Wie ist diese Literatur entstanden? Die Entstehung der russischen Literatur

Die Literatur entstand in Russland gleichzeitig mit der Annahme des Christentums, aber sowohl die Christianisierung des Landes als auch die Entstehung der Schrift wurden in erster Linie durch staatliche Bedürfnisse bestimmt: Schrift war in allen Bereichen des Staates und des Staates notwendig öffentliches Leben, in der Rechtspraxis. Das Aufkommen des Schreibens schuf ein Betätigungsfeld für Übersetzer und Schreiber und vor allem eine Gelegenheit für die Entstehung eigener Originalliteratur, sowohl für die Kirche (Lehren, feierliche Worte, Leben) als auch rein weltlich (Chroniken).

Aber die Einstellung gegenüber Nigs hat sich, wie bereits erwähnt, zu einer besonderen entwickelt. Im Artikel von 988 der ältesten russischen Chronik – „Die Geschichte vergangener Jahre“ heißt es unmittelbar nach der Botschaft über die Annahme des Christentums, dass der Kiewer Fürst Wladimir „nach seiner Entsendung begann, Kinder von vorsätzlichen Kindern zu nehmen [ von edlen Leuten] und gab ihnen die Möglichkeit, aus Büchern zu lernen.“ In einem Artikel aus dem Jahr 1037, der die Aktivitäten von Wladimirs Sohn, Fürst Jaroslaw, charakterisierte, bemerkte der Chronist, dass er „Bücher entwickelte und sie las [las], oft nachts und tagsüber. Übersetzen aus.“ griechisch]. Und viele Bücher wurden abgeschrieben, in dem Bild, die Treue der Menschen zu erlernen, die Lehren des Göttlichen zu genießen.“ Der Chronist zitiert dann Lob für die Bücher: „Großartig ist das Kriechen aus der Lehre des Buches: mit Büchern.“ Wir zeigen und lehren die Wege der Reue [Bücher unterweisen und lehren uns Reue], wir erlangen Weisheit und Zurückhaltung aus den Worten des Buches. Schauen Sie sich die Essenz des Flusses an, der das Universum durchdringt, und sehen Sie den Ursprung [Quellen] der Weisheit; für Bücher gibt es eine unerforschliche Tiefe“, und im ersten Artikel aus einer der ältesten altrussischen Sammlungen – „Izbornik 1076“ heißt es: So wie ein Schiff nicht ohne Nägel gebaut werden kann, kann man auch kein rechtschaffener Mann werden, ohne Bücher zu lesen. Es wird empfohlen, langsam und nachdenklich zu lesen: Versuchen Sie nicht, das Kapitel schnell bis zum Ende zu lesen, sondern denken Sie über das Gelesene nach und lesen Sie dasselbe Kapitel dreimal erneut, bis Sie seine Bedeutung verstanden haben.

Im X. und der ersten Hälfte des XI. Jahrhunderts. In Russland wurde eine Menge Arbeit geleistet: Eine große Anzahl von Büchern wurde aus bulgarischen Originalen umgeschrieben oder aus dem Griechischen übersetzt, und bereits in den ersten zwei Jahrhunderten der Existenz der Schrift lernten alte russische Schriftgelehrte alle wichtigen Genres kennen und Hauptdenkmäler der byzantinischen Literatur.

Im Prozess der Einführung von Rus in die Weltliteratur, zwei Eigenschaften: Erstens gelangten die meisten literarischen Werke über Vermittlungsliteratur zu russischen Schriftgelehrten: Bereits ins Altbulgarische übersetzte Bücher wurden dann ins Altrussische übersetzt: Bücher der Heiligen Schrift, liturgische Bücher, Werke kirchlicher Schriftsteller, historische Werke(Chroniken), Naturwissenschaften ("Physiologe", "Shestodnev") sowie - wenn auch in geringerem Umfang - Denkmäler historische Erzählung, zum Beispiel ein Roman über Alexander den Großen und eine Geschichte über die Eroberung Jerusalems durch den römischen Kaiser Titus – also überwiegend Übersetzungen aus dem Griechischen, Werke frühchristlicher Literatur von Autoren des 3.-7. Jahrhunderts. Es sollte beachtet werden, dass jede alte slawische Literatur nicht klar in Original- und übersetzte Literatur unterteilt werden kann: Übersetzte Literatur war ein organischer Teil davon nationale Literaturen in einem frühen Stadium ihrer Entwicklung.

Das zweite Merkmal der Entwicklung der Literatur X-XII Jahrhunderte. - der Einfluss der alten bulgarischen Literatur auf Russisch und Serbisch.

Die Tatsache, dass das alte Russland begann, das Primäre eines anderen zu lesen, anstatt ein eigenes zu schaffen, bedeutet nicht, dass die russische Kultur zweitrangig ist: Wir sprechen nur über einen Bereich künstlerischer Kreativität und einen Bereich des Kunst des Wortes, nämlich die Schaffung geschriebener Texte: Darunter befanden sich in der Anfangsphase praktisch nur hochspezialisierte Texte - Werke zur Theologie, Ethik, Geschichte, Werke der literarischen Kunst blieben unerwähnt, Folklore.

Die Wissenschaft entwickelt sich rasant weiter, doch auf viele Fragen gibt es noch immer keine vernünftige Antwort, wie schon vor Tausenden von Jahren. Woher kam das Leben auf der Erde? Woher kommt der Mensch? Heutzutage versuchen viele, die Theorie mit dem Ursprung des Affen in Frage zu stellen. Obwohl Darwin nicht sagte, dass der Mensch vom Affen abstammt. Er argumentierte, dass wir einen gemeinsamen affenähnlichen Vorfahren haben. Wie hat ein Mensch sprechen gelernt? Auch hier gibt es einige Theorien. Einige sind mehr oder weniger vernünftig, andere nicht, wie die japhetische Theorie von Nicholas Marr, der behauptete, dass alle Wörter aus vier Wurzeln stammen – „sal“, „ber“, „yon“ und „rosh“. Marr zwang seine Schüler, in allen Worten nach diesen Wurzeln zu suchen. Daraus resultieren die Worte rot, etruskisch, rot. Linguisten mochten diese Theorie nicht, aber sowjetische Beamte mochten sie sehr, da Marr argumentierte, dass Sprache einen „Klassencharakter“ habe und es möglich sei, Stadien in der Sprachentwicklung in Analogie zu den Entwicklungsstadien der Gesellschaft zu unterscheiden, wie Marx sah es. Seine Theorie passte perfekt zur Ideologie des „Klassenkampfes“.

Diese Theorie war unhaltbar, da sie im Mai und Juni 1950 widerlegt wurde und die ehemaligen Marristen begannen, offene Briefe der „Reue“ für ihre Fehler an die Zeitungen zu schreiben.

Es war im letzten Jahrhundert, aber die Dinge in diesem Sinne sind „und jetzt da“, und wir wissen jetzt nicht mehr über das Aussehen der Sprache als Marr.

Wissenschaftler versuchten auch, die Geschichte der Literatur zu studieren. Wann ist sie erschienen? Und warum? Und es gibt etwas zum Nachdenken. Wie in der Frage der Kunst im Allgemeinen.

Was für einen primitiven Menschen passieren musste, der fast gestern von einem Baum herunterkam, um sich nach einer Jagd in einer Höhle auszuruhen, plötzlich etwas nahm – einen Stein oder etwas anderes – ging an die Wand und begann nicht nur Kritzeleien zu zeichnen, sondern zeichnen? Stellen Sie ein Tier dar, das auf einer Jagd gesehen wurde, und alles, was Sie erlebt haben? Es war ein Schritt wichtiger als die Erfindung. Steinaxt- Die Axt hat praktischer Wert. Aber von diesem Moment an kann man im Prinzip den Beginn des Menschen zählen. Eine Emotion, die sich danach sehnt, sich in Kreativität, in der Schöpfung zum Ausdruck zu bringen.

Es ist von hier primitiver Mann, der zuerst versuchte, etwas an der Höhlenwand darzustellen, und die Kreaturen, die er malte, begann im Prinzip mit der Kunst. Und nicht nur malerisch – man kann es auch als eine Art Literatur bezeichnen! Er erzählte eine Geschichte – die Geschichte einer Jagd.

Aber wann begann die verbale Literatur?

James Fraser (1854 – 1941) – britischer Gelehrter und Religionswissenschaftler, argumentierte, dass die Quelle von allem das Ritual sei. Laut Fraser ist das Ritual in gewisser Weise eine Nachahmung des gewünschten Ergebnisses – zum Beispiel, indem sie dem Feind den Tod wünschen, sein Bild verstümmeln und das an der Wand abgebildete Tier vor der Jagd „töten“. Aus Ritualen entstehen laut Fraser Mythen (und nicht umgekehrt). Mythos ist die verbale Fixierung eines Rituals. Und dann wird der Mythos zum „Baumaterial“ eines Kunstwerks. Den Begriff der Entstehung der Literatur sieht er wie folgt: Ritual – Mythos – Kunstwerk. Gilbert Meray, der die Elemente des Rituals in einer Reihe von Handlungssträngen sah, stimmt dem zu. So schließt er aus dem Ritual der Brautentführung die Entführung Elenas ab. Jessie Weston führte diese Theorie fort und erläuterte die rituelle Grundlage und die mittelalterliche Legende vom Heiligen Gral. Der Forscher leitet es nicht aus der christlichen Legende vom heiligen Kelch ab, sondern aus dem antiken Initiationsritus. Amerikanische Wissenschaftler haben diese Theorie entwickelt, indem sie bestimmte saisonale Rituale bestimmten Genres zugeordnet haben. Der Amerikaner Northrop Fry versuchte, die Rolle der Mythologie als Quelle von Archetypen zu definieren. Laut Fry entstehen literarische Werke nach denselben archetypischen Vorbildern.

Die offensichtliche Verwundbarkeit dieser Theorie ist sichtbar. Woher kamen die Rituale damals? Schließlich kopiert nicht jeder auf die eine oder andere Weise das gewünschte Ergebnis. Darüber hinaus schließt ein solcher Ansatz sowohl das Realitätsverständnis des einzelnen Autors als auch die Realität selbst, die auch zu einer Quelle der Mythologie werden könnte, völlig aus? Geschichten über Heldentaten auf der Jagd oder im Krieg. Zum Beispiel antike griechische Geschichten über Helden. Warum konnten die Leistungen bestimmter Krieger nicht zu einer Quelle von Mythen werden und im öffentlichen Bewusstsein bereits übertrieben existieren? Von dort übrigens auch Aussagen über die „göttliche“ Herkunft des Helden oder der Heldin. Für die Menschen war es schwierig, sich vorzustellen, dass ein Krieger mit unglaublicher körperlicher Stärke derselbe war wie sie. Oder Versuche Alter Mann Beantworten Sie sich die Frage: Warum grollt der Donner, warum regnet es und warum geht die Sonne auf und dann unter?

Die einzige Art von Literatur, die neben der Dramaturgie als Mythos eingestuft werden kann, ist die Folklore. Volksmärchen entstanden tatsächlich aus Mythen. Hier ist Koschey der Unsterbliche – das Bild des Todes, und Perun, der ihn besiegt, und Baba Yaga, den viele Forscher für eine Art Wächter der Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten halten. Und die Kinder versucht sie im Ofen zu „backen“ – eine Initiationsbekundung, die den „Tod“ eines Menschen als Kind und seine neue „Geburt“ als Erwachsener symbolisieren sollte.

Dieses Thema in der höchste Grad interessant. Aber eines ist klar: Kunst war von Anfang an individuell. Auch wenn es Folklore war. Es drückte die Emotionen eines Individuums aus, in denen alle anderen ihre eigenen erkannten. Egal, was sie zu Sowjetzeiten sagten. Und was ist ein Kollektiv, wenn nicht eine Vielzahl von Individuen?

Wann hat alte russische Literatur? Welche Voraussetzungen waren dafür nötig? Versuchen wir, die Merkmale der damaligen historischen Periode herauszufinden, die die Literatur beeinflusst haben.

Frühe Feudalzeit

Lassen Sie uns bei der Diskussion, wann und warum die antike russische Literatur entstand, auf ihren engen Zusammenhang mit der Staatsbildung eingehen. Der altrussische Staat entstand während eines langen historischen Prozesses der Trennung des kommunalen Stammessystems der ostslawischen Stammesvölker.

Voraussetzungen für die Entstehung

Lassen Sie uns im Zusammenhang mit der Entstehung der alten russischen Literatur herausfinden. Die ostslawischen Stämme wechselten zum Feudalsystem und umgingen die Sklavenhalterformation. In einem solchen System Öffentlichkeitsarbeit die Minderheit dominierte die Mehrheit. Um nach einer ideologischen Erklärung für diese Tatsache zu suchen, reichte es nicht aus, eine heidnische, mündliche Stammesreligion zu haben Volkskunst während der Stammeszeiten verwendet.

Die Entwicklung politischer, Handels- und Wirtschaftsbeziehungen erforderte eine neue Schriftsprache, die eine Voraussetzung für die Entstehung der Literatur werden sollte.

Wann erschien die antike russische Literatur? Das Zeitalter der Computer, das wir unsere Zeit nennen, ist durch mangelndes Interesse am Lesen gekennzeichnet. Fiktion. Nur wenige Menschen wissen, dass die Schriften in Russland bereits vor der offiziellen Annahme des Christentums entstanden sind.

Das „Pannonische Leben des Kyrill“ ist ein Beweis dafür, dass es in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts einige Schriftformen gab.

Cyril und Methodius

In welchem ​​Jahrhundert entstand also die antike russische Literatur? Wissenschaftler haben keine genaue Antwort auf diese Frage gefunden, sind aber überzeugt, dass das größte historische und kulturelle Ereignis für die Slawen die Entdeckung des Alphabets durch Methodius und Kyrill (863) war. Am Ende des 9. Jahrhunderts gab es ein Blütezeit der Kultur im alten Bulgarien. Zu dieser Zeit erschienen wunderbare Schriftsteller: Clemens, Johannes der Exarch von Bulgarien, Konstantin. Die von ihnen geschaffenen Werke waren für die Entstehung der altrussischen Kultur von besonderer Bedeutung.

Annahme des Christentums

Um darüber zu streiten, wann die antike russische Literatur entstand, wenden wir uns dem Jahr 988 zu. Dieses Datum gilt als Zeitpunkt der offiziellen Annahme des Christentums in Russland. Zur Bildung des Altrussischen ursprüngliche Kultur Es war wichtig, dass Russland Byzanz anerkannte, das damals ein Vertreter der Hochkultur war.

Die byzantinisch-orthodoxe Kirche hatte sich bereits vom römisch-katholischen Glauben getrennt. Während die Katholiken Latein als Grundlage der Literatursprache vorsahen, begrüßten die orthodoxen Griechen die Entwicklung nationaler Literaturstile.

In der alten Rus, Kirche literarische Sprache galt als Altslawisch, das in seiner grammatikalischen Basis nahe beieinander lag Altrussisch. Die in dieser historischen Periode erschienene Originalliteratur wurde zum Anstoß für ihre Entwicklung. Die Bereicherung der russischen Sprache erfolgte mit Hilfe der mündlichen Volkssprache.

Wenn man über die Entstehung der antiken russischen Literatur nachdenkt, sind sich Historiker und Schriftsteller einig, dass in Russland am Ende des zehnten Jahrhunderts ein bestimmtes System der „Buchlehre“ entstand.

Es war das Christentum, das eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Kultur der alten Rus spielte. Mitte des 11. Jahrhunderts erschienen erfahrene Übersetzer, die griechische Bücher in die „slowenische“ Sprache „übertrugen“.

Zur Zeit der Entstehung der altrussischen Literatur spielten Klöster eine besondere Rolle. Ein wahres Zentrum der christlichen Kultur entstand beispielsweise im Kiewer Höhlenkloster.

Quellen

Aktive Beteiligung an der Literaturentwicklung:

• volkspoetische mündliche Kreativität;
• Christliche Literatur.

Beim Studium der Folklore konnte festgestellt werden, dass die alten Slawen, die im 10. Jahrhundert lebten, entwickelte Formen der mündlichen Volkskunst besaßen.

Die Forscher sind überzeugt, dass in dieser Zeit der Übergang von mythologischen Legenden zu historischen Handlungssträngen stattfand. Tradition, Legende, toponymische Legende und Lieder über militärische Schlachten wurden zu den wichtigsten in der mündlichen Poesie dieser Zeit.

Forscher glauben, dass in dieser Zeit das Volksepos entstand, das in der ursprünglichen altrussischen Literatur eine Rolle spielte. Die fürstlichen Truppen, die Feldzüge unternahmen, hatten immer Sänger, die bei Festen und Ruhezeiten die Tapferkeit des Fürsten und seiner Soldaten verherrlichten. Diese eigentümliche mündliche Chronik wurde teilweise niedergeschrieben und wurde zur Hauptquelle für literarische Handlungen.

Durch die Folklore gelangten Elemente der Volksideologie und künstlerischer poetischer Bilder in die Literatur.

Im Prozess der Assimilation der christlichen Ideologie passte sich das russische Volk seinen heidnischen Ideen und Konzepten an.

Abschluss

Während der gesamten Entstehungszeit der altrussischen Literatur war die Volksdichtung die Hauptquelle, die zu ihrer Bereicherung beitrug. Wir weisen auch auf die Bedeutung von Geschäftsschreiben und mündlicher Rede für die Literaturbildung hin.

So wandten sich Militärführer vor einer Schlacht immer mit einer Rede an ihre Soldaten, um sie zu militärischen Heldentaten aufzurütteln und zu inspirieren. Bei diplomatischen Verhandlungen wurde systematisch auf mündliche Rede zurückgegriffen. In ein anderes Land entsandte Botschafter lernten die vom Herrscher geäußerten Sätze auswendig.

Solche Reden beinhalteten bestimmte Phrasen, waren ausdrucksstark und prägnant. Dank der Genauigkeit und Prägnanz der Ausdrucksformen der mündlichen Rede und des Geschäftsschreibens erschien in alten russischen Büchern ein aphoristischer, prägnanter Präsentationsstil.

Der Entstehungs- und Entwicklungsprozess der antiken russischen Literatur wurde von vielen Fakten beeinflusst. Zunächst ist es wichtig, die Besonderheiten des damaligen Gesellschaftssystems zu beachten, den Wunsch der Menschen, eine Erklärung für die Veränderungen zu bekommen, die sie in ihrem Leben beobachteten.

Als Philosophische Grundlagen Historiker betrachten die antike russische Literatur als kanonisch christliche Bücher Evangelium des Neuen Testaments. In religiösen Büchern wurden die Qualen des irdischen Lebens, die Wunder der Auferstehung und der Himmelfahrt ausführlich dargelegt und erklärt.

Der Begriff „Altrussische Literatur“ umfasst literarische Werke des XI-XVII Jahrhunderts. Zu den literarischen Denkmälern dieser Zeit zählen nicht nur eigentliche literarische Werke, sondern auch historische Werke (Chroniken und Chronikgeschichten), Reisebeschreibungen (sie wurden Spaziergänge genannt), Lehren, Leben (Geschichten über das Leben von Menschen, die von der Kirche als ... eingestuft wurden). Schar von Heiligen), Botschaften, Essays des rednerischen Genres, einige Texte geschäftlicher Natur. In all diesen Denkmälern finden sich Elemente künstlerischer Kreativität, ein emotionales Spiegelbild des modernen Lebens.

Die überwiegende Mehrheit der antiken russischen literarischen Werke enthielt nicht die Namen ihrer Schöpfer. Die altrussische Literatur ist in der Regel anonym und ähnelt in dieser Hinsicht der mündlichen Volkskunst. Die Literatur des antiken Russlands wurde handgeschrieben: Die Werke wurden durch Kopieren von Texten verbreitet. Im Laufe des jahrhundertelangen handschriftlichen Bestehens von Werken wurden Texte nicht nur kopiert, sondern aufgrund veränderter literarischer Vorlieben, der gesellschaftspolitischen Situation, in Verbindung mit den persönlichen Vorlieben und literarischen Fähigkeiten der Schreiber oft auch umgearbeitet. Dies erklärt die Existenz verschiedener Ausgaben und Varianten desselben Denkmals in den Manuskriptlisten. Die vergleichende Textanalyse (siehe Textologie) von Ausgaben und Varianten ermöglicht es Forschern, die literarische Geschichte eines Werks wiederherzustellen und zu entscheiden, welcher Text dem Text des Originalautors am nächsten kommt und wie er sich im Laufe der Zeit verändert hat. Nur in den seltensten Fällen liegen uns die Denkmalverzeichnisse des Autors vor, und sehr oft erreichen uns in späteren Verzeichnissen Texte, die denen des Autors näher stehen als in den Verzeichnissen früherer. Daher basiert das Studium der antiken russischen Literatur auf einer umfassenden Untersuchung aller Listen der untersuchten Werke. Sammlungen antiker russischer Manuskripte sind in großen Bibliotheken verschiedener Städte, in Archiven und Museen verfügbar. Viele Werke sind in zahlreichen Verzeichnissen erhalten, viele davon in sehr begrenzter Anzahl. Es gibt Werke, die durch eine einzige Liste dargestellt werden: „Instruction“ von Vladimir Monomakh, „The Tale of Weh-Misfortune“ usw. In einer einzigen Liste ist uns die „Tale of Igor's Campaign“ überliefert, aber er ist auch gestorben während Napoleons Invasion in Moskau im Jahr 1812 G.

Ein charakteristisches Merkmal der alten russischen Literatur ist die Wiederholung in verschiedene Aufsätze unterschiedliche Zeiten bestimmter Situationen, Merkmale, Vergleiche, Beinamen, Metaphern. Die Literatur des antiken Russlands ist durch „Etikette“ gekennzeichnet: Der Held handelt und verhält sich so, wie er nach den damaligen Vorstellungen unter bestimmten Umständen handeln und sich verhalten sollte; Bestimmte Ereignisse (z. B. eine Schlacht) werden in konstanten Bildern und Formen dargestellt, alles hat eine gewisse Zeremoniealität. Die altrussische Literatur ist feierlich, majestätisch, traditionell. Doch in den siebenhundert Jahren seines Bestehens hat es einen schwierigen Entwicklungsweg durchlaufen, und im Rahmen seiner Einheit beobachten wir eine Vielfalt an Themen und Formen, einen Wandel alter und die Entstehung neuer Genres, einen Abschluss Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Literatur und den historischen Schicksalen des Landes. Die ganze Zeit gab es eine Art Kampf zwischen der lebendigen Realität, kreative Persönlichkeit Autoren und die Anforderungen des Literaturkanons.

Die Entstehung der russischen Literatur geht auf das Ende des 10. Jahrhunderts zurück, als mit der Annahme des Christentums in Russland als Staatsreligion auch Gottesdienste und historisch-narrative Texte in kirchenslawischer Sprache erschienen. Das antike Russland schloss sich über Bulgarien, aus dem diese Texte hauptsächlich stammten, sofort der hochentwickelten byzantinischen Literatur und der Literatur der Südslawen an. Die Interessen des sich entwickelnden Kiewer Feudalstaates erforderten die Schaffung eigener, origineller Werke und neuer Genres. Die Literatur sollte ein Gefühl des Patriotismus wecken und die historische und politische Einheit behaupten. altes russisches Volk und die Einheit der Familie der alten russischen Fürsten, um fürstliche Streitigkeiten anzuprangern.

Aufgaben und Themen der Literatur im 11. – frühen 13. Jahrhundert. (Fragen der russischen Geschichte in ihrer Verbindung mit der Weltgeschichte, die Geschichte der Entstehung Russlands, der Kampf gegen äußere Feinde - die Petschenegen und Polovtsy, der Kampf der Fürsten um den Thron von Kiew) bestimmten den allgemeinen Charakter des Stils von Diesmal nannte der Akademiker D.S. Likhachev den Stil des monumentalen Historismus. Die Entstehung der russischen Chronik ist mit dem Beginn der russischen Literatur verbunden. Als Teil der späteren russischen Chroniken ist uns die „Geschichte vergangener Jahre“ überliefert – eine Chronik, die der altrussische Historiker und Publizistmönch Nestor um 1113 zusammengestellt hat Weltgeschichte, und Aufzeichnungen über die Ereignisse in Russland im Laufe der Jahre, und legendäre Legenden und Erzählungen über fürstliche Streitigkeiten und lobende Eigenschaften einzelner Fürsten und Philipper, die sie verurteilen, und Kopien von dokumentarischem Material, liegen noch frühere Chroniken vor, die nicht überliefert sind uns. Das Studium der Listen antiker russischer Texte ermöglicht die Wiederherstellung verlorener Namen Literaturgeschichte alte russische Werke. 11. Jahrhundert Auch die ersten russischen Leben (Fürsten Boris und Gleb, Hegumen des Kiewer Höhlenklosters Theodosius) sind datiert. Diese Leben zeichnen sich durch literarische Perfektion, Aufmerksamkeit für die drängenden Probleme unserer Zeit und die Lebendigkeit vieler Episoden aus. Die Reife des politischen Denkens, Patriotismus, Publizismus und hohe literarische Fähigkeiten sind auch charakteristisch für die Denkmäler rednerischer Beredsamkeit: Hilarions „Predigt über Gesetz und Gnade“ (1. Hälfte des 11. Jahrhunderts), die Worte und Lehren von Kyrill von Turow (1130). -1182). Die Lehren des großen Kiewer Fürsten Wladimir Monomach (1053-1125) sind von Sorge um das Schicksal des Landes und von tiefer Menschlichkeit durchdrungen.

In den 80ern. 12. Jahrhundert Der uns unbekannte Autor schafft am meisten geniales Werk alte russische Literatur - „Die Geschichte von Igors Feldzug“. Das konkrete Thema, dem das „Wort“ gewidmet ist, ist der erfolglose Feldzug des Nowgorod-Seversky-Fürsten Igor Swjatoslawitsch in die Polowzian-Steppe im Jahr 1185. Aber der Autor ist besorgt über das Schicksal des gesamten russischen Landes, er erinnert sich an die Ereignisse der fernen Vergangenheit und der Gegenwart, und der wahre Held seiner Arbeit ist nicht Igor, nicht Großherzog Kiew Svyatoslav Vsevolodovich, dem in den Laien große Aufmerksamkeit geschenkt wird, und das russische Volk, das russische Land. Viele Merkmale sind mit dem „Wort“ verbunden literarische Traditionen seiner Zeit, aber als geniales Werk zeichnet es sich durch eine Reihe einzigartiger Merkmale aus: die Originalität der Verarbeitung von Etikettetechniken, den Reichtum der Sprache, die Verfeinerung des rhythmischen Aufbaus des Textes , die Nationalität seines Wesens und das kreative Überdenken der Methoden der mündlichen Volkskunst, besondere Lyrik, hohes bürgerliches Pathos .

Das Hauptthema der Literatur der Zeit des Hordejochs (1243 des 13. Jahrhunderts – Ende des 15. Jahrhunderts) ist nationalpatriotischer Natur. Der monumental-historische Stil erhält einen expressiven Ton: Die damals entstandenen Werke tragen eine tragische Prägung und zeichnen sich durch lyrische Hochstimmung aus. Die Idee einer starken fürstlichen Macht erlangt in der Literatur große Bedeutung. Sowohl in den Annalen als auch in einzelnen Geschichten („Die Geschichte der Verwüstung von Rjasan durch Batu“), die von Augenzeugen verfasst wurden und auf mündliche Überlieferungen zurückgehen, wird von den Schrecken der feindlichen Invasion und dem unendlich heroischen Kampf des Volkes dagegen erzählt die Sklavenhalter. Das Bild eines idealen Fürsten – eines Kriegers und Staatsmannes, eines Verteidigers des russischen Landes – spiegelte sich am deutlichsten in der Lebensgeschichte von Alexander Newski (70er Jahre des 13. Jahrhunderts) wider. Ein poetisches Bild der Größe des russischen Landes, der russischen Natur, der einstigen Macht der russischen Fürsten erscheint im „Wort über die Zerstörung des russischen Landes“ – in einem Auszug aus einem noch nicht ganz erreichten Werk, das dem gewidmet ist tragische Ereignisse des Hordejochs (1. Hälfte des 13. Jahrhunderts).

Literatur des 14. Jahrhunderts - 50er Jahre 15. Jahrhundert spiegelt die Ereignisse und die Ideologie der Zeit der Vereinigung der Fürstentümer im Nordosten Russlands um Moskau, der Bildung des russischen Volkes und der allmählichen Bildung des russischen Zentralstaates wider. In dieser Zeit begann sich in der alten russischen Literatur Interesse an der Psychologie eines Individuums zu zeigen Spirituelle Welt(allerdings immer noch innerhalb der Grenzen des religiösen Bewusstseins), was zum Wachstum des subjektiven Prinzips führt. Es entsteht ein ausdrucksstarker und emotionaler Stil, der sich durch verbale Raffinesse und ornamentale Prosa auszeichnet (das sogenannte „Wortweben“). All dies spiegelt den Wunsch wider, menschliche Gefühle darzustellen. In der 2. Hälfte des 15. – frühen 16. Jahrhunderts. Es erscheinen Geschichten, deren Handlung auf mündliche Erzählungen romanhafter Natur zurückgeht („Das Märchen von Peter, dem Fürsten der Horde“, „Das Märchen von Dracula“, „Das Märchen vom Kaufmann Basarga und seinem Sohn Borzosmysl“) . Die Zahl der übersetzten Denkmäler fiktiver Natur nimmt deutlich zu und das Genre der politischen Legendenwerke („Das Märchen von den Fürsten von Wladimir“) verbreitet sich zunehmend.

In der Mitte des 16. Jahrhunderts. Der altrussische Schriftsteller und Publizist Yermolai-Erasmus schuf „Das Märchen von Peter und Fevronia“ – eines der bemerkenswertesten literarischen Werke der alten Rus. Die Geschichte ist in der Tradition des ausdrucksstarken emotionalen Stils geschrieben und basiert auf der legendären Legende darüber, wie ein Bauernmädchen dank ihres Verstandes zur Prinzessin wurde. Der Autor verwendete weit verbreitete Märchentechniken, gleichzeitig kommen soziale Motive in der Geschichte deutlich zum Ausdruck. „Das Märchen von Peter und Fevronia“ ist weitgehend mit den literarischen Traditionen seiner Zeit und der Vorperiode verbunden, ist aber gleichzeitig voraus zeitgenössische Literatur, zeichnet sich durch künstlerische Perfektion, strahlende Individualität aus.

Im 16. Jahrhundert. der offizielle Charakter der Literatur wird gestärkt, ihr Kennzeichen wird zu Prunk und Feierlichkeit. Werke verallgemeinernder Natur, deren Zweck darin besteht, spirituelle, politische, rechtliche und rechtliche Aspekte zu regeln Alltagsleben. Es entstehen die „Großen Menaions der Tschetja“ – ein 12-bändiger Textsatz zur alltäglichen Lektüre für jeden Monat. Zur gleichen Zeit wurde „Domostroy“ geschrieben, das die Regeln menschlichen Verhaltens in der Familie festlegt, ausführliche Beratung Haushaltsführung, die Regeln der Beziehungen zwischen Menschen. In literarischen Werken kommt der individuelle Stil des Autors stärker zum Ausdruck, was sich besonders deutlich in den Botschaften Iwans des Schrecklichen widerspiegelt. Fiktion dringt zunehmend in historische Erzählungen ein und verleiht der Erzählung mehr Handlungsunterhaltung. Dies ist der „Geschichte des Großfürsten von Moskau“ von Andrei Kurbsky inhärent und spiegelt sich in der „Kasaner Geschichte“ wider – einer umfangreichen handlungshistorischen Erzählung über die Geschichte des Kasaner Königreichs und den Kampf von Iwan dem Schrecklichen um Kasan .

Im 17. Jahrhundert Der Konvertierungsprozess beginnt mittelalterliche Literatur in der modernen Literatur. Es entstehen neue rein literarische Genres, der Prozess der Demokratisierung der Literatur ist im Gange und ihr Themenbereich erweitert sich erheblich. Ereignisse der Zeit der Unruhen und des Bauernkrieges des späten 16. – frühen 17. Jahrhunderts. die Sicht auf die Geschichte und die Rolle eines Einzelnen darin verändern, was zur Befreiung der Literatur vom kirchlichen Einfluss führt. Die Schriftsteller der Zeit der Unruhen (Avraamiy Palitsyn, I.M. Katyrev-Rostovsky, Ivan Timofeev usw.) versuchen, die Taten von Iwan dem Schrecklichen, Boris Godunow, dem falschen Dmitri und Wassili Schuiski nicht nur als Manifestation des göttlichen Willens zu erklären, sondern auch auch als die Abhängigkeit dieser Taten von der Person selbst, ihren persönlichen Eigenschaften. In der Literatur gibt es eine Vorstellung von der Entstehung, Veränderung und Entwicklung eines menschlichen Charakters unter dem Einfluss äußerer Umstände. Die literarische Arbeit beginnt sich stärker zu engagieren weiter Kreis Personen. Es entsteht die sogenannte Posad-Literatur, die in einem demokratischen Umfeld entsteht und existiert. Es entsteht ein Genre der demokratischen Satire, in dem staatliche und kirchliche Ordnungen lächerlich gemacht werden: Gerichtsverfahren werden parodiert („The Tale of Shemyakin-Gericht“), Gottesdienst („Dienst an der Taverne“), Schrift („Das Märchen vom Sohn eines Bauern“), geistliche Praxis („Das Märchen von Ersh Ershovich“, „Kalyazinskaya Petition“). Auch die Natur der Leben verändert sich, die immer mehr zu echten Biografien werden. Das bemerkenswerteste Werk dieser Gattung im 17. Jahrhundert. ist das autobiografische „Leben“ von Erzpriester Avvakum (1620-1682), das er 1672-1673 verfasste. Es ist nicht nur wegen seiner lebendigen und anschaulichen Geschichte über die Harten und Mutigen bemerkenswert Lebensweg des Autors, aber mit einer ebenso lebendigen wie leidenschaftlichen Darstellung des sozialen und ideologischen Kampfes seiner Zeit, tiefem Psychologismus, predigendem Pathos, verbunden mit einem Bekenntnis voller Offenbarung. Und das alles ist in einer lebendigen, saftigen Sprache geschrieben, mal hochbuchstäblich, mal hell umgangssprachlich und alltagstauglich.

Die Annäherung der Literatur an den Alltag, das Auftauchen einer Liebesbeziehung in der Erzählung, psychologische Motivationen für das Verhalten des Helden sind in einer Reihe von Geschichten des 17. Jahrhunderts verankert. („Die Geschichte von Trauer und Unglück“, „Die Geschichte von Savva Grudtsyn“, „Die Geschichte von Frol Skobeev“ usw.). Es gibt übersetzte Sammlungen mit romanhaftem Charakter, mit kurzen lehrreichen, aber gleichzeitig anekdotisch unterhaltsamen Geschichten, übersetzt Ritterromane(„Die Geschichte vom König Bova“, „Die Geschichte von Jeruslan Lazarevich“ usw.). Letztere erlangten auf russischem Boden den Charakter origineller, „eigener“ Denkmäler und gelangten schließlich in die populäre Populärliteratur. Im 17. Jahrhundert Poesie entwickelt sich (Simeon Polotsky, Sylvester Medwedew, Karion Istomin und andere). Im 17. Jahrhundert Die Geschichte der großen antiken russischen Literatur endete als ein Phänomen, das von gemeinsamen Prinzipien geprägt war, das jedoch gewisse Veränderungen erfuhr. Die altrussische Literatur bereitete mit ihrer gesamten Entwicklung die russische Literatur der Neuzeit vor.

DER AUFSTIEG DER RUSSISCHEN LITERATUR

Die Literatur entstand in Russland gleichzeitig mit der Annahme des Christentums. Die Intensität ihrer Entwicklung weist jedoch unbestreitbar darauf hin, dass sowohl die Christianisierung des Landes als auch die Entstehung der Schrift in erster Linie von staatlichen Bedürfnissen bestimmt wurden. Schreiben war in allen Bereichen des staatlichen und öffentlichen Lebens, in den zwischenfürstlichen und internationalen Beziehungen, in der Rechtspraxis notwendig. Das Aufkommen des Schreibens stimulierte die Aktivitäten von Übersetzern und Schreibern und schuf vor allem Möglichkeiten für die Entstehung von Originalliteratur, die sowohl den Bedürfnissen und Anforderungen der Kirche (Lehren, feierliche Worte, Leben) als auch rein weltlicher (Chroniken) diente. . Es ist jedoch ganz natürlich, dass in den Köpfen des alten russischen Volkes dieser Zeit die Christianisierung und die Entstehung der Schrift (Literatur) als ein einziger Prozess betrachtet wurden. Im Artikel von 988 der ältesten russischen Chronik – „Die Geschichte vergangener Jahre“ heißt es unmittelbar nach der Botschaft über die Annahme des Christentums, dass der Kiewer Fürst Wladimir „begann, Kinder von vorsätzlichen Kindern zu nehmen“ ( von edlen Leuten) und gab sie zum Buchlernen.“ In einem Artikel aus dem Jahr 1037, der die Aktivitäten von Wladimirs Sohn, Fürst Jaroslaw, charakterisierte, bemerkte der Chronist, dass er sich „mit Büchern entwickelte und sie oft nachts und tagsüber las“. Und ich habe viele Schreiber und Übersetzer aus dem Griechischen ins Slowenische gesammelt (Übersetzung aus dem Griechischen). Und viele Bücher wurden abgeschrieben, und indem sie lernen, treu zu sein, genießen die Menschen die Lehren des Göttlichen. Weiter führt der Chronist eine Art Lob für die Bücher an: „Groß ist der Abstieg aus der Lehre des Buches: Mit Büchern zeigen und lehren wir uns den Weg der Reue (Bücher belehren und lehren uns Reue), wir erlangen Weisheit und.“ Halten Sie sich von den Worten des Buches zurück. Schauen Sie sich die Essenz des Flusses an, der das Universum durchdringt, sehen Sie die Essenz des Ursprungs (der Quellen) der Weisheit; Für Bücher gibt es eine unentschuldbare Tiefe. Diese Worte des Chronisten spiegeln den ersten Artikel aus einer der ältesten altrussischen Sammlungen wider – „Izbornik 1076“; Darin heißt es: So wie man kein Schiff ohne Nägel bauen kann und man auch kein rechtschaffener Mensch werden kann, ohne Bücher zu lesen, wird der Rat gegeben, langsam und nachdenklich zu lesen: Versuchen Sie nicht, schnell bis zum Ende des Kapitels zu lesen, sondern denken Sie darüber nach Lesen Sie das Gelesene noch einmal, lesen Sie ein Wort dreimal und dasselbe Kapitel, bis Sie seine Bedeutung verstanden haben.

„Izbornik“ von 1076 ist eines der ältesten handgeschriebenen Bücher Russlands.

Wenn wir uns mit alten russischen Manuskripten des 11.-14 über die Vorteile der Aufklärung; im 10. und ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts. In Russland wurde viel Arbeit geleistet: Umfangreiche Literatur wurde von bulgarischen Originalen kopiert oder aus dem Griechischen übersetzt. Infolgedessen lernten die altrussischen Schriftgelehrten in den ersten zwei Jahrhunderten der Existenz ihrer Schriftsprache alle Hauptgattungen und Hauptdenkmäler der byzantinischen Literatur kennen.

D.S. Likhachev untersucht die Geschichte der Einführung der Rus in die Buchhaltung von Byzanz und Bulgarien und weist auf zwei charakteristische Merkmale dieses Prozesses hin. Erstens stellt er die Existenz einer besonderen Zwischenliteratur fest, das heißt eines Kreises literarischer Denkmäler, die den Nationalliteraturen von Byzanz, Bulgarien, Serbien und Russland gemeinsam sind. Grundlage dieser Zwischenliteratur war die altbulgarische Literatur. Anschließend wurde es mit Übersetzungen oder Originaldenkmälern ergänzt, die von den Westslawen in Russland und Serbien geschaffen wurden. Zu dieser Zwischenliteratur gehörten Bücher der Heiligen Schrift, liturgische Bücher, Werke kirchlicher Schriftsteller, historische Werke (Chroniken), Naturwissenschaften („Physiologe“, „Schestodnew“) und auch – wenn auch in geringerem Umfang als die oben aufgeführten Genres – Denkmäler von historische Erzählungen, wie der Roman über Alexander den Großen und die Geschichte der Eroberung Jerusalems durch den römischen Kaiser Titus. Aus dieser Liste ist ersichtlich, dass der Großteil des Repertoires sowohl der ältesten bulgarischen Literatur als auch der gesamtslawischen Zwischenliteratur Übersetzungen aus der griechischen Sprache waren, Werke der frühchristlichen Literatur von Autoren des 3.-7. Jahrhunderts . Es sollte beachtet werden, dass jede alte slawische Literatur nicht mechanisch in Original- und übersetzte Literatur unterteilt werden kann: Übersetzte Literatur war in einem frühen Stadium ihrer Entwicklung ein organischer Bestandteil nationaler Literaturen.

Darüber hinaus – und das ist das zweite Merkmal der Literaturentwicklung des X.-XII. Jahrhunderts. - Wir sollten nicht über den Einfluss der byzantinischen Literatur auf das Altbulgarische sprechen, sondern über den Einfluss der byzantinischen Literatur auf das Russische oder Serbische. Wir können von einer Art Transplantationsprozess sprechen, bei dem die Literatur sozusagen vollständig auf neuen Boden übertragen wird, aber hier, wie D.S. Likhachev betont, ihre Denkmäler „ein eigenständiges Leben unter neuen Bedingungen und manchmal in neuen Formen fortsetzen, einfach.“ Wie eine transplantierte Pflanze beginnen Sie, in einer neuen Umgebung zu leben und zu wachsen.

Die Tatsache, dass das alte Russland etwas früher begann, die fremden zu lesen, als seine eigenen zu schreiben, weist keineswegs auf die sekundäre Natur der russischen Nationalkultur hin: Wir sprechen nur von einem Bereich künstlerischen Schaffens und nur einem Bereich von ​​die Kunst des Wortes, nämlich Literatur, also über die Schöpfung geschrieben Texte. Darüber hinaus stellen wir fest, dass es unter den schriftlichen Denkmälern zunächst viele Texte gab, die aus moderner Sicht nichtliterarisch waren – das war in I'm besten fall Spezialliteratur: Werke zu Theologie, Ethik, Geschichte usw. Wenn wir über verbale Kunst sprechen, dann waren die meisten ihrer damaligen Denkmäler natürlich nicht aufzeichnungsfähig Folklorewerke. Diese Beziehung zwischen Literatur und Folklore im spirituellen Leben der damaligen Gesellschaft darf nicht vergessen werden.

Die Besonderheit und Originalität der russischen Originalliteratur zu verstehen, den Mut zu würdigen, mit dem russische Schriftsteller Werke geschaffen haben, die „außerhalb von Genresystemen stehen“, wie „Die Geschichte von Igors Feldzug“, „Unterweisung von Wladimir Monomach“, „Gebet von Daniil Zatochnik“ und dergleichen Dazu ist es notwendig, sich zumindest mit einigen Beispielen einzelner Genres übersetzter Literatur vertraut zu machen.

Chroniken. Das Interesse an der Vergangenheit des Universums, der Geschichte anderer Länder und dem Schicksal der großen Menschen der Antike wurde durch Übersetzungen byzantinischer Chroniken befriedigt. Diese Chroniken begannen mit der Darstellung von Ereignissen seit der Erschaffung der Welt, die nacherzählt wurden biblische Geschichte, zitierte einzelne Episoden aus der Geschichte der Länder des Ostens, sprach über die Feldzüge Alexanders des Großen und dann über die Geschichte der Länder des Nahen Ostens. Die Geschichte aufgreifen letzte Jahrzehnte Vor Beginn unserer Zeitrechnung gingen die Chronisten zurück und schilderten die antike Geschichte Roms, beginnend mit den legendären Zeiten der Stadtgründung. Der Rest und in der Regel die meisten Chroniken beschäftigten sich mit der Geschichte der römischen und byzantinischen Kaiser. Die Chroniken endeten mit einer Beschreibung der Ereignisse aus der Zeit ihrer Zusammenstellung.

Dadurch erweckten die Chronisten den Eindruck von Kontinuität historischer Prozess, über eine Art „Königreichewechsel“. Von den Übersetzungen byzantinischer Chroniken stammt die berühmteste aus dem 11. Jahrhundert in Russland. erhielt Übersetzungen der „Chronicles of George Amartol“ und „Chronicles of John Malala“. Der erste von ihnen brachte die Erzählung zusammen mit einer Fortsetzung auf byzantinischem Boden in die Mitte des zehnten Jahrhunderts, der zweite in die Zeit von Kaiser Justinian (527-565).

Vielleicht war eines der prägenden Merkmale der Chronik ihr Wunsch nach einer umfassenden Vollständigkeit der Dynastiereihe. Dieses Merkmal ist auch charakteristisch für biblische Bücher (in denen lange Listen mit Genealogien folgen), für mittelalterliche Chroniken und für das historische Epos. In den von uns betrachteten Chroniken sind diese aufgeführt Alle Römische Kaiser und Alle Byzantinische Kaiser, obwohl sich die Informationen über einige von ihnen nur auf die Angabe der Dauer ihrer Herrschaft oder die Berichterstattung über die Umstände ihrer Thronbesteigung, ihres Sturzes oder ihres Todes beschränkten.

Diese dynastischen Listen werden von Zeit zu Zeit durch Handlungsepisoden unterbrochen. Dabei handelt es sich um Informationen historischer und kirchlicher Natur, unterhaltsame Schicksalsgeschichten historische Figuren, über die wundersamen Phänomene der Natur - Zeichen. Lediglich in der Darstellung der Geschichte von Byzanz erscheint eine relativ detaillierte Beschreibung politisches Leben Länder.

Eine Kombination aus dynastischen Listen und Handlungsgeschichten Auch russische Schreiber bewahrten sich und erstellten auf der Grundlage langer griechischer Chroniken ihren eigenen kurzen chronografischen Code, der angeblich „Chronograph nach der großen Ausstellung“ genannt wurde.

« Alexandria". Der Roman über Alexander den Großen, die sogenannte „Alexandria“, erfreute sich im alten Russland großer Beliebtheit. Dabei handelte es sich nicht um eine historisch korrekte Beschreibung des Lebens und Wirkens des berühmten Feldherrn, sondern um einen typisch hellenistischen Abenteuerroman. So wird Alexander entgegen der Realität zum Sohn des ehemaligen ägyptischen Königs und Zauberers Nektonav erklärt und nicht zum Sohn des mazedonischen Königs Philipp; Die Geburt eines Helden wird von himmlischen Zeichen begleitet. Alexander werden Feldzüge, Eroberungen und Reisen zugeschrieben, von denen wir nichts wissen historische Quellen- Sie alle basieren auf rein literarischer Fiktion. Das ist bemerkenswert bedeutender Ort Der Roman widmet sich der Beschreibung fremder Länder, die Alexander angeblich während seiner Feldzüge in den Osten besucht hat. Er trifft in diesen Ländern auf Riesen mit einer Höhe von 24 Ellen (ca. 12 Meter), Riesen, dick und zottelig, wie Löwen, sechsbeinige Tiere, Flöhe von der Größe einer Kröte, sieht verschwindende und wieder auftauchende Bäume, Steine, die ein Mensch berührt schwarz geworden, besucht das Land, in dem ewige Nacht herrscht usw.

Auch in „Alexandria“ stoßen wir auf actiongeladene (und auch pseudohistorische) Kollisionen. So wird beispielsweise erzählt, wie Alexander unter dem Deckmantel seines eigenen Botschafters dem persischen König Darius erschien, mit dem er damals kämpfte. Niemand erkennt den imaginären Botschafter und Darius nimmt ihn zum Fest mit. Einer der Adligen des persischen Königs, der im Rahmen einer Gesandtschaft von Darius die Mazedonier besuchte, erkennt Alexander. Alexander nutzt jedoch die Tatsache aus, dass Darius und der Rest der Feiernden sehr betrunken waren, und schlüpft aus dem Palast, kann sich aber unterwegs kaum der Verfolgung entziehen: Er schafft es kaum, den Fluss Gagina (Stranga) zu überqueren, der ist über Nacht zugefroren: Das Eis beginnt bereits zu schmelzen und einzustürzen, das Pferd Alexandra fällt durch und stirbt, aber der Held selbst schafft es trotzdem, an Land zu springen. Persische Verfolger stehen am gegenüberliegenden Flussufer vor dem Nichts.

„Alexandria“ ist unverzichtbar Bestandteil alle alten russischen Chronographen; Von Auflage zu Auflage, das Abenteuer und Fantasy-Thema, was wiederum auf ein Interesse an der unterhaltsamen Handlung und nicht an der eigentlichen historischen Seite dieser Arbeit hinweist.

„Das Leben des Eustathius Plakida“. In der alten russischen Literatur, die vom Geist des Historismus durchdrungen war und sich weltanschaulichen Problemen zuwandte, gab es keinen Platz für offene literarische Fiktion (die Leser vertrauten offenbar auf die Wunder von „Alexandria“ – schließlich geschah dies alles vor langer Zeit und irgendwo im Unbekannten Länder, am Ende der Welt!), Alltagsgeschichte oder Roman über Privatsphäre Privatperson. So seltsam es auf den ersten Blick erscheinen mag, aber bis zu einem gewissen Grad wurde der Bedarf an solchen Handlungen durch so maßgebliche und eng verwandte Genres wie das Leben von Heiligen, Patericons oder Apokryphen gedeckt.

Forschern ist seit langem aufgefallen, dass die langen Leben byzantinischer Heiliger teilweise stark an einen antiken Roman erinnerten: plötzliche Veränderungen im Schicksal der Helden, imaginärer Tod, Wiedererkennen und Treffen nach vielen Jahren der Trennung, Angriffe von Piraten oder Raubtieren – alles Diese traditionellen Handlungsmotive eines Abenteuerromans existierten in manchen Leben seltsamerweise neben der Idee, den Asketen oder Märtyrer für den christlichen Glauben zu verherrlichen. Ein typisches Beispiel für ein solches Leben ist „Das Leben des Eustathius Plakida“, zurückübersetzt in die Kiewer Rus.

Am Anfang und am Ende des Denkmals kommt es zu traditionellen hagiographischen Kollisionen: Der Stratege (Kommandant) Plakida beschließt, sich taufen zu lassen, nachdem er ein wundersames Zeichen gesehen hat. Das Leben endet mit einer Geschichte darüber, wie Plakida (der bei der Taufe den Namen Eustathius erhielt) auf Befehl eines heidnischen Kaisers hingerichtet wurde, weil er sich weigerte, den christlichen Glauben aufzugeben.

Aber der Hauptteil des Lebens ist die Geschichte des erstaunlichen Schicksals von Placis. Sobald Evstafiy getauft wurde, überfielen ihn schreckliche Probleme: Alle seine Sklaven starben an der Pest, und der bedeutende Stratege, der völlig arm geworden war, musste seine Heimat verlassen. Seine Frau wird von einem Schiffsbauer weggebracht – Evstafiy hat nichts, um den Fahrpreis zu bezahlen. Vor seinen Augen zerren wilde Tiere ihre kleinen Söhne. Fünfzehn Jahre später lebte Evstafiy in einem entfernten Dorf, wo er als Bewacher des „Zhit“ angeheuert wurde.

Aber jetzt ist es Zeit für zufällige glückliche Begegnungen – auch das ist ein traditionelles Handlungsinstrument eines Abenteuerromans. Eustathius wird von seinen ehemaligen Mitstreitern gefunden, er wird nach Rom zurückgebracht und erneut zum Strategos ernannt. Die von Eustathius angeführte Armee macht einen Feldzug und macht in genau dem Dorf Halt, in dem Eustathius' Frau lebt. Zwei junge Krieger verbrachten die Nacht in ihrem Haus. Dies sind die Söhne von Placis; Es stellt sich heraus, dass die Bauern sie den Tieren abgenommen und aufgezogen haben. Nach dem Gespräch vermuten die Krieger, dass sie Geschwister sind, und die Frau, in deren Haus sie wohnen, vermutet, dass sie ihre Mutter ist. Dann findet die Frau heraus, dass der Stratege ihr Ehemann Eustace ist. Die Familie ist glücklich wieder vereint.

Man kann davon ausgehen, dass der alte russische Leser die Missgeschicke von Placis mit nicht weniger Spannung verfolgte als die lehrreiche Geschichte seines Todes.

Apokryphen. Apokryphen – Legenden über biblische Charaktere, die nicht in kanonischen (von der Kirche anerkannten) biblischen Büchern enthalten waren, Diskussionen über Themen, die mittelalterliche Leser beunruhigten: über den Kampf zwischen Gut und Böse in der Welt, über das endgültige Schicksal der Menschheit, Beschreibungen des Himmels und die Hölle oder unbekannte Länder „am Ende der Welt“.

Die meisten Apokryphen sind unterhaltsame Handlungsgeschichten, die die Fantasie der Leser entweder mit alltäglichen Details über das Leben Christi, der Apostel, ihnen unbekannten Propheten oder mit Wundern und fantastischen Visionen anregten. Die Kirche versuchte, die apokryphe Literatur zu bekämpfen. Es wurden spezielle Listen verbotener Bücher erstellt – Verzeichnisse. Allerdings wird in Urteilen darüber entschieden, welche Werke unbedingt „verzichtete Bücher“ sind, d apokryph- geheim, intim, das heißt für einen in theologischen Fragen erfahrenen Leser gedacht), hatten die mittelalterlichen Zensoren keine Einheit. Die Zusammensetzung der Indizes variierte; In teilweise sehr maßgeblichen Sammlungen finden wir neben kanonischen Bibelbüchern und Lebensläufen auch apokryphe Texte. Manchmal wurden sie jedoch auch hier von der Hand frommer Eiferer eingeholt: In einigen Sammlungen sind die Seiten mit dem Text der Apokryphen herausgerissen oder ihr Text ist durchgestrichen. Dennoch gab es viele apokryphe Werke, die im Laufe der jahrhundertealten Geschichte der alten russischen Literatur weiterhin kopiert wurden.

Patristik. Patristik, also die Schriften jener römischen und byzantinischen Theologen des 3.-7. Jahrhunderts, die in der christlichen Welt besondere Autorität genossen und als „Väter der Kirche“ verehrt wurden: Johannes Chrysostomus, Basilius der Große, Gregor von Nazianz, Athanasius von Alexandria und anderen.

In ihren Werken wurden die Dogmen der christlichen Religion erläutert, die Heilige Schrift ausgelegt, christliche Tugenden bekräftigt und Laster angeprangert, verschiedene weltanschauliche Fragen aufgeworfen. Gleichzeitig hatten Werke von sowohl lehrreicher als auch feierlicher Beredsamkeit einen erheblichen ästhetischen Wert. Den Autoren der feierlichen Worte, die während des Gottesdienstes in der Kirche gesprochen werden sollten, gelang es hervorragend, eine Atmosphäre festlicher Ekstase oder Ehrfurcht zu schaffen, die die Gläubigen bei der Erinnerung an das verherrlichte Ereignis der Kirchengeschichte umarmen sollte, sie beherrschten dies perfekt Kunst der Rhetorik, die byzantinische Schriftsteller aus der Antike geerbt haben: Es ist kein Zufall, dass viele byzantinische Theologen mit heidnischen Rhetoren studierten.

In Russland war Johannes Chrysostomus (gest. 407) besonders berühmt; Aus den ihm gehörenden oder ihm zugeschriebenen Wörtern wurden ganze Sammlungen zusammengestellt, die die Namen „Chrysostomus“ oder „Chrystostruj“ trugen.

Die Sprache liturgischer Bücher ist besonders farbenfroh und pfadreich. Lassen Sie uns einige Beispiele nennen. In Gottesdienst-Menaien (eine Sammlung von Gottesdiensten zu Ehren der Heiligen, geordnet nach den Tagen, an denen sie verehrt werden) des 11. Jahrhunderts. Wir lesen: „Ein Weinstock des Gedankens ist reif geworden, aber er wurde in die Kelter der Qual geworfen, du hast für uns Zärtlichkeit Wein ausgegossen.“ Eine wörtliche Übersetzung dieses Satzes würde zerstören künstlerisches Bild Daher werden wir nur das Wesentliche der Metapher erklären. Der Heilige wird mit einem reifen Weinstock verglichen, es wird jedoch betont, dass es sich hierbei nicht um einen echten, sondern um einen geistigen („mentalen“) Weinstock handelt; Der gequälte Heilige wird mit Trauben verglichen, die in einer „Weinpresse“ (Grube, Bottich) zerdrückt werden, um den Saft für die Weinherstellung „auszustrahlen“. Die Qual des Heiligen „strahlt“ den „Wein der Zärtlichkeit“ aus – ein Gefühl von Ehrfurcht und Mitgefühl für ihn.

Noch ein paar metaphorische Bilder aus denselben Gottesdiensten des 11. Jahrhunderts: „Aus den Tiefen der Bosheit lobte Matthäus die letzte Spitze des Gipfels der Tugend, wie ein Adler, hochfliegend, herrlich aufgestiegen!“; „Gespannte Gebetsbögen und Pfeile und eine wilde Schlange, eine kriechende Schlange, du hast dich getötet, Gesegneter, von diesem Schaden wurde die heilige Herde befreit“;

„Das gewaltige Meer, bezaubernder Polytheismus, hat den Sturm der göttlichen Herrschaft herrlich überstanden, ein ruhiger Zufluchtsort für alle Ertrunkenen.“ „Gebetsbögen und -pfeile“, „ein Sturm des Polytheismus“, der Wellen auf dem „bezaubernden (heimtückischen, betrügerischen) Meer“ des vergeblichen Lebens schlägt – all dies sind Metaphern, die für einen Leser gedacht sind, der ein entwickeltes und anspruchsvolles Wortgefühl hat figuratives Denken, der sich hervorragend mit der traditionellen christlichen Symbolik auskennt. Und wie kann man das beurteilen Originalwerke Russische Autoren – Chronisten, Hagiographen, Schöpfer von Lehren und feierlichen Worten – diese hohe Kunst wurde von ihnen voll und ganz wahrgenommen und in ihrer Arbeit umgesetzt.