Zeitgenössische chinesische Kunst. Chinesische Gegenwartskunst: Eine Krise? — Kunstzeitschrift

Es wird angenommen, dass der Zeitraum vom Ende der Kulturrevolution 1976 bis zur Gegenwart eine einzelne Phase in der Entwicklung der zeitgenössischen Kunst in China darstellt. Welche Schlussfolgerungen lassen sich ziehen, wenn wir versuchen, die Geschichte der chinesischen Kunst der letzten hundert Jahre im Lichte zeitgenössischer internationaler Ereignisse zu verstehen? Diese Geschichte kann nicht studiert werden, betrachtet man sie in der Logik der linearen Entwicklung, unterteilt in Stadien der Moderne, Postmoderne - auf der die Periodisierung der Kunst im Westen basiert. Wie sollen wir dann eine Geschichte der zeitgenössischen Kunst konstruieren und darüber sprechen? Diese Frage beschäftigt mich seit den 1980er Jahren, als das erste Buch über zeitgenössische chinesische Kunst geschrieben wurde. ich. In nachfolgenden Büchern wie Inside Out: New Chinese Art, The Wall: Changing Chinese Contemporary Art und insbesondere dem kürzlich erschienenen Ypailun: Synthetic Theory vs. Representation habe ich versucht, diese Frage zu beantworten, indem ich spezifische Phänomene des Kunstprozesses betrachtete.

Als grundlegende Eigenschaft Zeitgenössische chinesische Kunst wird oft dafür angeführt, dass ihre Stile und Konzepte größtenteils aus dem Westen importiert und nicht gebürtig gepflegt wurden. Dasselbe kann jedoch über den Buddhismus gesagt werden. Es wurde vor etwa zweitausend Jahren aus Indien nach China gebracht, schlug Wurzeln und wurde zu einem integralen System und trug schließlich Früchte in Form des Chan-Buddhismus (auf Japanisch als Zen bekannt) - ein unabhängiger nationaler Zweig des Buddhismus eine ganze Reihe kanonischer Literatur und verwandter Philosophie, Kultur und Kunst. Es ist also möglich, dass die chinesische Gegenwartskunst noch viel Zeit braucht, bis sie sich zu einem autonomen System entwickelt – und die heutigen Versuche, ihre eigene Geschichte zu schreiben und den Vergleich mit globalen Analoga oft in Frage zu stellen, dienen als Voraussetzung für ihre zukünftige Entwicklung. In der Kunst des Westens sind seit der Ära der Moderne die Hauptmachtvektoren im ästhetischen Bereich Repräsentation und Anti-Repräsentation. Ein solches Schema ist jedoch kaum für das chinesische Szenario geeignet. Es ist unmöglich, ein so bequemes anzuwenden ästhetische Logik basiert auf dem Gegensatz von Tradition und Moderne. Gesellschaftlich nimmt die Kunst des Westens seit der Moderne die ideologische Position des Feindes des Kapitalismus und des Marktes ein. In China gab es kein kapitalistisches System, gegen das man kämpfen konnte (obwohl ideologisch aufgeladene Opposition die Masse der Künstler der 1980er und der ersten Hälfte der 1990er verschlang). Während der Ära des schnellen und grundlegenden wirtschaftlichen Wandels in den 1990er Jahren befand sich Chinas zeitgenössische Kunst in einem System, das weitaus komplexer war als das jedes anderen Landes oder jeder anderen Region.

Es ist unmöglich, auf die chinesische zeitgenössische Kunst eine ästhetische Logik anzuwenden, die auf dem Gegensatz von Tradition und Moderne basiert.

Nehmen Sie zum Beispiel die viel diskutierte revolutionäre Kunst der 1950er und 1960er Jahre. China importierte den sozialistischen Realismus aus der Sowjetunion, aber der Prozess und der Zweck der Importe wurden nie detailliert. Tatsächlich interessierten sich chinesische Studenten, die in der Sowjetunion Kunst studierten, und chinesische Künstler nicht mehr für den sozialistischen Realismus an sich, sondern für die Kunst der Wanderer und den kritischen Realismus des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Dieses Interesse entstand als Versuch, den damals unzugänglichen westlichen klassischen Akademismus zu ersetzen, durch den die Assimilation der künstlerischen Moderne in ihrer westlichen Version in China vor sich ging. Der von Xu Beihong und seinen in Frankreich ausgebildeten Zeitgenossen propagierte Pariser Akademismus war in den 1920er Jahren bereits zu weit entfernt von der Realität, um Vorbild und Orientierungshilfe für die jüngere Generation zu werden. Um den Staffelstab der Pioniere der Modernisierung der Kunst in China aufzunehmen, war es notwendig, sich der klassischen Tradition der russischen Malerei zuzuwenden. Es ist offensichtlich, dass eine solche Entwicklung ihre eigene Geschichte und Logik hat, die nicht direkt von der sozialistischen Ideologie bestimmt werden. Die räumliche Verbindung zwischen China in den 1950er Jahren, gleichaltrigen Künstlern wie Mao Zedong selbst, und der realistischen Tradition Russlands am Ende des 19 die Sowjetunion in den 1950er Jahren. Da die Kunst der Wanderer außerdem akademischer und romantischer war als der kritische Realismus, identifizierte Stalin die Wanderer als Quelle Sozialistischer Realismus und hatte folglich kein Interesse an den Vertretern des kritischen Realismus. Chinesische Künstler und Theoretiker teilten diese „Voreingenommenheit“ einfach nicht: In den 1950er und 1960er Jahren erschienen in China zahlreiche Studien zum kritischen Realismus, es wurden Alben veröffentlicht und viele Bücher aus dem Russischen übersetzt. wissenschaftliche Arbeiten. Nach der Vollendung der Kulturrevolution wurde der russische Bildrealismus zum einzigen Ausgangspunkt der sich in China vollziehenden Modernisierung der Kunst. In so typischen Werken der „Narbenmalerei“, wie zum Beispiel in dem Gemälde von Cheng Conglin „Once in 1968. Snow“, lässt sich der Einfluss des Wanderers Vasily Surikov und seiner „Boyar Morozova“ und „Morning of the Streltsy Execution“ nachvollziehen. Die rhetorischen Mittel sind dieselben: Die Betonung liegt auf der Darstellung der realen und dramatischen Beziehungen von Individuen vor dem Hintergrund historische Ereignisse. Natürlich sind „Narbenmalerei“ und Wandernder Realismus in radikal unterschiedlichen sozialen und historischen Kontexten entstanden, und dennoch können wir nicht sagen, dass die Ähnlichkeit zwischen ihnen nur auf die Nachahmung des Stils reduziert ist. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat der Realismus als eine der tragenden Säulen der chinesischen „Revolution in der Kunst“ die Entwicklung der Kunst in China maßgeblich beeinflusst – gerade weil er mehr als ein Stil war. Er hatte eine äußerst enge und tiefe Verbundenheit mit dem fortschrittlichen Wert der „Kunst fürs Leben“.

Quan Shanshi. Heroisch und unbezwingbar, 1961

Leinwand, Öl

Chen Chonglin. Es war einmal 1968. Schnee, 1979

Leinwand, Öl

Aus der Sammlung des National Art Museum of China, Peking

Wu Guanzhong. Frühlingsgräser, 2002

Papier, Tinte und Farben

Wang Yidong. Malerische Gegend, 2009

Leinwand, Öl

Die Rechte am Bild liegen beim Künstler

Oder wenden wir uns dem Phänomen der Ähnlichkeit zwischen der roten Pop-Art-Bewegung, die zu Beginn der „Kulturrevolution“ von den Roten Garden initiiert wurde, und der westlichen Postmoderne zu – darüber habe ich ausführlich in dem Buch „Über das Regime der Volkskunst von Mao Zedong" ich. "Red Pop" zerstörte die Autonomie der Kunst und die Aura des Werks vollständig, engagierte sich gesellschaftlich und vollumfänglich politische Funktionen Kunst, die Grenzen zwischen zerstört verschiedene Medien und nahm so viele Werbeformen wie möglich, von Radiosendungen, Filmen, Musik, Tanz, Kriegsberichten, Cartoons bis hin zu Gedenkmedaillen, Fahnen, Propaganda und handgeschriebenen Plakaten, mit dem einzigen Ziel, eine allumfassende, revolutionäre und populistische bildende Kunst zu schaffen . Erinnerungsmedaillen, Abzeichen und handbeschriebene Wandplakate sind propagandistisch ebenso wirkungsvoll wie Coca-Cola-Werbemittel. Und die Verehrung der revolutionären Presse und der politischen Führer übertraf in Umfang und Intensität sogar den ähnlichen Kult der kommerziellen Presse und Prominenten im Westen. ich.

Aus politikhistorischer Sicht erscheint der „rote Knall“ als Spiegelbild der Blindheit und Unmenschlichkeit der Roten Garden. Ein solches Urteil hält keiner Kritik stand, wenn wir „Red Pop“ im Kontext von Weltkultur und persönlicher Erfahrung betrachten. Dies ist ein komplexes Phänomen, dessen Untersuchung unter anderem eine gründliche Untersuchung der internationalen Situation dieser Zeit erfordert. Die 1960er Jahre waren weltweit geprägt von Aufständen und Unruhen: Überall gab es Antikriegsdemonstrationen, die Hippiebewegung, die Bürgerrechtsbewegung, wuchs. Dann kommt noch ein Umstand hinzu: Die Rotgardisten gehörten der geopferten Generation an. Zu Beginn der „Kulturrevolution“ organisierten sie sich spontan zur Teilnahme an linksextremen Aktivitäten und wurden von Mao Zedong tatsächlich als Hebel zur Durchsetzung politischer Ziele eingesetzt. Und die Folge für diese Schüler und Studenten von gestern war die Vertreibung in ländliche und grenznahe Gebiete für eine zehnjährige „Umerziehung“: In erbärmlichen und hilflosen Liedern und Geschichten über „intellektuelle Jugend“ sind die Quellen unterirdischer Poesie und Kunstbewegungen nach der "kulturrevolution" liegt. Ja, und auch die experimentelle Kunst der 1980er Jahre erlebte den unbestrittenen Einfluss der „Rotgardisten“. Unabhängig davon, ob wir das Ende der „Kulturrevolution“ oder die Mitte der 1980er Jahre als Ausgangspunkt für die Geschichte der zeitgenössischen Kunst in China betrachten, können wir uns einer Analyse der Kunst der Ära der Kulturrevolution nicht verweigern. Und vor allem - vom "roten Priester" der Roten Garden.

In der zweiten Hälfte des Jahres 1987 und der ersten Hälfte des Jahres 1988 versuchte ich in Contemporary Chinese Art, 1985-1986, den stilistischen Pluralismus zu rechtfertigen, der zum bestimmenden Merkmal der neuen Visualität in der Zeit nach der Kulturrevolution geworden war. Wir sprechen von der sogenannten neuen Welle 85. Von 1985 bis 1989, als Ergebnis einer beispiellosen Informationsexplosion in der chinesischen Kunstszene (in Peking, Shanghai und anderen Zentren), alle wichtigen künstlerische Stilrichtungen und Techniken, die im letzten Jahrhundert vom Westen entwickelt wurden. Es ist, als wäre die jahrhundertealte Entwicklung der westlichen Kunst neu inszeniert worden, diesmal in China. Stile und Theorien, von denen viele eher dem historischen Archiv als der lebendigen Geschichte angehörten, wurden von chinesischen Künstlern als „modern“ interpretiert und dienten als Antrieb für Kreativität. Um diese Situation zu verdeutlichen, habe ich die Ideen von Benedetto Croce verwendet, dass „jede Geschichte ist Die morderne Geschichte". Wahre Modernität ist das Bewusstsein der eigenen Tätigkeit in dem Moment, in dem sie ausgeführt wird. Auch wenn sich Ereignisse und Phänomene auf die Vergangenheit beziehen, ist die Bedingung für ihr historisches Wissen ihre "Schwingung im Bewusstsein des Historikers". Die „Moderne“ in der künstlerischen Praxis der „Neuen Welle“ nahm Gestalt an und verwebte Vergangenheit und Gegenwart, Geistesleben und gesellschaftliche Realität zu einer einzigen Kugel.

1. Kunst ist ein Prozess, durch den sich eine Kultur umfassend kennen lernen kann. Kunst wird nicht mehr auf das Studium der Realität reduziert, das in eine dichotome Sackgasse getrieben wird, wenn Realismus und Abstraktion, Politik und Kunst, Schönheit und Hässlichkeit, sozialer Dienst und Elitismus gegenüberstehen. (Erinnern Sie sich in diesem Zusammenhang an Croces Behauptung, dass das Selbstbewusstsein danach strebt, „sich durch Vereinigung zu unterscheiden; und Differenz ist hier nicht weniger real als Identität, und Identität nicht weniger als Differenz.“) Die Hauptpriorität besteht darin, die Grenzen der Kunst zu erweitern.
2. Der Bereich Kunst umfasst sowohl nicht-professionelle Künstler als auch die breite Öffentlichkeit. Träger des radikalen Experimentiergeistes waren in den 1980er Jahren in vielerlei Hinsicht Laienkünstler, denen es leichter fiel, sich aus dem etablierten Ideen- und Praxiszirkel der Akademie zu lösen. Im Allgemeinen ist das Konzept der Unprofessionalität in der Tat eines der grundlegenden in der Geschichte der klassischen chinesischen „Malerei gebildeter Menschen“. Intellektuelle Künstler ( literarisch) stellte eine bedeutende gesellschaftliche Gruppe von „Kulturaristokraten“ dar, die ab dem 11 blieb oft am kaiserlichen Hof.
3. Eine Bewegung in Richtung der Kunst der Zukunft ist möglich durch die Überwindung der Kluft zwischen westlicher Postmoderne und östlichem Traditionalismus, durch die Konvergenz von moderner Philosophie und Klassik Chinesische Philosophie(wie Chan).

Yue Minjun. Rotes Boot, 1993

Leinwand, Öl

Fang Lijun. Serie 2, Nummer 11, 1998

Leinwand, Öl

Bild mit freundlicher Genehmigung von Sotheby's Hongkong

Wang Guangyi. Materialistische Kunst, 2006

Diptychon. Leinwand, Öl

Privatsammlung

Wang Guangyi. Große Kritik. Omega, 2007

Leinwand, Öl

Cai Guoqiang. Zeichnung für die asiatisch-pazifische wirtschaftliche Zusammenarbeit: Ode an die Freude, 2002

Papier, Schießpulver

Bildrechte Christie's Images Limited 2008. Bild mit freundlicher Genehmigung von Christie's Hong Kong

Die zwischen 1985 und 1989 in China produzierte „moderne Kunst“ sollte jedoch keinesfalls ein Abklatsch modernistischer, postmoderner oder aktueller globalisierter Kunst des Westens sein. Erstens strebte sie nicht im Geringsten nach Unabhängigkeit und Isolierung, die vergröbernd das Wesen der modernistischen Kunst des Westens ausmachte. Die europäische Moderne glaubte paradoxerweise, dass Eskapismus und Isolation die Entfremdung des menschlichen Künstlers in der kapitalistischen Gesellschaft überwinden könnten – daher die Verpflichtung des Künstlers zu ästhetischem Desinteresse und Originalität. In China befanden sich in den 1980er Jahren Künstler, die sich in ihren Bestrebungen und ihrer künstlerischen Identität unterschieden, in einem einzigen experimentellen Raum mit groß angelegten Ausstellungen und anderen Aktionen, von denen die auffälligste die China/Avantgarde-Ausstellung in Peking im Jahr 1989 war. Solche Aktionen waren in der Tat sozio-künstlerische Experimente von außerordentlichem Ausmaß, die den Rahmen einer rein individuellen Aussage sprengten.

Zweitens hatte die „neue Welle von 85“ wenig mit der Postmoderne zu tun, die die Möglichkeit und Notwendigkeit individueller Selbstdarstellung in Frage stellte, auf der die Moderne bestand. Im Gegensatz zu Postmodernisten, die Idealismus und Elitismus in Philosophie, Ästhetik und Soziologie ablehnten, waren chinesische Künstler in den 1980er Jahren von einer utopischen Vision von Kultur als idealer und elitärer Sphäre gefangen. Die bereits erwähnten Ausstellungsaktionen waren ein paradoxes Phänomen, da die Künstler, ihre kollektive Marginalisierung geltend machend, gleichzeitig die Aufmerksamkeit und Anerkennung der Gesellschaft einforderten. Nicht stilistische Originalität oder politisches Engagement bestimmten das Gesicht der chinesischen Kunst, sondern die unaufhörlichen Versuche von Künstlern, sich gegenüber einer sich vor unseren Augen wandelnden Gesellschaft zu positionieren.

Nicht stilistische Originalität oder politisches Engagement bestimmten das Gesicht der chinesischen Kunst, sondern gerade die Versuche der Künstler, sich gegenüber einer sich wandelnden Gesellschaft zu positionieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass für die Rekonstruktion der Geschichte der zeitgenössischen Kunst in China eine mehrdimensionale räumliche Struktur viel effektiver ist als eine magere zeitliche Linearformel. Chinesische Kunst trat im Gegensatz zu westlicher Kunst in keine Beziehung zum Markt (aufgrund dessen Abwesenheit) und war gleichzeitig nicht nur als Protest gegen die offizielle Ideologie definiert (was typisch war für Sowjetische Kunst 1970-1980). Im Hinblick auf die chinesische Kunst ist eine isolierte und statische Geschichtserzählung, die die Sukzessionslinien der Schulen aufbaut und typische Phänomene innerhalb einer bestimmten Periode einordnet, unproduktiv. Seine Geschichte wird erst im Zusammenspiel räumlicher Strukturen deutlich.

In der nächsten Phase, die Ende der 1990er Jahre begann, schuf die chinesische Kunst ein spezielles fein ausbalanciertes System, in dem sich verschiedene Vektoren sowohl verstärken als auch gegeneinander wirken. Dies ist unserer Meinung nach ein einzigartiger Trend, der für die zeitgenössische westliche Kunst nicht charakteristisch ist. Heute existieren in China drei Arten von Kunst nebeneinander - akademisch realistische Malerei, klassische chinesische Malerei ( Guohua oder wann) und zeitgenössische Kunst (manchmal auch als experimentell bezeichnet). Die Interaktion zwischen diesen Komponenten nimmt heute nicht mehr die Form von Opposition im ästhetischen, politischen oder philosophischen Bereich an. Ihre Interaktion erfolgt durch Wettbewerb, Dialog oder Kooperation zwischen Institutionen, Märkten und Veranstaltungen. Eine dualistische Logik zwischen Ästhetik und Politik reicht also nicht aus, um die chinesische Kunst von den 1990er Jahren bis heute zu erklären. Die Logik „ästhetisch versus politisch“ war für einen kurzen Zeitraum von Ende der 1970er bis in die erste Hälfte der 1980er Jahre relevant – für die Interpretation von Kunst nach der „Kulturrevolution“. Einige Künstler und Kritiker glauben naiv, dass der Kapitalismus, der die Kunst im Westen nicht befreit hat, den Chinesen die Freiheit bringen wird, da er ein anderes ideologisches Potenzial hat, das dem politischen System, aber letztendlich auch dem Kapital in China gegenübersteht erodiert und untergräbt erfolgreich die Grundlagen der zeitgenössischen Kunst. Moderne Kunst, das in den letzten dreißig Jahren einen komplexen Prozess des Werdens durchlaufen hat, verliert nun seine kritische Dimension und ist stattdessen in das Streben nach Profit und Ruhm verstrickt. Zeitgenössische Kunst in China muss zunächst auf Selbstkritik beruhen, auch wenn einzelne Künstler mehr oder weniger beeinflusst und den Verlockungen des Kapitals ausgesetzt sind. Gerade die Selbstkritik fehlt jetzt; Dies ist die Quelle der Krise der zeitgenössischen Kunst in China.

Material mit freundlicher Genehmigung von Yishu: Journal of Contemporary Chinese Art.

Übersetzung aus dem Chinesischen ins Englische von Chen Kuandi

Auf der Weltbühne ist die zeitgenössische chinesische Kunst erst vor relativ kurzer Zeit erschienen. Der sogenannte „China-Boom“ ereignete sich im Jahr 2005, als sich aus wenigen sachlichen Gründen die Preise für Gemälde zeitgenössischer chinesischer Künstler mehr als verzehnfachten. Auf der Weltbühne ist die zeitgenössische chinesische Kunst erst vor relativ kurzer Zeit erschienen. Der sogenannte „China-Boom“ ereignete sich im Jahr 2005, als sich aus wenigen sachlichen Gründen die Preise für Gemälde zeitgenössischer chinesischer Künstler mehr als verzehnfachten. Auf dem internationalen Kunstmarkt herrscht die Meinung, dass tatsächlich ein Informationskrieg geführt wird. Der Abschluss von Geschäften im Wert von mehreren Millionen Dollar zum Kauf chinesischer Kunst wird nicht immer durch Fakten gestützt. Oft kommt es zu Verzögerungen bei der Zahlung des Loses aufgrund des Auftretens von Zweifeln an der Echtheit des Denkmals. Das teuerste Gemälde, das 2011 bei Christie's verkauft wurde, beispielsweise „Long Life, Peaceful Land“ von Qi Baishi, ist seit zwei Jahren eingelagert. Mit Hilfe von Instanzen wie der chinesischen Regierung, den Medien und Händlern werden die Kosten für Kunstwerke künstlich in die Höhe getrieben. Experten sagen daher, dass „die chinesische Regierung eine Politik der Fälschung des wohlhabenden, stabilen und wohlhabenden Hintergrunds der VR China verfolgt, um das Geld ausländischer Investoren in das Land zu locken“. Dank der Ankündigung von Rekordverkäufen sind chinesische Auktionshäuser und Repräsentanzen der Welt in China zu internationalen Marktführern auf dem Kunstmarkt geworden, was es ermöglicht hat, die Preise für Werke aus China zu erhöhen. Außerdem ist es derzeit eher schwierig, chinesische Kunstobjekte zu beurteilen, da es keine geeigneten Kriterien gibt, was ebenfalls zu einer freien Interpretation des Wertes der Werke beiträgt. Daher ist laut Abigail R. Esman die „Seifenblase“ von Kunstobjekten für die Regierung der VR China von Vorteil. Im Gegenzug erhöhen chinesische Händler zeitgenössischer Kunst auf unnatürliche Weise die Preise für die Werke der Künstler, die sie bevormunden. Laut Dr. Claire McAndrew: „Der Boom auf dem chinesischen Markt wurde durch steigenden Wohlstand, ein starkes Inlandsangebot und Käuferinvestitionen vorangetrieben. Die Tatsache, dass China eine führende Position auf dem globalen Kunstmarkt eingenommen hat, bedeutet nicht, dass es seine Position in den kommenden Jahren halten wird. Der chinesische Markt steht vor der Herausforderung, ein stabileres und längerfristiges Wachstum zu realisieren.“

Trotzdem sind chinesische Künstler derzeit auf der ganzen Welt bekannt und beliebt, sie machen bis zu 39 % der Einnahmen auf dem Markt für zeitgenössische Kunst aus. Diese Tatsache hat sowohl objektive Erklärungen als auch den persönlichen, subjektiven Geschmack des Käufers usw., die weiter verstanden werden sollten.

„Asiatische Kunst wird schnell international, und es gab einen deutlichen Anstieg der Käufe sowohl aus dem Rest Asiens als auch aus dem Westen“, sagte Kim Chuan Mok, Leiter der Abteilung für südasiatische Malerei. Momentan am meisten von teuren Künstlern China sind Zeng Fanzhi, Cui Ruzhou, Fan Zeng, Zhou Chunya und Zhang Xiaogang. Gleichzeitig ist die Arbeit von Zeng Fanzhi " Das letzte Abendmahl“ wurde 2013 bei Sotheby’s für 23,3 Millionen Dollar verkauft, was nicht nur für den asiatischen Markt, sondern auch für den Westen eine Rekordsumme darstellt und damit auf Platz vier der Liste der teuersten Werke zeitgenössischer Künstler steht.

In drei Jahren hat China die Vereinigten Staaten und Großbritannien in Bezug auf den Verkauf auf dem Kunstmarkt überholt, die anfänglich eine führende Position in der Welt einnahmen. Unter den Abteilungen von Christie's liegt der asiatische Kunstmarkt in Bezug auf Bedeutung und Rentabilität auf Platz 2. Laut Artprice entfallen 33 % des Marktes für zeitgenössische Kunst auf China, 30 % auf Amerika, 19 % auf Großbritannien und 5 % auf Frankreich. .

Warum ist zeitgenössische chinesische Kunst so beliebt?

Heutzutage ist chinesische Kunst äußerst relevant und wichtig, auch weil China selbst dazu geworden ist. Kunst um ein wirtschaftlich starkes Zentrum. Aber es gibt ganz konkrete Erklärungen für den Preisanstieg.

In 2001 China trat der WTO bei, was die zunehmende Präsenz von Auktionshäusern in der Region beeinflusste, die sich wiederum an die persönlichen Vorlieben neuer Käufer anzupassen begannen. So wurden im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts etwa hundert Auktionshäuser in China eröffnet. Sowohl lokal, wie Poly International, China Guardian, als auch international: Seit 2005 ist Forever International Auction Company Limited in Peking unter einer von Christie's erhaltenen Lizenz tätig, in den Jahren 2013-2014 eröffneten die weltweit führenden Unternehmen Christie's und Sotheby's ihre direkten Repräsentanzen in Peking Schanghai, Peking und Hongkong. Wenn also 2006 Chinas Anteil am Weltkunstmarkt 5 % betrug, dann waren es 2011 bereits etwa 40 %.

Im Jahr 2005 gab es eine sog „China-Boom“, in der die Preise für Werke chinesischer Meister von mehreren Zehntausend auf eine Million Dollar stark anstiegen. Wenn also eines der Gemälde der Maskenserie von Zeng Fanzhi im Jahr 2004 für 384.000 HKD verkauft wurde, dann wurde bereits 2006 ein Werk aus derselben Serie für 960.000 HKD verkauft. Das liegt laut Uta Grosenick, einer deutschen Kunsthistorikerin, am Veranstaltungsort Olympische Spiele Peking. "Die Aufmerksamkeit für das moderne China hat sich auf die zeitgenössische chinesische Kunst verlagert, die sich für das westliche Publikum als verständlich herausstellte."

In Zeiten wirtschaftlicher Instabilität wächst der Kunstmarkt. 2007-2008 Jahre werden von Spezialisten als Zeitraum charakterisiert starker Anstieg Verkauf von Gemälden insgesamt um 70 %, was auch die Nachfrage nach zeitgenössischer chinesischer Kunst erhöht. Dies ist in Zeng Fanzhis Verkäufen bei Sotheby's und Christies Auktionen zu sehen. Im Krisenjahr 2008 brach er einen Preisrekord. Das Gemälde "Maskenserie Nr. 6" wurde bei Christies für 9,66 Millionen Dollar verkauft, was den teuersten Verkauf für 2007 und 2006 um fast das 9-fache übertrifft. In der Wirtschaftskrise ist Kunst nach Luxusgütern der zweitbeliebteste alternative Vermögenswert. "Das Vorhandensein von Hortobjekten im Portfolio des Unternehmens ermöglicht nicht nur die Risikostreuung, sondern auch die Bereitstellung zusätzlicher Rentabilität, die einigen Börsenindikatoren voraus ist."

Für chinesische Unternehmer, die die Hauptkäufer sind, scheint die Investition in Kunst am rationalsten und vielversprechendsten zu sein, da die Kommunistische Partei Chinas die Immobilienspekulation begrenzt hat, was dazu geführt hat, dass neue Wege zur Lösung des Problems gefunden werden müssen. Kunstobjekte sind ideal, um die Anonymität der Anleger zu wahren.„Die bekanntesten Wege, um große Investitionen in die Kunst von Entwicklungsländern, insbesondere China, zu tätigen, sind Treffen von Hedgefonds und Organisationen mit Direktinvestitionen, obwohl sie tatsächlich einen Teil eines Portfolios aus mehreren Positionen von Kunstobjekten kaufen, aber kaufe kein Eigentum.“ Das Verbot des Exports von Kapital über 50.000 Dollar pro Jahr haben chinesische Investoren zu umgehen gelernt. Ein unterschätzter Arbeitsaufwand wird deklariert, die Differenz wird auf ausländische Konten überwiesen. Daher ist es fast unmöglich, den Kapitalabfluss in ein anderes Land zu berechnen. "Bilder für solche Investoren sind ein Instrument eines Investitionsmechanismus, ideal in Bezug auf die Geheimhaltung." Zu diesem Zweck wurden im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts in China Institutionen gegründet, die es ermöglichten, in Hortanlagen zu investieren. So gibt es derzeit in China mehr als 25 Fonds für künstlerische Werte und Kunstaustausch, Sondereditionen werden herausgegeben, um die richtigen und rentablen Investitionen zu tätigen.

Die Popularität von Investitionen in zeitgenössische Kunst begann damit zuzunehmen wachsende Zahl von Jungunternehmern und erhöhen Existenzminimum Vertreter der Mittelschicht der BRIC-Staaten. In China gibt es also derzeit 15 Milliardäre, 300.000 Millionäre und den Durchschnitt Lohn ist 2000 $. "Zeitgenössische Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist genau das Richtige für junge Geschäftsleute, die vielleicht keine Zeit haben, in Museen und Galerien zu gehen oder Bücher zu lesen und in Katalogen zu blättern." Diese Menschen haben oft nicht das richtige Bildungsniveau, aber genug Geld für die richtige Investition, was dazu führt eine große Anzahl Chinesische Kunstinvestoren und kleine Kunstsammler davon. Aber sie wissen, dass das Produkt im Preis steigen wird und es daher später gewinnbringend weiterverkauft werden kann.

In Asien, Russland und dem Nahen Osten hat der Kauf von Kunstobjekten einen großen Stellenwert wirtschaftliche, kulturelle und "Status"-Konnotationen. Somit ist das Kunstobjekt auch eine positivistische Wertanlage, die den Status des Besitzers bestimmt und sein Ansehen und seine Stellung in der Gesellschaft erhöht. „Wenn chinesische Investoren ihr Anlageportfolio diversifizieren wollen, wenden sie sich meistens Luxusgütern zu, sagen die Analysten von Artprice. Der Kauf eines Gemäldes eines zeitgenössischen Künstlers ist für sie also wie der Kauf einer Boutique von Louis Vuitton.“

Für Geschäftsleute und Beamte in China ist der Ankauf von Kunstwerken, insbesondere von einheimischen Meistern, interessant, da dort eine Schicht sog "kultivierte Funktionäre" die Bestechungsgelder in dieser Form annehmen. Der Gutachter vor Auktionsbeginn unterschätzt den Marktwert des Bildes, sodass es sich nicht mehr um eine Bestechung handeln kann. Dieser Prozess wurde „Yahui“ genannt und wurde dadurch „zu einer starken treibenden Kraft des chinesischen Kunstmarktes“.

Einer der Gründe für die Popularität der chinesischen zeitgenössischen Kunst ist Malstil, verständlich und interessant nicht nur für die Chinesen selbst, sondern auch für westliche Käufer. Künstler aus China konnten die "kulturellen und politischen Phänomene der modernen asiatischen Welt" treffend widerspiegeln, zumal die Themen des Aufeinanderprallens von Ost und West bis heute nicht an Aktualität verlieren. Auf dem Territorium Chinas wird Medienpropaganda zur aktiven Teilnahme an der Entwicklung des Kunstmarktes des Landes durchgeführt. Mehr als 20 Fernsehsendungen, 5 Zeitschriften werden den Empfängern angeboten und behandeln Themen wie „Teilnahme an Kunstauktionen“, „Identifizierung von Kunstrelikten“ usw. Laut der offiziellen Website des Auktionshauses Poly International: „Poly ist eine Auktion bildende Kunst, dessen Hauptziel es ist, die Kunst den Menschen in China zurückzugeben“, woraus der folgende Grund für die gestiegene Nachfrage nach chinesischer Kunst folgt.

"Ein Chinese kauft kein Kunstwerk von einem Nicht-Chinesen." Aus ethischer Sicht Themen nationale Kunst von Investoren oder Sammlern aus einem bestimmten Land gekauft. So erhöhen sie die Preise für die Arbeit ihrer Landsleute und vollziehen die ideologische Einstellung - sie geben Kunst in ihre Heimat zurück. Viele Sammler sind in der Region ansässig, und dieser Anstieg der südasiatischen Kunst steht im Einklang mit dem Zustrom von Kunst aus Singapur, Malaysia, Thailand und den Philippinen“, sagte Kim Chuan Mok, Leiter der südasiatischen Malereiabteilung.

Kunstobjekte, inkl moderne Malerei, gekauft für Bildung von Sammlungen neuer Museen in China. Im Moment gibt es in China ein Phänomen des "Museumsbooms", so dass im Jahr 2011 in China 390 Museen eröffnet wurden bzw. es einen Bedarf an ihrer würdigen Füllung gibt. In China ist es am einfachsten, Werke bei den Auktionen von Auktionshäusern zu kaufen und nicht direkt vom Künstler oder über die Galerie, was die Tatsache erklärt, dass sowohl die Nachfrage als auch das Angebot für chinesische zeitgenössische Kunst gestiegen sind.

Derzeit ist China führend auf dem Markt für zeitgenössische Kunst. Trotz der Tatsache, dass die Werke einheimischer Künstler hauptsächlich direkt in China und seltener aus dem Ausland, den Chinesen selbst, gekauft werden, kann die Popularität der chinesischen zeitgenössischen Malerei und ihre Bedeutung im Kontext des globalen Kunstmarktes nicht geleugnet werden. Der vor etwa zehn Jahren einsetzende „China-Boom“ lässt die Welt nicht los und seine Meister überraschen immer wieder mit ihren Werken und ihren Preisen.

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9. Avery Booker China jetzt weltgrößter Kunst- und Antiquitätenmarkt, aber was bedeutet das?// Elektronische Ressource: http://jingdaily.com/ (abgerufen am 09.04.2016)
10. Jordan Levin China wird zu einem wichtigen Akteur in der internationalen Kunstwelt //Elektronische Ressource: http://www.miamiherald.com/entertainment/ent-columns-blogs/jordan-levin/article4279669.html

Leinwände von chinesischen Künstlern des 21. Jahrhunderts werden auf Auktionen nach wie vor verkauft wie warme Semmeln, und zwar teure. Zum Beispiel, zeitgenössischer Künstler Zeng Fanzhi malte das letzte Abendmahl, das für 23,3 Millionen Dollar verkauft wurde und in die Liste der teuersten Gemälde unserer Zeit aufgenommen wurde. Trotz ihrer Bedeutung für die Weltkultur und die bildenden Künste der Welt ist die moderne chinesische Malerei unserem Volk jedoch praktisch unbekannt. Lesen Sie unten über zehn bedeutende zeitgenössische Künstler in China.

Zhang Xiaogang

Zhang machte die chinesische Malerei mit seinen erkennbaren Werken populär. So wurde dieser zeitgenössische Künstler zu einem der bedeutendsten seiner Heimat. berühmte Maler. Wenn Sie es einmal gesehen haben, werden auch Sie seine einzigartigen Familienporträts aus der Pedigree-Serie nie mehr vermissen. Sein einzigartiger Stil hat viele Sammler verblüfft, die jetzt aufkaufen moderne Gemälde Zhang für sagenhafte Summen.

Die Themen seiner Arbeiten sind die politischen und sozialen Realitäten des modernen China, und Zhang, der die Große Proletarische Kulturrevolution von 1966-1967 überlebte, versucht, seine Haltung dazu auf die Leinwand zu bringen.

Sie können die Arbeit des Künstlers auf der offiziellen Website sehen: zhangxiaogang.org.

Zhao Wuchao

Zhaos Heimat ist die chinesische Stadt Hainan, wo er empfangen wurde Hochschulbildung Spezialisiert auf chinesische Malerei. Am bekanntesten sind die Werke, die der moderne Künstler der Natur widmet: chinesische Landschaften, Bilder von Tieren und Fischen, Blumen und Vögeln.

Die moderne Zhao-Malerei umfasst zwei verschiedene Bereiche der chinesischen bildenden Kunst – dies sind die Lingnan- und die Shanghai-Schule. Von Anfang an behielt der chinesische Künstler dynamische Striche und leuchtende Farben in seinen Werken bei, und von Anfang an - Schönheit in der Einfachheit.

Zeng Fanzhi

Dieser zeitgenössische Künstler erlangte in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts mit seiner Gemäldeserie „Masken“ Anerkennung. Sie zeigen exzentrische, cartoonartige Charaktere mit weißen Masken im Gesicht, die den Betrachter verwirren. Eines der Werke dieser Serie brach einst den Rekord für den höchsten Preis, der jemals von einem Gemälde eines lebenden chinesischen Künstlers auf einer Auktion verkauft wurde – und dieser Preis betrug 9,7 Millionen Dollar im Jahr 2008.

"Selbstporträt" (1996)

Triptychon "Krankenhaus" (1992)

Serie "Masken". Nr. 3 (1997)

Serie "Masken". Nr. 6 (1996)

Heute ist Zeng einer der erfolgreichsten Künstler Chinas. Er verhehlt auch nicht, dass der deutsche Expressionismus und frühere Perioden deutscher Kunst einen starken Einfluss auf sein Werk haben.

Tian Haibo

Somit ist die zeitgenössische Malerei dieses Künstlers eine Hommage an die traditionelle chinesische bildende Kunst, in der das Bild des Fisches ein Symbol für Wohlstand und großen Reichtum sowie Glück ist – dieses Wort wird im Chinesischen als „yu“ und das Wort „Fisch“ ausgesprochen “ wird genauso ausgesprochen.

Liu Ye

Dieser zeitgenössische Künstler ist bekannt für seine bunte Gemälde und die darauf abgebildeten Kinder- und Erwachsenenfiguren, ebenfalls im "kindlichen" Stil. Alle Arbeiten von Liu Ye sehen sehr lustig und karikaturhaft aus, wie Illustrationen für Kinderbücher, sind aber trotz aller äußeren Helligkeit inhaltlich eher melancholisch.

Wie viele andere zeitgenössische chinesische Künstler wurde Liu von der Kulturrevolution in China beeinflusst, aber er förderte in seiner Arbeit keine revolutionären Ideen und kämpfte nicht gegen die Macht, sondern konzentrierte sich darauf, den inneren psychologischen Zustand seiner Charaktere zu vermitteln. Einige der modernen Gemälde des Künstlers sind im Stil des Abstraktionismus geschrieben.

Liu Xiaodong

Der zeitgenössische chinesische Künstler Liu Xiaodong malt realistische Gemälde, die Menschen und Orte darstellen, die von Chinas rascher Modernisierung betroffen sind.

Lius moderne Malerei zieht sich zu kleinen, einst industriellen Städten auf der ganzen Welt hin, wo er versucht, auf seinen Leinwänden nach Charakteren zu suchen. Er zeichnet viele seiner modernen Gemälde auf der Grundlage von Szenen aus dem Leben, die ziemlich kühn, naturalistisch und offen, aber wahrhaftig wirken. Sie zeigen gewöhnliche Menschen, wie sie sind.

Liu Xiaodong gilt als Vertreter des „neuen Realismus“.

Yu Hong

Episoden aus seiner eigenen Alltagsleben, Kindheit, das Leben ihrer Familie und ihrer Freunde - das hat die zeitgenössische Künstlerin Yu Hong als Hauptthemen ihrer Bilder gewählt. Beeilen Sie sich jedoch nicht zum Gähnen und erwarten Sie langweilige Selbstporträts und Familienskizzen.

Vielmehr sind es eine Art Vignetten und Einzelbilder aus ihren Erfahrungen und Erinnerungen, die in Form einer Art Collage auf Leinwand festgehalten werden und allgemeine Vorstellungen über das vergangene und gegenwärtige Leben der einfachen Menschen in China wiedergeben. Dadurch wirkt Yus Arbeit sehr ungewöhnlich, frisch und nostalgisch zugleich.

Liu Maoshan

Der zeitgenössische Künstler Liu Maoshan präsentiert chinesische Malerei im Landschaftsgenre. Er wurde im Alter von zwanzig Jahren berühmt, nachdem er seine eigene organisiert hatte Kunstausstellung in seiner Heimatstadt Suzhou. Hier malt er entzückende chinesische Landschaften, die traditionelle chinesische Malerei, europäischen Klassizismus und sogar zeitgenössischen Impressionismus harmonisch verbinden.

Heute ist Liu Vizepräsident der Akademie für Chinesische Malerei in Suzhou, und seine Aquarelle chinesischer Landschaften befinden sich in Galerien und Museen in den USA, Hongkong, Japan und anderen Ländern.

Fongwei Liu

Der begabte und ehrgeizige Fongwei Liu, ein zeitgenössischer chinesischer Künstler, zog 2007 in die Vereinigten Staaten, um seine künstlerischen Träume zu verwirklichen, wo er einen Bachelor-Abschluss an einer Kunstakademie machte. Anschließend nahm Liu an verschiedenen Wettbewerben und Ausstellungen teil und erhielt Anerkennung in Malerkreisen.

Der chinesische Künstler behauptet, dass die Inspiration für seine Werke das Leben und die Natur selbst sind. Zuallererst versucht er, die Schönheit zu vermitteln, die uns auf Schritt und Tritt umgibt und in den gewöhnlichsten Dingen lauert.

Am häufigsten malt er Landschaften, Frauenporträts und Stillleben. Sie können sie im Blog des Künstlers unter fongwei.blogspot.com sehen.

Yue Minjun

Der zeitgenössische Künstler Yue Minjun versucht in seinen Gemälden, die bedeutenden Momente in der Geschichte Chinas, seiner Vergangenheit und Gegenwart, zu erfassen. Tatsächlich handelt es sich bei diesen Werken um Selbstporträts, bei denen sich der Künstler ganz im Sinne der Pop-Art in bewusst überhöhter, grotesker Form mit den grellsten Farbnuancen darstellt. Er malt in Öl. Auf allen Leinwänden sind die Figuren des Autors mit breitem, sogar weit aufgerissenem Lächeln dargestellt, das eher gruselig als komisch wirkt.

Es ist leicht zu erkennen, dass eine solche künstlerische Bewegung wie der Surrealismus einen großen Einfluss auf die Malerei des Künstlers hatte, obwohl Yue selbst als einer der Erneuerer des Genres des „zynischen Realismus“ gilt. Jetzt versuchen Dutzende von Kunstkritikern und gewöhnlichen Zuschauern, Yues symbolisches Lächeln auf ihre eigene Weise zu enträtseln und zu interpretieren. Wiedererkennbarkeit des Stils und Originalität spielten Yue in die Hände, der auch zu einem der „teuersten“ chinesischen Künstler unserer Zeit wurde.

Sie können die Arbeit des Künstlers auf der Website sehen: yueminjun.com.cn.

Und in nächstes Video präsentiert moderne chinesische Malerei auf Seide, deren Autoren die Künstler Zhao Guojing, Wang Meifang und David Li sind:

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Verkäufe zeitgenössischer chinesischer Kunst schlagen alle Rekorde bei Auktionen, Sotheby's verdreifacht Auktionen asiatischer zeitgenössischer Kunst, Ausstellungen moderner und zeitgenössischer chinesischer Kunst werden in Museen auf der ganzen Welt gezeigt. St. Petersburg war keine Ausnahme, wo im September eine Ausstellung chinesischer Künstler im Loft-Projekt „Etazhi“ stattfand. Das Magazin 365 interessierte sich dafür, woher dieses Interesse an zeitgenössischer chinesischer Kunst kommt, und wir beschlossen, uns an 7 Schlüsselfiguren zu erinnern, ohne die es ganz anders wäre.

„Zeitgenössische Kunst“ steht im Gegensatz zur traditionellen Kunst. Laut dem berühmten Kritiker Wu Hong hat der Begriff „moderne Kunst“ eine tiefe avantgardistische Bedeutung, die normalerweise bedeutet, dass verschiedene komplexe Experimente im traditionellen oder orthodoxen System der Malerei stattfinden. Tatsächlich entwickelt sich die zeitgenössische chinesische Kunst jetzt unglaublich schnell und konkurriert sowohl kulturell als auch wirtschaftlich mit der europäischen Kunst.

Woher kam das ganze Phänomen der modernen chinesischen Kunst? In den frühen Jahren von Mao Zedongs Herrschaft (seit 1949) gab es einen Aufstieg in der Kunst, die Menschen hofften auf eine bessere Zukunft, aber in Wirklichkeit herrschte totale Kontrolle. Mit Beginn der „Kulturrevolution“ (seit 1966) begannen die schwierigsten Zeiten: Kunsthäuser begannen zu schließen. Bildungseinrichtungen und die Künstler selbst wurden verfolgt. Die Rehabilitation begann erst nach Maos Tod. Künstler schlossen sich in geheimen Zirkeln zusammen, wo sie über alternative Kunstformen diskutierten. Der vehementeste Gegner des Maoismus war die Swesda-Gruppe. Dazu gehörten Wang Keping, Ma Desheng, Huang Rui, Ai Weiwei und andere. „Jeder Künstler ist ein kleiner Stern“, sagte einer der Gründer der Gruppe, Ma Desheng, „und selbst die großen Künstler des Universums sind nur kleine Sterne.“

Von den Künstlern dieser Gruppe ist Ai Weiwei der berühmteste. 2011 belegte er sogar den ersten Platz in der Liste der einflussreichsten Personen der Kunstbranche. Der Künstler lebte einige Zeit in den USA, kehrte aber 1993 nach China zurück. Dort beschäftigte er sich neben kreativer Arbeit mit scharfer Kritik an der chinesischen Regierung. Ai Weiweis Kunst umfasst skulpturale Installationen, Video- und Fotoarbeiten. In seinen Werken bedient sich der Künstler traditioneller chinesischer Kunst buchstäblich: Er zerbricht alte Vasen (Dropping a Han Dynasty Urn, 1995-2004), zeichnet das Coca-Cola-Logo auf eine Vase (Han Dynasty Urn with Coca-Cola Logo, 1994). Darüber hinaus hat Ai Weiwei einige sehr ungewöhnliche Projekte. Für 1001 Leser seines Blogs hat er die Reise nach Kassel bezahlt und diese Reise dokumentiert. Kaufte auch 1001 Stühle aus der Qing-Dynastie. Das gesamte Projekt mit dem Titel Fairytale („Märchen“) war 2007 auf der Documenta-Ausstellung zu sehen.

Ai Weiwei hat auch Architekturprojekte: 2006 entwarf der Künstler in Zusammenarbeit mit Architekten ein Herrenhaus im Bundesstaat New York für den Sammler Christopher Tsai.

Interessant ist die Arbeit von Zhang Xiaogang, einem Symbolisten und Surrealisten. Die Bilder seiner Serie Bloodline („Pedigree“) sind überwiegend monochromatisch mit Spritzern heller Farbflecken. Dies sind stilisierte Porträts der Chinesen, meist mit große Augen(wie man sich nicht an Margaret Keane erinnert). Auch die Art und Weise dieser Porträts erinnert an Familienporträts der 1950er und 1960er Jahre. Dieses Projekt ist mit Kindheitserinnerungen verbunden, der Künstler ließ sich von fotografischen Porträts seiner Mutter inspirieren. Die Bilder in den Gemälden sind mystisch, sie verbinden die Geister der Vergangenheit und der Gegenwart. Zhang Xiaogang ist kein politisierter Künstler – er interessiert sich in erster Linie für die Individualität einer Person, psychische Probleme.

Jiang Fengqi ist ein anderer erfolgreicher Künstler. Seine Arbeit ist sehr ausdrucksstark. Die Serie „Krankenhaus“ widmete er der Beziehung zwischen Patienten und Behörden. Auch andere Serien des Künstlers zeigen seinen eher pessimistischen Blick auf die Welt.

Der Name der Ausstellung in "Etazhy" ist "Befreiung der Gegenwart von der Vergangenheit". Künstler überdenken nationale Traditionen, verwenden traditionelle, führen aber auch neue Techniken ein. Am Anfang der Ausstellung steht Jiang Jins Werk Narcissus and Echo – Shall the water and wind don’t Remember. Die Arbeit entstand 2014 in Form eines Triptychons. Der Autor verwendet die Technik der Tinte auf Papier - Sumi-e. Die Sumi-e-Technik entstand in China während der Song-Dynastie. Dies ist ein monochromes Gemälde, ähnlich wie Aquarell. Jiang Jin verkörpert die traditionelle Handlung: Blumen, Schmetterlinge, Berge, Menschenfiguren am Fluss – alles sehr harmonisch.

Präsentiert in der Ausstellung und Videokunst. Dies ist eine Arbeit des in Peking lebenden Videokünstlers Wang Rui mit dem Titel "Do you love me, do you love him?" (2013). Das Video dauert 15 Minuten, auf denen Hände Hände aus Eis streicheln, es ist zu sehen, dass ihre Finger allmählich schmelzen. Vielleicht wollte der Künstler über die Vergänglichkeit und Wankelmut der Liebe sprechen? Oder dass Liebe ein eisiges Herz zum Schmelzen bringen kann?

Daran erinnert die in Applikationstechnik gefertigte Arbeit von Stephen Wong Lo „Flying over the Earth“. Farbschema Bilder aus den Filmen von Wong Kar-Wai.

Die Stars der Ausstellung sind zweifelsohne zwei Skulpturen von Mu Boyan. Seine Skulpturen sind grotesk, sie stellen sehr dar dicke Leute. Problem Übergewicht interessierte den Künstler 2005, woraufhin er zu diesen Skulpturen inspiriert wurde. Sie erinnern sowohl an erleuchtete buddhistische Mönche als auch an Moderne Menschen mit dem Problem des Übergewichts. Die Skulpturen „Tough“ (2015) und „Come on!“ (2015) sind in der Technik des farbigen Harzes hergestellt. In diesen Werken stellt der Bildhauer nicht einmal Erwachsene, sondern Babys dar.

Ob sich moderne chinesische Künstler von der Vergangenheit befreien konnten, muss der Betrachter entscheiden, aber die Verbindung zwischen den Generationen ist in ihren Werken deutlich zu erkennen und es wird deutlich, dass es nicht so einfach ist, sich von der Vergangenheit zu lösen. Dies bestätigt die Verwendung der Sumi-e-Technik sowie Installationen, die antike Artefakte beinhalten. Zeitgenössische chinesische Künstler haben sich bis heute nicht vom Einfluss des Maoismus befreit, dessen Protest und Erinnerung noch immer in ihrem Werk präsent ist. Künstler stilisieren ihre Werke in Zeiten des Maoismus; Erinnerungen an die Vergangenheit können, wie zum Beispiel auf den Leinwänden von Zhang Xiaogang, eine Schlüsselrolle in der Arbeit des Künstlers spielen. Der rastlose Ai Weiwei erfindet immer mehr Performances, wendet sich aber auch der traditionellen Kultur zu. Chinesische Kunst war, ist und wird den Betrachter immer überraschen – ihr Vermächtnis ist endlos, und neue Vertreter werden sich weiterhin von chinesischen Traditionen inspirieren lassen.

Text: Anna Kozheurova

Da wir bereits begonnen haben, uns mit zeitgenössischer Kunst in China vertraut zu machen, hielt ich es für angebracht, einen guten Artikel eines Freundes zu zitieren, der zu diesem Thema recherchiert.

Olga Merekina: „Zeitgenössische chinesische Kunst: 30 Jahre Weg vom Sozialismus zum Kapitalismus. Teil I“

Zeng Fanzhis „A Man jn Melancholy“ wurde im November 2010 bei Christie’s für 1,3 Millionen Dollar verkauft

Vielleicht mag auf den ersten Blick die Verwendung wirtschaftlicher Begriffe in Bezug auf Kunst, insbesondere auf Chinesisch, seltsam erscheinen. Tatsächlich spiegeln sie jedoch genauer die Prozesse wider, durch die China 2010 zum größten Kunstmarkt der Welt wurde. Als es 2007 Frankreich auf den dritten Platz auf dem Podium der größten Kunstmärkte überholte, war die Welt überrascht. Aber als China drei Jahre später Großbritannien und die USA, die Marktführer der letzten fünfzig Jahre, überholte, um zum weltweit führenden Kunstverkäufer zu werden, war die globale Kunstgemeinschaft schockiert. Kaum zu glauben, aber Peking ist derzeit nach New York der zweitgrößte Kunstmarkt: 2,3 Mrd. $ Umsatz gegenüber 2,7 Mrd. $ Aber sehen wir uns mal alles der Reihe nach an.

Kunst des neuen China

Plakat aus den späten 50er Jahren - ein Beispiel des sozialistischen Realismus

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts befand sich das Himmlische Reich in einer tiefen Krise. Allerdings versucht seit Ende des 19. Jahrhunderts eine Gruppe von Reformern, das Land zu modernisieren, das damals der ausländischen Expansion hilflos ausgeliefert war. Aber erst nach der Revolution von 1911 und dem Sturz der Mandschu-Dynastie begannen Veränderungen im wirtschaftlichen, gesellschaftspolitischen und kulturellen Bereich an Dynamik zu gewinnen.

Früher hatte die europäische bildende Kunst praktisch keinen Einfluss auf die traditionelle chinesische Malerei (und andere Bereiche der Kunst). Obwohl um die Jahrhundertwende einige Künstler im Ausland ausgebildet wurden, häufiger in Japan und in einigen wenigen Kunstschulen unterrichtete sogar klassisches westliches Zeichnen.

Aber erst zu Beginn eines neuen Jahrhunderts begann eine neue Ära Chinesische Welt Kunst: verschiedene Gruppen erschienen, neue Trends wurden gebildet, Galerien wurden eröffnet, Ausstellungen wurden abgehalten. Im Allgemeinen wiederholten die Prozesse in der damaligen chinesischen Kunst weitgehend den westlichen Weg (obwohl die Frage nach der Richtigkeit der Wahl ständig aufgeworfen wurde). Besonders mit Beginn der japanischen Besatzung 1937 wurde die Rückkehr zur traditionellen Kunst unter chinesischen Künstlern zu einer Art Manifestation des Patriotismus. Obwohl sich zur gleichen Zeit absolut westliche Formen der bildenden Kunst verbreiteten, wie ein Plakat und eine Karikatur.

Die ersten Jahre von Mao Zedongs Machtantritt nach 1949 brachten auch einen kulturellen Aufschwung. Es war eine Zeit der Hoffnung auf ein besseres Leben und den zukünftigen Wohlstand des Landes. Dies wurde jedoch bald durch die totale Kontrolle der Kreativität durch den Staat ersetzt. Und der ewige Streit zwischen der westlichen Moderne und dem chinesischen Guohua wurde durch den sozialistischen Realismus ersetzt, ein Geschenk des großen Bruders – der Sowjetunion.

Aber 1966 kamen noch härtere Zeiten für chinesische Künstler: die Kulturrevolution. Als Folge dieser von Mao Zedong initiierten politischen Kampagne wurde das Studium an den Kunsthochschulen ausgesetzt, alle Fachzeitschriften geschlossen, 90 % wurden verfolgt berühmte Künstler und Professoren, und die Manifestation kreative Individualität wurde zu einer der konterrevolutionären bürgerlichen Ideen. Es war die Kulturrevolution, die in der Zukunft einen enormen Einfluss auf die Entwicklung der zeitgenössischen Kunst in China hatte und sogar zur Geburt mehrerer künstlerischer Bewegungen beitrug.

Nach dem Tod des Großen Piloten und dem offiziellen Ende der Kulturrevolution im Jahr 1977 begann die Rehabilitierung von Künstlern, Kunstschulen und Akademien öffneten ihre Türen, wo Ströme von denen, die Akademiker werden wollten, empfangen wurden Kunstunterricht haben ihre Tätigkeit wieder aufgenommen gedruckte Ausgaben, die Werke zeitgenössischer westlicher und japanischer Künstler sowie klassische veröffentlichte chinesische Gemälde. Dieser Moment markierte die Geburtsstunde der zeitgenössischen Kunst und des Kunstmarktes in China.

Durch die Dornen zu den Sternen"

Schrei des Volkes, Ma Desheng, 1979

Als Ende September 1979 im Park gegenüber dem „Tempel der proletarischen Kunst“, dem Nationalen Kunstmuseum der Volksrepublik China, eine inoffizielle Ausstellung von Künstlern verstreut wurde, konnte niemand ahnen, dass diese Veranstaltung überhaupt in Betracht gezogen werden würde der Beginn einer neuen Ära in der chinesischen Kunst. Aber ein Jahrzehnt später wird die Arbeit der Zvezdy-Gruppe zum Hauptteil der retrospektiven Ausstellung, die der chinesischen Kunst nach der Kulturrevolution gewidmet ist.

Bereits 1973 begannen viele junge Künstler, sich heimlich zusammenzuschließen und alternative künstlerische Ausdrucksformen zu diskutieren, wobei sie sich von Werken der westlichen Moderne inspirieren ließen. Die allerersten Ausstellungen inoffizieller Kunstvereine fanden 1979 statt. Aber weder die Ausstellung der „April“-Gruppe noch die „Nameless Community“ befassten sich mit politischen Themen. Die Werke der Stars-Gruppe (Wang Keping, Ma Desheng, Huang Rui, Ai Weiwei und andere) griffen die maoistische Ideologie heftig an. Sie beanspruchten nicht nur das Recht des Künstlers auf Individualität, sondern leugneten auch die „Kunst um der Kunst willen“-Theorie, die in künstlerischen und akademischen Kreisen während der Ming- und Qing-Dynastie vorherrschend war. „Jeder Künstler ist ein kleiner Stern“, sagte einer der Gründer der Gruppe, Ma Desheng, „und selbst die großen Künstler des Universums sind nur kleine Sterne.“ Sie glaubten, dass der Künstler und seine Arbeit eng mit der Gesellschaft verbunden sein sollten, ihre Schmerzen und Freuden widerspiegeln und nicht versuchen sollten, den Schwierigkeiten und sozialen Kämpfen auszuweichen.

Doch neben den Avantgarde-Künstlern, die sich offen den Behörden widersetzten, entstanden nach der Kulturrevolution auch neue Strömungen in der chinesischen akademischen Kunst, die auf dem kritischen Realismus und den humanistischen Ideen der chinesischen Literatur des frühen 20. Jahrhunderts basierten: „Scars“ ( Scar Art) und "Soil" (Native Soil). An die Stelle der Helden des sozialistischen Realismus in der Arbeit der Gruppe „Narben“ traten die Opfer der Kulturrevolution, die „verlorene Generation“ (Cheng Conglin). „Soilers“ suchten ihre Helden in den Provinzen, unter kleinen Nationalitäten und einfachen Chinesen (Tibetische Serie von Chen Danqing, „Father“ Lo Zhongli). Anhänger des kritischen Realismus blieben in offiziellen Institutionen und neigten dazu, offene Konflikte mit den Behörden zu vermeiden und sich mehr auf die Technik und den ästhetischen Reiz der Arbeit zu konzentrieren.

Die chinesischen Künstler dieser Generation, die Ende der 40er und Anfang der 50er Jahre geboren wurden, haben alle Nöte der Kulturrevolution persönlich erlebt: Viele von ihnen wurden als Studenten in ländliche Gebiete verbannt. Die Erinnerung an die harten Zeiten wurde zur Grundlage ihrer Arbeit, radikal wie die „Stars“ oder sentimental wie die „Scars“ und „Soilers“.

Neue Welle 1985

Vor allem aufgrund des kleinen Hauchs der Freiheit, der mit Beginn der Wirtschaftsreformen Ende der 70er Jahre wehte, begannen sich in den Städten oft informelle Gemeinschaften von Künstlern und kreativer Intelligenz zu bilden. Einige von ihnen sind in ihren politischen Diskussionen zu weit gegangen - bis hin zu dem Punkt, an dem sie sich kategorisch gegen die Partei aussprechen. Die Antwort der Regierung auf diese Verbreitung westlicher liberaler Ideen war die politische Kampagne von 1983-84, die darauf abzielte, jede Manifestation der "bürgerlichen Kultur", von der Erotik bis zum Existentialismus, zu bekämpfen.

Chinas Kunstszene reagierte darauf mit einer Zunahme informeller Kunstgruppen (schätzungsweise über 80), die zusammen als New Wave Movement von 1985 bekannt sind. Die Teilnehmer dieser zahlreichen kreativen Vereinigungen, unterschiedlich in ihren Ansichten und theoretischen Ansätzen, waren junge Künstler, die oft gerade die Mauern der Kunsthochschulen verließen. Zu dieser neuen Bewegung gehörten die Northern Community, die Pond Association und die Dadaisten aus Xiamen.

Und obwohl sich die Kritiker in Bezug auf verschiedene Gruppen unterscheiden, stimmen die meisten von ihnen darin überein, dass es sich um eine modernistische Bewegung handelte, die versuchte, humanistische und rationalistische Ideen wiederherzustellen nationales Bewusstsein. Nach Ansicht der Teilnehmer war diese Bewegung eine Art Fortsetzung des historischen Prozesses, der in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts begann und mittendrin unterbrochen wurde. Auch diese Generation, Ende der 50er geboren und Anfang der 80er ausgebildet, hat Erfahrungen gemacht Kulturrevolution, jedoch in einem weniger reifen Alter. Aber ihre Erinnerungen dienten nicht als Grundlage für Kreativität, sondern erlaubten ihnen vielmehr, die Philosophie der westlichen Moderne zu akzeptieren.

Bewegung, Massencharakter, der Wunsch nach Einheit bestimmten den Zustand des künstlerischen Umfelds in den 80er Jahren. Massenkampagnen, erklärte Ziele und ein gemeinsamer Feind werden seit den 50er Jahren von der Kommunistischen Partei Chinas aktiv eingesetzt. Die Neue Welle, obwohl sie Ziele erklärte, die denen der Partei entgegengesetzt waren, ähnelte in ihren Aktivitäten in vielerlei Hinsicht den politischen Kampagnen der Regierung: Bei aller Vielfalt künstlerischer Gruppen und Richtungen waren ihre Aktivitäten von gesellschaftspolitischen Zielen motiviert.

Der Höhepunkt der Entwicklung der New Wave 1985-Bewegung war die Ausstellung China / Avantgarde (China / Avantgarde), die im Februar 1989 eröffnet wurde. Die Idee, eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst in Peking zu organisieren, wurde erstmals 1986 bei einem Treffen von Avantgarde-Künstlern in der Stadt Zhuhai geäußert. Aber nur drei Jahre später wurde diese Idee verwirklicht. Die Ausstellung fand zwar in einer Atmosphäre starker sozialer Spannungen statt, die drei Monate später zu bekannten Veranstaltungen auf dem Platz des Himmlischen Friedens führte, die ausländischen Lesern wohlbekannt waren. Am Eröffnungstag der Ausstellung wurde die Ausstellung aufgrund der Dreharbeiten in der Halle, die Teil der Aufführung des jungen Künstlers waren, von den Behörden ausgesetzt und einige Tage später wiedereröffnet. „China / Avantgarde“ ist zu einer Art „point of no return“ der Avantgarde-Ära in der chinesischen Gegenwartskunst geworden. Bereits ein halbes Jahr später verschärften die Behörden die Kontrolle in allen Bereichen der Gesellschaft, setzten die zunehmende Liberalisierung aus und setzten der Entwicklung offen politisierter Kunstbewegungen ein Ende.