Massenet-Biografie. Jules Massenet

Jules Massenet wurde in Manteau, dem heutigen Stadtteil von Saint-Étienne, Frankreich, geboren. Im Alter von sechs Jahren zog seine Familie nach Paris – sein Vater musste sich wegen einer Herzerkrankung einer Behandlung unterziehen. Massenets Mutter Adelaide begann, Klavierunterricht zu geben. Neben anderen Studenten unterrichtete sie auch ihren Sohn, wodurch es ihm gelang, die Prüfungen zu bestehen und am Pariser Konservatorium zu studieren. Als die Familie nach Chambery zog, beschloss Jules, nach Paris zurückzukehren und sich bei Verwandten der ersten Frau seines Vaters niederzulassen. Er spielte im Orchester des Lyric Theatre auf Pauken und anderen Schlaginstrumente während man seinen Lebensunterhalt verdient. Er arbeitete auch als Pianist im Café de Belleville.

Am Konservatorium versprachen die Lehrer Massenet zunächst keinen Erfolg musikalische Karriere. Doch 1862 erhielt er für die Kantate David Rizzio den Prix de Rome, und ihre Meinung änderte sich. Nach diesem Ereignis reiste Jules zu einem Praktikum nach Rom, wo er F. Liszt traf, auf dessen Wunsch er begann, der Tochter von Madame de Saint-Méry Klavierunterricht zu geben. Drei Jahre später, 1866, wurde seine Schülerin seine Frau. Dank dieser Ehe wurden die Werke Massenets bei Vertretern der High Society bekannt und beliebt. 1867 schrieb er seine erste einaktige Oper, „Die Großtante“.

Es folgte 1873 das dramatische Oratorium Maria Magdalena, das von Tschaikowsky, Vincent d'Andy und Charles Gounod sehr geschätzt wurde. Zu Massenets Lehrern gehörte Ambroise Thomas, ein Komponist mit Verbindungen zur Theaterwelt. Dank ihm und dem Verleger Georges Gatman, der in journalistischen Kreisen tätig war und das Werk Massenets in der Massenpresse populär machte, erlangte Jules Ruhm und Anerkennung.

Jules Massenet nahm 1870–1871 am Deutsch-Französischen Krieg teil, wofür er 1876 den Orden der Ehrenlegion erhielt. 1878 arbeitete er als Professor am Pariser Konservatorium (zu seinen Schülern gehörten G. Charpentier, D. Enescu, E. Chausson, S. Koechlin, R. Gunn und andere). Auch in diesem Jahr wurde er zum Mitglied der Akademie gewählt Bildende Kunst. Massenet wurde damit der jüngste Akademiker (im Alter von 36 Jahren), der jemals in die Akademie gewählt wurde.

Zu den erfolgreichsten Opern des Komponisten zählen „Manon“ (1884), „Werther“ (1892), „Thais“ (1894), „Der Gaukler Unserer Lieben Frau“ (1902) und „Don Quijote“ (1910), die speziell für Fjodor Schaljapin geschrieben wurden. Neben Opern bietet Massenet Ballettmusik, Konzertsuiten, Kantaten und Oratorien sowie mehr als zweihundert Romanzen und Lieder. Einige seiner Instrumentalfragmente erfreuten sich unabhängiger Beliebtheit und werden immer noch von einzelnen Interpreten oder ganzen Orchestern aufgeführt: der aragonesische Tanz für Orchester aus der Oper Sid, die Meditation für Violine und Orchester aus der Oper Thais, die Elegie für Cello und Orchester aus der Musik für das Drama „Eriny“.

Massenet arbeitete als professioneller Komponist und komponierte ab 4 Uhr morgens Musik. Dies gab ihm die Möglichkeit, Opernfragmente gedanklich, „im Kopf“, und nicht am Klavier zu entwickeln. Daher war er ein hervorragender Orchestrator seiner eigenen Kompositionen.

Jules Massenet starb im Alter von 70 Jahren in Paris an den Folgen einer Krebserkrankung.

Niemals zeigte M. Massenet so gut wie in „Werther“ die bezaubernden Qualitäten des Talents, das ihn zu einem musikalischen Historiker der weiblichen Seele machte.
C. Debussy

Oh, wie krank Massenet!!! Und was am meisten nervt, ist das hier Brechreiz Ich spüre, dass etwas mit mir zusammenhängt.
P. Tschaikowsky

Debussy überraschte mich, indem er diese Konvention verteidigte (Massenets Manon).
I. Strawinsky

Jeder französische Musiker trägt ein bisschen Massenet im Herzen, so wie jeder Italiener ein bisschen Verdi und Puccini hat.
F. Poulenc

Unterschiedliche Meinungen der Zeitgenossen! Sie beinhalten nicht nur einen Kampf der Geschmäcker und Bestrebungen, sondern auch die Mehrdeutigkeit von J. Massenets Werk. Der Hauptvorteil seiner Musik liegt in den Melodien, die man, so der Komponist A. Bruno, „unter Tausenden wiedererkennen wird“. Meistens sind sie eng mit dem Wort verbunden, daher ihre außergewöhnliche Flexibilität und Ausdruckskraft. Die Grenze zwischen Melodie und Rezitativ ist kaum wahrnehmbar, und daher sind Massenets Opernszenen nicht in geschlossene Nummern und sie verbindende „Gottesdienst“-Episoden unterteilt, wie es bei seinen Vorgängern – Ch. Gounod, A. Thomas, F. Halevi – der Fall war. Anforderungen durch Handeln, musikalischer Realismus waren die eigentlichen Anforderungen der Zeit. Massenet verkörperte sie auf sehr französische Weise und ließ in vielerlei Hinsicht Traditionen wieder aufleben, die auf J. B. Lully zurückgehen. Allerdings basiert Massenets Rezitation nicht auf der feierlichen, leicht pompösen Rezitation tragischer Schauspieler, sondern auf schlichter Alltagssprache. gewöhnlicher Mensch. Dies ist die Hauptstärke und Originalität von Massenets Texten, dies ist auch der Grund für sein Scheitern, als er sich der Tragödie des klassischen Typs zuwandte („Sid“ nach P. Corneille). Ein geborener Lyriker, ein Sänger inniger Seelenbewegungen, der es versteht, besondere Poesie zu geben weibliche Bilder greift er oft die tragischen und pompösen Handlungsstränge der „großen“ Oper auf. Das Theater der Opera Comique reicht ihm nicht, er muss auch in der Grand Opera regieren, für die er fast Meyerbeersche Anstrengungen unternimmt. So fügt Massenet bei einem Konzert mit der Musik verschiedener Komponisten, heimlich vor seinen Kollegen, seiner Partitur eine große Blaskapelle hinzu und entpuppt sich, das Publikum ohrenbetäubend, als Held des Tages. Massenet nimmt einige der Errungenschaften von C. Debussy und M. Ravel vorweg (Rezitativstil in der Oper, Akkordhervorhebungen, Stilisierung der frühen französischen Musik), bleibt aber parallel dazu in der Ästhetik des 19. Jahrhunderts.

Massenets musikalische Karriere begann mit seiner Aufnahme am Konservatorium im Alter von zehn Jahren. Bald zieht die Familie nach Chambéry, doch Jules kann nicht auf Paris verzichten und rennt zweimal von zu Hause weg. Nur der zweite Versuch war erfolgreich, aber der vierzehnjährige Junge kannte das ganze unruhige Leben des künstlerischen Bohemiens, das in Szenen ... von A. Murger beschrieben wird (den er persönlich kannte, sowie die Prototypen von Shonard und Musetta). . Nachdem Massenet jahrelange Armut überwunden hatte, erhielt er dank harter Arbeit den Großen Rom-Preis, der ihm das Recht auf eine vierjährige Italienreise einbrachte. Aus dem Ausland kehrt er 1866 mit zwei Francs in der Tasche und einer Klavierstudentin zurück, die dann seine Frau wird. Weitere Biografie Massenet ist eine ununterbrochene Kette immer größerer Erfolge. 1867 wurde seine erste Oper „Die große Tante“ aufgeführt, ein Jahr später bekam er einen festen Verlag, seinen Orchestersuiten. Und dann schafft Massenet immer reifere und bedeutendere Werke: die Opern Don Cesar de Bazan (1872), The King of Lahore (1877), die Oratorienoper Mary Magdalene (1873), Musik für die Erinyes von C. Leconte de Lily (1873) mit der berühmten „Elegie“, deren Melodie bereits 1866 als eines der Zehn Klavierstücke erschien – Massenets erstes veröffentlichtes Werk. 1878 wurde Massenet Professor am Pariser Konservatorium und zum Mitglied des Instituts de France gewählt. Er steht im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit, genießt die Liebe des Publikums, ist bekannt für seine immerwährende Höflichkeit und seinen Witz. Der Höhepunkt von Massenets Schaffen sind die Opern Manon (1883) und Werther (1886), die bis heute auf den Bühnen vieler Theater der Welt erklingen. Bis zu seinem Lebensende verlangsamte der Komponist seine schöpferische Tätigkeit nicht: Ohne sich selbst oder seinen Zuhörern Ruhe zu gönnen, schrieb er eine Oper nach der anderen. Die Fähigkeiten wachsen, aber die Zeiten ändern sich und sein Stil bleibt unverändert. Die schöpferische Begabung nimmt insbesondere im letzten Jahrzehnt merklich ab, obwohl Massenet noch immer Respekt, Ehre und alle weltlichen Segnungen genießt. In diesen Jahren entstanden die speziell für F. Schaljapin geschaffenen Opern „Thais“ (1894) mit der berühmten „Meditation“, „Der Gaukler Unserer Lieben Frau“ (1902) und „Don Quijote“ (1910, nach J. Lorrain). wurden geschrieben.

Massenet ist oberflächlich und gilt als sein ständiger Feind und Rivale K. Saint-Saëns, „aber das spielt keine Rolle.“ „... Kunst braucht Künstler aller Art ... Er hatte Charme, die Fähigkeit zu bezaubern und ein nervöses, wenn auch flaches Temperament ... Theoretisch mag ich diese Art von Musik nicht ... Aber wie kann man das? widerstehen, wenn Sie Manon de Grieux zu Ihren Füßen in der Sakristei von Saint-Sulpice hören? Wie kann man nicht bis in die Tiefen der Seele von diesem Liebesschluchzen erfasst werden? Wie denkt und analysiert man, wenn man berührt ist?

E. Hemd

Der Sohn des Besitzers der Eisenminen, Massenet, erhält den ersten Musikstunden bei der Mutter; Am Pariser Konservatorium studierte er bei Savard, Lauren, Bazin, Reber und Thomas. 1863 wurde ihm der Rom-Preis verliehen. Er widmet sich verschiedenen Genres und ist auch fleißig im Theaterbereich tätig. 1878, nach dem Erfolg von „Der König von Lahore“, wurde er zum Professor für Komposition am Konservatorium ernannt, eine Position, die er bis 1896 innehatte, als er, nachdem er Weltruhm erlangt hatte, alle Posten aufgab, darunter auch die des Direktors des Institut de France.

„Massenet hat sich selbst voll erkannt, und derjenige, der ihn stechen wollte und ihn heimlich als Schüler des modischen Songwriters Paul Delmay bezeichnete, begann einen geschmacklosen Witz. Massenet hingegen wurde oft nachgeahmt, das stimmt... seine Harmonien sind wie Umarmungen und seine Melodien wie gebogene Hälse... Es scheint, dass Massenet ein Opfer seiner schönen Zuhörer wurde, deren Fans lange und begeistert flatterten bei seinen Auftritten... Ich gestehe, ich verstehe nicht, warum es besser ist, alten Damen, Wagner-Liebhabern und kosmopolitischen Frauen eine Freude zu machen, als parfümierten jungen Damen, die nicht besonders gut Klavier spielen. Diese Behauptungen von Debussy sind, ironischerweise beiseite gelassen, ein guter Hinweis auf Massenets Werk und seine Bedeutung für die französische Kultur.

Als Manon entstand, hatten im Laufe des Jahrhunderts bereits andere Komponisten den Charakter der französischen Oper definiert. Betrachten Sie Gounods Faust (1859), Berlioz‘ unvollendete Les Troyens (1863), Meyerbeers The African Woman (1865), Thomas‘ Mignon (1866), Bizets Carmen (1875), Saint-Saëns‘ Samson und Delilah (1877), „The Tales“. von Hoffmann“ von Offenbach (1881), „Lakme“ von Delibes (1883). Neben der Opernproduktion sind vor allem die bedeutendsten Werke von César Franck aus der Zeit zwischen 1880 und 1886 zu erwähnen, die einen so wichtigen Anteil an der Schaffung einer sinnlich-mystischen Atmosphäre in der Musik des ausgehenden Jahrhunderts hatten. Gleichzeitig studierte Lalo sorgfältig Folklore, und Debussy, der 1884 mit dem Rom-Preis ausgezeichnet wurde, stand kurz vor der endgültigen Gestaltung seines Stils.

Was andere Kunstformen betrifft, so hat der Impressionismus in der Malerei seine Nützlichkeit bereits überlebt, und Künstler wandten sich sowohl naturalistischen als auch neoklassizistischen, neuen und dramatischen Darstellungen von Formen zu, wie etwa Cezanne. Entschiedener zu einem naturalistischen Bild übergegangen menschlicher Körper Degas und Renoir, während Seurat 1883 sein Gemälde „Baden“ ausstellte, in dem die Unbeweglichkeit der Figuren eine Wende zu einer neuen plastischen Struktur markierte, vielleicht symbolistisch, aber dennoch konkret und klar. Der Symbolismus begann gerade erst in den ersten Werken Gauguins durchzuscheinen. Die naturalistische Richtung (mit Zügen der Symbolik auf sozialem Hintergrund) hingegen ist zu dieser Zeit in der Literatur sehr deutlich, insbesondere in den Romanen von Zola (1880 erschien Nana, ein Roman aus dem Leben einer Kurtisane). Um den Schriftsteller formiert sich eine Gruppe, die sich dem Bild einer für die Literatur unansehnlicheren oder zumindest ungewöhnlichen Realität zuwendet: Zwischen 1880 und 1881 wählt Maupassant Bordell der Schauplatz seiner Geschichten aus der Sammlung The House of Tellier.

All diese Ideen, Absichten und Tendenzen sind bei Manon leicht zu finden, dank derer der Komponist seinen Beitrag zur Opernkunst leistete. Dahinter stürmischer Beginn Es folgte ein langer Dienst an der Oper, bei dem es nicht immer geeignetes Material gab, um die Verdienste des Komponisten zu offenbaren, und die Einheit des schöpferischen Konzepts nicht immer gewahrt blieb. Infolgedessen sind auf der Ebene des Stils verschiedene Arten von Widersprüchen zu beobachten. Gleichzeitig enttäuschte Massenet sein Publikum nie, indem er sich vom Verismus zur Dekadenz, vom Märchen zur historischen oder exotischen Geschichte mit vielfältigem Einsatz von Gesangsparts und Orchester bewegte, schon allein dank seines hervorragend ausgearbeiteten Klangmaterials. In jeder seiner Opern, auch wenn sie insgesamt nicht erfolgreich waren, gibt es eine denkwürdige Seite, die lebendig bleibt unabhängiges Leben außen allgemeiner Kontext. All diese Umstände sorgten für Massenets großen Erfolg auf dem Diskografiemarkt. Letztendlich sind seine besten Beispiele diejenigen, in denen der Komponist sich selbst treu bleibt: lyrisch und leidenschaftlich, zärtlich und sinnlich, indem er seine Ehrfurcht vor den Teilen der Hauptfiguren zum Ausdruck bringt, die am meisten mit ihm im Einklang stehen, den Liebenden, deren Eigenschaften der Raffinesse nicht fremd sind symphonischer Lösungen, die mit Leichtigkeit und ohne schulische Einschränkungen erreicht werden.

G. Marchesi (übersetzt von E. Greceanii)

Autor von 25 Opern, drei Balletten, beliebten Orchestersuiten („Neapolitanisch“, „Elsässisch“, „Malerische Szenen“) und vielen anderen Werken aller Genres Musikalische Kunst Massenet ist einer jener Komponisten, deren Leben keine ernsthaften Prüfungen kannte. großes Talent, hohes Niveau Professionelles Können und subtiles künstlerisches Gespür verhalfen ihm Anfang der 70er Jahre zu öffentlicher Anerkennung.

Er entdeckte früh, was zu seiner Persönlichkeit passte; Nachdem er sein Thema gewählt hatte, hatte er keine Angst, sich zu wiederholen. Er schrieb leicht, ohne zu zögern, und um des Erfolgs willen war er bereit, einen kreativen Kompromiss mit dem vorherrschenden Geschmack des bürgerlichen Publikums einzugehen.

Jules Massenet wurde am 12. Mai 1842 geboren, als Kind besuchte er das Pariser Konservatorium, das er 1863 abschloss. Nachdem er sich als Preisträger drei Jahre lang in Italien aufgehalten hatte, kehrte er 1866 nach Paris zurück. Eine beharrliche Suche nach Wegen zum Ruhm beginnt. Massenet schreibt sowohl Opern als auch Suiten für Orchester. Seine Individualität kam jedoch deutlicher in Gesangsstücken zum Ausdruck („Pastoral Poem“, „Poem of Winter“, „April Poem“, „October Poem“, „Love Poem“, „Memories Poem“). Diese Stücke wurden unter dem Einfluss Schumanns geschrieben; Sie skizzieren das charakteristische Lager von Massenets avantgardistischem Gesangsstil.

1873 erlangte er schließlich Anerkennung – zunächst mit der Musik zur Aischylos-Tragödie „Erinnia“ (in einer freien Übersetzung von Leconte de Lisle) und dann – mit dem konzertant aufgeführten „heiligen Drama“ „Maria Magdalena“. Mit herzlichen Worten gratulierte Bizet Massenet zu seinem Erfolg: „Unser neue Schule habe so etwas nicht geschaffen. Du hast mich ins Fieber getrieben, Bösewicht! Oh, du, ein kräftiger Musiker ... Verdammt, du nervst mich mit etwas! ..». „Wir müssen auf diesen Kerl achten“, schrieb Bizet an einen seiner Freunde. „Sehen Sie, er wird uns in den Gürtel stecken.“

Bizet sah die Zukunft voraus: Bald stellte er selbst einen Kurzfilm fertig Lebensweg, und Massenet nahm in den kommenden Jahrzehnten eine führende Position unter den modernen ein Französische Musiker. Die 70er und 80er Jahre waren die glänzendsten und fruchtbarsten Jahre seines Schaffens.

„Maria Magdalena“, mit der diese Periode beginnt, ähnelt eher der Oper als den Oratorien, und die Heldin, eine reuige Sünderin, die an Christus glaubte und in der Musik des Komponisten als moderne Pariserin auftrat, wurde in den gleichen Farben gemalt wie die Kurtisane Manon. In diesem Werk wurde Massenets bevorzugter Bilder- und Ausdrucksmittelkreis ermittelt.

Beginnend mit Dumas Sohn und später Goncourt französische Literatur etablierte Galerie weibliche Typen, anmutig und nervös, beeinflussbar und zerbrechlich, sensibel und impulsiv. Oft handelt es sich dabei um verführerische reuige Sünder, „Damen der halben Welt“, die von der Behaglichkeit eines Familienherds, von idyllischem Glück träumen, aber im Kampf gegen die heuchlerische bürgerliche Realität gebrochen sind und gezwungen sind, Träume von einem geliebten Menschen aufzugeben Leben ... (Dies ist der Inhalt der Romane und Theaterstücke von Dumas Sohn: „Die Kameliendame“ ​​(Roman – 1848, Theaterinszenierung – 1852), „Diana de Liz“ (1853), „Lady of the Half World“ (1855). ); siehe auch die Romane der Gebrüder Goncourt „ Rene Mauprin“ (1864), Daudet „Sappho“ (1884) und andere.) Unabhängig von den Handlungssträngen, Epochen und Ländern (real oder fiktiv) stellte Massenet jedoch eine Frau aus seinem bürgerlichen Umfeld dar und charakterisierte einfühlsam ihre innere Welt.

Zeitgenossen nannten Massenet „die Dichterin der weiblichen Seele“.

In Anlehnung an Gounod, der ihn stark beeinflusste, kann Massenet mit noch größerem Recht zur „Schule der nervösen Sensibilität“ gezählt werden. Aber anders als derselbe Gounod, der ihn in seinem verwendete die besten Werke Massenet ist saftiger und abwechslungsreicher in den Farben, die einen objektiven Hintergrund des Lebens schaffen (insbesondere im Faust), raffinierter, elegischer und subjektiver. Er kommt dem Bild weiblicher Weichheit, Anmut und sinnlicher Anmut näher. Dementsprechend entwickelte Massenet einen individuellen Ariose-Stil, der im Kern deklamatorisch ist und den Inhalt des Textes subtil vermittelt, aber sehr melodisch ist, und unerwartet auftretende emotionale „Explosionen“ von Gefühlen zeichnen sich durch Phrasen mit weitem melodischem Atem aus:

Auch der Orchesterteil zeichnet sich durch die Feinheit des Abgangs aus. Oftmals entwickelt sich darin das melodische Prinzip, das zur Vereinheitlichung des intermittierenden, zarten und fragilen Gesangsparts beiträgt:

Eine ähnliche Manier wird bald für die Opern der italienischen Veristen (Leoncavallo, Puccini) typisch sein; nur ihre Gefühlsausbrüche sind temperamentvoller und leidenschaftlicher. In Frankreich wurde diese Interpretation des Gesangsparts von vielen Komponisten übernommen. Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts.

Aber zurück in die 70er Jahre.

Die unerwartet gewonnene Anerkennung inspirierte Massenet. Seine Werke werden oft in Konzerten aufgeführt (Malerische Szenen, die Phaedra-Ouvertüre, die Dritte Orchestersuite, das Heilige Drama „Eve“ und andere), und in der Großen Oper wird die Oper „König Lagorsky“ (1877, aus dem indischen Leben; religiöser Streit dient als Hintergrund) aufgeführt ). Wieder ein großer Erfolg: Massenet wurde mit den Lorbeeren eines Akademikers gekrönt – im Alter von sechsunddreißig Jahren wurde er Mitglied des Instituts de France und wurde bald als Professor an das Konservatorium berufen.

Allerdings gibt es im „König von Lagorsk“ sowie im später entstandenen „Esclarmonde“ (1889) noch viel von der Routine. große Oper„- dieses, das seine künstlerischen Möglichkeiten längst ausgeschöpft hat, das traditionelle Genre des Französischen Musiktheater. Massenet fand sich in seinen besten Werken „Manon“ (1881-1884) und „Werther“ (1886, 1892 in Wien uraufgeführt) voll und ganz wieder.

So erlangte Massenet im Alter von fünfundvierzig Jahren den gewünschten Ruhm. Doch indem er seine Arbeit mit der gleichen Intensität fortsetzte, erweiterte er in den nächsten 25 Jahren seines Lebens nicht nur seinen ideologischen und künstlerischen Horizont, sondern wandte die zuvor entwickelten theatralischen Effekte und Ausdrucksmittel auf verschiedene Opernhandlungen an. Und obwohl die Uraufführungen dieser Werke mit ständigem Pomp ausgestattet waren, sind die meisten von ihnen zu Recht in Vergessenheit geraten. Die folgenden vier Opern sind dennoch zweifellos von Interesse: „Thais“ (1894, die Handlung des Romans von A. France wird verwendet), die sich in der Feinheit des melodischen Musters „Manon“ nähert; „Navarreca“ (1894) und „Sappho“ (1897), die veristische Einflüsse widerspiegeln (die letzte Oper wurde nach dem Roman von A. Daudet geschrieben, die Handlung grenzt an „Dame der Kamelien“ von Dumas Sohn und damit an Verdis „ „La Traviata“; in „Sappho“ viele Seiten spannender, wahrhaftiger Musik); „Don Quijote“ (1910), wo Schaljapin in der Titelrolle das Publikum schockierte.

Achtzehn Jahre lang (1878–1896) unterrichtete er Komposition am Pariser Konservatorium und unterrichtete viele Studenten. Unter ihnen waren die Komponisten Alfred Bruno, Gustave Charpentier, Florent Schmitt, Charles Kouklin, der Klassiker der rumänischen Musik, George Enescu und andere, die später in Frankreich Berühmtheit erlangten. Aber auch diejenigen, die nicht bei Massenet studierten (z. B. Debussy), waren von seinem nervös sensiblen, in der Ausdruckskraft flexiblen und ariose-deklamatorischen Gesangsstil beeinflusst.

Die Integrität des lyrischen und dramatischen Ausdrucks, die Aufrichtigkeit, die Wahrhaftigkeit bei der Übertragung zitternder Gefühle – das sind die Vorzüge von Massenets Opern, die am deutlichsten in Werther und Manon zum Ausdruck kommen. Dem Komponisten mangelte es jedoch oft an männlicher Kraft, um die Leidenschaften des Lebens, dramatische Situationen und Konfliktinhalte zu vermitteln, und dann brach in seiner Musik eine gewisse Raffinesse, manchmal Salonsüße, durch.

Dies sind symptomatische Anzeichen für die Krise des kurzlebigen Genres der Franzosen. lyrische Oper", das in den 60er Jahren Gestalt annahm und in den 70er Jahren neue, fortschrittliche Trends intensiv aufnahm moderne Literatur, Malerei, Theater. Dennoch zeigten sich in ihm bereits damals die Züge der Beschränkung, die oben (in dem Gounod gewidmeten Aufsatz) erwähnt wurden.

Das Genie Bizets überwand die engen Grenzen der „lyrischen Oper“. Indem er den Inhalt seiner frühen Musik- und Theaterkompositionen dramatisierte und erweiterte und die Widersprüche der Realität wahrheitsgetreuer und tiefer widerspiegelte, erreichte er in Carmen den Höhepunkt des Realismus.

Aber Französisch Opernkultur konnte nicht auf diesem Niveau bleiben, weil seine prominentesten Meister letzte Jahrzehnte Im 19. Jahrhundert fehlte Bizets kompromisslose Integrität bei der Durchsetzung seiner künstlerischen Ideale. Seit Ende der 60er Jahre weicht Gounod aufgrund der Stärkung reaktionärer Züge in der Weltanschauung nach der Erschaffung von Faust, Mireil und Romeo und Julia von fortschrittlichen nationalen Traditionen ab. Saint-Saens wiederum zeigte bei seinen kreativen Suchen nicht die gebührende Konsequenz, war vielseitig und erzielte nur in Samson und Delilah (1877) bedeutende, wenn auch nicht vollständige Erfolge. Bis zu einem gewissen Grad wurden einige Erfolge auf dem Gebiet erzielt Opernkunst Delibes („Lakme“, 1883), Lalo („König der Stadt Is“, 1880), Chabrier („Gwendoline“, 1886). Alle diese Werke verkörperten unterschiedliche Handlungsstränge, aber in ihrer musikalischen Interpretation kreuzten sich die Einflüsse sowohl der „großen“ als auch der „lyrischen“ Oper in gewissem Maße.

Massenet versuchte sich auch an beiden Genres und versuchte vergeblich, den veralteten Stil der „Grand Opera“ mit direkten Texten und Verständlichkeit der Ausdrucksmittel zu aktualisieren. Am meisten reizte ihn das, was Gounod im Faust festhielt, das Massenet als unzugängliches künstlerisches Vorbild diente.

(1842-05-12 ) Geburtsort Sterbedatum Ein Land

Frankreich

Berufe

Jules Emile Frédéric Massenet(fr. Jules Emile Frédéric Massenet ; (12. Mai, Monto, in der Nähe von Saint-Etienne – 13. August, Paris) – französischer Komponist, der vor allem durch seine Opern berühmt wurde. Seine Werke erfreuten sich an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert großer Beliebtheit und er erlangte den Ruhm eines der großen Melodiker seiner Zeit. Kurz nach Massenets Tod geriet sein Stil aus der Mode und die meisten seiner Opern gerieten in Vergessenheit und wurden nicht aufgeführt. Ab den 1970er Jahren erwachte das Interesse an Massenets Vermächtnis wieder und seine Opern nahmen wieder ihren rechtmäßigen Platz im Repertoire der führenden Theater der Welt ein.

Biografie

Massenet wurde in Monteau geboren, damals ein Vorort und heute Teil der Stadt Saint-Étienne, Departement Loire. Als er sechs Jahre alt war, zog die Familie nach Paris, wo Jules‘ Vater Alexis Massenet (1788–1863), ein ehemaliger regionaler Sensen- und Sichelfabrikant, wegen einer Herzerkrankung behandelt wurde. In Paris begann Jules‘ Mutter Adelaide (geb. Roye), Klavierunterricht zu geben. Sie unterrichtete auch Jules, so dass er im Alter von 11 Jahren seine Prüfungen bestehen und am Pariser Konservatorium aufgenommen werden konnte. Als die Familie von Paris nach Chambéry zog, war er Student, aber Jules blieb dort nur ein paar Monate, kehrte dann nach Paris zurück und ließ sich bei Verwandten der ersten Frau seines Vaters nieder. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, spielte Massenet sechs Jahre lang Pauke und andere Schlaginstrumente im Orchester des Lyric Theatre und arbeitete außerdem als Pianist im Café de Belleville.

Massenets Lehrer am Konservatorium versprachen ihm zunächst nichts erfolgreiche Karriere in Musik. Ihre Meinung änderte sich 1863, als er für die Kantate David Rizzio den Prix de Rome erhielt, woraufhin er drei Jahre lang in Rom ausgebildet wurde. Dort lernte Massenet Franz Liszt kennen, auf dessen Empfehlung er der Tochter von Madame de Saint-Méry Klavierunterricht gab. Drei Jahre später wurde der Student seine Frau. Die Heirat mit Louise Constance de Gressy (1866) trug dazu bei, dass Massenet in die High Society vordrang und seine Werke dort verbreitete. Die erste Oper des Komponisten war der Einakter „Großtante“ (1867, Opernkomödiant).

Massenet erlangte dank seines dramatischen Oratoriums „Maria Magdalena“ (Uraufführung 1873) die Aufmerksamkeit und Anerkennung berühmter Komponisten dieser Zeit (Tschaikowsky, Vincent d'Andy, Charles Gounod). Massenets Mentor war der Komponist Ambroise Thomas mit seinen Verbindungen in Theaterwelt. Die Popularität von Massenets Schriften wurde auch durch seinen Verleger Georges Hartmann gefördert, der dank seiner Bekannten in journalistischen Kreisen Massenets Werk in der Massenpresse bekannt machte.

In den Jahren 1870–1871 nahm Massenet am Deutsch-Französischen Krieg teil. Seit 1878 ist er Professor am Pariser Konservatorium. Zu den Schülern zählen Gustave Charpentier, Ernest Chausson, George Enescu, Reinaldo Ahn und Charles Kouklin. 1876 ​​erhielt er den Orden der Ehrenlegion, ab 1899 den Kommandeur. 1878 wurde er auf Empfehlung von Camille Saint-Saëns zum Mitglied der Akademie der Schönen Künste gewählt. Massenet wurde der jüngste (36 Jahre alte) Akademiker, der jemals in diese Akademie gewählt wurde.

Den größten Erfolg hatten die Opern Manon (1884), Werther (1892), Thais (1894), Der Gaukler Unserer Lieben Frau (1902), Don Quixote (1910, speziell für den russischen Sänger (Bass) Fjodor Schaljapin geschrieben).

Neben 34 Opern schrieb Massenet ein Klavierkonzert, eine Reihe von Konzertsuiten, Ballettmusiken, Oratorien und Kantaten sowie mehr als 200 Lieder und Romanzen. Einige seiner Instrumentalfragmente haben unabhängige Popularität erlangt und werden oft von Orchestern oder einzelnen Interpreten aufgeführt: die Meditation aus der Oper „Thais“ für Violine und Orchester, der aragonesische Tanz aus der Oper „Sid“ für Orchester, die Elegie aus der Musik zu das Drama „Erinnie“ für Cello und Orchester. Die Elegie wird in verschiedenen Bearbeitungen (auch für Klavier) sowie einzeln aufgeführt Gesangsarbeit mit Worten.

Als professionell arbeitender Komponist (er komponierte jeden Tag ab 4 Uhr morgens Musik) entwickelte Massenet Fragmente zukünftiger Opern nicht am Klavier, sondern „mental, im Kopf“. Diese Fähigkeit ermöglichte es Massenet, ein hervorragender Orchestrator seiner eigenen Werke zu sein.

Massenet starb im Alter von 70 Jahren in Paris nach einer schweren Krankheit (Krebs).

Kunstwerke

Opern

• « Esmeralda» (Esméralda) - 1865, nicht abgeschlossen.
• « Ful King's Cup„(La coupe du roi de Thulé) – 1866, nicht inszeniert.
• « Großtante"(La grand'tante) - 1867.
• « Manfred» (Manfred) - 1869, unvollendet.
• « Qualle» (Meduse) - 1870.
• « Don César de Bazan„(Don César de Bazan) – 1872 (zweite Auflage – 1888).
• « Herrliche Belle Boule„(L’adorable Bel“-Boul) – 1874.
• « Templer„(Les templiers) – 1875, verschollen.
• « Beranger und Anatole» (Bérangère et Anatole) - 1876.
• « König von Lahore„(Der König von Lahore) – 1877.
• « Robert Französisch» (Robert de France) – 1880, verschollen.
• « Girondisten» (Les Girondins) – 1881, verschollen.
• « Herodias„(Hérodiade) – 1881 (zweite Auflage – 1884).
• « Manon» (Manon) - 1884.
• « Sid» (Le Cid) - 1885.
• « Esclarmonde"(Esclarmonde) - 1889.
• « Magier"(Le mage) - 1891.
• « Werther"(Werther) - 1892.
• « Thailänder"(Thaïs) - 1894 (zweite Auflage - 1898).
• « Porträt von Manon» (Das Porträt von Manon) – 1894.
• « Navarreca» (La Navarraise) - 1894.
• « Amadis"(Amadis) - 1895 (inszeniert 1922).
• « Sappho"(Sapho) - 1897 (zweite Auflage - 1909).
• « Aschenputtel» (Cendrillon) - 1899.
• « Griselda» (Griselidis) - 1901.
• « Jongleur der Muttergottes„(Der Jongleur von Notre-Dame) – 1902.
• « Cherubino» (Chérubin) - 1905.
• « Ariadne» (Ariane) - 1906.
• « Da ist ein» (Thérèse) - 1907.
• « Bacchus» (Bacchus) - 1909.
• « Don Quijote» (Don Quichotte) - 1910.
• « Rom» (Roma) - 1912.
• « Panurge"(Panurge) - 1913.
• « Kleopatra» (Kléopâtre) - 1914.

Oratorien und Kantaten

• „David Rizzio“ (David Rizzio) −1863.
• „Maria Magdalena“ (Marie-Magdeleine) – 1873.
• „Eve“ (Ève) – 1875.
• „Narcissus“ (Narcisse) – 1877.
• „Die Jungfrau“ (La Vierge) – 1880.
• „Babylon“ (Biblis) – 1886.
• „Gelobtes Land“ (La Terre-Versprechen) – 1900.

Ballette

• Glockenspiel (Le carillon) – 1892.
• „Zikade“ (La cigale) – 1904.
• „Toreador“ (Espada) – 1908.

für Orchester

• Erste Suite – 1865.
• Ungarische Szenen – 1871.
• Dramatische Szenen – 1873.
• Malerische Szenen - 1874.
• Neapolitanische Szenen - 1876.
• Bezaubernde Szenen – 1879.
• Elsässer Szenen - 1881.
• Konzertouvertüre – 1863.
• Ouvertüre „Phaedra“ – 1873.
• Ouvertüre „Brumer“ – 1899.
• Große Konzertfantasie „Prophet“ – 1861.
• Suite „Pompeji“ – 1866.
• Fantasie „Flämische Hochzeit“ – 1867.
• Fantasie „Rückkehr der Karawane“ – 1867.
• Sinfonische Dichtung „Visionen“ – 1890.

Für Instrumente mit Orchester

• Fantasie für Cello und Orchester – 1897.
• Stück für zwei Violinen und Orchester – 1902.

Jules Massenet ... es ist schwer, einen Komponisten zu nennen, zu dem widersprüchlichere Meinungen geäußert würden. nannte es „Süßwaren“ und fragte sich, warum er es schätzte, rief aus: „Oh, wie krank dieser Massenet ist!“ Dennoch gab Tschaikowsky zu, dass in dieser „Übelkeit“ so etwas wie seine eigene Natur steckt, und argumentierte, dass jedes Teilchen Massenets in sich trägt Französischer Komponist.

Jules Massenet wurde in Monto geboren (heute ist es Teil der Stadt Saint-Etienne, und damals gab es ein abgelegenes Dorf). Als jüngster Sohn eines Kaufmanns kam er dank seiner Mutter, einer begabten Amateurpianistin, mit der Musik in Berührung. Jules erhielt seinen ersten Klavierunterricht im Alter von sechs Jahren (ironischerweise begann die Revolution am selben Tag) – zu diesem Zeitpunkt war die Familie bereits nach Paris gezogen.

Im Alter von zehn Jahren trat Massenet in das Pariser Konservatorium ein. Er war fleißig, doch nach zwei Jahren musste sein Studium unterbrochen werden: Sein Vater war schwer erkrankt und auf Empfehlung der Ärzte zog die Familie nach Chambéry. Der Wunsch zu lernen war jedoch unwiderstehlich. Jules versuchte zweimal, von zu Hause wegzulaufen, um nach Paris zu gehen, und beim zweiten Versuch gelang es ihm. In Paris war ein vierzehnjähriger Teenager praktisch ohne Lebensunterhalt. Von seinen Eltern konnte und wollte er kein Geld bekommen – für sie war es ohnehin schon schwierig (sein kranker Vater konnte seine Familie nicht ernähren, seine Mutter verdiente Geld mit Musikunterricht). Nachdem er sich in Montmartre niedergelassen hatte, lernte er alle „Reize“ des böhmischen Lebens kennen. Viele Studenten verdienten Geld mit dem Orgelspiel in der Kirche, Massenet erwartete auch, dies zu tun, aber er erzielte beim Orgelspiel keinen großen Erfolg und gab dieses Instrument bald auf. Er fand einen anderen Job – er wurde Schlagzeuger am Opernhaus, was ihm ermöglichte, den Opern verschiedener Komponisten (insbesondere Charles Gounod) sehr nahe zu kommen.

Nach seinem Abschluss am Konservatorium im Jahr 1863 wurde Massenet mit dem Prix de Rome ausgezeichnet. Nach einem dreijährigen Aufenthalt in Rom kehrt er nach Paris zurück und schreibt Lieder, Klavierstücke, Orchestersuiten. Als Gewinner des Rom-Preises erhielt er vom Opera-Comic-Theater den Auftrag, eine Einakter-Oper „Großtante“ zu schaffen, die 1867 uraufgeführt wurde.

Zur Zeit Deutsch-Französischer Krieg der Komponist diente in den Reihen der Nationalgarde. Der Krieg hinterließ bei ihm einen so schmerzlichen Eindruck, dass er diese Jahre in seinen Aufzeichnungen nicht einmal ausführlich beschrieb.

1872 wurde Massenets erste große Oper, Don Cesar de Bazan, aufgeführt. Sie scheiterte, aber das Oratorium „Maria Magdalena“ wurde aufgeführt nächstes Jahr, was für ein Erfolg. Der eigentliche Triumph war jedoch die Inszenierung der Oper „Der König von Lahore“ im Jahr 1877. Nach der französischen Erstaufführung wurde sie in Dresden, London, Madrid und auch in acht aufgeführt Italienische Theater. Im folgenden Jahr wurde der Komponist Professor am Pariser Konservatorium.

Die folgenden Jahre wurden für Massenet zu einer Abfolge von Erfolgen und Misserfolgen. Direktor Pariser Oper lehnte seine Oper Herodias ab und sie wurde in Brüssel uraufgeführt. Die Oper „Manon“ wurde vom Publikum begeistert aufgenommen, das später in die Triade der beliebtesten Opern aufgenommen wurde. Französische Opern zusammen mit „Carmen“ und „Faust“ von Charles Gounod. Danach lyrisches Werk Massenet wendet sich dem Genre der großen Oper zu und kreiert „Cid“. Ende der 1880er Jahre. Massenet – zu dieser Zeit sehr berühmter Komponist- befand sich aufgrund seiner Gefühle für ... im Zentrum eines Skandals US-amerikanischer Sänger Sybil Sanderson. Obwohl seine Haltung ihr gegenüber im Inneren blieb platonische Liebe, Cartoons erscheinen mit einem klaren Hinweis darauf, dass Sanderson Massenets Geliebte ist. Für diese Sängerin schrieb der Komponist die Mittelpartie der Oper Esclarmonde, die ein großer Erfolg war. Schwieriger war das Schicksal des Werther, einer seiner besten Schöpfungen. Der Komponist arbeitete mit Unterbrechungen mehr als ein Jahr an dieser Oper. Die Leitung des Opera-Comic wollte es nicht aufführen, weil es zu düster war, und so wurde das Werk 1892 in Wien uraufgeführt.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlangte Massenet Weltruhm – seine Opern wurden in aufgeführt verschiedene Länder. Aber er war weit davon entfernt, Ruhm zu genießen, er zog es vor gesellschaftliche Veranstaltungen häusliche Einsamkeit (der Komponist nannte sich selbst „Der Mann am Kamin“) – er besuchte nicht einmal immer die Uraufführungen seiner eigenen Werke. Letzten Jahren Das Leben des Komponisten war sowohl von einer schweren Krankheit als auch von einer schwierigen Beziehung zu Lucy Arbel überschattet. Dieser Sänger, der dazu bestimmt war letzte Liebe Der Komponist erwiderte ihn nicht so sehr, sondern nutzte seine Gefühle, um davon zu profitieren. Unter Neueste Opern Einen besonderen Platz nimmt Massenet im Don Quijote ein, für den die Titelpartie geschrieben wurde.

Der Komponist verstarb 1912. Seine Beerdigung fand auf Wunsch Massenets ohne Musik statt.

Alle Rechte vorbehalten. Das Kopieren ist verboten.