Kusbass-Künstler Ivan Egorovich Selivanov ist unser nationaler Reichtum. Primitivismus - naive Kunst

naive Kunst (von lat. primivus - der Erste, der Früheste) -
allgemeine Bezeichnung für nicht-professionelle Kreativität
Künstler Ende XIX-XX c., nicht vertraut mit künstlerischer Bildung oder Anziehungskraft
Künstler zu den Formen der sogenannten primitiven Kunst - primitiv, mittelalterlich,
Folklore, Kunst alter außereuropäischer Zivilisationen,
die Kreativität der Kinder.

Die bekanntesten primitiven Künstler:

Niko Pirosmanishvili,
Iwan Generalich,
Oma Mose
Maria Primachenko,
Ekaterina Bilokur,
Henry Darger,
Nikifor Krynizki,
Martin Ramírez,
Bunlya Sulilat,
Henri Rousseau.

Pirosmani "Giraffe".

Neo-Primitivismus

Die Merkmale des Neoprimitivismus liegen in der bewussten Vereinfachung des Künstlerischen
Mittel und Formen, um die größte Ausdruckskraft, den Gebrauch, zu erreichen
hell, lokale Farbe, verzerrtes Muster, einfache Komposition
usw. Gleichzeitig stützt sich der Neoprimitivismus auf die Erfahrung der primitiven Kunst
(Künste archaischer Kulturen,
Volkskunst usw.).

Der Neoprimitivismus beeinflusste die Arbeit fast aller führenden Meister des 20. Jahrhunderts.
Die Kultur der Inselbewohner inspirierte P. Gauguin, die Skulptur der Völker Afrikas
beeinflussten die Kubisten usw. Eine besondere Rolle spielte der Neoprimitivismus
bei der Entstehung der russischen Avantgarde

Moderne Primitivisten

Nikolai Kopeikin

Ein antiglobalistischer Künstler, ein Gegner einer ausschließlich gesellschaftlich nützlichen Funktion
Kunst und verbessern die Kommerzialisierung darin. In seiner Arbeit jedoch hat er
befasst sich mit aktuellen Fragen der umgebenden Realität.

Mitki

Mitki ist eine Gruppe von Künstlern aus St. Petersburg, die etwa zwei Dutzend vereint
Mann und benannt nach einem von ihnen, Dmitry Shagin.

Um "Mitki" bildete sich eine eigentümliche soziale und ästhetische Bewegung,
deren Teilnehmer sich in bildender Kunst, Prosa, Poesie und Stil manifestieren
Leben. Die Hauptprinzipien dieses Stils sind Freundlichkeit, Nächstenliebe,
Mitgefühl, extreme Schlichtheit in Sprache und Kleidung.

Tingatinga-Schule

Die Tingatinga-Malerei entstand in den 60er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts und wurde nach ihr benannt
der Gründer der Richtung ist Eduardo Saidi Tingatinga. Ohne Akademiker
Bildung malte er einheimische Motive - Sonne, Natur, Tiere, Vögel,
Mythen und Tänze - mit Autolacken auf alles was rüberkommt.
Seit den 70er Jahren haben die Schulausstellungen einen Siegeszug angetreten
finden in den größten Galerien und Museen der Welt statt.

Laut Kunsthistorikern gibt es derzeit einen kulturellen Wandel
Zentren von Europa bis Asien und Afrika entsteht eine nachhaltige Ausrichtung
Weltkultur - ein anschauliches Beispiel moderner Malerei, basierend auf
nationalen Traditionen, aber gleichzeitig mit einem neuen einzigartigen Look.

Andrej Samarin

Der Künstler bevorzugt in seiner Arbeit die älteste der Kunstformen -
nämlich Grafiken - eine Kombination aus Schwarz und Weiß. Die Verwendung von so gemein
Ausdrucksmittel aufgrund der Verwendung primitiver Geräte
- Malprogramme und eine Computermaus. In jedem seiner Werke, aufgeführt mit
angeborener Sinn für Humor, gibt es einen subtilen Einblick in die Essenz des Themas,
was seine Bilder wirklich realistisch macht. Jeder Charakter hat seine eigene
eigenen Charakter, und seine Stimmung überträgt sich auf den Betrachter, der ist
unbestreitbare Würde wahre Arbeit Kunst.
Egal wie hässlich die Zeichnungen von Mr. Samarin sind, sie konfrontieren uns damit
solide Bilder voller Dramatik, Humor und Philosophie.

Ein Hochschuldiplom zu kaufen bedeutet, sich eine glückliche und erfolgreiche Zukunft zu sichern. Heutzutage wird es ohne Dokumente über die Hochschulbildung nirgendwo möglich sein, einen Job zu bekommen. Nur mit einem Diplom können Sie versuchen, an einen Ort zu gelangen, der nicht nur Vorteile, sondern auch Freude an der geleisteten Arbeit bringt. Finanzieller und gesellschaftlicher Erfolg, hoher sozialer Status – das bringt der Besitz eines Hochschulabschlusses.

Unmittelbar nach dem Ende der letzten Schulklasse wissen die meisten Schüler von gestern bereits sicher, an welcher Universität sie studieren wollen. Aber das Leben ist unfair, und Situationen sind anders. An der gewählten und gewünschten Universität kommt man nicht an, und die restlichen Bildungseinrichtungen erscheinen aus verschiedenen Gründen ungeeignet. So ein Lebenslaufband kann jeden aus dem Sattel hauen. Der Wunsch, erfolgreich zu werden, geht jedoch nirgendwo hin.

Der Grund für das Fehlen eines Diploms kann auch darin liegen, dass Sie es nicht geschafft haben, einen Haushaltsplatz einzunehmen. Leider sind die Ausbildungskosten, insbesondere an einer renommierten Universität, sehr hoch und die Preise steigen ständig. Heutzutage können nicht alle Familien die Ausbildung ihrer Kinder bezahlen. Die finanzielle Frage kann also der Grund für das Fehlen von Bildungsunterlagen sein.

Ein Hindernis für den Erwerb einer höheren Ausbildung kann auch die Tatsache sein, dass sich die im Fachgebiet gewählte Universität in einer anderen Stadt befindet, die möglicherweise weit genug von der Heimat entfernt ist. Eltern, die ihr Kind nicht loslassen wollen, die Ängste, die ein junger Mann, der gerade die Schule abgeschlossen hat, vor einer ungewissen Zukunft erleben könnten, oder der gleiche Mangel an notwendigen finanziellen Mitteln, können das Studium dort beeinträchtigen.

Wie Sie sehen, gibt es viele Gründe, das gewünschte Diplom nicht zu bekommen. Tatsache bleibt jedoch, dass es ohne Abschluss Zeitverschwendung ist, sich auf einen gut bezahlten und angesehenen Job zu verlassen. In diesem Moment kommt die Erkenntnis, dass es notwendig ist, dieses Problem irgendwie zu lösen und aus dieser Situation herauszukommen. Jeder, der Zeit, Energie und Geld hat, beschließt, die Universität zu besuchen und auf offiziellem Weg ein Diplom zu erhalten. Alle anderen haben zwei Möglichkeiten – nichts an ihrem Leben zu ändern und im Hinterhof des Schicksals dahinvegetieren zu bleiben, und die zweite, radikalere und mutigere – einen Fach-, Bachelor- oder Masterabschluss zu kaufen. Sie können auch jedes Dokument in Moskau kaufen

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Dieselben Geldprobleme können der Grund dafür sein, dass der Schuljunge von gestern statt der Uni auf die Baustelle zum Arbeiten geht. Wenn sich die Familienverhältnisse plötzlich ändern, zum Beispiel der Ernährer verstirbt, die Ausbildung nicht bezahlt werden muss und die Familie von etwas leben muss.

Es kommt auch vor, dass alles gut geht, man den Studienplatz erfolgreich schafft und mit der Ausbildung alles in Ordnung ist, aber die Liebe passiert, eine Familie gegründet wird und zum Lernen einfach nicht genug Kraft oder Zeit bleibt. Außerdem wird viel mehr Geld benötigt, besonders wenn ein Kind in der Familie auftaucht. Bildung und Familienerhalt sind extrem teuer und man muss auf ein Diplom verzichten.

Alexander Grigoriev-Sawrasov 2015-10-23 um 02:10 Uhr

Ich möchte mit der Tradition brechen, dass alle süße Bilder bewundern und sagen: „Das ist genial!“ - über Werke ganz anderer Art.

Als Anhänger traditioneller Sichtweisen auf die bildende Kunst möchte ich dennoch nicht blind sein und die Schönheit in anderen Formen der Kreativität nicht sehen.

In einer Vielzahl unterschiedlicher „Ismen“, einer solchen Richtung wie naive Kunst, und ihm zu Ehren möchte ich diesen Artikel schreiben.

Diese Richtung existiert und hat natürlich ihre Helden sowie ihre Bewunderer.

Jeder von uns hat ein Verlangen nach Schönheit, nicht jeder hat eine Ausbildung, aber das Wichtigste, was ein Schöpfer haben sollte, ist der Wunsch, sich zu äußern. Wie er es tun wird, welche Form, Sprache, Interpretation er wählen wird, ist sein Recht.

Wenden wir uns traditionell Wikipedia zu: Naive Kunst (englisch naive art) ist eine der Richtungen des Primitivismus des XVIII-XXI Jahrhunderts, einschließlich Amateurkunst (Malerei, Grafik, dekorative Kunst, Bildhauerei, Architektur) sowie die bildende Kunst von Autodidakten.

Es gibt unzählige solcher Enthusiasten in den Weiten unseres Landes und auf der ganzen Welt, unter ihnen gibt es diejenigen, die besondere Aufmerksamkeit verdienen.

Amateurkünstler sind eine Art lebendige Quelle, aus der sowohl ein unerfahrener Zuschauer als auch ein anspruchsvoller Profi trinken kann.

Wir sind es gewohnt, die schöne Kunst als Braut wahrzunehmen, immer in Weiß, sie muss attraktiv, bewusst schön, lächelnd und natürlich bescheiden sein.

Kunst ist facettenreich, und darin nur einen Urlaub zu sehen, ist einseitig. Kunst ist ein Weg des Wissens, mit ihrer Hilfe kann man Freude und Traurigkeit verstehen, in die verborgensten Winkel blicken menschliche Seele und stell dir kosmische Entfernungen vor.

Das treibt an kreative Person unabhängig davon, ob er eine besondere Ausbildung hat oder nicht.

Diejenigen Künstler, die als naive Kunst eingestuft werden, haben in der Regel keine Ahnung davon dieses Genre. Ihre Motivation ist verständlich – es ist der Wunsch, ihre Einstellung zur Welt mit zugänglichen Mitteln auszudrücken.

Bei solcher Kreativität, Aufrichtigkeit und Einfachheit fesselt der Mangel an Verschönerung und der Wunsch, den Betrachter zu erfreuen. Herrliche Qualitäten, wenn nur pompöse Profis sie in Dienst stellen würden!

Ich bin sicher, viele haben Beispiele aus wahres Leben, Sie kennen solche Leute oder haben von ihnen gehört. Ich kenne zum Beispiel viele.

Mein alter Freund Onkel Wanja ist ein Meister der Holzschnitzerei. Er lässt alles in Handarbeit herstellen – von den Wänden seines Hauses, die er einst errichtet hat, bis hin zu Stühlen, Tischen und anderen Kleinigkeiten im Haushalt.

Er befriedigt seinen kreativen Juckreiz nicht nur mit Schnitzereien, sondern malt auch beeindruckende Leinwände, die alle Wände seines Hauses bedecken.

Als ich ihn frage: „Onkel Wanja, woher kommt deine Liebe zur Malerei?“ Er antwortet ohne nachzudenken, dass er seit seiner Kindheit davon geträumt hat, ein professioneller Künstler zu werden. Irgendetwas hat in seinem Leben nicht geklappt, er ist kein Profi, sondern ein Künstler, und ich behandle ihn nicht anders.

Onkel Wanja hatte mehrere Ausstellungen in der örtlichen Bibliothek und natürlich hat er seine eigenen Bewunderer.

Es gibt viele solcher Beispiele. Wie in einem professionellen Umfeld sind die einen heller, die anderen bescheidener, aber sie alle verbindet eine aufrichtige Liebe zur Kreativität. Interessant ist es für die Kreativität, da es nur sehr wenige kopierte Motive im Gepäck solcher Künstler gibt.

Auf einer unbewussten Ebene verstehen sie, dass äußere Schönheit nicht die Hauptsache ist.

Schauen Sie sich nur die Arbeit der berüchtigten Frau Lyuba (Lyubov Maykova) an - das ist brillant! Sie begann im Alter von 79 Jahren zu schreiben, also ist hier eine aufstrebende Künstlerin!

Was fehlt in ihrer Arbeit? Akademismus, die Fähigkeit, eine Form zu formen, vermittelt natürlich zuverlässig sichtbares Bild, äußere Schönheit usw.

Was haben sie? Welt spezielle Person, liebe ihm Bilder, in ihren Bildern spürt man die Leichtigkeit des Seins und gestalterische Freiheit.

Hinter diesem Mann ganzes Leben, was nicht leicht war, aber der Autor bewahrte sich jugendliche Leichtigkeit und Lebensfreude.

Jetzt sind wir vollgestopft mit süßen Bildern von süßen Künstlern, aber wo sind die Frauen von Lyuba mit ihrer Leichtigkeit des Seins, wo wahre Künstler mit eigenen Welten und einem eigenen Kunstverständnis?

In der Malerei wurde die Ära des Sozialrealismus und der Staatspropaganda von der Ära der Verschönerung abgelöst. Ich weiß, dass es auch vorbeigehen wird, früher oder später wird der Hauptwert des Künstlers seine Einzigartigkeit sein.

Natürlich hängt hier viel vom Betrachter ab, aber ich glaube an ihn! Ich glaube, dass der Betrachter hört, sieht und denkt. Ich möchte glauben, dass der Betrachter eine Person ist und selbst entscheidet, was ihm nahe steht, womit er sich einfühlt.

Welchen Unterschied macht es, in welchem ​​Genre ein Künstler arbeitet? Entscheidend ist, welche Ziele er sich setzt – sich ehrlich auszudrücken oder zu gefallen?

Mein Freund Onkel Wanja gefällt niemandem. Ich liebe es, ihn zu besuchen und mich von seinem reinen Brunnen inspirieren zu lassen. Wir sprechen nie mit ihm über Kunst, weil er nichts zu sagen hat, er ist es nicht gewohnt zu reden, er lebt einfach mit seiner Kreativität.

So reflektierte die oben erwähnte Frau Lyuba, frei von akademischem Wissen, auf ihren Leinwänden das Leben, das sie selbst führte. Persönlich schätze ich ihre Leistung – am Ende ihrer Jahre hinterließ sie mit ihrer eigenen Arbeit eine Botschaft an die Welt.

Ein tolles Beispiel für Anfänger. Beginnen Sie besser spät als nie mit der Erstellung. Es gibt keine unüberwindbaren Schwierigkeiten und unlösbaren Probleme!

Wenn Sie das Gefühl der Schönheit noch nicht verlassen haben und die Welt noch hell und frisch ist, erzählen Sie uns davon in Ihren Bildern. Sagen Sie es so, wie Sie es können.

Ausreden, als hättest du noch nicht die richtige Fähigkeit – die Menge derer, die sie nie haben werden. Wer nichts tut, irrt sich bekanntlich nicht.

Bezugnehmend auf meine ersten Versuche, an Ausstellungen teilzunehmen professionelle Künstler, erinnere ich mich mit Schrecken an meine frühen Arbeiten. Aber der Gedanke erwärmt mich immer wieder, dass das meine Bilder waren, ich habe sie von niemandem kopiert und nicht danach erstellt.

Sie selbst zu sein ist eine unmögliche Aufgabe, aber ich wünsche Ihnen, dass Sie sie meistern!

Ich möchte, dass Sie hören: "Das ist brillant!" nicht, weil Sie die Fotografie an Ihrem Können übertroffen haben, sondern weil die Leichtigkeit des Seins von Ihren Leinwänden ausgeht. Und wenn Sie nur ein Zuschauer sind, wünsche ich Ihnen, dass Sie die Sprache der visuellen Bilder perfekt beherrschen und sich nie wieder an die Dienste sprachloser Übersetzer wenden.

Zum Abschluss unserer Diskussion über naive Kunst möchte ich betonen, dass Kunst keine Definitionen braucht und manchmal naive Kunst hundertmal stärker ist als akademische Kunst. Sie können es selbst sehen, wenn Sie aufhören, Vorurteile gegen ihn zu haben.

Ich frage mich, ob Sie Bekannte haben und ob Sie die Arbeit berühmter Künstler kennen, die im Genre der naiven Kunst arbeiten.

Erzähl uns davon in den Kommentaren.

Am 10. Januar 2016 jährt sich zum 109. Mal der Geburtstag des berühmten Kusbass-Künstlers Ivan Yegorovich Selivanov.

Er wurde der Sibirische Pirosmani und Van Gogh genannt, und das ist in vielerlei Hinsicht ein echter Vergleich. Gönner, Kunstkritiker und Bewunderer rankten sich einige Zeit um beide – jedoch starben sowohl Pirosmani als auch Selivanov allein und erlangten posthume Berühmtheit.

Ging lange und hart

Der berühmte primitive Künstler von Kusbass Ivan Egorovich Selivanov wurde am 10. Januar 1907 geboren. „Ich wurde in der Provinz Archangelsk im Bezirk Shenkur im Dorf Eden im Dorf Wassiljewskaja als Sohn einer armen, verarmten Bauernfamilie geboren“, erinnerte er sich.

Später schrieb er: „Ich wurde von meiner Mutter Tatyana Egorovna nicht geboren großes Geld, nicht für Luxusleben, sondern nur für das Leben, wie jedes Lebewesen in der Natur. Er wuchs in der armen Klasse auf. Mein ganzes Leben lang war all meine Arbeit umsonst, aber warum - ich weiß es nicht. Gibt es wirklich solche Leute, die meine Arbeit wie ein gieriges Krokodil schlucken oder wegwerfen? Zukünftige Generationen werden solche Menschen nicht loben.“

„Mein Vater starb früh, 1912. Meine Mutter hat von meinem Vater drei Söhne hinterlassen: Der ältere Bruder wurde 1904 geboren, ich 1907 und der jüngere 1912. Meine Mutter und mein Bruder Sergei und ich mussten sofort nach dem Tod meines Vaters gehen, um um Jesu Christi willen Almosen zu sammeln. 1922 ging ich in das Nachbardorf Iwanowsk, um Hirte zu werden. Aufgrund des Landmangels war es unserer Mutter und unseren drei Brüdern unmöglich, in unserem Dorf zu leben. Am 5. Februar 1924 verließ ich meine Heimat - das Dorf. Teilen und Glück fiel mir auf fremder Seite schwer, da war auch Betteln …“

Ivan Yegorovich hat in seinem Leben viele versucht verschiedene Arbeiten. Er arbeitete als Schmied, Schlosser, Heizer, Ofenbauer, Wächter, er lebte hart und arm. Er beherrschte die Ofenkunst bis zur Perfektion und legte seinem Gewissen so viele schöne Öfen auf, dass er ein Jahrhundert in Ehre und Zufriedenheit leben könnte, aber seine Seele wartete auf etwas, er konnte nicht an einem Ort sitzen.

Und dann stellte sich das Leben so dar: Viele Jahre wanderte er umher. Ich habe viele Städte besucht. Er besuchte Baustellen in Murmansk, Archangelsk, Onega, Swerdlowsk, Zaporozhye. Hier wählte er seine Frau Varvara Illarionovna für das Ganze Lebensweg. Zusammen mit ihr reiste er nach Leningrad, wo sie vom Großen Vaterländischen Krieg erfasst wurden. Von dort wurde Iwan Jegorowitsch 1941 nach Kusbass evakuiert. Zuerst lebt er in Novokuznetsk, Mundybash, arbeitet als Hammer, Lader, Mechaniker, Stuckateur. Ich habe nie über Kunst nachgedacht, es gab keine Zeit ...

Und 1943 zog er nach Prokopjewsk.

In der Stadt der Bergleute entschied er sich für Eisenbahn Raupe. Sie lebten im Dorf Golubevka. Und der Ort, an dem Ivan Yegorovich später, 1951, ein Haus baute, hieß Mars. Es strahlte Exotik, Romantik, Weite aus. Kein Wunder, dass Ivan Yegorovich an Sommerabenden auf der Veranda des Hauses saß und die Sterne über seinem Kopf betrachtete.

Nicht sofort kam Selivanov auf die Idee zu malen. 1946 sah er in einem Geschäft ein Gemälde. Die Buntheit des Heuhaufens überraschte ihn, zermürbte seine Seele. In seinen eigenen Worten „hat eine Revolution im Leben stattgefunden, ein Sturm hat sich im ganzen Organismus erhoben, wie im Meer.“ Ich wollte mich selbst zeichnen.

Und in seiner ersten Zeichnung in seinem Leben stellte Selivanov einen Spatz dar. Zu diesem Zeitpunkt war er fast 40 Jahre alt. So begann er bereits im Erwachsenenalter zu zeichnen. Zuerst - mit Bleistift, später - gemeisterte Ölmalerei.

Freunde und Verwandte lachten: „Was hast du dir dabei gedacht, Exzentriker, mit vierzig zu studieren! Und was? Eine Kleinigkeit, Zeichnung. Auch die Frau war empört: „Es wäre besser, wenn er den Ofen anlegt!“. Aber ich wurde stur geboren, was ich mir dann plötzlich ausgedacht habe, und ich werde es tun “, erinnerte sich Selivanov an den Beginn seiner Arbeit. Wie Experten später feststellen, liegt seine Beharrlichkeit im Nachnamen selbst: Er stammt aus dem Kanonischen männlicher Vorname Selivan (von lat. silvanus - "Gott der Wälder").

Alles Gesehene, Erlebte erforderte ein Umdenken, sichtbare Verkörperung. So werden anscheinend Dichter, Musiker, Schriftsteller, Künstler geboren. Der Funke des Talents sprüht hell auf begabte Menschen unabhängig von zeit oder alter...

Zufällig sah er in der Zeitung eine Anzeige für die Zulassung von Amateurkünstlern an der nach N.K. Krupskaja (ZNUI). Ivan Yegorovich schickte Dokumente und eine Zeichnung eines Spatzen an die Volksuniversität. Und bald erhielt er eine Immatrikulationsbescheinigung, Yulia Ferapontovna Luzan wurde zur Lehrerberaterin ernannt.

Ivan Yegorovich erwies sich als hartnäckiger, vielversprechender Student. Es wurde bemerkt erfahrene Lehrer, Künstler. Sie taten alles, um ihr Wissen an ihn weiterzugeben.

„Ich habe im September 1947 begonnen, künstlerische Kreativität zu studieren. Ich habe ohne zeitliche Begrenzung unter dem Vorwand studiert, was passieren wird und was passieren wird. Ich zeichne immer noch auf Wunsch meines Lehrers Aksenov Yu.G. für Illustrationen für Lehrbücher und Literatur, die ein sehr, sehr hat sehr wichtig nicht nur für die Fernuniversität der Künste, sondern für das ganze Land, und ich stottere mit niemandem über mein Gehalt. Es passt nicht zu meinem Gesicht. Früher oder später werden die Menschen meine unschätzbare – kolossale Arbeit verstehen“, erinnert sich I.E. Selivanov später.

Künstler werden

Nach dem Eintritt in ZNUI war das Leben von Ivan Egorovich mit neuen Inhalten und freudiger Kreativität gefüllt. „Kunst war für ihn kein Selbstzweck, sondern eine Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und auf den Schmerz der Welt zu reagieren“, erinnerte sich sein zweiter Lehrer, Yuri Grigorievich Aksyonov, der ihm nach dem Tod von Yu.F. Luzan. Von Yu.G. Aksenov, der Künstler beriet und korrespondierte 40 Jahre lang.

Selivanovs erste Arbeiten waren Zeichnungen, die mit Wasserfarben oder Buntstiften koloriert waren. Im Zentrum seiner Arbeit steht ein Objekt, ein Tier oder eine Person als autarkes Phänomen.

Die Kursleiter, die Selivanov unterrichteten, ahnten natürlich, welch enormes Talent in ihrem Prokopiev-Schüler schlummerte. Aber als er ihnen 1956 das Porträt eines Mädchens schickte, staunten selbst sie. Es war Selivanovs Erkenntnis, seine „schönste Stunde“.

Experten nannten das „Mädchen“ sofort „Amateur-Gioconda“ und sahen in ihr laut Yu.G. Aksyonova, „eine ethnische Erzählung eines Künstlers über seine nordische Heimat. In der golden-sonnigen Farbgebung dieses Werkes erblickte ein aufmerksamer Blick eine dezente nordische Landschaft, die für immer die kostbarste Erinnerung des Künstlers blieb.“

Seitdem hat Ivan Yegorovich sehr hart gearbeitet: Er macht Selbstporträts, Porträts, Stillleben, Landschaften, animalische Werke, er zeigt auch seine schlechte Wirtschaft: eine Katze, ein Huhn, einen Hahn.

Alle Werke - und es gibt bereits etwa 400 davon - werden sofort nach Moskau geschickt: „für die Nachwelt, für neue Generationen“, viele seiner Werke werden noch heute in der Hauptstadt aufbewahrt. Es war Moskau, das Selivanov „entdeckt“ hat. Filme über ihn, Ausstellungen – alles wurde hier konzipiert und organisiert. Lokale Behörden und Vertreter der "kreativen Intelligenz", "Profis" erkannten den Künstler nicht an.

Selivanov weigerte sich, seine Werke zu verkaufen. Zu seinen Lebzeiten wurden nur zwei Gemälde verkauft: „Selbstporträt“ – in Susdal, und eines der beiden Porträts des Regisseurs M.S. Litvyakov - zum All-Union Museum of Folk Art. Ivan Yegorovich willigt nicht mehr ein, seine Werke zu verkaufen, er bemüht sich darum, dass sie alle an einem Ort (in Moskau) sind.

Ivan Yegorovich führte seine Werke oft nach Eindrücken aus Filmen auf. Auf diese Weise schuf er etwa 50 Werke, und die Werke, die er 1978 dem Nowokusnezker Museum der Schönen Künste schenkte, wurden nach Eindrücken aus dem Kino hergestellt: Spartak, Anka der Maschinengewehrschütze, Pavka Korchagin.

In seinen Zeichnungen "Napoleon", "Lomonosov", "Copernicus", "Robespierre" fällt eine strikte Ähnlichkeit mit dem Originalbild und eine Art naiver Leichtigkeit der Handhabung auf. Wie eine Nacherzählung eines klassischen Textes in eigenen Worten. Die Zeichnung "Spartacus" malte der Künstler, ohne Giovagnolis Roman zu lesen. Wie Experten bemerken, "schrieb er es gleichzeitig in uralter Klarheit, slawischer Unschuld und Sanftheit."

Die Werke von Ivan Yegorovich wurden für die Ausstellung in Dur empfohlen Kunstausstellungen. Sie bekommen die besten Kritiken. Der Künstler Robert Falk hat es beim Anblick seines „Girls“ kurz formuliert: „Pass auf dich auf“, meint sowohl das Bild als auch den Autor. Und der Kunsthistoriker Mikhail Alpatov schrieb in der Zeitschrift Creativity: „Und wir können stolz auf Amateurkünstler sein. Unter ihnen gibt es diejenigen, die neben Niko Pirosmani und Henri Rousseau gestellt werden können, die verdientermaßen ihren Platz in Kunstmuseen eingenommen haben.“

Gemälde von Ivan Yegorovich wurden in vielen Städten unseres Landes und im Ausland ausgestellt: in Paris, London, Prag, Berlin, Bonn, Budapest, Montreal, New York. Akademiker der Malerei Georgy Nissky und Amerikanischer Künstler Anton Refregier.

Aber Ivan Yegorovich selbst wusste lange Zeit nichts von seiner großen Popularität und seinem Ruhm, obwohl er von Zeit zu Zeit herzlich beglückwünscht und über die Kritiken von Künstlern und Kritikern über seine Arbeit informiert wurde. Er war nicht eingebildet. Ihm wurde angeboten, eines der Werke für viel Geld ins Ausland zu verkaufen, aber er lehnte rundheraus ab: "Alles, was getan wurde, gehört nur meinem Sowjetrussland." Und doch ist Herrlichkeit Herrlichkeit. Er empfand Befriedigung, eine Welle spiritueller und körperliche Stärke, Inspiration und Freude.

1969 drehte der berühmte Dokumentarfilmer Mikhail Litvyakov den Film "People of the Kuznetsk Land", von dem eine der Kurzgeschichten Ivan Selivanov gewidmet war. Und 1984 kam heraus Spielfilm Unter der Regie von Viktor Prokhorov "Seraphim Polubes und andere Bewohner der Erde", die auf der Biographie von Selivanov basierte, wurden seine Werke gezeigt. Der Film erzählt von einem autodidaktischen Dorfmaler, dem sogenannten „naiven“ Maler. Die Aufmerksamkeit des Publikums wurde förmlich durch die Rahmen gefesselt, in denen die Werke des Künstlers gezeigt wurden. Hund. Kuh. Hahn. Das Mädchen füttert die Hühner. Der Kater. Selbstportrait. Die Gemälde verblüffen mit der Reinheit des staunenden Kinderblicks und der Reife der Handschrift des Meisters.

Übrigens, als die Premiere dieses Films im zentralen Kino von Prokopjewsk stattfand, achtete niemand auf den alten Mann, der von zwei Lehrern gebracht wurde. Die Premiere des Films fand also für Selivanov selbst statt.

Einer der zentralen Orte im Werk von Ivan Egorovich Selivanov sind Tiere und Vögel. Das natürliche Talent des Künstlers offenbarte dem Publikum "Mädchen mit Hühnern", "Löwe im Wald", "Landschaft mit Wolf", "Puma", "Hund", "Hahnfamilie", "Hirsch", "Katze". , "Landschaft. (Kühe)." Er porträtiert sie mit großer Fantasie, sorgfältig, liebevoll, verleiht ihnen Schlauheit, Unschuld, als würde er ihre Bilder vermenschlichen: Große, nachdenkliche, traurige „Selivanovs“ Augen blicken uns aus den Zeichnungen des Künstlers eines Hundes, einer Kuh und eines Vogels an.

Obwohl die offiziellen Beziehungen zur Volksuniversität endeten, schickte Selivanov seine Bilder fast vier Jahrzehnte lang dorthin. Er schickte Yu.G. Aksyonov eine große Anzahl von Gleichnissen und Tagebucheinträgen, die er "Kritzeleien für die Entwicklung eines persönlichen Gehirnsystems" nennt. Dies sind erstaunlich nackte Gefühle und „ungeschickt“ in der Sprache von Selivanovs geschätzten Gedanken über Leben, Arbeit und Kunst.

Hier sind einige davon: „Ich liebe Tiere sehr. Ich kann aus dem Gedächtnis zeichnen, wen du willst. Die Natur gibt uns eine Stimmung, einen Sinn für Schönheit. Ohne dies kann es keinen Künstler geben.“

Die Landschaft „My Motherland, My Home“ begleitete der Künstler mit folgenden Worten: „Ich liebe dich, russisches Land, nach der Dunkelheit der Nacht, wenn die Sonne aufgeht. Alles atmet, alles lacht, schaut in die Augen. Dein Herz freut sich, deine Seele tanzt. Wie gut du bist, russisches Land, mein Vaterland!

Geständnis

In den besten Werken von I.E. Selivanova – und das sind meist Porträts – zeigte die Gabe eines lebendigen Naturverständnisses. In zwanzig Jahren fertigte er vierzig Porträts seiner Frau an. In Porträts gelingt es Selivanov, die "Durchdringung" des Blicks zu vermitteln. Dieser Blick, wie bei antiken Ikonen, verlässt den Betrachter nicht, „führt“ ihn, egal wohin er das Bild betrachtet. Eines der besten Werke von Selivanov ist normalerweise beeindruckend - sein "Selbstbildnis". Ein bärtiger Greis, der seinen eigenen Wert kennt, eine Art weiser Zauberer aus der russischen Folklore, ein Träger ewiger Wahrheiten, ein verzauberter Wanderer-Wahrheitssucher, blickt den Betrachter mit leuchtenden Augen fast aus dem Nichts an. Ivan Yegorovich selbst ist im Leben eine kleine Statur mit himmlisch blauen Augen, ein völlig irdischer Mensch mit seinen praktischen Anliegen, Leidenschaften und Ambitionen.

Als seine Frau Varvara Illarionovna starb, die mit ihm Mühsal und Freude teilte, verstummte das Haus auf dem Mars. SÜD. Aksyonov erinnert sich, dass „Iwan Jegorowitsch Mitte der 1970er Jahre plötzlich verstummte: Es gab keine Pakete mit Werken, keine Briefe von ihm. Besorgt, ist etwas passiert? Und plötzlich, ein Jahr später, kommt ein Bild: Selivanovs Katze Vasya sitzt mit traurigen Augen im Schnee. Es wurde klar: Ein Unglück war passiert. Der blaue Schatten der Katze mit seinem durchdringenden Blau kühlte die Seelen des Publikums und betonte die Hingabe der geschrumpften Figur. Die Augen der Katze schienen zu schreien: "Warum habt ihr mich alle vergessen, armer Kerl?" Dies ist ein Gefühl schrecklicher Einsamkeit, wenn es Ihnen scheint, dass im ganzen Universum, dunkel und formlos, nur Sie existieren. Für Ivan Yegorovich war dies ein Jahr schwerer Depressionen.

1985 trat Ivan Yegorovich in das Insk-Pflegeheim für ältere und behinderte Menschen ein, das sich am Ufer des Belovsky-Stausees in der Nähe der Stadt Belovo befindet. Er erhielt staatliche Unterstützung und erhielt, wie er sich ausdrückte, eine Gehaltsrente. Zwei Räume wurden ihm zugeteilt, einer davon für eine Werkstatt. Er verbrachte den ganzen Tag an der Staffelei. Er rief in seinem Umfeld unterschiedliche Gefühle hervor. Die Persönlichkeit ist mysteriös und bedeutsam für Internatsbewohner, ungewohnt. Um seinen Namen herum begannen Legenden zu entstehen, manchmal absurd. Neider schwärzten seine Arbeit, verglichen sie mit Basar-Iso-Hackwork und sprachen verächtlich über sein Leben außerhalb der Mauern dieses Hauses.

In Kuzbass öffnete Ivan Selivanov erst 1986 für die breite Öffentlichkeit. Dann, nach einem Artikel von Vladimir Dolmatov in der Zeitung „ Soviet Russland"" Blaue Katze auf weißem Schnee ", der Name von Ivan Yegorovich war fast im ganzen Land zu hören. Im selben Jahr fanden nacheinander zwei persönliche Ausstellungen des Künstlers in Kemerowo und Nowokusnezk statt.

Zu sagen, dass das Publikum fassungslos war, ist sehr wenig zu sagen. Vor dem Publikum eröffnete sich uns Altbekanntes und gleichzeitig etwas ganz Neues. Neues Universum. Das Publikum ging und schockierte sich gegenseitig, warum schmerzt das Herz beim Anblick eines traurigen Affen und was fasziniert die „Hahnfamilie“? Ivan Yegorovich selbst, klein und unprätentiös, in neuen Planenstiefeln, und er erkannte nur Filzstiefel und Planenstiefel, eine ungewöhnliche Jacke und Mütze, erklärte nichts. Er sah weise und listig aus, als wäre er nicht an der Aufregung beteiligt, die um ihn herum aufflammte. Und erst als er neben seinen Selbstporträts stand, wurde klar – es war alles seins. Auf ihnen hat sich Selivanov immer als mächtig und voll dargestellt innere Stärke. Es war mehr als genug Kraft in ihm.

Und das, obwohl sein Talent in Fachkreisen längst anerkannt ist nationaler Schatz. In einem Brief an I.E. Selivanov korrespondierendes Mitglied der Akademie der Künste S.M. Nikireev schreibt: „Für mich sind Sie ein Künstler mit enormem, seltenem Talent, das das russische Land selten hervorbringt. Du bist ein unglaubliches Talent. Ich wünsche Ihnen, dass Sie gesund und zuversichtlich sind, dass Sie ein Nugget von außergewöhnlichem Gewicht und Brillanz sind.

Die letzte lebenslange Ausstellung von I.E. Selivanova fand 1987 statt - im Jahr des 80. Geburtstags des Künstlers. Ivan Yegorovich feierte seinen 80. Geburtstag als berühmter Amateurkünstler der Russischen Föderation. Auf dem Territorium des Insk-Internats schrieb er seine neueste Gemälde: „Selbstbildnis“ und „Mutterbildnis“.

Es war Juri Grigorjewitsch Aksjonow, der vorschlug, ein Porträt seiner Mutter zu malen. Ivan Yegorovich dachte ernsthaft darüber nach und begann sich zu erinnern, welche Art von Mutter ihm in Erinnerung geblieben war. Er hatte sie seit ihrem zwanzigsten Lebensjahr nicht mehr gesehen, sie starb 1937. Und jetzt erscheint das Gesicht eines echten Nordländers aus dem Dorf Wassiljewski im Bezirk Shenkursky in der Provinz Archangelsk auf dem Bild. Helle Augen, helles, üppiges Haar, gewöhnlich zu einem Knoten zusammengezogen, einfach Russisches Gesicht. Eine Bäuerin, deren Hände den Teig spannen, webten, kneten, bestellten ein winziges Stück Land. Eine Frau von bitterem Schicksal, ohne Mann mit drei Kindern zurückgelassen und gezwungen, sie, erwachsen, aus dem Herzen zu reißen, "zu den Menschen" zu schicken. Höchste Einfachheit, sogar Heiligkeit in diesem Gesicht. Es war notwendig, ein so langes und schwieriges Leben wie Ivan Yegorovich zu führen, um das Bild einer Mutter zu verstehen und einen Blick auf das Ewige in einheimischen Zügen zu werfen.

... Ivan Yegorovich starb allein am 1. März 1988. Er wurde im Dorf Inskoy, Bezirk Belovsky, Oblast Kemerowo, beigesetzt örtlichen Friedhof. Er lebte nicht nur fünf Tage vor dem Tag, an dem sie einen Dokumentarfilm über sein Leben zeigten, in dem er es als „Heiligkeit betrachtete, bis zu arbeiten letzten Tage eigenes Leben".

Freunde und Bewunderer verließen ihn und philosophierten über jeden Zentimeter seines Gemäldes, über jedes Wort, das er schrieb. Aber I.E. Selivanov hat uns ein prophetisches Wort hinterlassen: "Ein Mensch lebt so lange, wie er das Leben genießt." Er hinterließ unvollständig ausgewertete Schriften – Erzählungen, die von ihm begonnene Geschichte über zwei Jungen aus Archangelsk.

Sein Name ist darin enthalten Weltenzyklopädie Naive Art, die in Großbritannien veröffentlicht wurde. Seine Arbeiten wurden mit drei Grand Prix ausgezeichnet Internationale Ausstellungen in Paris. Seit vier Jahrzehnten Kreative Aktivitäten Künstler I.E. Selivanov hinterließ Hunderte von Gemälden und Skizzen. Einige von ihnen werden auch in Prokopevsky gespeichert Heimatmuseum.

1990 erschien im Verlag „Young Guard“ ein Buch von I.E. Selivanova und N.G. Kataeva "Und da war Leben ...". Das Buch enthält Reproduktionen der Gemälde des Künstlers und seiner Tagebücher. Darin sprach er über die Tragödie, den Schmerz und die Schönheit des russischen Lebens.

... Sowohl der georgische Künstler Pirosmani als auch Selivanov haben zunächst das gleiche Schicksal. Beide wussten um ihre hohe Begabung. Beide waren obdachlos und arm. Um beide rankten sich für einige Zeit Mäzene, Kunstkritiker und Bewunderer. Sowohl Pirosmani als auch Selivanov starben jedoch allein und erlangten nach dem Tod Berühmtheit. Das Bild Russlands von Ivan Selivanov ist Geduld und Wille, Leiden, Stärke und Selbstaufopferung. Äußerst zurückhaltende, strenge, intensive Arbeit. Er war derselbe in Worten. Und dort und hier - asketische Kraft und absolute Einfachheit des Ausdrucks.

Die Sonne der Herrlichkeit erleuchtet nicht oft die ursprünglichen Künstler des Volkes. Daher ist es so wünschenswert, dass dieser einfache, freundliche, ehrliche und edle Name - Ivan Yegorovich Selivanov - mehr als einmal verherrlicht wird Volkskunst auf Ausstellungen im In- und Ausland, wurde nicht vergessen. Denn die Arbeit dieses Künstlers aus dem Volk ist unser nationaler Reichtum, den es zu schützen gilt.

Basierend auf MaterialienInternet

In seinen Werken lebt die Strenge und Spiritualität des russischen Nordens – seiner Heimat. Andere Unterscheidungsmerkmal Selivanova - seine ursprüngliche Philosophie, die sich in den Tagebucheinträgen widerspiegelt, die der Künstler viele Jahre aufbewahrt hat.

Der farbenfrohe Stil der lebhaften Volkssprache, lebhafte Bilder von Erinnerungen und Träumen, aphoristische Aussagen - all dies macht Selivanovs Tagebucherbe nicht weniger wertvoll als seine Kunstwerke.

„Du kannst es nicht ohne die Hilfe anderer herausfinden. Vielleicht ist es eine Macke? Teuflische Macht in meinem Gehirn?.. “- diese Worte von Selivanov könnten als Epigraph für das gesamte Studium der naiven Kunst verwendet werden.

Kreativität I.E. Selivanova, entdeckt von Moskauern bei Ausstellungen in den sogenannten Clubs der kreativen Intelligenz - TsDRI, TsDL, der Vorstand der Union der Künstler am Gogol Boulevard - wurde als Schluck wahrgenommen frische Luft, als Beweis dafür, dass Volkskunst trotz jahrelanger staatlicher Ausbeutung und Perversion noch lebt.

Mit den in jenen Jahren „entdeckten“ Werken von Selivanov und mehreren anderen Originalkünstlern begann eine Welle der allgemeinen Begeisterung für naive Kunst, die in den 1970er Jahren ihren Höhepunkt erreichte.

Selivanovs erster Lehrer an der nach N.K. Krupskaya (ZNUI) Yulia Ferapontovna Luzan hatte 1947 eine glückliche Idee: einen Studenten zu bitten, Tiere von vorne und im Profil zu zeichnen. Die Charaktere seiner Zeichnungen in dieser Zeit waren eine Kuh, ein Hund, eine Katze, ein Hahn, sie blieben dieselben bis an ihr Lebensende. wahre Freunde und "Gesprächspartner" des Künstlers.

Später, als Yu.G. Aksenov, die Werke von Selivanov erschienen Elefant, Löwe, Reh. Der Künstler wandte sich an Aksenov mit der Bitte, ihm zu helfen, "unverständliche Wörter in der gesamten Literatur zu verstehen ... Schreiben Sie wie versprochen, was gegenstandslose Kunst, Ästhetik, Dogmatik ist ... Ich sende insgesamt vierhundert Wörter."

Ivan Selivanov und die kulturelle Welt, mit der er in Kontakt kam, sprachen verschiedene Sprachen. Das Album „Russian Portrait“ studierte er sorgfältig, aber auf seine eigenen Portraits hatte dies keinen Einfluss.

Keiner der Nachbarn wollte für den Künstler posieren. Er porträtierte seine Frau, Lehrer, Helden populärer Filme - Spartacus, Cleopatra. Am bedeutendsten sind seine Selbstporträts. Selivanov hatte das charakteristische Aussehen eines russischen Bauern - einen buschigen Bart, einen Hut mit dichtem Haarschnitt "unter dem Topf", einen durchdringenden Blick mit List.

Er erregte die Aufmerksamkeit von Fernsehjournalisten und Filmemachern, sie schrieben in der lokalen und zentralen Presse über ihn. Dennoch verfügte der Kreis der Personen, die direkt mit dem Künstler kommunizierten, selbst nicht über ein ausreichend hohes Bildungsniveau, um seine Kunst angemessen zu interpretieren.

Seine Arbeit ist bis heute nicht im Detail in der Sprache beschrieben moderne Wissenschaft. Als ursprünglicher Bauernphilosoph, ein Fremder in der Welt des "entwickelten Sozialismus", projizierte Ivan Yegorovich Selivanov in seine Arbeit Bilder einer harmonischen Weltordnung - ein Haus mit einem Garten, Freunden, Lehrern, Helden und jedem Geschöpf Gottes.

Personalausstellungen von I.E. Selivanova:

Zentrales Haus der Schriftsteller, Moskau, 1971;

Zu Ehren des 70-jährigen Jubiläums von I.E. Selivanova, Moskau, 1977; Zu Ehren des 80-jährigen Jubiläums von I.E. Selivanova, Museum der Schönen Künste, Gebiet Kemerowo, 1986;

Museum der Schönen Künste von Nowokusnezk, 1986;

Zentrale Ausstellungshalle der Moskauer Zweigstelle des Künstlerverbandes der RSFSR, Moskau, 1987.

Ausstellungen mit Beteiligung der Werke des Künstlers:

Ausstellung von Werken von Amateurkünstlern, Studenten von Fernstudiengängen TsDNT ihnen. N.K. Krupskaya, Zentrales Haus der Künste, Moskau, 1965;

Gesamtrussische Ausstellung von Werken von Amateurkünstlern, Moskau, 1960;

Unionsweite Ausstellungen von Amateurkünstlern in Moskau: 1967, 1970, 1974, 1977, 1985;

Ausstellung "100 Werke von Originalkünstlern", Moskau, Saal der Union der Künstler am Gogol Boulevard, 1971;

Jubiläumsausstellung mit Werken von Studierenden der Fakultät für bildende Künste zu Ehren des 50-jährigen Bestehens des ZNUA im Central Ausstellungshalle Verband der Künstler der RSFSR in Podolsk, 1983-1984;

Naifs sovietiques (Frankreich), 1988;

Allrussische Ausstellung mit Werken von Amateurkünstlern zu Ehren des 40. Jahrestages des Sieges Sowjetisches Volk im Großen Vaterländischer Krieg, Allrussisches Museum Volkskunst, Moskau, 1985;

"Goldener Traum", 1992;

Paradiesäpfel, 2000;

"Festnaiv-04".

Gemäldesammlungen von I.E. Selivanova werden gespeichert:

Staatliches Haus der Volkskunst;

Vladimir-Susdal Museum-Reservat;

Museum "Zarizyno", Moskau.

Filmographie:

"Menschen des Landes Kusnezk", Richt. M. Litvyakov, Leningrader Dokumentarfilmstudio, 1969;

„Sie zeichnen seit ihrer Kindheit“, dir. K. Revenko, Central Television, Fernsehfilm, 1979;

"Kuzbass Pirosmanashvili", Fernsehstudio Kemerowo, 1981;

"Seraphim Polubes and Other Inhabitants of the Earth" (Spielfilm, in dem die Werke von Selivanov verwendet wurden), Regie. V. Prochorow, Mosfilm, 1984;

Blaue Katze auf weißem Schnee, dir. V. Lovkova, TSSDF, 1987.

Literatur:

Shkarovskaya N. Volksamateurkunst. L., 1975;

Weltenzyklopädie der Naiven Kunst. London, 1984. S. 529;

Ivan Selivanov - Maler. Essays über den Künstler. Kemerowo, 1988;

Selivanov I.E., Kataeva N.G. Und es gab Leben ... M., 1990;

Ausstellung von Werken von Amateurkünstlern, Studenten von Fernstudiengängen TsDNT ihnen. N.K. Krupskaja, Zentralhaus der Künste, Moskau, 1965.

Katalog von Artikeln in Printmedien:

Alpatov M. Direkt und aufrichtig // Kreativität. 1966. Nr. 10;

Gerchuk Yu. Sind Primitiven primitiv? // Schaffung. 1972. Nr. 2;

Baldina O. Zweite Berufung. M., 1983;

Aksenov Y. Mit eigenen Augen sehen // Künstler. 1986. Nr. 9;

Shkarovskaya N. Anziehungskraft der Liebe zur Natur // Ogonyok. 1987. Nr. 36;

Amateur Bildende Kunst // Amateur künstlerische Kreativität In: Essays zur Geschichte der 1960-1990er Jahre. SPb., 1999.

EIN BETTLER-KÜNSTLER - IST DAS SCHICKSAL?! EINIGE FAKTEN AUS DEM LEBEN VON IVAN SELIVANOV

Der Name des Prokopchanins Ivan Selivanov ist in der in Großbritannien veröffentlichten Encyclopedia of Naive Art enthalten. Im Ausland hieß Iwan Jegorowitsch der Russe Pirosmani und Van Gogh, er kam in die Top Ten naive Künstler Russland.

Seine Werke wurden nach London und New York gebracht, illegal verkauft und er lebte in Armut. Seit 45 Jahren hat Selivanov Hunderte von Gemälden und Skizzen geschrieben, aber seine Tagebücher mit seinen eigenen philosophischen Ansichten sind nicht weniger interessant. Das Heimatmuseum von Prokopiewsk hat eine kleine Sammlung seiner Werke, etwa hundert - in Moskau im Staatlichen Russischen Haus der Volkskunst.

Ich bin geisteskrank... Warum habe ich mich in einer solchen Situation wiedergefunden? Jeder Arschloch-Baba entsorgt mich! Es betrifft den gesamten Körper, das Gehirnsystem ... Dies ist ein Zitat aus dem Film „Ivan Selivanov. Fragmente des Lebens“

Im Central City Hospital. Gogol Salon "Künstler" veranstaltete einen Abend zum Gedenken an Ivan Selivanov. Die Website der Bibliothek hat E-Book einem Originalkünstler aus Prokopewsk gewidmet. Es enthält Artikel über Selivanov, bisher unveröffentlichte Fotografien und Reproduktionen von Gemälden. Seit 20 Jahren trägt die Kunsthistorikerin Galina Stepanovna Ivanova Stück für Stück das Material für das Buch zusammen.

Im April 1986 wurde der Künstler in den Filmclub "Dialogue" eingeladen, er besuchte das Dostojewski-Museum und die Festung Kusnezk. In der Werkstatt von Vitaly Karmanov, in die er gebracht wurde, war er überrascht, dass ein Künstler so viele Farbtuben haben konnte.

Bewunderer von Selivanovs Werk haben die Plakate seiner Einzelausstellung aufbewahrt, die am 22. Oktober 1986 im Novokuznetsk Art Museum stattfand.

Selivanov verbrachte seine letzten Jahre in einem Pflegeheim für alte und behinderte Menschen im Dorf. Inskoy. Er erlebte seine Position der Unfreiheit und nannte sich einen bürokratischen Menschen, der aufgrund einer seelischen Störung nicht arbeiten könne.

- Ich bin geisteskrank ... Warum habe ich mich in einer solchen Situation befunden? Jeder Arschloch-Baba entsorgt mich! Es betrifft den ganzen Körper, das Gehirnsystem…

Er lebte nicht lange in seinem eigenen Haus, wohin er ein Jahr vor seinem Tod versetzt wurde. Am 5. März 1988 wurde Selivanov beerdigt.

Bei einem ihrer Besuche bei Selivanov brachte Galina Ivanova (auf Wunsch des Künstlers) Ivan Yegorovich einen Teller und eine Bratpfanne. Dann stellte sich heraus, dass er diesen Teller anstelle einer Palette verwendete.
Er bedeckte die Bratpfanne mit einer Zeitung, stellte einen Becher mit Lösungsmittel hinein und begann erst dann zu schreiben. IN letzten Jahren Er arbeitete in Ölen.

In Novokuznetsk tourte das Lenkom-Theater, und die Schauspieler Nikolai Karachentsov und Oleg Yankovsky kamen in unser Studio (Film-Foto-Büro KMK). Buchstäblich am Tag zuvor besuchte ein Kenner der Malerei und Sammler Yankovsky Selivanov zu einem Besuch, ohne die exzentrische Gesinnung des Besitzers zu ahnen.

ICH berühmter Schauspieler Oleg Yankovsky, - begann an der Schwelle von Lenkom.

Dem beliebten Schauspieler blieb nichts anderes übrig, als dem Rat des alten Mannes zu folgen. Die Werke des Nugget-Künstlers sah er später – in Dokumentarfilm S. Shakuro und V. Skoda. Nikolai Karachentsov blickte mit echter Bewunderung auf einen kleinen (Höhe 154 cm!), bärtigen Bauern, alle waren überrascht:

Was für ein kompletter Charakter!

Am nächsten Tag brachte Nikolai Petrovich die gesamte Truppe zur Vorführung ...

Wenn Sie seine Gedanken lesen, denken Sie, dass dies ein echter Philosoph ist:

„Ein Mensch wird nicht von selbst geboren, er kommt aus irgendeinem Grund von niemandem auf diese Welt bekannter Grund und ist mit allen Lebewesen verbunden.
Wenn jemand ehrlich zu seiner Arbeit und seinen Kameraden ist, dann erfüllt er das Gesetz über faire soziale Arbeit.

„Um den Tag zu überstehen wahre Wahrheit Auf der Erde muss man von morgens bis abends hart an sich arbeiten. Damit Herz und Seele in ihrer Reinheit dem Bernstein oder den Strahlen der Sonne ebenbürtig sind.

„Ich empfinde es als Segen, von anderen unabhängig zu sein, Roggenbrot mit Kartoffeln in Schäluniformen und etwas Salz, gemischt mit Wasser, zu essen. Lass es ungemütlich und dreckig in meiner Hütte sein, egal. Für die Wichtigkeit werde ich es im Winter in meiner Hütte warm halten. Es gibt viele alte Männer wie mich, junge Frauen und alte Frauen auf der ganzen Erdkruste.

IVAN SELIVANOV: LEBEN UND SCHICKSAL

« Ich wurde von meiner Mutter geboren ... nicht für das große Geld, nicht für ein luxuriöses Leben, sondern nur für das Leben, wie jedes Lebewesen in der Natur". So dachte und schrieb der Held unseres Artikels, ein einzigartiger russischer Künstler und Denker Ivan Yegorovich Selivanov (1907-1988).

Nein, das war er nicht offiziell Volkskünstler“- er erhielt vom Staat keine akademischen Titel und Insignien. Aber er war ein wahrer „Volkskünstler“ der Sowjetzeit. Zusammen mit Niko Pirosmani und Efim Chestnyakov ist er Eigentum der Menschheit. Und seine Tagebücher können in Bezug auf Inhalt und Tiefe als echt bezeichnet werden Volksweisheit… Wir werden heute von ihm, seinem Schicksal und seinen Gedanken erzählen.

Dieser Artikel ist keine biografische Skizze, wir haben es uns nicht zur Aufgabe gemacht, den Lebensweg von Ivan Selivanov zumindest einigermaßen vollständig abzudecken, aber auf eine kurze Einführung können wir dennoch nicht verzichten. Hier ist, was die lokale Historikerin, Forscherin ihres Lebens und Werks, Nina Grigoryevna Kataeva, schreibt:

« Der Künstler traf mich in einem Haus, das auf dem Territorium eines Internats für Arbeitsveteranen im Dorf Inskoy, Bezirk Belovsky, Gebiet Kemerowo gebaut wurde. Das Haus wurde nach dem Hüttentyp gebaut, in dem Selivanov vierunddreißig Jahre lebte. Ältere Jahre, Schwäche und Einsamkeit zwangen, sich von ihr zu trennen, und nach einem Jahr des traurigen Daseins in der Behaglichkeit eines kleinen Zimmers in einem Altersheim, der alten Künstlerin Endlich spürte ich die Fürsorge der örtlichen Führer für mich».

Der Lehrer von Selivanov, diesem originellen Künstler, einem Dorfofenbauer, Yuri Grigorievich Aksyonov von der Moscow Correspondence People's University of Arts, sprach über ihn so: „Das Einzige, was ihn vor dem Leben gerettet hat, war das Lager. Alles andere war." Was ist mit dem Rest? Tatsächlich alles. Ungerechte Anschuldigungen, Hunger, Kälte, Armut, Einsamkeit, Umherirren ohne Arbeit. Aber vielleicht war es einem solchen Schicksal zu verdanken, dass es dem Künstler gelang, bis zu seinem letzten Atemzug kristallklar zu bleiben.

Ein Kunstkritiker aus Polen, der bei einem Filmabend in Moskau im Kulturministerium der RSFSR gehört hatte, dass noch kein würdiger Unterschlupf für Selivanovs Erbe gefunden worden sei, rief überrascht aus:

- Ja, wenn wir einen solchen Künstler wie Ihren Ivan Yegorovich finden würden, würden wir ihn geben bestes Museum Warschau!

Nun, die Polen hätten vielleicht gegeben. Es gibt keinen Propheten im eigenen Land.

Die Einsamkeit eines Langstreckenläufers

Selivanov selbst behandelte die Wechselfälle des Schicksals nicht so sehr stoisch, sondern eher demütig als eine Unausweichlichkeit. Er betrachtete sich überhaupt nicht als Künstler.

- Ich bin ein Mann, der zwischen den Hausarbeiten Bilder malt, er sagte. Und er bezog sich wiederholt auf Leo Tolstoi, der auf die Frage, warum er solide Grafen und Fürsten in seinen Figuren habe, antwortete:

"Weil sie die Geschichte kontrollieren können."

Selivanov glaubte auch, dass die Armen den Verlauf historischer Ereignisse nicht beeinflussen könnten. Und als sie ihn zu überzeugen versuchten, sagten sie: „Du bist ein Schöpfer und kannst den Lauf des Lebens nur beeinflussen!“, - wiederholte sein: "Nein, ich bin ein Bettler".

Und er tat dasselbe mit Geld. Als der Betrüger ihn aus allem herauslockte, was er für die Ausstellungen ergattern konnte, zuckte er nur mit den Schultern: „Nun, sie scheint mehr zu brauchen…“.

Ivan Yegorovich hat viele Tagebuchnotizbücher hinterlassen - hier und " Prophetische Träume Künstler“ und „Wo bist du, Glück?“ und „Erzählungen und Gleichnisse“ ... Und er hielt dieses Notizbuch für sich für besonders bedeutsam, das wir jetzt teilweise kennenlernen werden.

„Betrifft alle“

So betitelte Selivanov – „Betrifft alle“ – eines seiner Tagebuchhefte. Und natürlich nicht umsonst – es ging um viele wichtige Dinge. Zum Beispiel über das seiner Meinung nach wertlose sowjetische Bildungs- und Erziehungssystem („Ich weiß nicht einmal, welcher der gebildeten Menschen die wichtige Aufgabe übernehmen kann, einen Menschen zu erziehen. Während alle diese Angelegenheit mit Coolness betrachten, geht dies niemanden etwas an. Also lernen die Menschen von selbst – wie es ausgeht . Gibt es nicht deshalb so viele Löcher in unserem Staat? Und es gibt allerlei "Schichten" und Privilegierte im Leben?").

Und Selivanov schreibt über korrupte Schriftsteller und über die Arbeit als Lebensgrundlage und über Moskau, das so gelitten hat, aber Moskau geblieben ist ... Selivanov schreibt viel über die Liebe.

« Ich habe meine Frau Varenka nicht betrogen. Seine Frau zu betrügen bedeutet dasselbe wie sein Heimatland zu verraten. Ich verachte solche Männer immer und überall. IN Kriegszeit die Heimatverräter wurden an die Wand gestellt. Und für Verrat, welche Kugel verdient ein Ehemann?».

Selivanov nennt sich selbst „Der Kapitän, der die Kontrolle über das Schiff verloren hat“. Aber das schreibt er stolz „dient dem Volk für ein bescheidenes Essen, für ein Stück Brot“.

Er skizziert seine Gedanken zur Moral und reflektiert schmerzhaft darüber ewige Fragen, über die Hauptgeheimnisse des Seins, über das, was noch von Immanuel Kant kommt, - " Sternenhimmelüber uns und das moralische Gesetz in uns". Ivan Yegorovich bezieht sich natürlich nicht auf Kant, aber sein, Selivanovs, „Sternenhimmel“ ist eine unendlich wandelbare Natur, die Menschen auf unterschiedliche Weise belohnt: an wen "Der Instinkt zu stehlen", Und wem "zu guten Taten."

Sehr charakteristisch ist sein Tagebucheintrag von 1982: „ Gehen Sie zum steilen Hochufer. Der Horizont wird sich vor dir erweitern. Sie werden bewundern, was Sie sehen. Im Moment Ihres Nachdenkens wird eine riesige Menschenmenge hinter dem Horizont erscheinen - die Menschen. Diese Menschen sind gefesselt und bewegen sich kaum. Wo? Und das harmonische System deiner Gedanken würde auf Geheiß deines Herzens sofort aus dem Gleichgewicht geraten. Sie würden denken - was ist das? Wohin gehen, wohin rennen? Von so einer riesigen Menschenmasse gefesselt? Es gibt so viele Menschen in diesem Menschenmeer ... Warum sind sie mit eisernen Fesseln gefesselt? Ich würde jeden von ihnen von Herzen fragen ... Ja, Sie können das Gesetz nicht brechen, Sie können sich ihnen nicht nähern».

Wenige unter anderem

So war er, Ivan Yegorovich Selivanov, ein Künstler, Dichter und Weiser. Menschen, die ihn kannten, staunten manchmal – eine sehr bescheidene Erziehung und eine Rede voller Würde! Zum Beispiel sagte Selivanov: Rembrandt ist eine Ausnahmeerscheinung, es gibt nur wenige Künstler wie Rembrandt auf der Welt. Vielleicht zehn Leute. Im Gegensatz zu den anderen haben sie einen Ausdruck der Realität". Aber diese Worte können auch Ivan Yegorovich selbst zugeschrieben werden. Es gibt nur wenige Menschen wie ihn auf der Welt ...

Andrej Bystrow,

Primitivismus - ein Malstil, der im 19. Jahrhundert entstand und eine bewusste Vereinfachung des Bildes beinhaltete, indem es seine Formen primitiv machte, wie das Werk der Urzeit.

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Die Malerei als individuelle, ganz vom Autor betriebene Angelegenheit nutzte diesen Zustand als erste, brach entschiedener und weiter als andere mit der Routine und entfernte sich von gängigen ästhetischen Stereotypen.

Die Richtung dieser Bewegung – der Übergang vom Naturalismus zur Konvention, von der Raffinesse zur Vereinfachung, von der modernistischen Raffinesse zum Primitivismus – war die gleiche wie in Europäische Kunst. Die Analyse zeigt, dass die Ursprünge dieses Trends außerhalb der russischen Kunsttradition liegen.

Allerdings sind bei der Hinwendung zum Primitivismus schon von vornherein zwei gegensätzliche Tendenzen mehr oder weniger ausgeprägt. Ersteres trägt implizit die Idee der Vereinfachung (im rousseauistischen Sinne) und entspricht dem Begriff „primitiv“. Die zweite, früh ununterscheidbare, drückt sich ebenfalls in verallgemeinerten, bedingten Formen aus, aber ihr Ziel ist eine prägnante Form als solche, die Verallgemeinerung der Form, ihre Vereinfachung. Der Primitivismus unserer Avantgarde hat im ersten Sinne seinen Grund in der russischen Mentalität, in deren Besonderheiten bäuerliche Lebensweise, in der Mythologisierung des eigenen Volkes, in Tolstois Vereinfachungspredigt.

Der Unterschied zwischen der deutschen und der französischen Version ist offensichtlich. Dort beginnt es mit einem Appell an die ozeanische und afrikanische „primitive“ Kunst. Hier - mit einem Appell an verschiedene Formen der russischen Tradition künstlerische Kultur: zu urbaner Folklore, Ritualen, nationaler Kleidung, Architektur, populären Drucken, Volksspielzeug usw. Diese Elemente werden von Künstlern wie Bilibin, Nesterov, Grigoriev, Kustodiev, Malyavin, Arkhipov, Petrov-Vodkin, Kuznetsov, Larionov, Goncharova, Udaltsova usw. auf unterschiedliche Weise verwendet.Die Bauernbilder von Goncharova und Malevich haben einen gemeinsamen Ausgangspunkt . In den Werken von K. Malevich, die 1910 auf der Ausstellung „Karobube“ präsentiert wurden, ist der Einfluss jenes eigentümlichen Primitivismus fauvistischer Farbgebung, der für die Arbeiten von N. Goncharova des 20. Jahrhunderts charakteristisch ist, spürbar. Einige Werke (zum Beispiel Walking, 1910) erlauben es uns, über den Einfluss von Goncharova auf Malevich zu sprechen frühe Periode. Jedoch weiteres Schicksal Richtungen, in deren Einklang sich die Arbeit dieser Künstler entwickelt, lässt uns erkennen, dass die Ähnlichkeit ihrer frühe Arbeiten täuschend. Diese embryonale Ähnlichkeit ist in entwickelten Formen nur teilweise erhalten.

Primitivismus:
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