Antonio Vivaldi. Das unbekannte Leben eines berühmten Komponisten

Antonio Vivaldi (1678-1741) - einer der herausragenden Vertreter des Barock. Er wurde in Venedig geboren, wo er zunächst bei seinem Vater, einem Geiger in der Kapelle St. Mark, dann verbessert von Giovanni Legrenzi. Er gab viele Konzerte in verschiedenen europäische Länder, engagiert sich mit großem Enthusiasmus für das Unterrichten und Inszenieren seiner Opern. Er war lange Zeit Geigenlehrer in einem der venezianischen Waisenhäuser für Mädchen.

Wegen seiner Haarfarbe erhielt Vivaldi den Spitznamen „der rote Priester“ (Prete rosso). Er verband zwar den Beruf eines Musikers mit den Pflichten eines Geistlichen, wurde dann aber wegen "rechtswidrigen" Verhaltens während eines Gottesdienstes von ihm entlassen. Letzten Jahren der Komponist verbrachte in Wien, wo er in Armut starb.

Vivaldis kreatives Erbe umfasst mehr als 700 Titel: 465 Instrumentalkonzerte (davon fünfzig Grossi), 76 Sonaten (einschließlich Triosonaten), etwa 40 Opern (einer seiner Librettisten war der berühmte C. Goldoni), Kantaten-Oratorienwerke, darunter spirituelle Texte. Hauptsächlich historische Bedeutung Seine Kreativität besteht darin, ein Solo zu kreieren Instrumentales Konzert.

Als einer der sensibelsten Künstler seiner Zeit gehörte Vivaldi zu den ersten Komponisten, die sich vorstellten Vordergrund in der Kunst, offene Emotionalität, Leidenschaft (Affekt), individuelles lyrisches Empfinden. Unter seinem unbestreitbaren Einfluss trat die für die Barockmusik äußerst typische Form des Konzerts für mehrere Solisten (Concerto grosso) in der Klassik in den Hintergrund und machte den Solokonzerten Platz. Die Ersetzung einer Solistengruppe durch eine Partei war Ausdruck homophoner Tendenzen.

Vivaldi war es, der die Struktur und Thematik des Spätbarock entwickelte Solokonzert. Beeinflusst von der italienischen Opernouvertüre etabliert er einen dreisätzigen Konzertzyklus (schnell – langsam – schnell) und arrangiert die Abfolge von Tutti und Solo auf der Grundlage der barocken Konzertform.

Die Konzertform des Barock basierte auf dem Wechsel des Ritornells ( Hauptthema), immer wiederkehrend und transponierend, mit Episoden, die auf neuen melodischen Themen, figurativem Material oder motivierter Entwicklung des Hauptthemas basieren. Dieses Prinzip gab ihm eine Ähnlichkeit mit einem Rondo. Die Textur ist durch die Kontraste von Orchestertutti und Solo gekennzeichnet, die dem Auftreten des Ritornells und der Episoden entsprechen.

Die ersten Teile von Vivaldis Konzerten sind energisch, selbstbewusst, abwechslungsreich in Struktur und Kontrasten. Die zweiten Teile entführen den Hörer in das Reich der Texte. Hier dominiert das Lied, ausgestattet mit den Zügen der Improvisation. Die Textur ist überwiegend homophon. Die Enden sind brillant, voller Energie, sie schließen den Zyklus in einer rasanten Live-Bewegung ab.

Dynamisch 3-teilig zyklische Form Vivaldis Konzerte drückten die künstlerischen Ideale der Kunst des „gut organisierten Kontrasts“ aus. In ihrer Logik figurative Entwicklung der Einfluss des ästhetischen Gesamtbegriffs des Barock wird nachgezeichnet, der die menschliche Welt gleichsam in drei Hypostasen einteilte: Aktion – Kontemplation – Spiel.

Solo-Instrumentalkonzert von Vivaldi konzentrierte sich auf eine kleine Komposition gestrichene Instrumente geführt von einem Solisten. Es kann Cello, Viol Damour, Längs- oder Querflöte, Oboe, Fagott, Trompete und sogar Mandoline oder Schal sein. Am häufigsten tritt die Geige jedoch als Solistin auf (ca. 230 Konzerte). Die Violintechnik von Vivaldis Konzerten ist vielfältig: ungestüme Passagen, Arpeggios, Tremolo, Pizzicato, Doppelnoten (bis zu den schwierigsten Dezimalzügen), Skordaturen, der Einsatz der höchsten Lage (bis zur 12. Lage).

Berühmt wurde Vivaldi als herausragender Kenner des Orchesters, Erfinder vieler koloristischer Effekte. Besitzen scharfes Gefühl Klangfarbe wandte er sich frei vielen Instrumenten und deren Kombinationen zu. Er benutzte Oboen, Hörner, Fagotte, Trompeten, Englischhorn nicht als Doppelstimmen, sondern als eigenständige Melodieinstrumente.
Vivaldis Musik absorbierte Elemente der farbenfrohen venezianischen Musikfolklore, reich an melodiösen Kanzonen, Barkarolen und Brandstiftern Tanzrhythmen. Besonders gerne setzte der Komponist auf das sizilianische, weit verbreitete typisch Italienische Volkstänze Größe 6/8. Er benutzte oft ein Akkord-Harmonik-Lagerhaus und setzte geschickt polyphone Entwicklungstechniken ein.

Bei der Veröffentlichung seiner Konzerte in Serien von 12 oder 6 Stücken gab Vivaldi auch allgemeine Bezeichnungen für jede der Serien: „Harmonische Inspiration“ (op. 3), „Extravaganz“ (op. 4), „Zither“ (op. 9).

Vivaldi kann als Begründer der Software bezeichnet werden Orchestermusik. Die meisten seiner Konzerte haben ein bestimmtes Programm. Zum Beispiel: „Jagd“, „Sturm auf See“, „Schäferin“, „Ruhe“, „Nacht“, „Liebling“, „Stieglitz“.
Vivaldis Violinkonzerte erlangten in Westeuropa und insbesondere in Deutschland sehr bald große Bekanntheit. Der große J. S. Bach „zum Vergnügen und zur Lehre“ hat selbst neun Violinkonzerte von Vivaldi für Clavier und Orgel transkribiert. Dank dieser Musiker entpuppte sich Vivaldi, der nie in den norddeutschen Ländern war, im wahrsten Sinne des Wortes als „Vater“ des deutschen Instrumentalismus des 18. Jahrhunderts. Vivaldis Konzerte, die sich über ganz Europa verbreiteten, dienten Zeitgenossen als Beispiele für das Konzertgenre. So entstand das Klavierkonzert unter dem unbestrittenen künstlerischen Einfluss des Violinkonzerts (ein überzeugendes Beispiel ist ).

Ein von Hauptvertreter Barock A. Vivaldi ging in die Geschichte ein musikalische Kultur als Begründer der Gattung Instrumentalkonzert, Begründer der orchestralen Programmmusik. Vivaldis Kindheit ist mit Venedig verbunden, wo sein Vater als Geiger im Markusdom arbeitete. Die Familie hatte 6 Kinder, von denen Antonio der älteste war. Über die Kindheit des Komponisten gibt es fast keine Details. Es ist nur bekannt, dass er Geige und Cembalo studierte.

Am 18. September 1693 wurde Vivaldi zum Mönch und am 23. März 1703 zum Priester geweiht. Gleichzeitig lebte der junge Mann (vermutlich aufgrund einer schweren Krankheit) weiterhin zu Hause, was ihm die Möglichkeit gab, den Musikunterricht nicht zu verlassen. Wegen seiner Haarfarbe wurde Vivaldi der „rote Mönch“ genannt. Es wird vermutet, dass er schon in diesen Jahren seinen Pflichten als Geistlicher nicht allzu eifrig nachging. Viele Quellen erzählen die Geschichte (vielleicht unzuverlässig, aber aufschlussreich), wie der „rothaarige Mönch“ eines Tages während des Gottesdienstes hastig den Altar verließ, um das Thema der Fuge aufzuschreiben, das ihm plötzlich einfiel. Auf jeden Fall heizten sich Vivaldis Beziehungen zu geistlichen Kreisen weiter auf, und bald weigerte er sich unter Berufung auf seinen schlechten Gesundheitszustand öffentlich, die Messe zu feiern.

Im September 1703 begann Vivaldi als Lehrer (maestro di violino) im venezianischen karitativen Waisenhaus „Pio Ospedale delia Pieta“ zu arbeiten. Zu seinen Aufgaben gehörte das Erlernen des Violin- und Viola d'amore-Spiels sowie die Überwachung der Erhaltung Streichinstrumente und neue Geigen kaufen. Die „Gottesdienste“ in der „Pieta“ (sie können zu Recht als Konzerte bezeichnet werden) standen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit des aufgeklärten venezianischen Publikums. Aus Spargründen wurde Vivaldi 1709 entlassen, aber 1711-16. in gleicher Position wieder eingesetzt, und ab Mai 1716 war er bereits Konzertmeister des Pieta-Orchesters.

Schon vor der Neubesetzung etablierte sich Vivaldi nicht nur als Lehrer, sondern auch als Komponist (hauptsächlich als Autor geistlicher Musik). Parallel zu seiner Arbeit bei Pieta sucht Vivaldi nach Möglichkeiten, seine weltlichen Schriften zu veröffentlichen. 12 Triosonaten op. 1 wurden 1706 veröffentlicht; 1711 die berühmteste Sammlung von Violinkonzerten „Harmonic Inspiration“ op. 3; 1714 - eine weitere Sammlung namens "Extravagance" op. 4. Vivaldis Violinkonzerte wurden in Westeuropa und besonders in Deutschland sehr bald weithin bekannt. Großes Interesse an ihnen zeigten I. Quantz, I. Mattheson, der große J. S. Bach „zu Vergnügen und Unterricht“ persönlich arrangierte 9 Violinkonzerte von Vivaldi für Clavier und Orgel. In denselben Jahren schrieb Vivaldi seine ersten Opern Otto (1713), Orlando (1714), Nero (1715). 1718-20. er lebt in Mantua, wo er hauptsächlich Opern für die Karnevalszeit schreibt, sowie Instrumentalkompositionen für den herzoglichen Hof von Mantua.

1725 erschien eines der berühmtesten Werke des Komponisten mit dem Untertitel „The Experience of Harmony and Invention“ (op. 8). Wie die vorherigen besteht die Sammlung aus Violinkonzerten (es gibt 12 davon hier). Die ersten 4 Konzerte dieses Opus werden vom Komponisten jeweils „Frühling“, „Sommer“, „Herbst“ und „Winter“ genannt. In der modernen Aufführungspraxis werden sie oft zum Zyklus „Jahreszeiten“ zusammengefasst (eine solche Überschrift gibt es im Original nicht). Offenbar war Vivaldi mit den Einnahmen aus der Veröffentlichung seiner Konzerte nicht zufrieden und teilte 1733 einem gewissen englischen Reisenden E. Holdsworth seine Absicht mit, auf weitere Veröffentlichungen zu verzichten, da handschriftliche Abschriften im Gegensatz zu gedruckten Manuskripten teurer seien. Tatsächlich sind seitdem keine neuen Originalwerke von Vivaldi erschienen.

Ende 20 - 30. oft als "Reisejahre" bezeichnet (bevorzugt Wien und Prag). Im August 1735 kehrte Vivaldi auf den Posten des Kapellmeisters des Pieta-Orchesters zurück, aber das Leitungskomitee mochte die Reiseleidenschaft seines Untergebenen nicht, und 1738 wurde der Komponist entlassen. Gleichzeitig arbeitete Vivaldi weiterhin hart an der Operngattung (einer seiner Librettisten war der berühmte C. Goldoni), während er es vorzog, persönlich an der Produktion teilzunehmen. Jedoch Opernaufführungen Vivaldi besonderer Erfolg sie taten es nicht, zumal dem Komponisten aufgrund des Einreiseverbots des Kardinals die Möglichkeit genommen wurde, seine Opern am Theater von Ferrara zu leiten (der Komponist wurde wegen einer Liebesaffäre mit Anna Giraud, seiner ehemaligen Schülerin, angeklagt). , und die Weigerung des „roten Mönchs“, die Messe zu feiern ). Daran scheiterte die Opernpremiere in Ferrara.

1740, kurz vor seinem Tod, unternahm Vivaldi seine letzte Reise nach Wien. Die Gründe für seinen plötzlichen Abgang sind unklar. Er starb im Haus der Witwe eines Wiener Sattlers namens Waller und wurde ärmlich begraben. Bald nach seinem Tod geriet der Name des herausragenden Meisters in Vergessenheit. Fast 200 Jahre später, in den 20er Jahren. 20. Jahrhundert Der italienische Musikwissenschaftler A. Gentili entdeckte einzigartige Sammlung Komponistenmanuskripte (300 Konzerte, 19 Opern, geistliche und weltliche Vokalkompositionen). Ab dieser Zeit beginnt eine echte Wiederbelebung des einstigen Ruhms von Vivaldi. Der Musikverlag „Ricordi“ begann 1947 mit der Veröffentlichung des Gesamtwerks des Komponisten, und die Firma „Philips“ begann kürzlich mit der Umsetzung eines ebenso grandiosen Plans – der Veröffentlichung „aller“ Vivaldi auf Schallplatte. In unserem Land ist Vivaldi einer der meistgespielten und beliebtesten Komponisten. Das kreative Erbe von Vivaldi ist groß. Nach dem maßgeblichen thematisch-systematischen Katalog von Peter Ryom (internationale Bezeichnung - RV) umfasst es mehr als 700 Titel. Den Hauptplatz im Werk von Vivaldi nahm ein Instrumentalkonzert ein (insgesamt etwa 500 erhalten). Das Lieblingsinstrument des Komponisten war die Geige (ca. 230 Konzerte). Daneben schrieb er Konzerte für zwei, drei und vier Violinen sowie Orchester und Basso, weiterhin Konzerte für Viola d'amour, Cello, Mandoline, Längs- u Querflöten, Oboe, Fagott. Mehr als 60 Konzerte für Streichorchester und Basso gehen weiter, Sonaten für verschiedene Instrumente sind bekannt. Von den mehr als 40 Opern (bei denen die Urheberschaft von Vivaldi mit Sicherheit festgestellt wurde) sind nur die Hälften der Partituren erhalten. Weniger beliebt (aber nicht weniger interessant) sind seine zahlreichen Vokalkompositionen - Kantaten, Oratorien, Werke über geistliche Texte (Psalmen, Litaneien, "Gloria" usw.).

Viele von Vivaldis Instrumentalkompositionen haben programmatische Untertitel. Manche beziehen sich auf den ersten Interpreten (Carbonelli Concerto, RV 366), andere auf den Feiertag, an dem diese oder jene Komposition uraufgeführt wurde (For the Feast of St. Lorenzo, RV 286). Eine Reihe von Untertiteln weist auf ein ungewöhnliches Detail der Aufführungstechnik hin (im Konzert „L'ottavina“, RV 763, müssen alle Soloviolinen in der oberen Oktave gespielt werden). Die typischsten Überschriften, die die vorherrschende Stimmung charakterisieren, sind „Ruhe“, „Angst“, „Verdacht“ oder „harmonische Inspiration“, „Zither“ (die letzten beiden sind Namen von Sammlungen von Violinkonzerten). Dabei geht es dem Komponisten auch in jenen Werken, deren Titel äußere Bildmomente anzudeuten scheinen („Sturm auf See“, „Steigfink“, „Jagd“ etc.), stets um die Übermittlung des Allgemeinen Lyrischen Stimmung. Die Partitur von Die vier Jahreszeiten ist mit einem relativ ausführlichen Programm versehen. Schon zu Lebzeiten wurde Vivaldi als herausragender Kenner des Orchesters berühmt, Erfinder vieler koloristischer Effekte, er hat viel zur Entwicklung der Technik des Geigenspiels beigetragen.

Der einzigartige Stil von Vivaldi revolutionierte die europäische Musikwelt zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Dieser brillante Italiener brachte ganz Europa dazu, von „großer italienischer Musik“ zu sprechen.

Antonio Vivaldi wurde am 4. März 1678 in Venedig geboren. Sein Vater Giovanni Battista (Spitzname „Redhead“ wegen seiner feurigen Haarfarbe), Sohn eines Bäckers aus Bresci, zog um 1670 nach Venedig. Dort arbeitete er einige Zeit als Bäcker und erlernte dann den Beruf eines Barbiers. In seiner Freizeit, in der er sein tägliches Brot verdient, spielte Giovanni Battista Geige. Und er erwies sich als ein so begabter Musiker, dass in

1685 wurde der berühmte Giovanni Legrenzi, Dirigent der Kathedrale St. Mark, nahm ihn mit, um in seinem Orchester zu dienen.

Das erste und berühmteste der sechs Kinder von Giovanni Battista Vivaldi und Camilla Calicchio, Antonio Lucio, wurde aufgrund eines plötzlichen Erdbebens zu früh geboren. Die Eltern des Jungen sahen die Geburt eines neuen Lebens unter solch seltsamen Umständen als Zeichen von oben und entschieden, dass Antonio Priester werden sollte.

Als der zukünftige große Komponist 15 Jahre alt war, wurde ihm die Tonsur (ein Symbol der Dornenkrone) abrasiert, und am 23. März 1703 nahm der 25-jährige Antonio Vivaldi die Priesterweihe entgegen. Er verspürte jedoch keinen aufrichtigen Wunsch, Priester zu werden, und hörte bald auf, die Messe zu halten. Obwohl, wie Carlo Goldoni bezeugt, Vivaldi sein ganzes Leben lang jeden Tag ein Gebetbuch gelesen hat.

Von seinem Vater erbte Antonio nicht nur seine Haarfarbe (bei Italienern ziemlich selten), sondern auch eine ernsthafte Liebe zur Musik, insbesondere zum Geigenspiel. Giovanni Battista selbst gab seinem Sohn den ersten Unterricht und brachte ihn an seinen Platz im Orchester der Kathedrale von St. Marke. Antonio studierte Komposition, lernte Cembalo und Flöte. Im September 1703 begann Vivaldi im Ospe-dale della Pieta, einem Waisenhaus für Mädchen, Musik zu unterrichten.

Die Herberge Ospedale della Pieta (wörtlich „Krankenhaus des Mitgefühls“) besteht seit 1348 und war schon immer berühmt für die umfassende (einschließlich musikalischer) Ausbildung, die seine Schüler erhielten.

F. Guardi. Blick auf die Rialtobrücke von Canal Grande. XVIII Jahrhundert.

Vivaldi war fast sein ganzes Leben lang mit dieser Institution verbunden. Dazu muss gesagt werden, dass sich die Lehrtätigkeit des Komponisten nicht auf die Tätigkeit als „maestro di violino“ – also Geigenlehrer – beschränkte. Vivaldi gab Sängern Privatunterricht und brachte ihm das Bratschenspiel bei. Außerdem dirigierte er das Orchester bei Proben und Konzerten, wenn es keinen Chefdirigenten gab. Und schrieb unermüdlich Musik.

Erste Veröffentlichungen

1705 veröffentlichte der venezianische Verleger Giuseppe Sala die erste Sammlung von Sonaten für drei Instrumente (zwei Violinen und Bass) von Antonio Vivaldi. Die nächste „Portion“ von Vivaldis Violinsonaten wurde vier Jahre später von Antonio Bortoli veröffentlicht.

Bald werden die Werke des „rothaarigen Priesters“ (wie Vivaldi Jr. von jenen venezianischen Witzbolden genannt wurde, die zuvor den Spitznamen verliehen hatten

"Redhead" zu seinem Vater) erlangte außergewöhnliche Popularität.

In nur wenigen Jahren wurde Antonio Vivaldi zum berühmtesten Geigenkomponisten Europas. Die folgende Tatsache zeugt von seinem Ruhm und unglaublichen Erfolg: 1711-1729. Zwölf Sammlungen wurden in Amsterdam veröffentlicht Instrumentalmusik Vivaldi, darunter Ligo archoxo ("Harmonische Inspiration"), La upi ^ anga ("Laune") und II schkyaNo roeP "arcosha e dueshyupe" ("Erfahrung in Harmonie und Fantasie") - ein Werk, das das berühmte le quattro 81agyush ( „Vier Jahreszeiten“ oder einfach „Jahreszeiten“). Anschließend wurden die Kreationen von Vivaldi in veröffentlicht

London und Paris - die damaligen Verlagszentren Europas.

Weltlicher Komponist

1713 stellte Vivaldi in Vicenza seine erste Oper der Öffentlichkeit vor.

Oben: Antonio Vivaldi. Karikatur von P. L. Ghezzi. 1723.

Unten: G. Bella. Fest der Himmelfahrt auf dem Markusplatz in Venedig.

Chronologie des Lebens

1693 Erhält eine Tonsur.

1703 Nimmt die Würde an. Eintritt in das Ospedale della Pieta als Geigenlehrer und Komponist.

1711 Der Amsterdamer Verleger E. Roger veröffentlicht das erste Konzert von Vivaldi aus dem Zyklus von Ts^go armonico. Der Name des Komponisten wird allgemein bekannt.

1713 Vivaldis Debüt bei Vicenza als Opernkomponist(mit der Oper Otgon in der Villa).

1718 Übersiedlung nach Mantua und Eintritt in die Dienste von Prinz Philip.

1720 Rückkehr nach Venedig.

1727 Veröffentlichung von II Utpekz ssen „ag-gtyusha e sset/enEyupe“, das die berühmten „Vier Jahreszeiten“ enthält.

1730-38 Vivaldi reist viel durch Europa und dirigiert seine Werke.

1740 Verlassen des Ospedale della Pieta vollständig und Abreise nach Wien.

1741 Plötzliche Krankheit und Tod des Komponisten.

Nach Vivaldis Tod geriet er fast in Vergessenheit. Sein kreatives Erbe wurde bereits im 20. Jahrhundert wirklich entdeckt. Von den heute bekannten 450 Konzerten erblickten zu Lebzeiten des Komponisten nur etwa 80 das Licht der Welt.

Die große Zahl von Werken Vivaldis, die uns in Manuskripten überliefert sind, umfasst neben Instrumentalkonzerten (für Violine, Cello, Flöte, Horn, Oboe, Mandoline, Horn etc.) auch Sonaten, Kantaten und 48 Opern.

"Destillation in der Villa". In den nächsten fünf Jahren veröffentlichte er fünf weitere Opern, die die größten venezianischen Theater eroberten. Vivaldi wandelte sich schnell von einem recht bescheidenen „rothaarigen Priester“ zu einem brillanten weltlichen Komponisten.

Anfang 1718 erhielt er eine Einladung als Dirigent an den Hof in Mantua. Hier blieb der Komponist bis 1720, also bis zum Tod der Frau seines Dienstherrn, Prinz Philip. Und hier, in Mantua, traf Vivaldi die Sängerin Anna Giraud, die Besitzerin einer wunderschönen Altistin. Zuerst war sie seine Schülerin, dann die Hauptdarstellerin in seinen Opern, und schließlich wurde sie zur Empörung aller seine Geliebte.

Nach seiner Rückkehr nach Venedig widmete sich Vivaldi ganz den Theateraktivitäten. Er versuchte sich sowohl als Autor als auch als Impresario. 1720-1730. Vivaldi ist in ganz Italien bekannt. Sein Ruhm erreichte solche Ausmaße, dass er sogar zu einem Konzert vor dem Papst eingeladen wurde.

Man hat den Eindruck, dass Vivaldi ständig auf Reisen war und irgendwo auf dem Weg von Verona nach Mantua seine ausnahmslos talentierten Werke geschrieben hat. Er wurde jedoch vom Nomadenleben nicht belastet und war stets unbeschwert. So kam der Komponist 1738 nur nach Amsterdam, um das Orchester anlässlich der Hundertjahrfeier des Theaters zu dirigieren, und ein Jahr später ging er mit Anna Giraud nach Graz, wo die Sängerin für die ganze Spielzeit engagiert wurde.

Wiener Sonnenuntergang

1740 gab Vivaldi die Arbeit am Ospedal della Pieta endgültig auf und ging nach Wien, an den Hof Kaiser Karls VI., seines langjährigen und vor allem mächtigen Verehrers.

Herausragende Werke

Konzertzyklen:

L "estro armonico op. 3 La stravaganza op. 4 II cimento dell" armonia e dell "inven-

zione op. 8 La cetra Op. 9

Sechs Konzerte für Flöte

und Streicher op. 10 Sechs Violinkonzerte

und Streicher op. 11 Sechs Violinkonzerte

und Streicher op. 12

Kompositionen für Orchester:

Al Santo Sepolcro RV 169 Madrigalesco-Konzert RV 129

Solo-Instrumentalkonzerte:

La pastorella für Flöte RV 95 II sospetto für Violine RV 199 L"inquietudine für Violine RV 234 II ritiro für Violine RV 256 L"amoroso für Violine RV 271 II rosignuolo für Violine RV 335 L"ottavina für Violine RV 763 II Carbonelli für Violine RV 366 Konzert für Mandoline RV425 Konzert für Oboe RV 447 La notte für Fagott RV 501

Doppelkonzerte:

Konzert für zwei Mandolinen RV 532 Konzert für zwei Trompeten RV 537 Konzert für zwei Oboen

und zwei Klarinetten RV 559 Funeral Concerto RV 579

Spirituelle Musik:

Gloria (für Solisten

Instrumente, Chor und Orchester)

RV589 Triumphierende Judith

(für Soloinstrumente,

Chor und Orchester) RV 644

Ottone in der Villa RV 729 Wahrheit im Prozess gegen RV 739

Aber leider waren die glänzenden Pläne des großen Komponisten nicht dazu bestimmt, in Erfüllung zu gehen. In Wien angekommen, fand er den Monarchen nicht mehr lebend vor. Außerdem begann Vivaldis Popularität zu diesem Zeitpunkt zu sinken. Die Vorlieben des Publikums änderten sich und Barockmusik geriet schnell an den Rand der Mode.

Von diesen Schicksalsschlägen konnte sich der 63-jährige Musiker, der sich nie durch Gesundheit auszeichnete, nicht erholen und erkrankte an einer unbekannten Krankheit.

Vivaldi starb am 28. Juli 1741 in Wien an „innerer Entzündung“ (wie es im Bestattungsprotokoll festgehalten wurde), in den Armen seiner Schülerin und Freundin Anna Giraud. Die Beerdigung von P. Longhi. Konzert. waren bescheiden: Es ertönten nur wenige Glockenschläge, und die Prozession bestand nur aus Leuten, die angeheuert wurden, um den Sarg zu tragen.

Die Zeugnisse von Zeitgenossen über den Tod von Vivaldi sind uns überliefert. Einer von ihnen lautet: „Pater Don Antonio

Vivaldi, ein unvergleichlicher Geiger, den Spitznamen „Roter Priester“, hochgeschätzt für seine Konzerte und andere Kompositionen, verdiente zu Lebzeiten 50.000 Dukaten, starb aber aufgrund immenser Extravaganz in Wien in Armut.

Vier Jahreszeiten

Vier seiner berühmten Konzerte für Violine, Streicher und Basso continuo, enthalten in Zyklus II seto s!eII „aggyupia e CeII“ ipuepgiope (veröffentlicht 1722 in Amsterdam), schrieb Vivaldi, inspiriert von vier Sonetten eines unbekannten Dichters, benannt nach dem Jahreszeiten.

Das energische Allegro, mit dem „Frühling“ beginnt, veranschaulicht die folgenden Zeilen des entsprechenden Sonetts: „Der Frühling ist gekommen, und die Vögel begrüßen ihn mit freudigem Gesang, und die Flüsse tragen ihre Wasser, sanft murmelnd. Wolken bedecken den Himmel mit einem schwarzen Mantel, Donner und Blitz deuten auf einen Sturm hin, aber bald beginnen die Vögel, als würden sie ihn stoppen, erneut ihr bezauberndes Lied.

Der zweite Teil – Largo – fesselt den Zuhörer mit einem pastoralen Bild („Und dann schläft auf einer blühenden Wiese im süßen Rauschen der Blätter und Kräuter der Hirte, und zu seinen Füßen – ein treuer Hund“), und das abschließende Allegro gleicht einem flinker Dorftanz ("Nymphen tanzen zu den freudigen Klängen von Dudelsäcken und der Hirte tanzt, und über ihnen gewinnt der klare Frühlingshimmel an Kraft").

N. Poussin. Jahreszeiten: Frühling oder Paradies auf Erden.

N. Poussin. Jahreszeiten: Herbst oder das gelobte Land.

Allegro pop molto, der erste Teil von „Summer“, zeichnet ein Bild eines heißen Tages und eines aufziehenden Gewitters: „Unter den grausamen Strahlen der sengenden Sonne wird ein Mensch schwächer, die Herde zerstreut sich. Der Kuckuck kuckuck, die Turteltaube singt, eine leichte Brise weht ... und der Hirte weint, denn er hat Angst vor dem grausamen Boreas und seinem Schicksal. Auch Adagio ist von dieser Vorfreude durchdrungen: "Die Angst vor Blitz und grellem Donner und das wütende Summen von Fliegen und Mücken lässt den Müden keine Ruhe." Schließlich brach in Presto ein Sturm aus: „Ach, ach, es war nicht umsonst, dass er Angst hatte: es grollt, der bedrohliche Himmel funkelt, es schüttet in Strömen und krümmt das Gras auf den Feldern.“

Adagio molto schildert den „betrunkenen Schlaf“ der Dorfbewohner: „Die Luft ist so beruhigend, dass alle aufhören zu singen und zu tanzen … Der Herbst bringt süße Träume.“ Und im abschließenden Allegro sind bereits Echos der Jagd zu hören: „Im Morgengrauen kommt der Jäger mit Horn und Hunden heraus. Das wilde Tier erschrickt vor Schüssen und Hundegebell, ist müde, erschöpft vom Laufen und stirbt gejagt.

Das letzte Konzert des Zyklus, „Winter“, ist das ausdrucksstärkste. Allegro non molto zieht einen einsamen Reisenden zum Zuhörer – „In eisigen Schauern, unter kaltem Schnee, verweht starker Wind, wandert er umher und klappert vor Kälte mit den Zähnen. In Largo erscheint die Wärme eines Heizofens; Dieser Teil weckt Gedanken darüber, wie schön es ist, „ruhige, süße Tage am Kamin zu verbringen, wenn der Regen die ganze Welt vor dem Fenster erfüllt“. Aber häuslicher Frieden und Komfort sind nicht ewig. Die Hauptfiguren von Allegro sind Eis und Wind. Die ungestümen Passagen der Solovioline runden das Konzert und den gesamten Zyklus dramatisch ab: „Menschen gehen langsam auf dem Eis, haben Angst zu fallen, treten vorsichtig. Sie rutschen aus, sie fallen, sie stehen wieder auf und gehen ... Ein grausamer Schirokko bläst hinter den Eisentüren hervor. Das ist Winter."

Konzerte für Blasinstrumente

Vor Vivaldi Blasinstrumente galten als primitiv, "undankbar" für den Komponisten. Dass dem nicht so ist, bewies der geniale „rothaarige Priester“.

Vivaldi war einer der ersten, der sich der Komposition ernster Musik für Blasinstrumente zuwandte. Oboe, Horn, Trompete und Flöte klangen in seinen Konzerten völlig neu – so voll und harmonisch, wie man es sich nur hätte vorstellen können. Vivaldi schrieb sein Konzert für zwei Pfeifen (veröffentlicht 1729 in Amsterdam) höchstwahrscheinlich im Auftrag zweier Trompeter, die dem Publikum beweisen wollten, dass brillante Musik brillant auf der Trompete gespielt werden kann. Dieses Konzert erfordert wirklich bemerkenswertes Können vom Interpreten. Übrigens ist er immer noch eine Art Gradmesser für die Virtuosität eines Trompeters.

Vivaldi hat auch viel für Fagott geschrieben – allein mehr als dreißig Konzerte für Fagott und Orchester sind erhalten. Darüber hinaus verwendete der Komponist es in fast allen Kammerkonzerten.

Aber Vivaldi bevorzugte unter den Blasinstrumenten die Flöte - eine sanfte, "weibliche", wie sie es nannten, die Flöte. Mit einer unerschöpflichen schöpferischen Phantasie vertraute der Komponist der Flöte in seinen Kompositionen genau solche Partien an, bei denen sie mit voller Stimme erklingen konnte, um all ihre Tugenden zu zeigen.

Besonders deutlich wird dies in zwei Konzerten für Flöte und Orchester, die 1728 in Amsterdam veröffentlicht wurden. Im ersten Teil des Konzerts II daks!eHpo ("Steigfink") ahmt die Flöte als Echo des Orchesters die Triller des Stieglitz mit überraschender Genauigkeit nach, und im Konzert la pope ("Nacht") taucht sie den Zuhörer in ein a wackelige, neblige Welt der Träume.

F. Guardi. Tanzende Damen im Casino dei Filarmonici.

Konzerte für Violine und Orchester - "Pferd" Vivaldi. Sie erstaunten und fesselten die Zeitgenossen. Einige sahen in ihnen eine Manifestation des Göttlichen, andere - einen teuflischen Zauber.

Es wäre keine große Übertreibung zu sagen, dass es Vivaldi war, der die Gattung des Konzerts geschaffen hat. Natürlich existierte es schon vor ihm, aber in seiner Arbeit wurde es zu einer fertigen Form geformt, die später von mehr als einer Generation als Vorbild genommen wurde. Europäische Komponisten. "Markenname"

Vivaldi hatte zu Beginn des Konzerts ein Orchester mit drei Akkorden. Die venezianische Öffentlichkeit nannte sie scharfzüngig "Vivaldis Hammerschläge".

Zyklus 1_"evp-o aggtyupyuo ("Harmonische Inspiration"), veröffentlicht 1711-1717 in Amsterdam, ist einer der berühmtesten Konzertzyklen im Nachlass von Vivaldi. Zwölf Konzerte dieses Zyklus erfreuten sich großer Beliebtheit, noch bevor sie gedruckt wurden. Und mit der Veröffentlichung von І_ "evp-o agtopiso" wurde der Name des Komponisten in ganz Europa berühmt. J. S. Bach selbst hat Cembalo-Transkriptionen für mehrere Konzerte angefertigt.

Der Zyklus enthält vier Konzerte für vier Soloviolinen, vier für zwei und vier für eine. Übrigens schrieb Vivaldi später (mit einer Ausnahme) keine Konzerte für vier Soloviolinen mehr.

Die ersten Zuhörer von „Harmonic Inspiration“ erlebten Freude und Staunen. Wer I_ „eygo agtopiso“ zum ersten Mal hört, erlebt auch heute noch Freude und Staunen. Bereits heute schreibt der Forscher über diesen Zyklus: „Es scheint, als hätten sich im Prunksaal der Barockzeit Fenster und Türen geöffnet und die Natur befreit grüßend eingetreten, Musik erklingt stolzes majestätisches Pathos, noch nicht vertraut XVII Jahrhundert: der Ausruf eines Weltbürgers.

A. Visentini. Konzert in einem kleinen Palast (Fragment).

Exquisiter Luxus, Pracht und skurrile Ästhetik des Barock sind im Werk des berühmten Venezianers Antonio Vivaldi vollständig verkörpert. Er wird der „italienische Bach“ genannt, und das aus gutem Grund: In 63 Jahren seines Lebens schrieb der Musiker rund 800 Werke, darunter Opern, Chorwerke, mehr als 500 Konzerte für verschiedene Instrumente und Orchester. Als talentierter innovativer Komponist, virtuoser Geiger, brillanter Dirigent und Lehrer hinterließ er nicht nur ein reiches kreatives Erbe, sondern auch so viele Geheimnisse, dass viele von ihnen noch nicht gelöst sind. Auch der genaue Ort seiner Ruhe ist seinen Nachkommen unbekannt. Aber die außergewöhnliche Musik von Vivaldi, über deren Anziehungskraft die Zeit keine Macht hat, ist in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben und belegt sie noch heute Ehrenplatz zu den größten Schätzen der Welt Musikalische Kunst.

Kurze Biographie von Antonio Vivaldi und vielen Interessante Fakten Lesen Sie mehr über den Komponisten auf unserer Seite.

Kurzbiographie von Vivaldi

1678 wurde in Venedig der Sohn von Antonio in der Familie des Barbiers Giovanni Battista Vivaldi geboren. IN spätes XVII Jahrhundert war Venedig die anerkannte Hauptstadt der Unterhaltung, ein Stadtfest, in dem sich alles Leben den Klängen der Musik widmete, und das Haus des zukünftigen Komponisten war in diesem Sinne keine Ausnahme. Das Oberhaupt der Familie Vivaldi spielte so geschickt Geige, dass er eingeladen wurde, als Teil des Orchesters des Markusdoms aufzutreten.

Antonio litt von Geburt an an einem körperlichen Leiden – einer Form von Asthma. Aber von allen sechs Kindern von Vivaldi war er seinem Vater am ähnlichsten – nicht nur mit feuerrotem Haar, selten für die Einwohner Venedigs, sondern vor allem – der Fähigkeit, Musik zu hören und zu fühlen. Das musikalische Talent von Antonio Vivaldi machte sich mit bemerkbar frühe Kindheit. Er beherrschte das Spiel schnell Geige und trat mit 10 Jahren oft anstelle seines Vaters in der Domkapelle auf. Und im Alter von 13 Jahren versuchte der Junge erstmals, eigene Musik zu komponieren.

Die Biographie von Vivaldi besagt, dass Antonios Leben im Alter von 15 Jahren eine scharfe Wendung nahm - auf Drängen seiner Eltern entschied er sich für eine Karriere als Geistlicher und widmete die nächsten 10 Jahre seines Lebens dem Studium der Kirchenwissenschaften. Gleichzeitig gab er den Musikunterricht nicht auf und erhielt 1703 nicht nur die Priesterwürde, sondern wurde auch als virtuoser Geiger berühmt. Wegen seiner Haarfarbe wurde er "roter Priester" genannt, aber Vivaldi erfüllte nicht lange kirchliche Pflichten. Sehr schnell weigerte er sich, Massen zu leiten - einer Version zufolge, weil es seine Gesundheit nicht zuließ, einer anderen, wieder wegen seiner Musiksucht.

Fast unmittelbar nach Erhalt des Ranges begann Vivaldi in einer der Schulen in Venedig zu arbeiten, "Ospedale della Pieta" - so hieß das Waisenhaus des Klosters für Waisenkinder. „Ospedale della Pieta“ wurde zu einer wahren Wiege für Vivaldis Werk. Als Geigenlehrer und Chorleiter erwarb er die einmalige Gelegenheit, die kühnsten und vielfältigsten kreativen Ideen umzusetzen. Im Dienst musste er für die Schüler der Schule viel Musik schreiben, sowohl geistlichen als auch weltlichen Inhalts - Kantaten, Choräle, Oratorien, Vokal- und Symphoniekompositionen, Konzerte. Die Ergebnisse einer so energischen und vielfältigen Aktivität machten sich schnell bemerkbar - unter Kennern und Kennern der Musik galt die Schule als die beste der Stadt.

Für das Pieta-Orchester komponierte Vivaldi mehr als 450 Konzerte und spielte oft selbst Solo-Violinpartien. Venedig hat noch nie eine solche Geige gehört, die Klänge aus den Tiefen der menschlichen Seele zu erwecken schien.

Sehr schnelle Popularität junger Komponist trat weit über die Grenzen seiner Heimatstadt hinaus. Jeder angesehene Gast, der nach Venedig kommt, hielt es für seine Pflicht, den Aufführungen von Antonio Vivaldi beizuwohnen. 1705 und 1709 wurden die Sonaten des Musikers in separaten Sammlungen veröffentlicht.

Aber Antonio war bereits von einer anderen Idee hingerissen - Opernkomponist zu werden. Damals galt die Oper beim Publikum als das beliebteste Genre, und Vivaldi stürzte sich mit seiner ihm innewohnenden Entschlossenheit und seinem unbezwingbaren Temperament in eine für ihn neue Art der Kreativität. Sein 1713 aufgeführtes Operndebüt „Otto in der Villa“ war ein voller Erfolg. Vivaldi beginnt in einem verrückten Tempo zu arbeiten - er schafft es, 3-4 Opern pro Jahr zu schaffen. Sein Ruhm als Opernkomponist wächst, und Antonio erhält eine Einladung des Prinzen von Hessen-Darmstadt, eines Kenners der Tonkunst, der das Amt des Gouverneurs von Mantua innehat, um Kapellmeister an seinem Hof ​​zu werden.

In den Jahren 1721-22 arbeitete Vivaldi in Mailand und Rom und komponierte weiterhin neue Opern.

In seinen letzten Jahren wurden die Angelegenheiten des Komponisten stark erschüttert. Er beschloss, nach Venedig zurückzukehren, in der Hoffnung, dort Seelenfrieden zu finden Heimatort der ihm fast 40 Jahre lang applaudierte. Aber Enttäuschung erwartete ihn. Die Musik, die er komponierte, erweckte nicht mehr ihre frühere Freude, das Publikum hatte neue Idole. Auch in seinem heimatlichen Konservatorium, dem er 38 Jahre lang fruchtbar verbunden war, wurde ihm zu verstehen gegeben, dass seine Dienste nicht wirklich gebraucht würden.

Laut Vivaldis Biografie ging der Komponist 1740 auf der Suche nach einem Ausweg nach Wien, an den Hof Kaiser Karls VI., seines langjährigen und mächtigen Verehrers, in der Hoffnung, dass sein Talent dort gefragt sein würde. Aber das Schicksal bereitete Vivaldi einen weiteren Schlag vor - er hatte keine Zeit, in Wien anzukommen, als Karl VI. starb. Der Komponist überlebte seinen gescheiterten Gönner nur kurze Zeit. Er starb am 28. Juli 1741 und wurde in Wien in einem Armengrab beigesetzt.

Interessante Fakten:

• Nach 1840 gingen viele handschriftliche Versionen von Vivaldis Werken verloren und verschwanden für lange Zeit aus dem Gedächtnis der Menschen. Einige der Noten gelangten in die Hände seiner Komponistenkollegen sowie naher Verwandter.

• Vivaldi verdankt seine „zweite Geburt“ dem italienischen Musikwissenschaftler Alberto Gentili, der aktiv nach den Werken des Komponisten suchte. In den 1920er Jahren hörte er ein Gerücht über den Verkauf von handgeschriebenen Partituren, die in der Klosterschule in San Martino aufbewahrt wurden. Unter ihnen entdeckte Gentili 14 Bände von Vivaldis Werken, die der Öffentlichkeit noch unbekannt sind - 19 Opern, mehr als 300 Konzerte, viele geistliche und weltliche Vokalisationen.
• Die Suche nach den verlorenen Werken von Vivaldi dauert bis heute an. 2010 wurde sein Flötenkonzert in Schottland gefunden. 2012 erkannte die Welt seine unbekannte Oper Orlando Furioso an.
• Bewunderer von Vivaldis Kunst waren berühmte Zeitgenossen des Musikers. Unter seinen Zuhörern waren König Friedrich IV. von Dänemark und Papst Benedikt.
• In einem venezianischen Fremdenführer aus dem Jahr 1713 werden Vivaldis Vater und Sohn als die begabtesten Geiger unter den Musikern Venedigs erwähnt.

• Als beliebtestes Bildnis des Komponisten gilt die Leinwand des französischen Porträtmalers Francois Morelon de la Cave. Für das Porträt musste Antonio eine weiße Perücke tragen – die damalige Etikette erlaubte es Männern nicht, ohne Perücke in der Gesellschaft aufzutreten.
• "Visitenkarte" Vivaldi - ein Zyklus von Violinkonzerten "Jahreszeiten"- in der Originalfassung heißt es "Die vier Jahreszeiten" "Le quattro stagioni".
• Nur 40 der 90 vom Komponisten erwähnten Opern konnten seine Urheberschaft bestätigen.
• Die Inschriften für die Konzerte des Zyklus „Die Jahreszeiten“ sind Sonette. Ihr Autor ist unbekannt, aber es wird angenommen, dass sie ebenfalls Vivaldi gehören.
• 1939 wurde das Gloria wiederbelebt. Es wurde in Siena im Rahmen der „Vivaldi-Woche“ aufgeführt, die von dem Italiener Alfredo Casella organisiert wurde.
• Das Siena Institute ist nach Vivaldi benannt.
• Das Gebäude der ehemaligen Schule „Ospedale della Pieta“ beherbergt heute einen Restaurant- und Hotelkomplex.
• Vivaldi und Mozart begraben auf einem Friedhof in Wien, wo einige der ärmsten Bevölkerungsgruppen bestattet wurden.

• "Zur Musik von Vivaldi" - so heißt das Lied der Koryphäen des Autorenliedes V. Berkovsky und S. Nikitin zu den Versen von A. Velichansky. Vivaldis Musik in diesem Liedtext ist ein Symbol für die geistige Harmonie des lyrischen Helden.
• Einer der offenen Krater auf dem Planeten Merkur ist nach dem Komponisten benannt.
• "Vivaldi Orchestra" - so heißt die Gruppe, deren Gründerin 1989 die Geigerin und Dirigentin Svetlana Bezrodnaya war. Seine Einzigartigkeit liegt darin, dass er ausschließlich aus Frauen besteht. Dies ist eine Art "Remake" des Schülerorchesters, das Vivaldi zu Beginn des 18. Jahrhunderts an der Schule Ospedale della Pieta organisierte.
• IN berühmter Film Die Musik von „Pretty Woman“ Vivaldi, wie sie von den Regisseuren konzipiert wurde, ist zu einer der Illustrationen der Welt der High Society geworden. Vivaldis "Seasons" erklingen im Band - drei Konzerte von vier.

• Vivaldi gehört Schlagwort: "Wenn eine Geige ausreicht, verwende nicht zwei."
• Vor etwa drei Jahren machten italienische Wissenschaftler eine erstaunliche Entdeckung – sie deckten den sogenannten „Vivaldi-Effekt“ auf. Sie führten ein Experiment durch, bei dem sich herausstellte, dass das regelmäßige Hören von "The Seasons" das Gedächtnis älterer Menschen stärkt.
• Der Schweizer Eiskunstläufer Stéphane Lambiel gewann bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin eine Silbermedaille, als er zu Vivaldis Vier Jahreszeiten lief.

"Freundin des rothaarigen Priesters"

In der Biographie des Komponisten gibt es viele "weiße Flecken", und sein Privatleben ist keine Ausnahme. Sein Name ist eng mit nur einer Frau verbunden - der Sängerin Anna Giraud. Der Musiker lernte Anna während seiner Arbeit in Mantua kennen. Er kehrte mit ihr nach Venedig zurück. Der berühmte venezianische Dramatiker K. Goldoni erwähnt, dass Vivaldi ihm Anna Giraud vorstellte und sie seine Schülerin nannte. Doch böse Zungen nannten die junge Sängerin schnell „die Freundin des rothaarigen Priesters“, und das nicht ohne Grund. Der Komponist bevorzugte sie eindeutig, von dem Moment an, als sie sich trafen, schrieb er Opern speziell für sie, und es ist Vivaldi, dem Anna ihren Ruhm verdankt Opernsänger. Außerdem Anna, zusammen mit ihr Schwester Paolina gehörte zu seinem engeren Kreis, begleitete den Komponisten auf allen Reisen, was zu einer Reihe von Gerüchten führte, dass der Komponist einen Lebensstil führt, der einem Geistlichen nicht angemessen ist.

Es gibt keine direkten Beweise für ihre romantische Verbindung. Darüber hinaus verteidigte Vivaldi heftig Annas Ehre und erklärte allen, dass er aufgrund gesundheitlicher Probleme Hilfe brauche und Anna und Paolina, eine Krankenschwester, sich nur um ihn kümmerten. In einem Brief an seinen Gönner Bentivoglio vom 16. November 1737 erklärte er, dass sie nur Freundschaft und berufliche Zusammenarbeit mit Anna verbanden. Der einzige Hinweis darauf, dass Anna noch immer die Muse des Komponisten und die Dame seines Herzens war, ist Magische Musik von ihm geschrieben, nachdem er sie getroffen hatte. Damals erschienen der Zyklus „Die Jahreszeiten“, die Konzerte „Nacht“, das Meisterwerk der Kirchenmusik „Gloria“, das seinen Namen verewigte.

Wer auch immer Anna für Vivaldi ist, wir müssen ihr Tribut zollen – sie hat den Komponisten in einer für ihn schwierigen Zeit nicht verlassen und war bis zu seinem letzten Atemzug seine treue Begleiterin und Freundin.

Die Rolle von Vivaldi in der Entwicklung der Weltmusikkunst

Vivaldis Einfluss auf die Entwicklung der Musikkunst erstreckt sich auf ein breites Spektrum musikalischer Aktivitäten, was die Einzigartigkeit von bestätigt kreative Persönlichkeit talentierter Komponist und virtuoser Geiger.

• Vivaldi ist es zu verdanken, dass eine an dramatischer Intensität völlig einzigartige Aufführungstechnik gestärkt wurde, die „Lombard“ genannt wird, bei der die Dauer der ersten Note verkürzt und die nächste rhythmisch unterstützend wurde.
• Das Genie des Komponisten Vivaldi hatte die Idee eines neuen Genres von Solo-Instrumentalkonzerten.
• Er stellte die in Italien beliebte Gattung des Concerto grosso, ein Ensemble-Orchesterkonzert, auf eine neue Entwicklungsstufe, wonach er eine dreistimmige Form zuordnete und anstelle einer Solistengruppe ein eigenes Soloinstrument auswählte, Ausstattung des Orchesters mit einer Begleitfunktion.
• Vivaldis Beitrag zur Entwicklung der Orchestrierungskunst ist enorm – er war der Erste, der Oboen, Hörner, Fagotte und andere Instrumente als eigenständige Instrumente in das Orchester einführte.
• Die unbestrittene Leistung von Vivaldi ist, dass er auf der Bühne verkörpert wurde besondere Art Konzerte - für Orchester und Violine, und eine weitere Option - für zwei und vier Violinen. Alles in allem in seinem kreatives Erbe etwa zwei Dutzend solcher Konzerte, darunter das weltweit einzige Konzert für zwei Mandolinen.

Die Kompositionen von Vivaldi hatten einen großen Einfluss auf den berühmtesten Vertreter der Musikkunst des Barock - Johann Sebastian Bach. Er interessierte sich ernsthaft für die Kompositionen von Vivaldi und studierte sie im Detail, wandte aktiv die Techniken der musikalischen Sprache und die Symbolik seines Vorgängers an und vertiefte ihre Bedeutung. Einige Musikwissenschaftler finden in Bachs berühmter h-moll-Messe unzweifelhafte Anklänge an Werke Italienischer Meister Kompositionen. Anschließend transkribierte Bach 6 Violinkonzerte von Vivaldi für das Klavier, wandelte 2 weitere in Orgelkonzerte um und adaptierte eines für 4 Klaviere. Ironischerweise diese musikalische Meisterwerke galten über 150 Jahre als von Bach komponiert.

An der Wende des XIX-XX Jahrhunderts Österreichischer Komponist und der Musiker Fritz Kreisler, ein anerkannter Meister der Stilisierung, schreibt ein Violinkonzert in C-Dur, dem er den Untertitel „Im Stil von Vivaldi“ gibt. Der enorme Erfolg, der diese glänzende Schöpfung von Kreisler begleitete, weckte durch Trägheit das Interesse an den Werken von Vivaldi, die gründlich in Vergessenheit gerieten. Damit begann die siegreiche Rückkehr des berühmten Venezianers und seiner Meisterwerke in den musikalischen Olymp. Heute ist Vivaldis Musik eine der beliebtesten von Geigern auf der ganzen Welt.

Großartig und berühmt über die Arbeit von Vivaldi

• Der Geiger und Dirigent Vladimir Spivakov nannte "Die Jahreszeiten" poetisch "ein Fresko". Menschenleben“, da der Mensch den gleichen Weg wie die Natur überwinden muss – von der Geburt bis zum Tod.
• Laut dem österreichischen Wissenschaftler W. Kollender war Vivaldi der Entwicklung der europäischen Musik in Bezug auf den Einsatz von Dynamik und rein technischen Methoden des Geigenspiels mehrere Jahrzehnte voraus.
• Vivaldis Fähigkeit, unendlich viele Variationen davon zu schreiben musikalisches Thema wurde die Grundlage für eine sarkastische Bemerkung von I. Strawinsky, der Vivaldi als „einen Langweiler, der sechshundert Mal hintereinander dasselbe Konzert komponieren kann“ bezeichnete.
• „Vivaldi ist ein Fest der Instrumentalmusik, ein Violinspektakel. Erer selbst war ein virtuoser Geiger und wusste besser als andere, wie er am meisten zeigen konntespektakulär im Klang der Violine“, kommentierte der Gewinner des Wettbewerbs, der moderne Geiger, das Werk des großen Meisters Alte Musik in Brügge Dmitry Sinkovsky.

Filmbiografien:

Die Persönlichkeit des Komponisten hat schon immer die Aufmerksamkeit von Filmemachern auf sich gezogen, die basierend auf der Biographie von Vivaldi mehrere Filme gedreht haben, die vom Leben eines Musikers erzählen.

• Dokumentarfilm "4" (2007)
• "Viva, Vivaldi" (Frankreich, 2000)
• "Vivaldi in Wien" (1979)
• "Vivaldi, Prinz von Venedig" (Frankreich, 2006)
• "Vivaldi, der rothaarige Priester" (Großbritannien, Italien, 2009)
• "Antonio Vivaldi" (USA, Belgien, 2016)

Vivaldi-Musik in Filmen

Arbeiten	Film
Konzert für Violine und Orchester in C-Dur	„Mozart im Dschungel“ (2015-2016)
"Jahreszeiten. Winter"	Der Fehler in unseren Sternen (2014), Beta (2014), Hannibal (2013)
"Jahreszeiten. Frühling"	"Singen" (2016), " geheimes Leben Haustiere (2016), Fantastic Four (2015), Beauty and the Beast (2014), Arrow (2015), Bosch (2015), Castle (2014), House of Lies (2014), Die Simpsons, Diana: A Love Story ( 2013), Bobs Diner (2013), Grimm (2012), Madagaskar 2 (2008)
"Jahreszeiten. Sommer"	„Höhere Gewalt“ (2014), „Drei Nächte“ (2013), „Kolibri-Effekt“ (2013), „ Kartenhaus"(2013)," Und doch Laurence "(2012)
"Jahreszeiten. Herbst"	"Marguerite und Julien" (2015), "Diese Leute" (2015)
Violinkonzert Nr. 6	„Agent Carter“ (Fernsehserie, 2015–2016)
Cellokonzert c-Moll	"Liebe und Freundschaft" (2016)
Sonate Nr. 12 "La Follia"	"Casanova" (2015)
Konzert für Streicher und Basso Continuo in G-Dur	„Ruf besser Saul an“ (2015)
Konzert für Laute und gebrochene Saiten	"Hotel Grand Budapest" (2014)

Die Arbeit von Antonio Vivaldi ist zur Quintessenz von allem geworden beste Eigenschaften und herausragende Erfolge der italienischen Musikschule. Doch das Schicksal des Maestro zeigt anschaulich, dass Ruhm und Vergessenheit im menschlichen Leben Hand in Hand gehen. Nur 30 Jahre nach seinem Tod findet sich Vivaldi, auch nur beiläufig, in keinem offizielle Quellen, im Gegensatz zu anderen Italienische Komponisten. Und erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts kehrte Vivaldis Musik zu uns zurück und berührte die Seelen mit ihrer Aufrichtigkeit und Melodie. Heute ziert es das Repertoire der berühmtesten Orchester. Es dauerte fast zwei Jahrhunderte, bis die Welt die Musik des großen Venezianers wiederentdeckte und ihre Pracht schätzte.

Video: Sehen Sie sich einen Film über Vivaldi an

Der einzigartige Stil von Vivaldi revolutionierte die europäische Musikwelt zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Die Arbeit von Vivaldi ist die Quintessenz des Besten, was erreicht wurde italienische kunst bis Anfang des 18. Jahrhunderts. Dieser brillante Italiener brachte ganz Europa dazu, von „großer italienischer Musik“ zu sprechen.

Schon zu Lebzeiten fand er in Europa Anerkennung als Komponist und virtuoser Geiger, der einen neuen, dramatisierten, sogenannten "lombardischen" Spielstil befürwortete. Er ist als Komponist bekannt, der in fünf Tagen eine Oper in drei Akten schaffen und viele Variationen über ein Thema komponieren kann. Er ist Autor von 40 Opern, Oratorien, mehr als 500 Konzerten. Das Werk von Vivaldi hatte nicht nur einen großen Einfluss auf zeitgenössische italienische Komponisten, sondern auch auf Musiker anderer Nationalitäten, vor allem deutscher. Hier ist es besonders interessant, den Einfluss von Vivaldis Musik auf J.S. Bach.

Vivaldi schrieb Musik im Barockstil. Das Wort "Barock" übersetzt aus Italienisch klingt seltsam, seltsam. Die Barockzeit hat ihre eigenen zeitlichen Grenzen - dies ist das 17. Jahrhundert und die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts (1600-1750). Der Barockstil beeinflusste nicht nur die damalige Mode, er beherrschte die gesamte Kunst: Architektur, Malerei und natürlich Musik. Barocke Kunst hat einen leidenschaftlichen Charakter: Glanz, Helligkeit, Emotionalität.
Vivaldi ging als Schöpfer der Gattung Instrumentalkonzert in die Musikgeschichte ein. Es war Vivaldi, der ihm die traditionelle dreiteilige Form gab. Von den drei Konzerten schuf er auch ein Werk größerer Form, das an eine moderne Sinfonie erinnert. Eines der ersten Werke dieser Art war sein um 1725 entstandener Aufsatz Die vier Jahreszeiten. Der konzeptionell wirklich innovative Zyklus „Die Jahreszeiten“ war seiner Zeit deutlich voraus und nahm die Suche nach romantischen Komponisten im Bereich der Programmmusik vorweg. 19. Jahrhundert.

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Antonio Vivaldi wurde am 4. März 1678 in Venedig geboren. Sein Vater Giovanni Battista (Spitzname „Redhead“ wegen seiner feurigen Haarfarbe), Sohn eines Bäckers aus Bresci, zog um 1670 nach Venedig. Dort arbeitete er einige Zeit als Bäcker und erlernte dann den Beruf eines Barbiers. In seiner Freizeit, in der er sein tägliches Brot verdient, spielte Giovanni Battista Geige. Und er erwies sich als so begabter Musiker, dass 1685 der berühmte Giovanni Legrenzi, Dirigent der Kathedrale von St. Mark, nahm ihn mit, um in seinem Orchester zu dienen.

Vivaldis Haus in Venedig

Das erste und berühmteste der sechs Kinder von Giovanni Battista Vivaldi und Camilla Calicchio, Antonio Lucio, wurde aufgrund eines plötzlichen Erdbebens vorzeitig geboren. Die Eltern des Jungen sahen die Geburt eines neuen Lebens unter solch seltsamen Umständen als Zeichen von oben und entschieden, dass Antonio Priester werden sollte.

Von Geburt an hatte Antonio eine schwere Krankheit - eine verengte Brust, er wurde sein ganzes Leben lang von Asthma gequält, litt unter Asthmaanfällen, konnte keine Treppen steigen und gehen. Aber eine körperliche Behinderung konnte die innere Welt des Jungen nicht beeinträchtigen: Seine Fantasie kannte wirklich keine Grenzen, sein Leben war nicht weniger hell und bunt als andere, er lebte nur in der Musik.

Als der zukünftige große Komponist 15 Jahre alt war, wurde ihm die Tonsur (ein Symbol der Dornenkrone) abrasiert, und am 23. März 1703 nahm der 25-jährige Antonio Vivaldi die Priesterweihe entgegen. Allerdings verspürte er keinen aufrichtigen Wunsch, Priester zu werden. Einmal, während einer feierlichen Messe, konnte der „rothaarige Priester“ das Ende des Gottesdienstes nicht erwarten und verließ den Altar, um in der Sakristei zu Papier zu bringen, was ihm in den Sinn kam interessante Ideeüber die neue Fuge. Dann, als wäre nichts passiert, kehrte Vivaldi zu " Arbeitsplatz". Es endete damit, dass ihm der Gottesdienst verboten wurde, worüber sich der junge Vivaldi vielleicht nur freute.

Von seinem Vater erbte Antonio nicht nur seine Haarfarbe (bei Italienern eher selten), sondern auch eine ernsthafte Liebe zur Musik, insbesondere zum Geigenspiel. Giovanni Battista selbst gab seinem Sohn den ersten Unterricht und brachte ihn an seinen Platz im Orchester der Kathedrale von St. Marke. Antonio studierte Komposition, lernte Cembalo und Flöte.

Unter den vielen Palästen und Kirchen, die Venedig schmückten, gab es einen bescheidenen Kreuzgang - das Mädchenheim Ospedale della Pieta (wörtlich - "Mitgefühlskrankenhaus"), wo Vivaldi im September 1703 begann, Musik zu unterrichten. Alle Musikliebhaber in Europa empfanden es als Ehre, dorthin zu gehen und das berühmte Orchester zu hören, das ausschließlich aus Waisenkindern besteht. Dieses "musikalische Wunder" wurde von Abt Antonio Vivaldi geleitet, der Pretro Rosso genannt wurde - der Rote Mönch, der Rote Priester. Der Spitzname verriet ein fröhliches Gemüt und feuriges Temperament. Und das alles, obwohl Maestro Vivaldi sein ganzes Leben lang schwer krank war und beim Gehen erstickte.

1705 veröffentlichte der venezianische Verleger Giuseppe Sala die erste Sammlung von Sonaten für drei Instrumente (zwei Violinen und Bass) von Antonio Vivaldi. Die nächste „Portion“ von Vivaldis Violinsonaten wurde vier Jahre später von Antonio Bortoli veröffentlicht. Bald erlangten die Schriften des „rothaarigen Priesters“ außerordentliche Popularität. In nur wenigen Jahren wurde Antonio Vivaldi zum berühmtesten Geigenkomponisten Europas. Anschließend wurden Vivaldis Kreationen in London und Paris gedruckt – den damaligen Verlagszentren Europas.

Antonio Lucio Vivaldi

Anfang 1718 erhielt er eine Einladung als Dirigent an den Hof in Mantua. Hier hielt sich der Komponist bis 1720 auf. Und hier, in Mantua, traf Vivaldi die Sängerin Anna Giraud, die Besitzerin einer wunderschönen Altistin. Zuerst war sie seine Schülerin, dann - die Hauptdarstellerin in seinen Opern und wurde schließlich zur Empörung aller seine Geliebte.

Mantua

Nach Venedig zurückgekehrt, widmete sich Vivaldi ganz ihm Theateraktivitäten. Er versuchte sich sowohl als Autor als auch als Impresario. 1720-1730. Vivaldi ist in ganz Italien bekannt. Sein Ruhm erreichte solche Ausmaße, dass er sogar zu einem Konzert vor dem Papst eingeladen wurde.

1740 gab Vivaldi die Arbeit am Ospedal della Pieta endgültig auf und ging nach Wien, an den Hof Kaiser Karls VI., seines langjährigen und mächtigen Verehrers. Aber die glänzenden Pläne des großen Komponisten sollten nicht in Erfüllung gehen. In Wien angekommen, fand er den Monarchen nicht mehr lebend vor. Außerdem begann Vivaldis Popularität zu diesem Zeitpunkt zu sinken. Die Vorlieben des Publikums änderten sich und Barockmusik geriet schnell an den Rand der Mode.

Der 63-jährige Musiker, der sich nie durch Gesundheit ausgezeichnet hatte, konnte sich von diesen Schicksalsschlägen nicht erholen und erkrankte an einer unbekannten Krankheit.

Vivaldi starb am 28. Juli 1741 in Wien an „innerer Entzündung“ (wie es im Bestattungsprotokoll festgehalten wurde), in den Armen seiner Schülerin und Freundin Anna Giraud. Die Beerdigung war bescheiden: nur wenige Glockenschläge ertönten, und die Prozession bestand nur aus Leuten, die angeheuert wurden, um den Sarg zu tragen.

Nach seinem Tod geriet das musikalische Erbe von Antonio Vivaldi für fast 200 Jahre in Vergessenheit. Erst in den zwanziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts entdeckte ein italienischer Musikwissenschaftler zufällig eine Sammlung von Vivaldis Manuskripten. Es enthielt 19 Opern und mehr als 300 Instrumentalkompositionen sowie eine große Anzahl von Vokal- und Kirchenmusik. Seit dieser Zeit ist die Wiederbelebung des einstigen Glanzes dieser einst weit verbreitet berühmter Komponist.