heim › Chassis › Was ist immaterielle Kultur? Materielle und immaterielle (spirituelle) Kultur

Was ist immaterielle Kultur? Materielle und immaterielle (spirituelle) Kultur

— seine Herstellung, Verbreitung und Erhaltung. In diesem Sinne wird Kultur oft verstanden als künstlerische Kreativität Musiker, Schriftsteller, Schauspieler, Maler; Organisation von Ausstellungen und Leitung von Aufführungen; Museums- und Bibliotheksaktivitäten usw. Es gibt noch engere Bedeutungen von Kultur: der Grad der Entwicklung von etwas (der Arbeits- oder Ernährungskultur), die Merkmale einer bestimmten Epoche oder eines bestimmten Volkes (skythische oder alte russische Kultur), Erziehungsniveau (Verhaltens- oder Sprachkultur) usw.

Bei all diesen Interpretationen von Kultur geht es sowohl um materielle Objekte (Bilder, Filme, Gebäude, Bücher, Autos) als auch um immaterielle Produkte (Ideen, Werte, Bilder, Theorien, Traditionen). Vom Menschen geschaffene materielle und spirituelle Werte werden materielle bzw. spirituelle Kultur genannt.

materielle Kultur

Unter materielle Kultur Gemeint sind meist künstlich geschaffene Objekte, die es dem Menschen ermöglichen, sich optimal an die natürlichen und gesellschaftlichen Lebensbedingungen anzupassen.

Gegenstände der materiellen Kultur werden geschaffen, um die Vielfalt zu befriedigen, und gelten daher als Werte. Wenn man von der materiellen Kultur eines bestimmten Volkes spricht, meint man traditionell so spezifische Gegenstände wie Kleidung, Waffen, Utensilien, Lebensmittel, Schmuck, Wohnraum und architektonische Strukturen. Die moderne Wissenschaft ist durch die Erforschung solcher Artefakte in der Lage, die Lebensweise selbst längst verschwundener Völker zu rekonstruieren, die in schriftlichen Quellen nicht erwähnt werden.

Mit einem breiteren Verständnis der materiellen Kultur werden darin drei Hauptelemente erkannt.

Eigentlich Objektwelt, vom Menschen geschaffen - Gebäude, Straßen, Kommunikation, Geräte, Kunstgegenstände und Alltagsgegenstände. Die Entwicklung der Kultur manifestiert sich in der ständigen Erweiterung und Verkomplizierung der Welt, der „Domestizierung“. Leben moderner Mann Die komplexesten künstlichen Geräte – Computer, Fernseher, Mobiltelefone usw., die der modernen Informationskultur zugrunde liegen – sind kaum mehr wegzudenken.
Technologien - Mittel und technische Algorithmen zur Erstellung und Nutzung von Objekten der objektiven Welt. Technologien sind materiell, weil sie in konkreten praktischen Handlungsmethoden verkörpert sind.
Technische Kultur - Dabei handelt es sich um spezifische Fähigkeiten, Fertigkeiten usw. Die Kultur bewahrt diese Fähigkeiten und Fertigkeiten zusammen mit dem Wissen und gibt sowohl theoretische als auch praktische Erfahrungen von Generation zu Generation weiter. Im Gegensatz zu Wissen werden Fähigkeiten und Fertigkeiten jedoch in praktischen Tätigkeiten, meist am realen Beispiel, ausgebildet. Mit jeder Stufe der Kulturentwicklung werden mit der Komplexität der Technologie auch die Fähigkeiten komplexer.

spirituelle Kultur

spirituelle Kultur Im Gegensatz zum materiellen ist es nicht in Objekten verkörpert. Die Sphäre ihres Seins besteht nicht aus Dingen, sondern aus einer idealen Aktivität, die mit Intellekt und Emotionen verbunden ist.

Ideale Formen Die Existenz einer Kultur hängt nicht von individuellen menschlichen Meinungen ab. Dies sind wissenschaftliche Erkenntnisse, Sprache, etablierte Moralnormen usw. Manchmal umfasst diese Kategorie die Aktivitäten der Bildung und Massenkommunikation.
Integrierende Formen des Spirituellen Kulturen verbinden unterschiedliche Elemente des öffentlichen und persönlichen Bewusstseins zu einem Ganzen. In den ersten Stadien der menschlichen Entwicklung fungierten Mythen als solche regulierende und einigende Form. In der Neuzeit wurde sein Platz teilweise eingenommen.
Subjektive Spiritualität stellt eine Brechung objektiver Formen im individuellen Bewusstsein jedes einzelnen Menschen dar. In diesem Zusammenhang können wir über die Kultur eines Individuums sprechen (sein Wissensschatz, seine Fähigkeit, moralische Entscheidungen zu treffen, religiöse Gefühle, Verhaltenskultur usw.).

Die Kombination spiritueller und materieller Formen gemeinsamer Raum der Kultur als komplexes, miteinander verbundenes System von Elementen, die ständig ineinander übergehen. So kann spirituelle Kultur – Ideen, Ideen des Künstlers – in materiellen Dingen – Büchern oder Skulpturen – verkörpert werden, und das Lesen von Büchern oder das Betrachten von Kunstgegenständen geht mit einem umgekehrten Übergang einher – von materiellen Dingen zu Wissen, Emotionen, Gefühlen.

Die Qualität jedes dieser Elemente sowie die enge Beziehung zwischen ihnen bestimmen eben moralisch, ästhetisch, intellektuell und am Ende - kulturelle Entwicklung jeder Gesellschaft.

Das Verhältnis von materieller und spiritueller Kultur

materielle Kultur- Dies ist der gesamte Bereich der materiellen und produktiven Tätigkeit einer Person und ihrer Ergebnisse - die künstliche Umgebung, die eine Person umgibt.

Dinge- das Ergebnis der materiellen und schöpferischen Tätigkeit des Menschen - sind die wichtigste Form seiner Existenz. Wie der menschliche Körper gehört ein Ding gleichzeitig zu zwei Welten – der natürlichen und der kulturellen. In der Regel werden Dinge aus natürlichen Materialien hergestellt und werden durch die Verarbeitung durch den Menschen Teil der Kultur. Genau so haben einst unsere entfernten Vorfahren gehandelt und einen Stein in eine Axt, einen Stock in einen Speer und die Haut eines toten Tieres in Kleidung verwandelt. In diesem Fall erhält das Ding eine sehr wichtige Eigenschaft – die Fähigkeit, bestimmte menschliche Bedürfnisse zu befriedigen, für einen Menschen nützlich zu sein. Man kann sagen, dass eine nützliche Sache die ursprüngliche Seinsform einer Sache in der Kultur ist.

Aber Dinge waren von Anfang an auch Träger gesellschaftlich bedeutsamer Informationen, Zeichen und Symbole, die die Welt der Menschen mit der Welt der Geister verbanden, Texte, die Informationen speicherten, die für das Überleben des Teams notwendig waren. Dies galt insbesondere für primitive Kultur mit seinem Synkretismus - Integrität, Unteilbarkeit aller Elemente. Daher gab es neben dem praktischen Nutzen auch einen symbolischen Nutzen, der es ermöglichte, Dinge in magischen Riten und Ritualen zu verwenden und ihnen zusätzliche ästhetische Eigenschaften zu verleihen. In der Antike tauchte eine andere Form von Dingen auf - ein Spielzeug für Kinder, mit dessen Hilfe sie die notwendigen Kulturerfahrungen meisterten und auf das Erwachsenenalter vorbereitet waren. Meistens handelte es sich dabei um Miniaturmodelle realer Dinge, die manchmal einen zusätzlichen ästhetischen Wert hatten.

Allmählich, im Laufe der Jahrtausende, begannen sich die Gebrauchs- und Werteigenschaften der Dinge zu trennen, was zur Bildung zweier Klassen von Dingen führte – prosaische, rein materielle und Dinge – Zeichen, die für rituelle Zwecke verwendet wurden, zum Beispiel Flaggen und Embleme von Staaten, Orden usw. Es gab nie eine unüberwindbare Barriere zwischen diesen Klassen. So wird in der Kirche für den Taufritus ein spezielles Taufbecken verwendet, das aber bei Bedarf durch jedes Becken geeigneter Größe ersetzt werden kann. Somit behält jedes Ding seine ikonische Funktion als kultureller Text. Im Laufe der Zeit gewann der ästhetische Wert der Dinge immer mehr an Bedeutung, sodass Schönheit schon lange als eines ihrer wichtigsten Merkmale galt. Aber in Industriegesellschaft Schönheit und Nützlichkeit begannen sich zu trennen. Daher erscheinen viele nützliche, aber hässliche Dinge und gleichzeitig schöne, teure Schmuckstücke, die den Reichtum ihres Besitzers betonen.

Wir können sagen, dass eine materielle Sache zum Träger spiritueller Bedeutung wird, da darin das Bild einer Person einer bestimmten Epoche, Kultur, sozialen Stellung usw. verankert ist. So kann ein Ritterschwert als Bild und Symbol eines mittelalterlichen Feudalherren dienen, und in modernen, komplexen Haushaltsgeräten ist es leicht, einen Mann vom Beginn des 21. Jahrhunderts zu erkennen. Spielzeug ist auch ein Porträt der Epoche. Beispielsweise spiegeln moderne, technisch komplexe Spielzeuge, darunter viele Waffenmodelle, das Gesicht unserer Zeit recht genau wider.

Soziale Organisationen sind auch die Frucht menschlichen Handelns, eine weitere Form materieller Objektivität, materieller Kultur. Die Bildung der menschlichen Gesellschaft erfolgte in engem Zusammenhang mit der Entwicklung sozialer Strukturen, ohne die die Existenz von Kultur unmöglich ist. In der primitiven Gesellschaft gab es aufgrund des Synkretismus und der Homogenität der primitiven Kultur nur eine soziale Struktur – die Stammesorganisation, die die gesamte Existenz eines Menschen, seine materiellen und spirituellen Bedürfnisse sowie die Informationsübertragung sicherstellte. nächste Generationen. Mit der Entwicklung der Gesellschaft begannen sich verschiedene soziale Strukturen zu bilden, die für das tägliche praktische Leben der Menschen (Arbeit, öffentliche Verwaltung, Krieg) und für die Befriedigung ihrer spirituellen, vor allem religiösen Bedürfnisse verantwortlich waren. Bereits im Alten Osten werden Staat und Kult klar unterschieden, gleichzeitig traten Schulen als Teil pädagogischer Organisationen auf.

Die Entwicklung der Zivilisation, verbunden mit der Verbesserung von Technik und Technik, dem Bau von Städten, der Bildung von Klassen, erforderte eine effizientere Organisation des gesellschaftlichen Lebens. Als Ergebnis entstanden soziale Organisationen, in denen wirtschaftliche, politische, rechtliche, moralische Beziehungen, technische, wissenschaftliche, künstlerische und sportliche Aktivitäten objektiviert wurden. Im wirtschaftlichen Bereich war die erste soziale Struktur die mittelalterliche Werkstatt, die in der Neuzeit durch Manufakturen ersetzt wurde, aus denen sich heute Industrie- und Handelsunternehmen, Konzerne und Banken entwickelt haben. Im politischen Bereich traten neben dem Staat auch politische Parteien und öffentliche Vereinigungen auf. Die Rechtssphäre schuf das Gericht, die Staatsanwaltschaft und die Legislative. Die Religion hat eine umfangreiche kirchliche Organisation gebildet. Später gab es Organisationen von Wissenschaftlern, Künstlern und Philosophen. Alle heute existierenden Kulturbereiche verfügen über ein von ihnen geschaffenes Netzwerk gesellschaftlicher Organisationen und Strukturen. Die Rolle dieser Strukturen nimmt mit der Zeit zu, da die Bedeutung des Organisationsfaktors im Leben der Menschheit zunimmt. Durch diese Strukturen übt der Mensch Kontrolle und Selbstverwaltung aus, schafft die Grundlage für das gemeinsame Leben der Menschen, für die Bewahrung und Weitergabe der gesammelten Erfahrungen an die nächsten Generationen.

Dinge und soziale Organisationen bilden zusammen eine komplexe Struktur der materiellen Kultur, in der mehrere wichtige Bereiche unterschieden werden: Landwirtschaft, Gebäude, Werkzeuge, Verkehr, Kommunikation, Technologien usw.

Landwirtschaft umfasst durch Züchtung entstandene Pflanzensorten und Tierrassen sowie Kulturböden. Das Überleben des Menschen ist direkt mit diesem Bereich der materiellen Kultur verbunden, da er Nahrung und Rohstoffe für die industrielle Produktion liefert. Daher ist der Mensch ständig darum bemüht, neue, produktivere Pflanzen- und Tierarten zu züchten. Besonders wichtig ist jedoch die richtige Bodenbearbeitung, die die Fruchtbarkeit auf einem hohen Niveau erhält – mechanische Bearbeitung, Düngung mit organischen und chemischen Düngemitteln, Rekultivierung und Fruchtfolge – die Abfolge des Anbaus verschiedener Pflanzen auf einem Grundstück.

Gebäude- Lebensräume des Menschen mit der Vielfalt seiner Tätigkeiten und seines Seins (Wohnen, Räumlichkeiten für Führungstätigkeiten, Unterhaltung, Aktivitäten lernen), Und Konstruktion- die Ergebnisse des Bauens, die die Wirtschafts- und Lebensbedingungen verändern (Produktionsräume, Brücken, Dämme usw.). Sowohl Gebäude als auch Bauwerke sind das Ergebnis des Bauens. Eine Person muss ständig darauf achten, sie in Ordnung zu halten, damit sie ihre Funktionen erfolgreich erfüllen kann.

Werkzeuge, Vorrichtungen Und Ausrüstung Entwickelt, um alle Arten körperlicher und geistiger Arbeit einer Person zu leisten. Werkzeuge wirken sich also direkt auf das zu verarbeitende Material aus, Geräte dienen als Ergänzung zu Werkzeugen, Geräte sind ein Komplex von Werkzeugen und Geräten, die sich an einem Ort befinden und für einen Zweck verwendet werden. Sie unterscheiden sich je nach Art der Tätigkeit, der sie dienen – Landwirtschaft, Industrie, Kommunikation, Verkehr usw. Die Geschichte der Menschheit zeugt von der ständigen Verbesserung dieses Bereichs der materiellen Kultur – von der Steinaxt und dem Grabstock bis hin zu modernen, komplexesten Maschinen und Mechanismen, die die Produktion von allem Notwendigen für das menschliche Leben gewährleisten.

Transport Und Kommunikationswege sorgen für den Austausch von Menschen und Gütern zwischen verschiedenen Regionen und Siedlungen und tragen so zu deren Entwicklung bei. Dieser Bereich der materiellen Kultur umfasst: speziell ausgestattete Kommunikationsmittel (Straßen, Brücken, Böschungen, Landebahnen von Flughäfen), Gebäude und Bauwerke, die für den normalen Transportbetrieb erforderlich sind (Bahnhöfe, Flughäfen, Häfen, Häfen, Tankstellen usw.), alle Transportarten (Ziehung, Automobil, Eisenbahn, Luft, Wasser, Pipeline).

Verbindung ist eng mit dem Verkehr verbunden und umfasst Post-, Telegrafen-, Telefon-, Radio- und Computernetze. Es verbindet wie der Transport Menschen und ermöglicht ihnen den Informationsaustausch.

Technologien - Kenntnisse und Fähigkeiten in allen oben genannten Tätigkeitsbereichen. Die wichtigste Aufgabe ist nicht nur die weitere Verbesserung der Technologien, sondern auch die Weitergabe an die nächsten Generationen, die nur durch ein entwickeltes Bildungssystem möglich ist und auf einen engen Zusammenhang zwischen materieller und spiritueller Kultur hinweist.

Wissen, Werte und Projekte als Formen spiritueller Kultur.Wissen sind ein Produkt der kognitiven Aktivität einer Person und fixieren die Informationen, die eine Person über die Welt um sie herum und die Person selbst, ihre Ansichten über das Leben und ihr Verhalten erhält. Wir können sagen, dass das Kulturniveau sowohl eines Individuums als auch der Gesellschaft als Ganzes durch den Umfang und die Tiefe des Wissens bestimmt wird. Heutzutage wird Wissen in allen Bereichen der Kultur vom Menschen erworben. Aber der Erwerb von Kenntnissen in Religion, Kunst, Alltag usw. hat keine oberste Priorität. Dabei ist Wissen immer mit einem bestimmten Wertesystem verbunden, das es rechtfertigt und schützt; darüber hinaus ist es figurativer Natur. Nur die Wissenschaft als besonderer Bereich der spirituellen Produktion zielt darauf ab, objektives Wissen über die umgebende Welt zu erlangen. Es entstand in der Antike, als ein Bedarf an allgemeinem Wissen über die umgebende Welt bestand.

Werte - die Ideale, die ein Mensch und eine Gesellschaft erreichen wollen, sowie Gegenstände und deren Eigenschaften, die bestimmte menschliche Bedürfnisse befriedigen. Sie sind mit einer ständigen Bewertung aller einen Menschen umgebenden Gegenstände und Phänomene verbunden, die er nach dem Prinzip Gut-Böse, Gut-Böse hervorbringt und auch im Rahmen der Urkultur entstanden ist. Bei der Bewahrung und Weitergabe von Werten an die nächsten Generationen spielten Mythen eine besondere Rolle, dank derer Werte zu einem integralen Bestandteil von Riten und Ritualen wurden und durch sie der Mensch Teil der Gesellschaft wurde. Als Folge des Zusammenbruchs des Mythos mit der Entwicklung der Zivilisation begannen sich Wertorientierungen in Religion, Philosophie, Kunst, Moral und Recht zu verfestigen.

Projekte - Pläne für zukünftiges menschliches Handeln. Ihre Entstehung hängt mit dem Wesen des Menschen zusammen, seiner Fähigkeit, bewusste, zielgerichtete Handlungen durchzuführen, um die Welt um ihn herum zu verändern, was ohne einen vorläufigen Plan unmöglich ist. Dies verwirklicht die schöpferische Fähigkeit eines Menschen, seine Fähigkeit, die Realität frei zu verändern: zuerst – im eigenen Kopf, dann – in der Praxis. Darin unterscheidet sich der Mensch von Tieren, die nur mit den Objekten und Phänomenen agieren können, die in der Gegenwart existieren und zu einem bestimmten Zeitpunkt für sie wichtig sind. Nur der Mensch hat Freiheit, für ihn gibt es nichts Unzugängliches und Unmögliches (zumindest in der Fantasie).

In der Urzeit war diese Fähigkeit auf der Ebene des Mythos fixiert. Projektive Aktivität existiert heute als spezialisierte Aktivität und wird nach den Projekten unterteilt, aus denen Objekte geschaffen werden sollen – natürliche, soziale oder menschliche. In dieser Hinsicht zeichnet sich das Design aus:

technisch (Ingenieurwesen), untrennbar mit dem wissenschaftlichen und technischen Fortschritt verbunden, der einen immer wichtigeren Platz in der Kultur einnimmt. Ihr Ergebnis ist die Welt der materiellen Dinge, die den Körper der modernen Zivilisation bilden;
sozial bei der Schaffung von Modellen sozialer Phänomene – neue Regierungsformen, politische und rechtliche Systeme, Produktionsmanagementmethoden, Schulbildung usw.;
pädagogisch, um menschliche Modelle, Idealbilder von Kindern und Schülern zu schaffen, die von Eltern und Lehrern geformt werden.
Wissen, Werte und Projekte bilden die Grundlage spiritueller Kultur, zu der neben den genannten Ergebnissen spiritueller Tätigkeit auch die eigentliche spirituelle Tätigkeit zur Herstellung spiritueller Produkte gehört. Sie befriedigen wie die Produkte der materiellen Kultur bestimmte menschliche Bedürfnisse und vor allem das Bedürfnis, das Leben der Menschen in der Gesellschaft zu sichern. Dazu erwirbt der Mensch das notwendige Wissen über die Welt, die Gesellschaft und sich selbst, dafür werden Wertesysteme geschaffen, die es einem Menschen ermöglichen, von der Gesellschaft anerkannte Verhaltensweisen zu verwirklichen, zu wählen oder zu schaffen. So entstanden die heute existierenden Spielarten spiritueller Kultur – Moral, Politik, Recht, Kunst, Religion, Wissenschaft, Philosophie. Folglich ist spirituelle Kultur eine vielschichtige Formation.

Gleichzeitig ist die spirituelle Kultur untrennbar mit der materiellen Kultur verbunden. Alle Objekte oder Phänomene der materiellen Kultur haben grundsätzlich ein Projekt, verkörpern bestimmtes Wissen und werden zu Werten, die menschliche Bedürfnisse befriedigen. Mit anderen Worten: Materielle Kultur ist immer die Verkörperung eines bestimmten Teils spiritueller Kultur. Aber eine spirituelle Kultur kann nur existieren, wenn sie verdinglicht und objektiviert ist und diese oder jene materielle Inkarnation erhalten hat. Jedes Buch, Bild, musikalische Komposition Sie benötigen wie andere Kunstwerke, die Teil der spirituellen Kultur sind, einen materiellen Träger – Papier, Leinwand, Farben, Musikinstrumente usw.

Darüber hinaus ist es oft schwierig zu verstehen, zu welcher Kultur – materiell oder spirituell – dieses oder jenes Objekt oder Phänomen gehört. Daher werden wir höchstwahrscheinlich jedes Möbelstück der materiellen Kultur zuordnen. Aber wenn wir über eine 300 Jahre alte Kommode sprechen, die in einem Museum ausgestellt ist, sollten wir über sie als ein Objekt spiritueller Kultur sprechen. Das Buch – ein unbestreitbarer Gegenstand spiritueller Kultur – kann zum Anzünden des Ofens genutzt werden. Wenn Kulturgüter jedoch ihren Zweck ändern können, müssen Kriterien eingeführt werden, um zwischen Objekten der materiellen und spirituellen Kultur zu unterscheiden. In dieser Eigenschaft kann eine Einschätzung der Bedeutung und des Zwecks eines Gegenstandes herangezogen werden: Ein Gegenstand oder Phänomen, das die primären (biologischen) Bedürfnisse einer Person befriedigt, gehört zur materiellen Kultur, wenn es sekundäre Bedürfnisse befriedigt, die mit der Entwicklung menschlicher Fähigkeiten verbunden sind, gilt es als Gegenstand der spirituellen Kultur.

Zwischen materieller und spiritueller Kultur gibt es Übergangsformen – Zeichen, die etwas anderes darstellen als sie selbst, obwohl dieser Inhalt nicht auf spirituelle Kultur zutrifft. Die bekannteste Form des Zeichens ist Geld sowie verschiedene Gutscheine, Wertmarken, Quittungen usw., mit denen Menschen die Bezahlung verschiedener Dienstleistungen anzeigen. So kann Geld – das universelle Marktäquivalent – für den Kauf von Nahrungsmitteln oder Kleidung (materielle Kultur) oder für den Kauf einer Eintrittskarte für ein Theater oder Museum (spirituelle Kultur) ausgegeben werden. Mit anderen Worten: Geld fungiert in der modernen Gesellschaft als universeller Vermittler zwischen den Objekten der materiellen und spirituellen Kultur. Darin besteht jedoch eine ernsthafte Gefahr, da Geld diese Objekte ausgleicht und die Objekte der spirituellen Kultur entpersonalisiert. Gleichzeitig haben viele Menschen die Illusion, dass alles seinen Preis hat, dass alles käuflich ist. In diesem Fall spaltet Geld die Menschen und schmälert die spirituelle Seite des Lebens.

Das gesamte gesellschaftliche Erbe kann als Synthese materieller und immaterieller Kulturen betrachtet werden. Die immaterielle Kultur umfasst spirituelle Aktivitäten und ihre Produkte. Es vereint Wissen, Moral, Erziehung, Aufklärung, Recht, Religion. Immaterielle (spirituelle) Kultur umfasst Ideen, Gewohnheiten, Bräuche und Überzeugungen, die Menschen schaffen und dann aufrechterhalten. Die spirituelle Kultur charakterisiert auch den inneren Bewusstseinsreichtum, den Entwicklungsstand des Menschen selbst.

Die materielle Kultur umfasst den gesamten Bereich der materiellen Aktivität und ihrer Ergebnisse. Es besteht aus von Menschenhand geschaffenen Gegenständen: Werkzeugen, Möbeln, Autos, Gebäuden und anderen Gegenständen, die ständig verändert und von Menschen genutzt werden. Immaterielle Kultur kann als eine Möglichkeit zur Anpassung der Gesellschaft an die biophysikalische Umwelt durch deren entsprechende Transformation betrachtet werden.

Wenn man diese beiden Kulturtypen miteinander vergleicht, kann man zu dem Schluss kommen, dass die materielle Kultur als Ergebnis der immateriellen Kultur betrachtet werden sollte. Die durch den Zweiten Weltkrieg verursachten Zerstörungen waren die bedeutendsten in der Geschichte der Menschheit, aber trotzdem wurden die Städte schnell wiederhergestellt, da die Menschen nicht das Wissen und die Fähigkeiten verloren, die für ihre Wiederherstellung erforderlich waren. Mit anderen Worten: Eine nicht zerstörte immaterielle Kultur macht es recht einfach, die materielle Kultur wiederherzustellen.

Soziologischer Ansatz zur Erforschung der Kultur

Der Zweck der soziologischen Kulturforschung besteht darin, die Produzenten kultureller Werte, die Kanäle und Mittel ihrer Verbreitung zu identifizieren, den Einfluss von Ideen auf soziales Handeln, auf die Bildung oder Auflösung von Gruppen oder Bewegungen zu bewerten.

Soziologen nähern sich dem Phänomen Kultur aus unterschiedlichen Blickwinkeln:

1) Subjekt, Kultur als statische Einheit betrachtend;

2) Wert legen und der Kreativität große Aufmerksamkeit schenken;

3) Aktivität, Einführung in die Dynamik der Kultur;

4) symbolisch, indem behauptet wird, dass Kultur aus Symbolen besteht;

5) Spielen: Kultur ist ein Spiel, bei dem es üblich ist, nach eigenen Regeln zu spielen;

6) textuell, wobei das Hauptaugenmerk auf die Sprache als Mittel zur Übermittlung kultureller Symbole gelegt wird;

7) kommunikativ, Kultur als Mittel zur Informationsvermittlung betrachtend.

Die wichtigsten theoretischen Ansätze in der Kulturwissenschaft

Funktionalismus. Vertreter - B. Malinovsky, A. Ratk-liff-Brown.

Jedes Element der Kultur ist funktional notwendig, um bestimmte menschliche Bedürfnisse zu erfüllen. Elemente der Kultur werden unter dem Gesichtspunkt ihrer Stellung in einem ganzheitlichen Kultursystem betrachtet. Das System der Kultur ist ein Merkmal eines sozialen Systems. Der „normale“ Zustand sozialer Systeme ist Selbstgenügsamkeit, Gleichgewicht und harmonische Einheit. Aus der Sicht dieses „normalen“ Zustandes wird die Funktionalität der Kulturelemente beurteilt.

Symbolismus. Vertreter - T. Parsons, K. Girtz.

Die Elemente der Kultur sind in erster Linie Symbole, die die Beziehung eines Menschen zur Welt vermitteln (Ideen, Überzeugungen, Wertemodelle etc.).

Adaptiver Aktivitätsansatz. Im Rahmen dieses Ansatzes wird Kultur als Handlungsweise sowie als System nichtbiologischer Mechanismen betrachtet, die die adaptiven und transformativen Aktivitäten von Menschen stimulieren, programmieren und umsetzen. Im menschlichen Handeln interagieren zwei Seiten: die innere und die äußere. Im Laufe der inneren Tätigkeit werden Motive gebildet, die Bedeutung, die Menschen ihrem Handeln beimessen, die Ziele des Handelns ausgewählt, Pläne und Projekte entwickelt. Es ist Kultur als Mentalität, die die innere Aktivität mit einem bestimmten Wertesystem füllt und damit verbundene Wahlmöglichkeiten und Präferenzen bietet.

Elemente der Kultur

Sprache ist ein Zeichensystem zur Herstellung von Kommunikation. Zeichen unterscheiden zwischen sprachlichem und nichtsprachlichem. Sprachen wiederum sind natürlich und künstlich. Unter Sprache versteht man die in der Sprache enthaltenen Bedeutungen und Bedeutungen, die durch gesellschaftliche Erfahrung und das vielfältige Verhältnis des Menschen zur Welt erzeugt werden.

Sprache ist ein Relais der Kultur. Offensichtlich wird Kultur sowohl durch Gestik als auch durch Mimik verbreitet, aber die Sprache ist der umfangreichste und zugänglichste Träger der Kultur.

Werte sind Vorstellungen über das Bedeutende, Wichtige, die das Leben eines Menschen bestimmen, ermöglichen die Unterscheidung zwischen Wünschenswertem und Unerwünschtem, dem Angestrebten und dem Vermeidenden (Bewertung – Wertzuschreibung).

Werte unterscheiden:

1) Terminal (Zielwerte);

2) instrumentell (Mittelwerte).

Werte bestimmen die Bedeutung zielgerichteten Handelns, regeln soziale Interaktionen. Mit anderen Worten: Werte leiten einen Menschen in der Welt und motivieren ihn. Das Wertesystem des Subjekts umfasst:

1) sinnvolle Lebenswerte – Vorstellungen über Gut und Böse, Glück, Zweck und Sinn des Lebens;

2) universelle Werte:

a) lebenswichtig (Leben, Gesundheit, persönliche Sicherheit, Wohlergehen, Bildung usw.);

b) öffentliche Anerkennung (Fleiß, sozialer Status usw.);

c) zwischenmenschliche Kommunikation (Ehrlichkeit, Mitgefühl usw.);

d) demokratisch (Redefreiheit, Souveränität usw.);

3) besondere Werte (privat):

a) Bindung an eine kleine Heimat, Familie;

b) Fetischismus (Glaube an Gott, Streben nach Absolutismus usw.). Heute gibt es einen gravierenden Zusammenbruch, eine Transformation des Wertesystems.

Normen zulässiger Klagen. Normen sind Formen der Verhaltensregulierung in einem sozialen System und Erwartungen, die den Umfang akzeptabler Handlungen bestimmen. Es gibt folgende Arten von Normen:

1) formalisierte Regeln (alles, was offiziell aufgezeichnet wird);

2) moralische Regeln (verbunden mit den Ideen der Menschen);

3) Verhaltensmuster (Mode).

Die Entstehung und Funktionsweise von Normen sowie ihr Platz in der gesellschaftspolitischen Organisation der Gesellschaft werden durch die objektive Notwendigkeit einer Straffung der gesellschaftlichen Beziehungen bestimmt. Normen, die das Verhalten von Menschen ordnen, regeln die unterschiedlichsten Arten sozialer Beziehungen. Sie werden in einer bestimmten Hierarchie zusammengefasst und nach dem Grad ihrer gesellschaftlichen Bedeutung verteilt.

Überzeugungen und Wissen. Das wichtigste Element der Kultur sind Überzeugungen und Wissen. Überzeugungen sind ein bestimmter spiritueller Zustand, eine Eigenschaft, in der die intellektuellen, sinnlichen und willensbezogenen Komponenten vereint sind. Alle Überzeugungen umfassen in ihrer Struktur bestimmte Informationen, Informationen über dieses Phänomen, Verhaltensnormen, Wissen. Der Zusammenhang zwischen Wissen und Überzeugungen ist nicht eindeutig. Die Gründe können unterschiedlich sein: wenn Wissen im Widerspruch zu den Trends der menschlichen Entwicklung steht, wenn Wissen der Realität voraus ist usw.

Ideologie. Wie oben erwähnt, basieren Überzeugungen auf bestimmten Informationen und Aussagen, die auf theoretischer Ebene gerechtfertigt sind. Dementsprechend können Werte beschrieben, in Form einer strengen, logisch begründeten Doktrin oder in Form spontan gebildeter Ideen, Meinungen, Gefühle argumentiert werden.

Im ersten Fall geht es um Ideologie, im zweiten um Bräuche, Traditionen, Rituale, die ihren Inhalt auf sozialpsychologischer Ebene beeinflussen und vermitteln.

Ideologie erscheint als komplexes und vielschichtiges Gebilde. Sie kann als Ideologie der gesamten Menschheit, als Ideologie einer bestimmten Gesellschaft, als Ideologie einer Klasse, einer sozialen Gruppe und eines Standes fungieren. Gleichzeitig interagieren verschiedene Ideologien, was einerseits die Stabilität der Gesellschaft gewährleistet und andererseits die Wahl und Entwicklung von Werten ermöglicht, die neue Trends in der Entwicklung der Gesellschaft zum Ausdruck bringen.

Riten, Bräuche und Traditionen. Ein Ritus ist eine Reihe symbolischer kollektiver Handlungen, die bestimmte soziale Vorstellungen, Ideen, Verhaltensnormen verkörpern und bestimmte kollektive Gefühle hervorrufen (zum Beispiel eine Hochzeitszeremonie). Die Stärke des Ritus liegt in seiner emotionalen und psychologischen Wirkung auf die Menschen.

Ein Brauch ist eine aus der Vergangenheit übernommene Form der sozialen Regulierung der Aktivitäten und Einstellungen von Menschen, die in einer bestimmten Gesellschaft oder sozialen Gruppe reproduziert wird und ihren Mitgliedern vertraut ist. Der Brauch besteht in der standhaften Einhaltung der aus der Vergangenheit erhaltenen Vorschriften. Ein Brauch ist eine ungeschriebene Verhaltensregel.

Traditionen sind soziales und kulturelles Erbe, das von Generation zu Generation weitergegeben und über einen langen Zeitraum hinweg bewahrt wird. Traditionen funktionieren in allen Gesellschaftssystemen und sind eine notwendige Voraussetzung für deren Leben. Eine verächtliche Haltung gegenüber Traditionen führt zu einer Verletzung der Kontinuität in der Kulturentwicklung, zum Verlust wertvoller Errungenschaften der Vergangenheit. Umgekehrt führt die Verehrung der Tradition zu Konservatismus und Stagnation im öffentlichen Leben.

Funktionen der Kultur

Die kommunikative Funktion ist mit der Ansammlung und Weitergabe sozialer Erfahrungen (auch generationsübergreifend), der Übermittlung von Botschaften im Rahmen gemeinsamer Aktivitäten verbunden. Die Existenz einer solchen Funktion ermöglicht es, Kultur als eine besondere Art der Vererbung sozialer Informationen zu definieren.

Regulierung manifestiert sich in der Schaffung von Richtlinien und dem System der Kontrolle menschlichen Handelns.

Mit Integration ist die Schaffung eines Systems von Bedeutungen, Werten und Normen als wichtigste Voraussetzung für die Stabilität sozialer Systeme verbunden.

Die Betrachtung der Funktionen von Kultur ermöglicht es, Kultur als Mechanismus zur wertnormativen Integration sozialer Systeme zu definieren. Dies ist ein Merkmal der integralen Eigenschaft sozialer Systeme.

Kultur ist ein vielfältiges Konzept. Das Wissenschaftlicher Begriff erschien im antiken Rom, wo das Wort „cultura“ die Bewirtschaftung des Landes, Erziehung, Bildung bedeutete. Durch die häufige Verwendung verlor dieses Wort seine ursprüngliche Bedeutung und begann, die unterschiedlichsten Aspekte menschlichen Verhaltens und Handelns zu bezeichnen.

Das soziologische Wörterbuch definiert den Begriff „Kultur“ wie folgt: „Kultur ist eine spezifische Art der Organisation und Entwicklung des menschlichen Lebens, repräsentiert in den Produkten materieller und geistiger Arbeit, im System gesellschaftlicher Normen und Institutionen, in spirituellen Werten, in der Gesamtheit der Beziehungen der Menschen zur Natur, zueinander und zu sich selbst.“

Kultur sind Phänomene, Eigenschaften, Elemente des menschlichen Lebens, die einen Menschen qualitativ von der Natur unterscheiden. Dieser Unterschied hängt mit der bewussten Transformationstätigkeit des Menschen zusammen.

Mit dem Begriff „Kultur“ lässt sich das Bewusstseinsverhalten und Handeln von Menschen in bestimmten Lebensbereichen (Arbeitskultur, politische Kultur) charakterisieren. Der Begriff „Kultur“ kann die Lebensweise eines Einzelnen (persönliche Kultur), einer sozialen Gruppe (nationale Kultur) und der gesamten Gesellschaft als Ganzes festlegen.

Kultur kann nach verschiedenen Kriterien in verschiedene Typen eingeteilt werden:

1) nach Subjekt (Kulturträger) in sozial, national, Klasse, Gruppe, persönlich;

2) nach funktionaler Rolle – in allgemein (zum Beispiel im System der Allgemeinbildung) und speziell (beruflich);

3) nach Genese – in Volk und Elite;

4) nach Typ – in materiell und spirituell;

5) von Natur aus - in religiös und weltlich.

2. Das Konzept materieller und immaterieller Kulturen

3. Soziologischer Ansatz zur Erforschung der Kultur

Soziologen nähern sich dem Phänomen Kultur aus unterschiedlichen Blickwinkeln:

1) Subjekt, Kultur als statische Einheit betrachtend;

2) Wert legen und der Kreativität große Aufmerksamkeit schenken;

3) Aktivität, Einführung in die Dynamik der Kultur;

4) symbolisch, indem behauptet wird, dass Kultur aus Symbolen besteht;

5) Spielen: Kultur ist ein Spiel, bei dem es üblich ist, nach eigenen Regeln zu spielen;

6) textuell, wobei das Hauptaugenmerk auf die Sprache als Mittel zur Übermittlung kultureller Symbole gelegt wird;

7) kommunikativ, Kultur als Mittel zur Informationsvermittlung betrachtend.

4. Wichtigste theoretische Ansätze in der Kulturwissenschaft

Funktionalismus. Vertreter - B. Malinovsky, A. Ratk-liff-Brown.

Symbolismus. Vertreter - T. Parsons, K. Girtz.

Die Elemente der Kultur sind in erster Linie Symbole, die die Beziehung eines Menschen zur Welt vermitteln (Ideen, Überzeugungen, Wertemodelle etc.).

5. Elemente der Kultur

Sprache ist ein Relais der Kultur. Offensichtlich wird Kultur sowohl durch Gestik als auch durch Mimik verbreitet, aber die Sprache ist der umfangreichste und zugänglichste Träger der Kultur.

Werte unterscheiden:

1) Terminal (Zielwerte);

2) instrumentell (Mittelwerte).

1) sinnvolle Lebenswerte – Vorstellungen über Gut und Böse, Glück, Zweck und Sinn des Lebens;

2) universelle Werte:

a) lebenswichtig (Leben, Gesundheit, persönliche Sicherheit, Wohlergehen, Bildung usw.);

b) öffentliche Anerkennung (Fleiß, sozialer Status usw.);

c) zwischenmenschliche Kommunikation (Ehrlichkeit, Mitgefühl usw.);

d) demokratisch (Redefreiheit, Souveränität usw.);

3) besondere Werte (privat):

a) Bindung an eine kleine Heimat, Familie;

b) Fetischismus (Glaube an Gott, Streben nach Absolutismus usw.). Heute gibt es einen gravierenden Zusammenbruch, eine Transformation des Wertesystems.

Normen zulässiger Klagen. Normen sind Formen der Verhaltensregulierung in einem sozialen System und Erwartungen, die den Umfang akzeptabler Handlungen bestimmen. Es gibt folgende Arten von Normen:

1) formalisierte Regeln (alles, was offiziell aufgezeichnet wird);

2) moralische Regeln (verbunden mit den Ideen der Menschen);

3) Verhaltensmuster (Mode).

Überzeugungen und Wissen. Das wichtigste Element der Kultur sind Überzeugungen und Wissen. Überzeugungen sind ein bestimmter spiritueller Zustand, eine Eigenschaft, in der die intellektuellen, sinnlichen und willensbezogenen Komponenten vereint sind. Alle Überzeugungen umfassen in ihrer Struktur bestimmte Informationen, Informationen über dieses Phänomen, die Verhaltensnorm, Wissen. Der Zusammenhang zwischen Wissen und Überzeugungen ist nicht eindeutig. Die Gründe können unterschiedlich sein: wenn Wissen im Widerspruch zu den Trends der menschlichen Entwicklung steht, wenn Wissen der Realität voraus ist usw.

Im ersten Fall geht es um Ideologie, im zweiten um Bräuche, Traditionen, Rituale, die ihren Inhalt auf sozialpsychologischer Ebene beeinflussen und vermitteln.

6. Funktionen der Kultur

Regulierung manifestiert sich in der Schaffung von Richtlinien und dem System der Kontrolle menschlichen Handelns.

Mit Integration ist die Schaffung eines Systems von Bedeutungen, Werten und Normen als wichtigste Voraussetzung für die Stabilität sozialer Systeme verbunden.

7. Kulturelle Universalien und Vielfalt kultureller Formen

kulturelle Universalien. J. Murdoch hob die Gemeinsamkeiten aller Kulturen hervor. Diese beinhalten:

1) gemeinsame Arbeit;

3) Bildung;

4) das Vorhandensein von Ritualen;

5) Verwandtschaftssysteme;

6) Regeln für das Zusammenspiel der Geschlechter;

Die Entstehung dieser Universalien hängt mit den Bedürfnissen des Menschen und der menschlichen Gemeinschaften zusammen. Kulturelle Universalien erscheinen in der Vielfalt spezifischer Kulturvarianten. Sie können im Zusammenhang mit der Existenz von Ost-West-Supersystemen, nationaler Kultur und kleinen Systemen (Subkulturen) verglichen werden: Elite, Volk, Masse. Verteiler kulturelle Formen stellt das Problem der Vergleichbarkeit dieser Formen dar.

Kulturen können anhand von Kulturelementen verglichen werden; Manifestation kultureller Universalien.

Elitekultur. Seine Elemente werden von Profis erstellt, es richtet sich an ein geschultes Publikum.

Volkskultur wird von anonymen Schöpfern geschaffen. Seine Entstehung und sein Betrieb sind untrennbar miteinander verbunden Alltagsleben.

Massenkultur. Das sind Kino, Print, Popmusik, Mode. Es ist öffentlich zugänglich, richtet sich an ein breites Publikum und der Konsum seiner Produkte erfordert keine besondere Schulung. Entstehung Massenkultur aufgrund bestimmter Bedingungen:

1) der fortschreitende Demokratisierungsprozess (Ständezerstörung);

2) Industrialisierung und die damit verbundene Urbanisierung (die Kontaktdichte nimmt zu);

3) die fortschreitende Entwicklung der Kommunikationsmittel (das Bedürfnis nach gemeinsamen Aktivitäten und Erholung). Subkulturen. Dies sind Teile einer Kultur, die zu bestimmten gehören

sozialen Gruppen oder mit bestimmten Aktivitäten verbunden (Jugend-Subkultur). Die Sprache hat die Form von Jargon. Bestimmte Aktivitäten führen zu bestimmten Namen.

Ethnozentrismus und kultureller Relativismus. Ethnozentrismus und Relativismus sind extreme Standpunkte bei der Untersuchung der Vielfalt kultureller Formen.

Der amerikanische Soziologe William Summer bezeichnete Ethnozentrismus als eine Sichtweise der Gesellschaft, in der eine bestimmte Gruppe als zentral angesehen wird und alle anderen Gruppen mit ihr gemessen und korreliert werden.

Der Ethnozentrismus macht eine Kulturform zum Maßstab, an dem wir alle anderen Kulturen messen: Unserer Meinung nach werden sie gut oder schlecht, richtig oder falsch sein, aber immer in Bezug auf unsere eigene Kultur. Dies manifestiert sich in Ausdrücken wie „auserwähltes Volk“, „wahre Lehre“, „Superrasse“ und in negativen Ausdrücken – „rückständige Völker“, „primitive Kultur“, „unhöfliche Kunst“.

Zahlreiche von Soziologen aus verschiedenen Ländern durchgeführte Studien zu Organisationen zeigen, dass Menschen dazu neigen, ihre eigenen Organisationen zu überschätzen und alle anderen zu unterschätzen.

Grundlage des Kulturrelativismus ist die Behauptung, dass Mitglieder einer sozialen Gruppe die Motive und Werte anderer Gruppen nicht verstehen können, wenn sie diese Motive und Werte im Lichte ihrer eigenen Kultur analysieren. Um Verständnis zu erlangen, eine andere Kultur zu verstehen, ist es notwendig, ihre spezifischen Merkmale mit der Situation und den Merkmalen ihrer Entwicklung in Verbindung zu bringen. Jedes kulturelle Element muss mit den Merkmalen der Kultur in Zusammenhang stehen, zu der es gehört. Der Wert und die Bedeutung dieses Elements können nur im Kontext einer bestimmten Kultur betrachtet werden.

Die rationalste Art der Entwicklung und Wahrnehmung von Kultur in der Gesellschaft ist eine Kombination aus Ethnozentrismus und kulturellem Relativismus, wenn ein Individuum, das stolz auf die Kultur seiner Gruppe oder Gesellschaft ist und seine Zugehörigkeit zu den Mustern dieser Kultur zum Ausdruck bringt, in der Lage ist, andere Kulturen und das Verhalten von Mitgliedern anderer sozialer Gruppen zu verstehen und ihr Existenzrecht anzuerkennen.

Materielle Kultur ist eine Kultur, deren Objekte Arbeitswerkzeuge, Produktionsmittel, Kleidung, Leben, Wohnung, Kommunikationsmittel sind – alles, was der Prozess und das Ergebnis menschlicher materieller Aktivität ist.

Dinge und soziale Organisationen bilden zusammen eine komplexe und verzweigte Struktur materieller Kultur. Es umfasst mehrere Schlüsselbereiche. Die erste Richtung ist die Landwirtschaft, die durch Züchtung entstandene Pflanzen- und Tierrassen sowie kultivierte Böden umfasst. Das Überleben des Menschen steht in direktem Zusammenhang mit diesen Bereichen der materiellen Kultur, da sie sowohl Nahrung als auch Rohstoffe für die industrielle Produktion liefern.

Der nächste Bereich der materiellen Kultur sind Gebäude – die Lebensräume der Menschen mit der ganzen Vielfalt ihrer Berufe und Seinsformen, sowie Bauwerke – die Ergebnisse des Bauens, die die Wirtschafts- und Lebensbedingungen verändern. Zu den Gebäuden gehören Wohnungen, Räumlichkeiten für Verwaltungstätigkeiten, Unterhaltung und Bildungsaktivitäten.

Ein weiterer Bereich der materiellen Kultur sind Werkzeuge, Vorrichtungen und Geräte, die dazu dienen, alle Arten körperlicher und geistiger Arbeit einer Person zu ermöglichen. Werkzeuge wirken sich direkt auf das zu verarbeitende Material aus, Vorrichtungen dienen als Ergänzung zu Werkzeugen, Geräte sind eine Reihe von Werkzeugen und Vorrichtungen, die sich an einem Ort befinden und einem Zweck dienen. Sie unterscheiden sich je nach Art der Tätigkeit, der sie dienen – Landwirtschaft, Industrie, Kommunikation, Verkehr usw.

Auch Transport und Kommunikation sind Teil der materiellen Kultur. Es enthält:

Speziell ausgestattete Kommunikationsmittel – Straßen, Brücken, Böschungen, Landebahnen von Flughäfen;
- Gebäude und Bauwerke, die für den normalen Transportbetrieb notwendig sind, - Bahnhöfe, Flughäfen, Häfen, Tankstellen usw.;
- alle Transportarten – Pferdekutsche, Straße, Schiene, Luft, Wasser, Pipeline.

Dieser Bereich der materiellen Kultur sorgt für den Austausch von Menschen und Gütern zwischen verschiedenen Regionen und Siedlungen und trägt zu deren Entwicklung bei.

Der nächste Bereich der materiellen Kultur ist eng mit der Transportkommunikation verbunden, einschließlich Post-, Telegrafen-, Telefon-, Radio- und Computernetzwerken. Es verbindet wie der Transport Menschen und ermöglicht ihnen den Austausch von Informationen untereinander.

Und schließlich ist Technologie ein obligatorischer Bestandteil der materiellen Kultur – Wissen und Fähigkeiten in allen aufgeführten Tätigkeitsbereichen. Die wichtigste Aufgabe ist nicht nur die weitere Verbesserung der Technologien, sondern auch deren Erhaltung und Weitergabe an die nächsten Generationen, was nur durch ein entwickeltes Bildungssystem möglich ist. Dies zeugt von der engen Verbindung zwischen materieller und spiritueller Kultur.

Die wichtigste Existenzform der materiellen Kultur sind Dinge – das Ergebnis der materiellen und schöpferischen Tätigkeit des Menschen. Wie der menschliche Körper gehört ein Ding gleichzeitig zu zwei Welten – der natürlichen und der kulturellen. Sie bestehen in der Regel aus natürlichen Materialien und werden nach der Verarbeitung durch den Menschen Teil der Kultur.

Im Rahmen der materiellen Tätigkeit ist zunächst die wirtschaftliche (wirtschaftliche) Tätigkeit hervorzuheben, die sowohl auf den Menschen als auch auf die Natur abzielt. Darauf aufbauend werden zwei Bereiche unterschieden, die durch die kommunikative Tätigkeit von Menschen entstehen.

Der erste Bereich der Wirtschaftskultur umfasst zunächst die materiellen Früchte der materiellen Produktion, die für den menschlichen Verzehr bestimmt sind, sowie technische Strukturen, die die materielle Produktion ausstatten: Werkzeuge, Waffen, Gebäude, Haushaltsgeräte, Kleidung, Früchte der landwirtschaftlichen, handwerklichen, industriellen Produktion.

Der zweite Bereich umfasst dynamische, ständig aktualisierte Methoden (Technologien) der produktiven Tätigkeit einer sozialen Person (Produktionskultur).

In jüngster Zeit wird die sogenannte Wirtschaftskultur als Fortsetzung der materiellen Kultur hervorgehoben. Dieses Konzept hat noch keine ausgereifte theoretische Begründung.

Im weitesten Sinne ist Wirtschaftskultur eine menschliche Aktivität in der Gesellschaft, die durch die spezifischen Merkmale der Produktion, Verteilung (Übertragung) und Erneuerung des derzeit in der Gesellschaft vorherrschenden Wertesystems der Wirtschaftstätigkeit verkörpert wird.

Im engeren Sinne ist Wirtschaftskultur ein gesellschaftlich vermittelter Entwicklungsstand der Fähigkeiten einer Person als Subjekt wirtschaftlicher Tätigkeit, spezifisch für eine bestimmte Gesellschaft, verkörpert durch ihre Ergebnisse – Gegenstände, Beziehungen, Werte.

Zu den Strukturelementen der Wirtschaftskultur gehören:

Eigentumsformen an Produktionsmitteln, deren Zusammenhang und Wechselwirkung;
eine bestimmte Art von Wirtschaftsmechanismus (Markt – geplant), sektorale Struktur der Wirtschaft (Agrar – Industrie);
der Entwicklungsstand der Produktivkräfte (Werkzeuge, Technologien);
wirtschaftliche Bedürfnisse, Interessen verschiedener sozialer Gruppen, Motive für wirtschaftliches Handeln;
Orientierungen, Einstellungen, Stereotypen, Werte des wirtschaftlichen Verhaltens von Menschen;
die Art der Entwicklung des Themas Wirtschaftstätigkeit usw.

Wirtschaftliche Tätigkeit ist also eine Tätigkeit, die darauf abzielt, als Schöpfer der „zweiten Natur“ materielle Bedingungen für das menschliche Leben zu schaffen. Es umfasst wirtschaftliche Tätigkeit (Kultur), einschließlich der Produktionsmittel, Methoden der praktischen Tätigkeit zu ihrer Schaffung (Produktionsverhältnisse) sowie kreative Aspekte der alltäglichen wirtschaftlichen Tätigkeit eines Menschen, aber Wirtschaftskultur sollte nicht auf materielle Produktion reduziert werden.

Materielle und spirituelle Kultur

Menschliches Handeln vollzieht sich in sozialhistorischen Formen der materiellen und geistigen Produktion. Demnach erscheinen materielle und spirituelle Produktion als zwei Hauptbereiche der kulturellen Entwicklung. Auf dieser Grundlage wird jede Kultur auf natürliche Weise in materielle und spirituelle unterteilt.

Unterschiede in der materiellen und spirituellen Kultur werden historisch durch die spezifischen Bedingungen der Arbeitsteilung bestimmt. Sie sind relativ: Erstens sind materielle und spirituelle Kultur integrale Bestandteile eines ganzheitlichen Kultursystems; Zweitens findet eine zunehmende Integration statt.

So nimmt im Zuge der wissenschaftlich-technischen Revolution die Rolle und Bedeutung der materiellen Seite der spirituellen Kultur zu (Entwicklung der Medientechnologie – Radio, Fernsehen, Computersysteme usw.), und andererseits nimmt die Rolle ihrer spirituellen Seite in der materiellen Kultur zu (kontinuierliche „Verwissenschaftlichung“ der Produktion, allmähliche Umwandlung der Wissenschaft in eine direkte Produktivkraft der Gesellschaft, wachsende Rolle der industriellen Ästhetik usw.); schließlich entstehen an der „Grenze“ von materieller und spiritueller Kultur solche Phänomene, die nicht nur der materiellen oder nur der spirituellen Kultur in ihrer „reinen Form“ zugeschrieben werden können (Design ist beispielsweise künstlerische Gestaltung und künstlerische und gestalterische Kreativität, die zur ästhetischen Gestaltung der menschlichen Umwelt beiträgt).

Aber bei aller Relativität der Unterschiede zwischen materieller und spiritueller Kultur gibt es diese Unterschiede, die es uns ermöglichen, jede dieser Kulturarten als relativ unabhängiges System zu betrachten. Die Grundlage der Wasserscheide dieser Systeme ist der Wert. In der allgemeinsten Definition ist Wert alles, was für einen Menschen die eine oder andere Bedeutung hat (für ihn bedeutsam) und daher sozusagen „humanisiert“ wird. Und andererseits trägt es zur „Kultivierung“ (Kultivierung) des Menschen selbst bei.

Werte werden in natürliche Werte unterteilt (alles, was in der natürlichen Umwelt existiert und für den Menschen wichtig ist, sind sowohl mineralische Rohstoffe als auch Edelsteine, und saubere Luft und sauberes Wasser, Wald usw. usw.) und kulturell (das ist alles, was ein Mensch geschaffen hat, was das Ergebnis seiner Tätigkeit ist). Kulturelle Werte wiederum werden in materielle und spirituelle Werte unterteilt, die letztlich die materielle und spirituelle Kultur bestimmen.

Die materielle Kultur umfasst die Gesamtheit kultureller Werte sowie den Prozess ihrer Entstehung, Verbreitung und ihres Konsums, die darauf abzielen, die sogenannten materiellen Bedürfnisse des Menschen zu befriedigen. Materielle Bedürfnisse bzw. deren Befriedigung sichern die lebenswichtige Aktivität der Menschen, schaffen die notwendigen Voraussetzungen für ihre Existenz – das ist das Bedürfnis nach Nahrung, Kleidung, Wohnraum, Fahrzeugen, Kommunikation usw. Und um sie zu befriedigen, produziert eine Person (Gesellschaft) Lebensmittel, näht Kleidung, baut Häuser und andere Bauwerke, stellt Autos, Flugzeuge, Schiffe, Computer, Fernseher, Telefone usw. her. usw. Und das alles als materielle Werte ist der Bereich der materiellen Kultur.

Dieser Kulturbereich ist für den Menschen nicht entscheidend; ein Selbstzweck für seine Existenz und Entwicklung. Schließlich lebt der Mensch nicht, um zu essen, sondern er isst, um zu leben, und das Leben eines Menschen ist kein einfacher Stoffwechsel wie das einer Amöbe. Das Leben des Menschen ist seine spirituelle Existenz. Da das Gattungszeichen einer Person, d.h. Was nur ihm innewohnt und was ihn von anderen Lebewesen unterscheidet, ist der Geist (Bewusstsein) oder anders, wie man sagt, die spirituelle Welt, dann wird die spirituelle Kultur zum bestimmenden Bereich der Kultur.

Spirituelle Kultur ist eine Reihe spiritueller Werte sowie der Prozess ihrer Entstehung, Verbreitung und ihres Konsums. Spirituelle Werte sollen die spirituellen Bedürfnisse eines Menschen befriedigen, d.h. alles, was zur Entwicklung seiner geistigen Welt (der Welt seines Bewusstseins) beiträgt. Und wenn materielle Werte, mit seltenen Ausnahmen, flüchtig sind – Häuser, Maschinen, Mechanismen, Kleidung, Fahrzeuge usw., dann können spirituelle Werte ewig sein, solange die Menschheit existiert.

Nehmen wir an, die philosophischen Urteile der antiken griechischen Philosophen Platon und Aristoteles sind fast zweieinhalbtausend Jahre alt, aber sie haben heute noch die gleiche Realität wie zum Zeitpunkt ihrer Aussage – es reicht aus, ihre Werke in die Bibliothek zu nehmen oder sich über das Internet zu informieren.

Das Konzept der spirituellen Kultur:

Es umfasst alle Bereiche der spirituellen Produktion (Kunst, Philosophie, Wissenschaft usw.),
- zeigt die gesellschaftspolitischen Prozesse in der Gesellschaft (wir sprechen von Machtstrukturen, rechtlichen und moralischen Normen, Führungsstilen usw.).

Die alten Griechen bildeten den klassischen Dreiklang der spirituellen Kultur der Menschheit: Wahrheit – Güte – Schönheit.

Dementsprechend wurden drei wichtigste absolute Werte der menschlichen Spiritualität identifiziert:

Theoretik mit Schwerpunkt auf der Wahrheit und der Schaffung eines besonderen Wesens, das den gewöhnlichen Phänomenen des Lebens entgegengesetzt ist;
- dadurch alle anderen menschlichen Bestrebungen dem moralischen Inhalt des Lebens unterzuordnen;
- Ästhetizismus, der auf der Grundlage emotionaler und sensorischer Erfahrungen die maximale Fülle des Lebens erreicht.

Somit ist spirituelle Kultur ein System von Wissen und weltanschaulichen Ideen, das einer bestimmten kulturellen und historischen Einheit oder der Menschheit als Ganzes innewohnt.

Der Begriff „spirituelle Kultur“ geht auf die historischen und philosophischen Ideen Wilhelm von Humboldts zurück. Nach seiner Theorie des historischen Wissens Die Weltgeschichte ist das Ergebnis der Tätigkeit einer spirituellen Kraft, die jenseits der Grenzen des Wissens liegt und sich in den schöpferischen Fähigkeiten und persönlichen Bemühungen einzelner Menschen manifestiert. Die Früchte dieser Mitschöpfung bilden die spirituelle Kultur der Menschheit.

Spirituelle Kultur entsteht dadurch, dass sich der Mensch nicht nur auf die sinnlich-äußerliche Erfahrung beschränkt und ihr keine vorrangige Bedeutung beimisst, sondern die wichtigste und leitende spirituelle Erfahrung anerkennt, aus der er alle Dinge lebt, liebt, glaubt und bewertet. Mit diesem inneren spirituellen Erlebnis bestimmt der Mensch den Sinn und das höchste Ziel des äußeren, sinnlichen Erlebnisses.

Ein Mensch kann sein eigenes auf unterschiedliche Weise verwirklichen. Kreativität und seine Fülle kreativer Ausdruck wird durch die Schaffung und Nutzung verschiedener kultureller Formen erreicht. Jede dieser Formen hat ihr eigenes „spezialisiertes“ semantisches und symbolisches System.

Lassen Sie uns kurz die wirklich universellen Formen spiritueller Kultur charakterisieren, von denen es sechs gibt und in denen jede das Wesen der menschlichen Existenz auf ihre eigene Weise zum Ausdruck bringt:

1. Der Mythos ist nicht nur die historisch erste Form der Kultur, sondern auch eine Dimension des spirituellen Lebens eines Menschen, die auch dann bestehen bleibt, wenn der Mythos seine Dominanz verliert. Das universelle Wesen des Mythos liegt darin, dass er die unbewusste Bedeutung der Einheit eines Menschen mit den Kräften des unmittelbaren Wesens der Natur oder Gesellschaft darstellt. Aus dem Altgriechischen übersetzt mifos – „eine Legende, eine Geschichte über das, was vorher passiert ist.“

Der amerikanische Ethnograph Malinovsky glaubte, dass Mythen in alten Gesellschaften nicht nur aus erzählten Geschichten bestehen, sondern aus realen Ereignissen, in denen die Menschen dieser Gesellschaften lebten.

Mythen sind auch charakteristisch für moderne Gesellschaften und ihre Funktion besteht darin, eine besondere Realität zu schaffen, die für jede Kultur notwendig ist.

2. Religion – sie drückt das Bedürfnis eines Menschen aus, sich an den Grundprinzipien des Seins und des Universums beteiligt zu fühlen. Die Götter entwickelter Religionen befinden sich im Bereich der reinen Transzendenz im außernatürlichen Sein und unterscheiden sich damit von der ursprünglichen Vergöttlichung der Naturkräfte. Eine solche Platzierung der Gottheit in einer außernatürlichen Sphäre beseitigt die innere Abhängigkeit des Menschen von natürlichen Prozessen und konzentriert die Aufmerksamkeit auf die innere Spiritualität des Menschen selbst. Das Vorhandensein einer entwickelten religiösen Kultur ist ein Zeichen einer zivilisierten Gesellschaft.

3. Moral entsteht nach dem Verschwinden des Mythos, wo eine Person innerlich mit dem Leben des Kollektivs verschmilzt und von verschiedenen Verboten (Tabus) kontrolliert wird. Mit der Zunahme der inneren Autonomie eines Menschen entstanden die ersten moralischen Regulatoren wie Pflicht, Ehre, Gewissen usw.

4. Kunst ist ein Ausdruck menschlicher Bedürfnisse in figurativen Symbolen, die ein Mensch in bedeutenden Momenten seines Lebens erlebt. Dies ist die zweite Realität, die Welt der Lebenserfahrungen, deren Einweihung, Selbstdarstellung und Selbsterkenntnis zu den wichtigen Bedürfnissen der menschlichen Seele gehören und ohne die keine Kultur denkbar ist.

5. Die Philosophie versucht, Weisheit in Form von Gedanken auszudrücken. Entstanden als spirituelle Überwindung Mythos. Als Denken strebt die Philosophie nach einer rationalen Erklärung allen Seins. Hegel nennt die Philosophie seitdem die theoretische Seele der Kultur Die Welt, mit der sich die Philosophie beschäftigt, ist auch die Welt der kulturellen Bedeutungen.

6. Die Wissenschaft zielt auf die rationale Rekonstruktion der Welt auf der Grundlage des Verständnisses ihrer Gesetze ab. Aus kulturwissenschaftlicher Sicht ist die Wissenschaft untrennbar mit der Philosophie verbunden, die als allgemeine Methode wissenschaftlicher Erkenntnis fungiert und es Ihnen ermöglicht, den Platz und die Rolle der Wissenschaft in der Kultur und im menschlichen Leben zu verstehen.

Der Begriff der spirituellen Kultur ist mit dem Begriff des Patriotismus verbunden. Jede Nation ist aufgerufen, ihre natürliche und historische Realität anzunehmen und sie in einem nationalen kreativen Akt geistig zu verarbeiten. Wenn die Menschen diese natürliche Pflicht nicht akzeptieren, werden sie, spirituell zersetzt, zugrunde gehen und historisch vom Erdboden verschwinden.

Die Spiritualisierung von sich selbst und der Natur erfolgt in jeder Nation individuell und weist ihre eigenen Besonderheiten auf. Diese Merkmale sind die charakteristischen Merkmale der spirituellen Kultur jeder Nation und ermöglichen die Existenz von Konzepten wie Patriotismus und Nationalkultur.

Spirituelle Kultur ist wie eine Hymne, die im Volksmund in der Geschichte an den Schöpfer von allem und jedem gesungen wird. Um diese geistliche Musik zu schaffen, leben die Menschen von Jahrhundert zu Jahrhundert in Arbeit und Leid, in Höhen und Tiefen. Diese „Musik“ ist für jede Nation einzigartig. Wenn der Mensch darin die Übereinstimmung mit seinem Geist erkennt, erkennt er sein Vaterland und wächst darin hinein, so wie eine einzelne Stimme in den Gesang eines Chores hineinwächst.

Die oben genannten Aspekte der spirituellen Kultur haben ihre Verkörperung gefunden verschiedene Gebiete Aktivitäten der Menschen: in Wissenschaft, Philosophie, Politik, Kunst, Recht usw. Sie bestimmen maßgeblich den Stand der intellektuellen, moralischen, politischen, ästhetischen und rechtlichen Entwicklung der heutigen Gesellschaft. Spirituelle Kultur umfasst Aktivitäten, die auf die spirituelle Entwicklung des Menschen und der Gesellschaft abzielen, und stellt auch die Ergebnisse dieser Aktivitäten dar.

Somit wird alles menschliche Handeln zum Inhalt der Kultur. Die menschliche Gesellschaft hebt sich dadurch von der Natur ab spezifische Form Interaktion mit der Außenwelt als menschliche Aktivität.

Die spirituelle Kultur erscheint am Anfang der Sozialgeschichte und ist für sie universell, im Laufe der Entwicklung korreliert sie jedoch eng mit den Merkmalen historische Perioden und große soziale Gruppen. Es bildet nationale, konfessionelle, ständische, klassenmäßige usw. Sorten, die wiederum komplex sind, aber ständig miteinander interagieren.

Die spirituelle Kultur ist nicht von anderen Bereichen der Kultur und der Gesellschaft als Ganzes isoliert, sie dringt mit unvermeidlichen Unterschieden in alle Bereiche menschlichen Handelns ein, auch in materielle und praktische, indem sie ihnen Wertorientierungen vorgibt und sie anregt.

Werte der materiellen Kultur

Materielle Kultur (materielle Werte) existiert in einer objektiven Form. Das sind Häuser, Maschinen, Kleidung – alles, was ein Gegenstand in ein Ding verwandelt, also ein Gegenstand, dessen Eigenschaften durch die schöpferischen Fähigkeiten einer Person bestimmt werden, hat einen zweckmäßigen Zweck.

Materielle Kultur ist die in die Form einer Sache umgewandelte Spiritualität eines Menschen, sie ist in erster Linie das Mittel der materiellen Produktion. Dabei handelt es sich um Energie- und Rohstoffressourcen, Werkzeuge (von den einfachsten bis zu den komplexesten) sowie verschiedene Arten praktischer menschlicher Aktivitäten. Der Begriff der materiellen Kultur umfasst auch die materiellen und objektiven Beziehungen einer Person im Bereich des Austauschs, d.h. Produktionsbeziehungen. Zur materiellen Kultur zählen auch Arten materieller Werte: Gebäude und Bauwerke, Kommunikations- und Transportmittel, Parks und künstliche Landschaften.

Es ist zu bedenken, dass das Volumen der materiellen Werte größer ist als das Volumen der materiellen Produktion, daher umfassen sie auch Denkmäler, archäologische Stätten, architektonische Werte, ausgestattete Naturdenkmäler usw.

Materielle Kultur wird geschaffen, um das Leben eines Menschen zu verbessern und seine kreativen Fähigkeiten zu entwickeln. In der Geschichte der Menschheit gab es solche verschiedene Bedingungen zur Verwirklichung der materiellen und technischen Fähigkeiten eines Menschen, zur Entwicklung seines „Ich“. Der Mangel an Harmonie zwischen kreativen Ideen und ihrer Umsetzung führte zur Instabilität der Kultur, zu ihrem Konservatismus oder Utopismus.

Entwicklung der materiellen Kultur

Im Zeitalter des Hellenismus verschwindet die für die klassische Ära charakteristische Kluft zwischen Theorie und Praxis, Wissenschaft und Technik weitgehend. Dies ist charakteristisch für das Werk des berühmten Archimedes (ca. 287-212 v. Chr.). Er schuf den Begriff der unendlich großen Zahl, führte einen Wert zur Berechnung des Kreisumfangs ein, entdeckte das nach ihm benannte hydraulische Gesetz, wurde zum Begründer der theoretischen Mechanik usw. Gleichzeitig leistete Archimedes einen großen Beitrag zur Entwicklung der Technologie, indem er eine Schraubenpumpe entwickelte und viele Kampfwurfmaschinen und Verteidigungswaffen entwarf.

Der Bau neuer Städte, die Entwicklung der Navigation und der Militärtechnologie trugen zum Aufstieg der Wissenschaften bei – Mathematik, Mechanik, Astronomie, Geographie. Euklid (ca. 365-300 v. Chr.) schuf die Elementargeometrie; Eratosthenes (ca. 320–250 v. Chr.) bestimmte genau die Länge des Erdmeridians und stellte so die wahre Größe der Erde fest; Aristarchos von Samos (ca. 320-250 v. Chr.) bewies die Rotation der Erde um ihre Achse und ihre Bewegung um die Sonne; Hipparchos von Alexandria (190 - 125 v. Chr.) ermittelte die genaue Länge des Sonnenjahres und berechnete die Entfernung von der Erde zum Mond und zur Sonne; Heron von Alexandria (1. Jahrhundert v. Chr.) schuf den Prototyp einer Dampfturbine.

Auch die Naturwissenschaften, insbesondere die Medizin, entwickelten sich erfolgreich. Die antiken griechischen Wissenschaftler Herophilus (an der Wende vom 4. zum 3. Jahrhundert v. Chr.) und Erasistratus (ca. 300–240 v. Chr.) entdeckten das Nervensystem, fanden die Bedeutung des Pulses heraus und machten einen großen Schritt vorwärts in der Erforschung des Gehirns und des Herzens. Auf dem Gebiet der Botanik sind die Werke des Aristoteles-Schülers Theophratus (372-288 v. Chr.) Hervorzuheben.

Die Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse erforderte die Systematisierung und Speicherung der gesammelten Informationen. In einer Reihe von Städten entstehen Bibliotheken, die bekanntesten davon befinden sich in Alexandria und Pergamon. In Alexandria entstand am Hof der Ptolemäer das Museion (Musentempel), das als wissenschaftliches Zentrum diente. Es enthielt verschiedene Büros, Sammlungen, Auditorien sowie kostenlose Unterkünfte für Wissenschaftler.

In der hellenistischen Ära entwickelte sich ein neuer Wissenszweig, der in der klassischen Ära fast vollständig fehlte – Philologie im weitesten Sinne des Wortes: Grammatik, Textkritik, Literaturkritik usw. Von größter Bedeutung war die alexandrinische Schule, deren Hauptverdienst in der kritischen Bearbeitung des Textes und der Kommentierung der klassischen Werke der griechischen Literatur liegt: Homer, Tragödien, Aristophanes usw.

Die Literatur der hellenistischen Ära ist zwar vielfältiger geworden, aber der klassischen deutlich unterlegen. Epos, Tragödie bestehen weiter, werden aber rationaler, im Vordergrund stehen Gelehrsamkeit, Raffinesse und Virtuosität des Stils: Apollonius von Rhodos (III. Jahrhundert v. Chr.), Kallimachus (ca. 300 – ca. 240 v. Chr.).

Eine besondere Art von Poesie – die Idylle – wurde zu einer besonderen Reaktion auf das Leben der Städte. Die Idyllen des Dichters Theokrit (ca. 310 – ca. 250 v. Chr.) wurden zu Vorbildern für spätere bukolische oder Hirtenpoesie.

Im Zeitalter des Hellenismus entwickelt sich die realistische Alltagskomödie weiter, perfekt repräsentiert durch das Werk des Atheners Menander (342/341 – 293/290 v. Chr.). Die Handlung seiner witzigen Komödien basiert auf alltäglichen Intrigen. Kurze dramatische Szenen aus dem Leben einfacher Bürger – Pantomimen – sind weit verbreitet.

Menander wird das Schlagwort zugeschrieben:

„Wen die Götter lieben, stirbt jung.“

Die hellenistische Geschichtsschreibung wird zunehmend zur Fiktion, das Hauptaugenmerk liegt auf der unterhaltsamen Darstellung, der Harmonie der Komposition und der Perfektion des Stils. Fast die einzige Ausnahme ist Polybios (ca. 200–120 v. Chr.), der die Tradition des Thukydides fortführen wollte und als erster versuchte, eine zusammenhängende Weltgeschichte zu schreiben.

Gegenstände der materiellen Kultur

In einigen Hollywood-Abenteuerfilmen gibt es häufig mysteriöse, mysteriöse oder verlorene Artefakte. Es reicht aus, Filme wie „The Da Vinci Code“ und „Lara Croft: Tomb Raider“ anzusehen, damit sich in unserer entzündeten Vorstellung eine solche Aura des Mysteriums und Mysteriums um das Wort „Artefakt“ dreht.

ja und Russische Fernsehsender Fügen Sie dem Feuer der Mythologie der Geschichte Öl hinzu, indem Sie über solchen Unsinn sprechen, der einfach wie Müllflüsse von Fernsehsendern wie Ren-TV oder TV-3 (wirklich mystisch!) fließt. In den Köpfen des Laien, ganz zu schweigen von der studentischen Jugend, erhält das Wort „Artefakt“ eine fast heilige Bedeutung.

Was ist ein Artefakt aus Sicht der Geschichtswissenschaft? Ein Artefakt ist jedes von einer Person geschaffene Objekt, das Informationen über die Vergangenheit liefern kann. Unter Berücksichtigung moderne Entwicklung Chemie, Physik und Biologie, ganz zu schweigen von der Geologie, Sie können Informationen aus fast jedem Fachgebiet beziehen. Die klassische Geschichtswissenschaft sagt, dass jedes Ding bereits Daten über die Vergangenheit enthält, da alle Ereignisse, die dem Ding widerfahren sind, bereits in seine molekulare und andere Struktur eingeprägt sind.

In der Archäologie beispielsweise gab es solche Koryphäen, die anhand eines Artefakts alles sagen konnten. Es gab zum Beispiel einen Archäologen, der anhand nur eines halbverrotteten Knochens feststellte, zu welcher alten ausgestorbenen Tierart es gehörte, wann ungefähr dieses Tier starb, woran und wie viele Jahre es lebte.

Viele werden sofort Parallelen zu Sherlock Holmes, dem Mentalisten und anderen berühmten Charakteren ziehen. Aber ich denke, es ist für niemanden ein Geheimnis, dass der legendäre Conan Doyle das Porträt des Helden seiner Werke von einem echten Arzt abschrieb, der nur durch einen Blick auf den Patienten erkennen konnte, woran er erkrankt war. Somit kann der Mann selbst ein Artefakt sein.

Der Begriff „Artefakt“ ist in der Geschichtswissenschaft mit einem Begriff wie „historische Quelle“ verbunden. Eine historische Quelle ist bereits jedes Thema, das Auskunft über die Vergangenheit geben kann.

Welche Artefakte können als Quellen dienen? Ja, alle. Am häufigsten handelt es sich dabei um Objekte der materiellen Kultur: Fragmente von Geschirr, Utensilien und anderen Dingen. Wenn man bei archäologischen Ausgrabungen ein solches Artefakt findet – Freude – durch das Dach. Wenn Sie also noch nie „gegraben“ haben, empfehle ich Ihnen, es mindestens einmal in Ihrem Leben zu versuchen – ein unvergessliches Erlebnis!

Geographie der materiellen Kultur

Der Begriff „Kultur“ bezeichnet eine Reihe materieller und spiritueller Werte, die von der menschlichen Gesellschaft geschaffen werden, sowie die Art und Weise ihrer Schaffung und Anwendung, die einen bestimmten Entwicklungsstand der Gesellschaft charakterisieren. Die natürlichen Bedingungen, die einen Menschen umgeben, bestimmen maßgeblich die Besonderheiten seiner Kultur. Länder zeichnen sich durch die Geschichte ihrer Völker, die Besonderheiten der natürlichen Bedingungen, der Kultur und einer gewissen Gemeinsamkeit der Wirtschaftstätigkeit aus. Sie können als historische und kulturelle Weltregionen oder Zivilisationen bezeichnet werden.

Die Kulturgeographie untersucht die territoriale Verteilung der Kultur und ihrer einzelnen Komponenten – die Lebensweise und Traditionen der Bevölkerung, Elemente der materiellen und spirituellen Kultur, das kulturelle Erbe früherer Generationen. Die ersten Kulturzentren waren die Täler von Nil, Tigris und Euphrat. Die geografische Verteilung der antiken Zivilisationen führte zur Bildung einer Zivilisationszone vom Atlantik bis zur Pazifikküste. Außerhalb dieser Zivilisationszone entstanden weitere hochentwickelte Kulturen und sogar eigenständige Zivilisationen der Indianerstämme der Maya und Azteken in Mittelamerika und der Inkas in Südamerika. Die Geschichte der Menschheit umfasst mehr als zwanzig große Zivilisationen der Welt.

Moderne Zivilisationen In verschiedenen Regionen der Welt bewahren sie ihre Kultur und entwickeln sie unter neuen Bedingungen weiter. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie von der westlichen Zivilisation beeinflusst.

Im Einzugsgebiet des Gelben Flusses, uralt Kulturzentrum Es entstand eine alte chinesisch-konfuzianische Zivilisation, die der Welt einen Kompass, Papier, Schießpulver, Porzellan, die ersten gedruckten Karten usw. schenkte. Nach den Lehren des Begründers des Konfuzianismus, Konfuzius (551-479 v. Chr.), zeichnet sich die chinesisch-konfuzianische Zivilisation durch eine Orientierung auf Selbstverwirklichung der darin verankerten menschlichen Fähigkeiten aus.

Die hinduistische Zivilisation (Indus- und Gangesbecken) entstand unter dem Einfluss von Kasten – getrennten Gruppen von Menschen, die durch Herkunft und Rechtsstatus ihrer Mitglieder miteinander verbunden sind. Das kulturelle Erbe der islamischen Zivilisation, die die Werte der alten Ägypter, Sumerer und anderer Völker geerbt hat, ist reich und vielfältig. Es umfasst Paläste, Moscheen, Medressen, die Kunst der Keramik, Teppichweberei, Stickerei, künstlerische Verarbeitung Metall usw. Der Beitrag der Dichter und Schriftsteller des islamischen Ostens (Nizami, Ferdowsi, O. Khayyam usw.) zur Weltkultur ist bekannt.

Die Kultur der Völker des tropischen Afrikas, die negroafrikanische Zivilisation, ist sehr originell. Es zeichnet sich durch Emotionalität, Intuition und enge Verbundenheit mit der Natur aus. Der gegenwärtige Zustand dieser Zivilisation wurde durch Kolonisierung, Sklavenhandel, rassistische Ideen, Massenislamisierung und Christianisierung der lokalen Bevölkerung beeinflusst.

Zu den jungen Zivilisationen des Westens zählen westeuropäische, lateinamerikanische und orthodoxe Zivilisationen. Sie zeichnen sich durch Grundwerte aus: Liberalismus, Menschenrechte, freier Markt usw. Die einzigartigen Errungenschaften des menschlichen Geistes sind Philosophie und Ästhetik, Kunst und Wissenschaft, Technologie und Wirtschaft. Westeuropa. Das kulturelle Erbe der westeuropäischen Zivilisation umfasst das Kolosseum in Rom und die Akropolis von Athen, den Louvre und die Westminster Abbey in London, die Polder Hollands und die Industrielandschaften des Ruhrgebiets, die wissenschaftlichen Ideen von Darwin, Lamarck, die Musik von Paganini, Beethoven, die Werke von Rubens und Picasso usw. Der Kern der westeuropäischen Zivilisation fällt mit den Ländern zusammen, die der Welt antike Kultur, Ideen der Renaissance, Reformation, Aufklärung usw. gaben Französische Revolution.

Russland und die Republik Weißrussland sowie die Ukraine bilden den Kern der modernen orthodoxen Zivilisation. Die Kulturen dieser Länder ähneln denen Westeuropas.

Die Grenzen der orthodoxen Welt sind sehr fließend und spiegeln die gemischte Zusammensetzung der slawischen und nicht-slawischen Bevölkerung wider. Russland, Weißrussland und die Ukraine fungieren als eine Art Brücke zwischen West- und Westeuropa östliche Welten. (Welchen Beitrag haben die Weißrussen zur Weltkultur und Kunst geleistet?)

Die lateinamerikanische Zivilisation übernahm die Kultur der präkolumbianischen Zivilisationen. Die japanische Zivilisation zeichnet sich durch Originalität, lokale Traditionen, Bräuche und den Schönheitskult aus.

Zur materiellen Kultur gehören Werkzeuge, Wohnraum, Kleidung, Nahrung, also alles, was zur Befriedigung der materiellen Bedürfnisse des Menschen notwendig ist. Unter Berücksichtigung der Funktionen natürlichen Umgebung Ein Mensch auf der Erde baut Wohnungen und isst die Produkte, die hauptsächlich in Lebensmitteln erhältlich sind Naturgebiet seinen Wohnsitz, entsprechend den klimatischen Bedingungen gekleidet. Das Wesen der materiellen Kultur ist die Verkörperung vielfältiger menschlicher Bedürfnisse, die es den Menschen ermöglichen, sich an die natürlichen Lebensbedingungen anzupassen.

Wohnung

Die Fähigkeit des Menschen, sich an natürliche Bedingungen anzupassen, zeugen von Blockhäusern in der Waldzone, in gemäßigten Breiten. Die Lücken zwischen den Stämmen sind mit Moos verstemmt und zuverlässig vor Frost geschützt. In Japan werden aufgrund von Erdbeben Häuser mit verschiebbaren Leichtwänden gebaut, die den Schwankungen der Erdkruste standhalten. In heißen Wüstengebieten lebt die sesshafte Bevölkerung in runden Lehmhütten mit kegelförmigen Strohdächern, während Nomaden Zelte aufschlagen. Erstaunlich sind die aus Schnee gebauten Behausungen der Eskimos in der Tundrazone, Pfahlbauten bei den Völkern Malaysias und Indonesiens. moderne Häuser Großstädte mehrstöckig, spiegeln aber gleichzeitig die nationale Kultur und den Einfluss des Westens wider.

Tuch

Kleidung wird von der natürlichen Umgebung beeinflusst. Im äquatorialen Klima vieler afrikanischer und asiatischer Länder besteht die Damenbekleidung aus Rock und Bluse aus leichtem Stoff. Der Großteil der männlichen Bevölkerung der arabischen und afrikanischen Äquatorstaaten trägt am liebsten bodenlange weite Hemden. In den tropischen Regionen Süd- und Südostasiens sind ungenähte Formen der Wickelkleidung unter dem Gürtel – Saris – üblich, die für diese Länder praktisch sind. Gewandartige Kleidung bildete die Grundlage der modernen Kleidung der Chinesen und Vietnamesen. Die Bevölkerung der Tundra wird von einer warmen, tauben langen Jacke mit Kapuze dominiert.

Kleidung spiegelt die nationalen Merkmale, den Charakter, das Temperament der Menschen und den Umfang ihrer Aktivitäten wider. Fast jede Nation und jede einzelne ethnische Gruppe hat eine spezielle Version des Kostüms mit einzigartigen Schnitt- oder Ornamentdetails. Die moderne Kleidung der Bevölkerung spiegelt den Einfluss der Kultur der westlichen Zivilisation wider.

Essen

Merkmale der menschlichen Ernährung stehen in engem Zusammenhang mit den natürlichen Bedingungen der menschlichen Lebensräume und den Besonderheiten der Landwirtschaft. Bei fast allen Völkern der Welt überwiegen pflanzliche Nahrungsmittel. Die Ernährung basiert auf Lebensmitteln aus Getreide. In Europa und Asien werden relativ viele Produkte aus Weizen und Roggen konsumiert (Brot, Muffins, Müsli, Nudeln). Mais ist das Hauptgetreide in Amerika und Reis kommt in Süd-, Ost- und Südostasien vor.

Fast überall, auch in Weißrussland, sind Gemüsegerichte üblich, außerdem Kartoffeln (in Ländern mit gemäßigtem Klima), Süßkartoffeln und Maniok (in tropischen Ländern).

Geographie der spirituellen Kultur

Die spirituelle Kultur, die mit der inneren, moralischen Welt eines Menschen verbunden ist, umfasst jene Werte, die geschaffen werden, um spirituelle Bedürfnisse zu befriedigen. Dies sind Literatur, Theater, Bildende Kunst, Musik, Tanz, Architektur usw. Die alten Griechen formten die Besonderheit der spirituellen Kultur der Menschheit auf diese Weise: Wahrheit – Güte – Schönheit.

Die spirituelle Kultur ist ebenso wie die materielle Kultur eng mit den natürlichen Bedingungen, der Geschichte der Völker, ihren ethnischen Merkmalen und ihrer Religion verbunden. Die größten Denkmäler Weltschriftkultur sind die Bibel und der Koran – die Heiligen Schriften der beiden größten Weltreligionen – Christentum und Islam. Der Einfluss der natürlichen Umgebung auf die spirituelle Kultur zeigt sich in geringerem Maße als auf die materielle. Die Natur regt Bilder für künstlerisches Schaffen an, liefert materielles Material, fördert oder hemmt dessen Entfaltung.

Alles, was ein Mensch um sich herum sieht und seine Aufmerksamkeit erregt, zeigt er in Zeichnungen, Liedern, Tänzen. Von der Antike bis zur Gegenwart ist in verschiedenen Ländern Volkskunsthandwerk (Weberei, Weberei, Töpferei) erhalten geblieben. In verschiedenen Regionen der Erde entwickelten und veränderten sich unterschiedliche Baustile. Ihre Entstehung wurde von religiösen Überzeugungen, nationalen Besonderheiten, der Umwelt und der Natur beeinflusst. Beispielsweise dominierte in der Architektur Europas lange Zeit der gotische Stil, der Barock. Die Gebäude gotischer Kathedralen bestechen durch Durchbrochenheit und Leichtigkeit, sie werden mit Steinspitze verglichen. Sie drücken oft die religiösen Vorstellungen ihrer Schöpfer aus.

Viele Tempel aus rotem Backstein bestehen aus lokal verfügbarem Ton. In Weißrussland sind dies die Burgen Mir und Lida. Im Dorf Synkovichi, in der Nähe von Slonim, befindet sich eine befestigte Kirche, die älteste Verteidigungskirche in Weißrussland. Seine Architektur weist Merkmale auf, die für den gotischen Stil charakteristisch sind.

Der Einfluss der westeuropäischen Zivilisation manifestierte sich in den Ländern Osteuropas. Der Barockstil, der in Spanien, Deutschland und Frankreich weit verbreitet war, manifestiert sich in der Architektur prächtiger Paläste und Kirchen mit einer Fülle von Skulpturen und Gemälden an den Wänden in Russland und Litauen.

Alle Völker der Welt verfügen über schöne und dekorative Künste – die Schaffung künstlerischer Produkte für den praktischen Gebrauch. Asiatische Länder sind besonders reich an solchen Handwerken. In Japan ist das Malen auf Porzellan weit verbreitet, in Indien das Zitieren auf Metall, in den Ländern Südostasiens das Weben von Teppichen. Von den Kunsthandwerken Weißrusslands sind Strohweberei, Weberei und künstlerische Keramik bekannt.

Die spirituelle Kultur sammelt die Geschichte der Völker, Bräuche und Traditionen sowie die Natur ihrer Wohnsitzländer. Seine Originalität ist seit langem bekannt. Elemente der materiellen und spirituellen Kultur der Völker verschiedener Länder beeinflussen sich gegenseitig, werden gegenseitig bereichert und über die ganze Welt verbreitet.

Die materielle und spirituelle Kultur der Völker der Welt spiegelt die Besonderheiten der umgebenden Natur, die Geschichte der Entwicklung ethnischer Gruppen und die Besonderheiten der Religionen der Welt wider. Moderne historische und kulturelle Regionen der Welt zeichnen sich durch ihre materielle und spirituelle Kultur aus, bewahren sie und entwickeln sie unter neuen Bedingungen weiter.

Logistikkultur

Unter dem Inhalt der materiellen und technischen Ressource des Sozio kulturelle Aktivitäten bezeichnet eine Reihe von Werkzeugen, Gegenständen und Geräten, die materieller Natur sind und für die Herstellung, Verbreitung und Entwicklung eines Kulturprodukts, Kulturguts und Wertes gemäß den gesetzten Zielen und Zielsetzungen notwendig sind.

Das Eigentum von Institutionen und Organisationen des soziokulturellen Bereichs besteht aus Anlagevermögen und Betriebskapital sowie anderen Werten, deren Wert sich in ihrer eigenständigen Bilanz widerspiegelt.

Zu den Anlagevermögen als eine Vielzahl von Ressourcen, die die materielle und technische Grundlage soziokultureller Aktivitäten bilden, gehören:

1) architektonische und technische Bauobjekte (Gebäude und Bauwerke), die für die Durchführung gesellschaftlicher und kultureller Veranstaltungen, den Betrieb und die Lagerung von Geräten und materiellen Werten bestimmt sind;
2) Ingenieur- und Kommunikationssysteme (Übertragungssysteme): elektrische Netze, Telekommunikation, Heizungssysteme, Wasserversorgungssysteme usw.;
3) Mechanismen und Ausrüstung: Attraktionen, Haushalts-, Musik-, Spiel-, Sportausrüstung, Museumswertgegenstände, Bühnenausrüstung und Requisiten, Bibliotheksfonds, mehrjährige Grünflächen;
4) Fahrzeuge.

Die Quellen der Vermögensbildung sind in der Regel: Vermögen, das Institutionen und Organisationen in vorgeschriebener Weise zugewiesen wird; Budgetzuweisungen des Gründers; Einkünfte aus eigener (Haupt-, Neben-, Unternehmer-)Tätigkeit; freiwillige Spenden, Geschenke, Zuschüsse; Zinsen auf Bankeinlagen; sonstige Einkünfte und Einnahmen.

Gemäß ihrer Satzung haben soziokulturelle Einrichtungen das Recht, als Mieter und Vermieter von Grundstücken aufzutreten, wobei die Vermietung der ihnen zugewiesenen Grundstücke mit dem Stifter abgestimmt wird. Auf die gleiche Weise nutzen sie ihre finanziellen Mittel und ihr sonstiges Eigentum für ihre nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten.

Im gegenwärtigen Stadium der gesellschaftlichen Entwicklung hängt die Wirksamkeit kultureller Aktivitäten maßgeblich vom Zustand der Ressourcen der Branche ab:

Viele Kulturfächer können nur in speziellen Gebäuden, die mit komplexer Haushalts- und Spezialausrüstung ausgestattet sind, ihre volle Funktionsfähigkeit entfalten.
In Kultur- und Erholungsparks werden Vergnügungsparks installiert, deren technische Komplexität der Komplexität der Produktionssysteme nicht nachsteht.
Kultur- und Bildungseinrichtungen sind mit Videogeräten, Computern und anderen einzigartigen Geräten ausgestattet. Naturgemäß können Komplexität, Umfang und Menge der materiellen Ressourcen unterschiedlich sein und in einzelnen Programmen und in Ausnahmefällen auch ganz fehlen.

Generell kommen Kultureinrichtungen nicht ohne materielle Ressourcen aus und ihre Struktur zeichnet sich durch große Vielfalt aus – von traditionellen Theaterkulissen und Kostümen bis hin zu hochmodernen Lasern und einarmige Banditen basierend auf Computern; vom Seltensten Musikinstrumente, die Hunderte von Jahren im Einsatz sind, bis hin zu mechanischen Systemen, die alle Errungenschaften des modernen technischen Denkens verkörpern; Von den Ruinen einst majestätischer Meisterwerke der Architektur bis hin zu Grünflächen in Parks und Gärten.

Neben den aufgeführten Ressourcen nutzt der Kulturbereich in wirtschaftlichen Prozessen Zehntausende historische, kulturelle und architektonische Denkmäler, Museumsgegenstände, die im Hinblick auf ihre soziale oder kulturelle Bedeutung oft einzigartige materielle Objekte sind.

Gleichzeitig unterscheidet sich die Rolle materieller Ressourcen im Kulturbereich jedoch erheblich von ihrer Rolle in anderen Wirtschaftszweigen.

Trotz der bestehenden Ähnlichkeit mit anderen Teilsektoren der Wirtschaft weisen die materiellen Ressourcen des Kulturbereichs ihre eigenen Besonderheiten auf, die sie qualitativ von den Ressourcen anderer Wirtschaftszweige unterscheiden. Und je mehr Zeit seit der Entstehung eines materiellen Objekts vergangen ist, desto heruntergekommener ist es, desto höher wird sein Wert.

Dieser Unterschied in der Wirtschaftswissenschaft spiegelt sich in der Methode zur Berechnung der Abschreibungen wider. In allen Wirtschaftszweigen werden Abschreibungen im Verhältnis zu den materiellen Produktionsmitteln vorgenommen. Im Kulturbereich verlangt die offizielle Methodik jedoch eine Abschreibung materieller Ressourcen, und Abschreibungen für die Restaurierung werden in wirtschaftlichen Berechnungen nicht berücksichtigt. Und darin lässt sich ein methodischer Widerspruch erkennen, der durch die Zeit entstanden ist und der unter den neuen sozioökonomischen Bedingungen korrigiert werden muss.

Tatsache ist, dass im Bereich der Kultur materielle Ressourcen getrost in zwei Gruppen eingeteilt werden können, die in der Gesamtwirtschaft nicht vorkommen:

Materielle Ressourcen, die reproduziert werden sollen;
materielle Ressourcen, die nicht der Reproduktion, sondern der Erhaltung und Bewahrung unterliegen.

Gebäude können zur Gruppe der reproduktionspflichtigen materiellen Ressourcen gezählt werden. Operationssaal und Museum, Club und Bibliothek, Grünflächen des Parks und Museumsgarten, Unterhaltungseinrichtungen usw. Bis zu ihrem physischen Verschleiß erfüllen sie über einen längeren oder kürzeren Zeitraum hinweg eine funktionale Rolle, die der Rolle von Industrie- oder Produktionsanlagen in Wirtschaftszweigen ähnelt. Beachten Sie jedoch, dass sie gleichzeitig einen besonderen kulturellen Wert ansammeln – die Erinnerung an Menschen und Ereignisse, die mit diesem ursprünglich gewöhnlichen Gegenstand verbunden waren.

Zur Gruppe der materiellen Ressourcen, die nicht reproduziert werden können, aber der Erhaltung und Erhaltung unterliegen, gehören in erster Linie Objekte, die als Denkmäler der Kultur- und Architekturgeschichte anerkannt sind. Denkmäler werden in zwei Kategorien eingeteilt – „beweglich“ und „unbeweglich“. Zu den Immobilien zählen Gebäude, Bauwerke, Grünflächen usw. Zu den beweglichen Gegenständen zählen Gemälde, Möbel, Geschirr, Haushaltsgegenstände, Bücher, Manuskripte usw.

Die grundlegende Eigenschaft und Besonderheit der als Denkmal anerkannten materiellen Ressourcen besteht darin, dass sie am Wirtschaftsleben teilnehmen können. Gebäude – Denkmäler können Wohn- oder Nichtwohngebäude sein. Gemälde können Wohn- oder Büroräume schmücken, sie können aber auch in den Lagerräumen von Museen aufbewahrt oder ausgestellt werden.

Die Aufteilung der materiellen Ressourcen ist notwendig, da in Bezug auf in verschiedene Gruppen eingeordnete Objekte eine grundsätzlich andere Methodik der Beteiligung am Wirtschaftsumsatz anzuwenden wäre.

Materielle Ressourcen, die nicht der Reproduktion, sondern der Erhaltung und Erhaltung unterliegen – historische und architektonische Denkmäler, Gemälde, Skulpturen usw. Hier erhöht sich mit zunehmender Abnutzung der Wert des Denkmals nur. Gleichzeitig können Denkmäler in jedem Eigentum (staatlich oder privat) stehen, werden aber in jedem Fall als nationaler Schatz anerkannt. Diese Anerkennung erlegt ihrem Eigentümer oder Besitzer besondere Rechte und Pflichten auf. Dementsprechend ist die Art ihrer Beteiligung am wirtschaftlichen Umsatz unabhängig von der Art des Eigentums gleich.

Aber die Unterschiede zwischen materiellen Ressourcen, die der Reproduktion unterliegen, und denen, die nicht der Reproduktion unterliegen, enden damit nicht.

Die Statusspezifität eines im Kulturbereich tätigen Objekts wird durch folgende Aspekte bestimmt:

1. Wie verhalten sich „Objekt“ und „Subjekt“ der Kultursphäre zueinander?
2. Wie der „Gegenstand“ der Wirtschaftseinheit zugeordnet wird;
3. Wie soll die Beziehung zwischen dem Eigentümer und der Wirtschaftseinheit, die diese Immobilie nutzt, gestaltet werden?

Die meisten dieser Fragen sind verfahrenstechnischer Natur.

Man kann sagen, dass die materiellen Ressourcen des Kulturbereichs, die der Reproduktion unterliegen, nicht den Status einer ausschließlichen sektoralen Besonderheit haben. Das Theatergebäude lässt sich leicht von der Theatertruppe trennen, die der Gründer bei der Auflösung der Theaterinstitution auflöst. Auf Wunsch kann das Gebäude gegen einen gewissen Aufwand in eine Konzert- und Ausstellungshalle oder einen Museumskomplex umgebaut werden, vielleicht auch für Verwaltungs- und Repräsentationszwecke. An anderer Stelle kann ein Gebäude, in dem die Gemeindeverwaltung untergebracht ist, in ein Theatergebäude umgewandelt werden.

Materielle Ressourcen, die nicht der Reproduktion, sondern der Erhaltung und Erhaltung unterliegen, haben einen ausschließlichen Status und gehören zum Bereich der Kultur. Es spielt keine Rolle, welche Wirtschaftseinheit ein historisches Gebäude aus dem 17. Jahrhundert bewohnt, wenn diesem Gebäude der Status eines „staatlich geschützten Denkmals“ verliehen wurde. Ebenso sollte es aus staatlicher Sicht grundsätzlich keine Rolle spielen, welche Wirtschaftseinheit Gemälde oder Museumsexponate verwahrt: ein privater Sammler oder eine juristische Person. Die Herausforderung besteht darin, sicherzustellen, dass die Sicherheit gewahrt bleibt. Allerdings muss hier ein Vorbehalt gemacht werden: Die Interessen des Staates können manchmal nicht mit den Interessen der Gesellschaft an materiellen Ressourcen übereinstimmen, die nicht der Reproduktion, sondern der Erhaltung unterliegen.

Geschichte der materiellen Kultur

Die Ära der Primitivität bzw. der primitiven Gesellschaft ist die längste Phase in der Geschichte der Menschheit. Entsprechend moderne Wissenschaft Sie begann vor etwa 1,5 – 2 Millionen Jahren (und möglicherweise sogar noch früher) mit dem Erscheinen der ersten humanoiden Lebewesen und endete um die Wende unserer Zeitrechnung. In bestimmten Regionen unseres Planeten – vor allem in den nördlichen subpolaren, äquatorialen und südlichen Breiten – ist jedoch das primitive, ja sogar primitive Kulturniveau der indigenen Bevölkerung bis heute erhalten geblieben oder war es bis vor relativ kurzer Zeit. Dies sind die sogenannten traditionelle Gesellschaften deren Lebensweise sich in den letzten Jahrtausenden kaum verändert hat.

Die materielle Kultur der primitiven Gesellschaft entstand im Prozess der „Humanisierung“ des Menschen parallel zu seiner biologischen und sozialen Entwicklung. materielle Bedürfnisse primitiver Mann waren sehr begrenzt und beschränkten sich hauptsächlich auf die Schaffung und Aufrechterhaltung der wichtigsten Lebensbedingungen. Die Grundbedürfnisse waren: der Bedarf an Nahrung, der Bedarf an Wohnraum, der Bedarf an Kleidung und der Bedarf, die einfachsten Werkzeuge und Geräte herzustellen, die für die Bereitstellung von Nahrung, Unterkunft und Kleidung erforderlich sind. Die historische Entwicklung des Menschen als biologische Spezies und soziales Wesen spiegelte sich auch in der Dynamik seiner materiellen Kultur wider, die sich zwar langsam, aber im Laufe der Zeit veränderte und verbesserte. In der materiellen Kultur der primitiven Gesellschaft kommt ihre adaptive (adaptive) Funktion deutlich zum Ausdruck – die ältesten Menschen waren extrem abhängig von der natürlichen Umgebung um sie herum und da sie diese noch nicht ändern konnten, versuchten sie, sich optimal in sie einzufügen, sich an die Außenwelt zu gewöhnen und ein integraler Bestandteil davon zu sein.

Die Grundlagen der materiellen Kultur der Menschheit wurden im Zeitalter des Paläolithikums (Altsteinzeit) gelegt, das vor 1,5 bis 2 Millionen Jahren bis vor 13 bis 10.000 Jahren dauerte. In dieser Zeit fanden die Prozesse der Trennung des Menschen von der Tierwelt, die Hinzufügung der biologischen Spezies Homo sapiens (menschliche Vernunft) und die Entstehung statt menschliche Rassen, das Aufkommen der Sprache als Kommunikations- und Informationsmittel, die Bildung der ersten sozialen Strukturen, die Besiedlung der weiten Gebiete der Erde durch den Menschen. Das Paläolithikum wird bedingt in das Frühpaläolithikum und das Spätpaläolithikum unterteilt, deren chronologische Grenze als Zeit betrachtet wird Erscheinung des Homo Sapiens vor etwa 40.000 Jahren.

Die Menschheit erlebte zu Beginn ihrer Geschichte im Paläolithikum gravierende Veränderungen in der natürlichen und klimatischen Umwelt, die sich nur auf die Lebensweise, Berufe und die materielle Kultur im Allgemeinen auswirken konnten. Die ersten menschenähnlichen Lebewesen erschienen und lebten lange Zeit in einem sehr warmen, feuchten Klima. Vor etwa 200.000 Jahren begann jedoch eine starke Abkühlung auf der Erde, die zur Bildung mächtiger Eisschilde, zur Austrocknung des Klimas, zu einem deutlichen Rückgang der durchschnittlichen Jahrestemperaturen und zu Veränderungen in der Zusammensetzung von Flora und Fauna führte. Die Eiszeit dauerte sehr lange und bestand aus mehreren mehrere tausend Jahre dauernden Abkühlungsperioden, denen kurze Erwärmungsphasen folgten. Erst vor etwa 13.000 bis 10.000 Jahren begann eine irreversible und nachhaltige Klimaerwärmung – diesmal fällt sie mit dem Ende des Paläolithikums zusammen. Einige Forscher glauben, dass die Notwendigkeit, sich an die harten Bedingungen der Eiszeit anzupassen, in gewissem Maße eine positive Rolle in der Evolution der Menschheit spielte und alle Lebensressourcen und das intellektuelle Potenzial der ersten Menschen mobilisierte. Wie dem auch sei, die Entstehung des Homo sapiens fällt genau in die schwierige Zeit des Überlebenskampfes.

Die Nahrungsversorgung basierte im Paläolithikum auf den sich aneignenden Wirtschaftszweigen Jagd, Sammeln und teilweise Fischerei. Die Jagdobjekte waren eher große Tiere, die typisch für die Gletscherfauna waren. Das Mammut war der beeindruckendste Vertreter der Tierwelt – die Jagd nach ihm erforderte kollektive Anstrengungen und lieferte lange Zeit eine große Menge an Nahrung. An den Orten, an denen Mammuts dauerhaft lebten, entstanden Jägersiedlungen. In Osteuropa sind Überreste solcher Siedlungen bekannt, die vor etwa 20.000 bis 30.000 Jahren existierten.

Die Sammelobjekte waren verschiedene essbare Pflanzen, obwohl sich die Gletscherflora im Allgemeinen nicht durch besondere Vielfalt und Reichtum unterschied. Der Fischfang spielte im Paläolithikum eine relativ geringe Rolle bei der Nahrungsbeschaffung. Die Kochmethoden im Paläolithikum basierten auf der Verwendung offener Wärmebehandlung – Rösten und Räuchern über dem Feuer, Trocknen und Trocknen an der Luft. Das Brauen von kochendem Wasser, für das hitzebeständige Behälter erforderlich waren, war noch nicht bekannt.

Das Problem der Unterbringung wurde von den alten Menschen vor allem durch die Nutzung natürlicher Unterstände – Höhlen – gelöst. In den Höhlen werden am häufigsten Überreste menschlicher Aktivitäten aus der Altsteinzeit gefunden. Höhlenstandorte sind in Südafrika, West- und Osteuropa sowie Ostasien bekannt. Künstlich geschaffene Behausungen tauchen im Spätpaläolithikum auf, als sich bereits der Homo sapiens herausgebildet hatte. Die damaligen Behausungen bestanden aus einer ebenen, abgerundeten Fläche, die rundherum von Steinen oder großen Mammutknochen umgeben war, die in den Boden gegraben waren. Der zeltartige Grundrahmen wurde aus Baumstämmen und Ästen konstruiert, die oben mit Häuten bedeckt waren. Die Wohnungen waren recht groß – ihr Innenraum erreichte 100 Quadratmeter. Zum Heizen und Kochen wurden auf dem Boden der Behausung Feuerstellen aufgestellt, von denen sich die größte in der Mitte befand. Zwei oder drei solcher Behausungen beherbergten normalerweise alle Bewohner der paläolithischen Mammutjägersiedlung. Die Überreste solcher Siedlungen, die vor etwa 20.000 bis 30.000 Jahren existierten, wurden von Archäologen in der Ukraine, auf dem Territorium der Tschechoslowakei und in Japan ausgegraben.

Mit Beginn der Eiszeit wurde die Aufgabe, die Menschen mit Kleidung zu versorgen, um sie vor der Kälte in den Teilen der Welt zu schützen, in denen das Klima besonders streng war, immer akuter. Aus archäologischen Untersuchungen ist bekannt, dass die Menschen im Spätpaläolithikum Kleidung wie Pelzoveralls oder Parkas und weiche Lederschuhe nähen konnten. Das Fell und die Haut geschlachteter Tiere waren die Hauptmaterialien für die Herstellung von Kleidung. Es ist auch bekannt, dass Kleidung bereits in dieser fernen Zeit oft mit verschiedenen dekorativen Details verziert wurde. Beispielsweise wurden auf der Halbinsel Kamtschatka Gräber paläolithischer Jäger ausgegraben, deren Bestattungskostüm mit kleinen Steinperlen – Perlen – bestickt war. Das Alter dieser Bestattungen beträgt etwa 14.000 Jahre.

Der Werkzeug- und Werkzeugsatz der paläolithischen Menschen war recht primitiv. Das Hauptmaterial für die Herstellung von Inventar war für die Verarbeitung geeigneter Steingesteine. Die Entwicklung primitiver Werkzeuge spiegelte die Entwicklung des Menschen und seiner Kultur wider. Die Werkzeuge des frühen Paläolithikums, vor der Entstehung des Homo sapiens, waren äußerst einfach und vielseitig. Ihre Haupttypen sind eine an einem Ende geschärfte Axt, die für viele Arbeitseinsätze geeignet ist, und eine spitze Axt, die auch für verschiedene praktische Zwecke dienen kann. Während des Spätpaläolithikums wurde der Werkzeugsatz deutlich erweitert und verbessert. Erstens schreitet die Technik der Herstellung von Steinwerkzeugen voran. Die Technik der Lamellensteinbearbeitung taucht auf und ist weit verbreitet. Ein in Form und Größe passendes Gesteinsstück wurde so bearbeitet, dass längliche rechteckige Platten – Rohlinge für zukünftige Werkzeuge – entstehen konnten. Mit Hilfe der Retusche (Entfernung kleiner Schuppen) erhielt die Platte die nötige Form und verwandelte sich in ein Messer, einen Schaber, eine Spitze. Der Mensch des Spätpaläolithikums benutzte Steinmesser zum Schneiden von Fleisch, Schaber zum Bearbeiten von Häuten und jagte Tiere mit Speeren und Pfeilen. Es gibt auch solche Arten von Werkzeugen wie Bohrer, Locher, Fräser – zur Bearbeitung von Stein, Holz, Leder. Die notwendigen Werkzeuge bestanden neben Stein aus Holz, Knochen und Horn.

Im Spätpaläolithikum lernt der Mensch ein neues, bisher unbekanntes Material kennen – Ton. Archäologische Funde in Siedlungen im Alter von 24.000 bis 26.000 Jahren auf dem Gebiet Mährens in Osteuropa weisen darauf hin, dass die Menschen in dieser Region der Welt zu dieser Zeit die Fähigkeiten der plastischen Umwandlung von Ton und seines Brennens beherrschten. Tatsächlich wurde der erste Schritt zur Herstellung von Keramik getan – einem künstlichen Material mit anderen Eigenschaften als Ton. Sie nutzten ihre Entdeckung jedoch nicht im praktischen Bereich, sondern für die Herstellung von Figuren von Menschen und Tieren – möglicherweise für die rituelle Praxis.

Die nächste Ära in der Geschichte der Menschheit und ihrer materiellen Kultur ist das Neolithikum (neu). Steinzeit). Sein Beginn geht auf die Zeit der globalen Klimaveränderungen zurück, die vor etwa 13.000 bis 10.000 Jahren auf der gesamten Erde stattfanden. Die irreversible Erwärmung des Klimas hat – wie einst der Beginn der Eiszeit – erhebliche Veränderungen in der Zusammensetzung von Flora und Fauna mit sich gebracht. Die Vegetation ist vielfältiger geworden, kälteliebende Arten wurden durch wärmeliebende ersetzt und zahlreiche Sträucher und krautige Pflanzen, darunter auch essbare, haben sich weit verbreitet. Große Tiere verschwanden – Mammuts, Wollnashörner und andere, die sich nicht an neue Bedingungen anpassen konnten. Sie wurden durch andere Arten ersetzt, insbesondere durch verschiedene Huftiere, Nagetiere und kleine Raubtiere. Die Erwärmung und der steigende Pegel der Weltmeere, Seen und Flüsse haben sich positiv auf die Entwicklung der Ichthyofauna ausgewirkt.

Die sich verändernde Welt zwang den Menschen, sich daran anzupassen, nach neuen Lösungen und Wegen zu suchen, um das Nötigste bereitzustellen. In verschiedenen Regionen des Planeten waren jedoch die Merkmale und Geschwindigkeiten der mit Veränderungen der natürlichen Bedingungen verbundenen Veränderungen in der menschlichen Kultur unterschiedlich. Neuerungen in der Wirtschaft, im Alltag und in der Technologie hatten in bestimmten geografischen Zonen ihre eigenen Besonderheiten – in den Subtropen, gemäßigten Breiten, in den nördlichen Polargebieten, bei den Bewohnern der kontinentalen Land- und Meeresküsten. Zu den bedeutendsten Errungenschaften der menschlichen materiellen Kultur, die den Beginn einer neuen Ära markierten, gehören die Entwicklung einer neuen Steinverarbeitungstechnologie – das Schleifen, die Erfindung von Keramikgeschirr, die Verbreitung des Fischfangs als wichtiger und in einigen Bereichen – führender Wirtschaftszweig, der Einsatz neuer Arten von Jagdwaffen, vor allem Pfeil und Bogen.

In den meisten vom Menschen in der Jungsteinzeit erschlossenen Gebieten wurden Aktivitäten zur Nahrungsbeschaffung durchgeführt. Pfeil und Bogen für die Jagd auf Vögel und Kleintiere, Speere und Speere für die Tötung von Großwild, Schlingen und Fallen – über all diese Ausrüstung verfügten primitive Jäger. Zum Angeln wurden Speere und Netze aus pflanzlichen Rohstoffen verwendet. In den Gebieten der Meeresküste – zum Beispiel auf den japanischen Inseln, an den Ufern der Ostsee – entwickelte sich auch das Sammeln von Meeresfrüchten – Schalentieren, Krabben, Algen usw. Überall wurde die Ernährung der alten Menschen durch das Sammeln von Produkten ergänzt – Nüsse, Wurzelfrüchte, Beeren, Pilze, essbare Kräuter usw.

Der Bereich der Herstellung von Werkzeugen und Werkzeugen wird immer vielfältiger und komplexer. Auch die im Spätpaläolithikum aufgekommenen Methoden der lamellenartigen Steinbearbeitung und Retusche kommen zum Einsatz. Doch die Technik des Schleifens gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die Schleiftechnologie konzentrierte sich auf bestimmte Steinarten und ermöglichte die Herstellung von Werkzeugen mit hoher Effizienz und vielfältiger Funktion. Das Wesentliche beim Schleifen war die mechanische Einwirkung auf die Oberflächenschicht des bearbeiteten Steinrohlings mit Hilfe eines Spezialwerkzeugs – eines Schleifmittels. Die größte Anwendung findet das Schleifen bei der Herstellung von Hack- und Wurfwerkzeugen. Eine polierte Axt war viel effizienter als eine paläolithische Axt und bequemer in der praktischen Anwendung. Wie moderne experimentelle Studien zeigen, erfordert die Herstellung einer polierten Axt oder Dechsel etwa 6-8 Stunden Arbeit, d.h. ein Tag. Mit einer solchen Axt können Sie einen Baum mittlerer Dicke schnell fällen und von Ästen befreien. Polierte Äxte und Dechsel waren hauptsächlich für die Holzbearbeitung gedacht.

Die Bedeutung der Erfindung von Keramikgeschirr kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Wenn sich die Menschen des Spätpaläolithikums erst dem Verständnis der Eigenschaften von Ton und der Herstellung von Keramik näherten, dann war zu dieser Zeit bereits eine neue Produktion geboren – die Herstellung von Keramikgeschirr. Wissenschaftlichen Daten zufolge wurden die ersten Tongefäße vor etwa 13.000 bis 12.000 Jahren in Ostasien (japanischer Archipel, Ostchina, Süden des Fernen Ostens) hergestellt. Zum ersten Mal ging der Mensch von der Verwendung natürlicher Rohstoffe (Stein, Holz, Knochen) zur Schaffung eines künstlichen Materials mit neuen Eigenschaften über. Der technologische Zyklus zur Herstellung von Keramik umfasste die Gewinnung von Ton, das Mischen mit Wasser, das Formen der erforderlichen Formen, das Trocknen und das Brennen. Der Brennvorgang war der wichtigste Schritt bei der chemischen und physikalischen Umwandlung des Tons und stellte die eigentliche Herstellung von Keramik sicher. Die ältesten Töpferwaren wurden in gewöhnlichen Feuern bei einer Temperatur von etwa 600 Grad gebrannt. Damit wurde der Grundstein für eine grundlegend neue Technologie gelegt, die darauf abzielt, die Eigenschaften natürlicher Rohstoffe zu verändern. In späteren Epochen lernte der Mensch, mithilfe des Prinzips der thermischen Umwandlung der Ausgangssubstanz künstliche Materialien wie Metall und Glas herzustellen.

Die Beherrschung der Fähigkeit, Keramikgeschirr herzustellen, wirkte sich positiv auf einige wichtige Aspekte des Lebens der alten Menschen aus. Wissenschaftler glauben, dass die ersten Tongefäße hauptsächlich zum Kochen in kochendem Wasser verwendet wurden. In dieser Hinsicht hatte Keramik unbestreitbare Vorteile gegenüber Korb-, Leder- und Holzbehältern. Es ist fast unmöglich, in einem Gefäß aus organischem Material Wasser zu kochen und Speisen zu garen, aber ein versiegeltes, hitzebeständiges Keramikgefäß machte es möglich. Die Kochmethode eignete sich am besten zum Kochen pflanzlicher Lebensmittel, einiger Arten der Ichthyofauna. Flüssige warme Speisen wurden vom Körper besser aufgenommen – das war besonders wichtig für Kinder und ältere Menschen. Infolgedessen steigt die Gesamtlebenserwartung, der physiologische Komfort und das Bevölkerungswachstum.

Keramikbehälter erwiesen sich nicht nur zum Kochen von Speisen als nützlich, sondern auch für andere Haushaltszwecke – zum Beispiel zur Aufbewahrung bestimmter Arten von Lebensmitteln und Wasser. Die Fähigkeiten zur Herstellung von Töpferwaren wurden der alten Bevölkerung des Planeten schnell bekannt – höchstwahrscheinlich kamen Menschen in verschiedenen Regionen unabhängig voneinander zur Entwicklung von Ton als Rohstoff für die Herstellung von Keramik. Auf jeden Fall wurden Keramikutensilien vor 8.000 bis 7.000 Jahren, in der Jungsteinzeit, zu einem integralen und vielleicht wichtigsten Bestandteil der Haushaltsutensilien der Bewohner Asiens, Afrikas und Europas. Gleichzeitig bildeten sich bei der Herstellung von Keramik lokale Stile heraus, die die Besonderheiten bestimmter Kulturen widerspiegelten. Diese lokale Besonderheit spiegelte sich am deutlichsten in der Dekoration der Gerichte wider, d. h. in den Wegen und Motiven seiner Verzierung.

Mit der Gestaltung der Behausung waren in der Jungsteinzeit spürbare Fortschritte verbunden. Es entsteht eine neue Art von Wohnraum – ein Gebäude mit einer im Boden vertieften Grube und einem System von Stützpfeilern zur Stützung der Wände und des Daches. Eine solche Wohnung war für einen längeren Aufenthalt konzipiert und schützte im Winter zuverlässig vor Kälte. Im Inneren des Hauses wurde eine bestimmte Aufteilung eingehalten – Wohn- und Wirtschaftshälften waren aufgeteilt. Letzteres war zur Aufbewahrung von Haushaltsutensilien, Nahrungsmitteln und für verschiedene Arbeitseinsätze bestimmt.

Technologische Innovationen wirkten sich auch auf die Herstellung von Kleidung aus. In der Jungsteinzeit entstand und verbreitete sich eine Methode zur Gewinnung von Fäden und groben Stoffen aus pflanzlichen Rohstoffen - Brennnessel, Hanf usw. Zu diesem Zweck wurde eine Spindel mit einer an einem Ende montierten Beschwerungsscheibe aus Keramik oder Stein verwendet, die einfachsten Geräte zum Stricken und Weben von Stoffen. Kleidung wurde mit Hilfe von Knochennadeln genäht – sie werden oft bei Ausgrabungen antiker Siedlungen gefunden. In den Bestattungen der Jungsteinzeit werden manchmal Kleidungsstücke gefunden, die sich zum Zeitpunkt der Bestattung am Verstorbenen befanden. Der Schnitt des Kleides war sehr schlicht und ähnelte einem Hemd – damals gab es keine Unterteilung der Kleidung in Ober- und Unterteil.

In der Jungsteinzeit entsteht ein neuer Bereich der materiellen Kultur – Fahrzeuge. Das Bevölkerungswachstum, die Notwendigkeit, neue Gebiete auf der Suche nach den besten Jagd- und Fischgründen zu erschließen, die Entwicklung der Fischerei als Wirtschaftszweig stimulierten die Entwicklung von Wasserstraßen. Das Vorhandensein von für die damalige Zeit vollkommen perfekten Werkzeugen – polierte Äxte und Dechsel – ermöglichte den Bau der ersten Boote für die Fahrt auf Flüssen und Seen. Die Boote waren aus Baumstämmen ausgehöhlt und ähnelten entfernt einem modernen Kanu. Die Überreste solcher Holzboote und Ruder wurden von Archäologen in den neolithischen Siedlungen Ostchinas und auf den japanischen Inseln gefunden.

Im Allgemeinen lebte die Bevölkerung der meisten Teile der Welt in der Jungsteinzeit im Rahmen einer aneignenden Wirtschaft und führte einen mobilen (nomadischen) oder halbsesshaften – an Orten mit entwickelter Fischerei – Lebensstil. Die materielle Kultur dieser alten Stämme entsprach ihren Bedürfnissen und Umweltbedingungen.

Eine besondere Schicht der materiellen Kultur der Jungsteinzeit ist mit der Bevölkerung einiger Gebiete der subtropischen Zone verbunden. Dies sind separate Zonen des Nahen Ostens, Nordafrikas und Ostasiens. Hier ermöglichte eine Kombination aus günstigen klimatischen Bedingungen und dem Vorhandensein wilder Speisegetreide in der Vegetation sowie einigen anderen Faktoren, dass der Pflanzenanbau eine dauerhafte Nahrungsquelle darstellte. Tatsächlich sind diese Gebiete zum Geburtsort der ältesten Landwirtschaft der Welt geworden. Die Entwicklung einer neuen Art von Wirtschaftstätigkeit, die später die wirtschaftliche Grundlage und den Fortschritt aller frühen Zivilisationen der Welt bilden sollte, musste sich nur auf die Kultur und den Lebensstil der ersten Bauern auswirken.

Der Produktionszyklus für die Bewirtschaftung des Landes, den Anbau und die Ernte band die Menschen an ein bestimmtes Gebiet, das hinsichtlich seiner Bedingungen für die Führung eines solchen Bauernhofs geeignet war. In Nordafrika war es beispielsweise ein fruchtbares Tal großer Fluss Nil, wo bereits vor 9.000 bis 8.000 Jahren Siedlungen früher Bauern entstanden. In Ostchina ließen sich vor etwa 7.000 Jahren Stämme, die Wildreis anbauten, im Einzugsgebiet des Jangtsekiang nieder, und vor 6.000 bis 5.000 Jahren lernten die Menschen im Einzugsgebiet des Gelben Flusses den Hirseanbau. Die frühen Bauern führten eine sesshafte Lebensweise, im Gegensatz zu ihren Zeitgenossen, die ihre Nahrung durch Jagen und Sammeln beschafften. Die Siedlungen bestanden aus Langzeithäusern. Für ihren Bau im Nahen Osten und in Nordafrika wurde Lehm verwendet, oft vermischt mit Schilfrohr. Die ältesten Reisbauern Ostchinas bauten große, längliche, rechteckige Häuser auf Stelzen aus Holz, die die Dörfer während der Regenzeit vor Überschwemmungen schützten.

Zum Werkzeugkasten des antiken Bauern gehörten Werkzeuge für die Bewirtschaftung des Landes und die Ernte – Hacken aus Stein, Knochen und Holz, Steinsicheln und Erntemesser. Die Erfinder der ersten Sicheln waren die Bewohner des Nahen Ostens, die die ursprüngliche Idee hatten, ein kombiniertes Werkzeug herzustellen, das aus einer halbmondförmigen Knochen- oder Holzbasis mit einer Rille entlang der Innenbiegung besteht, in die eine dichte Reihe dünner, scharfer Steinplatten eingesetzt wurde, die eine Schneide bildeten. Landwirte späterer kultureller und historischer Epochen bis zum 19. Jahrhundert nutzten die Sichel als ihr Hauptwerkzeug – und obwohl sie bereits aus Metall bestand (zuerst aus Bronze, dann aus Eisen), blieben Form und Funktion über Jahrtausende unverändert.

In all diesen Gebieten ging die frühe Landwirtschaft mit ersten Formen der Tierdomestizierung einher. In Nordafrika und im Nahen Osten wurden verschiedene Huftiere gezähmt und gezüchtet, in Ostchina ein Schwein und ein Hund. Damit wird die Tierhaltung zu einer wichtigen Fleischnahrungsquelle. Die Land- und Viehwirtschaft war lange Zeit noch nicht in der Lage, die Menschen ständig und vollständig mit den notwendigen Nahrungsmitteln zu versorgen. Mit dem damaligen Stand der technischen Mittel und des Wissens über die umgebende Welt war es für einen Menschen zu schwierig, die richtige Strategie für den Umgang mit der Natur zu finden. Daher spielten Jagen, Sammeln und Fischen weiterhin eine wichtige Rolle bei der Lebenserhaltung.

Die Bedürfnisse der Landwirtschaft und eine sesshafte Lebensweise trugen zur Entwicklung verschiedener Technologien und Industrien bei. So erlebten die Töpferei (Herstellung von Keramikgeschirr), das Spinnen und Weben, die Holzbearbeitung, das Weben und die Schmuckherstellung unter den frühen Bauern Afrikas, des Nahen Ostens und Ostasiens eine besondere Blüte. Den Erkenntnissen der Archäologen zufolge wurden letztere häufig als Kostümdetails verwendet. Im Neolithikum entstanden die wichtigsten bis heute erhaltenen Schmuckarten – Armbänder, Perlen, Ringe, Anhänger, Ohrringe. Schmuck wurde aus verschiedenen Materialien hergestellt – Stein, Holz, Knochen, Muscheln, Ton. Beispielsweise verwendeten die Bewohner Ostchinas, die in der Jungsteinzeit Reis und Hirse anbauten, häufig Halbedelstein-Jade zur Herstellung von Schmuck, der auch in den nächsten Jahrtausenden ein beliebtes Material für dekoratives Kunsthandwerk blieb.

Im Allgemeinen war die Entwicklung der Fähigkeiten in der Landwirtschaft und Tierhaltung die größte Errungenschaft der Menschheit in der Jungsteinzeit und legte den Grundstein für den späteren kulturellen und historischen Fortschritt. Es ist kein Zufall, dass Forscher für dieses Phänomen einen speziellen Begriff vorgeschlagen haben – die „neolithische Revolution“, und betonen dies revolutionäre Bedeutung wirtschaftliche Innovationen. Nach und nach lernte die Bevölkerung vieler Teile Europas und Asiens, mit Ausnahme der nördlichsten Breiten, die Fähigkeiten des Pflanzenanbaus und der Haustierzucht kennen. Auf dem amerikanischen Kontinent ist die Landwirtschaft ab dem 1. Jahrtausend v. Chr. bekannt, wo Mais und Mais die Hauptanbauprodukte waren.

Das Tempo des technischen und kulturellen Fortschritts war in den verschiedenen Regionen der Erde unterschiedlich – die Zonen der frühen Landwirtschaft entwickelten sich am dynamischsten. Dort, in diesen großzügig mit natürlichen Ressourcen ausgestatteten Gebieten, fand der nächste große qualitative Sprung in der Geschichte der materiellen Kultur statt – die Entwicklung des Metalls. Laut Wissenschaftlern, die auf neuesten Daten basieren, wurde das erste Metall – Kupfer – im Nahen Osten bereits im 7. bis 6. Jahrtausend v. Chr. und in Nordafrika – am Ende des 5. Jahrtausends v. Chr. – bekannt. Kupfer wurde lange Zeit zur Herstellung von Schmuck und Kleinwerkzeugen (Angelhaken, Ahlen) verwendet, Steinwerkzeuge spielten noch immer die führende Rolle im Arsenal der technischen Mittel. Zunächst wurde natives Kupfer kalt verarbeitet – durch Schmieden. Erst später wird die Heißverarbeitung von Metallerzen in speziellen Schmelzöfen beherrscht. Im 3. Jahrtausend v. Chr. wird die Technologie zur Herstellung von Legierungen bekannt, die die Härte von Kupfer durch Zugabe verschiedener Mineralien erhöhen. So entsteht Bronze – zunächst eine Legierung aus Kupfer mit Arsen, dann mit Zinn. Bronze eignete sich im Gegensatz zu weichem Kupfer zur Herstellung verschiedenster Werkzeuge – insbesondere zum Schneiden und Werfen.

Im 3. - 2. Jahrtausend v. Chr. verbreitete sich das Wissen über die Gewinnung und Verarbeitung von Metallerzen, über die Herstellung verschiedener Werkzeuge aus Metall über die weiten Weiten Eurasiens. Mit dieser Zeit wird üblicherweise der wichtigste chronologische Rahmen der Bronzezeit in Verbindung gebracht. Der Entwicklungsprozess des Metalls verlief ungleichmäßig und der Erfolg in diesem Bereich hing in erster Linie von der Verfügbarkeit natürlicher Erzreserven in einer bestimmten Region ab. So entstehen in Gebieten, die reich an polymetallischen Erzen sind, große Zentren der Bronzemetallurgie – im Kaukasus am Ende des 3. – 2. Jahrtausends v. Chr., in Südsibirien im 2. Jahrtausend v. Chr.

Bronzewerkzeuge und -waffen hatten zweifellos Vorteile gegenüber Steinwerkzeugen – sie waren viel effizienter in der Arbeit und langlebiger. Nach und nach ersetzte Bronze den Stein aus den Hauptarbeitsbereichen. Besonders beliebt waren Bronzeäxte, Messer und Pfeilspitzen. Darüber hinaus wurden Dekorationsgegenstände aus Bronze hergestellt – Knöpfe, Plaketten, Armbänder, Ohrringe usw. Metallprodukte wurden durch Gießen in speziellen Formen hergestellt.

Nach Kupfer und Bronze wurde Eisen beherrscht. Der Geburtsort der ersten Eisenprodukte war Südtranskaukasien (heute Armenien) – man geht davon aus, dass man dort bereits in der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. lernte, dieses Metall zu schmelzen. Eisen breitet sich rasch auf dem eurasischen Kontinent aus. Das 1. Jahrtausend v. Chr. und die ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung werden allgemein als Eisenzeit bezeichnet. Magnetit und rotes Eisenerz waren die Hauptquellen für die Gewinnung von neuem Metall – diese Erze sind besonders reich an Eisen. Die Bevölkerung jener Gebiete, in denen es nicht genügend günstige Bedingungen für die Entstehung einer eigenen Eisenmetallurgie gab, erlangte dieses Metall und die daraus hergestellten Produkte von fortschrittlicheren Nachbarn. So gelangten Bronze und Eisen im 1. Jahrtausend v. Chr. durch kulturelle Kontakte mit den Bewohnern der Festlandregionen Ostasiens fast gleichzeitig auf die japanischen Inseln.

Eisen als Material für die Herstellung von Werkzeugen löste nach und nach Bronze ab, ebenso wie es einst Kupfer ersetzte. Die außergewöhnliche Festigkeit dieses Metalls war die Hauptvoraussetzung für seine wirtschaftliche Nutzung – zur Herstellung von Waffen, Werkzeugen für die Landbearbeitung, verschiedenen Werkzeugen, Pferdegeschirren, Teilen von Radfahrzeugen usw. Der Einsatz von Eisenwerkzeugen sorgte für raschen Fortschritt in allen Wirtschafts- und Industriezweigen.

Der Prozess der Verteilung der Metalle Kupfer, Bronze und Eisen in einem bedeutenden Teil der Welt fand im Rahmen der Urzeit statt. Die Stämme, die die Fähigkeiten des Metallabbaus und der Metallverarbeitung beherrschten, überholten in ihrer Entwicklung unweigerlich jene Gruppen der antiken Bevölkerung, die diese Technologie noch nicht kannten. In metallvertrauten Gesellschaften wurden die produzierenden Wirtschaftszweige, verschiedene Handwerke und Industrien aktiver. Beispielsweise beeinflusste der Einsatz wärmetechnischer Mittel zum Schmelzen von Metallerzen den Fortschritt auf dem Gebiet der Töpferei, nämlich in der Technik des Brennens von Keramikgeschirr. Eisenwerkzeuge ermöglichten unabhängig von der Branche, in der sie eingesetzt wurden, die Durchführung komplexerer technologischer Vorgänge und die Herstellung hochwertiger Produkte.

Bereich der materiellen Kultur

Die materielle Kultur umfasst alle Bereiche der materiellen Tätigkeit und ihrer Ergebnisse: Wohnungen, Kleidung, Gegenstände und Arbeitsmittel, Konsumgüter usw. Das heißt, zur materiellen Kultur gehören diejenigen Elemente, die den natürlichen organischen Bedürfnissen eines Menschen dienen, die diese Bedürfnisse im wahrsten Sinne des Wortes mit ihrem Inhalt befriedigt.

Materielle Kultur hat ihre eigene (innere) Struktur. Die materiellen Früchte der materiellen Produktion – ein Erbe, das zum Konsum bestimmt ist und die materielle Produktion ausstattet – ist die erste Seite der materiellen Kultur. Dies sind Dinge, Kleidung, Industrieanlagen, Technologien und das kreative Potenzial der Arbeiter.

Die zweite Seite ist die Kultur der menschlichen Fortpflanzung, menschliche Verhaltensweisen im Intimbereich. Die Beziehung zwischen Mann und Frau bestimmt den Charakter gemeinsame Kultur Person. Die Geburt und Bildung von Menschen wird durch die Kultur vermittelt und durch viele Modelle und Details dargestellt, eine erstaunliche Vielfalt. Körperkultur ist die dritte Seite der materiellen Kultur. Dabei ist der menschliche Körper Gegenstand seiner Tätigkeit. Die Kultur der körperlichen Entwicklung umfasst: die Bildung und Veränderung der körperlichen Fähigkeiten eines Menschen, Heilung. Dies sind Sport, Gymnastik, Körperhygiene, Krankheitsvorbeugung und -behandlung, Die aktive Erholung. Gesellschaftspolitische Kultur als Teil der materiellen Kultur ist ein Bereich des gesellschaftlichen Lebens, in dem die Praxis der Etablierung, Aufrechterhaltung und Veränderung, Veränderung stattfindet soziale Institution.

Materielle Kultur in der Einheit ihrer Aspekte setzt besondere Formen der materiellen Kommunikation zwischen Menschen voraus, die im Alltag, im wirtschaftlichen Handeln und in der gesellschaftspolitischen Praxis durchgeführt werden.

Sphären der Kultur

Alltags- und Berufskulturen sind Sphären hochdifferenzierter Kultur. Berufskultur- Dies ist ein notwendiges Maß für die Konsistenz der offiziellen und informellen Beziehungen untereinander und mit der Persönlichkeit des Mitarbeiters. Berufskultur setzt die Einheit der organisatorischen und beruflichen Identifikation der Mitarbeiter voraus; dann sind der Wunsch nach einem gemeinsamen Ziel, die Begeisterung für die Suche, die Weiterentwicklung beruflicher Fähigkeiten möglich.

Zur Struktur der Berufskultur gehören: die intellektuelle Kultur eines Spezialisten; eine Möglichkeit, eine Person mit Produktionstechnologie zu verbinden; Modell des Arbeitsverhaltens; Muster, Normen, Werte der gemeinsamen Kultur des Teams, die sich im Verhalten der Referenzgruppen widerspiegeln. Die Infrastruktur für die Entwicklung der Berufskultur sind die Mechanismen der Einbindung, Identifikation und Institutionalisierung der in diesem Beruf tätigen Personen. Eine herausragende Rolle in der Berufskultur spielt die intellektuelle Kultur des Einzelnen; Es bietet Flexibilität im Denken sowie die Anpassung an sich ändernde Arbeits- und Lebensbedingungen.

Die Berufskultur des Einzelnen ist das Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen der Gesellschaft und des Einzelnen. Soziokulturelle Institutionen sind aufgerufen, Mechanismen zu schaffen, um junge Menschen für gesellschaftlich notwendige Berufe zu gewinnen und den Berufstätigen einen Lebensstandard und Status zu sichern. Arbeitsmärkte und Bildungsdienstleistungen müssen verknüpft werden. Berufstätige Menschen bilden die sozio-professionelle Pyramide der Gesellschaft. Die Harmonie und Stabilität der soziokulturellen Pyramide beruht auf der breiten Basis und der engen Verbindung zwischen den Schichten. Die Förderung des Verhaltens eines Fachmanns innerhalb der Pyramide ermöglicht es der Gesellschaft, die Stabilität und Dynamik der Kultur als Ganzes aufrechtzuerhalten.

Alltagskultur (manchmal auch mit Alltagskultur gleichgesetzt) trägt die historisch wandelnde Erfahrung der Reproduktion des Lebens von Menschen in sich. Die Elemente der Struktur der Alltagskultur sind die Kultur des Alltags, die Kultur der Umwelt, die Kultur der Aufrechterhaltung und Reproduktion des menschlichen Lebenszyklus. Zu den Inhalten der Alltagskultur gehören: Essen, Kleidung, Wohnen, Siedlungsart, Technik und Kommunikationsmittel, Familienwerte, Kommunikation, Haushalt, künstlerisches Schaffen, Freizeit- und Erholungsgestaltung, Alltagsdenken, Verhalten und andere.

Elemente der materiellen Kultur

Der amerikanische Soziologe und Ethnograph George Murdoch hat mehr als 70 Universalien herausgegriffen – Elemente, die allen Kulturen gemeinsam sind: Altersabstufung, Sport, Körperschmuck, Kalender, Sauberkeit, Gemeinschaftsorganisation, Kochen, Arbeitszusammenarbeit, Balzkosmologie, Tanz, dekorative Kunst, Wahrsagerei, Traumdeutung, Arbeitsteilung, Bildung, Eschatologie, Ethik, Ethnobotanik, Etikette, Glaube an wundersame Heilungen, Familie, Feste, Feuermachen, Torheiten, Lebensmitteltabu, Bestattungsrituale, Spiele, Gestikulation, Brauch des Schenkens, Regierung, Begrüßung, Haarstyling, Gastfreundschaft, Haushalt, Hygiene, Inzestverbot, Erbe, Witze, Sippengruppen, Sippennomenklatur, Sprache, Recht, Aberglaube, Magie, Ehe, Essenszeiten (Frühstück, Mittagessen, Abendessen), Medizin, Anstand im Umgang mit natürlichen Notwendigkeiten, Trauer, Musik, Mythologie, Zahl, Geburtshilfe, Strafsanktionen, persönlichen Namen, Polizei, Wochenbettbetreuung, Behandlung schwangerer Frauen, Eigentumsrechte, Besänftigung übernatürlicher Kräfte, Bräuche rund um den Beginn der Pubertät, religiöse Rituale, Siedlungsregeln, sexuelle Einschränkungen, Seelenlehre, Statusdifferenzierung, Werkzeugbau, Handel, Gäste besuchen, ein Kind entwöhnen, das Wetter beobachten.

Kulturelle Universalien entstehen, weil alle Menschen, egal wo auf der Welt sie leben, körperlich gleich sind, die gleichen biologischen Bedürfnisse haben und mit den gleichen Problemen konfrontiert sind, die die Umwelt für die Menschheit mit sich bringt. Menschen werden geboren und sterben, daher haben alle Nationen Bräuche, die mit Geburt und Tod verbunden sind. Da sie zusammenleben, gibt es eine Arbeitsteilung, Tänze, Spiele, Begrüßungen usw.

Im Allgemeinen bestimmt die soziale Kultur die Lebensweise der Menschen und gibt ihnen die notwendigen Richtlinien für eine effektive Interaktion in der Gesellschaft. Laut einer Reihe von Soziologen enthält es ein System spiritueller Codes, eine Art Informationsprogramm, das Menschen dazu bringt, so und nicht anders zu handeln, das Geschehen in einem bestimmten Licht wahrzunehmen und zu bewerten.

In der soziologischen Kulturforschung werden zwei Hauptaspekte unterschieden: Kulturstatik und Kulturdynamik. Die erste beinhaltet die Analyse der Struktur der Kultur, die zweite die Entwicklung kultureller Prozesse.

Da Soziologen Kultur als komplexes System betrachten, unterscheiden sie darin die Anfangs- oder Grundeinheiten, die kulturelle Elemente genannt werden. Es gibt zwei Arten kultureller Elemente: materielle und immaterielle. Die erste bildet die materielle Kultur, die zweite die spirituelle.

Unter materieller Kultur versteht man alles, in dem Wissen, Fähigkeiten und Überzeugungen von Menschen zum Ausdruck kommen (Werkzeuge, Ausrüstung, Gebäude, Kunstwerke, Schmuck, religiöse Gegenstände usw.). Zur spirituellen Kultur gehören Sprache, Symbole, Wissen, Überzeugungen, Ideale, Werte, Normen, Regeln und Verhaltensmuster, Traditionen, Bräuche, Rituale und vieles mehr – alles, was in den Köpfen der Menschen entsteht und ihren Lebensstil bestimmt.

Kulturelle Universalien schließen die reiche Vielfalt der Kulturen nicht aus, die sich buchstäblich in allem manifestieren kann – in Begrüßungen, Kommunikationsweisen, Traditionen, Bräuchen, Ritualen, in Vorstellungen von Schönheit, in Bezug auf Leben und Tod. In diesem Zusammenhang gibt es eine wichtige soziales Problem: wie Menschen andere Kulturen wahrnehmen und bewerten. Und hier identifizieren Soziologen zwei Trends: Ethnozentrismus und kulturellen Relativismus.

Ethnozentrismus ist die Tendenz, andere Kulturen nach den Kriterien der eigenen Kultur zu bewerten, ausgehend von der Position ihrer Überlegenheit. Manifestationen dieser Tendenz können verschiedene Formen annehmen (missionarische Tätigkeit mit dem Ziel, „Barbaren“ zu ihrem Glauben zu bekehren, Versuche, die eine oder andere „Lebensweise“ durchzusetzen usw.). Unter Bedingungen sozialer Instabilität und Schwächung der Staatsmacht kann Ethnozentrismus eine destruktive Rolle spielen und zu Fremdenfeindlichkeit und militantem Nationalismus führen. In den meisten Fällen manifestiert sich der Ethnozentrismus jedoch in toleranteren Formen. Dies gibt einigen Soziologen Anlass, darin positive Aspekte zu finden und sie mit Patriotismus, nationalem Selbstbewusstsein und sogar gewöhnlicher Gruppensolidarität in Verbindung zu bringen.

Der Kulturrelativismus geht davon aus, dass jede Kultur als Ganzes betrachtet und in ihrem eigenen Kontext bewertet werden muss. Wie der amerikanische Forscher R. Benedict feststellt, kann kein einziger Wert, kein einziges Merkmal einer bestimmten Kultur vollständig verstanden werden, wenn man sie isoliert vom Ganzen analysiert. Der Kulturrelativismus mildert die Wirkung des Ethnozentrismus und fördert die Suche nach Wegen zur Zusammenarbeit und gegenseitigen Bereicherung verschiedener Kulturen.

Nach Ansicht einiger Soziologen ist der rationalste Weg zur Entwicklung und Wahrnehmung von Kultur in der Gesellschaft eine Kombination aus Ethnozentrismus und kulturellem Relativismus, wenn ein Individuum, das stolz auf die Kultur seiner Gruppe oder Gesellschaft ist, gleichzeitig in der Lage ist, andere Kulturen zu verstehen und ihre Originalität und Bedeutung einzuschätzen.

Girtz glaubt, dass es in jeder Kultur Schlüsselwortsymbole gibt, deren Bedeutung den Zugang zur Interpretation des Ganzen eröffnet.

Die Fähigkeit, seine Rolle in der Gesellschaft effektiv zu erfüllen, hängt weitgehend von der Entwicklung der Strukturelemente der Kultur ab.

Als wichtigste und stabilste Elemente von Kultur, Sprache, gesellschaftlichen Werten, gesellschaftlichen Normen und Bräuchen, Traditionen und Ritualen werden unterschieden:

1. Sprache – ein System von Zeichen und Symbolen mit einer bestimmten Bedeutung. Sprache ist eine objektive Form der Ansammlung, Speicherung und Weitergabe menschlicher Erfahrung. Der Begriff „Sprache“ hat mindestens zwei miteinander verbundene Bedeutungen: 1) Sprache im Allgemeinen, Sprache als eine bestimmte Klasse von Zeichensystemen; 2) spezifisch, sog. ethnische Sprache – ein spezifisches reales Zeichensystem, das in einer bestimmten Gesellschaft, zu einer bestimmten Zeit und in einem bestimmten Raum verwendet wird.

Sprache entsteht in einem bestimmten Stadium der gesellschaftlichen Entwicklung, um viele Bedürfnisse zu befriedigen. Daher ist Sprache ein multifunktionales System. Seine Hauptfunktionen sind die Erstellung, Speicherung und Übertragung von Informationen. Als Mittel der menschlichen Kommunikation (kommunikative Funktion) sorgt die Sprache für das soziale Verhalten eines Menschen.

Eines der Kennzeichen einer primitiven Sprache ist die relative Mehrdeutigkeit. In der Sprache der Buschmänner bedeutet „weg“ „Sonne“, „Hitze“, „Durst“ oder alles zusammen (bemerkenswert ist, dass die Bedeutung des Wortes in einer bestimmten Situation enthalten ist); „neni“ bedeutet „Auge“, „sehen“, „hier“. In der Sprache der Bewohner der Trobriand-Inseln (östlich von Neuguinea) bezeichnet ein Wort sieben verschiedene Verwandte: Vater, Bruder des Vaters, Sohn der Schwester des Vaters, Sohn der Schwester der Mutter des Vaters, Sohn der Tochter des Vaters der Schwester, Sohn des Sohnes des Bruders des Vaters, und Sohn des Sohnes der Schwester des Vaters.

Das gleiche Wort erfüllt oft mehrere unterschiedliche Funktionen. Beispielsweise bedeutet „na“ bei den Buschmännern „geben“. Gleichzeitig ist „on“ ein Partikel, das den Dativ angibt. In der Eva-Sprache wird der Dativ auch mit dem Verb „na“ („geben“) gebildet.

Wenige Wörter, die allgemeine Konzepte bezeichnen. Die Buschmänner haben viele Wörter für verschiedene Früchte, aber kein Wort für das entsprechende allgemeine Konzept. Die Worte sind voller visueller Analogien. Bei den Buschmännern bedeutet der Ausdruck „ka-ta“ „Finger“, wörtlich übersetzt bedeutet er jedoch „Kopf der Hand“. „Hunger“ bedeutet übersetzt „Der Magen tötet einen Menschen“; „Elefant“ – „das Biest zerbricht Bäume“ usw. Das eigentliche Element ist hier im Namen des Objekts oder Zustands enthalten. Als Ausgangsbedingung für die Bildung jeglicher Gemeinschaften, als Voraussetzung für jede soziale Interaktion, erfüllt die Sprache verschiedene Funktionen, deren wichtigste die Erstellung, Speicherung und Übermittlung von Informationen ist.

Als Mittel der menschlichen Kommunikation (kommunikative Funktion) sorgt die Sprache für das soziale Verhalten eines Menschen. Die Sprache fungiert auch als Relais der Kultur, d.h. seine Verbreitung. Schließlich enthält die Sprache Konzepte, mit deren Hilfe Menschen die Welt um sich herum begreifen und für die Wahrnehmung verständlich machen.

Welche Zeichen kennzeichnen die Haupttrends in der Entwicklung der Sprache hin zu fortgeschritteneren Formen? Zunächst werden grobe, kaum unterscheidbare Lautkomplexe durch gebrochenere Einheiten mit klaren diskreten semantischen Merkmalen ersetzt. Diese Einheiten sind unsere Phoneme. Durch die bessere Erkennung von Sprachnachrichten werden die Energiekosten der am Sprachkommunikationsprozess Beteiligten deutlich reduziert. Auch die gesteigerte emotionale Ausdruckskraft verschwindet und wird durch eine relativ neutrale Ausdrucksform ersetzt. Schließlich erfährt die syntaktische Seite der Sprache eine bedeutende Entwicklung. Wörter der mündlichen Sprache werden aus einer Kombination von Phonemen gebildet.

Die „Sprachrelativitätshypothese“ oder die Sepi-ra-Whorf-Hypothese ist mit der Idee von W. Humboldt (1767-1835) verbunden, dass jede Sprache eine einzigartige Weltanschauung hat. Die Besonderheit der Hypothese von Sapir Whorf besteht darin, dass sie auf umfangreichem ethnolinguistischem Material aufbaute. Nach dieser Hypothese hinterlässt die natürliche Sprache stets ihre Spuren im Denken und in den Formen der Kultur. Das Bild der Welt wird weitgehend unbewusst auf der Grundlage der Sprache aufgebaut. So formt die Sprache für ihre Sprecher unbewusst ihre Vorstellungen von der objektiven Welt bis hin zu den Grundkategorien Zeit und Raum; So wäre beispielsweise Einsteins Weltbild anders, wenn es beispielsweise auf der Grundlage der Sprache der Hopi-Indianer erstellt würde. Dies liegt an der grammatikalischen Struktur der Sprachen, die nicht nur die Art und Weise der Satzbildung, sondern auch ein System zur Analyse der Welt um sie herum umfasst.

Befürworter der Unmöglichkeit des kulturellen Dialogs verweisen vor allem auf die Worte von B. Whorf, dass der Mensch in einer Art „intellektuellem Gefängnis“ lebe, dessen Mauern durch die Strukturregeln der Sprache errichtet würden. Und vielen Menschen ist die Tatsache ihrer „Gefangenschaft“ gar nicht bewusst.

2. Soziale Werte sind gesellschaftlich anerkannte und akzeptierte Überzeugungen darüber, wonach eine Person streben sollte.

In der Soziologie gelten Werte als wichtigstes Element gesellschaftlicher Regulierung. Sie bestimmen die allgemeine Richtung dieses Prozesses, legen das moralische Koordinatensystem fest, in dem ein Mensch existiert und an dem er sich orientiert. Basierend auf der Gemeinsamkeit gesellschaftlicher Werte kommt es sowohl in kleinen Gruppen als auch in der Gesellschaft als Ganzes zu einer Einigung (Konsens).

Soziale Werte sind das Produkt der Interaktion der Menschen, in deren Verlauf ihre Vorstellungen von Gerechtigkeit, Gut und Böse, dem Sinn des Lebens usw. entstehen. Jede soziale Gruppe vertritt, billigt und verteidigt ihre eigenen Werte. Gleichzeitig kann es universelle menschliche Werte geben, zu denen in einer demokratischen Gesellschaft Frieden, Freiheit, Gleichheit, Ehre und Würde des Einzelnen, Solidarität, Bürgerpflicht, spiritueller Reichtum, materielles Wohlergehen usw.

Es gibt auch individuelle Werte, für deren Merkmale Soziologen den Begriff der „Wertorientierungen“ verwenden. Dieses Konzept spiegelt die Orientierung des Einzelnen an bestimmten Werten (Gesundheit, Karriere, Reichtum, Ehrlichkeit, Anstand usw.) wider. Wertorientierungen entstehen bei der Assimilation sozialer Erfahrungen und manifestieren sich in Zielen, Idealen, Überzeugungen, Interessen und anderen Aspekten des individuellen Bewusstseins.

Auf der Grundlage gesellschaftlicher Werte entsteht ein weiteres wichtiges Element des Systems zur Regulierung der Lebenstätigkeit der Menschen – soziale Normen, die die Grenzen akzeptablen Verhaltens in der Gesellschaft festlegen.

3. Soziale Normen sind Regeln, Muster und Verhaltensstandards, die die Interaktionen von Menschen im Einklang mit den Werten einer bestimmten Kultur regeln.

Soziale Normen gewährleisten die Wiederholung, Stabilität und Regelmäßigkeit menschlicher Interaktionen in der Gesellschaft. Dadurch wird das Verhalten des Einzelnen vorhersehbar und die Entwicklung sozialer Beziehungen und Bindungen wird vorhersehbar, was zur Stabilität der Gesellschaft insgesamt beiträgt.

Soziale Normen werden aus verschiedenen Gründen klassifiziert. Besonders wichtig ist sie im Hinblick auf die wertnormative Regulierung des gesellschaftlichen Lebens, deren Unterscheidung zwischen Recht und Moral. Erstere manifestieren sich in Gesetzen und enthalten klare Richtlinien, die die Bedingungen für die Anwendung einer bestimmten Norm festlegen. Die Einhaltung letzterer wird durch die Macht der öffentlichen Meinung, die moralische Pflicht des Einzelnen, gewährleistet. Soziale Normen können auch auf Bräuchen, Traditionen und Ritualen basieren, deren Gesamtheit einen weiteren wichtigen Bestandteil der Kultur bildet.

4. Bräuche, Traditionen und Rituale sind aus der Vergangenheit übernommene Formen der gesellschaftlichen Verhaltensregulierung der Menschen.

Unter Bräuchen versteht man historisch gewachsene Massenmuster von Handlungen, deren Durchführung empfohlen wird. Dabei handelt es sich um eine Art ungeschriebene Verhaltensregeln. Gegen Verstöße werden informelle Sanktionen verhängt – Bemerkungen, Missbilligung, Tadel usw. Bräuche, die moralische Bedeutung haben, bilden Sitten. Dieses Konzept charakterisiert alle Formen menschlichen Verhaltens, die in einer bestimmten Gesellschaft existieren und einer moralischen Bewertung unterzogen werden können. Wenn Bräuche von Generation zu Generation weitergegeben werden, erhalten sie den Charakter von Traditionen.

Traditionen sind Elemente des sozialen und kulturellen Erbes, die von Generation zu Generation weitergegeben und für lange Zeit bewahrt werden. Traditionen sind ein verbindendes Prinzip, sie tragen zur Festigung einer sozialen Gruppe oder Gesellschaft als Ganzes bei. Gleichzeitig führt das blinde Festhalten an der Tradition zu Konservatismus und Stagnation im öffentlichen Leben.

Ein Ritus ist eine Reihe symbolischer kollektiver Handlungen, die durch Bräuche und Traditionen bestimmt sind und bestimmte Normen und Werte verkörpern. Riten begleiten die wichtigsten Momente im menschlichen Leben: Taufe, Verlobung, Hochzeit, Beerdigung, Trauerfeier usw. Die Kraft von Ritualen liegt in ihrer emotionalen und psychologischen Wirkung auf das Verhalten der Menschen.

Zeremonien und Rituale stehen in engem Zusammenhang mit Ritualen. Unter einer Zeremonie wird eine bestimmte Abfolge symbolischer Handlungen anlässlich eines feierlichen Ereignisses (Krönung, Verleihung, Aufnahme in Studenten usw.) verstanden. Rituale wiederum sind mit symbolischen Handlungen in Bezug auf das Heilige oder Übernatürliche verbunden. Dabei handelt es sich in der Regel um eine stilisierte Reihe von Wörtern und Gesten, deren Zweck darin besteht, bestimmte kollektive Emotionen und Gefühle hervorzurufen.

Die oben genannten Elemente (vor allem Sprache, Werte, Normen) bilden den Kern der Sozialkultur als wertnormatives System zur Regulierung menschlichen Verhaltens. Es gibt andere Elemente der Kultur, die bestimmte Funktionen in der Gesellschaft erfüllen. Dazu gehören Gewohnheiten (Stereotypen des Verhaltens in bestimmten Situationen), Manieren (äußere Verhaltensweisen, die der Bewertung durch andere unterliegen), Etikette (besondere Verhaltensregeln, die in bestimmten sozialen Kreisen übernommen werden), Mode (als Ausdruck von Individualität und als Wunsch, das eigene soziale Ansehen zu wahren) usw.

Somit fungiert Kultur als komplexes System funktional miteinander verbundener Elemente als wichtiger Mechanismus der menschlichen Interaktion, der den sozialen Raum der Aktivitäten der Menschen, ihre Lebensweise und die wichtigsten Richtlinien für die spirituelle Entwicklung bestimmt.

Errungenschaften der materiellen Kultur

Die wichtigsten Errungenschaften und Symbole der materiellen und spirituellen Kultur reichen bis zum Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. zurück. e. Die Kunst des Alten Ostens ist monumental, ruhig und feierlich, besonders spürbar ist die Regelmäßigkeit, der Rhythmus und die Erhabenheit, die für die antike Kunst im Allgemeinen so charakteristisch sind.

Dennoch ist die Kultur des Ostens nicht nur Kunst, sondern auch die Kultur der Landwirtschaft, der Wissenschaft und der Mythologie. Somit war die wichtigste Errungenschaft der materiellen Kultur des Alten Ostens, der entscheidende Faktor für ihre Entwicklung, die Schaffung einer Kultur der Landwirtschaft. „Wissen Sie nicht, dass die Felder das Leben des Landes sind“, heißt es in einem der Texte des babylonischen Königreichs (II. Jahrtausend v. Chr.). Der Bau von Bewässerungsanlagen hat ein hohes Niveau erreicht; Ihre Überreste sind bis heute erhalten (Südmesopotamien). Auf einigen Bewässerungskanälen konnten Flussschiffe ungehindert fahren. Der Bau von Kanälen wird von den Herrschern der Antike in lobenden Inschriften erwähnt, ebenso wie ihre militärischen Siege und der Bau von Tempeln. So berichtet Rimsin, der König von Larsa (18. Jahrhundert v. Chr.), dass er einen Kanal gegraben hat, „der eine große Bevölkerung mit Trinkwasser versorgte, was zu einer Fülle von Getreide führte ... bis zum Meeresufer“. An alte Bilder Der Pharao von Ägypten zieht mit einer Hacke die erste Furche und beleuchtet so den Beginn der landwirtschaftlichen Arbeit. Im Osten wurden zunächst Getreide und Pflanzen angebaut: Weizen, Gerste, Hirse, Flachs, Weintrauben, Melonen, Dattelpalmen. Im Laufe der Jahrtausende wurden wertvolle landwirtschaftliche Fähigkeiten entwickelt und neue Werkzeuge erfunden, darunter ein schwerer Pflug. Neben der Landwirtschaft trugen Weiden in Auen zur weit verbreiteten Entwicklung der Viehzucht bei, viele Tierarten wurden domestiziert: Ziege, Schaf, Stier, Esel, Pferd, Kamel.

Neben der Landwirtschaft erreichte vor allem in den städtischen Zentren auch die Entwicklung des Kunsthandwerks ein hohes Niveau. Im alten Ägypten entwickelte sich die höchste Kultur der Steinverarbeitung, aus der riesige Pyramiden gebaut und dünnste Alabastergefäße so transparent wie Glas hergestellt wurden. In Mesopotamien wurde Stein, wo er die größte Seltenheit war, erfolgreich durch gebrannten Ton ersetzt; Daraus wurden Gebäude errichtet und Haushaltsgegenstände geschaffen. Handwerker und Künstler des Ostens erlangten große Fähigkeiten in der Herstellung von Glas, Fayence und Fliesen. Die Hermitage-Sammlung enthält mehrere Beispiele erstaunlicher Stücke aus dem alten Ägypten aus farbigem Glas, verziert mit Tier- und Pflanzenornamenten. Gleichzeitig verblüffen die Tore der Göttin Ischtar des antiken Babylon, die vollständig mit gekachelten Mosaiken mit Bildern fantastischer Tiere bedeckt sind, durch ihre Monumentalität. Im Osten erreichte die Verarbeitung von Metallen (hauptsächlich Blei, Kupfer, Gold, deren verschiedene Legierungen und gelegentlich auch Meteoreisen) große Höhen. Waffen und Werkzeuge wurden aus Kupfer, Schmuck für den Adel und Tempelgeräte aus Edelmetallen hergestellt. Die höchste Technik der Metallhandwerker lässt sich zumindest an einem so berühmten Meisterwerk wie dem goldenen Königshelm aus der Stadt Ur aus der Zeit um 2600 v. Chr. messen. e. und natürlich das unvergleichliche Gold aus dem Grab des Pharaos Tutanchamun aus dem 14. Jahrhundert. Chr e. Allerdings waren sowohl Ägypten als auch Mesopotamien nicht reich an Mineralien. Daraus entstand der Bedarf internationaler Handel, Austausch, der zur Entwicklung des Radtransports und zum Bau langlebiger Schiffe beitrug. Handels- und Militärexpeditionen trugen dazu bei, dass die Errungenschaften der Flusszivilisationen in angrenzende Gebiete benachbarter Völker vordrangen. Nordafrika, Nubien, das östliche Mittelmeer, der Kaukasus und der Iran wurden in den wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Einflussbereich dieser Zivilisationen hineingezogen.

Die Bedürfnisse der Wirtschaftstätigkeit, die Entwicklung von Handel und Austausch sowie die Erfahrung mit der Beobachtung von Naturphänomenen trugen zur Entstehung der ersten wissenschaftlichen Erkenntnisse bei. Die Notwendigkeit, Land zu vermessen, Ernten zu zählen, Kanäle zu bauen, prächtige Gebäude und militärische Anlagen zu errichten, führte zur Entstehung der Grundlagen der Mathematik. Die alten Ägypter verdankten der Menschheit die Schaffung eines dezimalen Zahlensystems, sie hatten sogar eine spezielle Hieroglyphe für eine Million. Ägyptische Mathematiker konnten die Oberfläche eines Rechtecks, eines Dreiecks, eines Trapezes oder eines Kreises bestimmen, das Volumen eines Pyramidenstumpfs und einer Halbkugel berechnen und algebraische Gleichungen mit einer Unbekannten lösen (die sie „Haufen“ nannten, vielleicht einen Getreidehaufen?). Im alten Mesopotamien schufen die Sumerer ein sexagesimales Zahlensystem; sie kannten auch das Dezimalsystem. Die Kombination der beiden Systeme spiegelt sich in der Einteilung des Jahres in 360 Tage und des Kreises in 360 Teile wider. Die uns überlieferten mathematischen Texte sprechen von der Fähigkeit der Bewohner Mesopotamiens, eine Zahl zu potenzieren, mit speziellen Formeln Quadrat- und Kubikwurzeln zu ziehen und das Volumen zu berechnen. Bei den Berechnungen wurden Brüche verwendet. Es wird angenommen, dass sie die arithmetische und geometrische Folge beherrschten. Keilschrift-Multiplikationstabellen (bis zu 180.000) und Divisionen sind erhalten geblieben. Die Zivilisationen des Ostens verfügten auch über recht umfangreiche Kenntnisse in der Astronomie. Antike Wissenschaftler stellten den Zusammenhang zwischen natürlichen Kreisläufen, Flussüberschwemmungen und einer Veränderung der Position der Himmelskörper fest. Auf der Grundlage jahrtausendelanger Beobachtungen, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden, wurden Kalendersysteme erstellt und Sternenkarten erstellt.

Wissenschaftler des Alten Ostens und auf dem Gebiet der Medizin haben tiefes Wissen angesammelt. So ermöglichte die Mumifizierung der Toten im alten Ägypten den Ärzten eine perfekte Untersuchung der Anatomie des menschlichen Körpers und des Kreislaufsystems. Auf hohem Niveau stand in Ägypten und Mesopotamien die Diagnose, die Definition von Krankheiten, das Erkennen ihrer Symptome. Der Arzt musste dem Patienten offen erklären, ob seine Krankheit heilbar ist. Es gab eine medizinische Fachrichtung. Zur Behandlung wurden verschiedene Mittel eingesetzt. Erstens ist es die über Jahrhunderte gesammelte Erfahrung bei der Herstellung sehr komplexer Arzneimittel, organischer und anorganischer Verbindungen. Massagen, Salben und Kompressen waren weit verbreitet. Bei Bedarf wurden chirurgische Eingriffe durchgeführt. Brillant aus harten Bronzelegierungen gefertigte und vollkommen perfekte Instrumente der altägyptischen Chirurgen sind bis heute erhalten geblieben.

Der dringende Bedarf des Staates an einer großen Zahl gebildeter Menschen führte zur Schaffung der ersten Bildungssysteme. So wurden im alten Ägypten höfische Schreiberschulen für die Aristokratie und Abteilungsschulen für die Ausbildung von Schreiberbeamten geschaffen. Der Schreiber galt als bedeutender Staatsmann und einige von ihnen ließen sogar prächtige Gräber errichten und Statuen aufstellen. Die Zentren der Bildung waren auch die Tempel verschiedener Götter. In der altägyptischen Mythologie der Gott des Mondes, der Weisheit und der Schrift. Er galt sogar als besonderer Förderer der Wissenschaften, heiligen Bücher und der Hexerei.

In Mesopotamien waren die in den Tempeln ausgebildeten Schriftgelehrten gleichzeitig die Priester der Götter. Das Programm ihrer Ausbildung umfasste den Unterricht im Schreiben, Kenntnisse in Mathematik, Astronomie und Astrologie, Wahrsagerei durch die Eingeweide von Tieren, das Studium der Rechtswissenschaften, Theologie, Medizin und Musik. Die Lehrmethodik, wie die uns überlieferten Texte keilschriftlicher Handbücher und Tabellen, war sehr primitiv und bestand aus Fragen des Lehrers und Antworten der Schüler, Auswendiglernen und schriftlichen Übungen.

Das gesamte Bildungssystem der alten östlichen Zivilisationen war eng mit religiösen und mystischen Ideen verbunden. Daher wurden objektive wissenschaftliche Daten in untrennbarer Einheit mit alten religiösen Mythen präsentiert. Dies galt insbesondere für die Geschichtswissenschaft, die sich auf einem primitiven Niveau befand und sich auf fantastische Legenden über die Herkunft von Göttern und Königen stützte.

Bis heute sind zahlreiche Überreste majestätischer Tempel, Götterbilder, Kultgegenstände und religiöse Texte antiker östlicher Zivilisationen erhalten geblieben. Dies weist darauf hin, dass das gesamte Leben dieser Völker eng mit der Religion verbunden war. Auf der primitiven Entwicklungsstufe kennt die Menschheit die primitiven Formen der Religion – den Totemismus, die Vergöttlichung der Natur. Mit dem Aufkommen der Zivilisation entstehen ganze religiöse Systeme mit Mythenzyklen über Götter und Könige. Die sumerische Mythologie in ihrer späteren Form, angereichert mit akkadischen Gottheiten, bildete die Grundlage der assyrisch-babylonischen Mythologie, wenn auch mit einigen wichtigen Änderungen. Erstens gibt es überhaupt keine Erwähnung der tatsächlichen semitischen Götter in Mesopotamien: Alle akkadischen Götter wurden auf die eine oder andere Weise von den Sumerern übernommen. Selbst während der Zeit des akkadischen Königreichs, als die wichtigsten Mythen auf Sumerisch und Akkadisch aufgezeichnet wurden, handelte es sich um sumerische Mythen, und die Götter in diesen Texten trugen überwiegend sumerische Namen.

Der Haupttext, der dabei hilft, das System des assyrisch-babylonischen Glaubens wiederherzustellen, ist das Epos „Enuma Elish“, benannt nach den ersten Wörtern, die „Wenn oben“ bedeuten. Dieses Gedicht vermittelt ein Bild der Erschaffung der Welt und des Menschen, ähnlich dem sumerischen, aber im Vergleich dazu komplexer. Die Babylonier haben recht komplexe religiöse Konzepte: zum Beispiel die Vorstellung von der Existenz mehrerer Generationen von Gottheiten, von denen die jüngeren mit den älteren kämpfen und sie besiegen. Rolle jüngere Generation In dieser Schlacht wird den sumerischen Göttern ausgeliefert, von denen später alle Götter des babylonischen Pantheons abstammen, beginnend mit Marduk, der höchsten Gottheit. Bei den Assyrern tritt Ashur an die Stelle Marduks.

Die Tendenz, einen höchsten Gott hervorzuheben, der alle anderen befehligt, steht in direktem Zusammenhang mit der sozialen Entwicklung Mesopotamiens in der assyrisch-babylonischen Ära. Die Vereinigung des Landes unter der Herrschaft eines einzigen Herrschers setzte die Vereinigung religiöser Überzeugungen, die Anwesenheit eines obersten Gottherrschers und die Übertragung seiner Macht über das Volk auf den rechtmäßigen König voraus. Unter den Göttern wie unter den Menschen wird das Gemeinschaftssystem durch eine despotische Monarchie ersetzt.

Ein gemeinsames Thema sumero-akkadischer und assyrisch-babylonischer Mythen ist die Sintflut. Sowohl dort als auch dort ist die Handlung dieselbe: Die auf die Menschen wütenden Götter schicken ein Gewitter auf die Erde, unter dessen Wasser alle Lebewesen sterben, mit Ausnahme eines rechtschaffenen Mannes mit seiner Familie, der dank der Schirmherrschaft eines der Hauptgötter gerettet wurde.

Interessanterweise sind alle mesopotamischen Überschwemmungsmythen mit heftigen Regenfällen verbunden, die von den Göttern geschickt wurden. Dies erklärt zweifellos die Ehrfurcht, mit der man in Mesopotamien zu allen Zeiten die Götter des schlechten Wetters, der Gewitter und der Winde behandelte. Die Fähigkeit, zerstörerische Gewitter und Winde zu befehlen, wurde seit sumerischen Zeiten neben „besonderen“ Gottheiten allen höchsten Göttern zugeschrieben – insbesondere Enlil und seinen Söhnen Ningirsu und Ninurta.

Die assyro-babylonische Mythologie unterscheidet sich von der sumerischen Mythologie vor allem dadurch, dass die Babylonier und Assyrer praktisch keine Halbgötterhelden in das Pantheon einführen. menschlichen Ursprungs. Die einzige Ausnahme ist Gilgamesch. Und fast alle Legenden über Menschen, die in der assyrisch-babylonischen Literatur den Göttern gleich geworden sind, haben einen klar definierten sumerischen Ursprung. Aber die babylonischen und assyrischen Götter vollbringen viel größere Taten als die sumerischen.

Die Entstehung einer neuen Staatsform spiegelte sich nicht nur im allgemeinen Charakter der assyrisch-babylonischen Mythologie wider. In der assyrisch-babylonischen Zeit taucht das Konzept „persönlicher“ Gottheiten auf. So wie der König jedem seiner Untertanen als Beschützer und Schutzpatron dient, hat jeder Untertan seinen eigenen Schutzgott oder sogar mehrere, von denen jeder sich der einen oder anderen Gruppe von Dämonen und bösen Gottheiten widersetzt, die eine Person angreifen.

Um die Götter und Könige zu verherrlichen, werden monumentale Bauwerke geschaffen, Tempel, in denen die Götter leben und durch die man sich den Göttern nähern kann. In Ägypten sind dies riesige Gräber der Pharaonen – Pyramiden und Tempel, in Mesopotamien – kolossale Stufenpyramiden – Zikkurats, von deren Spitzen aus die Priester mit den Göttern sprachen. Die meisten Völker des Alten Ostens (Nubier, Libyer, Hethiter, Phönizier usw.) schufen ähnliche polytheistische religiös-mythologische Systeme. Allerdings am selben Ort, im Osten, unter den semitischen Stämmen der Juden im 2. Jahrtausend v. Chr. eine völlig neue religiöse Richtung wurde geboren und entwickelte sich – der Monotheismus (Monotheismus), der zur Grundlage der Weltreligionen der Zukunft wurde – Christentum und Islam. Schreiben. Ein wesentlicher Bestandteil der Tempel und Gräber, die die monumentale Kunst des Alten Reiches verkörpern, waren Reliefs und Statuen von Pharaonen, Adligen und Hofschreibern. Alle wurden im Rahmen strenger Regeln aufgeführt. Auch die Reliefs und Gemälde, die die Wände der Gräber schmücken, sind mit dem Bestattungskult verbunden.

Die alten Zivilisationen des Ostens hinterließen der Menschheit das reichste literarische Erbe. Die charakteristischsten Merkmale der altorientalischen Literatur sind ihre untrennbare Verbindung mit der religiösen und mystischen Weltanschauung und dementsprechend der unverzichtbare traditionelle Charakter antiker Handlungsstränge, literarischer Motive, Gattungen und Formen, die über Jahrtausende erhalten geblieben sind. Die Literatur erfüllte die Funktion einer religiösen Erklärung der Fragen, die sich einem Menschen stellten, nach dem Sinn von Leben und Tod, nach dem Ursprung der Welt, nach Naturphänomenen usw. Eine bedeutende Schicht der antiken Literatur bestand aus religiösen Hymnen, Psalmen und Zaubersprüchen in künstlerischer Form, die in Tempeln während der Zeremonie der Götterverehrung vorgetragen wurden. Das Gleiche gilt für die altorientalische epische Literatur – im Grunde handelt es sich dabei um religiöse Mythen über das Goldene Zeitalter, über Götter und Helden. Ein typisches Beispiel für diese Art von Literatur ist das babylonische Gedicht „Über die Erschaffung der Welt“, dessen Handlung weitgehend antiken sumerischen Vorbildern entlehnt ist. Der Höhepunkt der babylonischen Literatur ist das Gedicht über den Heldenkönig Gilgamesch, halb Gott, halb Mensch. In diesem philosophischen und poetischen Werk wird versucht, die ewigen Fragen über Leben und Tod zu beantworten. Der Held vollbringt große Taten auf der Suche nach Unsterblichkeit, doch es gelingt ihm nicht, das Unvermeidliche zu vermeiden. In der altägyptischen Literatur finden wir einen ganz ähnlichen Mythenzyklus über Isis und Osiris. Die offizielle Literatur enthält Hymnen zu Ehren der Könige, wie zum Beispiel „Hymne an Senusret III“, in der der Herrscher gelobt wird, „das Land beschützt und seine Grenzen erweitert, fremde Länder erobert“. Neben religiöser und offizieller Literatur sind uns auch Elemente der Volkskunst in Form von Sprichwörtern, Sprüchen und Märchen überliefert, die das wahre Leben der einfachen Leute darstellen und mit märchenhafter Fantasie verflochten sind. Dies sind die altägyptischen Erzählungen „Über zwei Brüder“, „Über Wahrheit und Falschheit“, die babylonische Fabel „Über einen Fuchs“ usw. Auch im alten Ägypten beliebte Reisebeschreibungen gehören zur weltlichen Literatur.

Die Hauptmerkmale der altägyptischen Kunst, die ihren Ursprung in der archaischen Zeit hat, sind vor allem Majestät, Monumentalität der Formen, Strenge und Klarheit, Geiz, fast primitive Linienführung und Zeichnung, frontale Entfaltung des Bildes. Eine ganze Reihe architektonischer Denkmäler und Kunstwerke der Ägypter sind uns überliefert, da die Meister bei ihrer Arbeit häufig sehr haltbare Gesteine (Basalt, Diorit, Granit) verwendeten, an denen das Land reich war. Viel weniger erhaltene Denkmäler der Architektur und Kunst des antiken Mesopotamiens. Das für die Arbeit verwendete Material (roher und gebrannter Ton) erwies sich als kurzlebig. In der Kunst zweier Zivilisationen gibt es viel Gemeinsamkeiten. Dies ist die engste Verbindung mit der Religion, der Funktion der Erhöhung und Stärkung der königlichen Macht und einer tausendjährigen Treue zu den Traditionen der Kultur der Sumerer. Die Architektur. In der altägyptischen Kunst kam der Architektur die führende Rolle zu, die eng mit der Religion und insbesondere mit dem Bestattungskult verbunden war. Um die Überreste der Pharaonen und Adligen zu bewahren, wurden bereits im Alten Reich majestätische Gräber gebaut – Pyramiden, deren Bau große technische Perfektion erforderte.

Arten der materiellen Kultur

Kultur im Allgemeinen und jede spezifische regionale, historische Form der Kultur ist ein komplexes Phänomen, das in zwei wichtigen Aspekten betrachtet werden kann: statisch und dynamisch. Die Kulturstatik befasst sich mit der Untersuchung der Ausbreitung der Kultur im Raum, ihrer Struktur, Morphologie und Typologie. Dies ist ein synchroner Ansatz für das Studium der Kultur.

Im Rahmen der Kulturstatik muss Kultur anhand ihrer Struktur klassifiziert werden: materielle, spirituelle, künstlerische und körperliche Kultur.

Die materielle Kultur basiert auf einer rationalen, reproduktiven Art von Aktivität, die in einer objektiv-objektiven Form ausgedrückt wird und die primären Bedürfnisse einer Person befriedigt.

Zusammensetzung der materiellen Kultur:

Arbeitskultur (Maschinen und Werkzeuge, Energiequellen, Produktionsanlagen, Kommunikationssysteme und Energieinfrastruktur);
Kultur des Alltags – die materielle Seite des menschlichen Lebens (Kleidung, Möbel, Utensilien, Haushaltsgeräte, Hilfsmittel, Lebensmittel);
Kultur des Topos bzw. Siedlungsortes (Behausungsart, Struktur und Ausstattung). Siedlungen).

Die materielle Kultur ist unterteilt in:

Produktions- und Technologiekultur, also die materiellen Ergebnisse der materiellen Produktion und Methoden der technologischen Tätigkeit einer sozialen Person;
- Reproduktion menschliche Rasse, das den gesamten Bereich der intimen Beziehungen zwischen Mann und Frau umfasst.

Anzumerken ist, dass unter materieller Kultur nicht so sehr die Schaffung der objektiven Welt der Menschen verstanden wird, sondern als Tätigkeit zur Gestaltung der „Bedingungen der menschlichen Existenz“. Das Wesen der materiellen Kultur ist die Verkörperung vielfältiger menschlicher Bedürfnisse, die es den Menschen ermöglichen, sich an die biologischen und sozialen Lebensbedingungen anzupassen.

Die materielle Kultur wird immer direkter durch die Qualitäten und Eigenschaften natürlicher Objekte, durch die Vielfalt der Formen von Materie, Energie und Information bestimmt, die der Mensch als Ausgangsmaterialien oder Rohstoffe bei der Schaffung materieller Objekte, materieller Produkte und materieller Mittel der menschlichen Existenz verwendet.

Zur materiellen Kultur gehören Artefakte unterschiedlicher Art und Form, bei denen ein natürliches Objekt und sein Material so transformiert werden, dass das Objekt in ein Ding verwandelt wird, d.

Materielle Kultur ist in einem anderen Sinne des Wortes das als Ding getarnte menschliche „Ich“; es ist die Spiritualität des Menschen, verkörpert in Form einer Sache; es ist die in den Dingen verwirklichte menschliche Seele; es ist der materialisierte und objektivierte Geist der Menschheit.

Die materielle Kultur umfasst in erster Linie verschiedene Mittel der materiellen Produktion. Dabei handelt es sich um Energie und Rohstoffe anorganischen oder organischen Ursprungs, geologische, hydrologische oder atmosphärische Bestandteile der Technologie der Materialproduktion. Dabei handelt es sich um Arbeitsmittel – von einfachsten Werkzeugformen bis hin zu komplexen Maschinenkomplexen. Dabei handelt es sich um verschiedene Konsummittel und Produkte der materiellen Produktion. Dabei handelt es sich um verschiedene Arten materiell-objektiver, praktischer menschlicher Tätigkeit. Dies sind die materiellen und objektiven Beziehungen einer Person im Bereich der Produktionstechnik oder im Bereich des Austauschs, also Produktionsverhältnisse. Es sollte jedoch betont werden, dass die materielle Kultur der Menschheit immer umfassender ist als die bestehende materielle Produktion. Es umfasst alle Arten materieller Werte: architektonische Werte, Gebäude und Bauwerke, Kommunikations- und Transportmittel, Parks und ausgestattete Landschaften usw.

Darüber hinaus enthält die materielle Kultur die materiellen Werte der Vergangenheit – Denkmäler, archäologische Stätten, ausgestattete Naturdenkmäler usw. Folglich ist das Volumen der materiellen Werte der Kultur größer als das Volumen der materiellen Produktion, und daher besteht keine Identität zwischen materieller Kultur im Allgemeinen und materieller Produktion im Besonderen. Darüber hinaus lässt sich die materielle Produktion selbst kulturwissenschaftlich charakterisieren, d. In diesem Sinne sprechen sie von der Kultur der Produktionstechnik, der Kultur des Managements und seiner Organisation, der Kultur der Arbeitsbedingungen, der Kultur des Austauschs und der Verteilung usw.

Folglich wird im kulturologischen Ansatz die materielle Produktion vor allem unter dem Gesichtspunkt ihrer humanitären oder humanistischen Vollkommenheit untersucht, während aus ökonomischer Sicht die materielle Produktion unter technokratischen Gesichtspunkten, also ihrer Effizienz, Effizienz, Kosten, Rentabilität usw., untersucht wird.

Die materielle Kultur im Allgemeinen sowie die materielle Produktion im Besonderen werden von den Kulturwissenschaften im Hinblick auf die Mittel und Bedingungen bewertet, die sie zur Verbesserung des menschlichen Lebens, zur Entwicklung seines „Ichs“, seiner schöpferischen Potenziale, des Wesens des Menschen als rationales Wesen, unter dem Gesichtspunkt des Wachstums und der Erweiterung der Möglichkeiten zur Verwirklichung der Fähigkeiten des Menschen als Subjekt der Kultur schaffen. In diesem Sinne ist es klar, dass sowohl in verschiedenen Stadien der Entwicklung der materiellen Kultur als auch in bestimmten historischen sozialen Methoden der materiellen Produktion unterschiedliche Bedingungen und Mittel unterschiedlicher Perfektion für die Verwirklichung kreativer Ideen und Pläne des Menschen geschaffen wurden, um die Welt und sich selbst zu verbessern.

Harmonische Beziehungen zwischen materiellen und technischen Möglichkeiten und den Transformationsabsichten des Menschen in der Geschichte bestehen nicht immer, aber wenn dies objektiv möglich wird, entwickelt sich Kultur in optimalen und ausgewogenen Formen. Wenn es keine Harmonie gibt, wird die Kultur instabil, unausgeglichen und leidet entweder unter Trägheit und Konservatismus oder unter Utopismus und Revolutionismus.

Materielle Kultur ist also ein System materieller Werte, das als Ergebnis menschlicher Aktivitäten entsteht.

Die Gesamtheit der materiellen und spirituellen Kultur

Die moderne Wissenschaft ist zu der Notwendigkeit gekommen, bestimmte Aspekte der Kultur als soziales Phänomen hervorzuheben:

Genetisch – Kultur wird als Produkt der Gesellschaft dargestellt.
- erkenntnistheoretisch - Kultur fungiert als eine Reihe materieller und spiritueller Werte, die im Prozess der Beherrschung der Welt erreicht werden.
- humanistische - Kultur offenbart sich als die Entwicklung des Menschen selbst, seiner spirituellen, schöpferischen Fähigkeiten.
- normativ - Kultur fungiert als System, das soziale Beziehungen in der Gesellschaft reguliert.
- soziologische - Kultur wird als Aktivität eines historisch spezifischen sozialen Objekts ausgedrückt.

Kultur ist der Kern, das Fundament, die Seele der Gesellschaft:

Dies sind die materiellen und spirituellen Werte eines Menschen,
ist die Art und Weise, wie Menschen leben
ist ihr Verhältnis zueinander
- das ist die Originalität des Lebens der Nation und der Völker,
ist der Entwicklungsstand der Gesellschaft,
ist die in der Geschichte der Gesellschaft gesammelte Information,
ist eine Reihe sozialer Normen, Gesetze, Bräuche,
ist Religion, Mythologie, Wissenschaft, Kunst, Politik.

Die Weltkultur ist eine Synthese der besten Errungenschaften aller Nationalkulturen verschiedener Völker, die unseren Planeten bewohnen.

Kultur wird in bestimmte Typen und Gattungen unterteilt. Es ist üblich, zwischen materieller und spiritueller Kultur zu unterscheiden. Zur materiellen Kultur gehören die Kultur der Arbeit und der materiellen Produktion, die Kultur des Alltags, die Kultur des Wohnortes, die Kultur der Einstellung zum eigenen Körper, Körperkultur. Die materielle Kultur ist ein Indikator für den Grad der praktischen Beherrschung der Natur durch den Menschen.

Die spirituelle Kultur umfasst kognitive, moralische, künstlerische, rechtliche, pädagogische und religiöse.

Die vielfältige Struktur der Kultur bestimmt die Vielfalt ihrer Funktionen. Der wichtigste ist humanistisch. Alle anderen hängen irgendwie damit zusammen oder ergeben sich daraus. Die Funktion der Übersetzung ist die Übertragung sozialer Erfahrungen. Kognitive Funktion – die Ansammlung von Wissen über die Welt schafft eine Chance für ihre Entwicklung. Regulierungsfunktion – reguliert verschiedene Aspekte und Arten sozialer Aktivitäten.

Semiotische Funktion – ohne das Studium der entsprechenden Zeichensysteme ist es nicht möglich, die Errungenschaften der Kultur zu meistern. Wertefunktion – Kultur wird als Wertesystem definiert.

Materielle Kultur der Nomaden

Wenn Sie sich die Objekte der materiellen Kultur von Menschen ansehen, die zwischen dem 7. Jahrhundert lebten. Chr e. und IV. Jh. N. h. es ist ersichtlich, dass sie in ihren Eigenschaften viel praktischer, komplexer und perfekter geworden sind als Objekte der Bronzezeit. Wenn Bronzemesser, Äxte, Sicheln und andere Werkzeuge und Arbeitsinstrumente spröde und sperrig waren, dann waren Eisenstähle viel stärker und leichter als sie. Neue Werkzeuge trugen zu einer Steigerung der Arbeitsproduktivität und der Produktionsmenge bei. Da die Arbeitsprodukte jedoch hauptsächlich von den Starken und Reichen genutzt wurden, führte dies dazu, dass in der Gesellschaft soziale Ungleichheit auftrat.

Die materielle Kultur der Saks und Sarmaten, die auf einem riesigen Gebiet von Südsibirien über den Altai bis zur nördlichen Schwarzmeerregion lebten, hat viele Gemeinsamkeiten, und nur in der Kunst dieser Stämme gibt es einige Unterschiede.

Die Ähnlichkeit der materiellen Kultur dieser Stämme beweist ihre Verwandtschaft. Diese Ähnlichkeit änderte sich auch später nicht, als die Stämme Usun und Kanly auftauchten. Erst im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der Gesellschaft wurde die materielle Kultur der Stämme perfekter und vielfältiger.

Herodot schrieb, dass die Saks in Holzhäusern lebten. Im Winter waren sie mit dichtem weißem Filz bedeckt. Anscheinend handelte es sich dabei um Jurten. Laut Hippokrates stellten Nomaden während ihrer Reise Jurtenbehausungen auf vier- oder sechsrädrigen Karren auf. Die Tatsache, dass sich die Jurten, die die Kasachen heute nutzen, in ihrer Form nicht von den antiken Jurten unterscheiden, sollte keinen Zweifel aufkommen lassen.

Wenn wir von dauerhaften Standorten sprechen, dann bauten die Usuns Gebäude aus Steinziegeln, während die Kanly-Behausungen aus rohen Ziegeln gebaut wurden.

Auch in der Kleidung hatten die Saks und Sarmaten viele Gemeinsamkeiten. Die Saks trugen spitze Kopfbedeckungen und Schuhe ohne Absatz. Kaftane sind kurz, bis zu den Knien, es wurden keine Taillengürtel verwendet. Hosen wurden lang und schmal getragen, rechts ein Dolch, links ein Säbel oder Bogen. Beispielsweise war die Kleidung eines Kriegers aus einer Beerdigung im Issyk-Kurgan zeremoniell und reich mit goldenen Plaketten und Platten verziert. Der Kopfschmuck war mit Goldplatten bestickt, die Pferde, Leoparden, Argali, Bergziegen, Vögel usw. darstellten.

Die kunstvoll ausgeführte Silhouette eines Hirsches auf einer Gürtelplatte verlieh dem Goldenen Mann eine besondere Schönheit und Anziehungskraft. Hier wurden auch Ritualgefäße gefunden – Holz- und Tonkrüge, eine silberne Schüssel und Löffel, eine Holzschaufel, eine Bronzeschale. Alle Artikel sind einzigartige Kunstwerke. Mit großem Geschick und künstlerischem Geschmack wurden Pferdegeschirre und Reitgegenstände, die im Großen Berel Kurgan im Altai gefunden wurden, von einem alten Meister hergestellt. Zusammen mit dem Stammesführer wurden 13 Pferde begraben. Gut erhalten sind das Pferdegeschirr, Reste von Sätteln und Lederzäumen mit Eisengebiss sowie mit Blattgold überzogene Holztafeln.

Merkmale der materiellen Kultur

Generell lassen sich Ansätze zur Definition von Kultur in zwei große Gruppen einteilen: Kultur als Welt akkumulierter Werte und Normen, als materielle Welt außerhalb einer Person und Kultur als Welt einer Person. Letztere lassen sich ebenfalls in drei Gruppen einteilen: Kultur – die Welt eines integralen Menschen in der Einheit seiner körperlichen und geistigen Natur; Kulturwelt spirituelles Leben des Menschen; Kultur ist eine lebendige menschliche Aktivität, eine Methode, eine Technologie dieser Aktivität. Beides ist wahr. Denn Kultur ist zweidimensional: Einerseits ist Kultur die Welt der sozialen Erfahrung des Menschen, die von ihm angesammelte dauerhafte materielle und spirituelle Werte. Andererseits ist es ein qualitatives Merkmal lebendigen menschlichen Handelns.

Schon hier ist es schwierig, materielle Kultur von spiritueller Kultur zu unterscheiden. N. Berdyaev sagte, dass Kultur immer spirituell ist, aber es lohnt sich kaum, über die Existenz materieller Kultur zu streiten. Wenn Kultur einen Menschen formt, wie kann man dann den Einfluss der materiellen Umwelt, der Werkzeuge und Arbeitsmittel, der Vielfalt der alltäglichen Dinge auf diesen Prozess ausschließen? Ist es möglich, die Seele eines Menschen isoliert von seinem Körper zu formen? Andererseits ist, wie Hegel sagte, der Geist selbst dazu verflucht, in materiellen Substraten verkörpert zu werden. Der brillanteste Gedanke wird, wenn er nicht objektiviert wird, zusammen mit dem Subjekt sterben. Keine Spuren in der Kultur hinterlassen. All dies deutet darauf hin, dass jeder Gegensatz zwischen dem Materiellen und dem Spirituellen und umgekehrt im Bereich der Kultur zwangsläufig relativ ist. Die Komplexität der Unterscheidung zwischen materieller und spiritueller Kultur ist groß. Sie können versuchen, sie entsprechend ihrem Einfluss auf die Entwicklung des Einzelnen zu gestalten.

Für die Kulturtheorie ist das Verständnis des Unterschieds zwischen materieller und spiritueller Kultur ein wichtiger Punkt. Im Hinblick auf das physische Überleben und die biologischen Bedürfnisse ist Spiritualität selbst im rein praktischen Sinne überflüssig und überflüssig. Dies ist eine Art Eroberung der Menschheit, ein verfügbarer und notwendiger Luxus, um das Menschliche im Menschen zu bewahren. Es sind die spirituellen Bedürfnisse, das Bedürfnis nach dem Heiligen und dem Ewigen, die einem Menschen den Sinn und Zweck seiner Existenz bestätigen und ihn mit der Integrität des Universums verbinden.

Wir stellen auch fest, dass der Zusammenhang zwischen materiellen und spirituellen Bedürfnissen recht komplex und mehrdeutig ist. Materielle Bedürfnisse können nicht einfach ignoriert werden. Starke materielle, wirtschaftliche und soziale Unterstützung kann den Weg eines Menschen und einer Gesellschaft zur Entwicklung spiritueller Bedürfnisse erleichtern. Aber das ist nicht die Hauptprämisse. Der Weg zur Spiritualität ist der Weg der bewussten Bildung und Selbsterziehung, der Anstrengung und Arbeit erfordert. E. Fromm „Haben oder sein?“ glaubt, dass die Existenz von Spiritualität und spiritueller Kultur in erster Linie von der Wertesetzung, von Lebensrichtlinien und von der Motivation der Aktivität abhängt. „Haben“ ist eine Orientierung an materiellen Gütern, an Besitz und Gebrauch. Im Gegensatz dazu bedeutet „sein“ zu werden und zu erschaffen, danach zu streben, sich in Kreativität und Kommunikation mit Menschen zu verwirklichen, in sich selbst eine Quelle ständiger Neuheit und Inspiration zu finden.

Es ist unmöglich, eine klare Trennlinie zwischen dem Materiellen und dem Ideal im Leben und Handeln des Menschen festzulegen. Der Mensch verändert die Welt nicht nur materiell, sondern auch geistig. Jedes Ding hat gleichzeitig eine nützliche und kulturelle Funktion. Das Ding spricht über einen Menschen, über den Kenntnisstand der Welt, über den Entwicklungsstand der Produktion, über seine ästhetische und manchmal auch moralische Entwicklung. Wenn ein Mensch etwas erschafft, „investiert“ er unweigerlich seine menschlichen Qualitäten darin, unfreiwillig, meist unbewusst, und prägt darin das Bild seiner Zeit ein. Das Ding ist eine Art Text. Alles, was von den Händen und dem Gehirn eines Menschen geschaffen wird, trägt einen Abdruck (Informationen) über einen Menschen, seine Gesellschaft und Kultur. Natürlich ist die Kombination von nützlichen und kulturellen Funktionen in Dingen nicht dieselbe. Darüber hinaus ist dieser Unterschied nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ.

Die Werke der materiellen Kultur sollen neben der Beeinflussung der geistigen Welt des Menschen in erster Linie eine andere Funktion erfüllen. Die materielle Kultur umfasst Gegenstände und Tätigkeitsprozesse, deren Hauptfunktionszweck nicht die Entwicklung der menschlichen Geisteswelt ist, für die diese Aufgabe zweitrangig ist.

In vielen Dingen werden diese beiden Funktionen kombiniert, beispielsweise in der Architektur. Und hier hängt viel von der Person selbst ab, denn um einer Sache eine nicht-utilitaristische Bedeutung zu entlocken, ist ein bestimmtes Niveau erforderlich, beispielsweise eine ästhetische Entwicklung. Die „Spiritualität“ einer Sache wird nicht ursprünglich geschaffen, sie wird von einer Person in sie eingebettet und macht diese Sache zu einem Mittel des Dialogs zwischen Menschen. Die spirituelle Kultur wird speziell für einen solchen Dialog mit Zeitgenossen und Nachkommen geschaffen. Dies ist sein einziger funktionaler Zweck. Materielle Kultur ist in der Regel multifunktional.

Es ist erwähnenswert, dass sich das Universelle gerade in der materiellen Kultur am deutlichsten und deutlichsten manifestiert. Ihre Werte, Prinzipien und Normen erweisen sich als dauerhafter als die Werte, Prinzipien und Normen der spirituellen Kultur.

Die materielle Kultur dient dem Zweck der Verdoppelung des Menschen in der objektiven Welt (K. Marx). Der Mensch arbeitet, indem er sein menschliches Maß auf das Arbeitsprodukt anwendet, ausgehend von der Einheit des „Maßes einer Sache“ und des „Maßes einer Person“. Spirituelle Kultur hat nur einen Maßstab – den Menschen. Die materielle Kultur ist innerlich verborgen und enthält latent das Geistige. In der spirituellen Kultur wird das Geistige in materielle Zeichensysteme objektiviert. Der spirituelle Text der materiellen Kultur ist darin verborgen, verborgen; Die spirituelle Kultur gibt ihren humanistischen Inhalt offen preis.

Detaillierte Lösung der Absätze §17 zu Sozialwissenschaften für Schüler der 9. Klasse, Autoren A.I. Kravchenko, E.A. Pevtsova 2015

Fragen und Aufgaben

1. Was bedeutet das Wort „Kultur“? Was denken Sie, was sind solche Phänomene wie die Kultur des Alltags und die Kultur des Einzelnen?

Das Wort „Kultur“ wird in folgenden Bedeutungen verwendet:

1. Aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet „Kultur“ (cultura) „Anbau“, „Entwicklung“, „Bildung“, „Erziehung“, „Ehrfurcht“. Im antiken Rom verstand man unter Kultur die Bewirtschaftung des Landes.

2. Kultur als Verbesserung menschlicher Qualitäten (im 18. Jahrhundert in Europa) war ein kultivierter Mensch ein belesener und kultivierter Mensch. Dieses Verständnis von „Kultur“ blieb bestehen bis Heute und wir sind verbunden mit Belletristik, Kunstgalerie, Wintergarten, Opernhaus und gute Bildung.

3. als Synonym für „Kultur“ – „ein kultivierter Mensch“, „sich kultiviert verhalten“.

4. als ein System von Normen und Werten, ausgedrückt durch die entsprechende Sprache, Lieder, Tänze, Bräuche, Traditionen und Verhaltensweisen, durch das die Lebenserfahrung geordnet und die menschliche Interaktion reguliert wird.

Persönliche Kultur – in diesem Fall erfasst der Kulturbegriff die Qualitäten einer Person, ihr Verhalten, ihre Einstellungen gegenüber anderen Menschen und zu Aktivitäten.

Die Alltagskultur repräsentiert die Merkmale der Lebensweise und der Durchführung von Aktivitäten in verschiedenen Epochen der Geschichte.

2. Was sind die Elemente der Kultur? Gehören dazu das Feuermachen, der Brauch des Schenkens, die Sprache, die Kunst des Frisierens, das Trauern? Oder sind es kulturelle Komplexe?

Elemente oder Merkmale von Kulturen sind die Ausgangspunkte der Kultur, aus denen Kultur über Tausende von Jahren entstanden ist. Sie werden in materielle und immaterielle Kultur unterteilt.

Das Entfachen des Feuers, der Brauch des Schenkens, die Sprache, die Kunst des Frisierens, die Trauer sind alles Elemente der Kultur. Trauer und Frisurenkunst lassen sich jedoch kulturellen Komplexen zuordnen, da sie mehrere Elemente der Kultur umfassen. Betrachtet man den Brauch des Schenkens in der modernen Gesellschaft, so lässt er sich auch auf kulturelle Komplexe zurückführen, da wir mehrere Elemente verwenden (Geschenkverpackung, eine Postkarte und das Geschenk selbst, d. h. es gibt Mindestvoraussetzungen für diesen Brauch). Wenn die Entstehung von Feuer der Zeit der Naturvölker zugeschrieben wird, dann ist dies ein Element der Kultur, da der Mensch nutzte, was ihm die Natur gab (Holz, Stein). Sprache kann auch als kultureller Komplex betrachtet werden. Es diente der Anhäufung, Speicherung und Weitergabe von Wissen. Mit der Zeit entstehen aus den Lauten der Sprache grafische Zeichen. In diesem Fall werden mehrere separate Elemente der Kultur verwendet, um die Sprache aufzuzeichnen (womit sie schreiben und was sie schreiben).

3. Erzählen Sie uns von kulturellen Universalien und ihrem Zweck.

Kulturelle Universalien sind Normen, Werte, Regeln, Traditionen und Eigenschaften, die allen Kulturen innewohnen, unabhängig von geografischer Lage, historischer Zeit und sozialer Struktur.

Zu den kulturellen Universalien gehören Sport, Körperschmuck, Kalender, Kochen, Balz, Tanzen, dekorative Kunst, Wahrsagen, Traumdeutung, Bildung, Ethik, Etikette, Glaube an Wunderheilungen, Feste, Folklore, Bestattungsrituale, Spiele, Gestikulieren, Begrüßung, Gastfreundschaft, Haushalt, Hygiene, Witze, Aberglaube, Magie, Ehe, Essenszeiten (Frühstück, Mittagessen, Abendessen), Medizin, Anstand bei der Verwaltung natürlicher Notwendigkeiten, Musik, Mythologie, persönlicher Name, postnatale Betreuung , Behandlung schwangerer Frauen, religiöse Rituale, Lehre über die Seele, Herstellung von Werkzeugen, Handel, Besuche, Beobachtung des Wetters usw.

Die Familie existiert bei allen Völkern, aber in unterschiedlicher Form. Die traditionelle Familie besteht in unserem Verständnis aus Mann, Frau und Kindern. In einigen Kulturen kann ein Mann mehrere Frauen haben, während in anderen eine Frau mit mehreren Männern verheiratet sein kann.

Kulturelle Universalien entstehen, weil alle Menschen, unabhängig davon, wo sie leben, körperlich gleich sind, die gleichen biologischen Bedürfnisse haben und mit den gleichen Problemen konfrontiert sind, die die Umwelt für die Menschheit mit sich bringt. Menschen werden geboren und sterben, daher haben alle Nationen Bräuche, die mit Geburt und Tod verbunden sind. Da sie zusammenleben, gibt es eine Arbeitsteilung, Tänze, Spiele, Begrüßungen usw.

4. * Sind solche Universalien charakteristisch für das russische Volk wie Gesten, Körperschmuck, Mythologie, Kochen? Worin kommen sie zum Ausdruck?

Ja, das russische Volk zeichnet sich durch Universalien wie Gesten, Körperschmuck, Mythologie und Kochen aus. Sie werden wie folgt ausgedrückt:

Gestikulieren – um beispielsweise im Unterricht zu antworten, heben wir die Hand und machen so auf uns aufmerksam.

Körperschmuck – zum Beispiel Eheringe, die Frischvermählte als Zeichen ihrer Heirat tragen; ein Kreuz als Zeichen der Zugehörigkeit zum orthodoxen Glauben.

Mythologie – In der Neuzeit umfasst die Mythologie astrologische Vorhersagen, den Glauben an die übernatürlichen Fähigkeiten eines Menschen (Hellsehen, Telekinese), den Einsatz nicht-traditioneller Behandlungsmethoden, den Einsatz verschiedener Amulette usw.

Kochen – zum Beispiel die Verwendung von Gärung und Salzen wird immer noch als Methode zur Zubereitung von Speisen für den Winter verwendet.

5. Was ist ein Kulturkomplex? Nennen Sie Beispiele aus dem Alltag. Können Computerpiraterie, Wissenschaft und Schulbildung dem kulturellen Komplex zugeschrieben werden?

Kultureller Komplex – eine Reihe kultureller Merkmale oder Elemente, die auf der Grundlage des ursprünglichen Elements entstanden sind und mit diesem funktional verbunden sind.

1. Bildung, einschließlich Kindergarten, Schule, Universität, Tische, Stühle, Tafel, Kreide, Bücher, Erzieher, Lehrer, Schüler usw.

2. Sport: Stadion, Fans, Schiedsrichter, Sportbekleidung, Ball, Elfmeter, Stürmer usw.

3. Kochen: Koch, Küche, Geschirr, Herd, Lebensmittel, Gewürze, Kochbücher usw.

Ja, Softwarepiraterie, Wissenschaft und Bildung können dem kulturellen Komplex zugeordnet werden, da diese Konzepte mehrere miteinander verbundene kulturelle Elemente umfassen.

6. * Was ist Kulturerbe? Wie schützen der Staat und die Bürger es? Nennen Sie konkrete Beispiele.

Kulturelles Erbe ist ein Teil der materiellen und spirituellen Kultur, der von vergangenen Generationen geschaffen wurde, den Test der Zeit bestanden hat und als etwas Wertvolles und Verehrtes an die nächsten Generationen weitergegeben wurde.

Der Schutz des kulturellen Erbes ist darin verankert Rechtsakte verschiedene Staaten. In der Russischen Föderation ist dies die Verfassung der Russischen Föderation, Art. 44, in dem es heißt: „Jeder hat das Recht, am kulturellen Leben teilzunehmen und kulturelle Einrichtungen zu nutzen, Zugang zu Kulturgut zu haben; Jeder ist verpflichtet, sich um die Erhaltung des historischen und kulturellen Erbes zu kümmern und historische und kulturelle Denkmäler zu schützen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Bundesgesetze und -gesetze, die zum Schutz des kulturellen Erbes der Russischen Föderation beitragen. Zum Beispiel „Grundlagen der Gesetzgebung zur Kultur der Russischen Föderation“ (1992), „Bundesgesetz „Über Objekte des Kulturerbes (historische und kulturelle Denkmäler) der Völker der Russischen Föderation“ (2002), „Verordnungen und staatliche historische und kulturelle Gutachten“ (2009), „Verordnungen über die Schutzzonen des Kulturerbes (historische und kulturelle Denkmäler) der Völker der Russischen Föderation“ (2008) usw.

Normale Bürger können sich auf folgende Weise am Schutz des kulturellen Erbes beteiligen:

1. Menschen an Kreativität und kulturelle Entwicklung, Amateurkunst (Volkstänze, Volkslieder), Kunsthandwerk (Töpferei, Schmiedekunst) heranführen.

2. Wohltätigkeit, Mäzenatentum und Sponsoring im Kulturbereich, d. h. Ankauf von Gemälden für Museen, Unterstützung von Künstlern, Organisation von Theaterführungen.

Ebenso werden Bräuche und Kulturdenkmäler von Generation zu Generation weitergegeben.

Als Beispiele für die Beteiligung der Bürger am Schutz der Verbreitung des kulturellen Erbes des Landes können die auf dem Territorium der Russischen Föderation existierenden Volkschöre angeführt werden - der Kuban-Kosaken-Chor und der Sibirische Chor Volkschor, Russischer Volkschor usw. sowie verschiedene russische Ensembles Volkstänze die sich mit der Verbreitung und Propaganda von Folklore befassen.

7. Was ist der Unterschied zwischen materieller und immaterieller Kultur? Welche Arten gibt es: Theater, Stift, Buch, Begrüßung, Lächeln, Geschenkaustausch?

Materielle Kultur ist das, was von Menschenhand geschaffen wurde (ein Buch, ein Haus, Kleidung, Schmuck, ein Auto usw.).

Immaterielle Kultur oder spirituelle Kultur ist das Ergebnis der Aktivität des menschlichen Geistes. Immaterielle Objekte existieren in unserem Bewusstsein und werden durch menschliche Kommunikation unterstützt (Normen, Regeln, Muster, Standards, Verhaltensmodelle und -normen, Gesetze, Werte, Zeremonien, Rituale, Symbole, Mythen, Wissen, Ideen, Bräuche, Traditionen, Sprache).

Das Theater als Bauwerk gehört zur materiellen Kultur, das Theater als Kunstform dazu immaterielle Kultur.

Eine Begrüßung, ein Lächeln, der Austausch von Geschenken sind Elemente einer immateriellen Kultur.

8. Erzählen Sie uns von den Etikette-Regeln, die Sie im Alltag befolgen müssen.

Morgens sagen wir unseren Verwandten „Guten Morgen“, grüßen Nachbarn, Lehrer, Freunde. Zum Essen verwenden wir Teller, Gabel, Löffel, Messer und essen nicht mit den Händen. Wir alle erinnern uns daran, wie unsere Eltern uns sagten, wir sollten nicht kochen und unsere Ellbogen nicht auf den Tisch legen. Wir sorgen für Ordnung in unseren Zimmern und in der gesamten Wohnung. In der Schule und im Klassenzimmer sollten wir keinen Lärm machen und nicht von irgendwoher schreien, sondern unsere Hand heben, um zu antworten, nicht reden, Klassenkameraden und Lehrer mit Respekt behandeln und Schuleigentum nicht beschädigen. Und wir müssen unterrichtsbereit und in Schuluniform zur Schule kommen.

Wenn wir eine Anfrage an jemanden richten, sagen wir „Bitte“ und nachdem wir unsere Anfrage erfüllt haben, sagen wir „Danke“.

9. * Halten Sie Etikette für wichtig im Leben? Argumentieren Sie Ihren Standpunkt.

Ja, ich halte Etikette für wichtig im Leben. Gute Verhaltensregeln helfen Menschen, sich in jeder Situation sicherer zu fühlen. Gute Manieren überzeugen. Am beliebtesten sind höfliche und freundliche Menschen. Gute Manieren tragen dazu bei, die Kommunikation mit Verwandten, Freunden und einfach Fremden zu genießen.

Problem. Das kulturelle Erbe trägt dazu bei weitere Entwicklung Gesellschaft oder verlangsamt sie sie im Gegenteil?

Das kulturelle Erbe trägt zur Entwicklung der Gesellschaft bei. Die Menschheit verfügt über umfangreiche Erfahrung in verschiedenen Bereichen wie Bauwesen, Kochen, Kunst, Kindererziehung usw. Moderne Menschen bringen etwas Neues in das vorhandene Wissen ein und verbessern und entwickeln sich dadurch weiter. Zum Beispiel Häuser bauen. Dabei wird bereits gesammeltes Wissen genutzt, aber auch Neues eingeführt, was zur Verbesserung der Qualität moderner Häuser im Vergleich zu Häusern früherer Epochen beiträgt. Dasselbe gilt auch für die Kindererziehung. Die Menschen nutzen das, was sie von früheren Generationen geerbt haben, und passen die Bildungsmethoden an die modernen Realitäten an.

Werkstatt

1. Wissenschaftler definieren Kultur oft als Form und Ergebnis der Anpassung an die Umwelt. Verwirrt Sie diese einfache Handhabung der Konzepte nicht? Was haben Wissenschaftler gemeinsam, fragen wir, zwischen dem Volksepos, den Sonaten von Prokofjew und der Sixtinischen Madonna von Raffael einerseits und dem harten, aber sehr alltäglichen Bedürfnis, Nahrung zu beschaffen, sich warm zu halten, Wohnungen zu bauen und in der Erde zu graben? Geben Sie eine begründete Antwort.

IN modernes Verständnis Die Umwelt ist nicht nur natürliche Bedingungen in dem ein Mensch lebt, sondern auch das Umfeld menschlichen Handelns, zu dem auch die Interaktion mit anderen Menschen oder Personengruppen gehört. Und wenn das Wort „Kultur“ zunächst nur mit der Bewirtschaftung des Landes in Verbindung gebracht wurde, erhält es im Laufe der Zeit andere Bedeutungen. Ursprünglich hatten die Menschen das Ziel zu überleben. Aber im Laufe der Zeit entwickelte sich die Gesellschaft, und neben dem Bau von Wohnungen begannen die Menschen, sie zu dekorieren; Kleidung begann eine andere Funktion zu erfüllen – sie wärmte einen Menschen nicht nur, sondern schmückte ihn auch bzw. erschien in Mode. Und das ist auch eine besondere Art der Anpassung an die Umwelt, eine Art, sich in die Gesellschaft einzufügen, sich an neue Bedingungen anzupassen. Beim Malen ist es genauso. Felsmalereien hatten rituellen Charakter und sollten zu einer erfolgreichen Jagd beitragen. Im Laufe der Zeit domestizierten die Menschen Tiere, lernten, sie zu züchten, und beherrschten den Anbau von Nutzpflanzen. Und mit der Zeit erhält die Malerei einen ästhetischen Charakter, verlässt aber gleichzeitig nicht ihre Grundlagen (Malerei von Tempeln mit biblischen Szenen). Dasselbe gilt auch für die Musik. Zunächst wird es in Ritualen (religiös, bei Hochzeiten, Beerdigungen, Schlafliedern für Kinder) verwendet und erhält im Laufe der Zeit auch einen ästhetischen Charakter.

Gemeinsam ist diesen Beispielen also, dass es sich bei ihnen allesamt um Phänomene der Kultur handelt, aber um Phänomene unterschiedlicher Geschichtsepochen, die sich im Laufe der Menschheitsgeschichte entwickelt haben.

2. Bestimmen Sie, ob die materielle oder spirituelle Kultur Folgendes umfasst: Duell, Medaille, Kutsche, Theorie, Glas, Magie, Amulett, Streit, Revolver, Gastfreundschaft, Taufe, Globus, Hochzeit, Gesetz, Jeans, Telegraph, Weihnachtszeit, Karneval, Schule, Tasche, Puppe, Rad, Feuer.

Zur materiellen Kultur gehören: eine Medaille, eine Kutsche, ein Glas, ein Amulett, ein Revolver, ein Globus, Jeans, ein Telegraph, eine Schule, eine Tasche, eine Puppe, ein Rad, Feuer.

Zur immateriellen Kultur gehören: Duell, Theorie, Magie, Debatte, Gastfreundschaft, Taufe, Hochzeit, Gesetz, Weihnachtszeit, Karneval.

Beliebt in der Kategorie: