, der König und Vater der Götter. Einer der wichtigsten war Osiris – der Gott des Todes, der die sterbende und auferstehende Natur verkörperte. Die Ägypter glaubten, dass Osiris nach seinem Tod und seiner Auferstehung der König der Unterwelt wurde. Nicht weniger wichtig war die Göttin Isis – die Schutzpatronin der Fruchtbarkeit und Mutterschaft. Maat galt als Göttin der Wahrheit und Ordnung.

Die alten Ägypter erkannten alle Götter an, die in den lokalen Traditionen verehrt wurden. Jeder von ihnen hatte seinen eigenen Namen, seine eigene Geschichte, grundlegende Eigenschaften und Symbole, die ihn einzigartig machten. Die Einwohner jeder Stadt verehrten ihre Schutzgottheit zutiefst, von der ihr Wohlergehen abhing. Im Laufe der Zeit, während der Gründung eines einzelnen Staates, bildete sich eine gewisse göttliche Hierarchie und die Kulte zahlreicher Götter sowie die damit verbundenen religiösen und mythologischen Vorstellungen wurden gestrafft. Die Idee der Autokratie führte zum Aufstieg der Götterkulte der größten religiösen und politischen Zentren. Nun galt die Inkarnation der Sonne als Hauptgottheit jeder Provinz (Noma), was sich in ihren Namen widerspiegelte: Amon-Ra, Mantu-Pa, Sebek-Ra.

Bis heute sind Zeichnungen und Gemälde an den Wänden von Gräbern, Tempeln und Palästen sowie Haushaltsgegenstände erhalten, bei denen sich der Künstler strikt an bestimmte Regeln hielt. Alle Zeichnungen der ägyptischen Meister waren linear und flach, sie hatten kein Volumen, keine Perspektive oder Hell-Dunkel. Lineare Zeichnungen wurden mit Farbe gemalt, ohne zusätzliche Töne und farbige Schatten einzuführen. Die Figuren waren scharf umrandet: männlich – in Schwarz, weiblich – in Rot.

Besonderes Augenmerk wurde auf die Darstellung der menschlichen Figur gelegt.

Die vielleicht berühmteste Skulptur Ägyptens ist die Große Sphinx von Gizeh, die die Pyramiden bewacht. Diese Sphinx ist die größte und älteste Statue der Welt. Der steinerne Löwe mit dem Gesicht des Pharao Khafre ist aus einem Naturfelsen geschnitzt und hat riesige Ausmaße: Seine Höhe beträgt 20 Meter und seine Länge 57 Meter. Auf seinem Kopf trägt er einen königlichen gestreiften Schal (klaft) und auf seiner Stirn ein Symbol königlicher Macht, die Uräus (heilige Schlange).

In den skulpturalen Bildern eines Menschen wurde bereits im Alten Reich ein streng definierter Kanon entwickelt. Die stehende Statue wurde mit nach vorne ausgestrecktem linken Bein und gesenkten, an den Körper gedrückten Armen ausgeführt. Die sitzende Statue war eine Figur mit symmetrisch auf den Knien liegenden Armen oder einem am Ellbogen angewinkelten Arm. Beide Statuentypen waren stets proportional, symmetrisch, frontal und statisch. Ihr Oberkörper ist angespannt aufgerichtet, ihr gerader Kopf hoch erhoben und ihr ruhiger, unbefangener Blick in die Ferne gerichtet. Oft waren die Statuen bemalt: der Körper der männlichen Figuren – rotbraun, der weibliche – gelb, die Haare – schwarz und die Kleidung – weiß.

Es wurden auch kleine Steinfiguren in runder Skulptur geschaffen. Um einem Ägypter das Leben im Jenseits zu erleichtern, brauchte er Diener und Sklaven. Ihre Rolle spielten kleine Stein-, Holz- und Fayencefiguren von Dienern, Pflügern, Trägern und Wäscherinnen. Vom Charakter her stehen diese Figuren in krassem Gegensatz zu den Statuen von Pharaonen und Adligen, und ihre Bilder passten nicht immer in den Kanon.

Nach der Eroberung Ägyptens durch die Perser wurde seine Kultur von einer Reihe von Völkern übernommen, mit denen in der Vergangenheit meist indirekte Kontakte bestanden. Nun wurde Ägypten von einer noch größeren Zahl von Einwanderern aus Asien bewohnt: Juden, Aramäer, Phönizier, Babylonier, Perser, Meder, die ihre Bräuche und Glaubensvorstellungen mitbrachten. Die Ägypter, die aus dem einen oder anderen Grund immer mehr ihre Heimat verließen, schlossen sich der Kultur der Länder an, in denen sie sich niederließen, änderten ihren Namen, behielten aber ihren ethnischen Selbstnamen bei.

Merkmale der Kultur des Inka-Reiches

Im 12. Jahrhundert erschien am Ufer des Titicacasees ein Volk, angeführt vom Inka, dem obersten Herrscher. Er zog in die neue Hauptstadt Cusco und breitete seinen Einfluss über ein riesiges Gebiet aus, das sich vom 15. bis 16. Jahrhundert erstreckte. der größte Teil des modernen Ecuador, Peru, ein bedeutender Teil Boliviens, Chiles, Argentiniens sowie ein kleines Gebiet Kolumbiens.

Ländername in Quechua, kann übersetzt werden als vier vereinte Provinzen. Dieser Name ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass das Land in vier Provinzen unterteilt war: Kuntinsuyu, Kolyasuyu, Antisuyu und Chinchasuyu. Darüber hinaus führten vier Straßen von Cuzco in vier Richtungen, und jede von ihnen war nach dem Teil des Reiches benannt, zu dem sie führte.

Die Gründung des Staates wird dem legendären Inka Manco Capac zugeschrieben, er gründete auch die Hauptstadt – die Stadt Cusco, auf einer Höhe von 3416 Metern über dem Meeresspiegel, in einem tiefen Tal zwischen zwei Bergketten.

Nach der Gründung des Landes wurde das Territorium ständig erweitert. Besonders nachdem der Inka Yahuar Huakak eine reguläre Armee im Reich geschaffen hatte. Große Eroberungen wurden von Inka Pachacuti gemacht. Er schuf ein echtes Reich, denn zuvor waren die Inkas nur einer von vielen Indianerstämmen und Cusco eine gewöhnliche Stadt. Bei der Eroberung benachbarter Stämme setzten die Inkas einerseits ihre starke und zahlreiche Armee ein und zogen andererseits die Elite der eroberten Gebiete an. Vor militärischen Aktionen luden die Inkas die Herrscher der eroberten Region dreimal zum freiwilligen Beitritt zum Reich ein. Sie zwangen die eroberten Stämme, die Quechua-Sprache zu lernen, setzten ihnen ihre Bräuche durch und führten ihre eigenen Gesetze ein. Der örtliche Adel und die Priesterschaft der besiegten Völker behielten ihre Stellung, und die Ausübung lokaler Religionen war nicht verboten, vorbehaltlich der obligatorischen Verehrung des allkaiserlichen Sonnengottes Inti. Die Inkas legten großen Wert auf die Erhaltung des lokalen Volkshandwerks und der Tracht, sodass sich anhand der Kleidung jedes Einwohners von Tahuantinsuyu leicht seine Herkunft und sein sozialer Status bestimmen ließen.

Charakteristisch für die Inkas war die Aufteilung von Macht und Gesellschaft in Krieger und Nichtkrieger. Die wichtigsten Kommandeure und Kommandeure waren entweder die Herrscher des Reiches oder von ihnen ernannte Personen aus der herrschenden ethnischen Gruppe – den Inkas. Gleichzeitig scheint es, dass es immer noch eine Art Doppelherrschaft gab – ein vollwertiges Duumvirat: als der Herrscher (Gouverneur) der Stadt Cusco an den wirtschaftlichen Aktivitäten des Imperiums beteiligt war, indem er Truppen versorgte und bereitstellte wird vom Historiker Juan de Betanzos wiederholt erwähnt.

Auf dem Höhepunkt seiner Existenz war das Inkareich einer der größten Staaten der Erde. Die Zahl der Untertanen erreichte das Reich entsprechend verschiedene Quellen, von 5-6 bis 12 Millionen Menschen.

Gesetze

Die Gesetze der Inkas sind nur in Fragmenten erhalten, ihr Inhalt ist jedoch aus zahlreichen spanischen Kolonialquellen bekannt, die nach mündlicher Überlieferung zusammengestellt wurden. Gesetze wurden von einzelnen Beamten auf einem Stapel registriert und „aufgezeichnet“, und andere Beamte – Herolde – wurden auf einem der Plätze der Hauptstadt des Cusco-Reiches – Rimac – verkündet. Das indische Recht zeichnet sich durch ein hohes Maß an Strenge bei der Anwendung von Strafen aus – in den meisten Fällen die Todesstrafe –, was dazu führt, dass bestimmte Arten von Verbrechen unter den Indern (Baggerdiebstahl, Korruption, Mord), die von spanischen Beamten begangen werden, fast vollständig fehlen. Missionare und Soldaten bewundert. Dies kann zwar indirekt auf den totalitären und befehlsadministrativen Charakter der Regierung des Inka-Staates hinweisen.

Die Überlegenheit der Inka-Gesetze gegenüber den spanischen wurde bereits von den ersten Chronisten bemerkt:

In Wahrheit hatten meiner Meinung nach nur wenige Völker auf der Welt eine bessere Regierung als die Inkas. (Cieza de Leon, Pedro).

Inka-Straßen

Die Inkas legten Kommunikationswege, unter anderem über Bergpfade, an, auf denen sich die kaiserliche Armee frei bewegen konnte. Die Gesamtlänge der Straßen beträgt etwa 25.000 km. Bei der Fortbewegung auf den Straßen wurde ein Lama als Lasttier eingesetzt, da Pferde darin waren Südamerika hatte nicht. Auf den Straßen etablierte sich auch die Übermittlung von auf besondere Weise verschlüsselten Informationen (Kipu) durch Boten.

Post

Unter Berücksichtigung der Länge der Straßen in Tawantinsuyu, die mindestens 10.000 bis 15.000 Kilometer betrug, beträgt die Zahl der an den Poststationen beteiligten Personen 5.000 bis 7.000. Über die Geschwindigkeit der Übermittlung von Botschaften von außerordentlicher Bedeutung schrieb der spanische Anwalt Juan Polo de Ondegardo, der 1559 in seiner Abhandlung die Rituale der Indianer in Peru beschrieb „ Wahnvorstellungen und abergläubische Riten der Indianer Als er die Vorhersagen indischer Zauberer mit der realen Situation vermischte, bemerkte er Folgendes:

Diese (Zauberer) dienen zur Wahrsagerei und dazu, zu erzählen, was an sehr weit entfernten Orten geschieht, bevor es in Form einer Nachricht kommt oder kommen kann, denn auch nach der Ankunft der Spanier geschah es, dass in einer Entfernung von mehr als zweihundert oder mehr Dreihundert Meilen wussten von Unruhen, großen Schlachten, Aufständen und Todesfällen, sowohl unter den Tyrannen als auch denen, die auf der Seite des Königs standen, und über Einzelpersonen, am selben Tag und zur gleichen Stunde, an dem solche Taten begangen wurden, oder am nächsten Tag, was natürlich unmöglich war, so schnell etwas über sie zu erfahren.

Revista Historica; Organo del Instituto Histórico del Perú, Band 1. Lima, 1906, S. 220

Inka-Bewässerung

Es wurde ein aktiver Bau von Militär-, Verwaltungs- und Sakralgebäuden durchgeführt. In Cusco und vielen anderen Städten wurde ein Unterrohr gebaut, das dem römischen in seiner Kunstfertigkeit nicht nachstand, aber im Gegensatz zu diesem ohne die Verwendung von gesundheitsschädlichem Blei hergestellt wurde.

Metallurgie

Tahuantinsuyu ist die einzige Zivilisation im präkolumbianischen Amerika, in der Bronze und Kupfer bekannt waren. Zusätzlich zu Kupfer und Bronze schmolzen die Inkas eine große Menge Silber und Gold sowie deren Legierungen, von denen Tumbaga (eine niedrig schmelzende Legierung aus 1 Teil Gold und etwa 2 Teilen Kupfer mit hoher mechanischer und mechanischer Beanspruchung) die bekannteste ist ästhetische Qualitäten). Auch die Inkas kannten Platin.

Kultur und Wissenschaft

Die Inkas verehrten die Sonne (Inti) als Hauptgottheit. Der Herrscher der Inkas galt als Inkarnation des Sonnengottes auf Erden, daher wurde alles, was er berührte, verbrannt. Im Zusammenhang mit dem Sonnenkult waren verschiedene Goldgegenstände weit verbreitet.

Laut dem Bericht an den König von Spanien, den Gouverneur Francisco de Borja am 8. April 1615 verfasste, verfügten die Indianer Perus über 10.422 Idole, von denen 1.365 Mumien waren, und einige waren die Gründer ihrer Clans, Stämme und Dörfer.

Alle Chronisten, die über den Andenglauben berichteten, sprechen auch von Nebengöttern: Erstens sind sie regional oder stammesmäßig, zweitens regional oder Clan und schließlich familiengöttlich. Der erste Historiker nennt Cristobal de Albornoz pakariski. pakariski könnten mythische Vorfahren und Stammväter großer ethnischer Gruppen sein, die in verschiedenen Gestalten agieren. Unter ihnen können wir Götter wie Pariakaka, Karua, Vanka, Aisavilka, Chinchakocha oder Yanaraman erwähnen. Die Augustinermönche erwähnen regionale Idole und Vacas in Guamachuco.

Messgrößen der Inkas

Es ist eher schwierig, die wichtigsten Messgrößen zu bestimmen, die die Inkas im Alltag, in der Wirtschaft und in der Verwaltung verwendeten. Dennoch gibt es eine Reihe authentisch bekannter, wie zum Beispiel das universelle „ ein Mittel, um etwas zu messen»:

Tupu ist ein Maß für Länge und Fläche.

Das Yupana war das universelle Zählgerät der Inkas.

Schreiben

Es wurde ein System zur Übermittlung, Verarbeitung und Zusammenfassung statistischer Daten in Form des sogenannten Kipu-Knotenbriefes entwickelt, mit dessen Hilfe das riesige Reich in Echtzeit verwaltet werden konnte. Quipu selbst wurden noch 50 Jahre nach der Eroberung von indischen Beamten genutzt, doch bereits ab 1583, nach der Dritten Kathedrale von Lima, begannen sie vollständig zerstört zu werden. Lange Zeit glaubte man, die Inkas hätten keine vollständige Schriftsprache. Diese Sichtweise war für die spanischen Kolonialherren von Vorteil, da sie ihnen das moralische Recht gab, den Völkern der Anden ihre Kultur und ihre Vorstellungen von Spiritualität aufzuzwingen. Allerdings konnte der Historiker Locke 1923 nachweisen, dass der Knotenplexus der Inkas (Quipu) tatsächlich schreibt.

Tokapu

Es gibt Hinweise darauf, dass es sich bei den Mustern auf den Stoffen der Inkas und auf ihrer Keramik um eine Art ideografische Schrift handeln könnte, sowie Hinweise von Chronisten darüber, dass die Inkas Annalen auf Goldtafeln führten. Es besteht kein Zweifel, dass es im Quechua der vorspanischen Zeit eine Wurzel „kelka“ mit der Bedeutung „Schreiben, Schreiben“ gab.

Die Architektur

Die Architektur der Inkas ist aus Beschreibungen und zahlreichen Bauresten bekannt. Zyklopenbauten aus kolossalen Steinen (Festung Saksayuman) wurden durch Gebäude aus sorgfältig behauenen Granitblöcken (Festung Pisak) ersetzt. Die Besonderheiten der Architektur der Inkas sind eine ungewöhnlich gründliche und dichte (so dass es unmöglich ist, eine Messerklinge zwischen die Blöcke zu stecken), das Aneinanderpassen von Steinblöcken (oft von unregelmäßiger Form und sehr unterschiedlicher Größe) ohne Verwendung von Mörtel ,

Nach innen geneigte Wände mit abgerundeten Ecken und helle Strohdächer. Dank dieser Eigenschaften verfügten die Inka-Gebäude über eine phänomenale Erdbebensicherheit.

Musik

Tahuantinsuyu hatte eine reiche Musikkultur. Die Völker des Reiches verwendeten zahlreiche Blas- und Schlaginstrumente: Längs- und Schlaginstrumente Querflöten(Kena, Tarka, Pinkulu usw.).

Pansiku-Flöten bestanden aus zwei Teilen – „Ira“ und „Arch“, in denen die Pfeifen jeweils im Terzabstand gestimmt waren, so dass beim Bewegen die Melodien abwechselnd auf dem einen oder anderen Teil aufgenommen wurden. Bei der Aufführung spielt ein Musiker (oder eine Gruppe von Musikern) die „ira“ und der andere die „arka“, was der Musik ihren charakteristischen stereophonen Klang verleiht.

Die Musik der Inkas hatte viele Genres, von denen die meisten mit den spirituellen Praktiken und Ritualen verbunden waren, die den landwirtschaftlichen Zyklus begleiteten. Manche Instrumente erklangen nur einmal im Jahr an einem bestimmten Feiertag.

Die Musikkultur von Tahuantinsuyu hat ihre wichtigsten Merkmale bis heute in der traditionellen Musik der Andenvölker bewahrt. Obwohl einige seiner Genres in gewissem Maße spanischen Einfluss erfahren haben, sind viele von ihnen praktisch unberührt geblieben und klingen auch heute noch genauso wie vor Jahrhunderten.

Abschluss

Jede Kultur trägt eine riesige kulturelle Schicht in sich, die erforscht wird und noch erforscht wird und die sich in den Schöpfungen der Architektur, Zeugnissen der Schrift, in den Überresten der Handwerkskunst sowie in der Sprache, die uns überliefert ist, zum Ausdruck bringt. Wenn wir jedes Mal mit der alten Kultur Lateinamerikas und Zentralafrikas konfrontiert werden, finden wir darin viele interessante und noch ungelöstere Dinge und umgeben von einem Heiligenschein der Mystik. Was ist ein Mythos über das fabelhafte Land „El Dorado“? Viele Fragmente aus der fernen Ära der Existenz der Zivilisationen der Inkas, Azteken und Maya sind leider für immer verloren gegangen, aber es gibt noch vieles, mit dem wir in direktem Kontakt stehen, aber es gibt uns auch Möglichkeiten, vieles zu entschlüsseln. manchmal unerklärlich, für uns moderne Menschen, wenn man Kunst im Allgemeinen betrachtet, diese fernen Welten. Das Problem der Erforschung dieser alten Kulturen blieb bis vor Kurzem „für die Augen und den Verstand von Wissenschaftlern auf der ganzen Welt verschlossen“. Mit großen Hindernissen und Unterbrechungen in den Pausen wurden und werden Ausgrabungen und Suchen nach architektonischen Schätzen durchgeführt. Mit Ausnahme literarischer Informationen wurde erst kürzlich der Zugang zu Gebieten und Orten erweitert, die mit der Besiedlung antiker Stämme und Völker in diesen Gebieten verbunden waren. Menschen, die dort waren und über das Gesehene sprechen, scheinen überwältigt zu sein von den ungewöhnlichsten Eindrücken des Erlebten und Gesehenen. Sie erzählen begeistert von den Orten, an denen einst angeblich religiöse Riten durchgeführt wurden, von alten indischen Tempeln, von vielen Dingen, die wir uns ohne die Realität nicht klar vorstellen könnten.

Literatur:

1. Brodsky B. Leben seit Jahrhunderten. Unterhaltsame Kunstkritik, M., 1990.

2. Vasilevskaya L. Yu., Zaretskaya D. M., Smirnova V. V. Weltkünstlerische Kultur. M., 1997.

3. Dmitrieva NA, Vinogradova NA. Kunst der Antike. M., 1989. Antike Zivilisationen / Unter der allgemeinen Herausgeberschaft von G.M. Bongard-Levin. M., 1989.

4. Ägypten: das Land der Pharaonen. M., 1997. Keram K. Götter, Gräber, Wissenschaftler. M., 1994.

5. Kultur des alten Ägypten / Herausgegeben von I.S. Katsnelson. M., 1976.

6. Lyubimov L. Kunst der Antike. M., 1996.

Arbeitsbeschreibung

Jede Kultur trägt eine riesige kulturelle Schicht in sich, die erforscht wird und noch erforscht wird und die sich in den Schöpfungen der Architektur, Zeugnissen der Schrift, in den Überresten der Handwerkskunst sowie in der Sprache, die uns überliefert ist, zum Ausdruck bringt. Immer wieder konfrontiert mit der alten Kultur Lateinamerikas und nicht selten auch mit der modernen, finden wir in ihr viele interessante und noch ungelöstere Dinge, die von einem Heiligenschein der Mystik umgeben sind. Was ist ein Mythos über das fabelhafte Land „El Dorado“? Viele Fragmente aus der fernen Ära der Existenz der Zivilisationen der Inkas, Azteken und Maya sind leider für immer verloren gegangen, aber es gibt noch vieles, mit dem wir in direktem Kontakt stehen, aber es gibt uns auch Möglichkeiten, vieles zu entschlüsseln. manchmal unerklärlich, für uns moderne Menschen, wenn man Kunst im Allgemeinen betrachtet, diese fernen Welten.

1. Merkmale der aztekischen Kultur

1.1 Geschichte der Azteken

1.2 Aztekische Schrift

1.3 Aztekenreich

1.4 Aztekischer Kalender

2. Merkmale der Kultur des alten China

3. Merkmale der Kultur Ägyptens

3.1 Altes Reich

3.2 Reich der Mitte

3.3 Neues Königreich

3.4 Religion und Kunst des alten Ägypten

4. Merkmale der Kultur der Inkas