Skulptur des tropischen und südlichen Afrikas - Beschreibung. Zum Einfluss afrikanischer Kunst auf europäische Kunstlehrerkonzepte und -begriffe an der Tafel
Bis die ersten wissenschaftlichen Daten eine überzeugende Bestätigung erhielten, glaubten Wissenschaftler - Befürworter der Exodus-aus-Afrika-Hypothese -, dass dies der älteste Exodus der Menschen sei moderner Typ nördlich von Afrika und weiter bis zur Levante bildeten eine Art biologischen Kern, aus dem später die Völker Europas und Asiens hervorgingen. Allerdings leiden solche Argumente an einem schwerwiegenden Fehler. Tatsache ist, dass die Spuren des modernen Menschen an diesen Orten vor etwa 90.000 Jahren fast verschwunden sind. Dank klimatologischer Studien wissen wir, dass vor etwa 90.000 Jahren eine kurze, aber verheerende Periode starker globaler Abkühlung und Dürre auf der Erde begann, in deren Folge die gesamte Levante in eine leblose Wüste verwandelt wurde. Nach dem Rückzug der Gletscher und der erneuten Erwärmung wurde die Levante schnell besiedelt, diesmal jedoch von Vertretern einer anderen Spezies, unserem engsten "Cousin" auf dem Stammbaum - Neandertalern, die aller Wahrscheinlichkeit nach nach Süden in den Süden gedrängt wurden Mittelmeerraum infolge des Vordringens der von Norden her vordringenden Gletscher. Wir haben keine materiellen Beweise für die Anwesenheit moderner Menschen in der Levante oder in Europa in den nächsten 45.000 Jahren, bis vor etwa 45.000 bis 50.000 Jahren die Cro-Magnons in der Arena der Geschichte auftauchten (wie durch das Erscheinen der augurianische Werkzeugherstellungstechnik), der die Neandertaler herausforderte und sie nach Norden zu ihrer alten angestammten Heimat drängte.
So glauben die meisten Experten heute, dass die ersten modernen Menschen, Ureinwohner Afrikas, in der Levante infolge einer starken Abkühlung und der Rückkehr eines trockenen Klimas ausgestorben sind, unter dessen Einfluss Nordafrika und die Levante schnell unfruchtbar wurden Wüsten.
Der Korridor, der durch die Sahara führte, schlug wie eine riesige Falle zu, und die Migranten, die sich darin befanden, konnten weder zurückkehren noch geeignetes Land finden. Eine gähnende Kluft von 50.000 Jahren zwischen dem Verschwinden der Spuren der ersten Siedler in der Levante und der anschließenden Invasion dort neue Welle Migranten aus Europa stellt zweifellos die Gültigkeit der weit verbreiteten Version in Frage, dass der erste Exodus von Afrika in den Norden angeblich erfolgreich geendet und den biologischen Kern zukünftiger Europäer geschaffen habe. Denken wir darüber nach, warum.
Um zu verstehen, warum viele europäische Autoritäten auf dem Gebiet der Archäologie und Anthropologie darauf bestehen, dass die Europäer unabhängig und unabhängig vom ersten Exodus aus Nordafrika entstanden sind, muss man sich daran erinnern, dass wir es hier mit einer der Manifestationen des kulturellen Eurozentrismus zu tun haben, der zu erklären versucht Die Folgen des ersten Exodus. Die wichtigste Manifestation dieses Denkens ist die unerschütterliche Überzeugung der europäischen Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts. in der Tatsache, dass es die Cro-Magnons waren, die spätestens vor 50.000 Jahren nach Europa einwanderten und die Begründer des Volkes des "modernen Typs" im wahrsten Sinne des Wortes waren. Diese menschliche Epiphanie, die eine beispiellose Blüte aller Arten von Kunst, Handwerk und technischen Fähigkeiten und Kultur im Allgemeinen brachte, ist unter Archäologen unter dem trockenen Namen "Europäer" bekannt Jungpaläolithikum". Nach Ansicht vieler Wissenschaftler war es so etwas wie eine kreative Explosion, die den Beginn der Ära eines denkenden Menschen auf der Erde markierte. Auf diese Kultur gehen die beeindruckenden Höhlenmalereien in den Höhlen von Chauvet und Lascaux sowie die exquisiten, fein gearbeiteten Schnitzereien der „Venus“ zurück, die Archäologen in ganz Europa finden.
Gleichzeitig hört man meist Argumente wie „ob wir Afrika wirklich verlassen haben und ob das so uralt ist Kulturrevolution, die so eloquent von der Gabe des abstrakten Denkens spricht, kam aus der Levante nach Europa, sie I'm besten fall darstellen könnte kurzer Stopp auf dem Weg aus Ägypten. Ergo sind „wir Westler“ (dieses „wir“ erklärt sich daraus, dass die Befürworter dieser Hypothese ausschließlich Europäer sind oder europäische Wurzeln haben) nur Nachkommen von Einwanderern aus Nordafrika. So ist die Nordroute für viele Fachleute eine Art gedanklicher Ausgangspunkt für Migration oder besser Exodus aus Afrika. Im nächsten Kapitel werden wir untersuchen, warum es logisch unmöglich ist anzunehmen, dass die ersten "Menschen eines völlig modernen Typs" Europäer waren, und wie es dazu kam, dass die ersten modernen Menschen, die sprechen, singen, tanzen und zeichnen konnten, Afrikaner waren, und dies geschah lange vor dem Exodus einiger ihrer Gruppen von ihrem Heimatkontinent.
Versuche, überzeugend zu erklären, wie genau die Vorfahren der modernen Europäer, die einst in der Nähe der Sahara lebten, den Exodus aus Afrika konzipierten und durchführten, sind jedoch mit einer Reihe schwerwiegender Probleme verbunden. Zunächst einmal sollte angemerkt werden, dass, da die Sahara in den letzten 100.000 Jahren als unüberwindbare Barriere für Migranten gedient hat, jede spätere Invasion von Nordafrikanern in Europa mit einer Art grünem Zufluchtsort beginnen könnte – einer Insel der Vegetation, die blieben nach der Zwischeneiszeit noch in Nordafrika, zum Beispiel aus dem Nildeltagebiet. Die Vorfahren der Europäer konnten vor 45.000 bis 50.000 Jahren keinen direkten Exodus aus der Sahararegion durchführen, außer auf Flößen den Nil hinunter, aber die genetische Geschichte lehnt eine solche Möglichkeit entschieden ab.
Eine grüne Oase in Ägypten?
Wenn ein solches grünes Refugium wirklich während der langen Trockenzeit nach der Zwischeneiszeit in Nordafrika existierte, könnte es den Vorfahren zukünftiger Europäer vor etwa 45.000 Jahren als vorübergehender Unterschlupf und Zwischenstation dienen. Ja, in der Antike gab es tatsächlich mehrere riesige grüne Oasen in Nordafrika, insbesondere im Nildelta in Ägypten und an der Mittelmeerküste des heutigen Marokko. Ein neuer Fund eines Kinderskeletts in einer Bestattung auf dem Taramsa-Hügel in Ägypten, datiert auf etwa 50.000 bis 80.000 Jahre, deutet darauf hin, dass dort Relikte von Bevölkerungsgruppen erhalten geblieben sein könnten. Eine Reihe führender Befürworter der Exodus-aus-Afrika-Hypothese machten sofort auf diesen Fund aufmerksam, da er eine echte und ziemlich überzeugende Erklärung für die Pause von 45-50.000 Jahren bietet. Der berühmteste unter ihnen ist Chris Stringer, ein entschiedener Verfechter der Hypothese der Herkunft des modernen Menschen aus Afrika und einer der Leiter des Natural History Museum in London. Stringer argumentiert, dass das ägyptische Kind aus Taramsa zu einer Kolonie von Bewohnern der Oasen Nordafrikas gehörte und dass die Migranten, die Afrika vor etwa 50.000 Jahren verließen, aus solchen Kolonien stammten und die Vorfahren der Bewohner der Levante wurden Europa kam.
Archäologische Beweise für die Anwesenheit von Cro-Magnons in Nordafrika sind jedoch äußerst selten und selten. Selbst jene Steinwerkzeuge aus dem Mittelpaläolithikum, die bei der Beerdigung eines Kindes auf dem Taramsa-Hügel gefunden wurden, könnten durchaus von Neandertalern geschaffen worden sein, und sie können nicht als Beweis für das explosionsartige Wachstum neuer Technologien angesehen werden, die in dieser Zeit nach Europa vordrangen .
Problem Australien
Das vielleicht schwerwiegendste Problem für das eurozentrische Konzept der kulturellen Entwicklung, das auf der Hypothese der nördlichen Exodusroute aus Afrika basiert, ist jedoch die Existenz australischer Ureinwohner, die ihre eigene Kultur des Singens und Tanzens geschaffen haben und Malerei lange vor den Europäern und natürlich ohne deren Hilfe. Aber aus welcher Region Afrikas kamen sie dann? Welche Route führte sie bis ans Ende der Welt? Können sie als Zweig desselben Exodus betrachtet werden, an dem die Vorfahren der modernen Europäer teilnahmen? Und zum Schluss das Wichtigste: Wie und warum kamen sie viel früher nach Australien als die Vorfahren der Europäer - nach Europa? Dieses Rätsel gebar ganze Linie Erklärungsversuche.
Es ist klar, dass zur Beantwortung all dieser Fragen von der Hypothese eines einzigen nördlichen Exodus von Afrika nach Europa ausgegangen wird, der vor etwa 45.000 Jahren stattfand, gefolgt von menschlicher Besiedlung im Rest der Welt, wie der Chicagoer Anthropologe Richard Klein in seinem klassischen Werk The Development of Man argumentiert, ist einfach unmöglich. Der berühmte Zoologe, Afrikakenner, Künstler und Schriftsteller Jonathan Kingdon geht sogar noch weiter und beweist, dass der erste, „erfolglose“ Nordexodus der Afrikaner in die Levante, der vor etwa 120.000 Jahren stattfand, zur Ansiedlung überlebender Migranten und der Kolonialisierung Südostasiens und dann Australiens vor etwa 90.000 Jahren. Diese Version erlaubt auch nur eine Ausfahrt aus Afrika und darüber hinaus entlang der Nordroute. Chris Stringer wählte den einfachsten Weg und argumentierte, dass Australien unabhängig von diesem Ergebnis und lange vor der Kolonialisierung Europas als Ergebnis eines separaten Exodus von Afrikanern rund um das Rote Meer kolonisiert wurde (siehe Abbildung 1.3).
Sehr ähnlich wie Chris Stringer argumentieren auch der Archäologe Robert Foley und die Paläontologin Martha Lahr von der University of Cambridge, dass die Kette grüner Oasen in Nordafrika, die sich entlang der Nordroute durch die Levante erstreckte, für die Vorfahren der Europäer und Einwohner von entscheidender Bedeutung war der Levante. Diese Forscher haben kein Problem mit der Zahl der Abwanderungen aus Afrika und argumentieren, dass es in der Antike viele große und kleine Migrationen gab, Ausgangspunkte für die die über Äthiopien und ganz Nordafrika verstreuten Oasen dienten. Diese Sichtweise berücksichtigt das erhebliche Bevölkerungswachstum in Afrika selbst während der Zwischeneiszeit vor etwa 125.000 Jahren.
Lahr und Foley glauben, dass die Rückkehr des früheren kalten und trockenen Klimas dazu führte, dass der afrikanische Kontinent sozusagen in separate bewohnte Gebiete – Kolonien – aufgeteilt wurde, die mit den Grenzen grüner Oasen zusammenfielen (siehe Abb. 1.6). deren Bewohner in den nächsten 50.000 Jahren durch unüberwindbare Wüsten getrennt wurden. Nach Lar-Fowleys Schema könnten die Vorfahren der Ostasiaten und Australier aus Äthiopien stammen, die, nachdem sie das Rote Meer überquert hatten, ferne Wanderungen unternahmen. Sie könnten die südliche Route wählen und sich auf dieser völlig unabhängig von den Vorfahren künftiger Europäer fortbewegen. In jüngerer Zeit haben Foley und Lahr "Verstärkung" erhalten, als der amerikanische Genetiker Peter Underhill, ein Experte für die Erforschung des Y-Chromosoms, in die Reihen der Befürworter der Nord- und Südexodusse aufgenommen wurde. Er führte eine Studie durch, in der er die Synthese genetischer prähistorischer Faktoren durchführte. Alle drei Gelehrten postulierten einen alten Exodus nach Australien entlang der südlichen Route, wobei sie erkannten, dass die Hauptroute des Exodus aus Afrika immer noch die nördliche Route war, durch Suez und die Levante, nach Europa und in den Rest Asiens (Abb. 1.3). fand vor 30.000 bis 45.000 Jahren statt.
Die Gültigkeit der Meinung vieler Eurasien-Experten, dass die Vorfahren der Europäer Einwanderer aus Nordafrika waren, hängt also von einer Reihe von Faktoren ab. Dazu gehören das Vorhandensein ziemlich ausgedehnter Zufluchtsoasen in Nordafrika und entweder zahlreiche Migrationen aus Afrika zu verschiedenen Zeiten oder eine sehr frühe Protomigration von der Levante in die Länder des Fernen Ostens.
Es gibt auch ein ideologisches Problem: Es handelt sich um den Versuch, die nördliche Exodusroute nur für die Vorfahren zukünftiger Europäer zu reservieren.
Jonathan Kingdon sprach zunächst offen und unverblümt und argumentierte, dass der frühe nördliche Exodus aus Afrika vor etwa 120.000 Jahren während der sogenannten Emian-Warmzeitpause stattfand. Da damals viele Korridore in den Wüsten Afrikas und Westasiens üppig grün waren, konnten potenzielle Migranten nach Australien ungehindert weiter östlich von der Levante nach Indien ziehen. Natürlich konnten sie in den grünen Gebieten Südasiens einen langen Halt machen, bevor sie nach Südostasien weiterzogen, wo sie vor etwa 90.000 Jahren ankamen. (Unter dem Begriff „ Südasien„Ich meine die Länder zwischen Aden (Jemen) und Bangladesch, die an die Küste reichen Indischer Ozean. Zu diesen Ländern gehören Jemen, Oman, Pakistan, Indien, Sri Lanka und Bangladesch sowie Staaten an der Küste des Persischen Golfs: Saudi-Arabien, Irak, Beirut, Vereinigte Arabische Emirate und Iran.)
Als Beweis für die Anwesenheit eines vernünftigen Mannes in der Levante in der Antike verweist Jonathan Kingdon auf die zahlreichen Werkzeuge aus dem Mittelpaläolithikum, die in Indien gefunden wurden. Einige von ihnen sind 163.000 Jahre alt. Das schwerwiegendste Problem ist hier jedoch völlige Abwesenheit Skelettreste eines modernen Menschentyps dieser Antike irgendwo außerhalb Afrikas. Kingdon gibt an, dass diese Werkzeuge möglicherweise von vormodernen oder archaischen Menschen (oder Mapa, wie er sie nennt) hergestellt wurden, die zur gleichen Zeit in Ostasien lebten.
Es ist klar, dass die Vorfahren der Australier, um nach Australien zu gelangen, ganz Asien von West nach Ost durchqueren mussten, aber wir haben keine materiellen Beweise dafür, dass die anatomischen Moderne Menschen machte vor etwa 90.000 Jahren Wanderungen durch Asien, ganz zu schweigen von mehr frühe Ära- Vor 120-163 Tausend Jahren.
Barrieren im Osten
Es gibt ein weiteres ernstes Problem im Zusammenhang mit der Datierung des Zeitrahmens für die Kolonialisierung Südostasiens - 90-120.000 Jahre, wie von Kingdon vorgeschlagen. Wenn nach seiner Hypothese die erste Migrationswelle nach Südostasien die Länder der Levante vor etwas später als 115.000 Jahren verließ, verschwand sie aller Wahrscheinlichkeit nach spurlos in den Weiten Asiens. Eine Analyse der Massenmigrationen von Menschen und anderen Säugetieren von Afrika nach Asien in den letzten 4 Millionen Jahren zeigt, dass Migranten, die von der Levante ins Innere Asiens zogen, mit Ausnahme der ersten interglazialen Pause, mit vielen gewaltigen Hindernissen konfrontiert waren. In der Zeit, als die Welt nicht von der fruchtbaren Wärme der Zwischeneiszeit erwärmt wurde, trafen sich die Siedler hin und wieder hohe Berge und die hitzegetrockneten Wüsten, die als unüberwindbare Barrieren im Norden, Osten und Süden der Levante dienten. Im Norden und Osten erstreckt sich das riesige Zagros-Stier-Gebirge, das zusammen mit der syrischen und arabischen Wüste die Levante von Osteuropa im Norden und dem indischen Subkontinent im Süden isoliert hat. Unter normalen klimatischen Bedingungen der Vergletscherung waren dies undurchdringliche Gebirgswüsten. Es gab keinen bequemen Umweg in den Norden, wo sich die Kämme des Kaukasus erhoben und das Kaspische Meer toste.
In alten Zeiten, wie zu Zeiten Marco Polos, bestand die bequemste Alternativroute vom östlichen Mittelmeer nach Südostasien darin, so schnell wie möglich zum Indischen Ozean zu gelangen und sich dann entlang seiner Küste zu bewegen. Die syrische und arabische Wüste erstreckte sich jedoch südlich und östlich der Levante, und die einzig mögliche Route führte von der Türkei durch das Tigris-Tal und weiter südlich entlang des Westhangs des Zagros-Gebirges bis zur Küste des Persischen Golfs (siehe Abbildung 1.6). Allerdings führte diese Route, die durch den sogenannten Fruchtbaren Halbmond führte, in Abkühlungs- und Dürreperioden am Ende der Zwischeneiszeiten auch durch leblose Wüsten und war naturgemäß für antike Zugvögel gesperrt.
Die praktische Unmöglichkeit für Menschen des modernen Typs, in der Zeit vor 55 bis 90.000 Jahren von der Levante nach Ägypten oder Südostasien zu gelangen, bedeutet, dass die nördliche Exodusroute aus Afrika damals nur die Vorfahren zukünftiger Europäer und Einwohner erlaubte der Levante, den Schwarzen Kontinent zu verlassen, und nicht die Vorfahren der Bewohner Südostasiens oder Australiens. Seltsamerweise erlebten Europa und die Levante bis vor etwa 45.000 bis 50.000 Jahren keine aktive Kolonialisierung, während Australien, das auf der anderen Seite der Welt lag, im Gegenteil lange vor dieser Meilensteinepoche intensiv besiedelt wurde. Und das bedeutet, dass Chris Stringer, Bob Foley und Martha Lahr, um die nördliche Exodusroute nur für die Vorfahren der Europäer zu „reservieren“, die Hypothese akzeptieren mussten, dass es in der Antike separate südliche Routen gab, die von den Vorfahren benutzt wurden von Australiern und sogar Asiaten. Nur das Studium der genetischen Geschichte kann dieses Rätsel lösen.
^ Entwicklungsaufgaben:
die Fähigkeit zur Kommunikations- und Diskussionskultur zu bilden;
Impulse geben für das spätere, vertiefende Nachdenken der Studierenden, allein mit sich selbst, zum Nachdenken anregen;
Förderung des Verständnisses und der produktiven Interaktion zwischen den Schülern.
ermöglichen es den Schülern, ihr Wissen einzusetzen, um Situationen mit einem hohen Maß an Unsicherheit zu verstehen.
eine Grundlage für neue Arten menschlicher Aktivität schaffen
Form:
2) Internationalisierung des Wertes des Lebens nach den Normen des Guten, eingebettet in die Philosophie der Weltreligionen;
3) Bewusstsein moralisches Verhalten, zeigen die Rolle der Familie in der ethnosozialen Bildung
Pädagogische und didaktische Aufgaben:
Wissen über die Grundlagen der Weltreligionen erweitern und verallgemeinern;
die Fähigkeit entwickeln, Sachverhalte im Zusammenhang mit interreligiösen Themen zu beurteilen;
reflektierendes Denken entwickeln;
lernen, Probleme zu formulieren, ihren Standpunkt zu vertreten.
Kreative Herausforderung: Erstellen Sie ein Produkt der Kreativität unabhängiger Kinder.
Bildungstechnologie: Technologie der Gegenanstrengungen, Technologie der Entwicklung des kritischen Denkens.
Arbeitsplan:
Organisation des Unterrichts.
Gruppenarbeit.
Schutz entwickelter Versionen.
Diskussion.
Erstellung eines Bildungsprodukts
Betrachtung.
Organisation des Unterrichts. Aktualisierung.
Denken Sie darüber nach, worum es in diesem Gleichnis geht. Was ist seine Bedeutung?
Es war einer der kältesten Winter überhaupt. Viele Tiere starben wegen der damaligen extremen Kälte. Die Igel, die nicht mehr in den kalten Löchern sitzen konnten, kletterten heraus und sahen, dass es draußen noch kälter war. Sie begannen zu verstehen, dass sie das Schicksal gefrorener Tiere erwartet. Dann kamen die Igel zusammen und begannen darüber nachzudenken, wie sie dem Tod entgehen könnten. Nach einigem Nachdenken entschieden sie, dass sie sich gruppieren mussten näherer Freund zu einem Freund, um sich von den Körpern warm zu halten. Sie fingen an, sich in Gruppen zu versammeln, sich aneinander zu lehnen. Aber es war nicht so einfach, ihre Nadeln schmerzten schmerzhaft. Und selbst die engsten Freunde und Verwandten konnten nicht warm werden, egal wie sehr sie sich bemühten, sich gegenseitig zu wärmen, weil sie immer noch versuchten, Abstand zu halten und Abstand zu halten, um nicht verletzt zu werden.
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Lasst uns die Antworten der Jungs hören.
Lehrer An der Tafel Konzepte und Begriffe:
Familie
Zustand
Traditionen
Nation
Toleranz
Lehrer: Wie passt das zu unserem Thema?
Wir hören Versionen.
Wir formulieren ein Thema, ein Problem.
^ Lehrer: Wie heißt die Eigenschaft einer Person, die fähig ist, einander zu tolerieren?
Toleranz (von lat. Tolerantia - Geduld)- Toleranz, Nachsicht gegenüber jemandem, etwas - an die Tafel geschrieben.
^ Lehrer: Wie entsteht diese Eigenschaft? (Erziehung, Familie, Medien)
Wir werden über Toleranz gegenüber anderen Nationen und nationalen Manifestationen sprechen.
Nation (Konzept) Nation (von lat. natio - Stamm, Volk), die historische Gemeinschaft der Menschen, die im Laufe der Bildung der Gemeinschaft ihres Territoriums entstanden ist, wirtschaftliche Bindungen, literarische Sprache, einige Merkmale der Kultur und des Charakters, die ihre Zeichen ausmachen.
Religion (Konzept)
Präsentation (multinationale Wolga-Region)unterrichten Körper der Geographie
Jedes Volk, jede Nation hat ihre eigenen Traditionen und Bräuche.
Lehrer: Was sind Traditionen? Wie werden sie gebildet?
Tradition - eine Reihe von Ideen, Bräuchen, Gewohnheiten und Fähigkeiten der praktischen Tätigkeit, die von Generation zu Generation weitergegeben werden und als einer der Regulatoren der sozialen Beziehungen fungieren.
^ Ergebnisse der Meinungsumfrage (1 min) (Aufbauaufgabe)
Meine Familientraditionen
Warum muss ich Traditionen folgen Warum brauche ich Traditionen:
Ich habe Angst, sie nicht zu erfüllen, weil kann von anderen beurteilt werden
wenn ich mich nicht daran beteilige, wird es von anderen als respektlos empfunden;
zu lernen, wie meine Vorfahren zu handeln;
Ich respektiere meine Eltern, Großeltern, ich möchte wie sie sein;
Ich möchte nicht beleidigen;
Ich will nicht nach Regeln leben, ich brauche keinen Zoll
Ich möchte die Besonderheiten unserer familiären Atmosphäre bewahren;
sie schaffen eine besondere Lebensweise, einzigartig in unserem Staat;
einer Person erlauben, nicht darüber nachzudenken, was zu tun ist;
erleichtern unser Leben, da sie uns den Weg des richtigen Handelns bieten;
Ich habe das Gefühl, ich brauche sie nicht, aber ich kann es nicht erklären
Frage an Zhukova Angelina.
Deine Freundin Alina? Sie ist Tatarin nach Nationalität. Kennen Sie irgendwelche Traditionen der tatarischen Familie?
^ Russische Familientraditionen . Die Geschichte eines Studenten Die wichtigste Tradition unserer Familie ist es, das Andenken an unsere Vorfahren zu ehren. Geschichte über Großvater.
Multiethnische Familientraditionen .
Von Generation zu Generation gibt es ein Zusammenleben von Vertretern verschiedener Religionen, ist es immer ein friedliches Zusammenleben? (NEIN)
- Gibt es Konflikte zwischen Vertretern verschiedener Religionen? (JA)
Da solche Konflikte bestehen, bedeutet dies, dass es Gründe gibt, aus denen sie aufgetreten sind. Um das Wesen von Konflikten zu verstehen, müssen wir die wahren Ursachen dafür herausfinden? (JA)
Relevanz: Leute, ihr habt das Problem damit identifiziert moderne Welt bleibt global - das Problem der Beziehungen zwischen Menschen, die sich zu verschiedenen Religionen bekennen. Kriege, das Anwachsen interreligiöser Feindseligkeit.
Diese hier problematische Themen auf die Sie heute versuchen werden, eine Antwort zu geben
Was sind die Ursachen interreligiöser Konflikte?
Welche Werte sind zunächst in den Grundfesten der Weltreligionen verankert?
Führen sie überhaupt zu Konflikten?
Können konfessionelle Konflikte gelöst werden?
Welche Rolle spielt die Familie bei der Bewältigung dieser Probleme?
Gruppenarbeit.
Lehrer.
Sie arbeiten also in Gruppen, erledigen Aufgaben und treten dann auf. Schreiben Sie zum Schluss den Schlüsselsatz mit einem Marker auf ein separates Blatt Papier (um Kindern zu helfen, unterstreiche ich Schlüsselsätze in Aufgaben). Am Ende des Unterrichts setzen wir dann aus den Blättern der Magnettafel ein Mosaik zusammen und bilden so die Schlussfolgerungen zum Unterricht.
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Gruppe 1 - Ethische Werte der Religionen
(Tabellenanalyse 3-4 Min., Abschluss der Gruppen 1 Minute.)
Analysieren Sie die ethischen Werte von Religionen und ziehen Sie eine Schlussfolgerung: Sind ihre Philosophien eingebettet in die Idee der Feindseligkeit gegenüber anderen Glaubensrichtungen?
| ^ Ethische Vorstellungen des Christentums. | Ethische Werte des Buddhismus. | Ethische Werte des Islam. |
| 3.1 Gebote Moses:
Es gibt keinen Juden oder Griechen vor Gott. Ja liebt einander | ^ 4 gnädige Wahrheiten: - Das Leben leidet. Die Ursachen des Leidens sind unsere selbstsüchtigen Wünsche. Leiden loswerden, indem man sie überwindet, d.h. Selbstregulierung. Der Pfad zum Nirvana ist der achtfache Pfad. 3.2 Achtfacher Pfad:
Rechtschaffener Eifer. Aufrichtige Gedanken. Aufrichtige Kontemplation (Meditation, der Weg zur Vollkommenheit, Erleuchtung). | 5 Säulen des Islam:
1. In einem islamischen Staat - Theokratie - eine Staatsform, in der die politische Macht dem Klerus, der Kirche, gehört. Es gibt keine Trennung von Kirche und Staat. Mord (Strafe - Tod) Rache war nur für den Mörder möglich, nicht für seine Verwandten. Dieb - schneide ihm die Hand ab. 3. Unter den Propheten, an die Muslime glauben, sind biblische Gestalten: Adam, Noah, Mose, Jesus Christus.. |
Ethische Grundsätze der größten Welt- und Nationalreligionen:
Buddhismus: Tue anderen nicht das an, was du selbst für böse hältst.
Hinduismus: Tue anderen nichts an, was dir weh tun würde.
Judentum: Was dir verhasst ist, das füge einem anderen nicht zu.
Taoismus: Betrachte den Gewinn deines Nachbarn als deinen Gewinn, seinen Verlust als deinen Verlust.
Islam: Jemand kann nicht als Gläubiger bezeichnet werden, der nicht für seine Schwester oder seinen Bruder wünscht, was er für sich selbst wünscht
Christentum: Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest.
Welche Probleme gibt es bei interethnische Beziehungen in der modernen Welt.
Der russische Präsident Dmitri Medwedew sagte, die These vom Scheitern des Zusammenlebens verschiedener Kulturen sei für Russland nicht hinnehmbar.
Medwedew stellte fest, dass in Europa jetzt viel über den Zusammenbruch der Multikultur gesprochen wird: "Wenn wir über den Zusammenbruch der Multikultur sprechen, dann können Traditionen zerstört werden, und das ist eine gefährliche Sache, und die europäischen Staaten sollten das auch verstehen."
Der französische Präsident erkannte die gescheiterte Politik des Multikulturalismus an, die darauf abzielte, die kulturellen und religiösen Unterschiede in der Fünften Republik zu bewahren und weiterzuentwickeln.
In Russland sind diese ethnischen Gruppen keine Migranten, sondern indigene Völker, leben in ihren nationalen Territorien und wurden in die Russische Föderation aufgenommen.Heute stand auch die Russische Föderation vor einem solchen Problem - große kaukasisch-asiatische Diasporas der Völker der ersteren in Großstädten lebenden Republiken der UdSSR, die sich ebenfalls nicht assimilieren, sondern den Ureinwohnern eher feindselig begegnen, was zu Konfliktsituationen führt, wie beispielsweise in der Stadt Kondopoga.
Und wer bestimmt die Staatsangehörigkeit? (Die Person selbst und ihre Eltern. Die Person selbst muss fühlen, welcher Nationalität sie angehört.)
Über eine gute oder schlechte Nation zu sprechen bedeutet, falsch zu handeln. Wenn Sie sich an den berühmten erinnern biblische Geschichteüber den Turmbau zu Babel heißt es, Gott selbst habe die Menschen in „verschiedene Sprachen“ eingeteilt. Was war die Absicht Gottes - es ist für uns Menschen schwierig zu beurteilen und vielleicht sogar unmöglich. Wenn wir von wissenschaftlichen Ideen ausgehen, dann wurde die Entwicklung der Nationen von vielen Bedingungen beeinflusst - geografischen, wirtschaftlichen, historischen, kulturellen. Es gibt keine schlechten oder guten Nationen auf der Welt - es gibt schlechte oder gute Menschen gute oder schlechte Taten zu tun. Eine Person ist wirklich verantwortlich für ihre Handlungen, und sie können wirklich bewertet werden.
Natürlich kann ein Mensch stolz auf sein Volk, seine Kultur, sein Heimatland sein. Wir nennen solche Gefühle patriotisch. Das sind wunderbare, erhabene Gefühle, weil sie auf Liebe beruhen. HEchter Patriotismus kann kein Grund sein, andere zu beleidigen Völker. Ansonsten ist das kein Patriotismus mehr, sondern Chauvinismus, der nicht weit vom Faschismus entfernt ist. Und der persönliche Verdienst eines jeden von uns wird nur daran gemessen, was wir mit unserer Arbeit und unserem Talent schaffen können.
3 Gruppe
Als die ersten afrikanischen Skulpturen nach Europa kamen, galten sie als Kuriosum: seltsame Handwerke mit unverhältnismäßig großen Köpfen, verkrümmten Beinen und kurzen Armen.
Reisende, die die Länder Asiens und Afrikas besuchten, sprachen oft über die Disharmonie der Musik der Eingeborenen.
Der erste Premierminister Indiens, Nehru, der eine hervorragende europäische Ausbildung genossen hatte, gab zu, dass ihm, als er zum ersten Mal europäische Musik hörte, diese komisch vorkam, wie Vogelgesang.
In unserer Zeit ist ethnische Musik zu einem festen Bestandteil geworden westliche Kultur, sowie westliche Kleidung, die in vielen Ländern traditionelle Kleidung ersetzte.
Laut Experten in den nächsten zehn JahrenTendenz zur gegenseitigen Durchdringung und gegenseitige Bereicherung der Kulturen fortgesetzt werden, erleichtert durch die Leichtigkeit, Informationen zu erhalten und zu verbreiten. Aber wird dies durch die Verschmelzung der Nationen geschehen, wird die Bevölkerung des Planeten zu einer einzigen ethnischen Gruppe der Erde? Zu diesem Thema gab es viele Meinungen.
Die politischen Ereignisse des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts, verbunden mit der Trennung ethnischer Gruppen und der Bildung von Nationalstaaten, zeigen, dass die Bildung einer einzigen Menschheit eine ferne und illusorische Aussicht ist.
Fragen
Was sind die Gründe für den anhaltenden Trend zur gegenseitigen Durchdringung und gegenseitigen Bereicherung der Kulturen?
Ist die Aussicht, die Bevölkerung des Planeten zu einem einzigen Ethno der Erde zu machen, Ihrer Meinung nach realistisch? Begründen Sie Ihre Meinung.
TATYANA SLVIZHKOVA
Rezension
Trotz der Tatsache, dass die Ära der geografischen Entdeckungen angebrochen war XV-XVI Jahrhundert, bis zum 19. Jahrhundert hatte fast niemand in Europa eine Ahnung, was afrikanische Kunst war. Und erst Ende des 19. - Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckten Künstler Afrika und Japan. Über Japan und die Impressionisten ist viel bekannt, deshalb möchte ich heute über Afrika sprechen, das oft im Schatten bleibt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Künstler der Klassiker überdrüssig und suchten nach einer Art Ruhepause. Für viele ist die primitive Kunst zu einer Quelle der Inspiration geworden. Mal sehen, wie sich Afrika von etwas Fremdem und Exotischem für Künstler zu etwas entwickelt hat, ohne das Kunst nur schwer vorstellbar ist.
"Obst und Bronze"
Unser erster Held ist Henri Matisse. 1906 reiste er erstmals nach Afrika, um, wie er selbst sagte, „die Wüste mit eigenen Augen zu sehen“. Der Künstler war natürlich begeistert. Die Ausstellung half Erinnerungen aufzufrischen Afrikanische Skulptur 1910 in Paris statt. Eigentlich sehen wir in diesem Stillleben afrikanische Skulpturen. Aber ist es richtig, dieses Gemälde als Stillleben zu bezeichnen? Schließlich bedeutet Stillleben aus dem Französischen übersetzt „tote Natur“. Das Gemälde „Bottle of Schiedam“ sieht eher aus wie ein klassisches Stillleben, oder? Wie unterscheiden sich diese beiden Werke?
Henri Matisse, Obst und Bronze (1909-1910).
Henri Matisse, Die Flasche von Schiedam (1896).
Was ändert sich:
- Der Künstler vereinfacht alles aufs Äußerste;
- Farben werden heller;
- Afrikanische Motive tauchen auf;
- Die Bildkomposition wird durch den Stoff rhythmischer;
- Dreidimensionalität verschwindet;
- Der Künstler lehnt Schatten ab;
- Es gibt keine Perspektive;
- Das Bild wird wie ein Ornament;
- Es entsteht ein Gefühl von „Gespräch“ zwischen Objekten.
Es stellt sich heraus, dass das Gemälde "Obst und Bronze" einem Stillleben im klassischen Sinne nicht sehr ähnlich ist: Es gibt keine Strenge und keinen Realismus.
Matisse sucht immer noch nach neuen Darstellungsmitteln. Und damit ist er nicht allein.
Welches Künstlerwerk ähnelt "Fruit with Bronze"? Für Gauguin. Gauguin porträtiert die Kultur Asiens, und Matisse ist mehr von Afrika inspiriert, übernimmt aber viel von Gauguin. Wenn Sie sich erinnern, sind außerdem ähnliche Früchte in Cezanne zu sehen. Es scheint mir, dass Cezannes Gemälde irgendwo „zwischen“ „Obst und Bronze“ und „Flasche von Schiedam“ liegen. Er hat sich nicht so sehr mit Farbe beschäftigt wie Matisse, aber er hat viel mit Form gearbeitet.
Farbe und Linie sind die wichtigsten künstlerischen Mittel von Matisse. Auf diese Weise ist es primitiven Kulturen nahe. Er sagte allgemein, dass im Gleichgewicht von Farbe und Linie das Geheimnis der Schöpfung liegt. Es ist dem Künstler nicht wichtig, die vollständige Ähnlichkeit eines echten Apfels mit einem bemalten Apfel zu vermitteln. Ein paar Striche - und der Betrachter versteht, was dargestellt ist. Das ist die primitive Primitivität und maximale Vereinfachung.
MAROKKA TRIPTYCHON
"Blick aus dem Fenster"
Als erstes fällt natürlich die Farbe ins Auge. Blau füllt alle drei Gemälde, spielt aber überall unterschiedliche Rollen. Schauen wir uns den Blick aus dem Fenster genauer an. Vieles davon ist blau geschrieben. Aber wird dadurch unklar, was abgebildet ist? Der Künstler spielt mit Farbe und Schattierungen. Im Vergleich zu Fruit und Bronze ist die Farbe hier komplexer.
Was sollen solche grellen Blautöne auf den Bildern bedeuten? Blau ist hier eine Kontrastfarbe zu Gelb. Es scheint das Gelb zu überfluten und vermittelt natürlich einen Schatten. Aber es ist noch Morgen, die Hitze ist nicht so stark, und wir sehen nicht, wie das Licht unsere Augen blendet. Mal sehen, was am späten Nachmittag passiert, wenn die Hitze völlig unerträglich wird.
Henri Matisse, Blick aus dem Fenster (1912-1913).
"Eingang zur Kasbah"
Was hat sich hier im Vergleich zum vorherigen Bild geändert?
Das Blau wurde etwas taub, als wäre es in der Sonne verbrannt worden. Das Gelb wird jedoch fast weiß und leicht rosa. Schon Abend. Allerdings zittert alles vor Hitze. Das Bild hat nicht mehr die Frische von „Blick aus dem Fenster“. Alles verwandelt sich in eine Art Luftspiegelung, und die Silhouette einer Person auf der linken Seite ist kaum zu erkennen.
Afrika ist für Matisse ein erstaunliches exotisches Mysterium, dessen Vorhang er leicht für uns öffnet. Er schreibt gerne Dinge, die typisch für die Araber, aber für ihn ungewöhnlich sind. Wie diese Blumen auf der Fensterbank oder die typisch schlichten weißen marokkanischen Gebäude. Auch Matisse steht eindeutig auf bizarre Bögen. Auf diesem Bild sieht sie aus wie ein Schlüsselloch, durch das wir eine neue, wunderbare Welt sehen.
Henri Matisse, „Eingang zur Kasbah“ (1912-1913).
"Porträt von Zora"
Das Bild wird wieder mit Blau und Cyan gefüllt, aber in diesem Fall ist die Farbe überhaupt nicht die Hauptsache. Matisse ist fasziniert von dem ungewöhnlichen Muster des Mädchenkostüms. Wir sehen hier keine Porträtähnlichkeit, das heißt, Gesichtszüge sind üblich, und der Künstler könnte mich genauso darstellen wie dieses Mädchen. Warum hat Matisse das Gemälde nicht „Portrait of Zora“ genannt? Denn obwohl ihr Gesicht eher einer Maske gleicht, ist sie selbst durch das ungewöhnliche Muster des Kostüms einzigartig. Das Kostüm ist in der Tat das Einzige, worum sich Matisse in diesem Gemälde kümmert. Viele Kritiker waren sehr überrascht und tadelten den Künstler dafür, dass er beispielsweise den Händen weniger Aufmerksamkeit verordnet. Mit Perspektive und Hintergrund ist auch hier nicht alles perfekt, was Matisse aber egal ist.
Henri Matisse, Morgendämmerung auf der Terrasse (1912-1913).
Skulptur "Jaguar verschlingt einen Hasen"
1899 begann Matisse, Abendkurse in Bildhauerei zu belegen. Und hier haben wir sein allererstes Werk "Jaguar verschlingt einen Hasen". Vor allem war der Künstler von der Möglichkeit angezogen, den Ausdruck und die Wildheit der Kreatur in Volumen zu zeigen. Alle Linien sind scharf und klar, die Muskeln des Tieres sind angespannt. Wenn wir uns die Renaissance-Skulptur ansehen, sehen wir, dass der Meister versucht, Kleidung von Haut und Erde mit Hilfe verschiedener Schleif- und Polierarbeiten zu trennen. Hier sind Jaguar und Hase untrennbar miteinander und mit der Erde verbunden. Es ist nicht einmal wahrnehmbar, wo die Beine des Jaguars enden und wo die Erde beginnt. Matisse zeigt, dass der Jaguar und der Hase so wild wie die Natur sind. Die bildhauerische Technik von Matisse ist der Technik von Rodin sehr ähnlich - die gleiche grobe Textur des Materials. Matisse nimmt nichts von der afrikanischen Kultur, er hat sogar die Handlung von einer anderen übernommen Französischer Bildhauer(Antoine-Louis Bari).
Zum Abschluss des Gesprächs über Matisse können wir sagen, dass er sich nicht für die Traditionen der afrikanischen Kunst interessiert, sondern für afrikanische Themen. Die Künstlerin ist von der Exotik und der ungewöhnlichen Lebensweise angezogen.
Henri Matisse, Jaguar frisst einen Hasen (1899-1901).
„Dame mit Fächer“
Picasso war sehr freundlich zu Matisse und versteckte sogar einige seiner Gemälde in seinem Banktresor. Trotzdem schrieb Matisse: „Pablo und ich sind so verschieden wie der Nord- und Südpol.“ Das sieht man deutlich, wenn man sich ihre Bilder ansieht. Vor uns liegt „Dame mit Fächer“, das ist früher Kubismus. Sie können sehen, dass die Handlung im Gegensatz zu den Werken von Matisse überhaupt nicht afrikanisch ist. Aber hier ist die Leistung ... Sehen wir uns das genauer an. Was ist hier aus Afrika, was denkst du?
- Schutzmaske
- grobe Linien
- Geschnitzte Umrisse von Objekten
- Innere Spannung.
Hier gibt es viel mehr afrikanische Merkmale als in Matisse. Überraschenderweise interessierte sich Picasso wie Matisse für Afrika, nachdem er afrikanische Skulpturen gesehen hatte. Daher scheint mir das Gesicht der Frau so sehr wie eine aus Holz geschnitzte afrikanische Maske zu sein. Picasso war aufgefallen, dass die afrikanische Kunst versucht, Gedanken und Ideen mit primitivsten Mitteln zu verkörpern. Er sah, dass für die afrikanische Kunst das bekannte Sprichwort „Kürze ist die Schwester des Talents“ gilt. Obwohl die afrikanische Skulptur kein Polikleitos ist, trägt sie auch viele Ideen in sich, und die Europäer können viel von Afrika lernen. Darüber spricht Picasso in Lady with a Fan.
Pablo Picasso, Dame mit Fächer (1909).
Sehen wir uns nun an, was sich bis zur Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts geändert hat.
Pferdekopf auf gelbem Hintergrund und ein junger Mann mit einer Blume
Der nächste Künstler ist der Franzose Fernand Léger. In seinen Arbeiten setzt er auf den Kubismus, verändert ihn aber natürlich. Was hat sich seit Picasso verändert?
- Grelle Farbe
- Gliederung wie Matisse
- Glattere Linien als Picasso
Leger war ein Freund von Picasso, aber er verstand den Kubismus etwas anders. Sein Kubismus wird manchmal als „Tubismus“ bezeichnet, weil er von Mechanik, Maschinen und Rohren inspiriert wurde. Er hat sogar den Film "Mechanical Ballet" gedreht, der ein Tanz mit verschiedenen Details ist. Zu diesem Tonband schrieb er: „Ein Fehler in der Malerei ist eine Handlung, ein Fehler im Kino ist ein Drehbuch.“ Daher sehen wir die Handlung auf den Reliefs nicht, es ist nur ein sitzender junger Mann und nur ein Pferd.
Tatsächlich war Leger nie von Afrika inspiriert und interessierte sich nicht dafür. Nur war Afrika schon in den fünfziger Jahren ein fester Bestandteil der europäischen Kunst. Auch wenn sich der Künstler nicht für Afrika interessiert, beeinflusst es ihn.
Fernand Leger, Pferdekopf.
Fernand Léger, Figur mit Blume und Vogel, Blume mit Vogel.
Was passiert gerade in Afrika? Um das zu verstehen, kann man sich zum Beispiel die Ausstellung des Zeitz Museum of Contemporary African Art in Südafrika anschauen. Es ist zu erkennen, dass afrikanische Meister mit traditionellen Themen wie zum Beispiel der Jagd arbeiten, aber dennoch hat der europäische Einfluss stark zugenommen. Zwei Kontinente beeinflussen sich gegenseitig, darüber lässt sich nicht streiten. Dennoch sind in jedem Werk sowohl der Künstler als auch sein persönlicher Stil sichtbar. Man kann sagen, dass die afrikanische Kunst individueller geworden ist.
.Die Frage nach Einstellungen zu afrikanischer Kunst ist Teil der Frage nach Einstellungen zu ursprüngliche Kulturen, die außerhalb des Einflussbereichs der europäischen Zivilisation gelagert wurden. Hier geht es um die Frage, ob Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Kulturen gefunden werden können, ob es möglich ist, ein echtes tiefes gegenseitiges Verständnis zwischen Völkern verschiedener Nationen, Rassen, Kontinente herzustellen.
Befürworter der Überlegenheit der europäischen Kultur sowie Anhänger der Negritude sprechen aufgrund des vermeintlich bestehenden fundamentalen Unterschieds zwischen der „Kultur der Schwarzen“ und der „Kultur der Weißen“ von einem besonderen Entwicklungsweg der afrikanischen Kunst, der hat ihrer Meinung nach nichts mit der Kunstgeschichte anderer Völker zu tun. Streitigkeiten reißen nicht ab, welchen Platz die Kunst der Völker Afrikas in der Weltkunst einnimmt und welche Rolle sie in der modernen künstlerischen Praxis spielt.
In der Zwischenzeit werden Streitigkeiten geführt, Probleme werden vom Leben selbst gelöst, der Bereich der gegenseitigen Verständigung auf dem Gebiet der Kultur erweitert sich langsam, aber stetig.
Europäischer Mythos über die Primitivität afrikanischer Kunst
Warum also sind afrikanische Masken und Figurinen, die heute als unübertroffene Beispiele plastischer Kunst gelten und seit fast einem halben Jahrhundert von den größten Museen der Welt miteinander bestritten werden, den Stolz jeder Kunstsammlung ausmachen, schon im 19 19. Jahrhundert. als "rohes Handwerk von Wilden", "ungefähre und unpassende Bilder von Menschen, Genies und Göttern"?
In der Mitte und zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Afrikanische Kunst in Europa konnte weder theoretisch noch praktisch anerkannt werden. Eine solche „Ablehnung“ war einerseits den wissenschaftlichen, andererseits den ästhetischen Beschränkungen der damaligen Zeit geschuldet. Um es mit den treffenden Worten des französischen Afrikanisten Jean Laude zu sagen: „Europa entwickelt in der Euphorie seiner ersten industriellen Revolution den Begriff des Fortschritts einer geraden, endlos ansteigenden Linie folgend. Dieses Konzept aus dem Bereich der Technologie wurde direkt auf das Gebiet der Moral, der sozialen Beziehungen und der Kunst übertragen. Der technische Fortschritt ist eine Bedingung für den moralischen Fortschritt, die Entwicklung von Kunst und Literatur. Der Entwicklungsstand nichteuropäischer Zivilisationen wird durch den Stand ihrer technischen Entwicklung bestimmt.“
Gemeinsame Merkmale afrikanischer Kunst sind: starke Dramatik und fehlender Naturalismus. Der talentierte Kunstkritiker V. Markov bemerkt: „Schauen Sie sich ein Detail an“, schreibt er, „zum Beispiel das Auge, es ist kein Auge, manchmal ist es ein Riss, eine Muschel oder etwas, das es ersetzt, aber mittlerweile ist das fiktiv Form ist hier schön, plastisch – das nennen wir das plastische Symbol des Auges …“. Negerkunst hat einen unerschöpflichen Reichtum an plastischen Symbolen und es gibt praktisch nirgendwo echte Formen.
Entdeckung der afrikanischen Kunst
Afrikanische Kunst galt in Europa lange nur als Modeerscheinung.
So gerillte Negrophilie, rein Westeuropa erreichte ihren Höhepunkt in den frühen 1930er Jahren. Zu dieser Zeit ahmen Juweliere afrikanischen Schmuck nach, Jazz wird zum charakteristischsten Hintergrund der Zeit, Buch- und Zeitschriftencover sind mit Bildern afrikanischer Masken verziert. Gesucht und gekauft wird die afrikanische Skulptur nicht nur von ihren wahren Kennern und „Pionieren“ – Dichtern, Schriftstellern und Künstlern. Afrikanische Produkte werden aktiv von gewöhnlichen Geschäftsleuten, Snobs und all jenen erworben, die an der Schärfe dieser Neuheit interessiert sind.
Man kann sich ihre Überraschung und Enttäuschung vorstellen, wenn sie erfuhren, dass die ersten Sammler afrikanischer Skulpturen im 15. Jahrhundert in Europa auftauchten und in den sogenannten „Wunderkammern“ ausstellten. Unter den gefundenen Gegenständen befanden sich viele afrikanische Kunstprodukte. Künstlerische Produkte afrikanischer Meister waren damals in Europa sehr gefragt. Sie wurden sogar zu einem speziellen Importartikel, und portugiesische Händler bestellten alle Arten von Elfenbeinartikeln aus Afrika, die von europäischen Königshöfen erbeutet wurden. Der Großteil davon waren geschnitzte Kelche, reich verziert mit Reliefs, Pfefferstreuer, Salzstreuer, Löffel, Gabeln usw. Auch einzelne Kunstwerke wurden angekauft.
Der Großteil der Produkte war eindeutig europäisiert. da sie von afrikanischen Handwerkern im Auftrag europäischer Zwangsarbeiter hergestellt wurden. Natürlich waren die Produkte in einer so geglätteten Form, angepasst an den europäischen Geschmack, bei Sammlern akzeptabler als traditionelle afrikanische Kunst. Sie nahmen in den Heimatmuseen des XV-XVH-Jahrhunderts einen viel größeren Platz ein als hölzerne Idole, deren Kultzweck es schwierig machte, sie zu erwerben, und ihr ungewöhnliches Aussehen und einfaches Material (Holz) trugen nicht zu ihrer Erhaltung bei. Und doch bleiben einige dieser Sammlungen bestehen. Einiges ist in den Museen Ulm und Dresden erhalten geblieben (alte Sammlung Weidemann). Aber wir wissen fast nichts darüber, wo und wann sie erworben wurden.
1906 begann Picasso ein großes Bild zu malen, das später „Avignon Girls“ genannt wurde. Im selben Jahr bemerkte Vlaminck, als er vom Studium zurückkehrte, nachdem er ein Bistro am Ufer der Seine betreten hatte, plötzlich eine kleine Skulptur, die auf einem Regal zwischen Flaschen stand. Die Holzskulptur, die ihm durch ihre ungewöhnliche Plastizität auffiel, entpuppte sich als afrikanische Figur. Matisse, Derain und andere Künstler interessierten sich sehr für die Entdeckung von Vlaminck; Gleichzeitig erwirbt Matisse mehrere afrikanische Masken ... Von diesem Moment an werden afrikanische Figuren und Masken von Künstlern und Sammlern fleißig gesucht und aufgekauft, darunter viele junge Dichter und Schriftsteller, deren Namen heute bekannt sind in die ganze Welt. Zu den allerersten Kennern der afrikanischen Skulptur gehörte der berühmte russische Sammler Sergej Schtschukin, dem unsere Sammlungen traditioneller Kunst mehrere seltene Holzfiguren verdanken, die vor 1914 in seine berühmte Kunstsammlung gelangten.
Im Herbst 1907 vollendete Picasso Die Mädchen von Avignon. Bei seinem Erscheinen nicht nur von der Presse und der breiten Öffentlichkeit, sondern auch von Künstlern angefeuert, wurde das Bild nach mehreren Jahrzehnten von Experten als eines der wichtigsten Ereignisse der Geschichte angesehen. Westliche Kunst. Dieses Bild wird manchmal als "Leinwandkreuzung" bezeichnet. Es kreuzt und synthetisiert wesentliche Elemente verschiedener Stilrichtungen von El Greco und Gauguin bis hin zu Cezanne und afrikanischer Skulptur. Darüber hinaus kommt letzteres am deutlichsten zum Ausdruck - nicht umsonst werden diese und nachfolgende Perioden von Picassos Werk als „Ära der Neger“ bezeichnet.
Die deutschen Expressionisten nahmen die Lehren der afrikanischen Kunst auf ihre eigene Weise. Einerseits provoziert eine oberflächliche Bekanntschaft mit „primitiver“ Kunst sie zu eher vagen Theorien über die „Notwendigkeit einer Rückkehr zur instinktiven Kreativität“; Auf der anderen Seite reproduzieren sie meist einfach afrikanische oder ozeanische Skulpturen in ihren Werken, verwenden sie als Elemente eines Stilllebens oder ersetzen das Bild menschliche Gesichter bunte Masken.
Die afrikanische Skulptur war eine Inspirationsquelle für die Arbeit von Vertretern des deutschen Expressionismus - E. Nolde, E. Hirchner ua Die Fähigkeit zur Synthese, die die Kunst Schwarzafrikas charakterisiert, ist immer noch einer der Bereiche der künstlerischen Suche nach Welt Kultur. Dichter und Schriftsteller wie Guillaume Appolinaire, Jean Cocteau und andere waren dem Charme der afrikanischen Kultur verfallen, und die Sammlungen von Mythen, Gedichten und Legenden, die Leo Frobenius auf dem Schwarzen Kontinent gesammelt und dann in zahlreichen Büchern und Artikeln veröffentlicht hatte, wurden von ihnen begeistert aufgenommen künstlerische Kreise.
Kunst und Leben
Wenn Sie sich mit der Geschichte und Kultur afrikanischer Völker vertraut machen, fällt Ihnen als Erstes auf, dass künstlerische Kreativität das gesamte Leben der Afrikaner durchdringt und so organisch mit utilitaristischen Aktivitäten verschmilzt, dass diese Seiten manchmal nicht voneinander getrennt werden können. Tanzen und Singen sind nicht ausschließlich das Privileg eines Urlaubs, Freizeit, sie begleiten verschiedene rituelle Zeremonien und Feldarbeiten und sogar Beerdigungen.
Auch die bildende Kunst ist kein vom Alltagsgeschehen isolierter Spezialbereich. Gebrauchsgegenstände sind zugleich Kunstgegenstände. Hier zum Beispiel aus Holz geschnitzt menschliche Köpfe, Figuren von Vögeln und Tieren - sie können mit kleinem Plastik verwechselt werden (was sie in gewissem Sinne sind); Es stellt sich heraus, dass es sich um Teile eines Webstuhls handelt. Aus Bronze gegossene, ungewöhnlich fein modellierte Figuren von Schildkröten, Eidechsen, Fischen, Krokodilen - Gewichte zum Wiegen von Gold. Schalen, verschiedene Werkzeuge, Hocker, Kopfstützen - all das sind Gebrauchsgegenstände von großem künstlerischen Wert, oder vielleicht Kunstwerke, die einen Gebrauchszweck haben? Eher letzteres.
Afrikanische Kunst steht in Verbindung mit dem alltäglichen Lebensgefühl, sich mit Symbolen davor zu schützen böser Blick und Invasionen von "unbekannten", außerirdischen Kräften, böse oder gut. Der Umgang der Afrikaner mit Kunstwerken ist Fetischismus. Es war diese Eigenschaft, die Picasso auffing, als er im Trocadero-Palast zum ersten Mal mit afrikanischer Kunst in Berührung kam: „Ich verstand, warum die Neger ihre Skulpturen benutzten. Warum war es notwendig, auf diese Weise zu erschaffen und nicht auf andere Weise? Schließlich waren sie keine Kubisten! Schließlich gab es den Kubismus einfach nicht ... Aber alle Fetische wurden für einen Zweck verwendet. Es waren Waffen. Um Menschen zu helfen, nicht wieder unter den Einfluss von Geistern zu geraten, um ihnen zu helfen, unabhängig zu werden. Das sind Werkzeuge. Indem wir den Geistern eine Form geben, gewinnen wir Unabhängigkeit. Geister, das Unterbewusstsein (darüber wurde damals nicht viel gesprochen), Emotionen – das sind alles Dinge derselben Ordnung.
Skulpturen und Masken
Um sich mit der eigentlichen Skulptur und dem skulpturalen Schnitzen vertraut zu machen, ist es notwendig, ihre Werke in drei Hauptgattungsgruppen zu verteilen. erste Gruppe geschnitzte Holzskulpturen machen. Dies ist im Grunde ein Bild verschiedener Geister, Vorfahren oder bestimmter historischer Figuren und unter Stämmen mit einer entwickelten Mythologie - und Göttern. zweite Gruppe bilden die Masken, die bei den Initiationsriten junger Männer und Frauen zu Mitgliedern des Stammes verwendet werden. Die gleiche Gruppe umfasst Masken von Zauberern, Tanzmasken und Masken geheime Allianzen. Endlich, dritte Gruppe ist eine skulpturale Schnitzerei, die eine Vielzahl von religiösen und Haushaltsgegenständen schmückt.
Merkmale der afrikanischen Skulptur. Charakteristisch für ein eigentümliches Verständnis der Gesetze der künstlerischen Verallgemeinerung der Form (d. h. Hervorhebung des Wesentlichen, Wesentlichsten im Bild) ist die Haltung der Meister der afrikanischen Kunst zur Frage der Übertragung der Proportionen des menschlichen Körpers. Im Allgemeinen ist der Meister in der Lage, die Proportionen von n korrekt wiederzugeben, wenn er es für notwendig hält, bewältigt er die Aufgabe recht zufriedenstellend. In Bezug auf das Bild der Vorfahren erstellen Künstler oft recht genaue Bilder, da es in diesem Fall wünschenswert ist, alles, was in der Struktur des menschlichen Körpers charakteristisch ist, möglichst genau und vollständig wiederzugeben. Meistens geht der afrikanische Bildhauer jedoch davon aus Höchster Wert er hat im bild eines mannes einen kopf, insbesondere ein gesicht, das ungeheure ausdruckskraft erlangen kann, so konzentriert er mit naiver geradlinigkeit die aufmerksamkeit auf den kopf und stellt ihn übergroß dar. So nehmen beispielsweise bei den Figuren von Bakongo, die die Geister von Krankheiten darstellen, die Köpfe bis zu zwei Fünftel der Größe der gesamten Figur ein, was es ermöglichte, den Betrachter mit einem erschreckenden Gesichtsausdruck zu beeindrucken beeindruckender Geist mit besonderer Kraft.
Im Vergleich zum Kopf wird der Körper einfacher interpretiert. Es notiert sorgfältig nur das, was aus Sicht des Meisters wesentlich ist: Anzeichen von Sex und ein Tattoo. Die Details von Kleidung und Schmuck werden selten dargestellt. Die Funktion der Details ist hauptsächlich ritueller Natur und hilft, den einen oder anderen Charakter zu „erkennen“. Daher die Freiheit, mit der diese Details selbst eine stilisierte dekorative Interpretation erhalten oder in die Gesamtkomposition des Ganzen eingewoben werden, die in ihren Rhythmen scharf expressiv ist. Die Stärke afrikanischer Skulpturen liegt nicht nur und weniger in diesen realistischen Details. Sehr wichtig Es hat die Überzeugungskraft der Rhythmen der Skulptur den Charakter und die Essenz der Bewegung vermitteln. Eine weitere Eigenschaft ist der verstärkte Ausdruck bei der Vermittlung des allgemeinen emotionalen Zustands des Bildes: beeindruckende Wut, Ruhe, sanfte Flexibilität der Bewegung oder seine intensive Impulsivität usw.
Afrikanische Skulpturen werden selten gemalt. Es behält normalerweise die natürliche Farbe des Holzes. Das Material für Skulpturen ist fast immer das sogenannte Mahagoni oder Ebenholz, also die dichtesten und härtesten Gesteine. Es ist einfacher, weiche Baumarten zu verarbeiten, aber sie sind instabil. Figuren aus Weichhölzern sind spröde, spröde und anfällig für Angriffe von Termitenameisen. Schnitzereien aus Harthölzern scheinen nie bemalt zu sein, im Gegenteil, solche aus hellen Hölzern sind fast immer polychrom. Vielleicht hängt es irgendwie mit dem Versuch zusammen, sie vor der Zerstörung zu bewahren.
Obwohl die Figuren selten bemalt wurden, waren sie fast immer dekoriert oder genauer gesagt mit Kleidung und Schmuck ergänzt. An den Händen der Figuren wurden Ringe angebracht, an Hals und Oberkörper Perlen und an den Hüften eine Schürze. Wenn die Figur ein Geist war, an den Anfragen gerichtet waren, wurden ihm oft Perlen, Kaurimuscheln als Geschenk gebracht, die das gesamte Bild vollständig bedeckten.
Es gibt nur drei Farben in der afrikanischen Palette: Weiß, Schwarz und Rotbraun. Die Basis für weiße Farben ist Kaolin, für Schwarzkohle, für rotbraune Tonsorten. Nur in den polychromen Skulpturen einiger Stämme ist Gelb oder, wie es genannt wird, "die Farbe einer Zitrone". Blau und Grün sind nur in Skulpturen und Gemälden in Dahomey und Südnigeria zu finden. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass es in den meisten afrikanischen Sprachen Bezeichnungen nur für Schwarz, Weiß und Rotbraun gibt. Alle dunklen Töne (einschließlich des dunkelblauen Himmels) werden als Schwarz bezeichnet, helle Töne (einschließlich des hellblauen Himmels) als Weiß.
Symbolik der afrikanischen Maske. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der europäischen Dramaturgie gab es eine Rückkehr zur Maske – Tipui war mit der theatralischen Suche nach neuen Universalien im Bild einer Person verbunden. So schuf A. Blok in dem Drama Balaganchik (1906), das auf dem Maskentrio der italienischen Volkskomödie (Harlekin - Pierrot - Colombina) basiert und das Handlungsverhältnis von Masken und ihre Rollenfunktionen änderte, philosophische Masken der Symbolik. Eine expressionistische Version der Dramaturgie des „Maskentheaters“ wurde von L. Andreev in The Life of a Man (1906) vorgeschlagen: Hauptfigur Von diesem Drama wird der Mensch nicht nur seines persönlichen Namens beraubt und Familienname, sondern auch alle anderen individuellen Qualitäten und repräsentiert wahrscheinlich einen der allgemeinsten dramatischen Typen - Masken - einer Person, einer Person im Allgemeinen. Das "soziale Maskentheater" wurde von V. Mayakovsky in Mystery Buff (1917) geschaffen: Die Charaktere dieses Stücks sind in zwei Gruppen von "sozialen Masken" unterteilt - "sauber" und "unrein", mit anderen Worten - "Ausbeuter". und "unterdrückt", und jeder Schauspieler individuell nur eine Variante dieser beiden grundlegenden „sozialen Masken“ darstellt. Die Idee des "Theaters der sozialen Maske" wurde in der ersten Hälfte der 1920er Jahre von V. E. Meyerhold entwickelt, der um sein Theater eine Reihe von Autoren (S. Tretjakow, A. Bezymensky und andere) vereinigte, die in der dieselben formalästhetischen Prinzipien wie er selbst.
In Afrika wird jede Maske für einen besonderen Zweck geschaffen, meistens für einen besonderen Tanz, der ihren Charakter zeigen und ihren guten oder bösen Anfang betonen soll. Die Maske des Nyoro-Stammes wurde in einem Tanz aufgesetzt, der einen Kampf gegen den Geist von Kaumpuli - dem Gott der Pest - darstellt. Die Maske der Toro zeigte einen Oger, der kleine Kinder jagte. Kostüme und Masken konzentrieren sich auf die spirituelle Essenz des Tanzes. Die Persönlichkeit des Tänzers ist völlig gleichgültig, und sein Können ist zweitrangig im Vergleich zur religiösen Bedeutung der Bewegungen, die er ausführt.
Der Glaube der Tänzer an die Kräfte, die sich durch die Maske manifestieren, ist manchmal so stark, dass sich die Performer mit dem dargestellten Geist identifizieren und für eine Weile in Trance verfallen. Die Ältesten warten auf diesen Moment. Jeder auf seine Weise beginnt, die Bewegungen der Tänzerin zu interpretieren, in die sich der Geist der Maske „eingegossen“ hat.
Religion ist in den Köpfen der Afrikaner immer präsent. In Skulpturen und Masken materialisiert sich aus ihrer Sicht der Geist toter Ahnen oder Götter. Afrikanische Masken sind laut Gromyko nicht nur ein Kunstwerk, sondern Fenster in eine andere Welt, die es Ihnen ermöglichen, mit Ihren Vorfahren und mit ihrer Hilfe bereits mit einer "höheren Macht" zu kommunizieren.
Seit jeher haben die Menschen eine Maskerade gestartet, nicht nur um Spaß zu haben. Dies ist ein komplexes trügerisches Ritual, dessen Aufgabe es erstens ist, in genau dieser Gottheit oder zumindest seinem Stellvertreter zu reinkarnieren, und zweitens sich vor den allsehenden Augen der Gottheit zu verstecken, um ihn davon zu überzeugen, dass Sie verschwunden sind oder starb, und so bist du der Bestrafung entkommen.
Eine Maskerade ist ein obligatorisches Element der Rituale der geheimen militärisch-mystischen Gesellschaften, an denen Afrika so reich ist. Ich frage mich, wie es ist Männergesellschaften(z. B. Poro) und weiblich (Sande, Bundu) haben jeweils ihre eigenen Götter und Vorfahren. Und ihre Masken, die bei Initiationsriten, Feiertagen getragen werden. Das Bild von Gott, dem Vorfahren, an den Feiertagen aufzuführen, ist eine große Verantwortung. Wenn der Tänzer stolpert und hinfällt, wird er hingerichtet. Aber alles wird durch die Freude des Publikums erlöst, die beim Ablegen der Maske ihren Höhepunkt erreicht: Statt eines beeindruckenden Geistes sieht das Publikum die niedlichen Züge eines Stammesgenossen.
Es ist notwendig, auf ein weiteres Merkmal der Kunst Schwarzafrikas zu achten, nämlich dass Kunst ausschließlich das Werk von Männern ist. Masken, die in Afrika bei Unterhaltung, Tänzen und Ritualen weit verbreitet sind, gehören nur Männern und dürfen Frauen wie rituelle Gegenstände nicht berühren. Jetzt kennen wir die Bedeutung vieler Masken. Die Masken, auf denen wir eine Kombination tierischer Formen sehen: das Maul einer Hyäne, die Reißzähne eines Wildschweins, die Hörner einer Antilope, der Schwanz eines Chamäleons, die ein Ganzes bilden, bedeuten Chaos in der Welt. Geheime Negergewerkschaften verwendeten bei ihren Gerichtszeremonien Masken.
Anthropomorphe Masken werden am häufigsten mit dem Ahnenkult in Verbindung gebracht. Sie zeichnen sich durch feine Modellierung, glatte geschwärzte Textur und originelles Zickzack-Ornament aus. Zoomorphe und zooanthropomorphe Masken werden bei Fruchtbarkeitsriten verwendet. Die zoomorphen Helmmasken, die Affen, Büffel, Elefanten, Leoparden darstellen, sind in gewissem Sinne das Gegenteil von anthropomorphen Maskenmasken, da sie die wilde, urzeitliche Welt der brussa darstellen, im Gegensatz zu den kultivierten, kultivierten Ländereien der Dörfer.
Fast immer ist die Maske aus einem einzigen Stück Holz gefertigt. Es wird in verschiedenen Positionen am Kopf befestigt. Es kann auf der Krone des Kopfes befestigt werden, es kann den gesamten Kopf bedecken, es kann nur das Gesicht bedecken. Echte antike Masken vermitteln den Eindruck hoher Kunstfertigkeit. Auch wenn wir eine Maske mit einer sehr skurrilen Interpretation des Tiermauls haben, beeindruckt sie durch ihre Ausdruckskraft: Ein offener Mund, auf den Betrachter fixierte Augen ziehen unwillkürlich die Aufmerksamkeit auf sich. Um die Ausdruckskraft solcher Masken zu steigern, greifen Künstler zu ganz eigenartigen Techniken. Zum Beispiel werden die Augen und der Mund als Zylinder interpretiert, die von der flachen Oberfläche des Gesichts nach vorne ragen. Die Nase schließt an die Stirn an und die Brauenkämme werfen Schatten um die Augen. So erhält das Gesicht außergewöhnliche Ausdruckskraft. Masken haben in der Regel einen bestimmten inneren Rhythmus; sie werden sozusagen in einem bestimmten „emotionalen Schlüssel“ geschaffen.
IN letzte Jahrzehnte Skulpturen und Masken verlieren im Zusammenhang mit der allmählichen Überwindung von Überzeugungen und Bräuchen aus der Urzeit ihre magische Bedeutung religiöser Charakter. Zunehmend werden sie für den Markt für besuchende und lokale Kunstliebhaber hergestellt. Die Kultur ihrer Aufführung fällt natürlich gleichzeitig.
Rock Kunst
Äthiopien. Die gleiche Zeit geht auf Fragmente von Felsmalereien in Äthiopien zurück, die sich auf dem Territorium von Eritrea in den Grotten von Karrora und Baati-Sullum befinden und Stiere mit langen, kunstvoll gebogenen Hörnern darstellen. Schlanke stilisierte Figuren dieser Tiere sind in dichten Reihen hintereinander angeordnet und bilden umfangreiche Kompositionen, die die Wände der Höhle von oben bis unten bedecken. Menschenbilder sind sehr unterschiedlich. Mal sind es massige Gestalten auf kurzen Beinen, mal sind es unnatürlich langgestreckte Gestalten bewaffneter Menschen, die in der Taille verengt sind. Es gibt Jagdszenen, Schlachten, Tänze, Genreszenen. Die Kunst Äthiopiens folgt der gleichen stilistischen Entwicklung wie in anderen Bereichen: Spätere Bilder werden immer schematischer und verwandeln sich allmählich in symbolische Zeichen, in denen man die Gestalt eines Tieres oder einer Person kaum noch erkennen kann.
Die rasante Entwicklung der Archäologie, Ethnographie und Kunstgeschichte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, verbunden mit der Entdeckung primitiver Kunst, den Problemen der Kolonialisierung und der Krise der europäischen Kunst, schuf günstige Voraussetzungen für eine tiefere und ernsthaftere Auseinandersetzung mit der Kunst künstlerische Kreativität sogenannte "primitive" Völker. 1885 schlägt der deutsche Historiker R. Andre vor, dass die Kunst von Völkern auf einem relativ niedrigen sozioökonomischen Entwicklungsstand ein hohes Niveau erreichen kann. Zu der gleichen Schlussfolgerung führen damals aufkommende Theorien, nach denen die Kunstform unter dem Einfluss von drei Faktoren entsteht - Zweckmäßigkeit, künstlerische Technik und materiell - und ist daher nicht direkt vom sozioökonomischen Entwicklungsstand abhängig. Zuvor galt der industrielle und wissenschaftliche Fortschritt als unabdingbare Voraussetzung für die Entwicklung der künstlerischen Kultur. Das Niveau der künstlerischen Entwicklung außereuropäischer Zivilisationen wurde anhand des Niveaus ihrer technischen Ausrüstung beurteilt.
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts wies Marx auf die Unzulässigkeit eines solchen Vorgehens hin: „Von der Kunst ist bekannt, dass gewisse Perioden ihrer Blüte keineswegs mit der allgemeinen Entwicklung der Gesellschaft übereinstimmen , und folglich auch mit der Entwicklung der materiellen Basis der letzteren ...“ ( Marx K. Einführung (aus Wirtschaftsmanuskripten 1857-1858). Werke, Bd. 12, p. 736).
Auf europäischen Ausstellungen tauchten ab Ende des 19. Jahrhunderts einzelne Objekte afrikanischer Kunst auf. 1879 die erste Ethnographisches Museum- Trocadéro ( Jetzt - Museum des Menschen), die eine Sonderausstellung „Kunsthandwerk außereuropäischer Völker“ hatte. Gleichzeitig wurde im Chatelet-Theater ein temporäres Afrikamuseum eröffnet, in dessen Ausstellung sich insbesondere eine Statuette namens "Schwarze Venus" befand. afrikanisch Kunstprodukte wurden auch auf Ausstellungen in Leipzig - 1892, in Antwerpen - 1894, Brüssel - 1897 präsentiert. 1903 wurde im Dresdner Zwinger eine Abteilung für Holzplastik, darunter afrikanische Plastik, eröffnet.
Der Appell an das Studium primitiver und traditioneller (oder, wie es genannt wurde, "primitiver") Kunst, angeregt durch sensationelle Entdeckungen in Westeuropa, Mittelamerika und Ozeanien, schuf einen neuen Wissenschaftszweig an der Schnittstelle von Ethnographie, Archäologie und Kunst Geschichte. Die Arbeiten von Historikern und Ethnologen trugen zur Aufdeckung des Sinns und der Bedeutung künstlerischer Tätigkeit in der primitiven und traditionellen Gesellschaft bei und lenkten die Aufmerksamkeit auf die Kunstdenkmäler nichteuropäischer Völker. Doch die direkte Wahrnehmung dieser Kunst durch die breite Öffentlichkeit verharrte noch auf dem Niveau der Ära der „Wunderkammern“, bis die künstlerische Praxis in ihre Entwicklung einbezogen wurde.
Es wäre falsch zu glauben, dass afrikanische Kunst irgendwie unauffällig in das künstlerische Leben Europas eingetreten ist; es wäre auch falsch, seine Entdeckung als eine Art Offenbarung zu betrachten, die einigen Künstlern plötzlich aufging.
Die Genese der in dieser Zeit entstehenden künstlerischen Strömungen lässt erahnen, wann und wie afrikanische Elemente in der europäischen Kunst auftauchen, wie sie adaptiert werden. künstlerische Praxis und erhalten eine Weiterentwicklung in der Weltkunst ( Siehe: Mirimanov V. B. Meetings of Civilizations. - Im Buch: Africa: Meetings of Civilizations. M., 1970, p. 382-416; Mirimanov V.B. "L"art nègre" und der moderne künstlerische Prozess. - In dem Buch: Beziehungen zwischen afrikanischen Literaturen und Literaturen der Welt, M., 1975, S. 48-75.; Laude J. La peinture francais (1905-1914) et "l"art negre". Paris, 1968).
Wenn wir die Strömungen der 10-20er Jahre umfassend betrachten und bewerten, müssen wir anerkennen, dass sie eine bedeutende Rolle bei der Entdeckung und Anerkennung afrikanischer Kunst gespielt haben.
Bis 1907-1910 unterschied sich die Stellung der afrikanischen Kunst in Europa praktisch nicht von der im 15. Jahrhundert, in der Ära der „Wunderkammern“. Von 1907-1910 erregte die afrikanische Skulptur die Aufmerksamkeit französischer Avantgarde-Künstler; neue Strömungen (vor allem der Kubismus) tauchten in der europäischen Kunst und Literatur auf, deren Praxis und Theorie im Prozess dieser Entdeckung geformt wurden. Seit dieser Zeit begann die afrikanische Skulptur europäische Sammler zu interessieren, wurde auf zahlreichen Ausstellungen ausgestellt und wurde schließlich Gegenstand spezieller Studien. Im 19. Jahrhundert galt nur die Kunst der entwickelten Zivilisationen des Westens und Ostens als die einzig „wahre Kunst“. Seit Ende der 10er Jahre des 20. Jahrhunderts hat die „primitive“ Kunst schnell die Sympathie nicht nur von Künstlern und Sammlern, sondern auch der breiten Öffentlichkeit gewonnen.
In den 1920er und 1930er Jahren erreichte die Begeisterung für Afrika ungeahnte Ausmaße. Die "Negerkrise" spiegelte sich in allen Bereichen des europäischen Kulturlebens wider. Zu dieser Zeit imitieren Juweliere afrikanischen Schmuck, Jazz wird zum dominierenden Musiktrend, Buch- und Zeitschriftencover werden mit Bildern afrikanischer Masken verziert. Weckt das Interesse an afrikanischer Folklore.
Anzumerken ist, dass der Exotismus auch in späterer Zeit nicht vollständig eliminiert wurde, in den 10er Jahren existiert selbst bei Pionierkünstlern oft noch eine oberflächliche Wahrnehmung afrikanischer Kunst. Wenn in Frankreich in der Ära der Geburt des Kubismus unter Avantgarde-Künstlern der Exotismus einer nüchternen, analytischen Herangehensweise Platz macht, dann bewahren deutsche Künstler immer noch eine romantische Wahrnehmung der afrikanischen Skulptur, eine Leidenschaft für ihren "emotionalen und mystischen Inhalt". längst. In den Jahren 1913-1914, als laut D.-A. Kahnweiler, Picasso, inspiriert von afrikanischer Skulptur, schafft räumliche Strukturen, die grundlegend verkörpern neuer Ansatz Plastikprobleme zu lösen, Deutsche Künstler bleiben immer noch auf der Ebene der bloßen Nachahmung.
1912 erschien unter der Leitung von V. Kandinsky und F. Marc in München der Almanach „Der Blaue Reiter“, in dem eine Vielzahl afrikanischer und ozeanischer Skulpturen abgebildet sind, die in diesem Fall die gleiche rein dekorative Rolle spielen als afrikanische Masken in den Häusern der Pariser Intellektuellen. (Ein typisches Beispiel für "Negerphilismus" für diese Zeit kann als eine Art Manifestation einer Gruppe von Schriftstellern und Malern angesehen werden, die sich in Zürich im Kabarett "Voltaire" versammelten und das Publikum mit fantastischen "Tam-Toms" schockierten. und imaginäre "Neger"-Lieder.) Gleichzeitig wurde 1912 in Deutschland, in Hagen, die erste Ausstellung unter dem Namen "Negerkunst" eröffnet.
1914 wurde in New York (A. Stieglitz Gallery) eine Ausstellung mit Negerkunst eröffnet. 1917 markiert eine Ausstellung in der Galerie P. Guillaume den offiziellen Eintritt traditioneller afrikanischer Skulpturen in den Pariser Kunstmarkt. Die nächste Ausstellung in Paris (1919, Galerie Devambez) zog eine beispiellose Besucherzahl an. 1921 wird afrikanische Skulptur ausgestellt XIII International Kunstausstellung in Venedig. Im selben Jahr wird eine Ausstellung afrikanischer Skulpturen in den Vereinigten Staaten im Brooklyn Museum of Art und ein Jahr später in der Brummer Gallery in New York eröffnet.
Bis 1914 gab es nur wenige Sammler afrikanischer Skulpturen. Die bekanntesten von ihnen sind P. Guillaume, F. Feneon, F. Haviland, S. Schukin. Seit 1920 entstehen neue Kollektionen in Frankreich, Belgien, Deutschland und den USA.
Der Siegeszug der afrikanischen Kunst neben der Bildhauerei wird durch die Einführung der afrikanischen und afroamerikanischen Choreografie- und Musikkultur in das europäische Leben erleichtert. Bereits berühmte Produktion Am 29. Mai 1913 in Paris fand I. Strawinskys Ballett "The Rite of Spring" eine Tendenz zur Aktualisierung auf der Grundlage der Folklore. Der nächste Schritt in diese Richtung war J. Cocteaus „Parade“ mit Musik von E. Satie und Kulissen von P. Picasso, aufgeführt von Djagilews Ballett (Paris, 1917). Diese Produktionen bereiteten den durchschlagenden Erfolg des Balletts Die Schöpfung vor, das am 23. Oktober 1923 in Paris von der schwedischen Truppe Ralph Mare ( M. Leiris glaubt, dass die Produktion dieses Balletts „ein wichtiges Datum in der Geschichte der Verbreitung der afrikanischen Kunst ist: Die große Pariser Soiree verlief im Zeichen der afrikanischen Mythologie, genau wie der 29. Mai 1913 … im Zeichen von die heidnischen Rituale Europas in der Interpretation des russischen Balletts von Sergei Djagilew“ (Leiris M.. Delange J. Afrique Noire. La création plastique. Paris, 1967, S. 29)).
Im gleichen Jahr 1923 entstand der erste afroamerikanische Musiksaal in Europa. 1925 wurde der Erfolg der afroamerikanischen Bühne durch die berühmte Josephine Becker verstärkt, die in der „Negro Revue“ im Champs-Elysées-Theater auftrat. Dort finden mit durchschlagendem Erfolg die Aufführungen des "Southern Syncopation Orchestra" von V. Velmont statt, die das europäische Publikum mit Negervolksliedern, Spirituals, afroamerikanischem Jazz und symphonischer Musik bekannt machen.
Die Leidenschaft für die afrikanische Kunstkultur erstreckt sich auch auf die Literatur. Zunehmendes Interesse in den 1920er Jahren war die mündliche Literatur des tropischen Afrikas. Nach dem "Schwarzen Decameron" von L. Frobenius, einer Sammlung afrikanischer Märchen mit Reproduktionen afrikanischer Skulpturen, zusammengestellt von W. Gausenstein (Zürich - München, 1920), "The Negro Anthology" von B. Sendrara (Paris, 1921), „Eine kurze Anthologie“ von M. Delafosse (Paris, 1922).
So beginnt sich eine wechselseitige Verbindung zwischen den afrikanischen Kulturen und der europäischen Zivilisation zu etablieren, die in ihrer Entwicklung so unterschiedlich sind, dass ein Dialog zwischen ihnen lange Zeit unmöglich schien.
